DE4117768A1 - Pelotte zum stuetzen der menschlichen wirbelsaeule, insbesondere im lendenbereich - Google Patents

Pelotte zum stuetzen der menschlichen wirbelsaeule, insbesondere im lendenbereich

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Description

Die Erfindung betrifft eine Pelotte der im Ober­ begriff des Anspruchs 1 genannten Art zum Stützen der menschlichen Wirbelsäule im Lendenbereich.
Durch die Zeitschrift "Orthopädie Technik", 2/91, S. 123, 125, ist eine Pelotte der betreffenden Art bekannt, die aus einem Luftkissen besteht, das mittels einer Bandage am Körper getragen wird. Es befindet sich dabei im Bereich der Lendenwirbel und dient dort zur Stützung. Aufgrund der Luftkissenausbildung übt die Pelotte dabei wie auch andere bekannte Pelotten einen Druck auf die Rückenmuskulatur, insbesondere auf die großen Rückenstrecker (musculus errector trunci) aus, wodurch es sehr schnell zu Durchblu­ tungsstörungen kommt. Dadurch ist der Tragekomfort und die Wirkung beeinträchtigt. Außerdem kommt es zu einem seitli­ chen Verrutschen der Pelotte, wodurch die Abstützung unsym­ metrisch wird, so daß sich eine falsche Belastung und eine Beeinträchtigung der Wirbelsäule ergibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pelotte der betreffenden Art zum Stützen der menschlichen Wirbelsäule im Lendenbereich zu schaffen, bei der die Gefahr von Durchblutungsstörungen und von seitlichem Verrutschen verringert und der Tragekomfort verbessert ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebene Lehre gelöst.
Der Grundgedanke dieser Lehre besteht darin, nicht mehr wie bei bekannten Pelotten eine großflächige Abstützung im Lendenwirbelbereich auch an den dort befindlichen Muskeln zu bewirken, sondern eine Abstützung der Wirbelsäule unmit­ telbar weitgehend ohne dazwischenliegende Muskeln. Dies wird dadurch erreicht, daß die Pelotte auf ihrer Innenfläche zwei parallel nebeneinander in vertikaler Richtung verlaufende Rippen aufweist, die zwischen sich einen Graben zur Aufnahme der Dornfortsätze der Wirbel einer menschlichen Wirbelsäule bilden. Die Höhe der Rippen gegenüber der umliegenden Innen­ fläche der Pelotte und die Tiefe des Grafens sind dabei so bemessen, daß die neben den Dornfortsätzen verlaufenden großen Rückenstreckmuskeln im wesentlichen druckfrei blei­ ben. Damit die Form der Rippen und des Grabens bei Druckbe­ anspruchung im wesentlichen erhalten bleibt, besteht dabei die Pelotte aus in ihrem Querschnitt druckfesten Material.
Zu der Abstützung der Wirbel unmittelbar ohne Zwischenlage von Muskeln kommt der Vorteil, daß die Rippen mit dem Graben die Dornfortsätze der Wirbel jedenfalls teilweise formschlüssig umgreifen. Dadurch wird die Gefahr eines seitlichen Verrutschens der Pelotte beseitigt.
Die Pelotte kann grundsätzlich aus beliebigem Material bestehen, das in gewünschter Weise im Querschnitt druckfest ist. Es hat dabei zweckmäßigerweise gleichzeitig eine ausreichende Biegsamkeit, um allgemeine Krümmungsbewe­ gungen der Wirbelsäule mitmachen zu können. Es kann sich also z. B. um Kunststoffschaum, Gummi, Kork, Aluminium, vorzugsweise in Profilform, oder dergleichen handeln.
Die Höhe der Rippen und die Tiefe des zwischen ihnen gebildeten Grabens nimmt zweckmäßigerweise zum oberen und unteren Ende der Pelotte hin ab. Dadurch wird ein glatter Übergang zu dem nicht abgestützten Bereich der Wirbelsäule geschaffen.
Die Pelotte kann in zweckmäßiger Weise auf der Seite mit den beiden Rippen und dem dazwischenliegenden Graben komplementär zur Wirbelsäule vorspringend gekrümmt verlau­ fen. Gleichzeitig kann die dem Körper abgewandte Fläche der Pelotte im wesentlichen gleichmäßig gekrümmt verlaufen, was beispielsweise dann zweckmäßig ist, wenn die Pelotte mit einem verschließbaren Gurt zur Befestigung am Körper verse­ hen ist. Durch die gleichmäßige Krümmung wird die Spannkraft des Bandes in die stützende Kraft umgewandelt.
Die Kante der Pelotte kann trapezförmig verlaufen, wobei die Ecken abgerundet sind. Die Pelotte kann Teil der Rückenlehne eines Stuhls, Sessels, Autositzes, oder auch einer Matratze sein. Sie kann die gesamte Rückenlehne eines Stuhles bilden.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel der Pelotte gemäß der Erfindung mit Blick auf die am Körper anliegende Seite,
Fig. 2 ist ein Schnitt II-II durch Fig. 1 und
Fig. 3 ist ein Schnitt III-III durch Fig. 1.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Pelotte 1 be­ steht aus druckfestem aber biegsamen Kunststoffschaum. Ihre Kanten 2 sind im wesentlichen trapezförmig, wie das aus Fig. 1 zu ersehen ist, wobei die Ecken stark abgerundet sind. Der in Fig. 2 gezeigte Schnitt II-II durch Fig. 1 zeigt, daß eine dem Körper abgewandte Fläche 3 gleichmäßig gekrümmt verläuft, während eine dem Körper zugewandte Fläche 4 im zentralen Bereich 2 im Abstand zueinander verlaufende Rippen 5 und 6 aufweist, zwischen denen ein Graben 7 gebildet ist. Der im wesentlichen druckfeste Schaumstoff füllt im wesent­ lichen den gesamten Raum zwischen der hinteren Fläche 3 und der dem Körper zugewandten Fläche 4 aus, so daß bei Druck auf die Rippen 5 und 6 bzw. auf den dazwischenliegenden Graben 7 keine oder nur eine geringe Zusammendrückung des Materials erfolgt. Das bedeutet, daß das in Fig. 2 gezeigte Querschnittsprofil beim Abstützvorgang im wesentlichen erhalten bleibt.
Aus Fig. 1 ist zu ersehen, daß die Rippen 5 und 6 sich über die gesamte vertikale Ausdehnung der Pelotte 1 erstrecken. Wie aus dem Schnitt III-III in Fig. 3 zu erken­ nen ist, nimmt die Höhe der Rippen 5 und 6 zu der unteren Kante und insbesondere zu der oberen Kante der Pelotte 1 hin ab, so daß ein glatter Übergang von dem stützenden Bereich der Pelotte 1 zu den angrenzenden, nicht abgestützten Berei­ chen geschaffen ist.
Ist eine Pelotte der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Art in eine Rückenlehne eines Sitzes integriert, so umgrei­ fen die Rippen 5 und 6 die Dortfortsätze der Wirbel der Wirbelsäule im Lendenbereich, wobei ihre Höhe und gleichzei­ tig die Tiefe des zwischen ihnen gebildeten Grabens 7 so bemessen ist, daß die Dornfortsätze in dem Graben anliegen und gleichzeitig seitlich durch die Rippen 5 und 6 geführt sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß eine Stütz­ kraft unmittelbar auf die Dornfortsätze der Wirbel und damit auf die Wirbelsäule selbst ausgeübt wird. Die großen Rücken­ streckmuskeln liegen dabei im Bereich von Rundungen 8 und 9 außerhalb der Rippen 5 und 6, an der sie nicht oder nur mit geringem Druck anliegen, so daß diese nicht belastet sind und Durchblutungsstörungen ganz oder teilweise vermieden sind.
Durch das formschlüssige Umgreifen der Dornfortsätze der Wirbel durch die Rippen 5 und 6 wird gleichzeitig die Gefahr eines seitlichen Verrutschens der Pelotte beträcht­ lich verringert, wenn diese mittels eines Gurtes oder einer Bandage am Körper getragen wird.

Claims (8)

1. Pelotte zum Stützen der menschlichen Wirbelsäule, insbesondere im Lendenbereich, dadurch gekennzeichnet, daß die Pelotte (1) aus einem im Querschnitt druckfesten Material besteht, daß die Pelotte (1) auf ihrer Innenfläche (4) zwei parallel nebeneinander in vertikaler Richtung verlaufende Rippen (5, 6) aufweist, die zwischen sich einen Graben (7) zur Aufnahme der Dornfortsätze der Wirbel einer menschlichen Wirbelsäule bilden, und daß die Höhe der Rippen (5, 6) gegenüber der umliegenden Innenfläche (4) der Pelotte (1) und die Tiefe des Grabens (7) so bemessen sind, daß die neben den Dornfortsätzen verlaufenden großen Rückenstreck­ muskeln druckfrei bleiben.
2. Pelotte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Rippen (5, 6) und die Tiefe des zwischen ihnen gebildeten Grabens (7) zum oberen und unteren Rand der Pelotte (1) hin abnimmt.
3. Pelotte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pelotte (1) auf der Seite mit den beiden Rippen (5, 6) und dem dazwischenliegenden Graben (7) vorspringend entspre­ chend der menschlichen Wirbelsäule gekrümmt verläuft.
4. Pelotte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Körper abgewandte Fläche (3) der Pelotte im wesentlichen gleichmäßig gekrümmt ist.
5. Pelotte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pelotte (1) aus Schaumstoff besteht.
6. Pelotte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten (2) der Pelotte trapezförmig verlaufen, wobei die Ecken abgerundet sind.
7. Pelotte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pelotte (1) einen verschließbaren Gurt zur Befestigung am Körper aufweist.
8. Pelotte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pelotte (1) Teil der Rückenlehne eines Stuhls, Sitzes oder dergleichen, einer Bandage eines Mieders oder einer Matratze ist.
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