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Die
Erfindung betrifft eine Osteoporose-Orthese umfassend eine Pelotte
sowie eine die Pelotte aufnehmende Tasche, wobei die Tasche mittels
eines oder mehrerer Gurte mit dem Körper des Patienten verbindbar
ist, wobei sich die Pelotte über zumindest einen Teil des
Rückens erstreckt.
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Osteoporose
befällt als Krankheit im Wesentlichen Frauen. Die Osteoporose
zeichnet sich durch Einbrüche von Wirbelkörpern
aus, wobei die hierbei entstehende Deformation des Wirbelkörpers zu
Fehlstellungen der Zwischenwirbelgelenke, Fehlfunktionen der Sehnen,
Bänder und Muskulatur führt. Dies ist die Ursache
für chronischen Schmerz und damit einhergehend für
Behinderungen im Alter.
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Die
Aufgabe einer Orthese besteht nun darin, die Wirbelsäule
aufzurichten bzw. den Träger der Orthese daran zu erinnern,
sich aufrecht zu halten. Im zweiten Fall spricht man davon, dass
die Orthese eine Mahnfunktion auf den Träger ausübt.
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Osteoporose-Orthesen
sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. So ist zum Beispiel aus
dem Gebrauchsmuster
DE
200 09 763 U1 ein orthopädisches Kleidungsstück
in Form eines Mieders bekannt, wobei ein solches Mieder im Bereich
des Rückens eine längs des Rückens sich
erstreckende Tasche aufweist, in die eine abstützende steife
Schiene einsetzbar ist.
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Aus
der
DE 41 17 768 A1 ist
eine Pelotte zum Stützen der menschlichen Wirbelsäule
insbesondere im Lendenbereich bekannt, wobei die Pelotte auf ihrer
dem Rücken zugewandten Innenfläche zwei parallel
nebeneinander in vertikaler Richtung verlaufende Rippen aufweist,
die zwischen sich eine wellenförmige Ausnehmung bilden,
um so zu verhindern, dass die Dornfortsätze der Wirbelkörper
durch die Pelotte Druck erfahren. Die Pelotte ist im Wesentlichen
als durchgängiges Rückenschild ausgebildet und
erlaubt im Wesentlichen keine Luftzirkulation zwischen der Pelotte
und dem Rücken des Trägers.
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In
der
DE 103 29 454
A1 ist eine orthopädische Stützeinrichtung
für den Rücken und Lumbalbereich eines Patienten
beschrieben, wobei die Pelotte im Bereich der Rückenwirbel
einen Schlitz aufweist, um zu verhindern, dass Druck auf die Dornfortsätze der
Wirbel der menschlichen Wirbelsäule ausgeübt wird.
Gehalten wird die Pelotte am Träger durch ein Gurtsystem.
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Aus
der
DE 196 03 173
A1 ist eine orthopädische Stützvorrichtung,
und hier insbesondere eine Wirbelstützvorrichtung bekannt,
wobei die Wirbelstützvorrichtung auf der dem Träger
zugewandten Seite eine Anzahl von Stützelementen aufweist. Auch
diese orthopädische Stützvorrichtung ist nach Art
eines Schildes ausgebildet und erlaubt keine Luftzirkulation im
Bereich der orthopädischen Stützvorrichtung.
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Eine ähnliche
Orthese wie die
DE
103 29 454 A1 zeigt die
DE 297 20 475 U1 , wobei sich die Schiene,
die an den Rücken anmodelliert ist, aus einem Kunststoffteil
besteht, das im Bereich der Dornfortsätze der Wirbelsäule
zwei in Längsrichtung beabstandet zueinander angeordnete
Schlitze aufweist, die der Gewichtsverminderung der Pelotte dienen. Auch
diese Pelotte wird mittels eines Gurtsystems am Träger
befestigt.
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Aus
der
DE 20 27 722 A1 ist
eine Vorrichtung zur Stützung, Korrektur und Behandlung
der menschlichen Wirbelsäule bekannt, wobei eine sich längs
der Wirbelsäule erstreckende Traverse vorgesehen ist, die
quer dazu verlaufend einzelne Stützkörper in Form
von Leisten aufnimmt, wobei an den freien Enden der leistenförmigen
Stützkörper Anlagekörper vorgesehen sind,
die dafür sorgen, dass die leistenförmigen Stützkörper
im Bereich der Wirbelsäule nicht unmittelbar am Rücken
anliegen. Diese Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie äußerst
voluminös baut, und insofern für den täglichen Gebrauch
nicht geeignet ist.
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Aus
der
EP 1 902 691 B1 ist
nun eine Osteoporose-Orthese umfassend eine Pelotte und ein Mieder
mit einer Rückentasche zur Aufnahme der Pelotte bekannt,
wobei die Pelotte im Bereich der Wirbelsäule einzelne Ausnehmungen
aufweist, um eine Ausübung von Druck auf die Wirbelkörper
der Wirbelsäule zu vermeiden. Im Bereich der Anlage der Pelotte
auf den Rückenstreckmuskeln sind ebenfalls einzelne Schlitze
vorgesehen, sodass die dort gezeigte Pelotte nicht nur leicht ist,
sondern auch bereits aufgrund der vielen Durchbrüche bei
Anlage auf der Haut des Patienten Möglichkeiten zum Wärmeaustausch
eröffnet.
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Es
hat sich allerdings gezeigt, dass insbesondere bei hohen Außentemperaturen
es zu einer nicht unerheblichen Schweißbildung zwischen
der Pelotte einerseits und dem Rücken des Patienten andererseits
kommt. Dies ist im Wesentlichen darin begründet, dass die
Pelotte einen Luftaustausch zur Haut des Patienten nur sehr eingeschränkt
ermöglicht.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht insofern darin,
eine Osteoporose-Orthese mit einer Pelotte bereitzustellen, die
eine bessere Durchlüftung im Bereich der Anlage der Pelotte
an dem Rücken ermöglicht.
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Zur
Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass die Pelotte nach Art eines geschlossenen Rahmens ausgebildet
ist, wobei der den Rahmen bildende umlaufende Steg eine über
die Länge im Wesentlichen gleiche Breite aufweist. Eine solche
Rahmen-Pelotte zeichnet sich durch einen minimalen Einsatz an Material
aus, was bewirkt, dass nur eine relativ geringe Fläche
des Patienten durch die eigentliche Pelotte abgedeckt ist. Im Einzelnen
ist die Pelotte hierbei derart ausgebildet, dass der Steg mit einer
Breite von 2 bis 3 cm parallel zu den Rückenstreckmuskeln
des Patienten verläuft, sich nach oben im Bereich der Halswirbelsäule
erweitert, um dann mit einer Wölbung unterhalb des Kopfes
im Bereich der Halswirbelsäule zu verlaufen. Am unteren Bereich
der Pelotte ist eine Auswölbung in Richtung der Lendenwirbel
vorgesehen. Die Form der Pelotte in Bezug auf ihre Außenkontur
ist aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. In diesem Zusammenhang
wird noch einmal auf die bereits erwähnte
EP 1 902 691 B1 verwiesen.
Nicht bekannt ist allerdings die rahmenförmige Kontur der
Pelotte, die sich dadurch auszeichnet, dass zwischen den längs
verlaufenden Stegabschnitten der Pelotte ein Freiraum nicht nur
in der Breite der Wirbelsäule als solcher belassen ist,
sondern die Breite sich auch noch über einen wesentlichen
Teil des Abstandes zwischen den beiden Rückenstreckmuskeln
des Patienten erstreckt. Das heißt, der Abstand zwischen
den längs verlaufenden Stegabschnitten zueinander ist etwa viermal
so groß, wie die Breite des Steges selbst.
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Vorteilhafte
Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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In
diesem Zusammenhang ist insbesondere vorgesehen, dass die längs
der Wirbelsäule verlaufenden Stegabschnitte der Pelotte
auf den beiden Rückenstreckmuskeln aufliegen bzw. seitlich
des Scheitels der Rückenstreckmuskeln am Rücken
anliegen, und zwar auf der der Wirbelsäule abgewandten
Seite des Rückenstreckmuskels. Die Pelotte selbst erstreckt
sich maximal von dem Bereich der Halswirbel bis in den Bereich der
Lendenwirbel, wobei die Länge der Pelotte schlussendlich
davon abhängig ist, welche Bereiche des Rückens
gestützt werden sollen.
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Wie
bereits an anderer Stelle erläutert, soll die Osteoporose-Orthese
eine gute Durchlüftung zum Rücken des Trägers
ermöglichen. Diesem Ziel dient auch die Ausbildung der
Tasche aus einem offenzelligen Material. Denkbar ist hierbei die
Verwendung eines Gazestoffes, wobei insbesondere die Tasche zumindest
auf ihrer dem Rücken zugewandten Seite ein Abstandsgewirk
aufweist, das sich über die Fläche der Tasche
erstreckt. Unter einem Abstandsgewirk wird ein Gewirk verstanden,
bei dem zwischen zwei Flächen aus einem gazeartigen Gestrick
oder einem gazeartigen Gewebe schlaufenförmige steife Fäden
vorgesehen sind, die auch bei Druck die beiden Außenseiten
beabstandet zueinander halten. Ein solches Abstandsgewirk ist aus
dem Stand der Technik hinreichend bekannt und kann als Meterware käuflich
erworben werden.
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Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Tasche
in etwa der Form der Pelotte entspricht. Die Pelotte selbst ist
aus einem elastisch federnden Material, zum Beispiel einem Federstahl,
einem Carbonwerkstoff oder einem glasfaserverstärkten Kunststoff
ausgebildet. Wesentlich ist allein, dass die Pelotte zur Ausübung
der Aufrichtfunktion eine entsprechende Steifigkeit besitzt, die, wie
bereits ausgeführt, in der Lage ist, die Wirbelsäule
des Patienten aufzurichten, zumindest aber aufgrund einer Druckausübung
bei Einliegen in der Tasche, die mittels eines Gurtsystems mit dem
Körper des Patienten verbunden ist, eine Mahnfunktion derart
auszuüben, dass der Patient daran erinnert wird, sich gerade
zu halten.
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Anhand
der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher
erläutert.
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1–3 zeigen
unterschiedliche Längen der erfindungsgemäßen
rahmenförmigen Pelotte;
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4 zeigt
schematisch die Anordnung der Pelotte in einer am Rücken
des Trägers durch Gurte befestigten Tasche;
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5 zeigt
schematisch die Ausbildung eines Abstandsgewirkes zur Herstellung
der Tasche zur Aufnahme der Pelotte.
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Die
Pelotte 1 gemäß den 1 bis 3 zeichnet
sich durch einen rahmenförmig verlaufenden Steg 2 aus,
der beispielsweise aus Federstahl ausgebildet ist. Die Stegabschnitte 3,
die im Wesentlichen parallel zum Rückenstrecker auf dem
Rückenstrecker oder seitlich des Rückenstreckers
verlaufen, weisen einen Abstand X zueinander auf, der etwa dem Vierfachen
der Breite B des rahmenförmig verlaufenden Steges 3 entspricht.
Die Pelotte 1 erweitert sich kontinuierlich in den Bereich
der Halswirbelsäule (Pfeil 6), um dann im Bereich
des Kopfes (Pfeil 7) vom Kopf weg einzubauchen. Die Pelotte 1 selbst
ist der Kontur der Wirbelsäule nachempfunden und wird üblicherweise
vor Ort an den Rücken des Trägers angepasst.
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Die
Tasche gemäß 4 ist mit 10 bezeichnet,
wobei die Tasche 10 mittels eines Trägersystems 15 mit
dem Körper des Patienten verbindbar ist. Hierbei umfasst
das Trägersystem 15 im Bereich des Rückens
drei Gurte 16, 17 und 18, die um den
Bauch bzw. Brustbereich geführt sind. Die Tasche 10 selbst entspricht
der Kontur der Pelotte, wobei die Tasche aus einem Gazestoff ausgebildet
ist, wobei zur besseren Durchlüftung die Tasche aus einem
Abstandsgewirk hergestellt ist. Dies betrifft insbesondere den Teil
der Tasche, der an dem Rücken des Trägers anliegt.
Ein solches Abstandsgewirk ist schematisch in 5 dargestellt.
Dieses Abstandsgewirk 30 besitzt auf der Ober- und der
Unterseite den gazeförmigen Stoff 33, der, wie
bereits ausgeführt, dafür sorgt, dass es zu einem
Luftaustausch zum Rücken des Trägers kommt. Ein
solches Abstandsgewirk wie in 5 dargestellt,
kann die Tasche nicht nur auf ihrer dem Rücken des Trägers
zugewandten Seite zeigen, sondern auch auf der nach außen
abstehenden Fläche. In jedem Fall wird durch die Verwendung
eines solchen Abstandsgewirks mit dem entsprechenden Gazestoff auf
der Vorder- und Rückseite eine gute Durchlüftung
der Tasche bewirkt, insbesondere in Verbindung mit der rahmenförmig
ausgebildeten Pelotte, wie zuvor beschrieben, die insgesamt nur
eine kleine Fläche besitzt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20009763
U1 [0004]
- - DE 4117768 A1 [0005]
- - DE 10329454 A1 [0006, 0008]
- - DE 19603173 A1 [0007]
- - DE 29720475 U1 [0008]
- - DE 2027722 A1 [0009]
- - EP 1902691 B1 [0010, 0013]