DE19811244A1 - Einrichtung zur willkürlichen Auswahl zwischen Komfortbetrieb und Economybetrieb eines Kraftfahrzeugs - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bekanntlich ist der Komfortbetrieb eines Kraftfahrzeugs dadurch ausgezeichnet, daß den Fahrzeuginsassen eine Vielzahl von Zusatzeinrichtungen zur Verfügung stehen, die für den reinen Fahrbetrieb nicht erforderlich sind. Dabei handelt es sich um Klimaanlagen, Sitzheizungen, mit gewissen Einschränkungen auch um eine Heckscheibenheizung, aber andererseits auch um die Möglichkeit des Verzichts auf Maßnahmen, die, gegebenenfalls unter Komfortverzichten, Vorteile hinsichtlich eines wirtschaftlichen Fahrbetriebs (insbesondere hinsichtlich Kraftstoffersparnis) bieten. Dazu gehören bestimmte Getriebeschaltkennlinien oder eine Schwungnutzautomatik (SNA), die Energie zu speichern und beim erneuten Anfahren beziehungsweise Starten der Antriebsmaschine an diese Energie abzugeben gestattet. Auch ein anderer Schwungnutzbetrieb, z. B. durch automatisierte Kupplungsbetätigung, soll hierunter verstanden werden.

Die EP 0 601 300 B1 befaßt sich mit dem fahrzustandsabhängigen Schalten von elektrischen Verbrauchern in einem Kraftfahrzeug. Hier erfolgt automatisch in Abhängigkeit vom Fahrzustand aus energetischen Gründen (außer einem zeitweiligen Abstellen der Brennkraftmaschine) automatisch, d. h. ohne Zutun von Fahrzeuginsassen, auf der Basis von Sensorsignalen eine gezielte Ab- bzw. Einschaltung einzelner oder mehrerer Verbraucher. Dabei wird auch die hierarchische Ab- und Rückschaltung einzelner elektrischer Verbraucher des gleichen Typs erwähnt. Darauf hingewiesen wird auch, daß das dort beschriebene Schaltverfahren einschließlich der zeitweiligen Abschaltung der Brennkraftmaschine besonders effektiv ist bei Fahrzeugen mit einer Schwungnutzautomatik.

Während die beschriebenen Schaltvorgänge, wie dargelegt automatisch, d. h. ohne Zutun des Fahrers, erfolgen, ist dem dort erwähnten Steuergerät auch ein Economyschalter zugeordnet, der offenbar dem Fahrer die Möglichkeit geben soll, einen fest vorgegebenen Economyzustand auszuwählen, bei dem offenbar fest vorgegebene Verbraucher ausgeschaltet sind.

Ein derartiger Economyschalter in Gestalt eines Drehschalters findet sich auch bei dem Wählhebel nach der DE-PS 31 03 033. Abgesehen von einer Stellung für Zugbetrieb des Fahrzeugs gestattet dieser Schalter die Wahl zwischen treibstoffsparendem Betrieb oder Komfortbetrieb, ohne daß in dieser Schrift nähere Einzelheiten angegeben sind. Entscheidend ist aber, daß der Fahrer nur die Wahl zwischen zwei Zuständen hat.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Einrichtung zu schaffen, die dem Fahrer weitgehend kontinuierlich auch einen Mischbetrieb zwischen reinem Komfortbetrieb und reinem Economybetrieb einzustellen gestattet. So ist denkbar, daß ein Fahrer zeitweilig reinen Komfortbetrieb ohne Berücksichtigung kraftstoffsparender Einflüsse einzustellen wird, bei dem auch Getriebeschaltlinien zur Wirkung kommen, die einen gewissen Mehrverbrauch an Kraftstoff bewirken, oder bei dem eine Schwungnutzautomatik abgeschaltet ist. Auf der anderen Seite mag er zeitweilig daran interessiert sein, unter Verzicht auf jeglichen Komfort nur kraftstoffsparend zu fahren. Das mag auch bei Schwierigkeiten mit der Batterie der Fall sein, die es ratsam erscheinen lassen, praktisch alle elektrischen Verbraucher abzuschalten. In vielen Fällen mag der Fahrer aber einen "Mischbetrieb" zwischen Economy- und Komfortbetrieb vorziehen, bei dem er beispielsweise auf die Klimaanlage und die Sitzheizung verzichtet, nicht aber auf die Raumheizung. Dieser Vielzahl von sich zeit- und klimaabhängig ändernden Wünschen von Fahrzeuginsassen soll die Erfindung also Rechnung tragen.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung beschreibt der Unteranspruch.

Während der diskutierte Stand der Technik für das willkürliche Eingreifen des Fahrers eine Taste oder einen Schalter, d. h. eine Stellvorrichtung mit zwei Stellungen, offenbart, sieht die Erfindung bewußt eine Stellvorrichtung mit einer Vielzahl von Stellungen vor, die gegebenenfalls praktisch kontinuierlich ineinander übergehen können, so daß dem Fahrer auf einfache Weise die Möglichkeit gegeben wird, nicht nur reinen Komfort- oder reinen Economybetrieb auszuwählen, sondern entsprechend seiner augenblicklichen Vorliebe auch Mischbetrieb zwischen beiden, der sich - grob gesprochen - auszeichnet durch teilweisen Verzicht auf kraftstoffsparende und komfortfördernde Maßnahmen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen Figur erläutert.

Das Steuergerät 1 liefert in Abhängigkeit von der Drehstellung des beweglichen Glieds 2 des allgemein mit 3 bezeichneten Drehschalters Ein- bzw. Ausschaltsignalen an verschiedene Einrichtungen. Als Beispiele hierfür seien die Brennkraftmaschine 4 des Fahrzeugs, die Innenraumheizung 5, das Automatikgetriebe 6, die Sitzheizung 7 und eine Schwungnutzautomatik 8 genannt; auch eine Start-Stop-Einrichtung 9 kann hierzugehören, die eine automatische Abschaltung der Brennkraftmaschine beispielsweise beim Ampelstop und ein leichtes Wiederanlassen derselben allein durch Betätigung des Gaspedals ermöglicht. Zur Steuerung oder Regelung der Einrichtungen 4 bis 9 im Sinne der Einstellposition des Stellgliedes 2 ist das Steuergerät 1 mit einer Vielzahl von Sensoren im Bereich der Einrichtungen 4 bis 9 über Sensorleitungen verbunden.

Die Verbindung 10 zwischen Steuergerät 1 und Drehschalter 3 führt innerhalb desselben zu einer Vielzahl von einzelnen Drehstellungen des Teils 2 längs den Markierungen 11 und 12, die unterschiedlichen Graden von Economy- und Komfortbetrieb zugeordnet sind. Bei 13 liegt reiner Economy-Betrieb, bei 14 reiner Komfortbetrieb vor.

Mit der Erfindung ist demgemäß eine Einrichtung geschaffen, mit der ein Fahrzeuginsasse den Grad des Economic- bzw. Komfortbetriebs einstellen kann.

Claims (2)

1. Einrichtung zur willkürlichen Auswahl zwischen Komfortbetrieb und Economybetrieb eines Kraftfahrzeugs mit einer handbetätigten Stellvorrichtung, gekennzeichnet durch eine Stellvorrichtung (3) mit mehr als zwei Stellungen, die über ein Steuergerät (1) bei einsinniger Verstellung den jeweiligen Grad von Komfort- und Economybetrieb gegensinnig ändern.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung ein Schiebe- oder Drehschalter (3) ist, der derart mit dem Steuergerät (1) verbunden ist, daß seine Endstellungen (13, 14) reinem Komfortbetrieb bzw. reinem Economybetrieb zugeordnet sind, während seine Zwischenstellungen Mischbetrieb zwischen beiden mit sich gegensinnig ändernden Anteilen zugeordnet sind.