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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit mehreren Verbrauchern, die über Bedienmittel willkürlich von einem Fahrzeuginsassen steuerbar sind, wobei zumindest einer der Verbraucher in einem Energiesparmodus betreibbar ist.
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Die Bedeutung des verbrauchsgünstigen bzw. verbrauchsoptimierten Betriebs von Kraftfahrzeugen nimmt angesichts weltweiter Ressourcenknappheit und Schadstoffproblematik stetig zu. Es wurden daher bereits Kraftfahrzeuge vorgestellt, die in einem besonders sparsamen Modus betrieben werden können. Diesen Modus, häufig auch Energiesparmodus oder Eco-Modus genannt, kann ein Fahrzeuginsasse, insbesondere der Fahrer, in der Regel gezielt anwählen um seine Reichweite zu maximieren bzw. den Energieverbrauch zu minimieren bzw. zu optimieren. Ferner sind Kraftfahrzeuge bekannt, für die ein Energiesparmodus den „Normalmodus” darstellt und/oder bei welchen ein Energiesparmodus unter gewissen Voraussetzungen selbsttätig aktiviert wird.
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Zu Gunsten der Reichweitenerhöhung bzw. Energieeffizienz ist der Nutzer eines Kraftfahrzeugs in der Regel vom Grundsatz her bereit, gewisse Einschränkungen bezüglich Fahrdynamik und/oder Komfort in Kauf zu nehmen, z. B. eine eingeschränkte Höchstgeschwindigkeit, eine limitierte Beschleunigung oder auch eine reduzierte Leistung von Verbrauchern wie z. B. der Klimaanlage des Kraftfahrzeugs. Aus der
DE 198 11 244 A1 ist eine Stellvorrichtung bekannt, mittels welcher der Nutzer eines Kraftfahrzeugs manuell einstellen kann, in welchem Maße er bereit ist, Einschränkungen in Kauf zu nehmen.
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Praxisuntersuchungen zeigen dennoch, dass viele Fahrzeugnutzer, die zunächst die oben angesprochene grundsätzliche Bereitschaft, nämlich gewisse Einschränkungen in Kauf zu nehmen, signalisieren und den Energiesparmodus ihres Kraftfahrzeugs aktivieren, im Einzelfall verärgert und/oder verwundert auf tatsächliche Einschränkungen reagieren.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Gattung mit verbesserter Interaktionsmöglichkeit anzugeben.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß ist während des Betriebs eines Verbrauchers in einem Energiesparmodus ein von dem Fahrzeuginsassen vorgegebenes Sollwertsignal bzw. Steuersignal zur Steuerung des Verbrauchers hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit dem Energiesparmodus überprüfbar. Fällt diese Überprüfung negativ aus, d. h. ist das Sollwertsignal bzw. Steuersignal nicht mit dem Energiesparmodus vereinbar, ist ein entsprechender Hinweis an den Fahrzeuginsassen ausgebbar.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die vielfältigen Einschränkungen, die mit der Aktivierung eines Energiesparmodus einhergehen, für einen Fahrzeuginsassen häufig nicht ohne weiteres nachvollziehbar sind. Ferner beruht die Erfindung auf dem Gedanken, dass der Nutzer eines Kraftfahrzeugs im Falle spürbarer Einschränkungen, z. B. wenn die Klimaanlage nur noch eine Kühlung bis auf 22 Grad Celsius erlaubt, erkennen können sollte, dass der von ihm möglicherweise schon vor geraumer Zeit angewählte bzw. aktivierte Energiesparmodus die Ursache hierfür ist. Weiterhin wäre es für den Nutzer vorteilhaft, zu erkennen, wo und wie er den Energiesparmodus schnell und ohne Aufwand bzw. mit geringem Aufwand wieder abschalten kann.
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Die erfindungsgemäße Ausgabe des Hinweises kann insbesondere optisch, akustisch und/oder haptisch erfolgen. Sie kann in der Änderung der Farbe einer Anzeige bestehen und/oder im Blinken einer Anzeige und/oder in der Veränderung eines Texts und/oder in der Veränderung eines Symbols und/oder in der Einblendung eines Texts und/oder in der Einblendung eines Symbols und/oder in der Vermittlung sonstiger visuell wahrnehmbarer Eindrücke. Sie kann auch bestehen in der Ausgabe eines Tones bzw. Klangs oder eines Sprachhinweises und/oder in der Vermittlung sonstiger auditiv wahrnehmbarer Eindrücke. Schließlich kann sie auch bestehen in der Erhöhung eines spürbaren Widerstands bei der Bedienung der Bedienmittel und/oder in der Vermittlung sonstiger taktil und/oder kinästhetisch wahrnehmbarer Eindrücke, z. B. mittels haptischer Effekte (z. B. Vibrieren).
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Ein optischer Hinweis wird vorzugsweise in unmittelbarem Zusammenhang bzw. in unmittelbarer Nähe einer optischen Anzeige des Sollwertsignals bzw. Steuersignals oder auch in unmittelbarem Zusammenhang bzw. in unmittelbarer Nähe eines entsprechenden Istwerts ausgegeben. Auch ein akustischer Hinweis kann mit einer entsprechenden Richtung versehen werden. Ein haptisch wahrnehmbarer Hinweis wird vorzugsweise mittels manueller, zur Vorgabe des Sollwertsignals bzw. Steuersignals verwendeter Bedienmittel ausgegeben.
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Fällt die angesprochene Überprüfung negativ aus, gibt es zunächst die verhältnismäßig einfache Möglichkeit, eine entsprechende Ansteuerung dennoch zuzulassen, d. h. das vorgegebene Sollwertsignal bzw. Steuersignal zur Steuerung des Verbrauchers zu verwenden. Der erfindungsgemäß ausgebbare Hinweis wird den oder die Fahrzeuginsassen jedoch unter Umständen dazu bringen, das Sollwertsignal bzw. das Steuersignal so zu korrigieren, dass es mit dem Energiesparmodus vereinbar ist.
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Es kann vorteilhaft sein, bereits dann einen Hinweis auszugeben, wenn das aktuelle Sollwertsignal bzw. Steuersignal streng genommen noch mit dem Energiesparmodus vereinbar ist, jedoch das Bedienverhalten, z. B. die Rate einer Veränderung des Sollwertsignals bzw. Steuersignals, darauf schließen lässt, dass die Grenze der Vereinbarkeit in Kürze bzw. demnächst überschritten werden wird. In anderen Worten, es wird bei Absehbarkeit eines demnächst negativen Ergebnisses der Überprüfung ein entsprechender Hinweis an den Fahrzeuginsassen ausgegeben. Es kann dann durch die Ausgabe des Hinweises unter Umständen bewirkt werden, dass die Grenze der Vereinbarkeit gar nicht erst überschritten wird, weil der Fahrzeuginsasse, das Sollwertsignal bzw. das Steuersignal so korrigiert bzw. so belässt, dass es mit dem Energiesparmodus vereinbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird, wenn die angesprochene Überprüfung negativ ausfällt, die Ansteuerung nicht zugelassen, d. h. das vorgegebene Sollwertsignal bzw. Steuersignal wird nicht zur Steuerung des Verbrauchers verwendet. Insbesondere kann ein mit dem Energiesparmodus unvereinbares Sollwertsignal bzw. Steuersignal ignoriert werden oder in ein mit dem Energiesparmodus vereinbares Ersatzsollwertsignal bzw. Ersatzsteuersignal abgeändert werden. Ein solches Ersatzsollwertsignal bzw. Ersatzsteuersignal wird vorzugsweise so festgelegt, dass es betragsmäßig möglichst wenig vom (nicht mit dem Energiesparmodus vereinbaren) Sollwertsignal bzw. Steuersignal abweicht, jedoch gerade noch mit dem Energiesparmodus vereinbar ist.
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Alternativ kann eine Ansteuerung auch dann zugelassen werden, wenn das vorgegebene Sollwertsignal bzw. das Steuersignal nicht mit dem Energiesparmodus vereinbar ist.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann eine nicht mit dem Energiesparmodus vereinbare Ansteuerung nur unter gewissen weiteren Bedingungen zugelassen werden. Vorzugsweise wird eine nicht mit dem Energiesparmodus vereinbare Ansteuerung nur dann zugelassen, wenn eine von dem Fahrzeuginsassen vorgenommene Überwindungsaktion detektiert wird. So kann die Grenze der Vereinbarkeit mit dem Energiesparmodus im Einzelfall gezielt (und gewollt) vom Fahrzeugnutzer überschritten werden. Das Erfordernis der Überwindungsaktion verhindert, dass der Fahrzeugnutzer die Grenze der Vereinbarkeit ungewollt und/oder gedankenlos überschreitet.
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Eine Überwindungsaktion im obigen Sinne kann anhand zeitlicher Aspekte detektierbar sein. Beispielsweise kann eine Zeitdauer einer der Vorgabe des Sollwertsignals bzw. Steuersignals dienenden Bedienhandlung des Fahrzeuginsassen erfasst werden und eine Bedienhandlung, bei welcher die Zeitdauer eine vorgegebene Zeitschwelle überschreitet (z. B. ein so genannter Langdruck), wird als Überwindungsaktion verstanden.
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Eine solche Überwindungsaktion kann alternativ oder zusätzlich anhand eines die Bedienkraft betreffenden Aspekts detektierbar sein. Beispielsweise kann eine Bedienkraft, die von dem Fahrzeuginsassen im Rahmen einer der Vorgabe des Sollwertsignals bzw. Steuersignals dienenden Bedienhandlung aufgebracht wird, erfasst werden und eine Bedienhandlung, bei welcher die Bedienkraft eine vorgegebene Kraftschwelle überschreitet (z. B. Überwinden eines so genannter haptischen Anschlags), wird als Überwindungsaktion verstanden.
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Eine solche Überwindungsaktion kann alternativ oder zusätzlich anhand eines das Ausmaß der Unvereinbarkeit mit dem Energiesparmodus betreffenden Aspekts detektierbar sein. Beispielsweise kann ein Ausmaß der Unvereinbarkeit einer der Vorgabe des Sollwertsignals bzw. Steuersignals dienenden Bedienhandlung des Fahrzeuginsassen mit dem Energiesparmodus bestimmt werden und eine Bedienhandlung, bei welcher das Ausmaß eine vorgegebene (absolute oder relative) Schwelle überschreitet (z. B. auch nach Ausgabe des Hinweises weitere Veränderung des Sollwertsignals bzw. Steuersignals in Richtung des nicht mit dem Energiesparmodus unvereinbaren Bereichs), wird als Überwindungsaktion verstanden.
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Eine Überwindungsaktion des Nutzers kann durch Systemaktionen provoziert werden. Beispielsweise kann das Aufbringen einer erhöhten Bedienkraft provoziert werden durch eine erhöhte Widerstandskraft, die an bzw. nahe der Grenze der Vereinbarkeit zur Bedienung eines manuellen Bedienelements erforderlich ist. Auch bezüglich des Provozierens einer Überwindungsaktion kann es vorteilhaft sein, bereits auf die Absehbarkeit eines demnächst negativen Ergebnisses der Überprüfung abzustellen.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Nutzer bzw. Fahrzeuginsasse beim oder kurz vor dem Erreichen der Grenze der Vereinbarkeit durch die Ausgabe eines Erklärhinweises (z. B. Sprachhinweis oder Textanzeige) auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht werden, Sollwertsignale bzw. Steuersignale trotz ihrer Unvereinbarkeit mit dem Energiesparmodus mittels einer Überwindungsaktion gegenüber dem Kraftfahrzeug „durchzusetzen”.
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Um Fahrer, die eine Überwindungsaktion bewusst und gezielt ausführen, nicht mit (möglicherweise als belästigend oder unangemessen empfundenen) Hinweisen zu behelligen, kann es vorteilhaft sein, in dem Fall, dass bei (gegebenenfalls auch nur absehbarem) negativem Ergebnis der Überprüfung eine Überwindungsaktion detektiert wird, der Hinweis nach der Detektion der Überwindungsaktion nicht länger ausgegeben wird und/oder ein veränderter Hinweis ausgegeben wird. Handelt es sich bei dem Hinweis beispielsweise um eine Leuchtanzeige, so kann diese nach Detektion der Überwindungsaktion erlöschen oder eine veränderte Farbe annehmen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in dem Fall, dass bei (gegebenenfalls auch nur absehbarem) negativem Ergebnis der Überprüfung eine Überwindungsaktion detektiert wird, der Hinweis nach der Detektion der Überwindungsaktion temporär unterdrückt bzw. temporär nicht ausgegeben. Ein Fahrer, der eine Überwindungsaktion bewusst und gezielt ausgeführt hat, wird somit nicht mit (möglicherweise als belästigend oder unangemessen empfundenen) Hinweisen behelligt, kann aber dennoch nach einer angemessenen Zeitdauer daran erinnert werden, dass ein von ihm vorgegebenes Sollwertsignal bzw. Steuersignal nicht mit dem Energiesparmodus vereinbar ist. Handelt es sich bei dem Hinweis beispielsweise um eine Leuchtanzeige, so kann diese beispielsweise nach Detektion der Überwindungsaktion für eine beschränkte Zeitdauer erlöschen oder für eine beschränkte Zeitdauer eine veränderte Farbe annehmen.
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Die Zeitdauer kann bei dieser besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung auch von einem Parameter der Überwindungsaktion abhängen. Beispielsweise kann eine größere Bedienkraft und/oder ein längerer Tastendruck und/oder ein größeres Ausmaß der Unvereinbarkeit eine längere Zeitdauer zur Folge haben. Ein solcher Zusammenhang kann proportional, unproportional, kontinuierlich und/oder wertediskret bzw. abgestuft festgelegt sein. Ferner kann ein solcher Zusammenhang, oder auch eine fest vorgegebene Zeitdauer, für unterschiedliche Verbraucher unterschiedlich festgelegt sein.
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Bei Ablauf der Zeitdauer wird ein erneuter Hinweis vorzugsweise nur dann ausgegeben, wenn das Sollwertsignal bzw. Steuersignal zu diesem Zeitpunkt nicht mit dem Energiesparmodus vereinbar ist.
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Während der Zeitdauer kann gegebenenfalls – trotz temporärer Unterdrückung – ein Hinweis ausgegeben werden, wenn die Unvereinbarkeit mit dem Energiesparmodus bzw. ein Maß für diese Unvereinbarkeit weiter zugenommen hat. Gegebenenfalls kann auch ein solcher trotz temporärer Unterdrückung ausgegebener bzw. auszugebender Hinweis seinerseits durch eine weitere Überwindungsaktion unterdrückbar sein.
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Die Ausgabe von Hinweisen kann mehrstufig erfolgen, d. h. es kann (im zweistufigen Fall) bei leicht negativem Ergebnis der Überprüfung ein erster entsprechender Hinweis an den Fahrzeuginsassen ausgegeben werden, während bei stärker negativem Ergebnis der Überprüfung ein zweiter entsprechender Hinweis an den Fahrzeuginsassen ausgegeben wird. Der zweite Hinweis kann zusätzlich zum ersten Hinweis ausgegeben werden. Er kann in seiner Intensität gegenüber dem ersten Hinweis gesteigert sein (z. B. Verwendung einer Signalfarbe und/oder heller und/oder lauter und/oder kräftiger).
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Der Energiesparmodus des Kraftfahrzeugs kann – auch dann, wenn er mehrere Energiesparmaßnahmen umfasst, die sich auf unterschiedliche Verbraucher beziehen – infolge der Detektion einer Überwindungsaktion vollständig oder teilweise, temporär oder dauerhaft deaktiviert werden. Dies bedeutet insbesondere, dass durch eine auf einen ersten Verbraucher bezogene Überwindungsaktion auch Energiesparmaßnahmen deaktiviert werden können, die sich auf einen anderen, zweiten Verbraucher beziehen. Gegebenenfalls kann dies gruppenweise erfolgen, d. h. es werden z. B. Gruppen von Verbrauchern definiert und alle Energiesparmaßnahmen, die sich auf Verbraucher dieser Gruppe beziehen, werden deaktiviert, wenn auch nur eine einzige auf einen Verbraucher aus dieser Gruppe bezogene Überwindungsaktion detektiert wird. Ebenso können Gruppen von Energiesparmaßnahmen definiert werden und alle Energiesparmaßnahmen einer Gruppe werden deaktiviert, wenn auch nur eine auf eine Energiesparmaßnahmen dieser Gruppe bezogene Überwindungsaktion detektiert wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Detektion von Überwindungsaktionen nicht nur möglich, wenn bereits ein negatives Ergebnis der Überprüfung vorliegt, sondern jederzeit oder zumindest auch dann, wenn demnächst ein negatives Ergebnis zu erwarten ist. Ein Fahrer kann somit eine Überwindungsaktion bereits „präventiv”, d. h. vor Ausgabe eines Hinweises, ausführen und somit die Ausgabe von Hinweisen vollständig vermeiden, wenn er gezielt (und gewollt) ein Sollwertsignal bzw. Steuersignal vorgibt, das nicht mit dem Energiesparmodus vereinbar ist.
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Alternativ ist es möglich, eine Zeitverzögerung zwischen der Feststellung eines negativen Ergebnisses und der Ausgabe des entsprechenden Hinweises vorzusehen und den Hinweis nur dann auszugeben, wenn innerhalb der Verzögerungszeit, d. h. nach der Feststellung des negativen Ergebnisses, jedoch noch vor der Ausgabe Hinweises, keine Überwindungsaktion detektiert wird. Auch auf diese Weise können „störende” Hinweise bei gezielter (und gewollter) Vorgabe von Sollwertsignalen bzw. Steuersignalen, die nicht mit dem Energiesparmodus vereinbar sind, vermieden werden.
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Gemäß dem Wortlaut der Ansprüche ist ein Sollwertsignal bzw. Steuersignal zur Steuerung des Verbrauchers hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit dem Energiesparmodus überprüfbar bzw. wird überprüft. Der Gedanke der Erfindung besteht schließlich darin, einen Nutzer des Fahrzeugs in seinem Bedienverhalten zu beeinflussen; und im unmittelbaren Einfluss des Bedieners steht nur das von ihm vorgegebene Sollwertsignal bzw. Steuersignal, nicht der daraus resultierende Istwert. Insbesondere dann, wenn auch Sollwertsignale bzw. Steuersignale zugelassen werden, die das Kraftfahrzeug bzw. einen Verbraucher in einen unökonomischen, d. h. nicht mit dem Energiesparmodus vereinbaren, Betriebszustand versetzen, kann es jedoch – bei faktisch in etwa demselben Ergebnis und denselben Vorteilen – technisch einfacher sein, den resultierenden Istwert zu erfassen und hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit dem Energiesparmodus zu überprüfen.
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Insoweit betrifft die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug mit mehreren Verbrauchern, die über Bedienmittel willkürlich von einem Fahrzeuginsassen steuerbar sind, wobei zumindest einer der Verbraucher in einem Energiesparmodus betreibbar ist, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass bei aktiviertem Energiesparmodus ein Istwert, der aus einem von dem Fahrzeuginsassen vorgegebenen Sollwertsignal bzw. Steuersignal zur Steuerung des Verbrauchers resultiert, hinsichtlich seiner Vereinbarkeit (bzw. hinsichtlich der Vereinbarkeit des zugrunde liegenden Sollwertsignals bzw. Steuersignals) mit dem Energiesparmodus überprüfbar ist und dass bei negativem Ergebnis der Überprüfung ein entsprechender Hinweis an den Fahrzeuginsassen ausgebbar ist. Unter der vereinfachenden Sichtweise, dass die Überprüfung des Sollwertsignals bzw. Steuersignals hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit dem Energiesparmodus anhand des resultierenden Istwerts erfolgt, kann jedoch auch ein solches Kraftfahrzeug als vom Wortlaut der Ansprüche umfasst angesehen werden.
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Im Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Daraus ergeben sich weitere Details, bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung. Im Einzelnen zeigen schematisch
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1 einen ersten Betriebszustand einer Anzeigeeinheit und eines Bedienelements in einem Kraftfahrzeug,
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2 einen zweiten Betriebszustand derselben Anzeigeeinheit und desselben Bedienelements,
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3 einen dritten Betriebszustand derselben Anzeigeeinheit und desselben Bedienelements,
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4 einen vierten Betriebszustand derselben Anzeigeeinheit und desselben Bedienelements,
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5 einen fünften Betriebszustand derselben Anzeigeeinheit und desselben Bedienelements.
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Ein beispielhaft angeführtes Kraftfahrzeug verfügt über mehrere (Energie-)Verbraucher und über mehrere, vorzugsweise gleichartige, Anzeigeelemente (z. B. Leuchten) für optische Ausgaben, die einen Eco-Mode betreffen. Jedes der Anzeigeelemente ist einem Verbraucher zugeordnet und reagiert (z. B. leuchtet auf oder blinkt), sobald versucht wird, eine Einstellung jenseits des jeweiligen Eco-Limits, also der jeweiligen Grenze der sparsamen Einstellung, vorzunehmen. Die Anzeigeelemente können „in der jeweiligen Komponente” angeordnet sein, beispielsweise bei dem (oder gar an dem) jeweiligen Bedienelement oder sie können gemeinsam zentral, z. B. in der vorderen Mitte des Fahrzeugs, insbesondere in der Mitte der Instrumententafel, angeordnet sein.
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Die optische Anzeige kann ebenso erfolgen über eine zentrale Anzeigeeinheit, die Grafikelemente für jeden der Verbraucher anzeigt. Eine solche zentrale Anzeigeeinheit könnte ebenfalls vorteilhaft in der vorderen Mitte des Fahrzeugs, insbesondere in der Mitte der Instrumententafel, angeordnet sein und wäre somit für alle Fahrzeuginsassen gut einsehbar. Eine visuell wahrnehmbare Anzeige könnte aber selbstverständlich auch vorteilhaft in einem Head-up-Display des Kraftfahrzeugs verortet sein. Grundsätzlich kann auch ein einziges zentrales Anzeigeelement auf alle vom Eco-Mode betroffenen Komponenten (gleichartig oder in unterschiedlicher Art und Weise) reagieren.
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Ein typischer Bedienablauf gestaltet sich bei dem vorliegenden Kraftfahrzeug – und bei aktiviertem Eco-Mode – wie folgt: Ein Nutzer nimmt zur Steuerung eines der Verbraucher eine Eingabe vor bzw. verändert einen Wert. Er erreicht eine Schwelle, ab der eine weitere Erhöhung dieses Wertes unökonomisch wäre. Das Erreichen bzw. Überschreiten dieser Grenze wird ihm signalisiert. Der signalisierende Hinweis kann ausgebildet sein als ein Blinken, Aufleuchten, Pulsieren oder ähnliches eines Schriftzuges „Eco” oder als eine andere visuelle, auditive (z. B. ein Warnton) oder taktile (z. B. eine Vibration des berührten Bedienteils) Warnung.
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Die Warnung erfolgt bei unterschiedlichen Verbrauchern stets in der gleichen Art und Weise, wodurch einem Nutzer sofort klar ist, dass die Warnung bzw. eine spürbare Einschränkung durch den Eco-Mode verursacht wird.
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Im Folgenden wird zunächst der Einfachheit halber von der Verwendung einer einzigen, im Kombinationsinstrument des Kraftfahrzeugs angeordneten, Eco-Leuchte für sämtliche Warnungen dieser Art ausgegangen.
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Auf dieser Basis werden im Folgenden Beispiele für die erfindungsgemäße Ausgabe von Hinweisen angegeben:
Ein erstes Beispiel betrifft eine Geschwindigkeitsbegrenzung: Ein Nutzer fährt mit 90 km/h. Er möchte auf 110 km/h beschleunigen. Bei Erreichen der ökonomischen Grenzgeschwindigkeit von 100 km/h erfolgt eine Anzeige in Form eines Aufleuchtens der Eco-Leuchte.
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Ein zweites Beispiel betrifft eine Beschleunigungsbegrenzung: Der Fahrer des Fahrzeugs (mit Verbrennungsmotor) möchte beschleunigen und tritt das Fahrpedal sehr weit durch. Da das unökonomisch ist, leuchtet im Kombiinstrument die Eco-Leuchte auf, und erlischt erst wieder, wenn der Fahrer die Beschleunigung reduziert.
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Ein drittes Beispiel betrifft eine Drehzahlbegrenzung: Der Fahrer des Fahrzeugs (mit Verbrennungsmotor) möchte beschleunigen und dreht den Motor sehr hoch. Da das unökonomisch ist, leuchtet im Kombiinstrument die Eco-Leuchte auf, und erlischt erst wieder, wenn er die Drehzahl reduziert.
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Ein viertes Beispiel betrifft eine Bremsbegrenzung: Der Fahrer des Fahrzeugs bremst bei der Annäherung an eine rote Ampel stark ab. Ökonomischer wäre es, das Fahrzeug ausrollen zu lassen. Deshalb leuchtet bei starkem Bremsen die Eco-Leuchte.
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Ein fünftes Beispiel betrifft eine Temperaturbegrenzung: Ein Nutzer des Fahrzeugs möchte eine Innenraumtemperatur von 18 Grad Celsius einstellen. Bei der herrschenden Außentemperatur von 30 Grad Celsius ist dies aber nur mit großem Energieaufwand erreichbar. Deshalb blinkt die Eco-Leuchte, sobald eine Temperatur von weniger als 22 Grad Celsius eingestellt werden soll.
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Ein sechstes Beispiel betrifft eine Heizleistungsbegrenzung: Die Sitzheizung soll aktiviert werden. Da Stufe 2 sparsamer ist als Stufe drei, wird nur Stufe 2 aktiviert. Dies wird durch das Blinken der Eco-Leuchte erklärt.
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Durch die Ausführung einer so genannten Überwindungsaktion sind einzelne Verbraucher bzw. Energiesparmaßnahmen gewissermaßen aus dem Energiesparmodus „herauslösbar”.
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Um einzelne Verbraucher bzw. Energiesparmaßnahmen aus dem Energiesparmodus herauszulösen, findet vorzugsweise ein durchgängiges Interaktionsprinzip Anwendung. Verwendbar ist hierzu nahezu jede im allgemeinen Teil der Beschreibung bereits erwähnte Form einer Überwindungsaktion. Möglich wäre z. B. ein deutliches, bewusstes oder auch längeres Überschreiten des Grenzwertes (z. B. Fahrpedal bleibt durchgedrückt zum Überwinden einer Geschwindigkeitsbegrenzung, Temperatursteller bleibt auf der unökonomischen niedrigen Temperatur zum Überwinden einer Temperaturbegrenzung, Sitzheizung wird auf höchste Temperatur gestellt zum Überwinden einer Heizleistungsbegrenzung).
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Angesichts einer solchen Überwindbarkeit einzelner durch den Eco-Mode vorgesehener Energiesparmaßnahmen (Eco-Maßnahmen), können auch Betriebszustände auftreten, in denen nur ein Teil der möglichen Eco-Maßnahmen umgesetzt ist (z. B. Einschränkungen bei der Drehzahl, aber keine Einschränkungen bei der Klimatisierung). Um auch solche Betriebszustände dem Nutzer angemessen zu veranschaulichen, kann – statt der oben genannten Verwendung einer einzigen Eco-Leuchte – eine Gruppe mehrerer gleichartiger Anzeigeelemente Verwendung finden, die gemeinsam im Fahrzeuginneren in der vorderen Fahrzeugmitte angeordnet sind. So kann beispielsweise eine LED-Kette an einem Eco-Schalter vorgesehen werden. Ein Druck auf den Schalter aktiviert alle möglichen Eco-Maßnahmen. Wenn die Maßnahmen schrittweise zurückgenommen werden, erlischt bei jedem Schritt auch eine LED und zeigt dadurch eine schwächere Ausprägung des Eco-Modes an.
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Ein weiteres Beispiel eines Bedienablaufs veranschaulicht das Warnverhalten des Kraftfahrzeugs bei variabler Ansteuerung am Rande des ökonomischen Betriebsbereichs. Das Beispiel knüpft an das weiter oben genannte erste Beispiel, betreffend eine Geschwindigkeitsbegrenzung, an: Bei Überschreiten einer Grenzgeschwindigkeit von 100 km/h leuchtet die Eco-Leuchte auf, lerlischt aber, sobald die Geschwindigkeit wieder unter 100 km/h fällt. Wird die Geschwindigkeit dauerhaft überschritten, so erlischt die Eco-Leuchte nach etwa fünf Sekunden, um einerseits den Fahrer nicht abzulenken und andererseits für andere Eco-Überschreitungen zur Verfügung zu stehen. Sinkt die Geschwindigkeit wieder unter 100 km/h und wird sie anschließend erneut überschritten, so wiederholt sich der Vorgang.
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Ein letztes Beispiel eines Bedienablaufs veranschaulicht eine mögliche Anwendung der Erfindung auf ein Verfahren zur Klimabedienung. 1, 2, 3, 4, 5 zeigen jeweils einen Betriebszustand einer Anzeigeeinheit 1 zur Klimabedienung und eines Bedienelements 2 zur Klimabedienung in einem Kraftfahrzeug. Die Abfolge der Figuren ist als chronologisch zu sehen.
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Die Anzeigeeinheit 1 enthält stets einen Temperatursollwert. Bei Verlassen des ökonomischen Bereichs der Klimaregelung (aufgrund eines zu niedrigen Sollwerts) verändert sich die Farbe der Anzeige und es wird ein Symbol eingeblendet. Das Symbol ist ausgebildet als ein demonstrativ durchgestrichener Schriftzug „ECO”.
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Das Bedienelement 2 ist ausgebildet als Schaltwippe mit einer linken Schaltfläche, gekennzeichnet mit einem „Minus”, zum schrittweisen Senken des Temperatursollwerts und mit einer rechten Schaltfläche, gekennzeichnet mit einem „Plus”, zum schrittweisen Erhöhen des Temperatursollwerts.
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Mehrere der Figuren 1, 2, 3, 4, 5 enthalten Kreissymbole 3, die einer Schaltfläche überlagert sind. Solche Kreissymbole 3 repräsentieren einen Druck eines Bedieners auf die jeweilige Schaltfläche.
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Die Außentemperatur sei über Sensoren des Kraftfahrzeugs messbar und bekannt. Sie betrage 30 Grad Celsius.
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Ein Nutzer hat vor, die Wunschtemperatur bzw. den Temperatursollwert auf 20.0 Grad Celsius einzustellen.
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Ausgehend vom ersten Betriebszustand gemäß 1, in welchem die Wunschtemperatur bzw. der Temperatursollwert 23.0 Grad Celsius beträgt, will der Nutzer die Wunschtemperatur niedriger einstellen. Das Kreissymbol 3 zeigt den hierzu vorgenommenen Druck auf die linke Schaltfläche.
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Der Nutzer durchläuft den zweiten Betriebszustand gemäß 2, in welchem die Wunschtemperatur bzw. der Temperatursollwert 22.0 Grad Celsius beträgt. 22.0 Grad Celsius sind noch ökonomisch machbar. Die Anzeige auf der Anzeigeeinheit 1 verändert ihre Farbe nicht und es wird kein Symbol eingeblendet. Der Nutzer will die Wunschtemperatur noch niedriger einstellen. Das Kreissymbol 3 zeigt den hierzu vorgenommenen Druck auf die linke Schaltfläche.
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Der Nutzer durchläuft den dritten Betriebszustand gemäß 3, in welchem die Wunschtemperatur bzw. der Temperatursollwert 21.0 Grad Celsius beträgt. 21.0 Grad Celsius sind nicht mehr ökonomisch machbar. Um den Nutzer auf diese Tatsache hinzuweisen, verändert die Anzeige auf der Anzeigeeinheit 1 ihre Farbe und es wird ein Symbol eingeblendet.
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Der Nutzer hat nun (unter anderem) zwei Möglichkeiten zur weiteren Bedienung:
Gemäß einer ersten Bedienmöglichkeit (vgl. 4) nimmt er keinen weiteren Druck auf die linke Schaltfläche mehr vor. Der Temperatursollwert wird dann nach kurzer Zeit (z. B. 3 Sekunden) auf den gerade noch ökonomischen Wert von 22.0 Grad Celsius gesetzt. Auch die Anzeige auf der Anzeigeeinheit 1 zeigt den so veränderten Temperatursollwert an, die Anzeige erhält wieder ihre „Normal”-Farbe und das Symbol wird ausgeblendet.
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Gemäß einer zweiten Bedienmöglichkeit (vgl. 5) will der Nutzer die Wunschtemperatur tatsächlich noch niedriger einstellen und nimmt einen weiteren Druck (Kreissymbol 3) auf die linke Schaltfläche vor. Der Temperatursollwert wird weiter abgesenkt, nun auf 20.0 Grad Celsius. Um den Nutzer weiterhin auf den unökonomischen Betrieb hinzuweisen, behält die Anzeige auf der Anzeigeeinheit 1 ihre veränderte Farbe und das Symbol bleibt eingeblendet. Dennoch wird der Temperatursollwert nicht auf einen ökonomischen Wert (z. B. 22.0 Grad Celsius) gesetzt, sondern es wird der vorgegebene Wert von 20.0 Grad Celsius für die Klimaregelung verwendet, denn das System hat den erneuten Druck auf die linke Schaltfläche (auch nach bereits ausgegebener Warnung) als Überwindungsaktion verstanden.
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Ein ganz ähnlicher Bedienablauf ergibt sich, wenn als Überwindungsaktion statt eines wiederholten Drucks auf die linke Schaltfläche ein lang anhaltender oder besonders fester Druck auf die linke Schaltfläche definiert ist.
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Mittels der Erfindung ist es möglich, einem Fahrzeugnutzer die durch einen Eco-Modus verursachten Einschränkungen auf kostengünstige und leicht verständliche Art und Weise zu vermitteln.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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