DE102013010019B3

DE102013010019B3 - Verfahren zum Betreiben eines Verkehrsschilderfassungssystems eines Kraftwagens und Kraftwagen mit einem Verkehrsschilderfassungssystem

Info

Publication number: DE102013010019B3
Application number: DE102013010019.4A
Authority: DE
Inventors: Marcus Kühne; Ulrich Müller; Johann Schneider
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2013-06-14
Filing date: 2013-06-14
Publication date: 2014-10-23
Anticipated expiration: 2033-06-15

Abstract

Verfahren zum Betreiben eines Verkehrsschilderfassungssystems (12) eines Kraftwagens (10), mit den Schritten: Erfassen eines Verkehrsschilds (16) mittels einer Erfassungseinrichtung (14); Erfassen der Blickrichtung (21) eines Fahrers (22) des Kraftwagens (10) mittels einer Blickerfassungseinrichtung (18); Anzeigen eines mit dem erfassten Verkehrsschild (16) korrespondierenden Symbols (26) mittels einer Anzeigeeinrichtung (24) in einem ersten Anzeigemodus oder in einem zweiten Anzeigemodus in Abhängigkeit von der erfassten Blickrichtung (21); wobei das Symbol (26) im ersten Anzeigemodus angezeigt wird, falls anhand der erfassten Blickrichtung (21) ermittelt wird, dass eine Blickzuwendung zum Verkehrsschild (16) während eines vorbestimmten Vorbeifahrvorgangs am Verkehrsschild (16) erfolgt ist, und das Symbol (26) im zweiten Anzeigemodus angezeigt wird, falls anhand der erfassten Blickrichtung (21) ermittelt wird, dass eine Blickzuwendung zum Verkehrsschild (16) während des vorbestimmten Vorbeifahrvorgangs unterblieben ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Kraftwagen (10) mit einem Verkehrsschilderfassungssystem (12).

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Verkehrsschilderfassungssystems eines Kraftwagens sowie einen Kraftwagen mit einem Verkehrschilderfassungssystem der in den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche angegeben Art.
Die DE 102 55 796 A1 zeigt ein Verfahren zum Betreiben einer optischen Anzeigeeinrichtung eines Kraftwagens. Mittels eines Verkehrsschilderfassungssystems werden Geschwindigkeitsbegrenzungen anzeigende Verkehrsschilder erfasst und ein entsprechendes Symbol mittels der Anzeigeeinrichtung dargestellt. Falls der Fahrer seinen Blick nicht auf einen entsprechenden Anzeigebereich richtet, auf welchem das Symbol angezeigt wird, wird das Symbol mit vergrößerten Ziffern angezeigt, damit der Fahrer das Symbol möglichst in seinem peripheren Blickfeld erfassen kann.
Die DE 103 43 683 A1 zeigt ein Verfahren zum Betreiben eines Informationssystems für einen Kraftwagen. In Abhängigkeit von objektiv auf einen Fahrer einwirkenden Belastungsfaktoren, der Fahreraktivitäten und fahrerindividueller, das Führen des Kraftwagens beeinflussender Eigenschaften werden mittels des Informationssystems entsprechende Informationen ausgegeben.
Die DE 10 2009 039 774 A1 zeigt ein Verfahren zur Steuerung eines Kraftwagens. Mittels eines Verkehrsschilderfassungssystems werden Geschwindigkeitsbegrenzungen kennzeichnende Verkehrszeichen erfasst, wobei eine Überwachung der Einhaltung der jeweiligen Geschwindigkeitsbegrenzung erfolgt.
Die DE 199 21 488 A1 zeigt ein Verfahren zur Überwachung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs. Es werden Verkehrszeichen im Umfeld des Kraftfahrzeugs erfasst, wobei der Fahrer beispielsweise auf Warnschilder oder zulässige Höchstgeschwindigkeiten durch eine optische oder akustische Ausgabeeinheit hingewiesen werden kann.
Die DE 10 2006 056 444 A1 zeigt ein Verfahren zum Warnen eines Fahrers eines Kraftwagens. Mittels einer Verkehrszeichenerkennungsvorrichtung werden Geschwindigkeitsbegrenzungen kennzeichnende Verkehrsschilder erfasst und basierend darauf wird die momentan zulässige Höchstgeschwindigkeit erkannt. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wird mit einer momentanen Geschwindigkeit des Kraftwagens verglichen, wobei bei einem Überschreiten der momentan zulässigen Höchstgeschwindigkeit ein Warnsignal ausgegeben wird. Die Warnung wird dabei vorzugsweise in einem Anzeigebereich eines Head-up-Displays eingeblendet.
Die DE 10 2005 026 991 A1 zeigt ein Verfahren, bei welchem eine Lenk- bzw. Fahrzeit sowie ein Ermüdungszustand eines Fahrers eines Kraftwagens ermittelt wird. Es wird ein Informationssignal an den Fahrer ausgegeben, wenn die Lenk- oder Fahrzeit einen Grenzwert überschreitet und/oder Anzeichen für Müdigkeit des Fahrers vorliegen und ein Verkehrszeichen ein Hinweis auf eine Rastmöglichkeit gibt.
Die DE 2010 013 397 A1 zeigt ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen mittels eines Head-up-Displays eines Kraftwagens. Mittels einer Erfassungseinrichtung wird ein Verkehrsschild erfasst. Falls ermittelt wird, dass eine Blickrichtung eines Fahrers des Kraftwagens nicht auf das Verkehrschild gerichtet ist, wird ein Bild mittels des Head-up-Displays angezeigt, um den Fahrer bezüglich des Verkehrsschilds zu alarmieren.
Die US 7 884 705 B2 zeigt ein Verfahren zum Anzeigen von Warnhinweisen in einem Kraftwagen. Es werden Verkehrsteilnehmer erfasst und es wird überprüft, ob sich der Kraftwagen auf einem Kollisionskurs mit einem der Verkehrsteilnehmer befindet. Falls sich der Kraftwagen auf einem Kollisionskurs mit einem der Verkehrsteilnehmer befindet, wird anhand einer erfassten Blickrichtung eines Fahrers des Kraftwagens ermittelt, ob dieser seinen Blick auf den betreffenden Verkehrsteilnehmer gerichtet hat. Falls dies nicht der Fall ist, wird ein entsprechender Warnhinweis mittels einer Anzeigeeinrichtung des Kraftwagens angezeigt.
Die DE 10 2009 019 023 A1 zeigt ein Verfahren zum Anzeigen von Geschwindigkeitshinweisen in einem Kraftwagen. Mittels eines Kamerasystems werden Verkehrsschilder erfasst und ausgewertet. Anschließend werden jeweilige, die erfassten und ausgewerteten Verkehrsschilder darstellende Symbole mittels einer Anzeigeeinheit des Kraftwagens angezeigt.
In der WO 2012/029 941 A1 ist ein Fahrzeug-Anzeigesystem mit einer ersten und einer zweiten Anzeigevorrichtung beschrieben. Auf der ersten Anzeigeeinheit werden die ersten sichtbaren Informationen angezeigt, wohingegen auf der zweiten Anzeigeeinheit die zweiten sichtbaren Informationen angezeigt werden, wobei auf der zweiten Anzeigeeinheit mehr Informationen als auf der ersten Anzeigeeinheit angezeigt werden.
Die DE 10 2006 056 444 A1 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Warnen eines Fahrers eines Fahrzeugs. Sobald eine zulässige Höchstgeschwindigkeit mit dem Fahrzeug überschritten wird, wird beispielsweise mittels eines Head-up-Displays ein Warnsignal angezeigt. Alternativ oder zusätzlich kann als Warnsignal eine mittels des Head-up-Displays angezeigte momentane Geschwindigkeit des Fahrzeugs in ihrer Farbgebung verändert werden.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines Verkehrsschilderfassungssystems sowie einen Kraftwagen mit einem Verkehrsschilderfassungssystem der eingangs genannten Art bereitzustellen, mittels welchen ein Fahrer eines Kraftwagens auf besonders zuverlässige Weise auf jeweils erfasste Verkehrszeichen hingewiesen werden kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Verkehrsschilderfassungssystems sowie durch einen Kraftwagen mit einem Verkehrsschilderfassungssystem mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Verfahren zum Betreiben eines Verkehrsschilderfassungssystems eines Kraftwagens umfasst die folgenden Schritte:

– Erfassen eines Verkehrsschilds mittels einer Erfassungseinrichtung;
– Erfassen der Blickrichtung eines Fahrers des Kraftwagens mittels einer Blickerfassungseinrichtung;
– Anzeigen eines mit dem erfassten Verkehrsschild korrespondierenden Symbols mittels einer Anzeigeeinrichtung in einem ersten Anzeigemodus oder in einem zweiten Anzeigemodus in Abhängigkeit von der erfassten Blickrichtung.

Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dabei dadurch aus, dass das Symbol im ersten Anzeigemodus angezeigt wird, falls anhand der erfassten Blickrichtung ermittelt wird, dass eine Blickzuwendung zum Verkehrsschild während eines vorbestimmten Vorbeivorgangs am Verkehrsschild erfolgt ist, wobei das Symbol im zweiten Anzeigemodus angezeigt wird, falls anhand der erfassten Blickrichtung ermittelt wird, dass eine Blickzuwendung zum Verkehrsschild während des vorbestimmten Vorbeivorgangs unterblieben ist.
Es ist also erfindungsgemäß vorgesehen, dass überwacht wird, ob ein Fahrer eines Kraftwagens seinen Blick während eines Vorbeivorgangs an einem Verkehrschild, also während des darauf Zufahrens bis zum Passieren des Verkehrsschilds, zumindest einmal für eine vorgegebene Dauer auf das entsprechende Verkehrsschild gerichtet hatte. In Abhängigkeit von einer erfassten oder nicht erfassten Blickzuwendung in Richtung des Verkehrsschilds wird das mit dem Verkehrsschild korrespondierende Symbol in einem entsprechenden Anzeigemodus angezeigt. Der Fahrer wird situationsgerecht entsprechend stark oder weniger stark auf das mit dem erfassten Verkehrsschild korrespondierende und angezeigte Symbol hingewiesen, wobei die Stärke der Wahrnehmbarkeit des Symbols in Abhängigkeit davon angepasst wird, ob die Blickrichtung des Fahrer beim Vorbeivorgang auf das Verkehrsschild gerichtet worden ist oder nicht.
Zudem ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Symbol im ersten Anzeigemodus in einem Anzeigebereich eines Kombiinstruments und im zweiten Anzeigemodus zusätzlich in einem Anzeigebereich eines Head-up-Displays des Kraftwagens angezeigt wird. Durch die zusätzliche Anzeige des Symbols im Head-up-Display des Kraftwagens wird die Wahrnehmbarkeit des Symbols erheblich erhöht, so dass auch bei einem sehr wahrscheinlich nicht erfasstem Verkehrsschild durch den Fahrer sichergestellt wird, dass der Fahrer zumindest das Symbol im Wesentlichen unmittelbar erkennt, sobald dieses im zweiten Anzeigemodus innerhalb des Anzeigebereichs des Head-up-Displays angezeigt wird.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der vorbestimmte Vorbeivorgang beginnt, sobald sich das Verkehrsschild in Fahrtrichtung des Kraftwagens in einer vorgegebenen Entfernung vor dem Kraftwagen befindet, und der vorbestimmte Vorbeivorgang endet, sobald sich dasselbe Verkehrsschild in Fahrtrichtung hinter dem Kraftwagen befindet. Die vorgegebene Entfernung kann dabei derart gewählt werden, dass diese so groß gewählt ist, dass der Fahrer ab dieser vorgegebenen Entfernung das Verkehrsschild und insbesondere dessen Bedeutung erkennen kann. Vorzugsweise kann die vorgegebene Entfernung auch noch in Abhängigkeit von der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit des Kraftwagens angepasst werden, so dass beispielsweise bei Autobahnfahrten mit erhöhter Geschwindigkeit die vorgegebene Entfernung größer als beispielsweise bei einer Befahrung einer Landstraße oder einer Stadtstraße gewählt wird.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Symbol im zweiten Anzeigemodus mit einer gegenüber dem ersten Anzeigemodus veränderten Farbe und/oder einer vergrößerten Darstellung angezeigt wird. Dadurch wird auf einfache Weise gewährleistet, dass die Wahrnehmbarkeit des Symbols im zweiten Anzeigemodus gegenüber dem ersten Anzeigemodus verbessert ist, so dass der Fahrer des Kraftwagens auch bei einer Blickabwendung während des Vorbeivorgangs am Verkehrsschild durch die besser wahrnehmbare Darstellung des Symbols auf das erfasste Verkehrsschild hingewiesen wird. Zusätzlich oder alternativ kann im zweiten Anzeigemodus auch eine vorgegebene Animation des Symbols durchgeführt werden. Beispielsweise kann das Symbol für eine vorgegebene Dauer blinkend dargestellt werden. Zusätzlich oder alternativ kann während eines vorgegebenes Zeitraums die Anzeige des Symbols langsam abklingen gelassen werden. Mit anderen Worten kann die Anzeige des Symbols langsam ausfaden, also verblassen bzw. langsam ausgeblendet werden bis die Anzeige des Symbols verschwunden ist.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass von dem zweiten in den ersten Anzeigemodus gewechselt wird, sobald mittels der Blickerfassungseinrichtung erfasst wird, dass die Blickrichtung für eine vorgegebene Erkennungsdauer auf das im zweiten Anzeigemodus angezeigte Symbol gerichtet worden ist. Die Wahrnehmbarkeit des Symbols wird also verringert, sobald mittels der Blickerfassungseinrichtung erfasst worden ist, dass der Fahrer seinen Blick für eine entsprechend vorgegebene Erkennungsdauer auf das eingeblendete Symbol gerichtet hat.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass nach dem Wechseln vom ersten in den zweiten Anzeigemodus eine akustische und/oder haptische Warnmeldung ausgegeben wird, falls erfasst wird, dass für eine vorgegebene Dauer eine Blickzuwendung auf das angezeigte Symbol unterblieben ist. Es kann also eine zweistufige oder auch dreistufige Warnung des Fahrers im Hinblick auf das vom Fahrer nicht gesehene Verkehrszeichen erfolgen. Neben einer optischen Hervorhebung des Symbols können akustische oder auch haptische Warnmeldungen, beispielsweise durch ein Rütteln des Lenkrads, zusätzlich den Fahrer darauf hinweisen, dass gerade ein Verkehrsschild erfasst worden ist, auf welches der Fahrer seinen Blick bisher noch nicht gerichtet hatte.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Symbol im ersten Anzeigemodus solange in einem vorgegebenen Anzeigebereich angezeigt wird, bis ein weiteres Verkehrsschild mittels der Erfassungseinrichtung erfasst worden ist. Mit anderen Worten wird das mit dem erfassten Verkehrsschild korrespondierende Symbol solange zumindest in einem vorgegeben Anzeigebereich, vorzugsweise im Kombiinstrument des Kraftwagens, angezeigt, bis ein weiteres Verkehrsschild erfasst worden ist. Somit wird sichergestellt, dass der Fahrer – vorausgesetzt er blickt auf den entsprechenden Anzeigebereich – immer auf das gerade gültige und erfasste Verkehrszeichen hingewiesen wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder ein Warnhinweis kennzeichnendes Verkehrsschild erfasst und das damit korrespondierende Symbol angezeigt wird. Bei dem Warnhinweis kann es sich beispielsweise um ein Verkehrszeichen handeln, welches Wildwechsel, einen nahenden Bahnübergang, eine nahende scharfe Kurve oder dergleichen kennzeichnet. Der Fahrer wird somit nicht nur über Geschwindigkeitsbegrenzungen, sondern auch auf Warnhinweise durch eine stärker wahrnehmbare Darstellung des mit dem Warnhinweis korrespondierenden Symbols hingewiesen, falls davon auszugehen ist, dass der Fahrer das Verkehrsschild selbst gar nicht gesehen hat.
Der erfindungsgemäße Kraftwagen mit einem Verkehrsschilderfassungssystem umfasst eine Erfassungseinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, ein Verkehrsschild zu erfassen. Des Weiteren umfasst der Kraftwagen eine Blickerfassungseinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, eine Blickrichtung eines Fahrers des Kraftwagens zu erfassen. Schließlich umfasst der Kraftwagen eine Anzeigeeinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, ein mit dem erfassten Verkehrsschild korrespondierendes Symbol in Abhängigkeit von der erfassten Blickrichtung in einem ersten Anzeigemodus oder in einem zweiten Anzeigemodus anzuzeigen. Der erfindungsgemäße Kraftwagen zeichnet sich dadurch aus, dass die Anzeigeeinrichtung dazu ausgelegt ist, das Symbol im ersten Anzeigemodus anzuzeigen, falls anhand der erfassten Blickrichtung ermittelt wird, dass eine Blickzuwendung zum Verkehrsschild während eines vorbestimmten Vorbeivorgangs am Verkehrsschild erfolgt ist. Ferner zeichnet sich der erfindungsgemäße Kraftwagen dadurch aus, dass die Anzeigeeinrichtung dazu ausgelegt ist, das Symbol im zweiten Anzeigemodus anzuzeigen, falls anhand der erfassten Blickrichtung ermittelt wird, dass eine Blickzuwendung zum Verkehrsschild während des vorbestimmten Vorbeifahrvorgangs unterblieben ist. Darüber hinaus ist die Anzeigeeinrichtung dazu ausgelegt, das Symbol im ersten Anzeigemodus in einem Anzeigebereich eines Kombiinstruments und im zweiten Anzeigemodus zusätzlich in einem Anzeigebereich eines Head-up-Displays des Kraftwagens anzuzeigen. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungemäßen Kraftwagens anzusehen, wobei der Kraftwagen insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte umfasst.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Die Zeichnung zeigt in:
1 eine schematische Darstellung eines Kraftwagens mit einem Verkehrsschilderfassungssystem, sowie einer Blickerfassungseinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, eine Blickrichtung eines Fahrers des Kraftwagens zu erfassen; und in
2 eine schematische Perspektivansicht auf einen teilweise dargestellten Innenraum des Kraftwagens, wobei ein mit dem erfassten Verkehrsschild korrespondierendes Symbol in einem Anzeigebereich eines Head-up-Displays und in einem Anzeigebereich eines Kombiinstruments des Kraftwagens angezeigt wird.
Ein Kraftwagen 10 mit einem Verkehrsschilderfassungssystem 12 ist in einer schematischen Darstellung in 1 gezeigt. Das Verkehrsschilderfassungssystem 12 umfasst eine Erfassungseinrichtung 14, welche dazu ausgelegt ist, ein Verkehrsschild 16 zu erfassen. Des Weiteren umfasst der Kraftwagen 10 eine Blickerfassungseinrichtung 18, welche dazu ausgelegt ist, eine mit der gestrichelten Linie gekennzeichnete Blickrichtung 21 eines Fahrers 22 des Kraftwagens 10 zu erfassen. Schließlich umfasst der Kraftwagen 10 noch eine Anzeigeeinrichtung 24, welche dazu ausgelegt ist, ein mit dem erfassten Verkehrsschild 16 korrespondierendes, hier nicht dargestelltes Symbol 26 in Abhängigkeit von der erfassten Blickrichtung 21 anzuzeigen.
Die Erfassungseinrichtung 14 kann beispielsweise ein hier nicht dargestelltes Kamerasystem und eine entsprechende Auswerteeinrichtung aufweisen, mittels welchen das Verkehrszeichen 16 erfassbar ist. Bei der Blickerfassungseinrichtung 18 kann es sich ebenfalls beispielsweise um ein Kamerasystem mit einer entsprechenden Auswerteeinrichtung handeln, mittels welchen die jeweilige Blickrichtung 21 des Fahrers 22 erfasst werden kann.
Nachfolgend wird ein Verfahren zum Betreiben des Verkehrsschilderfassungssystems 12 des Kraftwagens 10 erläutert. Mittels der Erfassungseinrichtung 14 wird das Verkehrsschild 16 erfasst. Mittels der Blickerfassungseinrichtung 18 wird während eines vorbestimmten Vorbeivorgangs am Verkehrsschild 16 die Blickrichtung 21 des Fahrers 22 erfasst.
In Abhängigkeit von der jeweils erfassten Blickrichtung 21 des Fahrers 22 während des vorbestimmten Vorbeivorgangs am Verkehrsschild 16 zeigt die Anzeigeeinrichtung 24 das mit dem erfassten Verkehrsschild 16 korrespondierende Symbol 26 in einem ersten Anzeigemodus oder in einem zweiten Anzeigemodus an. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei dem erfassten Verkehrsschild 16 um eine Geschwindigkeitsbegrenzung, wobei die Erfassungseinrichtung 14 auch dazu ausgelegt ist, im Wesentlichen beliebige Warnhinweise kennzeichnende Verkehrsschilder zu erfassen, mittels welchen beispielsweise auf Wildwechsel, auf herannahende scharfe Kurven, auf herannahende Bahnübergänge oder dergleichen hingewiesen werden kann.
Der vorbestimmte Vorbeivorgang am Verkehrsschild 16 beginnt, sobald sich das Verkehrschild 16 in der mit dem Pfeil 20 gekennzeichneten Fahrtrichtung des Kraftwagens 10 in einer vorgegebenen Entfernung vor dem Kraftwagen 10 befindet. Die vorgegebene Entfernung ist dabei derart eingestellt, dass ab der vorgegebenen Entfernung mit einer Erfassbarkeit des Verkehrsschild 16 durch den Fahrer 22 zu rechnen ist. Die vorgegebene Entfernung kann auch beispielsweise in Abhängigkeit von der aktuellen Geschwindigkeit, mit welcher der Kraftwagen 10 bewegt wird, angepasst werden, so dass beispielsweise bei höheren Geschwindigkeiten eine größere vorgegebene Entfernung festgelegt und bei einer geringeren Geschwindigkeit eine kleinere vorgegebene Entfernung festgelegt ist. Der vorbestimmte Vorbeivorgang endet, sobald sich das Verkehrsschild 16 in Fahrtrichtung 20 hinter dem Kraftwagen 10 befindet.
Wird durch eine entsprechende Auswertung der Blickrichtung 21 des Fahrers 22 während des vorbestimmten Vorbeivorgangs am Verkehrsschild 16 ermittelt, dass eine Blickzuwendung des Fahrers 22 zum Verkehrschild 16 erfolgt ist, wird das mit dem erfassten Verkehrsschild 16 korrespondierende Symbol 26 in einem ersten Anzeigemodus angezeigt. Wird hingegen anhand der erfassten Blickrichtung 21 erfasst, dass eine Blickzuwendung des Fahrers 22 zum Verkehrsschild 16 während des vorbestimmten Vorbeivorgangs unterblieben ist, wird das Symbol 26 in einem zweiten Anzeigemodus angezeigt.
Beispielsweise kann der Fahrer 22 während des vorbestimmten Vorbeivorgangs gerade damit beschäftigt gewesen sein, Einstellungen an einem Klimabedienteil 38 oder auch an weiteren Bedieneinrichtungen des Kraftwagens 10 vorzunehmen, so dass der Fahrer 22 seinen Blick gar nicht auf das entsprechende Verkehrsschild 16 richten konnte, welches er augenblicklich mit dem Kraftwagen 10 passiert hat.
In 2 ist ein nicht näher bezeichneter Innenraum des Kraftwagens 10 teilweise in einer Perspektivansicht gezeigt. Vorliegend wird das Symbol 26 im zweiten Anzeigemodus angezeigt. Wie zu erkennen, wird das Symbol 26 sowohl in einem Anzeigebereich 30 eines nicht näher bezeichneten Head-up-Displays des Kraftwagens 10 sowie in einem weiteren Anzeigebereich 32 innerhalb eines Kombiinstruments 34 des Kraftwagens 10 angezeigt. Für den Fall, dass erfasst worden ist, dass der Fahrer 22 seinen Blick während des vorbestimmten Vorbeivorgangs auf das Verkehrsschild 16 gerichtet hatte, wird das Symbol 26 nicht in dem Anzeigebereich 30 des Head-up-Displays angezeigt. Stattdessen erfolgt lediglich eine Anzeige des Symbols 26 in dem Anzeigebereich 32 des Kombiinstruments 34.
Alternativ zu der hier gezeigten Ausführungsform ist es auch möglich, dass das Symbol 26 im zweiten Anzeigemodus lediglich nur im Anzeigebereich 32 des Kombiinstruments 34 und nicht zusätzlich im Anzeigebereich 30 des Head-up-Displays des Kraftwagens 10 angezeigt wird. In diesem Fall wird das Symbol 26 im zweiten Anzeigemodus mit einer gegenüber dem Anzeigemodus veränderten Farbe und/oder in einer vergrößerten Darstellung angezeigt. Dadurch wird der Fahrer 22 – auch wenn das Symbol 26 im zweiten Anzeigemodus nur im Anzeigebereich 32 des Kombiinstruments 34 dargestellt wird – auf das gerade erfasste Verkehrsschild 16 verstärkt hingewiesen, da davon ausgegangen wird, dass der Fahrer 22 während des Vorbeivorgangs seinen Blick nicht auf das Verkehrsschild 16 gerichtet hatte.
Sollte der Kraftwagen 10 beispielsweise ein weiteres Verkehrsschild zuvor passiert haben, welches beispielsweise von dem Fahrer 22 wahrgenommen worden ist, und welches durch ein entsprechendes Symbol innerhalb des Kombiinstruments 34 angezeigt wird, wird nach dem Vorbeivorgang an dem in 1 gezeigten Verkehrsschild 16 und einer nicht erfolgten Blickzuwendung des Fahrers 22 auf das Verkehrsschild 16 während des Vorbeivorgangs von dem ersten Anzeigemodus in den zweiten Anzeigemodus gewechselt.
Nach dem Wechseln vom ersten in den zweiten Anzeigemodus wird zusätzlich eine akustische und/oder haptische Warnmeldung ausgegeben, falls erfasst wird, dass für eine vorgegebene Dauer eine Blickzuwendung des Fahrers 22 auf das angezeigte Symbol 26, sei es innerhalb des Anzeigebereichs 30 oder innerhalb des Anzeigebereich 32, unterblieben ist. Zunächst wird also das mit dem erfassten Verkehrsschild 16 korrespondierende Symbol 26 in einer für den Fahrer 22 stärker wahrnehmbaren Art und Weise dargestellt, wobei, falls erfasst wird, dass der Fahrer 22 für eine vorgegebene Dauer seinen Blick nicht auf das stärker hervorgehobene Symbol 26 gerichtet hat, zusätzlich weitere Warnmeldungen ausgegeben werden. Die akustische Warnmeldung kann beispielsweise über entsprechende Lautsprecher des Kraftwagens 10 ausgegeben werden, wobei eine haptische Warnmeldung beispielsweise in Form eines Rüttelns am Lenkrad 36 des Kraftwagens 10 erfolgen kann.
Sobald mittels der Blickerfassungseinrichtung 14 erfasst wird, dass die Blickrichtung 21 des Fahrers 22 für eine vorgegebene Erkennungsdauer auf das im zweiten Anzeigemodus angezeigte Symbol 26 gerichtet worden ist, wird automatisch von dem zweiten in den ersten Anzeigemodus gewechselt. Die hervorgehobene Darstellung des Symbols 26 erfolgt also nur solange, wie der Fahrer 22 seinen Blick noch nicht auf das entsprechend angezeigte, stärker hervorgehobene Symbol 26 gerichtet hat.
Das mit dem gerade erfassten Verkehrszeichen 16 korrespondierende Symbol 26 wird in seiner weniger prägnanten Darstellung im ersten Anzeigemodus solange angezeigt, bis ein weiteres Verkehrsschild mittels der Erfassungseinrichtung 14 erfasst worden ist oder das Verkehrsschilderfassungssystem 12 bzw. der Kraftwagen 10 ausgeschaltet worden sind. Somit wird der Fahrer 22, wenn auch in dezenterer Weise als im zweiten Anzeigemodus, fortlaufend auf ein entsprechend erfasstes Verkehrsschild durch die Anzeige des Symbols 26, vorzugsweise innerhalb des Anzeigebereichs 32 des Kombiinstruments 34, hingewiesen.
Mittels des erläuterten Verfahrens und des Kraftwagens 10 wird somit sichergestellt, dass ein Fahrer eines Kraftwagens verstärkt auf gerade erfasste Verkehrsschilder hingewiesen wird, wenn erfasst worden ist, dass der Fahrer während eines Vorbeifahrens an einem jeweiligen Verkehrsschild seinen Blick nicht für eine vorgegeben Dauer auf diese gerichtet hatte.

Claims

Verfahren zum Betreiben eines Verkehrsschilderfassungssystems (12) eines Kraftwagens (10), mit den Schritten: – Erfassen eines Verkehrsschilds (16) mittels einer Erfassungseinrichtung (14); – Erfassen der Blickrichtung (21) eines Fahrers (22) des Kraftwagens (10) mittels einer Blickerfassungseinrichtung (18); – Anzeigen eines mit dem erfassten Verkehrsschild (16) korrespondierenden Symbols (26) mittels einer Anzeigeeinrichtung (24) in einem ersten Anzeigemodus oder in einem zweiten Anzeigemodus in Abhängigkeit von der erfassten Blickrichtung (21); dadurch gekennzeichnet, dass – das Symbol (26) im ersten Anzeigemodus angezeigt wird, falls anhand der erfassten Blickrichtung (21) ermittelt wird, dass eine Blickzuwendung zum Verkehrsschild (16) während eines vorbestimmten Vorbeifahrvorgangs am Verkehrsschild (16) erfolgt ist; – das Symbol (26) im zweiten Anzeigemodus angezeigt wird, falls anhand der erfassten Blickrichtung (21) ermittelt wird, dass eine Blickzuwendung zum Verkehrsschild (16) während des vorbestimmten Vorbeifahrvorgangs unterblieben ist; – das Symbol (26) im ersten Anzeigemodus in einem Anzeigebereich (32) eines Kombiinstruments (34) und im zweiten Anzeigemodus zusätzlich in einem Anzeigebereich (30) eines Head-up-Displays des Kraftwagens (10) angezeigt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vorbestimmte Vorbeifahrvorgang beginnt, sobald sich das Verkehrschild (16) in Fahrtrichtung (20) des Kraftwagens (10) in einer vorgegeben Entfernung vor dem Kraftwagen (10) befindet, und der vorbestimmte Vorbeifahrvorgang endet, sobald sich dasselbe Verkehrschild (16) in Fahrtrichtung (20) hinter dem Kraftwagen (10) befindet.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Symbol (26) im zweiten Anzeigemodus mit einer gegenüber dem ersten Anzeigmodus veränderten Farbe und/oder in einer vergrößerten Darstellung angezeigt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von dem zweiten in den ersten Anzeigemodus gewechselt wird, sobald mittels der Blickerfassungseinrichtung (18) erfasst wird, dass die Blickrichtung (21) für eine vorgegebene Erkennungsdauer auf das im zweiten Anzeigemodus angezeigte Symbol (26) gerichtet worden ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Wechseln vom ersten in den zweiten Anzeigemodus eine akustische und/oder haptische Warnmeldung ausgegeben wird, falls erfasst wird, dass für eine vorgegebene Dauer eine Blickzuwendung auf das angezeigte Symbol (26) unterblieben ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Symbol (26) im ersten Anzeigemodus so lange in einem vorgegebenen Anzeigebereich (32) angezeigt wird, bis ein weiteres Verkehrsschild (16) mittels der Erfassungseinrichtung (14) erfasst worden ist.
Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgegebene Anzeigebereich (32) im Kombiinstrument (34) angeordnet ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder einen Warnhinweis kennzeichnendes Verkehrsschild (16) erfasst und das damit korrespondierende Symbol (26) angezeigt wird.
Kraftwagen (10) mit einem Verkehrsschilderfassungssystem (12), umfassend: – eine Erfassungseinrichtung (14), welche dazu ausgelegt ist, ein Verkehrsschild (16) zu erfassen; – eine Blickerfassungseinrichtung (18), welche dazu ausgelegt ist, eine Blickrichtung (21) eines Fahrers (22) des Kraftwagens (10) zu erfassen; – eine Anzeigeeinrichtung (24), welche dazu ausgelegt ist, ein mit dem erfassten Verkehrsschild (16) korrespondierendes Symbol (26) in Abhängigkeit von der erfassten Blickrichtung (21) in einem ersten Anzeigemodus oder in einem zweiten Anzeigemodus anzuzeigen; dadurch gekennzeichnet, dass – die Anzeigeeinrichtung (24) dazu ausgelegt ist, das Symbol (26) im ersten Anzeigemodus anzuzeigen, falls anhand der erfassten Blickrichtung (21) ermittelt wird, dass eine Blickzuwendung zum Verkehrsschild (16) während eines vorbestimmten Vorbeifahrvorgangs am Verkehrsschild (16) erfolgt ist; – die Anzeigeeinrichtung (24) dazu ausgelegt ist, das Symbol (26) im zweiten Anzeigemodus anzuzeigen, falls anhand der erfassten Blickrichtung (21) ermittelt wird, dass eine Blickzuwendung zum Verkehrsschild (16) während des vorbestimmten Vorbeifahrvorgangs unterblieben ist – die Anzeigeeinrichtung (24) dazu ausgelegt ist, das Symbol (26) im ersten Anzeigemodus in einem Anzeigebereich (32) eines Kombiinstruments (34) und im zweiten Anzeigemodus zusätzlich in einem Anzeigebereich (30) eines Head-up-Displays des Kraftwagens (10) anzuzeigen.