-
Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Ausgabe von Informationen in einem Kraftfahrzeug, bei denen in Abhängigkeit eines Ereignisses eine optische und/oder akustische Information an einen Fahrer des Kraftfahrzeuges abgegeben wird.
-
Verfahren und Vorrichtungen der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt.
-
So offenbart die
DE 199 51 001 A1 eine Vorrichtung zur Darstellung von Informationen in einem Fahrzeug, die dazu dient, Informationen in Abhängigkeit von der Blickrichtung des Fahrers darzustellen. Die dort offenbarte Vorrichtung umfasst einen Rechner, Mittel zur optischen und/oder akustischen Darstellung, Mittel zur Blickrichtungserkennung des Fahrers und verschiedene Datenquellen. Die Mittel zur Blickrichtungserkennung des Fahrers übermitteln dem Rechner die gemessene Blickrichtung des Fahrers, so dass der Rechner den Mitteln zur optischen und/oder akustischen Darstellung diese Blickrichtung übermittelt, so dass die Darstellung von Informationen aus den verschiedenen Datenquellen in das Blickfeld des Fahrers eingeblendet wird.
-
Die
DE 10 2005 003 535 A1 offenbart ein Verfahren zur Informationsausgabe mittels optischer oder akustischer Signaleinrichtungen, insbesondere in einem Fahrzeug, bei welchem die Blickrichtung eines Informationsempfängers erfasst und die Informationsausgabe in Abhängigkeit der erfassten Blickrichtung gesteuert wird. Die Information wird auf der optischen Signaleinrichtung nur dann angezeigt, wenn der Informationsempfänger seinen Blick auf diese Signaleinrichtung richtet. Die Information wird mittels der akustischen Signaleinrichtung nur ausgegeben, wenn der Informationsempfänger seinen Blick auf einen für die Aktivierung der jeweiligen Informationsausgabe definierten Bereich im Fahrzeug richtet.
-
Der bekannte Stand der Technik berücksichtigt für die Abgabe einer akustischen oder optischen Information lediglich die Blickrichtung des Fahrers. Dies ist hilfreich, um abzuschätzen, ob der Fahrer die Information überhaupt wahrnehmen kann, insbesondere bei einer optischen Information. Jedoch kann der bekannte Stand der Technik nicht berücksichtigen, ob der Fahrer den Grund für die Ausgabe der Information der auch erfassen kann. Dies hängt nicht nur von der Blickrichtung des Fahrers ab, sondern davon, worauf der Fahrer seine Aufmerksamkeit gerade richtet. Solche Informationen werden häufig abgegeben, um über außerhalb des Fahrzeugs stattfindende Ereignisse zu informieren oder zu warnen.
-
Die Aufgabe der Erfindung ist es, die eingangs genannten Verfahren und Vorrichtungen zur Ausgabe von Informationen dahingehend zu verbessern, dass eine zielgerichtetere Informationsabgabe möglich ist, die den Fahrer besser informieren kann als bestehende Verfahren und Vorrichtungen.
-
Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Ausgabe von Informationen in einem Kraftfahrzeug sieht vor, dass in Abhängigkeit eines Ereignisses eine optische und/oder akustische Information an einen Fahrer des Kraftfahrzeugs abgegeben wird.
-
Dabei ist vorgesehen, dass die Zeit zwischen Registrierung des Ereignisses und Ausgabe der Informationen in Abhängigkeit von der Orientierung des Kopfes des Fahrers eingestellt wird.
-
Wenn also durch geeignete Mittel im Kraftfahrzeug ein Ereignis registriert wird, dass eine Informationsausgabe an den Fahrer rechtfertigt, wird gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens zunächst die Orientierung des Fahrerkopfes festgestellt und in Abhängigkeit von der Orientierung eine entsprechende Zeitverzögerung bis zur Informationsausgabe eingestellt.
-
Sollte beispielsweise links des Kraftfahrzeuges ein bestimmtes Ereignis stattfinden und der Fahrer hat seinen Kopf auch nach links orientiert, reicht es, den Fahrer erst vergleichsweise spät auf das Ereignis aufmerksam zu machen. Ist der Fahrerkopf jedoch zur Zeit des Ereignisses nach rechts gedreht, ist eine frühere Informationsausgabe sinnvoll, denn üblicherweise können Fahrer erst dann zielgerichtet reagieren, wenn sie das Ereignis auch optisch wahrgenommen haben. Somit wird dem Fahrer mehr Zeit gegeben, das entsprechende Ereignis zu orten und zu erfassen, um dann entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die Erfindung macht sich die Entdeckung zu Nutze, dass nicht nur die Augenstellung, sondern maßgeblich die Kopfstellung des Fahrers ein objektiver Parameter dafür ist, worauf der Fahrer seine Aufmerksamkeit momentan richtet.
-
Gemäß einer ersten möglichen weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das Ereignis ein außerhalb des Kraftfahrzeuges stattfindendes Verkehrsereignis umfasst. Ein solches Verkehrsereignis kann beispielsweise ein sich näherndes anderes Kraftfahrzeug sein bzw. eines, das auf Kollisionskurs mit dem eigenen Kraftfahrzeug ist. Solche Ereignisse kommen häufig beim Spurwechsel vor, bei dem sich ein anderes Kraftfahrzeug in einem toten Winkel befindet oder auch an Kreuzungen, an denen andere Kraftfahrzeuge die jeweils andere Straße passieren. Auch im fließenden Verkehr kann das Unterschreiten einer, ggf. geschwindigkeitsabhängigen, Mindestdistanz zwischen einem vorausfahrenden Fahrzeug und dem jeweiligen Fahrzeug oder einem nachfolgenden Fahrzeug und dem jeweiligen Fahrzeug ein entsprechendes Ereignis auslösen.
-
Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das Ereignis eine Aktivität des Fahrers umfasst. Eine solche Aktivität kann beispielsweise das Einleiten eines Spurwechsels sein, den Kraftfahrzeuge unter anderem am Setzen eines Blinkers oder am Nähern an eine Spurgrenze erkennen können. In einem solchen Fall ein entsprechend ausgestattetes System erkennen, ob der Fahrer einen Spurwechsel beabsichtigt und den entsprechenden Verkehr auf der neuen Spur prüfen und ggf. eine Warnung an den Fahrer ausgeben. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Spurhalteassistenten und dergleichen.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Informationen Warnsignale sind.
-
In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Ausgabe der Informationen im Fahrzeug räumlich an den Ort des Ereignisses gekoppelt ist. Wenn das Ereignis beispielsweise links oder rechts des Kraftfahrzeuges stattfindet, kann eine optische und/oder akustische Information auch bevorzugt von links oder rechts kommen. Ereignet sich das die Ausgabe von Informationen veranlassende Ereignis vor oder hinter dem Kraftfahrzeug, können die entsprechenden optischen und/oder akustischen Informationen ebenfalls vor oder hinter dem Fahrer angeordnet sein. Insbesondere bei der Ausgabe von akustischen Informationen bekommt der Fahrer somit schnell einen Hinweis, in welche Richtung er seine Aufmerksamkeit lenken muss.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Orientierung des Kopfes des Fahrers mittels einer optischen Erfassungsvorrichtung aufgenommen wird. Solche optischen Erfassungsvorrichtungen sind in neueren Kraftfahrzeugen häufig bereits für andere Zwecke vorgesehen, beispielsweise als Teil eines Müdigkeitswarnersystems. Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich dann mit einem relativ geringem Materialaufwand im Kraftfahrzeug verwirklichen.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Zeit zwischen Registrierung des Ereignisses und Ausgabe der Informationen in Abhängigkeit von der Bewegung des Kopfes des Fahrers eingestellt wird. Dann wird nicht nur die statische Orientierung des Fahrerkopfes, sondern auch die dynamische Bewegung des Fahrerkopfes mit berücksichtigt. Schwenkt der Fahrer beispielsweise den Kopf gerade nach rechts, während sich ein eine Informationsausgabe auslösendes Ereignis aber linkerhand des Fahrzeuges ereignet, kann die Informationenausgabe mit einer geringeren als einer üblichen Verzögerung vorgenommen werden, um dem Fahrer ausreichend Zeit zu geben, die Situation zu erfassen. Schwenkt der Fahrer den Kopf während des Ereignisses bereits nach links, reicht es, die entsprechende Informationsausgabe später, also länger verzögert, zu veranlassen.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Geschwindigkeit einer Kopfdrehung des Fahrers berücksichtigt wird.
-
Die Kopfdrehung kann beispielsweise durch Vergleich von aufeinanderfolgenden Bildern vorgenommen werden, in denen eine jeweilige Kopfstellung des Fahrers zu erkennen ist. Mittels geeigneter Algorithmen kann dann die Geschwindigkeit der Drehung aus den Bildern ermittelt werden.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Zeit zwischen Registrierung des Ereignisses und Ausgabe der Informationen in Abhängigkeit von der Blickrichtung des Fahrers eingestellt wird. In diesem Falle wird neben der Orientierung des Kopfes des Fahrers auch die Blickrichtung des Fahrers berücksichtigt. So ist es denkbar, dass der Fahrer zwar den Kopf in eine Richtung gedreht hat, jedoch mit den Augen bereits in die andere Richtung blickt. Dies kann zur Einstellung oder Feineinstellung des passenden Zeitpunktes zur Ausgabe der Information herangezogen werden.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Zeit zwischen Registrierung des Ereignisses und Ausgabe der Informationen in Abhängigkeit von der Art des Ereignisses eingestellt wird. Die Ereignisse können dazu beispielsweise klassifiziert werden, bei einem Kollisionswarner zum Beispiel auf der Grundlage des Abstandes oder der Relativgeschwindigkeit der auf Kollisionskurs befindlichen Fahrzeuge.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Ausgabeintensität von der Orientierung des Kopfes, der Bewegung des Kopfes, der Blickrichtung des Fahrers und/oder der Art des Ereignisses eingestellt wird. Es wird somit die Gefahr einer möglichen Verwirrung des Fahrers reduziert und es kann eine angemessene Informationsausgabe erreicht werden. Die Intensität kann bei einer akustischen Ausgabe, beispielsweise die Lautstärke, Tonhöhe und/oder die Art des Tons oder der Tonfolge oder des Geräuschs sein, bei einer optischen Ausgabe beispielsweise über die Helligkeit, Farbe, Blinkfrequenz oder Art der Anzeige gegeben sein.
-
Ein erster unabhängiger Gegenstand der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Ausgabe von Informationen in einem Kraftfahrzeug mit einem Mittel zur Abgabe von optischen und/oder akustischen Informationen an einen Fahrer des Kraftfahrzeuges in Abhängigkeit eines Ereignisses, wobei ein Mittel vorgesehen ist, um die Zeit zwischen Registrierung des Ereignisses und Ausgabe der Informationen in Abhängigkeit von der Orientierung eines Kopfes des Fahrers eingestellt wird. Hierzu ein ist Mittel vorgesehen, um die Orientierung des Kopfes des Fahrers zu erfassen.
-
Gemäß einer ersten möglichen weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein Mittel zur Erfassung eines außerhalb des Kraftfahrzeugs stattfindenden Verkehrsereignisses vorhanden ist, ob mit dem ein entsprechendes erfassbar ist.
-
Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung können Mittel zur Erfassung einer Aktivität des Fahrers vorgesehen sein.
-
Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein Mittel vorgesehen sein, das die Ausgabe der Informationen räumlich an den Ort des Ereignisses koppelt.
-
Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann eine optische Erfassungsvorrichtung vorgesehen sein, mit Hilfe derer die Orientierung des Kopfes des Fahrers aufgenommen wird.
-
Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann ein Mittel vorgesehen sein, das die Zeit zwischen Registrierung des Ereignisses und Ausgabe der Informationen in Abhängigkeit von der Bewegung des Kopfes des Fahrers einstellt. Hierzu ist ein Mittel vorgesehen, um die Bewegung des Kopfes des Fahrers zu erfassen. Dieses Mittel kann beispielsweise durch die zuvor beschriebene Erfassungsvorrichtung angegeben sein.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein Mittel zur Erfassung der Blickrichtung des Fahrers vorgesehen sein, und ein Mittel, um die Zeit zwischen Registrierung des Ereignisses und Ausgabe der Information in Abhängigkeit von der erfassten Blickrichtung einzustellen.
-
Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann ein Mittel zur Erkennung der Art des Ereignisses vorgesehen sein, sodass mit den Mitteln zur Einstellung der Zeitverzögerung die entsprechende Verzögerungszeit unter Berücksichtigung der Art des Ereignisses eingestellt werden kann.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass ein Mittel zur Anpassung der Intensität der Ausgabe der Informationen in Abhängigkeit von der Orientierung des Kopfes, der Bewegung des Kopfes, der Blickrichtung des Fahrers und/oder der Art des Ereignisses anpasst.
-
Ein weiterer unabhängiger Gegenstand der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausgabe von Informationen in einem Kraftfahrzeug, mit wenigstens einem Sensor zur Erfassung eines Ereignisses, eine optische und/oder akustische Informationsausgabevorrichtung und eine Steuerungsvorrichtung, mit der der wenigstens eine Sensor und die optische und/oder akustische Informationsausgabevorrichtung gekoppelt sind.
-
Erfindungsgemäß ist dabei eine mit der Steuerungsvorrichtung gekoppelte Vorrichtung zur Erfassung der Orientierung eines Kopfes eines Fahrers vorgesehen, wobei die Steuerungsvorrichtung derart ausgebildet ist, dass die Zeit zwischen Erfassung des Ereignisses und Ausgabe der Informationen von der Orientierung des Kopfes des Fahrers abhängt.
-
Hierzu kann die Steuerungsvorrichtung beispielsweise eine Verzögerungsschaltung oder eine entsprechende Verzögerungsprogrammierung aufweisen, die in Abhängigkeit von den eingehenden Informationen eine entsprechende Zeit zwischen Erfassung des Ereignisses und Ausgabe der Information einstellt.
-
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt sich eine situativ angepasste Informationsausgabe erreichen, die den Fahrzustand eines entsprechenden Fahrzeuges sowie die relevanten Umstände, betreffend den Fahrer, berücksichtigt.
-
Gemäß einer ersten möglichen weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann eine Vorrichtung zur Erfassung der Blickrichtung des Fahrers vorgesehen sein. Damit kann zusätzlich zur Orientierung auch die Blickrichtung des Fahrers berücksichtigt werden, wodurch die Informationsausgabe noch zielgerichteter erfolgen kann. So kann beispielsweise eine optische Anzeige unterbleiben, wenn diese nicht im Blickfeld des Fahrers liegt.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung zur Erfassung der Orientierung des Kopfes des Fahrers und/oder der Blickrichtung des Fahrers eine Innenraumkamera ist. Eine solche Innenraumkamera ist in manchen Fahrzeugen ohnehin vorgesehen und kann dann für die entsprechende erfindungsgemäße Vorrichtung weiter verwendet werden.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung der kann die Informationsausgabevorrichtung wenigstens einen Lautsprecher als akustische Informationsausgabevorrichtung und/oder wenigstens eine optische Anzeige als optische Informationsausgabevorrichtung aufweisen.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein Fahrassistenzsystem vorgesehen sein, das mit der Steuerungsvorrichtung gekoppelt ist, wobei der wenigstens eine Sensor Teil des Fahrassistenzsystems ist. Die Vorrichtung kann demnach auch als Fahrassistenzsystem ausgebildet sein.
-
Gemäß einer weiteren möglichen weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das Fahrassistenzsystem einen Spurwechselassistenten, einen Kreuzungsassistenten und/oder einen Müdigkeitswarner aufweisen.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale bilden für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Es zeigen schematisch:
-
1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
2 ein Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens;
-
3 und 4 typische Verkehrssituationen.
-
1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 2. Das Kraftfahrzeug 2 wird von einem Fahrer mit einem Kopf 4 gefahren. Der Fahrer dreht den Kopf 4 in 1 momentan nach rechts, wie durch den Pfeil dargestellt ist.
-
Das Kraftfahrzeug 2 weist eine erfindungsgemäße Informationsvorrichtung 6 auf, dessen Bestandteile gestrichelt umrahmt sind.
-
Zentraler Bestandteil der Informationsvorrichtung 6 ist eine Steuerungsvorrichtung 8, die die eingehenden Signale und abzugebenden Informationen verarbeitet und steuert. Die Steuerungsvorrichtung 8 ist mit mehreren Sensoren zur Erfassung von um das Kraftfahrzeug 2 herum geschehenden Ereignissen verbunden, beispielsweise mit Totwinkelsensoren 10.1, 10.2 sowie einem Frontsensor 12, der den Abstand von vorausfahrenden Kraftfahrzeugen und/oder seitlich herannahende Kraftfahrzeuge erkennen kann.
-
Die Informationsvorrichtung 6 ist des Weiteren mit Informationsausgabevorrichtungen ausgestattet, beispielsweise Lautsprechern 14.1, 14.2 sowie einer optischen Anzeige 16.
-
Zur Erfassung der Orientierung O des Kopfes 4 des Fahrers ist eine Innenraumkamera 18 vorgesehen. Mit Hilfe der Innenraumkamera 18 können neben der Orientierung des Kopfes des Fahrers auch die Bewegung B des Kopfes 4 des Fahrers sowie die Blickrichtung V des Fahrers erkannt werden. Die Bewegung B des Kopfes 4 kann beispielsweise durch Vergleich zweier aufeinanderfolgender, mit der Innenraumkamera 18 aufgenommener Bilder vorgenommen werden. Die Bewegung B des Kopfes 4 des Fahrers kann beispielsweise auch eine Drehbewegung nach links oder nach rechts sein.
-
Die Informationsvorrichtung 6 ist so ausgestaltet, dass sie sowohl die Richtung der Bewegung B als auch die Geschwindigkeit der Bewegung B erfassen kann. Der Aufnahmebereich der Innenraumkamera 18 ist groß genug, um den Kopf 4 des Fahrers zu erfassen, was durch den entsprechenden Trichter dargestellt ist.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand von 2 erläutert.
-
In einem ersten Schritt 30 wird eine Kopfbewegung B des Kopfes 4 des Fahrers registriert.
-
In einem nächsten Schritt 32 wird überprüft, ob der Kopf 4 entsprechend weit und entsprechend schnell gedreht wird. Beispielsweise könnte überprüft werden, ob der Kopf innerhalb von 200 ms mehr als 25° gedreht wurde.
-
Wird dies von der erfindungsgemäßen Vorrichtung 6 bejaht, was mit einem Plus dargestellt ist, wird von der Steuerungsvorrichtung 8 überprüft, eine Gefahrensituation vorliegt. Dazu wird abgefragt, ob die Sensoren 10.1, 10.2 und 12 entsprechende, außerhalb des Fahrzeugs stattfindende Bewegungen erfassen. Ist dies nicht der Fall, wird Schritt 30 wiederholt.
-
Wird in Schritt 34 festgestellt, dass eine Gefahrensituation vorliegt, wird Schritt 36 eingeleitet, liegt keine Gefahrensituation, kehrt das Verfahren zu Schritt 30 zurück.
-
In Schritt 36 wird überprüft, ob die Kopfbewegung in Richtung der Gefahr geht oder von ihr weg. Geht sie in Richtung der Gefahr, was durch ein Plus dargestellt wird, wird Schritt 38 eingeleitet, gemäß dessen eine Information zu einer Normalzeit ausgegeben wird. Wird dies verneint, schwenkt der Fahrer seinen Kopf 4 also von der Gefahrensituation weg, wird Schritt 40 eingeleitet, gemäß dem früher und intensiver, also zum Beispiel lauter oder mit grellerem Licht oder mit anderen Tönen oder optischen Signalen gewarnt wird.
-
Anschließend an die Schritte 38 oder 40 kehrt das erfindungsgemäße Verfahren zu Schritt 30 zurück.
-
Die Schritte 34 und 30, 32 können im Rahmen der Erfindung alternativ in ihrer Reihenfolge auch vertauscht sein, sodass dann zunächst überprüft wird, ob eine Gefahrensituation oder ein anderes Ereignis vorliegen und anschließend überprüft wird, welche Orientierung O der Kopf 4 des Fahrers aufweist.
-
Die 3 und 4 zeigen unterschiedliche Gefahrensituationen.
-
In 3 wird eine Situation dargestellt, in der der Fahrer des Kraftfahrzeuges 2 einen Spurwechsel einleitet, was er durch Schwenkbewegungen und/oder durch Setzen eines Blinkers signalisiert. Gleichzeitig ist die Orientierung des Kopfes 4 des Fahrers jedoch so, dass er eine Gefahr, die links des Kraftfahrzeuges durch ein schneller fahrendes Kraftfahrzeug 50 droht, nicht wahrnehmen kann. Mit Hilfe des Totwinkelsensors 10.1 wird dies erfasst und mittels der Informationsvorrichtung 6 verarbeitet, sodass der gerade in die andere Richtung blickende Fahrer frühzeitig und intensiv vor einer möglichen Kollision mit dem Kraftfahrzeug 50 gewarnt werden kann.
-
In 4 ist eine Situation an einer Kreuzung dargestellt, bei der das erfindungsgemäß ausgestattete Kraftfahrzeug 2 an einer Kreuzung auf Kollisionskurs mit dem quer dazu fahrenden Kraftfahrzeug 50 ist. Mit Hilfe des Frontsensors 12, der hier als Teil eines Kreuzungsassistenten dient, kann das Kraftfahrzeug 50 frühzeitig erfasst werden und der von der Gefahr wegblickende Fahrer entsprechend frühzeitig gewarnt werden.
-
Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Kopf
- 6
- Informationsvorrichtung
- 8
- Steuerungsvorrichtung
- 10.1, 10.2
- Totwinkelsensor
- 12
- Frontsensor
- 14.1, 14.2
- Lautsprecher links/rechts
- 16
- Optische Anzeige
- 18
- Innenraumkamera
- 30
- Kopfbewegung registrieren
- 32
- Bewegungsschwelle überschritten?
- 34
- Liegt eine Gefahrensituation vor?
- 36
- Kopfbewegung in die selbe Richtung?
- 38
- Informationsintensität und Verzögerung normal
- 40
- Informationsintensität erhöht und Verzögerung verringert
- 50
- Kraftfahrzeug
- O
- Orientierung des Kopfes
- B
- Bewegung des Kopfes
- V
- Blickrichtung des Fahrers
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19951001 A1 [0003]
- DE 102005003535 A1 [0004]