DE19952506C1 - System zur Unterstützung des Bedieners einer technischen Einrichtung - Google Patents
System zur Unterstützung des Bedieners einer technischen EinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein System zur Unterstützung eines Bedieners einer technischen Einrichtung, mit einer Bildanzeigevorrichtung (2), deren Bild der Bediener normalerweise im Sichtfeld hat, zur Anzeige von handlungsrelevanten Informationen in Form von Bildern oder Symbolen (1). Gemäß der Erfindung wird ein jeweiliges Bild oder Symbol wenigstens einmal für eine kurze Zeit angezeigt, deren Dauer unterhalb einer bewussten und oberhalb einer unbewussten Wahrnehmungsschwelle des Bedieners liegt.
Description
Die Erfindung betrifft ein System zur Unterstützung eines Bedieners einer
technischen Einrichtung, mit einer Bildanzeigevorrichtung, deren Bild der Bediener
normalerweise im Sichtfeld hat, zur Anzeige von handlungsrelevanten Informationen
in Form von Bildern oder Symbolen.
Moderne Warnsysteme für Autofahrer sollen den Fahrer vor Gefahrensituationen
warnen, die zu erkennen bisher allein Sache des Fahrers war. Zum Beispiel soll ein
"Kurvenwarner" den Fahrer frühzeitig vor dem Auftreten von Kurven warnen, die für
die aktuelle Fahrgeschwindigkeit zu eng sind. Diese Warnung geschieht heute durch
akustische Sprachausgabe, z. B. "Enge Linkskurve voraus", und/oder durch optische
Darbietung von Warnsignalen auf dem Armaturenbrett oder eingespiegelt in die
Windschutzscheibe.
Derartige Warnsysteme werden in der Regel so ausgelegt, dass eine Warnung vor
einer Gefahr erst dann erfolgt, wenn anzunehmen ist, dass der Fahrer diese Gefahr
nicht selbst wahrgenommen hat, da sonst die Akzeptanz und Wirksamkeit der
Warninformation verloren geht. Bei vielen Warnsystemen ist es jedoch schwierig
oder sogar unmöglich, einen geeigneten Zeitpunkt für die Warnung festzulegen.
Einerseits muss die Warnung früh genug erfolgen, dass der Fahrer die
Gefahrensituation sicher bewältigt, falls er sie noch nicht erkannt hat. Andererseits
soll die Warnung nicht so früh erfolgen, dass ein Fahrer, der die Gefahr bereits
erkannt hat und beabsichtigt, entsprechend zu reagieren, unnötig gestört oder
abgelenkt wird. Diese beiden Anforderungen kann man häufig nicht gleichzeitig
erfüllen.
Das gleiche Dilemma besteht bei Warn- oder Informationssystemen für andere
technische Einrichtungen als Kraftfahrzeuge. Zum Beispiel wird der Bediener einer
Maschine oder Industrieanlage normalerweise optisch oder akustisch gewarnt oder
informiert, wenn besondere Situationen auftreten, die möglicherweise ein baldiges
Eingreifen erforderlich machen. Zu frühe bzw. zu häufige Warnsignale können dazu
führen, dass die Aufmerksamkeit des Bedieners mit der Zeit abnimmt und wichtige
Informationen übersehen werden. Andererseits darf die Warnung nicht so spät
erfolgen, dass der Bediener möglicherweise nicht mehr reagieren kann.
Aus DE 43 23 082 A1 ist ein System zur Unterstützung eines Bediener einer Anzeige
einheit in einem Kraftfahrzeug bekannt, welches über eine Bildanzeigevorrichtung zur
Anzeige von handlungsrelevanten Informationen in Form von Bildern oder Symbolen
verfügt, wobei der Bediener die Bilder oder Symbole normalerweise im Sichtfeld hat,
und diese wenigstens einmal für eine kurze Zeitdauer angezeigt werden.
Ein ähnliches System wird in DE 43 34 855 A1 beschrieben, wobei die Anzeige hier
bei so ausgestaltet ist, daß sie zur Verminderung von unnötigen Störeinflüssen auf
den Fahrer auch außerhalb des zentralen Blickfeldes anordbar ist. Durch die
Ausgestaltung der Anzeige kann ein Fahrer auf Informationen hingewiesen werden,
ohne daß er zielgerichtet die Anzeige betrachtet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein neuartiges System zur Unterstützung eines Bedie
ners einer technischen Einrichtung zu finden, welches mittels einer Bildanzeigevor
richtung dem Bediener handlungsrelevante Informationen wenigstens einmal für eine
kurze Zeitdauer anzeigt.
Die Aufgabe wird durch ein System gelöst, bei welchem die Zeitdauer der Anzeige so
einstellbar ist, dass sie unterhalb einer bewußten und oberhalb einer unbewußten
Wahrnehmungsschwelle des Bedieners liegt.
Die Erfindung beruht darauf, dass optische Information, die so kurzzeitig dargeboten
wird, dass sie bewusst nicht wahrgenommen werden kann, dennoch vom Menschen
aufgenommen wird. Dieses Phänomen, "visual priming" genannt, wird z. B.
beschrieben von A. J. Marcel in Conscious and unconscious perception: Experiments
an visual masking and word recognition, Cognitive Psychology 15 (1983), S. 197-
237. Bekanntestes Beispiel für dieses Phänomen ist der Austausch einzelner Bilder
einer Filmsequenz gegen völlig andere Inhalte, die ein Beobachter beim Betrachten
des Films bewusst nicht wahrnehmen kann, die sich aber dennoch auf seine
Wahrnehmung bzw. sein Verhalten auswirken.
Dieser Effekt wird bei der Erfindung zur unterschwelligen Warnung, Information oder
Beeinflussung des Bedieners einer Maschine genutzt. Dies ermöglicht z. B. eine
Warnung ohne ablenkende Signale wie das Aufleuchten von Lampen oder
Warngeräusche bei konventionellen Warnsystemen.
Bei Experimenten zur Ausführung der Erfindung hat sich gezeigt, dass die
unterschwellige Darbietung von handlungsrelevanten Informationen auf einer
Bildanzeigevorrichtung, deren Bild der Bediener normalerweise im Sichtfeld hat, den
Bediener wirkungsvoll auf die dargebotene Information sensibilisiert. Dadurch
verkürzt sich die Reaktionszeit des Bedieners beträchtlich, wenn die Situation, auf
die er unbewusst vorbereitet worden ist, tatsächlich eintritt. Der Bediener wird durch
die unterschwellig dargebotene Information jedoch nicht gestört oder abgelenkt.
Daher kann die handlungsrelevante Information unmittelbar, nachdem eine
entsprechende Situation erkannt worden ist, d. h. ohne Rücksicht auf irgendwelche
Handlungen des Bedieners, für die kurze Zeit angezeigt werden.
Gemäß der Erfindung wird ein Bild oder Symbol, das die handlungsrelevante
Information widerspiegelt, wenigstens einmal für eine kurze Zeit angezeigt, wobei
vorzugsweise die Dauer der Anzeige unterhalb einer bewussten und oberhalb einer
unbewussten Wahrnehmungsschwelle des Bedieners liegt. Dabei ist die unbewusste
Wahrnehmungsschwelle als die Anzeigedauer definiert, bei der die Information
gerade noch unbewusst aufgenommen wird, d. h. sich auf das spätere Verhalten des
Bedieners auswirkt, und die bewusste Wahrnehmungsschwelle ist als die
Anzeigedauer definiert, bei der die Information dem Bediener bewusst wird.
Diese beiden Wahrnehmungschwellen können übrigens von der Größe und
Helligkeit des dargebotenen Bildes abhängen und außerdem davon, ob das Bild
oder Symbol im Zentrum des Gesichtsfeldes oder eher am Rande dargeboten wird.
Es hat sich gezeigt, dass auch eine kurzzeitige Darbietung im peripheren
Gesichtsfeld die Wahrnehmung bzw. das Verhalten des Bedieners beeinflusst.
Auf Grund des Umstandes, dass die handlungsrelevanten Informationen sogar im
peripheren Gesichtsfeld des Bedieners dargeboten werden können, ist die Erfindung
auch für technischen Einrichtungen wie zum Beispiel einem Kraftfahrzeug geeignet.
Bei Anwendung der Erfindung in einem Kraftfahrzeug verwendet man normalerweise
eine oder mehrere Einrichtungen zur automatischen Erkennung von Situationen, die
möglicherweise eine Reaktion des Kraftfahrzeugführers erforderlich machen, und
eine Einrichtung zur Ansteuerung der Bildanzeigevorrichtung, die entsprechenden
handlungsrelevanten Informationen anzuzeigen, sobald eine derartige Situation
erkannt wird.
Zur Erkennung von Gefahrensituationen können z. B. Einrichtungen zur Erkennung
einer unangepassten Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs vor einer Kurve, zur
Erkennung von Verkehrszeichen, zur Erkennung der Fahrbahnbeschaffenheit, zur
Erkennung von Verkehrsampeln, zur Erkennung von Auffahrsituationen, zur
Erkennung von Kreuzungssituationen, zur Erkennung von Fußgängern und/oder zur
Erkennung von reizarmen und ermüdenden Fahrsituationen vorgesehen sein.
Die Erfindung eignet sich nicht nur zur Sensibilisierung auf Gefahrensituationen,
sondern auch dazu, Kraftfahrzeugführer oder Bediener von anderen technischen
Einrichtungen unaufdringlich auf irgendwelche anderen wichtigen Umstände zu
sensibilisieren, die möglicherweise eine Reaktion erfordern. Einrichtungen zur
Erkennung von sonstigen möglicherweise wichtigen Situationen beim Führen eines
Kraftfahrzeugs, welche zweckmäßig mit der Erfindung kombinierbar sind, sind z. B.
eine Navigationseinrichtung und/oder eine Einrichtung zur Überwachung von
Betriebsgrößen des Kraftfahrzeugs, z. B. des Kraftstoffstandes.
Die Erkennungssignale der vorgenannten Einrichtungen können auf vielfältige Weise
miteinander kombiniert werden, um die Informationen möglichst sinnvoll für den
Fahrer aufzubereiten. Beispielsweise kann ein Symbol, das den Fahrer
unterschwellig aufs fällige Tanken sensibilisiert, genau dann gegeben werden, wenn
ein Navigationssystem feststellt, dass er sich einer Tankstelle nähert.
Die kurzzeitig angezeigten Bilder oder Symbole können Bilder von entsprechenden
Situationen, Piktogramme, Verkehrszeichen, Pfeile oder geschriebene Worte sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bildanzeigevorrichtung ein
sogenanntes Head-Up Display. In einem Automobil realisiert man ein Head-Up
Display dadurch, dass man Bildinformationen über die Windschutzscheibe in das
Sichtfeld des Fahrers einspiegelt. Die eingespiegelten Bildinformationen können in
erster Linie die üblichen Fahrparameter wie Drehzahl, Fahrgeschwindigkeit, Blinker
etc. sein, und die handlungsrelevanten Informationen gemäß der Erfindung können
zusätzlich oder unter entsprechend kurzzeitiger Ausblendung des Hauptbildes
eingespiegelt werden.
Die Erfindung eignet sich auch zur Nachrüstung von Kraftfahrzeugen, die z. B.
konventionelle Einzelinstrumente auf dem Armaturenbrett haben. In so einem Fall
kann es zweckmäßig sein, allein die Kurzzeitbilder über die Windschutzscheibe in
das Sichtfeld des Fahrers einzuspiegeln.
Zur Führung eines Motorrades oder irgendeiner anderen Maschine, die über keine
geeignete Reflexionseinrichtung wie eine Windschutzscheibe verfügt, kann das
Head-Up Display derart gestaltet sein, dass es nach Art einer Brille vom Bediener
tragbar ist.
Anstelle eines Head-Up Displays kann die Bildanzeigevorrichtung ein pixelweise
ansteuerbarer Bildschirm zur direkten Betrachtung durch den Bediener sein, etwa
ein LCD-Display am Armaturenbrett, auf dem wichtige Betriebsparameter des
Kraftfahrzeugs dargestellt werden. Wie erwähnt, hinterlassen die kurzzeitig
dargebotenen Bilder selbst bei peripherer Darbietung einen messbaren Eindruck
beim Fahrer, so dass es unschädlich ist, wenn er normalerweise nicht direkt auf den
Bildschirm blickt bzw. in komplexen Fahrsituationen häufig die Blickrichtung ändert.
Sicherheitshalber können die Kurzzeitbilder auch in zeitlichen Abständen mehrmals
hintereinander dargeboten werden. Dies ist möglich, da bei der Erfindung nicht
abgewartet werden muss, ob der Fahrer von sich aus reagiert. Vielmehr können alle
nötigen Warn- oder sonstigen Informationen sofort gegeben werden, so dass
wesentlich mehr zeitlicher Spielraum als bei konventionellen Warnsystemen besteht.
Es ist zweckmäßig, wenn die Dauer, die ein jeweiliges Bild oder Symbol kurzzeitig
angezeigt wird, vom Bediener selbst einstellbar ist. Dadurch kann der Bediener das
System exakt an seine persönliche Wahrnehmungsschwelle anpassen. Um dies zu
erleichtern, kann das System eine geeignete Justierprozedur anbieten, durch die der
Bediener geführt wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus der Zeichnung, auf die Bezug
genommen wird. Darin zeigen:
Fig. 1 ein Flussdiagramm zur Erläuterung des Arbeitsablaufs in einem System zur
Unterstützung des Bedieners einer technischen Einrichtung mittels unterschwelliger
Darbietung von Informationen, und
Fig. 2 eine Versuchsanordnung zum Nachweis der Wirksamkeit der Erfindung.
Ein System zur Unterstützung eines Kraftfahrzeugführers umfasst z. B. ein Gerät zur
Erkennung einer unangepassten Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs vor einer
Kurve, ein Gerät zur Erkennung von Verkehrszeichen, ein Gerät zur Erkennung der
Fahrbahnbeschaffenheit, ein Gerät zur Erkennung von Verkehrsampeln, ein Gerät
zur Erkennung von Auffahrsituationen, ein Gerät zur Erkennung von
Kreuzungssituationen, ein Gerät zur Erkennung von Fußgängern und/oder ein Gerät
zur Erkennung von reizarmen und ermüdenden Fahrsituationen.
Außerdem gibt es ein frei programmierbares Anzeigeinstrument im Kraftfahrzeug,
etwa ein LCD-Display am Armaturenbrett, auf dem Betriebsparameter wie z. B.
Geschwindigkeit, Motordrehzahl etc. dargestellt werden. Alternativ kann das
Anzeigeinstrument ein Head-Up Display sein.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird nach Erkennung einer bestimmten Umgebung bzw.
Situation (S1) die erkannte Situation im Hinblick auf ihr Gefahrenpotential bzw. ihre
Wichtigkeit bewertet (S2). Anschließend erfolgt die Auswahl eines geeigneten
Reizes nach Art und Dauer (S3), wobei entsprechende Bilder oder Symbole und die
passenden Anzeigedauern z. B. in einem Speicherbaustein gespeichert sein können.
Anschließend erfolgt die Reizdarbietung (S4), indem das Bild oder Symbol kurzzeitig
auf dem Anzeigeinstrument angezeigt wird. Diese Verfahrenschritte können z. B. von
einem geeignet programmierten Mikroprozessor durchgeführt bzw. gesteuert
werden.
Die jeweiligen Anzeigedauern werden z. B. durch Versuche im Voraus festgelegt. Die
Anzeigedauer wird jeweils so kurz gewählt, dass der Fahrer das entsprechende Bild
bzw. Symbol gerade noch nicht bewusst wahrnehmen kann.
Ein Versuchsfahrzeug mit einer beliebig ansteuerbaren Bildschirmanzeige am
Armaturenbrett anstelle der sonst üblichen Einzelinstrumente wurde so modifiziert,
dass die Reaktion des Fahrers auf Verkehrszeichen und Verkehrsampeln gemessen
werden konnte. Die Reaktionszeiten einer genügend großen Anzahl von
Versuchspersonen wurden einmal mit und einmal ohne unterbewusste optische
Sensibilisierung gemessen. Zur Sensibilisierung der Versuchsperson wurden
Symbole der Verkehrszeichen bzw. Verkehrsampeln ungefähr 50 Millisekunden lang
auf der Bildschirmanzeige angezeigt, bevor die Verkehrszeichen bzw.
Verkehrsampeln tatsächlich im Sichtfeld der Versuchsperson erschienen. Bei dieser
unterbewussten Sensibilisierung ergab sich eine signifikante Verkürzung der
Reaktionszeiten von 50 Millisekunden gegenüber den Reaktionszeiten ohne
Sensibilisierung.
Ein ähnliches Versuchsfahrzeug mit einer Bildschirmanzeige als Kombiinstrument
wurde einem mit 20 bis 40 km/h vorausfahrenden Fahrzeug folgen gelassen. Die
Versuchsperson musste ihr Bremspedal betätigen, sobald die Bremslichter des
vorausfahrenden Fahrzeugs aufleuchteten. Zufällig wurde in der Hälfte der Fälle
kurzzeitig das Bild zweier leuchtender Rückleuchten im Kombiinstrument
eingeblendet, bevor die Bremslichter tatsächlich aufleuchteten. Die Einblenddauer
der Bilder wurde so kurz gewählt, dass der Fahrer die Bilder nicht bewusst
wahrnahm.
Fig. 2 zeigt das Armaturenbrett des Versuchsfahrzeugs aus Sicht des Fahrers genau
in dem Augenblick, in dem symbolische Bilder 1 zweier Rückleuchten im
Kombiinstrument 2 aufleuchten, das außerdem ein Tachobild 3 anzeigt. Das
vorausfahrende Fahrzeug ist in Fig. 2 nicht dargestellt. In den Fällen mit
unterbewusster Sensibilisierung ergab sich eine signifikante Verkürzung der
Reaktionszeiten von 150 Millisekunden gegenüber den Fällen ohne Sensibilisierung.
Die beschriebenen Versuchsanordnungen wurden speziell für den Nachweis der
Wirksamkeit der Erfindung ausgelegt und stellen noch kein in der Praxis
anwendbares Warnsystem dar. Der Fachmann erkennt jedoch, dass sich der Nutzen
vieler Warnsysteme für Autofahrer, die heute zur Verfügung stehen, mit der
Erfindung erheblich verbessern lässt. Zum Beispiel würde man einen Kurvenwarner
derart mit der vorliegenden Erfindung verknüpfen, dass dem Fahrer bekannte
eingängige optische Warnsignale (etwa das Verkehrszeichen "Kurve") mit einer
Dauer unterhalb der Wahrnehmungsschwelle in die Windschutzscheibe
eingespiegelt oder auf dem Armaturenbrett dargestellt werden. Als Warnsignal kann
auch das Bild einer typischen Kurve mit dem vom Kurvenwarner erfassten Radius
verwendet werden.
Berücksichtigt man die Tatsache, dass 90% aller Unfälle von Kraftfahrzeugen
verhindert werden könnten, wenn der Fahrer in den letzten 500 Millisekunden vor
dem Unfall bessere Kontrolle über sein Fahrzeug hätte, so ermöglicht es die
Erfindung, in den entscheidenden Phasen die Aufmerksamkeit des Fahrers zu
erhöhen, ohne ihn unbeabsichtigt zu stören oder abzulenken.
Im Gegensatz zu konventionellen Warnsystemen kann die unterbewusst
wahrzunehmende Information immer bzw. unabhängig davon gegeben werden, ob
der Bediener tatsächlich eine gefährliche Situation wahrgenommen hat oder nicht.
Zum Beispiel in Situationen, in denen das Fahrzeug zwingend anzuhalten ist, etwa
an einer roten Ampel oder einem Stoppschild, ist es zweckmäßig, die
Warninformation unabhängig davon darzubieten, ob der Fahrer tätig wird oder nicht.
Claims (13)
1. System zur Unterstützung eines Bedieners einer technischen
Einrichtung mit einer Bildanzeigevorrichtung, die im Sichtfeld
des Bedieners liegt, zur Anzeige von handlungsrelevanten
Informationen in Form von Bildern oder Symbolen aufgrund von
Situationen, die die Reaktion des Bedieners erforderlich
machen, wobei ein jeweiliges Bild oder Symbol (1) wenigstens
einmal für eine kurze Zeitdauer angezeigt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zeitdauer der Anzeige vom Bediener so einstellbar
ist, dass sie unterhalb einer bewußten und oberhalb einer
unbewußten Wahrnehmungsschwelle des Bedieners liegt.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die handlungsrelevanten Informationen unmittelbar, nachdem ei
ne entsprechende Situation erkannt worden ist, für die kurze
Zeit angezeigt werden.
3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die handlungsrelevanten Informationen Warn
informationen sind.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die technische Einrichtung ein Kraftfahrzeug
ist.
5. System nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch wenigstens ei
ne Einrichtung zur automatischen Erkennung von Situationen,
die möglicherweise eine Reaktion des Kraftfahrzeugführers er
forderlich machen, und eine Einrichtung zur Ansteuerung der
Bildanzeigevorrichtung (2), die entsprechenden handlungsrele
vanten Informationen anzuzeigen, wenn eine derartige Situation
erkannt wird.
6. System nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zu erkennenden Situationen Gefahrensituatio
nen sind.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die we
nigstens eine Einrichtung zur automatischen Erkennung dieser
Situationen eine oder mehrere der folgenden Einrichtungen um
faßt:
- a) eine Einrichtung zur Erkennung einer unangepaßten Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs vor einer Kurve,
- b) eine Einrichtung zur Erkennung von Verkehrszeichen,
- c) eine Einrichtung zur Erkennung der Fahrbahnbeschaffenheit,
- d) eine Einrichtung zur Erkennung von Verkehrsampeln,
- e) eine Einrichtung zur Erkennung von Auffahrsituationen,
- f) eine Einrichtung zur Erkennung von Kreuzungssituationen,
- g) eine Einrichtung zur Erkennung von Fußgängern,
- h) eine Einrichtung zur Erkennung von reizarmen und ermüdenden Fahrsituationen.
8. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
wenigstens eine Einrichtung zur automatischen Erkennung von
Situationen, die möglicherweise eine Reaktion des Kraftfahr
zeugführers erforderlich machen, eine Navigationseinrichtung
und/oder eine Einrichtung zur Überwachung von Betriebsgrößen
des Kraftfahrzeugs umfaßt.
9. System nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass die kurzzeitig angezeigten Bilder oder Symbole
(1) eines oder mehrere der folgenden Objekte umfassen:
- a) Bilder von entsprechenden Situationen, Piktogramme,
- b) Verkehrszeichen,
- c) Pfeile,
- d) geschriebene Worte.
10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bildanzeigevorrichtung ein Head-Up
Display ist.
11. System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Head-Up Display nach Art einer Brille von Bediener tragbar
ist.
12. System nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bildanzeigevorrichtung ein Bildschirm (2)
zur direkten Betrachtung durch den Bediener ist.
13. System nach Anspruch 4 und Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bildschirm ein pixelweise ansteuerbarer
Bildschirm (2) am Armaturenbrett zur Darstellung von Betriebs
parametern des Kraftfahrzeugs ist.
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