DE19810132A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines rohrförmigen Glas-Monolithen unter Anwendung eines Sol-Gel-Prozesses - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines rohrförmigen Glas-Monolithen unter Anwendung eines Sol-Gel-ProzessesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung eines
rohrförmigen Glas-Monolithen unter Anwendung eines Sol-Gel-Prozesses, sie
betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines Glasrohres für die
Bildung einer optischen Faser (eines optischen Lichtleiters) unter Anwendung
eines Sol-Gel-Prozesses sowie speziell ein rohrförmiges Glas-Monolithen-
Herstellungsverfahren unter Anwendung eines Sol-Gel-Prozesses, bei dem
man ein feuchtes Gel in einer Richtung (unidirektional) trocknen und
schrumpfen lassen kann.
Eine optische Faser-Vorform wird im allgemeinen hergestellt durch Innenbe
schichtung, beispielsweise durch MCVD (modifizierte chemische Dampfbe
schichtung) oder durch Außenbeschichtung, beispielsweise durch VAD (axiale
Dampfphasen-Beschichtung) und OVD (Außen-Dampfbeschichtung). Unter
diesen Methoden wird die MCVD am häufigsten angewendet zur Herstellung
von qualitativ hochwertigen optischen Fasern (Lichtleitern bzw. Lichtwellenlei
tern). Bei der MCVD wird eine Vorform hergestellt unter Verwendung eines
hochreinen Glasrohres durch Innenseiten-Beschichtung (-Bedampfung) und
Überplattierung. Das bei der MCVD im wesentlichen verwendete Glasrohr
kann in reinerer und kastengünstigerer Form nach einem Sol-Gel-Prozeß
hergestellt werden als unter Anwendung einer konventionellen Technologie.
Ein Glasrohr wird im allgemeinen unter Anwendung eines Sol-Gel-Prozesses
wie folgt hergestellt: durch Dispergieren von feinen abgerauchten Siliciumdi
oxid-Teilchen in Wasser, um eine Rißbildung zu verhindern, wird ein erstes
Sol hergestellt. Das erste Sol wird zum Gelieren gebracht und getrocknet. Das
getrocknete erste Gel wird durch Mahlen und Klassieren in ein Pulver über
führt, einer Wärmebehandlung unterzogen und erneut in Wasser dispergiert.
Auf diese Weise wird ein zweites Sol gebildet. Das zweite Sol wird zum Gelie
ren gebracht, getrocknet und gesintert.
Um ein rohrförmiges feuchtes Gel bei diesem Glasrohr-Herstellungsverfahren
zu trocknen, wird das Gel zuerst aus einer Form entnommen und über einen
langen Zeitraum hinweg bei konstanter Temperatur und konstanter Feuchtig
keit getrocknet. Die Form zur Bildung des rohrförmigen Gels ist unterteilt in
einen oberen Abschnitt, einen unteren Abschnitt, einen äußeren Abschnitt und
einen Träger. Die inneren Oberflächen der oberen und unteren Abschnitte sind
planar (eben) und jede der inneren Oberflächen weist ein Loch auf zum Fixie
ren des Trägers. Das heißt, die obere Oberfläche des unteren Abschnittes ist
planar (eben).
Das konventionelle Geltrocknungs-Verfahren ist jedoch beschränkt beim For
men eines getrockneten Gels bis zu einer Dicke von 15 mm oder darüber we
gen des Unterschieds zwischen den Schrumpfungsraten bzw. -Geschwindig
keiten der inneren und äußeren Oberflächen des rohrförmigen Gels, wenn es
getrocknet wird. Es ist sehr schwierig, das Gel zu einem Rohr zu formen, weil
die äußeren und inneren Oberflächen des feuchten Gels gleichzeitig getrock
net werden und somit Schrumpfungsspannungen entstehen. Außerdem sollte
das feuchte Gel über einen langen Zeitraum bei konstanter Temperatur und
konstanter Feuchtigkeit getrocknet werden, wodurch die Herstellungskosten
erhöht werden und es unmöglich wird, das Gel in Längsrichtung zu strecken
(verlängern).
Das getrocknete Gel ist anfällig für eine Rißbildung selbst bei einer geringen
Schlag- bzw. Stoßeinwirkung und es sollte mindestens etwa 1 m lang sein zum
Farmen eines Glasrohres für die Bildung einer optischen Faser (eines opti
schen Lichtleiters). Bei der konventionellen rohrförmigen Glasbildungsfarm,
deren unterer Abschnitt eine planare obere Oberfläche aufweist, kann jedoch
keine Verminderung der Spannungen in dem Gel auftreten, die durch eine
ungleichmäßige Schrumpfung in dem unteren Abschnitt des Gels hervorgeru
fen werden aufgrund der Longitudinal-Belastung des feuchten Gels. Das ge
trocknete Gel ist daher höchst anfällig für eine Rißbildung, kann in Längsrich
tung nicht weiter verlängert (verstreckt) werden und ist für ein optisches Fa
serbildungs-Glasrohr ungeeignet.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Herstellung
eines rohrförmigen Glasmonolithen unter Anwendung eines Sol-Gel-Prozesses
bereitzustellen, mit der ein großes rißfreies Glasrohr für die Verwendung zur
Herstellung einer optischen Faser hergestellt werden kann durch Minimierung
der Spannungen in einem Gel, die durch die Schrumpfung des Gels während
der Trocknung eines feuchten Gels hervorgerufen werden.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Herstellung
eines rohrförmigen Glasmonolithen unter Anwendung eines Sol-Gel-Prozesses
bereitzustellen, mit der ein Gel verlängert (verstreckt) werden kann durch
Verteilung und Verminderung der Schrumpfungskraft, die auf den unteren Ab
schnitt eines feuchten Gels einwirkt und der Belastung des Gels.
Ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur
Herstellung eines rohrförmigen Glasmonolithen unter Anwendung eines Sol-
Gel-Prozesses zur Verfügung zu stellen, mit dem ein großes Glasrohr herge
stellt werden kann durch Trocknen eines rohrförmigen feuchten Gels in einer
Richtung (unidirektional).
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung
eines rohrförmigen Glasmonolithen unter Anwendung eines Sol-Gel-Prozesses
zur Verfügung zu stellen, mit dem die Rißbildung in einem Gel während des
Trocknens des Gels verhindert werden kann durch Ausrichten des Gels, so
daß es von außen nach innen schrumpft.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung
eines rohrförmigen Glasmonolithen unter Anwendung eines Sol-Gel-Prozesses
zur Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe ein eine optische Faser (einen
Lichtleiter) bildendes Aufplattierungsrohr hergestellt werden kann.
Um die obengenannten Ziele zu erreichen, betrifft die vorliegende Erfindung
gemäß einem ersten Aspekt eine rohrförmige Glasmonolith-Herstellungs-
Vorrichtung unter Anwendung eines Sol-Gel-Prozesses, der Solbildungs-, Ge
lierungs- und Trocknungsstufen umfaßt, wobei die Vorrichtung aufweist eine
obere Form mit zylindrischen Öffnungen unterschiedlicher Größe und einem
ersten Fixierungsloch im Zentrum derselben und eine untere Form, die ein
zweites Fixierungsloch im Zentrum derselben, einen ersten unteren zylindri
schen Abschnitt, der in Richtung auf das Zentrum derselben geneigt (schräg)
ist, um die während der Gelbildungs- oder Trocknungsstufe erzeugten Span
nungen zu minimieren, und einen zweiten unteren zylindrischen Abschnitt auf
weist, der ein Vakuumaufhebungsloch aufweist, um während der Trocknungs
stufe durch Vakuum induzierte Spannungen zu verhindern. Zwischen der obe
ren Form und der unteren Form ist eine äußere Form angeordnet zur Durch
führung der Solbildungs-, Gelbildungs-, und Trocknungsstufen darin. Ein
stabförmiger zentraler Träger ist entlang der zentralen Längsachse der äuße
ren Form installiert zum Farmen eines Gels zu einem Rohr nach der
Trocknungsstufe.
Gemäß einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein rohrförmi
ges Glasmonolithen-Herstellungsverfahren, bei dem ein Sol-Gel-Prozeß an
gewendet wird. Bei dem rohrförmigen Glasmonolithen-Herstellungsverfahren
wird eine rohrförmige Glasmonolithen-Herstellungsvorrichtung verwendet, die
umfaßt eine obere Form, die zylindrische Abschnitte unterschiedlicher Größe
aufweist, eine untere Form, die umfaßt einen ersten unteren zylindrischen Ab
schnitt, der in Richtung auf das Zentrum derselben in einem bestimmten Grad
geneigt (schräg) ist, und einen zweiten unteren zylindrischen Abschnitt, der ein
Vakuumaufhebungsloch aufweist, eine zylindrische äußere Form zur Herstel
lung eines rohrförmigen Glases und einen stabförmigen zentralen Träger, bei
dem die untere Form die äußere Form und der zentrale Abschnitt miteinander
vereinigt (zusammengefügt) werden und in die äußere Form ein Sol eingefüllt
wird. Dann wird eine damit nicht mischbare Flüssigkeit auf das Sol gegeben
und die obere Form wird mit der äußeren Form vereinigt. Das Sol wird in der
äußeren Form gelieren gelassen und die obere Form wird entfernt, eine Ver
schlußkappe wird geöffnet, um das Vakuum aufzuheben und der zentrale Trä
ger wird entfernt. Eine geringe Menge der nicht mischbaren Flüssigkeit bleibt
in einem Gelloch zurück, das im Zentrum des Gels erzeugt worden ist, und das
Vakuumaufhebungsloch wird mit der Kappe verschlossen (gefüllt). Ein oberer
Abschnitt des Gelloches wird mit einem Abdichtungspapier versiegelt. An
schließend wird das Gel für eine vorgegebene Zeitspanne getrocknet, die äu
ßere Form wird von dem Gel entfernt und das Gel wird getrocknet, bis das Gel
vollständig schrumpft. Schließlich werden das Abdichtungspapier und die nicht
mischbare Flüssigkeit aus dem Gel entfernt. Auf diese Weise wird ein rohr
förmiges getrocknetes Gel gebildet.
Die obengenannten Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus
der nachstehenden detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen hervor,
wobei zeigen:
Fig. 1 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht einer Form für die
Bildung eines rohrförmigen Glasmonolithen in einem Sol-Gel-Prozeß gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine Schnittansicht der zusammengefügten Form zur Herstellung eines
rohrförmigen Glasmonolithen in einem Sol-Gel-Prozeß, der die Gelbildungs
stufe eines rohrförmigen Glasmonolithen-Herstellungsverfahrens unter An
wendung eines Sol-Gel-Prozesses gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zeigt;
Fig. 3 eine Seitenschnittansicht der Form, welche die Trocknungsstufe des
rohrförmigen Glasmonolithen-Herstellungsverfahrens unter Anwendung eines
Sol-Gel-Prozesses gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
zeigt; und
Fig. 4 eine ebene Draufsicht auf die in Fig. 3 dargestellte Form.
Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Be
zugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es sei darauf
hingewiesen, daß in den Zeichnungen gleiche Bezugsziffern die gleichen
Komponenten bezeichnen und daß eine detaillierte Beschreibung einer ver
wandten bekannten Funktion und Struktur der vorliegenden Erfindung wegge
lassen wird, wenn angenommen wird, daß sie den Gegenstand der vorliegen
den Erfindung unklar macht.
Die Fig. 1 zeigt eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht einer Form
zur Bildung eines rohrförmigen Glasmonolithen in einem Sol-Gel-Prozeß ge
mäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und die Fig. 2 zeigt
eine Seitenschnittansicht der zusammengefügten Form zur Herstellung eines
rohrförmigen Glasmonolithen in einem Sol-Gel-Prozeß gemäß der bevorzug
ten Ausführungsform der Erfindung.
In der Fig. 1 ist eine Form, bei der es sich um eine rohrförmige Glasmonoli
then-Herstellungs-Vorrichtung unter Anwendung eines Sol-Gel-Prozesses
handelt, unterteilt in eine obere Form 10, eine untere Form 26, eine äußere
Form 18 und einen zentralen Träger 24. Die jeweiligen Formen 10,18, 24 und
26 weisen glatte innere Oberflächen auf, die mit abgerauchtem Siliciumdioxid
im Sol-Zustand in Kantakt stehen, und sie sind hergestellt aus Polystyrol, Po
lypropylen, Teflon oder Stahl, um ein dickwandiges Rohr zu formen.
Die obere Form 10 besteht aus einem ersten unteren zylindrischen Abschnitt
12, der auf die äußere Form 18 aufgesetzt werden soll, und einem zweiten
oberen zylindrischen Abschnitt 16, der mit der äußeren Form 18 zusammenge
fügt werden soll. Das heißt, die ersten und zweiten oberen zylindrischen Ab
schnitte 12 und 16 werden integral gebildet und sie weisen ein erstes Fixie
rungsloch 14 in ihren Zentren zur Einführung des zentralen Trägers 24 auf.
Die äußere Form 18 ist zylindrisch und sie weist ein Loch 22 auf für die Auf
nahme des abgerauchten Siliciumdioxids im Sol-Zustand während der Salbil
dungs-, Gelierungs- und Trocknungsstufen. Die obere Oberfläche der äußeren
Form 18 ist eine erste Montage-Oberfläche 20 zum Befestigen des ersten obe
ren zylindrischen Abschnitts 12 der oberen Form 10 darauf. Der zentrale Trä
ger 24 ist stabförmig, um das Formen eines Gels zu einem Rohr zu ermögli
chen und er ist im Zentrum der äußeren Form 18 angeordnet.
Die untere Form 26 besteht aus einem ersten unteren zylindrischen Abschnitt
28, der in das Loch 22 der äußeren Form 18 einzusetzen ist, und einem zwei
ten unteren zylindrischen Abschnitt 32 zum Montieren der äußeren Form 18
darauf. Das heißt, die ersten und zweiten unteren zylindrischen Abschnitte 28
und 32 werden integral geformt und sie weisen ein zweites Fixierloch 30 in
ihren Zentren auf zur Einführung des zentralen Trägers 24. Die obere Oberflä
che des ersten unteren zylindrischen Abschnitts 28 ist eine schräge Oberflä
che 28a, die zum Zentrum der unteren Form 26 um etwa 5 bis 45° geneigt
(schräg) ist, um die Schrumpfungskraft eines Gels 100 in Abwärtsrichtung und
den von der Innenseite des Gels 100 in Richtung auf die Außenseite dessel
ben während einer Gelbildungs- oder Trocknungsstufe erzeugten Druck zu
minimieren. Die schräge Oberfläche 28a kann hier innerhalb von etwa 5 bis
45° konisch sein. In einer äußeren Seitenoberfläche des zweiten unteren zy
lindrischen Abschnitts 32 ist ein Vakuumaufhebungsloch 34 vorgesehen, das
mit dem zweiten Fixierungsloch 30 in Verbindung steht, so daß im Innern eines
rohrförmigen Gels keine durch Vakuum induzierten Spannungen entstehen,
wenn der zentrale Abschnitt 24 herausgenommen wird, um ein aus einem Sol
geformtes feuchtes Gel zu trocknen. Das Vakuumaufhebungsloch 34 ist im
allgemeinen durch eine Kappe 36 verschlossen.
Zur Herstellung eines großen Glasrohres für die Verwendung bei der Herstel
lung einer optischen Faser (eines optischen Wellenleiters) in der wie varste
hend beschrieben aufgebauten Form wird ein Sol hergestellt durch Mischen
von abgerauchtem Siliciumdioxid mit entionisiertem Wasser. Dann wird, wie in
Fig. 2 dargestellt, das Vakuumaufhebungsloch 34 des zweiten unteren zylin
drischen Abschnitts 32 mit der Kappe 36 verschlossen und der zentrale Ab
schnitt 24 wird in das zweite Fixierloch 30 im Zentrum der unteren Form 26
fest eingeführt. Dann wird die äußere Form 18 auf der zweiten Montage-
Oberfläche 32a des zweiten unteren zylindrischen Abschnitts 32 befestigt und
das Sol wird in das Loch 22 der äußeren Form 18 bis zu einer vorher festge
legten Höhe eingefüllt. Eine nicht mischbare Flüssigkeit 102, die mit Wasser
nicht mischbar ist und ein niedrigeres spezifisches Gewicht als Wasser hat,
wird auf das Sol gegeben, um zu verhindern, daß das Sol mit der Außensei
ten-Luft in Kontakt kommt. Im vorliegenden Fall ist die nicht mischbare Flüs
sigkeit 102 Kerosin. Der zweite obere zylindrische Abschnitt 16 der oberen
Form 10 wird fest in das Loch 22 eingeführt. Im vorliegenden Fall ist der erste
obere zylindrische Abschnitt 12 auf der ersten Montage-Oberfläche 20 der äu
ßeren Form 18 befestigt und gleichzeitig wird der zentrale Abschnitt 24 in das
erste Fixierloch 14 im Zentrum der oberen Form 10 fest eingeführt. Dann wird
das Sol in der äußeren Form 18 etwa 24 bis 72 h lang gelieren gelassen. Um
die Gelbildung zu beschleunigen, wird zu diesem Zeitpunkt etwa 1% oder
weniger eines organischen Polymers zu dem Sol zugegeben oder der pH-Wert
des Sols kann eingestellt (kontrolliert) werden.
Nach der Gelbildung (dem Gelieren) wird die obere Form 10 entfernt, das Va
kuumaufhebungsloch 34 in dem zweiten unteren zylindrischen Abschnitt 32
wird geöffnet durch Entfernen der Kappe 36 und der zentrale Träger 24 wird
langsam nach oben zurückgezogen. Zu diesem Zeitpunkt wird Luft in das Va
kuumaufhebungsloch 34 und in das zweite Fixierloch 30 eingeleitet, d. h., das
Vakuum wird aufgehoben. Die nicht mischbare Flüssigkeit 102 fließt in das
Gelloch 106 und tritt durch das Vakuumaufhebungsloch 34 aus, wie in Fig. 3
dargestellt. Dann wird die nicht mischbare Flüssigkeit 102 in einer vorher fest
gelegten Menge kontinuierlich abgezogen und das Vakuumaufhebungsloch 34
wird mit der Kappe 36 verschlossen (gefüllt), wenn die nicht mischbare Flüs
sigkeit 102 in dem Gelloch 106 bis zu einer Höhe von 10 mm zurückbleibt, um
zu verhindern, daß der untere Abschnitt des Gels 100 mit der Außenseitenluft
in Kontakt kommt.
Wie in den Fig. 3 und 4 dargestellt, wird ein oberer Abschnitt des Gelloches
106 mit einem Abdichtungspapier 104 versiegelt, um ein Schrumpfen im Innern
des Gelloches 106 zu verhindern, um nur die Außenseiten-Schrumpfung des
Gelloches 106 zu lenken und um eine Rißbildung in dem Gel 100 zu verhin
dern. Außerdem muß das Abdichtungspapier 104, das aus Wachspapier, ei
nem Umhüllungsfilm oder Vinyl hergestellt ist, groß genug sein, um das Gelloch
106 abzudecken.
Wenn die äußere Oberfläche des feuchten Gels 100 von der äußeren Form 18
abnehmbar ist, nachdem das Gel 100 für eine vorgegebene Zeitspanne ge
trocknet worden ist, wird die äußere Form 18 von der unteren Form 26 entfernt
und es wird etwa 3 bis 7 Tage lang getrocknet, bis das feuchte Gel 100 stark
genug ist, um gegen Rißbildung beständig zu sein. Dann wird das Abdich
tungspapier 104 von dem oberen Abschnitt des Gels 100 entfernt und die zu
rückbleibende und nicht mischbare Flüssigkeit 102 wird aus dem Gelloch 106
entfernt durch Öffnen des Vakuumaufhebungsloches 102. Dann wird die unte
re Form 26 aus dem Gel 100 entfernt, wobei man das rißfreie getrocknete
rohrförmige Gel 100 erhält.
Anschließend wird das getrocknete Gel 100 bei etwa 600 bis 900°C wärmebe
handelt für die Verwendung zur Herstellung einer optischen Faser (eines opti
schen Wellenleiters) und es wird bei etwa 1300 bis 1450°C gesintert. Auf die
se Weise erhält man ein Überplattierungsrohr für die Bildung einer optischen
Faser (eines optischen Wellenleiters).
Wie vorstehend beschrieben, wird bei dem rohrförmigen Glasmonolithen-
Herstellungsverfahren, das unter Verwendung eines Sol-Gel-Prozesses
durchgeführt wird, das Gel so ausgerichtet, daß es während der Trocknungs
stufe von außen nach innen schrumpft und das Gel nur in einer Richtung
(unidirektional) getrocknet wird, wodurch Spannungen, die in dem Gel durch
die Gelschrumpfung hervorgerufen werden, minimiert werden und die Herstel
lung eines großen rißfreien Glasrohres für die Bildung einer daraus herzustel
lenden optischen Faser (eines optischen Wellenleiters) ermöglicht wird. Au
ßerdem kann ein eine hochreine optische Faser bildendes Glasrohr auf diese
Weise geformt werden und die Produktionskosten können vermindert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anwendbar auf die großtechnische Her
stellung eines hochreinen Monolithen.
Claims (20)
1. Varrichtung zur Herstellung eines rohrförmigen Glasmonolithen unter
Anwendung eines Sol-Gel-Prozesses, das Salbildungs-, Gelbildungs- und
Trocknungsstufen umfaßt, gekennzeichnet durch
eine obere Form mit zylindrischen Abschnitten unterschiedlicher Größen und einem ersten Fixierungsloch in ihrem Zentrum;
eine untere Form mit einem zweiten Fixierungsloch in ihrem Zentrum, einem ersten unteren zylindrischen Abschnitt, der in Richtung auf ihr Zentrum geneigt (schräg) ist, um die während der Gelbildungs- oder Trocknungsstufe erzeugten Spannungen zu minimieren, und einem zweiten unteren zylindrischen Ab schnitt mit einem Vakuumaufhebungsloch, um durch ein Vakuum induzierte Spannungen während der Trocknungsstufe zu verhindern;
eine äußere Form, die zwischen der oberen Form und der unteren Form ange ordnet ist, zur Durchführung der Salbildungs-, Gelbildungs- und Trocknungs stufen darin; und
einen stabförmigen zentralen Träger, der entlang der zentralen Längsachse der äußeren Form installiert ist zum Farmen eines Gels zu einem Rohr nach der Trocknungsstufe.
eine obere Form mit zylindrischen Abschnitten unterschiedlicher Größen und einem ersten Fixierungsloch in ihrem Zentrum;
eine untere Form mit einem zweiten Fixierungsloch in ihrem Zentrum, einem ersten unteren zylindrischen Abschnitt, der in Richtung auf ihr Zentrum geneigt (schräg) ist, um die während der Gelbildungs- oder Trocknungsstufe erzeugten Spannungen zu minimieren, und einem zweiten unteren zylindrischen Ab schnitt mit einem Vakuumaufhebungsloch, um durch ein Vakuum induzierte Spannungen während der Trocknungsstufe zu verhindern;
eine äußere Form, die zwischen der oberen Form und der unteren Form ange ordnet ist, zur Durchführung der Salbildungs-, Gelbildungs- und Trocknungs stufen darin; und
einen stabförmigen zentralen Träger, der entlang der zentralen Längsachse der äußeren Form installiert ist zum Farmen eines Gels zu einem Rohr nach der Trocknungsstufe.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
untere zylindrische Abschnitt in Richtung auf das Zentrum derselben um etwa
5 bis 45° geneigt (schräg) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Oberfläche des ersten unteren zylindrischen Abschnitts konisch ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die koni
sche Gestalt in Richtung auf ihr Zentrum um etwa 5 bis 45° geneigt (schräg)
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren
Oberflächen der jeweiligen Farmen, die mit einem Sol in Kantakt stehen, glatt
sind, um die Oberfläche eines rohrförmigen Glases glatt zu machen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Form, die äußere Form, die untere Form und der zentrale Träger aus Polysty
rol hergestellt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Form, die äußere Form, die untere Form und der zentrale Träger aus Polypro
pylen hergestellt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Form, die äußere Form, die untere Form und der zentrale Träger aus Teflon
hergestellt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Form, die äußere Form, die untere Form und der zentrale Träger aus Stahl
hergestellt sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Glasmonolithen unter An
wendung eines Sol-Gel-Prozesses in einer rohrförmigen Glasmonolithen-
Herstellungs-Vorrichtung, die umfaßt eine obere Form, die zylindrische Ab
schnitte unterschiedlicher Größen aufweist, eine untere Form, die einen ersten
unteren zylindrischen Abschnitt, der in Richtung auf ihr Zentrum in einem vor
gegebenen Umfang geneigt (schräg) ist, und einen zweiten unteren zylindri
schen Abschnitt mit einem Vakuumaufhebungsloch aufweist, eine zylindrische
äußere Form für die Bildung eines rohrförmigen Glases und einen stabförmi
gen zentralen Träger, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren die fol
genden Stufen umfaßt:
- 1) Zusammenfügen der unteren Form, der äußeren Form und des zentra len Trägers und Einfüllen eines Sols in die äußere Form;
- 2) Einfüllen einer nicht mischbaren Flüssigkeit auf das Sol und Zusammen fügen der oberen Form mit der äußeren Form;
- 3) Gelierenlassen des Sols in der äußeren Form;
- 4) Entfernung der oberen Form, Öffnen einer Verschlußkappe zur Aufhe bung des Vakuums und Entfernen des zentralen Trägers;
- 5) Aufrechterhaltung einer geringen Menge der nicht mischbaren Flüssig keit in einem Gelloch, das im Zentrum des Gels gebildet worden ist, und Ver schließen des Vakuumaufhebungsloches mit einer Kappe;
- 6) Versiegeln eines oberen Abschnitts des Gelloches mit einem Abdich tungspapier;
- 7) Trocknen des Gels für eine vorgegebene Zeitspanne, Entfernung der äußeren Form von dem Gel und Trocknen des Gels, bis das Gel vollständig schrumpft; und
- 8) Entfernung des Abdichtungspapiers und der nicht mischbaren Flüssig keit aus dem Gel, wobei man ein rohrförmiges getrocknetes Gel erhält.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht
mischbare Flüssigkeit ein niedrigeres spezifisches Gewicht als Wasser hat.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
der nicht mischbaren Flüssigkeit um Kerosin handelt.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe
(3) etwa 24 bis etwa 72 h lang durchgeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sol
während der Stufe (3) 1% oder weniger eines organischen Polymers zuge
setzt werden, um die Gelbildung zu beschleunigen.
15. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdich
tungspapier in der Stufe (6) aus Wachspapier hergestellt ist.
16. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdich
tungspapier in der Stufe (6) aus einem Umhüllungsfilm hergestellt ist.
17. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdich
tungspapier in der Stufe (6) aus Vinyl hergestellt ist.
18. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe
(7) etwa 3 bis etwa 7 Tage lang durchgeführt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das in der
Stufe (8) erhaltene getrocknete Gel bei einer vorgegebenen Temperatur wär
mebehandelt und gesintert wird und dann zu einem Überplattierungsrohr für
die Bildung einer optischen Faser (eines optischen Wellenleiters) wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das in der
Stufe (8) erhaltene getrocknete Gel bei etwa 600 bis etwa 900°C wärmebe
handelt und dann bei 1300 bis 1450°C gesintert wird, wodurch man ein Über
plattierungsrohr für die Bildung einer optischen Faser (eines optischen Wellen
leiters) erhält.
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