DE3941229A1 - Verfahren und vorrichtung zum trocknen von poroesen festkoerpern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum trocknen von poroesen festkoerpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von aus
einer Suspension mittels einer Form hergestellten porösen
Festkörpern, wobei die den Werkstoff des auszubildenden
Festkörpers als Feststoff und Dispergiermittel enthaltende
Suspension in eine Hohlform mit einer der Geometrie des
auszubildenden Festkörpers entsprechenden Geometrie ein
gebracht, ein gewisser Feststoffanteil der Suspension an
der Innenwandung der Hohlform abgelagert und überschüssige
Restsuspension abgeführt wird, wonach der entstandene
Grünkörper in der verschlossenen, mit Öffnungen zum Aus
tritt von in gasförmiger Phase vorliegendem Dispergier
mittel an ihren Stirnseiten versehenen Form zumindest
weitgehend getrocknet und nach Entformung weiteren Bear
beitungsschritten zur endgültigen Fertigstellung unter
zogen wird.
Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durch
führung des oben genannten Verfahrens.
Bei einer Reihe von Formgebungsprozessen, z. B. keramischen
Formgebungsprozessen, bei denen aus Suspensionen durch
z. B. Zentrifugieren und Verfestigung hohle, insbesondere
rohrförmige keramische Formkörper gebildet werden, haftet
der noch feuchte Grünkörper zunächst an der Innenwand ei
ner Hohlform. Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise
aus DE-OS 37 02 025 bekannt. Durch die während der Trock
nung auftretende Schwindung löst sich der Grünkörper von
der Hohlformwand.
Bei empfindlichen Grünkörpern, z. B. aus sehr feinteiligem
SiO2-Material bestehenden Grünkörpern, die für die Her
stellung von Lichtwellenleitern verwendet werden, ist eine
langsame und schonende Trocknung erforderlich, um eine
Rißbildung durch auftretende Feuchtigkeitsgradienten zu
vermeiden.
Die langsame und schonende Trocknung wurde nach bekannten
Verfahren bisher dadurch erreicht, daß die Hohlform mit
dem darin befindlichen feuchten Grünkörper an beiden Enden
verschlossen wird, so daß nur noch kleine Öffnungen für
das Entweichen der verdunstenden Flüssigkeit zur Verfügung
stehen. Wegen der dadurch bewirkten Sättigung der Atmos
phäre in der Hohlform mit der gasförmigen Phase des Dis
pergiermittels wird eine sehr langsame Trocknung er
reicht. Die Trocknungsgeschwindigkeit wird hierbei
über die Querschnittsfläche der Öffnungen bestimmt.
Der Nachteil bei dieser bekannten Verfahrensweise ist, daß
die Bereiche des Grünkörpers mit dem geringsten Abstand zu
den Öffnungen an beiden Stirnseiten der Hohlform am
schnellsten trocknen. Dadurch kommt es zu einer entlang
der Längenkoordinate des Grünkörpers ungleichmäßigen
Trocknung, die zu einem inhomogenen Schwindungsverhalten
und zu einem Feuchtigkeitsgradienten führt. Dies ist um so
ausgeprägter, je länger der zu trocknende Grünkörper ist.
Die inhomogene Trockenschwindung und die Feuchtigkeits
gradienten führen zur Rißbildung durch auftretende Span
nungen und zu Deformationen, insbesondere Verbiegungen.
Die genannten Nachteile werden bei sehr langen Grünkörpern
auf Basis von z. B. SiO2, wie sie zur Herstellung von
Lichtwellenleitern auf Quarzglasbasis verwendet werden, so
gravierend, daß eine rißfreie Trocknung unter Erhaltung
der durch die Art der Formgebung ermöglichte sehr gute
Maßhaltigkeit verhindert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile
des eingangs beschriebenen Verfahrens zu beseitigen, der
art, daß die Trocknung über die gesamte Grünkörperlänge
gleichmäßig erfolgt, Feuchtigkeitsgradienten und ungleich
mäßige Schwindung und damit Rißbildung und Deformation
vermieden werden und durch eine gleichmäßigere Trocknung
darüberhinaus die zulässige Trocknungsgeschwindigkeit auch
bei sehr empfindlichen Grünkörpern erhöht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
auf der Innenwandung der Hohlform abgeschiedene Grünkörper
zum Trocknen einer gerichteten Strömung eines mit dem
Material des Grünkörpers nicht reagierenden Trockengases
einer der Temperatur in der Hohlform mindestens ent
sprechenden Temperatur ausgesetzt wird, derart, daß die
Gasströmung durch ein zentrisch durch die mit Deckeln ver
schlossene Hohlform geführtes, mit Gasaustrittsöffnungen
über seinen Umfang und über seine gesamte im Bereich des
abgeschiedenen Grünkörpers befindliche Länge versehenes
Rohr geleitet wird, wobei die Gasströmung von beiden
Stirnseiten des Rohres her in das Rohr eingeleitet und
über die Gasaustrittsöffnungen aus dem Rohr in den Innen
raum der Hohlform und über Gasaustrittsöffnungen in den
Deckeln der Hohlform aus dem System abgeführt wird.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungs
gemäßen Verfahrens wird eine turbulente Gasströmung durch
die Hohlform geleitet. Hierdurch wird eine relativ gleich
mäßige Durchmischung der Gasphase im Hohlformvolumen mit
trockenem Gas erreicht.
Die Turbulenz in der Gasströmung kann durch eine große
Durchflußmenge Q und/oder durch relativ kleine Gasaus
trittsöffnungen im Rohr erreicht werden. Daneben kann es
vorteilhaft sein, an den Gasaustrittsöffnungen im Rohr zu
sätzliche Vorrichtungen anzubringen, die eine Verstärkung
der Turbulenz bewirken; dies können beispielsweise Leit
bleche sein.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens wird der Grünkörper während des
Trocknungsprozesses erwärmt. Hierdurch kann eine zusätz
liche Beschleunigung des Trocknungsprozesses des Grünkör
pers erreicht werden. Besonders günstig ist eine gleich
mäßige Erwärmung der gesamten Hohlform in einem abge
schlossenen thermostatisierten Raum. Dabei ist es zweck
mäßig, das in die Hohlform eingeleitete Trockengas, das
nach einer vorteilhaften weiteren Ausbildung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens Luft oder Sauerstoff oder Stick
stoff oder ein Edelgas oder eine geeignete Mischung aus
diesen Gasen sein kann, durch Vorwärmung auf die in der
Hohlform herrschende oder auf eine geringfügig höhere als
diese Temperatur zu bringen, um eine Kondensation der ver
dunstenden Dispergierflüssigkeit am Rohr zu vermeiden;
anderenfalls kann eine Beschädigung der Innenoberfläche
des Grünkörpers durch herabtropfendes Kondensat eintre
ten. Aus dem gleichen Grund ist eine Beheizung des Rohres
in seinen außerhalb der Hohlform befindlichen Bereichen
nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ver
fahrens gemäß der Erfindung vorteilhaft.
Als besonders günstig hat sich die Erwärmung eines wasser
haltigen Grünkörpers durch Mikrowellenenergie erwiesen.
Die Erwärmung des Grünkörpers kann gleichmäßig oder un
gleichmäßig über seine gesamte Länge erfolgen.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungs
gemäßen Verfahrens wird die Erwärmung des Grünkörpers ent
sprechend dem Verlauf des Trocknungsprozesses variiert.
So ist es beispielsweise vorteilhaft, bei Beginn der
Trocknung, wenn der Grünkörper wegen der noch nicht er
folgten Verfestigung noch sehr empfindlich ist, die Trock
nung bei Raumtemperatur oder geringfügig höherer Tempera
tur durchzuführen. Gegen Ende des Trocknungsprozesses,
wenn die Schwindung des Grünkörpers nahezu oder vollstän
dig beendet ist, kann die Trocknung bei erhöhten Tempera
turen fortgeführt werden. Dabei ist es möglich, den Grün
körper bis zur Beendigung des Trocknungsprozesses in der
Hohlform zu belassen oder aber ihn vor Beginn der Trock
nungsphase unter erhöhter Temperatur aus der Hohlform zu
entfernen und ihn außerhalb der Hohlform vollständig zu
trocknen. Die erstere Verfahrensweise hat den Vorteil, daß
eine Deformation des noch feuchten Grünkörpers durch die
Manipulationen während der Entformung ausgeschlossen
wird. Die letztere Vorgehensweise hat den Vorteil, daß ei
ne Trocknung des Grünkörpers sowohl von seiner Außen- als
auch von seiner Innenoberfläche her ermöglicht wird.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsge
mäßen Verfahrens wird die den zu trocknenden Grünkörper
enthaltende Hohlform während des Trocknungsprozesses lang
sam kontinuierlich um ihre Längsachse gedreht. Hierdurch
wird eine mögliche elliptische Verformung des Grünkörpers
durch den Einfluß der Schwerkraft wirkungsvoll verhindert.
Nach einer vorteilhaften weiteren Ausgestaltung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens wird die Trocknungsgeschwindigkeit
des Grünkörpers über den Feuchtigkeitsgrad des Trocken
gases eingestellt; hierdurch kann die Trocknungsgeschwin
digkeit sehr genau beeinflußt werden.
Ein hoher Feuchtigkeitsgehalt der Gasatmosphäre ist beson
ders bei sehr empfindlichen Grünkörpern oder bei Verwen
dung von Dispergiermitteln mit hohem Dampfdruck, der eine
zu schnelle Trocknung bewirken kann, von Nutzen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist gekennzeichnet durch ein zentrisch durch
eine zur Abscheidung eines Festkörpers aus einer Suspen
sion geeignete, mit Deckeln verschließbare Hohlform ge
führtes Rohr, in das außerhalb der Hohlform Trockengas
einleitbar ist und das innerhalb der Hohlform auf seinem
Umfang und über seine gesamte im Bereich eines auf der
Innenwandung der Hohlform abgeschiedenen Grünkörpers be
findliche Länge mit Gasaustrittsöffnungen versehen ist.
Durch geeignete Wahl der Variation der Durchmesser der
Gasaustrittsöffnungen im Rohr und/oder deren Anzahl pro
Längeneinheit kann ein gewünschter Gradient der
Trocknungsrate über die Grünkörperlänge eingestellt oder
ausgeglichen werden.
Mit der Erfindung sind die Vorteile verbunden, daß die
verdunstende Dispergierflüssigkeit von allen Stellen der
Grünkörperoberfläche gleichmäßig abgeführt wird und die
Gasphase über die gesamte Grünkörperoberfläche im gesamten
Volumen den gleichen Feuchtigkeitsgrad aufweist. Auf diese
Weise ist gewährleistet, daß es zu einer sehr gleich
mäßigen Trocknung des Grünkörpers über seine gesamte Länge
kommt.
Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Wirkungsweise
der Erfindung nachstehend beschrieben.
Die Figur zeigt den schematischen Aufbau einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung im Schnitt.
An der Innenwandung einer Hohlform 1 haftet ein feuchter
Grünkörper 2. Die Hohlform 1 ist an ihren Enden durch
Deckel 3 mit Dichtungen 4 verschlossen. Durch zentrale
Öffnungen in den Deckeln 3 wird axial ein Gaszufuhrrohr
(im weiteren als Rohr 5 bezeichnet) in die Hohlform 1 ein
geführt. Das Rohr 5 besitzt eine Anzahl Gasaustrittsöff
nungen 6, die bei dem hier gezeigten Beispiel gleichmäßig
über die Länge des Bereiches des Rohres 5, der sich inner
halb der Hohlform 1 befindet, verteilt sind. Darüberhinaus
sind die Gasaustrittsöffnungen 6 auch gleichmäßig über den
Umfang des Rohres 5 verteilt.
Von beiden Seiten des Rohres 5 her wird ein Strom 8
trockener Luft oder anderer Gase, wie z. B. Stickstoff,
Sauerstoff oder Edelgas oder eine geeignete Mischung die
ser Gase mit einer gesamten Durchflußmenge Q in das Rohr 5
geleitet. Das zugeführte Gas tritt in der Hohlform 1 durch
die Gasaustrittsöffnungen 6 aus dem Rohr 5 aus und gelangt
an die innere Oberfläche des Grünkörpers 2. Durch geeig
nete Wahl der Durchflußmenge Q des Trockengases und des
Durchmessers sowie der Anzahl der Gasaustrittsöffnungen 6
kann erreicht werden, daß das zugeführte trockene Gas den
verdunstenden, in die Gasphase gelangenden Teil des Dis
pergiermittels, das sich im feuchten Grünkörper 2 befin
det, gleichmäßig abtransportiert und durch die Gasaus
trittsöffnungen 7 in den Deckeln 3 aus dem System aus
strömt.
Da bei dieser Verfahrensweise die verdunstende Flüssigkeit
von allen Stellen der Grünkörperoberfläche gleichmäßig ab
geführt wird, hat die Gasphase über der Grünkörperober
fläche im gesamten Volumen den gleichen Feuchtigkeits
grad.
Dadurch kommt es zu einer gleichmäßigen Trocknung des
Grünkörpers 2 über seine gesamte Länge. Die Geschwindig
keit der Trocknung, d. h. die pro Zeiteinheit abgeführte
Flüssigkeitsmenge, läßt sich bei gegebener Temperatur
durch Einstellen der Durchflußmenge Q des Trockengases in
einem weiten Bereich variieren.
Mit dem vorliegenden Verfahren konnte gegenüber dem ein
gangs genannten bekannten Trocknungsverfahren eine um ei
nen Faktor 20 höhere Trocknungsgeschwindigkeit bei ab
nehmender Neigung des Grünkörpers zur Rißbildung erreicht
werden.
Durch ein Zentrifugierverfahren (wie z. B. bekannt aus
DE-OS 37 02 025) wurde aus einer Suspension, die zu
10 Gew.% aus SiO₂-Partikeln, zu 89,3 Gew.% aus destillier
tem Wasser und zu 0,7 Gew.% aus Polyvinylalkohol als
Binder bestand, an der Innenwand einer Hohlform 1 einer
Länge von 40 cm und eines Innendurchmessers von 40 mm ein
poröser Grünkörper 2 abgeschieden.
Wie in der Figur gezeigt ist, war die Hohlform 1 an ihren
Enden mit Deckeln 3 verschlossen, durch welche entlang der
Längsachse der Hohlform 1 ein Rohr 5 aus Stahl mit einem
Innendurchmesser von 6 mm und mit 41 gleichmäßig über die
Hohlformlänge verteilten Gasaustrittsöffnungen 6 von je
1 mm Durchmesser eingeführt war. Dem Rohr 5 wurde ein
gleichmäßiger Strom 8 trockenen Stickstoffs mit einem
Volumendurchsatz von 1,6 l/min zugeführt. Das mit Wasser
dampf aus dem trocknenden Grünkörper beladene Gas kann
nach Durchströmen der Hohlform 1 durch je vier Öffnungen
7 von je 2 mm Durchmesser, die sich in den Deckeln 3 an
den Enden der Hohlform 1 befinden, aus dem System aus
treten.
Der Grünkörper 2, der zu Beginn der Trocknung neben 120 g
SiO2 170 g Wasser enthält, verliert pro Stunde 1,65 g
Wasser. Nach dem Verlust von 30 g Wasser, also nach einer
Dauer von etwa 18 Stunden, kann der Grünkörper 2 aufgrund
der erfolgten Schwindung entformt werden. Er wird
freiliegend oder senkrecht stehend bei einer Temperatur
von 65°C über eine Dauer von 10 Stunden vollständig
getrocknet. Die gesamte Trocknungszeit beträgt also etwa
28 Stunden. Trotz der hohen Trocknungsgeschwindigkeit
bleibt der Grünkörper 2 völlig rißfrei. Die Krümmung des
trockenen Grünkörpers 2 ist geringer als 0,5 mm, die
elliptische Verformung beträgt etwa 100 µm.
Ein auf die gleiche Weise hergestellter Vergleichskörper,
der nach dem bekannten Verfahren getrocknet wurde, trock
nete mit einer Geschwindigkeit von 0,1 g Wasserverlust pro
Stunde. Die Trocknungszeit bis zur Entformung betrug 25
Tage, da die Entformung wegen der ungleichmäßigen Schwin
dung erst nach einem Wasserverlust von 60 g erfolgen
konnte. Der Vergleichskörper trocknete zwar ebenfalls riß
frei, jedoch war die für die vollständige Trocknung erfor
derliche Zeit um einen Faktor 22 länger als mit dem vor
liegenden Verfahren. Die Durchbiegung betrug 3 bis 4 mm,
die elliptische Verformung während der Trocknung lag bei
250 bis 300 µm.
Ein weiterer gleichartiger Vergleichskörper wurde ohne
Verschließen der Hohlform an ihren Stirnseiten und ohne
axiale Gaszufuhr getrocknet. Die Trocknungsrate betrug
hier zwar nur 0,5 g Wasserverlust pro Stunde, trotzdem
zerfiel der Vergleichskörper während der Trocknung durch
Rißbildung in zahlreiche Bruchstücke.
Ein auf die Weise gemäß Beispiel I abgeschiedener Grünkör
per 2 wurde wie zu Beispiel I beschrieben getrocknet, je
doch bei einer Temperatur von 35°C. Die Hohlform 1 wurde
mit einer Geschwindigkeit von einer Umdrehung/min um ihre
Längsachse gedreht. Die Trocknungsrate betrug nun
3,0 g Wasserverlust pro Stunde. Nach einem Wasserverlust
von 50 g, also nach etwa 7 Stunden Trocknungsdauer, wurde
die Temperatur auf 65°C erhöht, der Grünkörper 2 wurde
aber in der Hohlform 1 belassen. Nach insgesamt einer
Dauer von 30 Stunden war der Grünkörper 2 vollständig ge
trocknet. Es wurde keine Rißbildung beobachtet, eine
Durchbiegung des Grünkörpers 2 trat nicht auf und die
elliptische Verformung betrug nur noch 30 bis 50 µm.
Ein Grünkörper 2 wurde wie in Beispiel I beschrieben abge
schieden, die Suspension zur Herstellung dieses Grünkör
pers wurde jedoch ohne Zusatz des Binders Polyvinylalkohol
hergestellt. Derartige Grünkörper sind erfahrungsgemäß
sehr viel empfindlicher als mit einem Binder hergestellte
Grünkörper.
Die Trocknung dieses Grünkörpers erfolgte bei Raumtempe
ratur und einem Stickstoffluß von nur 0,3 l/min. Die
Trocknungsrate betrug 0,35 g Wasserverlust pro Stunde.
Nach einer Dauer von 140 Stunden ist ein Wasserverlust von
50 g eingetreten. Der Grünkörper, der keine Rißbildung
aufwies, wurde vorsichtig entformt und bei einer Tempera
tur von 30°C über eine Dauer von 3 Tagen vollständig ge
trocknet. Die Gesamttrocknungszeit betrug somit 9 Tage.
Vergleichbare Grünkörper gleicher Länge (40 cm), die eben
falls ohne Zusatz von Binder hergestellt wurden, ließen
sich auch bei sehr kleinen Trocknungsraten (0,05 g Wasser
verlust pro Stunde; Dauer bis zur Entformung: 42 Tage)
nach dem bekannten Verfahren nicht rißfrei trocknen.
Claims (15)
1. Verfahren zum Trocknen von aus einer Suspension mittels
einer Form hergestellten porösen Festkörpern, wobei die
den Werkstoff des auszubildenden Festkörpers als Feststoff
und Dispergiermittel enthaltende Suspension in eine Hohl
form mit einer der Geometrie des auszubildenden Festkör
pers entsprechenden Geometrie eingebracht,
ein gewisser Feststoffanteil der Suspension an der Innen
wandung der Hohlform abgelagert und überschüssige Restsus
pension abgeführt wird, wonach der entstandene Grünkörper
in der verschlossenen, mit Öffnungen zum Austritt von in
gasförmiger Phase vorliegendem Dispergiermittel an ihren
Stirnseiten versehenen Form zumindest weitgehend getrock
net und nach Entformung weiteren Bearbeitungsschritten zur
endgültigen Fertigstellung unterzogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der auf der Innenwandung der Hohlform (1) abgeschie
dene Grünkörper (2) zum Trocknen einer gerichteten Strö
mung (8) eines mit dem Material des Grünkörpers nicht
reagierenden Trockengases einer der Temperatur in der
Hohlform mindestens entsprechenden Temperatur ausgesetzt
wird, derart, daß die Gasströmung durch ein zentrisch
durch die mit Deckeln (3) verschlossene Hohlform geführ
tes, mit Gasaustrittsöffnungen (6) über seinen Umfang und
über seine gesamte im Bereich des abgeschiedenen Grünkör
pers befindliche Länge versehenes Rohr (5) geleitet wird,
wobei die Gasströmung von beiden Stirnseiten des Rohres
her in das Rohr eingeleitet und über die Gasaustritts
öffnungen (6) aus dem Rohr in den Innenraum der Hohlform
und über Gasaustrittsöffnungen (7) in den Deckeln der
Hohlform aus dem System abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine turbulente Gasströmung durch die Hohlform
geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Trockengas Luft oder Sauerstoff oder Stickstoff
oder ein Edelgas oder eine geeignete Mischung dieser Gase
eingesetzt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grünkörper (2) während des Trocknungsprozesses
erwärmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erwärmung des Grünkörpers (2) entsprechend dem
Verlauf des Trocknungsprozesses variiert wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gewünschte Temperatur des Trockengases dadurch
eingestellt wird, daß das Rohr (5) in seinen, außerhalb
der Hohlform (1) befindlichen Bereichen beheizt wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den zu trocknenden Grünkörper (2) enthaltende
Hohlform (1) während des Trocknungsprozesses langsam
kontinuierlich um ihre Längsachse gedreht wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trocknungsgeschwindigkeit des Grünkörpers (2) über
den Feuchtigkeitsgrad des Trockengases eingestellt wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 1 bis 8, gekennzeichnet durch
ein zentrisch durch eine zur Abscheidung eines Festkörpers
aus einer Suspension geeignete, mit Deckeln (3) ver
schließbare Hohlform (1) geführtes Rohr (5), in das außer
halb der Hohlform Trockengas einleitbar ist und das inner
halb der Hohlform auf seinem Umfang und über seine gesamte
im Bereich eines auf der Innenwandung der Hohlform abge
schiedenen Grünkörpers (2) befindliche Länge mit Gasaus
trittsöffnungen (6) versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Gasaustrittsöffnungen (6) pro Längen
einheit des Rohres (5) über seine im Bereich des auf der
Innenwandung der Hohlform (1) abgeschiedenen Grünkörpers
(2) befindliche Länge konstant ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Gasaustrittsöffnungen (6) pro Längen
einheit des Rohres (5) über seine im Bereich des auf der
Innenwandung der Hohlform (1) abgeschiedenen Grünkörpers
(2) befindliche Länge ungleich ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlform (1) für den Einfüllprozeß der Suspension
mit Deckeln (3) verschlossen ist, von denen einer eine
Einfüllöffnung für die Suspension und der andere eine Aus
trittsöffnung für die Restsuspension aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlform (1) für den Trocknungsprozeß mit Deckeln
(3) verschlossen ist, die jeweils Gasaustrittsöffnungen
(7) und jeweils eine zentrische Öffnung, durch die das
Rohr (5) geführt ist, aufweisen.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 9
bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (5) in seinen außerhalb der Hohlform (1) be
findlichen Bereichen beheizbar ist.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 9
bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlform (1) beheizbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893941229 DE3941229A1 (de) | 1989-12-14 | 1989-12-14 | Verfahren und vorrichtung zum trocknen von poroesen festkoerpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893941229 DE3941229A1 (de) | 1989-12-14 | 1989-12-14 | Verfahren und vorrichtung zum trocknen von poroesen festkoerpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3941229A1 true DE3941229A1 (de) | 1991-06-20 |
Family
ID=6395420
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893941229 Withdrawn DE3941229A1 (de) | 1989-12-14 | 1989-12-14 | Verfahren und vorrichtung zum trocknen von poroesen festkoerpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3941229A1 (de) |
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