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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft allgemein das Gießen von Metallen. Genauer gesagt
betrifft sie Schalenformen, die beim Gießen von Metallkomponenten eingesetzt
werden, wie z.B. von Komponenten, die aus Superlegierungen hergestellt
werden.
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Das
Gießen
von Metallen erfolgt nach verschiedenen Verfahren, wie z.B. dem
Genauguss. Keramische Schalenformen werden beim Genauguss eingesetzt,
um das Metall in geschmolzenem Zustand aufzunehmen und zu formen.
Festigkeit und Unversehrtheit der Form sind wichtige Faktoren, um
sicher zu stellen, dass das Metallteil die richtigen Abmessungen
aufweist. Diese Eigenschaften für
Schalenformen sind bei der Herstellung von Hochleistungskomponenten
wie z.B. von in der Raumfahrtindustrie verwendeten Komponenten aus
Superlegierungen besonders kritisch.
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Die
Genaugusstechniken erfordern oft sehr hohe Temperaturen, beispielsweise
im Bereich von ca. 1450° bis
1750°C.
Viele herkömmliche
Schalenformen verfügen
bei diesen Temperaturen über
nicht genügend Festigkeit.
Die Formen erleiden Ausbauchungen und Rissbildungen wenn sie mit
dem geschmolzenen Metall gefüllt
werden (Ausbauchung kann auch auftreten, wenn sehr große Teile – selbst
bei niedrigeren Temperaturen – gegossen
werden). Ein Ausbauchen kann die Abmessungen der Form verändern, was
zu einer unerwünschten
Variationsbreite bei der zu gießenden
Komponente führt.
Eine Rissbildung könnte
zu einer defekten Form führen,
wenn das geschmolzene Material ausläuft.
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Es
wird deutlich, dass man für
Schalenformen, die bei sehr hohen Gießtemperaturen eingesetzt werden
oder für
solche, die zum Gießen
von sehr großen
Teilen Verwendung finden, eine größere Festigkeit und Formbeständigkeit
benötigt.
Auf dieses Problem ist J. Lane in dem US-Patent 4,998,581 eingegangen.
In dieser Offenbarung werden Schalenformen bei ihrer Herstellung
durch Wickeln eines faserigen Verstärkermaterials um die Schalenform
verstärkt.
Für bevorzugte
Ausführungsformen
wird angegeben, dass das Verstärkermaterial
eine auf Aluminiumoxid oder Mullit basierende keramische Zusammensetzung
mit einer spezifischen Mindestzugfestigkeit ist. Das Verstärkermaterial
wird offensichtlich spiralförmig
um die Schalenform mit einer Spannung gewickelt, die ausreicht,
es an Ort und Stelle zu halten, wenn auf die Form keramische Schichten aufgetragen
werden, um sie auf die gewünschte
Dicke zu bringen.
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Das
Lane-Patent scheint Antworten auf die oben aufgeworfenen Probleme
zu geben. Bei Ausführung der
in diesem Patent beschriebenen Erfindung treten jedoch beträchtliche
Nachteile auf. Beispielsweise lassen sich Materialien auf Basis
von Mullit nur schwer herstellen, ohne dass nebenher Einschlüsse von
entweder Siliciumoxid oder Aluminiumoxid enthaltenden Verbindungen
auftreten. Diese Einschlüsse
können
die physilkalischen Eigenschaften der Form zerstören. Darüber hinaus weisen viele der
in dem US-Patent 4,998,581 verwendeten Verstärkermaterialien eine viel kleinere
Wärmeausdehnung
auf als die Form. Diese großen
Unterschiede in der Wärmeausdehnung
erschweren die Herstellung von rissfreien Formen.
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Es
sollte daher auf der Hand liegen, dass im Stand der Technik weitere
Verbesserungen der Eigenschaften von Schalenformen, die unter den
oben beschriebenen Bedingungen zum Einsatz kommen, willkommen sind.
Die Schalenformen sollten über
die Festigkeit verfügen,
die hohen Gießtemperaturen
von Metallen auszuhalten und sollten auch für das Gießen großer Teile geeignet sein. Die
Formen sollten auch bei höheren Temperaturen
und durch zahlreiche Aufheizung/Abkühlungs-Zyklen hindurch formbeständig sein.
Werden darüber
hinaus die Formen durch Einsatz von Verstärkermaterialien verbessert,
sollten solche Materialien vor dem Brennen flexibel genug sein,
damit sie den Anforderungen an die Gestalt der Form genügen, insbesondere
dann, wenn kompliziert geformte Metallkomponenten gegossen werden
sollen. Schließlich
sollte die Herstellung von verbesserten Schalenformen ökonomisch
vertretbar sein, z.B. sollte hierfürnicht ein Einsatz einer beträchtlichen
Menge an zusätzlicher
Ausrüstung
erforderlich sein. Die Verwendung der neuen Formen sollte nicht
zu einem unerwünschten
Anstieg der Herstellungskosten für
Metallteile beim Genauguss führen.
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In
der JP-A-55064945 wird eine Form für das Präzisionsgießen beschrieben, bei der keine
Risse entstehen und die in hoher Ausbeute erhalten wird, indem keramische
Verstärkermaterialien
zwischen den oder auf der Außenseite
von Mehrschichten aus feuerfesten Lagen auf der Oberfläche des
Löschungsmusters
abgeschieden werden. Die keramischen Verstärkermaterialien sind faserig
oder gitterförmig.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
oben beschriebenen erwünschten
Verbesserungen wurden mittels der Entdeckungen erhalten, auf denen
die Erfindung basiert. Ein Aspekt der Erfindung besteht aus einer
keramischen Gießschalenform
mit einer vorgewählten
Form und mit sich wiederholenden Schichten aus einem keramischen
Material, welche die Dicke und Gestalt der Form definieren, sowie
einer auf Keramik basierenden, in den Schichten aus keramischem
Material angeordneten Matte. Die Matte richtet sich im Wesentlichen
nach der Gestalt der Form und sorgt für eine strukturelle Verstärkung der
Form. In vielen Ausführungsformen
umfasst die Gießschale
- (a) alternierende sich wiederholende Schichten
aus einem keramischen Schichtmaterial und einem keramischen Stuck,
welche die Gesamtdicke der Schalenform definieren; und
- (b) eine auf Keramik basierende Matte aus verstärkendem
Material, welche bei einerdazwischen liegenden Dicke in den alternierenden
sich wiederholenden Schichten aus Schichtmaterial und Stuck angeordnet
ist.
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Das
Verstärkermaterial
für die
Matte ist gewöhnlich
ein auf Siliciumcarbid oder auf Aluminiumoxid oder Aluminat basierendes
Material Es lassen sich auch Mischungen aus jedem dieser Materialien
einsetzen. In bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die verstärkende
Matte Fasern mit bidirektionaler Ausrichtung. Darüber hinaus
ist die Matte vorzugsweise innerhalb von ca. 10% bis ca. 40% der
Wandstärke
von der Innenseite der Form her oder innerhalb von ca. 10% bis ca. 25%
der Wandstärke
von der Außenseite
der Form her angeordnet. Ferner sind die Öffnungen auf der Fläche der
Matte groß genug,
um keramische Teilchen passieren zu lassen, wenn die Matte aus dem
Beschichtungsmaterial und dem Stuck hergestellt wird. Darüber hinaus
liegt in bevorzugten Ausführungsformen
der thermische Ausdehnungskoeffizient (CTE) der Matte innerhalb
von ca. 50% des CTE der Schichten der Schalenform, in welche sie
eingebettet wird.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer keramischen Gießschalenform wird ebenfalls
beschrieben und umfasst die Schritte:
- (I) Auftragen
einer auf Keramik basierenden Verstärkungsmatte auf eine Keramikschichtoberflache
einer partiellen Schalenform, z.B. einer mit einem Genaugießverfahren
hergestellten;
- (II) Vervollständigung
der Schalenform durch Aufragen zusätzlicher keramischer Schichten
auf der Verstarkungsmatte; und dann
- (III) Brennen der Schalenform bei einer erhöhten Temperatur.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Schalenformen weisen im Vergleich zu vielen Schalenformen
des Standes der Technik erhebliche Verbesserungen in der Festigkeit
und Formbeständigkeit bei
hohen Temperaturen auf. In solche Schalenformen lassen sich viele
Metalle oder Metalllegierungen wie z.B. Superlegierungen auf Basis
von Nickel erfolgreich gießen.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
verstärkte
Schalenformen sind im Stand der Technik bekannt. Darüber hinaus
gibt es ein breites Angebot an Informationen zu Schalenformen für den Genauguss.
Beispielhafte Quellen für
brauchbare Informationen sind die folgenden: Kirk-Othmer Encyclopedia
of Chemical Technology, 3. Auflage, Band 7, S. 798 ff.; Modern Metalworking
von J. R. Walker, The Goodheart-Willcox Co., Inc., 1965; Shell Molding
and Shell Mold Castings von T.C. Du Mond, Reinhold Publishing Corp.,
1954und Casting and Forming Processes in Manufacturing von J. S.
Campbell, Jr., McGraw-Hill Book Company, Inc., 1950.
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Schalenformen
sind gewöhnlich
aus feuerfesten Teilchen zusammengesetzt (z.B. feuerfesten Oxidteilchen),
die über
ein Siliciumoxid- oder Phosphatgel aneinander gebunden werden. Beispiele
für typische
feuerfeste Teilchen sind Materialien auf Basis von Aluminiumoxid,
Materialien auf Basis von Aluminat (z.B. Yttriumaluminat) oder Mischungen
aus diesen Materialien. In verschiedenen Patenten werden viele Aspekte
herkömmlicher
Verfahren mit Schalenformen beschrieben. Die folgenden stehen dafür als Beispiele
und werden hiermit alle als Referenz eingeführt: US-Patente 4,998,581 (Lane
et al.); 4,097,292 (Huseby et al.); 4,086,311 (Huseby at al.); 4,031,945
(Gigliotti Jr. et al.); 4,026,344 (Greskovich); 3,972,367 (Gigliotti,
Jr. et al.) und 3,955,616 (Gigliotti Jr. et al.).
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Ein
für die
vorliegende Erfindung besonders geeignetes Genaugießverfahren
ist das "Modellwachs-Verfahren". In einer Version
dieser Technik wird ein Wachsmuster (d.h. ein Abbild des zu gießenden Teils)
wiederholt in eine flüssige
Aufschlämmung
aus feuerfesten Oxidteilchen in einem siliciumoxid- oder phosphathaltigen
Bindemittel getaucht. Gewöhnlich
weist die Aufschlämmung
einen hohen Anteil an den keramischen Feststoffen auf, z.B. mindestens
etwa 40 Vol.-%, wobei der Rest entionisiertes Wasser, einorganisches
Lösungsmittel
oder eine Mischung von beiden ist. Zwischen den Eintauchphasen ist
genügend
Zeit vorgesehen, damit die Schlammschicht auf dem Wachs teilweise
oder vollständig
trocknen kann. Nachdem die Keramik auf dem Wachs eine ausreichende
Dicke erreicht hat, wird das Wachs, wie weiter unten beschrieben, mit
verschiedenen Techniken entfernt. Die fertige Form wird dann gebrannt,
wodurch sie eine ausreichende Festigkeit erhält, um in dem Gießverfahren
keinen Schaden zu erleiden.
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
dieser Erfindung wird das Wachsmuster zunächst in die Aufschlämmung getaucht
und dann das überschüssige Material
von dem Muster ablaufen gelassen. unmittelbar nach dem Benetzen
des Wachsmusters aber noch vor seinem Trocknen wird das Muster mit
zusätzlichen keramischen
Materialien, z.B. keramischen Oxiden, "besprengt". Diese Abschei dung erfolgt oft in einer
standardisierten Fließbett-Kammer
und die aufgetragene Schicht wird oft als "keramischer Stuck" bezeichnet. Die Abfolge des Eintauchens
und Besprengens der keramischen Materialien auf dem Muster wird
solange wiederholt, bis die gewünschte
Dicke erreicht worden ist. Die anderen Schritte wie z.B. das Entfernen
des Wachses und das Brennen sind konventionell.
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Ein
wichtiger Umstand bei der vorliegenden Erfindung ist das Vorliegen
von mindestens einer auf Keramik basierenden Matte, die sich in
der Schalenform, d.h. in der Wand der Schalenform befindet. Die
Matte kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Nicht einschränkende Beispiele
sind Materialien auf Basis von Aluminiumoxid, Materialien auf Basis
von Siliciumcarbid sowie Mischungen aus jedem dieser Materialien.
Der hier verwendete Ausdruck "auf
Basis von" bezieht
sich auf das Vorkommen des jeweiligen Materials in einer Menge von über etwa
50 Gew.-%. Somit enthalten diese Materialien auch andere Bestandteile
wie z.B. andere keramische Oxide wie Siliciumdioxid, Boroxid und
dergl..
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Die
Zusammensetzung der verstärkenden
Matte wird zum Teil von dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten
(CTE) des Materials bestimmt, das zur Herstellung der Matte verwendet
wurde. Bei Einsatztemperaturen im Bereich von ca. 1500° bis 1750°C sollte
das Mattenmaterial (wenn es, wie weiter unten beschrieben, in die
Schichten der Schalenform eingebettet und an ihnen befestigt ist)
typischerweise einen thermischen Ausdehnungs-koeffizienten aufweisen,
der innerhalb von etwa 50% des thermischen Ausdehnungs-koeffizienten
der Schalenformschichten liegt, in welche es eingebettet wird. In
bevorzugten Ausführungsformen
liegt der thermische Ausdehnungskoeffizient innerhalb von etwa 30%
des thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Schalenformschichten.
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Die
Matte ist gewöhnlich
aus keramischen Fasern der oben beschriebenen Materialien gefertigt.
In einigen Fällen
werden die Fasern hergestellt, indem eine Anzahl von Strängen aus
den keramischen Materialien miteinander verdrillt werden (in der
vorliegenden Beschreibung sind "Stränge" die Streckenstücke von
Materialien, die verwendet werden, um eine einzelne "Faser" zu bilden). Beispiele
für im
Handel erhältliche
Stränge, die
für die
Bildung der Matten eingesetzt werden können sind die Nextel®-Materialien,
z.B.
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Nextel® 440
(70 Gew.-% Aluminumoxid, 28 Gew.-% Siliciumdioxid, 2 Gew.-% Boroxid),
Nextel® 550
(73 Gew.-% Aluminumoxid und 27 Gew.-% Siliciumdioxid); Nextel® 610(über 99 Gew.-%
Aluminiumoxid, 0,2–0,3 Gew.-%
Siliciumdioxid, 0,.4–0,7
Gew.-% Eisenoxid) und Nextel® 720 (85 Gew.-% Aluminiumoxid
und 15 Gew.-% Siliciumdioxid). Diese Materialien können von
der 3M Company bezogen warden und weisen einen Durchmesser von ca.
10–12μ auf. Sei
werden z.B. in Ceramic Oxide Fibers: building Blocks for New Applications
von T. L. Tompkins, einem Nachdruck aus Ceramic Industry, April
1995 beschrieben, welches hiermit als Referenz eingeführt wird.
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Die
Fasern weisen gewöhnlich
einen Durchmesser im Bereich von ca. 25 μ bis ca. 2000 μ auf. In
bevorzugten Ausführungsformen
liegt der Durchmesser im Bereich von ca. 250 μ bis ca. 1000 μ. Somit können als
Beispiel ca. 25 Stränge
aus einem der Nextelmaterialien miteinander verdrillt werden, um
eine Faser mit dem gewünschten
Durchmesser zu bilden. (Selbstverständlich könnten auch Stränge mit
kleineren oder größeren Durchmessern
als die Nextel-Materialien verwendet werden). Während die Fasern mit der Hand
verdrillt werden könnten,
sind mechanische Techniken zum Verdrillen der Stränge zur
Bildung von Fasern auf verschiedenen Gebieten der Textil- und Tauwerkindustrie
gut bekannt, wie dies z.B. in der Encyclopedia Americana, Americana
Corporation, Band 7, SS. 681–685b
(1964) beschrieben ist, welche hiermit als Referenz eingeführt wird.
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Die
für die
Herstellung der Matten verwendeten Fasern weisen eine bidirektionale
Ausrichtung auf. Mit anderen Worten sind die Fasern im Allgemeinen
kreuzweise zueinander angeordnet. Sie sind auch gewöhnlich miteinander
verflochten. Webstoffe werden oft über ihre Kettfäden (senkrecht
verlaufende Fasern) und ihre Schussfäden (waagerecht verlaufende
Fasern) beschrieben. Im vorliegenden Fall sind die senkrechten und waagerechten
Fasern relativ zueinander gewöhnlich
in einem Winkel von ca. 90° ausgerichtet,
da die Herstellungsverfahren gewöhnlich
eine solche Ausrichtung liefern. Der Grad der Ausrichtung kann jedoch
etwas variieren.
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Die
Matte kann durch Weben der Fasern mittels in der Textilherstellung
bekannter maschineller Ausrüstung
hergestellt werden. Informationen zum Weben, die Maschinenausstattung
und Gewebe finden sich in der Encyclopedia Americana, Americana
Corporation, Band. 26, SS.. 467b–481 (1964) und in Band 29,
SS. 651–652
(1964), wobei beide Texte hiermit als Referenz eingeführt werden.
Die Fasern können
auch mit Hand gewoben werden. Die Matte weist gewöhnlich eine
Dicke von ca. 25 μ bis
ca. 2000 μ und
vorzugsweise im Bereich von ca. 250 μ bis ca. 1000 μ auf.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung fanden heraus, dass eine aus
keramischen Fasern mit einer bidirektionalen Ausrichtung gebildete
Matte im Vergleich mit anderen Arten von Faserverstärkung der
Schalenform eine bedeutend größere Festigkeit
verleiht. Es wurde z.B. gefunden, dass die Form fester ist als eine nach
der Lehre des US-Patents 4,998,581 (J. Lane et al.) hergestellte
Faserform. Im Lane-Patent wird die Verwendung einer kontinuierlichen
in einer Richtung um einen Abschnitt einer Schalenform gewunden
Faser beschrieben.
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Wie
oben beschrieben sind die Fasern in der Matte gewöhnlich in
Form von Kett- und
Schussfäden angeordnet.
Gewöhnlich
werden die Kett- und Schussfäden
unabhängig
von Fasern gebildet, die mit einer Häufigkeit im Bereich von ca.
5 Fasern pro Meter bis ca. 100 Fasern pro Meter (gewöhnlich parallel
zueinander) angeordnet sind. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
liegt die Häufigkeit
im Bereich von ca. 10 Fasern pro Meter bis ca. 50 Fasern pro Meter.
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Einen
Faktor zur Bestimmung der Eigenschaften von Kett- und Schussfäden sind
die Öffnungen
zwischen den sich kreuzenden Fasern. Diese Öffnungen sollten genügend groß sein,
damit die in der Aufschlämmung
vorkommenden feuerfesten Teilchen während der Herstellung der Schalenform
hindurch treten können. Im
Falle von Aluminiumoxid sind die Teilchen gewöhnlich scheibenförmig ( d.h.
tafelförmiges
Aluminiumoxid) oder kugelförmig
und weisen einen mittleren Durchmesser im Bereich von ca. 40 μ bis ca.
75 μ auf.
Aus anderen keramischen Materialien hergestellte Teilchen können eine
unterschiedliche Gestalt aufweisen, haben aber ungefähr den gleichen
Durchmesser wie die Teilchen aus Aluminiumoxid. Die mittlere Fläche der Öffnungen
zwischen den Kett- und Schussfäden
ist gewöhnlich
mindestens ca. 108 μ2 und
vorzugsweise mindestens ca. 4 × 1010 μ2.
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Jede
Genaugusstechnik kann für
die vorliegende Erfindung eingesetzt werden. In bevorzugten Ausführungsformen
erfolgt die "Modellwachs" Technik auf die
gleiche Weise. Die bei der Herstellung der Schalenformen eingesetzten
keramischen Materialien sind oft ähnlich oder identisch mit denen,
die zur Herstellung der verstärkenden
Matte beschrieben worden sind. Materialien auf Basis von Aluminiumoxid,
Materialien auf Basis von Aluminat (wie z.B. Yttriumaluminat) oder
Mischungen aus jedem dieser Materialien sind oft bevorzugt. Es wird
aus dem keramischen Material und einem geeigneten Bindemittel wie
z.B. Siliciumoxid oder kolloidalem Siliciumoxid ein Schlamm hergestellt.
Der Schlamm kann ferner Benetzungsmittel, Entschäumungsmittel oder andere geeignete
Additive aufweisen, von denen einige in dem zuvor angegebenen US-Patent
4,026,344 von Greskovich beschrieben sind. Der Fachmann ist mit
den konventionellen Parametern vertraut, die bei der Bildung von
Aufschlämmungen
dieses Typs zu beachten sind. Anschauliche Parameter sind die Mischgeschwindigkeiten
und die Viskosität
sowie die Temperatur und Feuchtigkeit der Mischung und der Umgebung.
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Wie
oben beschrieben, erfolgt die Herstellung der Schalenform gewöhnlich so,
dass eine Aufschlämmungsschicht
auf das Wachsmuster aufgetragen wird, gefolgt von dem Auftragen
einer Schicht aus einem zusammengeballten Stuck (hergestellt z.B.
aus im Handel erhältlichem
geschmolzenem Alumioniumoxid) auf die Aufschlämmungsschichtund dass das Verfahren
sodann mehrere Male wiederholt wird. (Die anfangs aufgetragenen
Folgen der Schichten sind diejenigen, welche am Ende dem Hohlraum
der Form am nächsten
liegen). Eine typische chemische Zusammensetzung für eine geeignete
Aufschlämmungsschicht
nach dem Trocknen (und unter außer
Achtlassung der Zusammensetzung für den Stuck) weist ca. 80 bis
ca. 100 Gew.-% des auf Aluminiumoxid basierenden Materials auf sowie
ca. 20 bis ca. 0 Gew.-% an Bindemittel auf. Manchmal kommen kleine
Mengen von anderen Komponenten wie z.B. Zirkon vor.
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Wie
oft die Schichtenfolge wiederholt wird hängt natürlich von der gewünschten
Dicke für
die Schicht ab. Gewöhnlich
werden ca. 4 bis ca. 20 vollständige
Aufschlämmungs-schicht/Stuckschicht-Paare
für die Schalenform
verwendet. Für
manchen Endgebrauch werden ca. 10 bis ca. 18 Schichtpaare verwendet.
In einer oder mehreren Stufen in der Abfolge des Auftragens von
Aufschlämmungsschich ten
und Schichten aus zusammengeballtem Stuck wird das Auftragen der
Schicht zeitweise unterbrochen und, wie weiter unten beschrieben,
die verstärkende
Matte in die noch unfertige Schalenform eingebettet.
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In
etwas genauerer Darstellung kann eine Komponente aus Metall (wie
z.B. eine Turbinenschaufel oder ein Ventil), wie in dem US-Patent
4,026,344 beschrieben, in die Aufschlämmung eingetaucht, dann herausgezogen
und abtropfen gelassen werden. Die nasse Oberfläche des mit Aufschlämmung beschichteten Musters
kann dann mit dem zusammengeballten Stuck in einem Fließbett besprengt
und dann an der Luft getrocknet werden. Das Verfahren wird sodann
so lange wiederholt, wie man benötigt,
um die gewünschte
Dicke aufeinander folgender Aufschlämmungs-Keramikschichten mit
einer zwischen einander benachbarten Schichten befindlichen Lage
aus Stuck herzustellen.
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Gewöhnlich weisen
die Keramikteilchen in dem ersten Aufschlämmungsschicht/Stuckschicht-Paar und
möglicherweise
auch in dem zweiten Schichtenpaar eine geringere Größe auf als
die Teilchen in den nachfolgenden Schichten. Die mittlere Teilchengröße des keramischen
Stucks im ersten Schichtenpaar liegt z.B. vorzugsweise unter 200 μ. Die mittlere
Teilchengröße des Stucks
in den nachfolgenden Schichten liegt gewöhnlich im Bereich von ca. 200 μ bis ca.
800 μ. Durch
die größere Teilchengröße in den
nachfolgenden Schichten kann die Dicke der Form schnell zunehmen.
Größere Teilchengrößen werden
manchmal auch dazu verwendet, das Schrumpfen der Form zu kontrollieren.
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Die
Teilchen aus den Aufschlämmungs-
und/oder Stuckschichten gegenüber
der verstärkenden
Matte neigen dazu, durch die Löcher
in der Matte zu fließen,
wenn zusätzliche
Lagen aus Aufschlämmung
und Stuck aufgetragen werden, um die Form fertig zu stellen. Diese
Bewegung der Teilchen durch die Öffnungen
ist für einige
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wichtig, weil der Matte dadurch weitere
Festigkeit und Steilheit verliehen wird, wenn die fertige Schalenform
gebrannt wird.
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Wie
zuvor beschrieben, wird die auf Keramik basierende verstärkende Matte
gewöhnlich
mit einer vorher ausgewählten
mittleren Dicke in die teilweise gebildete Schalenform (d.h. ihre
Wand) eingebettet. Die genaue "Tiefe" der Matte in der
Form hängt
von verschiedenen Faktoren, wie z.B. der Mattendicke, der Zusammensetzung
der Schichten der Form, den zur Bildung der Matte verwendeten Fasertypen
und der Gestalt der Form ab. Der Einfachheit halber wird die Form
hier so beschrieben, als hätte
sie eine "Innenwand", welche den Hohlraum
bildet, in welchen das geschmolzene Metall gegossen wird, um ein
geformtes Gussstück
herzustellen. Die "Außenwand" liegt auf der anderen
Seite der Innenwand, d.h. sie ist vom Hohlraum am weitesten entfernt.
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Oft
ist es bevorzugt, die verstärkende
Matte an einer Position außerhalb
der Mitte der Wandstärke
der Form anzuordnen, da die Erfinder der vorliegenden Anmeldung
entdeckt haben, dass eine solche Position zu einer größeren Wanddicke
zu führen
scheint. In besonders bevorzugten Ausführungsformen wird die Matte
bei einer Wandstärke
so nahe wie möglich
an der Innenwand der Form angeordnet, ohne dass dabei die Oberfläche des
Hohlraums beeinträchtigt
wird (d.h. ohne eine Oberflächenrauhigkeit
zu verursachen). Beispielsweise wird die Matte vorzugsweise innerhalb
von ca. 10% bis ca. 40% der Dicke von der Innenwand der Form an gerechnet
angeordnet und am meisten bevorzugt innerhalb von ca. 10% bis ca.
25 % der Dicke von der Innenwand der Form an gerechnet. In anderen
bevorzugten Ausführungsformen
wird die Matte bei einer Wandstärke so
nahe wie möglich
an der Außenwand
der Form angeordnet, d.h. innerhalb von ca. 10% bis ca. 25 % der Dicke
von der Außenwand
der Form an gerechnet. (Eine Anordnung der Matte zu nahe an der
Außenwand kann
nicht zu der gewünschten
Festigkeit der Innenabschnitte der Form führen). Bei der Ermittlung der
geeignetsten Position für
die Matte kann der Fachmann ihre Position variieren und dann die
erhaltenen physikalischen Eigenschaften der Form auf Grundlage der
hierin beschriebenen Lehre auswerten.
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Es
könnte
mehr als eine verstärkende
Matte in der Schalenform verwendet werden. Beispielsweise könnte eine
erste Matte innerhalb von ca. 10% bis ca. 40% der Innenwand der
Form und eine zweite Matte innerhalb von ca. 10% bis ca. 25% der
Außemwand
angeordnet werden. Zwei Matten können
bei Fällen
verwendet werden, wo für
die Form ein sehr hoher Grad an Festigkeit erforderlich wird.
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Eine
Seite der verstärkenden
Matte wird gegen die im Wesentlichen parallele Seite der äußersten Lage
der teilweise fertig gestellten Form aufgetragen. Gewöhnlich gibt
es eine natürliche
Haftung, welche die Matte an Ort und Stelle hält, während die nachfolgenden Aufschlämmungs/Stuck-Lagen
aufgetragen werden oder die Matte kann auf die gleiche Art und Weise
an Ort und Stelle gehalten werden, in welcher die anderen Lagen
gewöhnlich
während
des Verfahrens zum Aufbau der Form an Ort und Stelle gehalten werden.
Nach Einbettung der verstärkenden
Matte kann mit der Ablagerung der nachfolgenden zusammengeballten
keramischen Aufschlämmungs/Stuck-Schichten
wie zuvor fortgefahren werden bis die geeignete Dicke für die Form erreicht
ist. Gewöhnlich
weist die fertig gebrannte Form insgesamt eine Wandstärke (d.h.
von der Innenwand bis zur Außenwand)
im Bereich von ca. 0,50 cm bis ca. 2,50 cm auf, vorzugsweise von
ca. 0,50 cm bis ca. 1,25 cm.
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In
einigen Fällen
werden Kerne in die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Schalenformen eingefügt.
Diese Kerne werden oft verwendet, um innerhalb der Form für Löcher oder
Hohlräume
zu sorgen und sie lassen sich bilden, indem z.B. Einfügungen von
glasartigem Siliciumoxid, Aluminiumoxid, Aluminaten oder von jeder
Kombination aus solchen Stoffen eingesetzt werden. Das Kernmaterial
wird aus dem fertigen Gießprodukt
mittels konventioneller Techniken entfernt. In vielen Schriften
wird der Einsatz von Kernen beschrieben, z.B. in Modem Metalworking;
Casting and Forming Processes in Manufacturing sowie in den US-Patenten
4,097,292 und 4,086,311, die alle oben angegeben sind. Die verstärkende Matte
dieser Erfindung hilft dabei, innerhalb der Form die richtige Metallstärke um die
Kerne beizubehalten, besonders wenn sich die Form normalerweise
bei hoher Temperatur leicht verformen und verziehen würde. Beim
Formen von Metallteilen, die eine komplizierte Gestalt aufweisen
und/oder an welche die höchsten
Anforderungen für
Formstabilität
gestellt werden, ist eine genaue Kontrolle über die Größe der Hohlräume in der
Form problematisch.
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Nach
Fertigstellung der Schalenform wird das Wachs mittels jeder bekannten
Technik entfernt. Beispielsweise kann eine Dampfentwachsung erfolgen,
indem die Form in einen Dampfautoklaven gegeben wird, der bei einer
Temperatur von ca. 100° bis
200°C unter
Dampfdruck (ca. 620–827
kPa [90–120
psi]) über
einen Zeitraum von ca. 10 bis 20 Minuten betrieben wird. Die Form
wird dann wie gewöhnlich
vorgebrannt. Bei einem typischen Vorbrennverfahren wird die Form
auf ca. 950° bis
ca. 1150°C
etwa 60 bis etwa 120 Minuten lang erhitzt.
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Die
Schalenform kann dann nach bekannten Techniken gebrannt werden.
Die erforderliche Temperatur- und Zeitführung für die Brennstufe hängt natürlich von
Faktoren wie der Dicke der Wand, der Zusammensetzung der Form und
dergl. ab. Typischerweise erfolgt das Brennen bei einer Temperatur
im Bereich von ca. 1350° bis
1750°C über einen
Zeitraum von ca. 5 bis ca. 60 Minuten. Beim Brennen der Form reagieren
die Fasern in der verstärkenden
Matte (oder den verstärkenden
Matten) mit dem keramischen Material in der Schalenform. Mit dieser
Reaktion werden die Fasern an die Schalenform gebunden, was zu einer
größeren Festigkeit
und Formbeständigkeit
der Form führt.
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Zu
diesem Zeitpunkt kann das Metall unmittelbar in die Form gegossen
werden, um einen gewünschten
Gießvorgang
durchzuführen.
Alternativ kann man die Form auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Weitere, bei der Herstellung von Formen bekannte Schritte können ebenfalls
stattfinden. Auf dem Gebiet der Schalenformen sind diese Schritte
bekannt. Beispiele hierfür
sind Techniken der Reparatur und Glättung der Formoberflächen.
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Aus
dem zuvor Beschriebenen geht hervor, dass eine andere Ausführungsform
dieser Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung einer keramischen
Gießschalenform
gerichtet ist, welches die folgenden allgemeinen Schritte aufweist,
dass man:
- (I) eine auf Keramik basierende Verstärkungsmatte
auf eine Keramikschichtoberfläche
einer partiellen Schalenform aufbringt, die durch aufeinanderfolgendes
Aufbringen keramischer Schichten übereinander gebildet wird;
- (II) die Schalenform durch zusätzliche keramische Schichten
auf die Verstärkungsmatte
vervollständigt; und
dann
- (III) die Schalenform bei einer erhöhten Temperatur brennt.
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Verschiedene
weitere Einzelheiten zu den Verfahren der vorliegenden Erfindung
werden z.B. in den folgenden Beispielen angegeben.
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Schalenformen
wie die der vorliegenden Erfindung werden zum Gießen eines
großen
Spektrums von Metallen oder Metalllegierungen wie z.B. Superlegierungen
auf Basis von Titan und Nickel eingesetzt. Folglich liegen auch
aus solchen Materialien mit der verstärkten Schalenform hergestellte
Komponenten ebenfalls im Geltungsbereich dieser Erfindung.
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Die
folgenden Beispiele dienen lediglich der Veranschaulichung und sollten
keineswegs zu irgendeiner Art von Einschränkung für den Umfang der beanspruchten
Erfindung herangezogen werden.
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BEISPIEL 1
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Unter
Einsatz der herkömmlichen
Technologie für
Schalenformen wurden Formproben hergestellt. Die Schritte waren
die folgenden (wobei die Verstärkung
der Form, wie unten beschrieben, in der Aufeinanderfolge der Schritte
erfolgte):
- (1) Es wird ein Wachsmuster in eine
Aufschlämmung
von einem Bindemittel aus tafelförmigem
40 μm (–325 mesh)
Aluminiumoxid und Siliciumoxid getaucht;
- (2) Das beschichtete Muster wird abtropfen gelassen;
- (3) Das beschichtete Muster wird sodann 15 bis 20 Minuten lang
in eine Berieselungsmaschine mit Sinterkorund der Körnung 80
gelegt;
- (4) Das Muster wird in der Luft getrocknet;
- (5) Die Schritte 1–4
werden wiederholt;
- (6) Das Muster wird in eine Suspension aus 60 μm (–240 mesh)
und 40 μm
(–325
mesh) Aluminiumoxid mit einem Bindemittel aus Siliciumoxid getaucht;
- (7) Das Muster wird in ein Fließbett aus 250 μm (–54 mesh)
Aluminiumoxid getaucht;
- (8) Das Muster wird sodann an der Luft getrocknet; und
- (9) Die Schritte 6–8
werden 8 Mal wiederholt.
-
Für die Zwecke
dieser Beschreibung ist der Begriff "Primärschschicht" definiert als die
ersten beiden in den Schritten 1–4 aufgetragenen Schichten,
während
als "Sekundärschichten" die in den Schritten
6–9 aufgetragenen
Schichten bezeichnet werden. Zur Herstellung der Muster wurden rechtwinklige
Wachsmuster verwendet. Nach der Herstellung wurden zwei einander
gegenüberliegende
Wände der
Form abgekratzt, um zwei flache Stäbe übrig zu lassen. Die Stäbe 20,32
cm lang und 2,54 cm breit) wurden sodann bei 1000°C in Luft gebrannt,
um eine zusätzliche
Festigkeit für
die Behandlung zu gewinnen. Die Formen wurden dann vor ihrer Auswertung
bei ca. 1550°C
gebrannt. Nach dem Ende des Brennens waren die Stäbe rissfrei.
-
Die
Matte wurde hergestellt, indem zunächst eine Anzahl von Strängen aus
Nexte1®440-Material
verdrillt wurden, um Fasern für
die Kett- und Schussrichtung zu bilden. Die Fasern wiesen einen
mittleren Durchmesser von ca. 1000 μ auf. Die Fasern wurden dann
mit Hand zu einem im Wesentlichen quadratischen Muster verwoben,
wobei parallele Fasern einen Abstand von ca. 10 mm voneinander aufwiesen.
Dies sorgte in der Matte für Öffnungen
von ca. 10.000 μ mal
ca. 10.000 μ.
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Für die auf
der vorliegenden Erfindung basierende Probe wurde die Matte zwischen
den Auftragungen der dritten und vierten Sekundärschicht in die Schalenteilform
eingebettet. Bei dieser Position war die Schalenform etwa zu 30%
fertig. (Es ist darauf hinzuweisen, dass der Mittelpunkt der einzelnen
Lagen der keramischen Beschichtung und des keramischen Stucks nicht
immer der Mitte der Wandstärke
der Form entspricht. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass
die Dicke der einzelnen Lagen variiert, weil z.B., wie oben beschrieben,
Variationen in der Teilchengröße auftreten
können).
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Zum
Testen wurden drei Probensätze
vorbereitet. (Jeder Satz enthielt ungefähr drei Proben und die Ergebnisse
wurden als Wertebereich angegeben). Satz 1 war eine Schalenform
zu Vergleichszwecken, welche wie oben beschrieben ohne Verstärkung der
Form hergestellt wurde. Die Schalenformen von Satz 2 wurden auf
die gleiche Weise hergestellt, jedoch mit einer unidrektionalen
Verstärkung.
Diese Verstärkung
wurde erzielt, indem eine keramische Faser (der gleiche Typ wie
der für
die oben in diesem Beispiel beschriebene Matte verwendete) gewickelt
wurde, nachdem die Form zu etwa 30% fertig war. Das Wickeln der
Faser beim Aufbau der Form erfolgte auf ähnliche Weise wie die im US-Patent
4,998,581 von Lane beschriebene. Der mittlere Abstand zwischen den
Windungen betrug ca. 10 mm. Satz 3 basierte auf der vorliegenden
Erfindung und enthielt die oben beschriebene Matte zur bidirektionalen
Verstärkung.
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Für Testzwecke
wurden aus den in der Tabelle beschriebenen Formen Stäbe maschinell
bearbeitet, nachdem die Formen gesintert worden waren. Nur die Außenfläche der
Form wurde maschinell bearbeitet, um für eine Dicke von 0,79 cm zu
sorgen. Die Breite der Stäbe
nach der maschinellen Bearbeitung betrug 2,3 cm. Während der
maschinellen Bearbeitung blieben die Primärschichten intakt.
-
An
jedem Stab wurde bei 1550°C
ein Dreipunkt-Bruchgrenzentest (3-point modulus-of-rupture test) über eine
Spannweite von 4 cm durchgeführt.
Für diesen
Test wurde jede Probe so lange belastet, bis sie in zwei Stücke zerbrach.
Die Festigkeiten (in MegaPascal) für jeden Stab sind in der Tabelle
wiedergegeben:
-
Tabelle
1 Vergleich
der Schalenform-Festigkeit
-
- * Festigkeit bei 1550°C,
ausgedrückt
in MegaPascal. Die Sintertemperatur für jede Probe betrug 1550°C.
- ** Vergleichsproben
- *** Proben der vorliegenden Erfindung mit "Diagonal"-Verstärkung.
-
Aus
den Daten lässt
sich leicht ersehen, dass bei hohen Temperaturen eine wesentliche
Verbesserung der Festigkeit von erfindungsgemäß verstärkten Schalenformen auftritt.
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Darüber hinaus
schienen die Schalenformen der vorliegenden Erfindung bei 1550°C eine wesentlich geringe
Formveränderung
zu zeigen als die Schalenformen, die keine Verstärkung enthielten.
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BEISPIEL 2
-
Es
wurden zwei Sätze
von Teststäben
für Vergleichstests
hergestellt: Satz A lag außerhalb
des Geltungsbereichs der vorliegenden Erfindung und Satz B innerhalb
des Geltungsbereichs der vorliegenden Erfindung. Jeder Teststab
war 6 Zoll (15,2 cm) lang, 0,75 Zoll (1,91cm) breit und 0,25 Zoll
(0,64 cm) dick. Die Stäbe des
Satzes A wurden wie in Beispiel 1 hergestellt, ohne Verwendung eine
Art von Verstärkermatte.
Die Stäbe des
Satzes B enthielten ein handgearbeitetes Gewebe aus keramischen
Fasern, die aus verdrillten Strängen des
Nextel® 440-Materials
hergestellt waren, welche auf eine Schalenteilform aufgetragen wurden.
Das Gewebe wurde durch Verweben von voneinander beabstandeten waagerechten
Fasern (1 cm voneinander entfernt) mit voneinander beabstandeten
senkrechten Fasern (ebenfalls 1 cm voneinander entfernt) hergestellt.
Die Schalenform für
die Proben des Satzes B wurden sodann durch den Einsatz der Sekundärschichten
aus Aufschlämmung
und Bindemittel wie in Beispiel 1 fertig gestellt, so dass das Ge webe
innerhalb von etwa 30% der Innenwand der Form zu liegen kam. Nach
dem Sintern der Schalenformen wurden die Teststäbe maschinell bis zu den obigen
Abmessungen bearbeitet.
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Jede
Probe wurde einzeln auf Spannweite gelegt, d.h. auf eine "Unterlage zum Durchbiegen", bei welcher die
beiden Stützen
1,5 Zoll (3,8 cm) hoch und 4,5 Zoll (11,4 cm) voneinander beabstandet
waren. Mit diesem Aufbau ließ sich
das Zentrum der Probe für
den Fall, dass sie sich durchbog, ohne Behinderung bewegen. Jede
Probe wurde dann auf 1600°C
erhitzt und 1 Stunde lang bei dieser Temperatur gehalten, gefolgt
von einem Abkühlen
im Ofen. Die Proben aus Satz A (ohne Verstärkung) bogen sich mehr durch
als die Proben des Satzes B.
-
Die
Ergebnisse dieser Biegetests zeigen, dass eine Verstärkung der
Schalenform nach der vorliegenden Erfindung bei hohen Temperaturen
zu einer größeren Biegefestigkeit
führt.
Die in Beispiel 1 beschriebenen Bruchgrenzentests zeigten ferner
eine größere Festigkeit
bei einer verstärkten
Form. Diese Eigenschaften führen
zu einer geringeren Verzerrung der Form, wenn sie vor dem Gießen des
Metalls erhitzt wird und wenn sie nach dem Ausgießen (aber
vor ihrer Verfestigung) langsam abgekühlt wird.