DE19804846A1 - Verfahren zum Herstellen von geschwärzten chirurgischen Nadeln - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von geschwärzten chirurgischen NadelnInfo
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- A61B17/06066—Needles, e.g. needle tip configurations
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von ge
schwärzten chirurgischen Nadeln.
Üblicherweise haben chirurgische Nadeln eine metallische,
polierte Oberfläche. Bei einigen Anwendungen, insbesondere in der
Herzchirurgie und in der Mikrochirurgie, stören jedoch während
einer Operation die von derartigen Nadeln hervorgerufenen
Reflexe. Es sind daher chirurgische Nadeln mit einer geschwärzten
Oberfläche entwickelt worden, um dieses Problem zu vermeiden.
Unter "geschwärzter" Oberfläche wird im folgenden allgemein eine
dunkle, Licht nicht in störender Weise reflektierende Oberfläche
verstanden, die nicht notwendigerweise schwarz (d. h. so dunkel,
daß sie überhaupt kein Licht mehr reflektiert) sein muß.
Aus der US-PS 4 959 068 ist ein Verfahren zum Herstellen von
geschwärzten chirurgischen Nadeln bekannt, bei dem aus einem
chromhaltigen Stahl gefertigte Rohnadeln in eine Lösung von etwa
54 bis 61 Gew.-% Schwefelsäure und etwa 5,6 bis 9,1 Gew.-%
Kaliumdichromat in Wasser getaucht werdend die eine Temperatur
von oberhalb 100°C hat. Bei einer Behandlungstemperatur von
110°C bis 130°C haben die ursprünglich polierten Rohnadeln nach
etwa 4 Minuten bis 30 Minuten eine ausreichend geschwärzte
Oberfläche.
Geschwärzte chirurgische Nadeln haben den Nachteil, daß die zum
Durchziehen der Nadel durch Gewebe erforderliche Kraft (Penetra
tionskraft) größer ist als bei einer herkömmlichen Nadel mit
polierter Oberfläche. Dies ist auch der Fall, wenn die chir
urgische Nadel nach dem Schwärzen silikonisiert wird, d. h. mit
einer silikonhaltigen Oberflächenbeschichtung versehen wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen von
geschwärzten chirurgischen Nadeln zu schaffen, das sich kosten
günstig und gut steuerbar durchführen läßt und das chirurgische
Nadeln mit einer geschwärzten Oberfläche liefert, die günstigere
Penetrationseigenschaften haben als nach herkömmlichen Verfahren
hergestellte geschwärzte chirurgische Nadeln.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen von
geschwärzten chirurgischen Nadeln mit den Merkmalen des Patent
anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellen von ge
schwärzten chirurgischen Nadeln werden auf einem chromhaltigen
Stahl gefertigte Rohnadeln in eine saure wäßrige Lösung mit einer
Chrom(VI)-Verbindung getaucht, die eine Temperatur im Bereich von
10°C bis 40°C hat, vorzugsweise im Bereich von 18°C bis 25°C.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß sich trotz eines
ausdrücklichen Hinweises in der US-PS 4 959 068, daß die
Behandlungstemperatur beim Schwärzen oberhalb von 100°C liegen
muß, geschwärzte chirurgische Nadeln erhalten lassen, wenn die
Behandlungstemperatur lediglich im Bereich von 10°C bis 40°C
liegt. Vorzugsweise findet die Behandlung in der sauren wäßrigen
Lösung mit einer Chrom(VI)-Verbindung bei Raumtemperatur statt,
d. h. im Bereich von 18°C bis 25°C. Derart hergestellte
geschwärzte chirurgische Nadeln haben eine festsitzende Ober
fläche. Nachdem sie silikonisiert sind, sind die zum Durchziehen
der Nadeln durch eine Probe erforderlichen Penetrationskräfte
geringer als die von geschwärzten chirurgischen Nadeln, bei denen
die Schwärzungsbehandlung bei einer höheren Temperatur durch
geführt wurde. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist, daß es optimal an das zu behandelnde Los von
Rohnadeln angepaßt werden kann. Da es bei der geringen Behand
lungstemperatur erforderlich ist, die Nadeln für etliche Stunden
in die saure wäßrige Lösung zu tauchen, ist es möglich, im
Einzelfall den genauen Zeitpunkt festzulegen, wann die Rohnadeln
des zu behandelnden Loses ausreichend geschwärzt sind und die
Behandlung in der sauren wäßrigen Lösung beendet werden kann.
Vorzugsweise ist die Chrom(VI)-Verbindung Chrom(VI)oxid. Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
enthält die saure wäßrige Lösung 10 bis 20 Gew.-% Chrom(VI)oxid.
Dieser Chromanteil ist deutlich höher als bei dem aus der US-PS 4 959 068
bekannten Verfahren. Der höhere Chromanteil wirkt sich
günstig auf den Reibungswiderstand der chirurgischen Nadeln aus,
was vermutlich darauf beruht, daß der hohe Chromanteil die Gefahr
von Lochfraß verringert. Eine derart hergestellte und mit einer
Silikonbeschichtung versehene geschwärzte chirurgische Nadel hat
also eine besonders glatte Oberfläche, weshalb ihre Penetrations
kraft geringer ist als bei einer in einer Lösung mit geringem
Chromanteil behandelten Nadel.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält die saure wäßrige
Lösung Schwefelsäure, und zwar vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-%. In
einer Ausführungsform enthält die saure wäßrige Lösung 15 bis
19 Gew.-% Chrom(VI)oxid und 28 bis 35 Gew.-% Schwefelsäure.
Die Rohnadeln werden vorzugsweise für eine Zeitdauer im Bereich
von 15 Stunden bis 150 Stunden in die saure wäßrige Lösung
getaucht. Die optimale Zeitdauer hängt vom Material der Rohnadeln
und von der Zusammensetzung und der Temperatur der sauren
wäßrigen Lösung ab. Ziel ist es, chirurgische Nadeln mit einer
ausreichend geschwärzten Oberfläche herzustellen, die möglichst
geringe Penetrationskräfte haben. Daher sollten die chirurgischen
Nadeln nicht zu lange in der sauren wäßrigen Lösung verbleiben.
Generell gilt, daß die erforderliche Zeitdauer umso geringer ist,
je höher die Temperatur der sauren wäßrigen Lösung ist. Die
Zeitdauer, die die besten Ergebnisse liefert, kann im Einzelfall
durch Versuche bestimmt werden.
Rohnadeln, die aus einem Edelstahl mit der Werkstoffnummer 4031
gefertigt sind (Chromanteil ca. 13,0 bis 13,5%), werden vorzugs
weise für eine Zeitdauer von 60 Stunden bis 150 Stunden in die
saure wäßrige Lösung getaucht.
Rohnadeln, die aus einem Edelstahl mit dem Werkstoffnummer 4310
gefertigt sind (Chromanteil ca. 16,0% bis 18,0%), werden
vorzugsweise für eine Zeitdauer von 20 Stunden bis 50 Stunden in
die saure wäßrige Lösung getaucht.
Rohnadeln, die aus einem Stahl mit der Werkstoffnummer 1.4456
gefertigt sind (Chromanteil ca. 16,0% bis 20,0%), werden
vorzugsweise für eine Zeitdauer von 20 Stunden bis 70 Stunden in
die saure wäßrige Lösung getaucht.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die Rohnadeln vor dem Eintauchen in die saure
wäßrige Lösung poliert, damit sie eine glatte und saubere
Oberfläche haben, an der die saure wäßrige Lösung angreifen kann,
um die gewünschte Schwärzung zu bewirken.
Vorzugsweise werden die geschwärzten Nadeln nach dem Herausnehmen
aus der sauren wäßrigen Lösung mit Wasser gespült, um die
Einwirkung der Säure zu beenden. Nach dem Spülen mit Wasser
können die geschwärzten Nadeln in eine wäßrige Lösung eines
Benetzungsmittels gelegt werden, die vorzugsweise mit den darin
liegenden geschwärzten Nadeln unter Unterdruck entgast wird.
Diese Schritte können optional wiederholt werden. Anschließend
können die geschwärzten Nadeln nochmals mit Wasser gespült
werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden die geschwärzten
Nadeln abschließend in Alkohol gespült und bei einer oberhalb der
Raumtemperatur liegenden Temperatur getrocknet.
Wie bereits erwähnt, ist unter einer "geschwärzten" chirurgischen
Nadel nicht notwendigerweise eine chirurgische Nadel mit
tief schwarzer Oberfläche zu verstehen, sondern der Begriff
"geschwärzt" ist hier allgemein so zu verstehen, daß eine
geschwärzte chirurgische Nadel eine dunkle Oberfläche hat, die
keine störenden Reflexe hervorruft.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
Es wurden Rohnadeln mit fertig geschliffener Spitze und polierter
Oberfläche aus nichtrostendem Stahldraht mit der Werkstoffnummer
4031 YC (äquivalent zu der US-Werkstoffnummer 420) hergestellt,
und zwar aus Drähten mit Durchmessern von 0,74 mm bis 1,78 mm.
Der Chromgehalt des verwendeten Stahls lag im Bereich von 13,0%
bis 13,5%. Die Rohnadeln waren nicht silikonisiert.
Um die Rohnadeln zu schwärzen, wurde eine im folgenden als
"Schwärzungslösung" bezeichnete saure wäßrige Lösung hergestellt
durch Mischen von 3000 ml demineralisiertem Wasser mit 1000 ml
konzentrierter Schwefelsäure und Lösen von 1000 g Chrom(VI)oxid
darin.
Ein Los zu schwärzender Rohnadeln von gegebenem Nadeltyp wurde
in die Schwärzungslösung eingetaucht, so daß die Rohnadeln mit
mindestens 1 cm der Schwärzungslösung bedeckt waren. Das dazu
verwendete Gefäß befand sich unter einem Abzug. Die Behandlung
in der Schwärzungslösung fand bei Zimmertemperatur statt, d. h.
im Bereich von 18°C bis 25°C.
Die Zeitdauer, für die die Rohnadeln in die Schwärzungslösung
eingetaucht waren, richtete sich nach der gemessenen Raumtempera
tur, und zwar unter Zugrundelegung der in der folgenden Tabelle
angegebenen Richtwerte:
Temperatur [°C] | |
Zeitdauer [h] | |
18,0 | 128 |
18,5 | 125 |
19,0 | 121 |
19,5 | 118 |
20,0 | 114 |
20,5 | 111 |
21,0 | 107 |
21,5 | 104 |
22,0 | 100 |
22,5 | 97 |
23,0 | 93 |
23,5 | 90 |
24,0 | 86 |
24,5 | 83 |
25,0 | 79 |
Wenige Stunden vor Ablauf des der gemessenen Raumtemperatur
zugeordneten Richtwertes für die Zeitdauer wurden mit Hilfe eines
Magnetstabes einige Nadeln aus der Schwärzungslösung entnommen
und gründlich mit Wasser abgespült. Ihre Farbe wurde anschließend
auf schwarzem Untergrund mit dem Farbstandard eines Nadelkatalogs
verglichen, der nach dem beschriebenen Verfahren optimal
geschwärzte Nadeln des gegebenen Nadeltyps enthielt. Falls die
Färbung noch nicht ausreichend war, wurden die Nadeln wieder
zurück in das Gefäß mit der Schwärzungslösung gelegt. Je nach
Fortschreiten des Schwärzungsprozesses wurden die Nadeln wie oben
beschrieben alle 0,5 bis 2 Stunden kontrolliert.
Nach vollständiger Schwärzung wurde die Schwärzungslösung
abgegossen und die geschwärzten Nadeln wurden solange mit Wasser
vorgespült, bis das Spülwasser keine sichtbare gelbe Färbung mehr
aufwies. Anschließend wurden die geschwärzten Nadeln der im
folgenden beschriebenen Waschprozedur unterworfen.
Dazu wurde zunächst eine Lösung von 0,06% Triton X 100 in Wasser
hergestellt. Triton X 100 ist die Markenbezeichnung eines
Benetzungsmittels, das von Merck in 6%iger wäßriger Lösung
vertrieben wird. Chemisch handelt es sich dabei um O-[4-(1,1,3,3-
Tetramethylbutyl)-phenyl]-deca(oxyethylen).
Die in der zuvor beschriebenen Weise vorgespülten geschwärzten
Nadeln wurden in einem Gefäß mit der Triton-Lösung bedeckt. Das
Gefäß wurde in einen Exsikkator gestellt, und der Exsikkator
wurde mit Hilfe einer Vakuumpumpe mindestens 10 Minuten lang
evakuiert, um ein Entgasen der Triton-Lösung mit den darin
liegenden geschwärzten Nadeln zu ermöglichen. Anschließend wurde
der Exsikkator belüftet, die Triton-Lösung abgegossen und durch
eine frische Triton-Lösung ersetzt. Die frische Triton-Lösung mit
den darin liegenden geschwärzten Nadeln wurde erneut im Exsikka
tor mindestens 10 Minuten lang entgast.
Nach dieser Entgasungsprozedur wurden die pH-Werte der Triton-
Lösung nach dem zweiten Entgasen und einer frischen Triton-Lösung
bestimmt. Falls der pH-Wert der Triton-Lösung nach dem zweiten
Entgasen um mehr als 0,2 pH-Einheiten geringer war als der der
frischen Triton-Lösung, wurde die Triton-Lösung aus dem Gefäß
abgegossen und nochmals durch eine frische Triton-Lösung ersetzt,
um den Entgasungsvorgang im Exsikkator zu wiederholen.
Anschließend wurden die geschwärzten Nadeln in dem verwendeten
Gefäß mit Wasser abgespült, bis sich kein Schaum mehr bildete.
Die Nadeln wurden mit Wasser bedeckt und erneut mindestens
10 Minuten lang im Exsikkator entgast. Danach wurde das Wasser
abgegossen. Abschließend wurden die Nadeln in Isopropanol
geschwenkt und dann im Trockenschrank bei 100°C bis 120°C für
mindestens 1 Stunde getrocknet.
In anschließenden Verfahrensschritten wurden die geschwärzten
Nadeln mit einer Silikonbeschichtung versehen, verpackt und
sterilisiert.
Es wurden Rohnadeln mit fertig geschliffener Spitze und polierter
Oberfläche aus nichtrostendem Stahldraht mit den Werkstoffnummern
4310 FB (0,16 mm bis 0,36 mm Durchmesser) und 4310 FB Streduc
(0,46 mm bis 0,66 mm Durchmesser) hergestellt. Dieser Stahl hatte
einen Chromgehalt im Bereich von 16,0% bis 18,0%. Die Ober
flächen der Rohnadeln waren nicht silikonisiert.
Die Rohnadeln eines der Schwärzungsbehandlung zu unterziehenden
Loses mit gegebenem Nadeltyp wurden in die gemäß dem Beispiel 1
hergestellte Schwärzungslösung eingetaucht, wobei sie mindestens
1 cm mit der Schwärzungslösung bedeckt waren. Das Gefäß mit den
Rohnadeln und der Schwärzungslösung befand sich unter einem
Abzug.
Die Zeitdauer für die Behandlung der Nadeln in der Schwärzungs
lösung lag in diesem Beispiel in der Größenordnung von 24 bis
30 Stunden. Nach Ablauf von etwa 24 Stunden wurden mit Hilfe
eines Magnetstabes erste Probenadeln entnommen und gründlich mit
Wasser abgespült, um ihre Farbe auf schwarzem Untergrund mit den
Farbstandards eines analog dem Beispiel 1 angelegten Nadelkata
logs zu vergleichen. Wenn die Färbung oder Schwärzung noch nicht
austeichend war, wurden die Nadeln wieder in das Gefäß zurückge
legt. Ja nach Fortschreiten des Schwärzungsprozesses wurden die
Nadeln alle 0,5 bis 2 Stunden in der zuvor beschriebenen Weise
kontrolliert.
Nach vollständiger Schwärzung der Nadeln wurde die Schwärzungs
lösung abgegossen. Anschließend wurden die geschwärzten Nadeln
solange mit Wasser gespült, bis das Spülwasser keine Gelbfärbung
mehr aufwies.
Anschließend wurden die geschwärzten Nadeln in einer Triton-
Lösung gewaschen, mit Wasser abgespült, mit Isopropanol gespült
und im Trockenschrank bei 100°C bis 120°C für mindestens
1 Stunde getrocknet, wie im Beispiel 1 beschrieben.
Es wurden Rohnadeln mit fertig geschliffener Spitze und polierter
Oberfläche aus Draht mit der Werkstoffnummer 1.4456 CA herge
stellt, einem relativ neuen austenitischen Eisenwerkstoff mit
maximal 0,1% Kohlenstoff, maximal 1,0% Silizium, 16,0% bis
20,0% Mangan, 16,0% bis 20,0% Chrom, maximal 0,3% Nickel, 1,8%
bis 2,5% Molybdän und 0,7% bis 1,0% Stickstoff. Die Ober
flächen der Rohnadeln waren nicht silikonisiert.
Die Rohnadeln eines der Schwärzungsbehandlung zu unterziehenden
Loses von gegebenem Nadeltyp wurden in die gemäß dem Beispiel 1
hergestellte Schwärzungslösung eingetaucht. Die Schwärzungs
behandlung sowie die Nachbehandlung erfolgten ähnlich, wie in den
Beispielen 1 und 2 beschrieben, wobei die Zeitdauer für die bei
Raumtemperatur durchgeführte Behandlung der Nadeln in der
Schwärzungslösung im Bereich von 20 Stunden bis 70 Stunden lag.
Versuche ergaben, daß nach dem Silikonisieren die Penetrations
kräfte geschwärzter Nadeln gemäß Beispiel 3 vergleichbar sind mit
den Werten für Nadeln gemäß Beispiel 1 und Beispiel 2.
Für geschwärzte Nadeln aus nichtrostendem Stahldraht mit der
Werkstoffnummer 4031 YC (siehe Beispiel 1) wurde die Penetra
tionskraft als Funktion der Temperatur der Schwärzungslösung und
der Zeitdauer für die Behandlung in der Schwärzungslösung
untersucht.
Dazu wurden Rohnadeln in Form schneidender Nadeln (3/8-Kreis) von
0,81 mm Durchmesser mit fertig geschliffener Spitze in die
Schwärzungslösung gemäß Beispiel 1 eingetaucht und ähnlich wie
im Beispiel 1 beschrieben behandelt, nachbehandelt und silikoni
siert.
In einer ersten Versuchsserie wurden Schwärzungslösungen von zwei
verschiedenen Temperaturen verwendet, nämlich Raumtemperatur
(21,5°C) und 30°C. Die Penetrationskräfte der geschwärzten und
silikonisierten Nadeln wurden anschließend unter Standardbedin
gungen mit Hilfe von PUR-Schaum bestimmt. Dabei ergab sich für
die Penetrationskraft der bei Raumtemperatur behandelten Nadeln
ein Mittelwert von 228 g und für die bei 30°C behandelten Nadeln
ein Mittelwert von 278 g, also ein merklich höherer Wert.
In einer zweiten Versuchsserie wurde im Gegensatz zum Beispiel
1 die Färbung der Nadeln nicht laufend überwacht, um eine
optimale Zeitdauer für die Behandlung in der Schwärzungslösung
zu finden, sondern die Behandlung erfolgte für fest vorgegebene
Zeitdauern, nach deren Ablauf jeweilige Probenadeln aus der
Schwärzungslösung entnommen wurden. Dabei wurden Schwärzungs
lösungen von Raumtemperatur (RT), von 30°C und von 40°C einge
setzt. Die Fig. 1 zeigt die Ergebnisse der abschließend an den
geschwärzten und silikonisierten Nadeln durchgeführten Messungen
der Penetrationskraft. Jeder Punkt entspricht dem Mittelwert für
mehrere unter gleichen Bedingungen behandelte Nadeln.
Fig. 1 läßt klar erkennen, wie für eine gegebene Temperatur der
Schwärzungslösung die Penetrationskraft mit wachsender Ver
weildauer in der Schwärzungslösung ansteigt. Ferner wird
deutlich, daß eine niedrigere Temperatur der Schwärzungslösung
eine längere Zeitdauer für die Behandlung in der Schwärzungs
lösung erfordert. Schließlich ist auch der Trend zu erkennen, daß
eine höhere Temperatur der Schwärzungslösung eine größere
Penetrationskraft zur Folge hat. Ganz links (Entnahmezeitpunkt
= 0 h) ist in Fig. 1 die Penetrationkraft für ungeschwärzte
(blanke) Nadeln angezeigt, die nur geringfügig geringer ist als
für erfindungsgemäß geschwärzte Nadeln.
Claims (15)
- l. Verfahren zum Herstellen von geschwärzten chirurgischen Nadeln, bei dem aus einem chromhaltigen Stahl gefertigte Rohnadeln in eine saure wäßrige Lösung mit einer Chrom(VI)- Verbindung getaucht werden, die eine Temperatur im Bereich von 10°C bis 40°C hat, vorzugsweise im Bereich von 18°C bis 25°C.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Chrom(VI)-Verbindung Chrom(VI)oxid ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die saure wäßrige Lösung 10 bis 20 Gew.-% Chrom(VI)oxid enthält.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die saure wäßrige Lösung Schwefelsäure ent hält.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die saure wäßrige Lösung 20 bis 40 Gew.-% Schwefelsäure enthält.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die saure wäßrige Lösung 15 bis 19 Gew.-% Chrom(VI)oxid und 28 bis 35 Gew.-% Schwefelsäure enthält.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, daß die Rohnadeln für eine Zeitdauer im Bereich von 15 Stunden bis 150 Stunden in die saure wäßrige Lösung getaucht werden.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Rohnadeln aus eine Edelstahl mit der Werkstoffnummer 4031 gefertigt sind und für eine Zeitdauer von 60 Stunden bis 150 Stunden in die saure wäßrige Lösung getaucht werden.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Rohnadeln aus einem Edelstahl mit der Werkstoffnummer 4310 gefertigt sind und für eine Zeitdauer von 20 Stunden bis 50 Stunden in die saure wäßrige Lösung getaucht werden.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Rohnadeln aus einen Stahl mit der Werk stoffnummer 1.4456 gefertigt sind und für eine Zeitdauer von 20 Stunden bis 70 Stunden in die saure wäßrige Lösung ge taucht werden.
- 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohnadeln vor dem Eintauchen in die saure wäßrige Lösung poliert werden.
- 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die geschwärzten Nadeln nach dem Heraus nehmen aus der sauren wäßrigen Lösung mit Wasser gespült werden.
- 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die geschwärzten Nadeln nach dem Spülen mit Wasser in eine wäß rige Lösung eines Benetzungsmittels gelegt werden, die vor zugsweise mit den darin liegenden geschwärzten Nadeln unter Unterdruck entgast wird, wobei diese Schritte optional wie derholt werden.
- 14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die geschwärzten Nadeln anschließend mit Wasser gespült werden.
- 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge kennzeichnet, daß die geschwärzten Nadeln abschließend in Alkohol gespült und bei einer oberhalb der Raumtemperatur liegenden Temperatur getrocknet werden.
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1999
- 1999-01-28 WO PCT/EP1999/000540 patent/WO1999039024A1/en active IP Right Grant
- 1999-01-28 DE DE69912242T patent/DE69912242T2/de not_active Expired - Lifetime
- 1999-01-28 ES ES99907438T patent/ES2211048T3/es not_active Expired - Lifetime
- 1999-01-28 EP EP99907438A patent/EP1051538B1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Title |
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Publication number | Publication date |
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