DE19756131A1 - Wärmedämmplatte - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wärmedämmplatte, die als ebene, mehrschich
tige Platte ausgebildet ist und aus mindestens drei Schichten besteht, wobei
eine Schicht aus Gewebe besteht und teilweise über die übrigen Schichten
hinausragt, vorzugsweise zum Abdecken oder Einfassen von Wänden und
Mauern und dergleichen.
Mit derartigen Wärmedämmplatten werden Abdeckungen oder Einfassun
gen von Wänden, Mauern und dergleichen vorgenommen, insbesondere um
eine Schall- und/oder Wärmedämmung zu erreichen. Den unterschiedlichen
Anforderungen wird dabei durch Anordnung bestimmter Schichten
verschiedener Dämmstoffe innerhalb dieser Dämmplatten entsprochen.
Für Trockenbau und Fassadendämmung sowie im Innen- und Außenputz
bereich stellt das Einputzen und Dämmen von Mauern, Wänden und deren
Bauteilen eine arbeitsintensive, kostenaufwendige und den Menschen
belastende Arbeit dar.
Im Stand der Technik sind verschiedene Elemente zum Abdecken und
Einfassen von Kanten, Stürzen oder Laibungen von Wänden oder Mauern
von Bauwerken bekannt.
In DE 43 00 130 ist ein Abdeckelement angegeben, bei dem die Abdeckung
durch zweischenklige Winkelprofile erfolgt. Dabei besteht der Winkelquer
schnitt aus einem Abdeckschenkel und einem perforiertem
Einputzschenkel. Der Anschluß des Abdeckschenkels kann dabei durch
Einschieben des Abdeckschenkels in ein an diese Bauteile angebrachtes
verklebtes Profil erfolgen.
Nachteilig ist dabei, daß ein sauberer Einbau der Abdeckprofile nur im
Schnittbereich von zwei Flächen, z. B. Wandkanten, Laibungskanten oder
Sturzkanten möglich ist. Die Verkleidung von Eckbereichen, wie z. B.
Laibungsecken oder Konsolen ist nicht oder nur mit hohem Aufwand
möglich.
Ein weiterer Nachteil ist die aufwendige Fixierung des Abdeckschenkels
am Mauerwerk, da ein Verbund zwischen der in der Regel glatten Fläche
des Abdeckschenkels und der in der Regel relativ rauhen Mauerwerkswand
nur über einen flächig aufzubringenden Klebemörtel hergestellt werden
kann.
Ein formschlüssiger Anschluß des Abdeckprofils an Fenster- oder Türrah
men oder an an Bauwerksränder angeschlossene Profile ist zwar konstruk
tiv möglich, nachteilig ist dabei jedoch, daß die Lage des Abdeckschenkels
auf die bereits fixierte Profilschiene genau abgestimmt werden muß.
Desweiteren ergibt sich durch den Stoß des Abdeckprofils über eine
Winkelschiene an Bauwerksränder zwar eine zwängungsarme Dehnfuge,
jedoch wird eine Wärmebrücke ausgebildet, bei der die Gefahr von
Tauwasseranfall besteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für die Abdeckung bzw.
Einfassung von Kanten, Stürzen, Laibungen und dergleichen geeignete
Wärmedämmplatte anzugeben, die den bauphysikalischen Anforderungen
entspricht und die eine saubere Abdeckung von mehr als zwei zusammen
stoßenden Flächen mit einfachen Mitteln ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Gewebeschicht
flexibel ist und an mindestens zwei Rändern der Wärmedämmplatte
übersteht.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Wärmedämmplatte
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Wärmedämmplatte zeichnet sich durch eine Reihe
von Vorteilen aus.
Sie schafft eine Möglichkeit zur sauberen Abdeckung bzw. Einfassung von
Bereichen, in denen mehr als zwei Flächen zusammenstoßen, wie z. B.
Ecken.
Sie gestattet ferner eine Vereinfachung des Anschlusses von Abdeckele
menten bzw. Einfaßelementen an andere Bauwerksteile unter Gewährlei
stung von bauphysikalischen Anforderungen, wie zum Beispiel Wärme-und
Schallschutz.
Für Übergangsbereiche zwischen Fenster- oder Türlaibungen und Fen
ster- oder Türrahmen wird ein Anschluß zwischen Wärmedämmplatte oder
Dämmelement und Fenster oder Türrahmen geschaffen, der sowohl
zwängungsarm ist, als auch bauphysikalischen Anforderungen genügt.
Bei der erfindungsgemäßen Wärmedämmplatte können die überstehenden
Gewebeschichten beliebig abgewinkelt werden und damit an alle Gegeben
heiten angepaßt werden. Dadurch gelingt es, schnell und kostengünstig eine
saubere Fassadenverkleidung und/oder Schall- und Wärmedämmung für
Mauern, Wände und deren Bauteile herstellen. Darüber hinaus dient das
erfindungsgemäße Erzeugnis als einfach handhabbares Abschlußelement
für Kanten und Ecken. Es ermöglicht einen sicheren Verbund auch im
Eckbereich ohne zusätzliche Mittel.
Die erfindungsgemäße Wärmedämmplatte kann mit verschiedenen Schall- oder
Wärmedämmstoff versehen werden und mittels eines integrierten oder
aufgebrachten Maschengewebes, das beispielsweise aus Baumwollstoff,
metallischem Draht oder Glasfaser besteht, sicher und rißfrei angebracht
werden. Die Wärmedämmplatte läßt sich in einfacher Weise mittels
Ansetz- oder Klebemörtel sowie mittels PU-Montageschaum an zu verklei
denden Bauteilen aus Mauerwerk oder anderen üblichen Baustoffen befesti
gen. Die integrierte Schicht aus Maschengewebe dient der Sicherstellung
des Verbundes zwischen Wärmedämmplatte und Mauerwerk. Die Gewebe
schicht stellt bei zu Rißbildungen neigenden Bauteilen zusätzlich eine
rißüberbrückende Verbindung her, so daß störende Risse in sichtbaren
Bereichen vermieden werden.
Es ist auch möglich, daß eine Schicht der Mehrschichtplatte als Putzträger
ausgebildet ist, die mit Putz und/oder mit Anstrichstoff beschichtet wird.
Ferner ist es möglich, daß an der Wärmedämmplatte eine Abdeckschicht,
die aus einer zementhaltigen, einer Kunststoff- oder kunststoffmodifizierten
Platte, sowie aus beschichten oder unbeschichten Blechen bestehen kann,
angebracht ist.
Bei Bedarf kann zwischen Abdeckelement und Dämmstoff ein Winkelpro
fil in eine Nut eingelegt und mittels eines speziellen Klebers fixiert werden,
um einen Verbund zwischen Wärmedämmplatte und den Bauteilen herzu
stellen.
Die Einsatzmöglichkeiten und Wirkungsvielfalt lassen sich beim erfin
dungsgemäßen Erzeugnis erhöhen, wenn die Abdeckelemente als überein
anderliegende Lagen oder Schichten unterschiedlichen Materials
ausgebildet werden, die je nach Einsatzbedingungen ausgewählt werden
können. So kann das Abdeckelement der erfindungsgemäßen Wärme
dämmplatte sandwichartige Lagen aus Polystrol-Hartschaum,
Mineralwolle, Recyclingglas oder anderer mineralische oder nichtminerali
schen Elementen enthalten, wobei eine Schall- und/oder Wärmedämmung
der betreffenden Wände oder sonstigen Bauteile an Gebäuden erbracht
wird.
Die Wärmedämmplatte wird vorzugsweise mit einer Dicke von 2 mm bis
15 mm, einer von Breite 10 mm bis 650 mm und mit einer Länge als
Bandformat von bis zu 6000 mm hergestellt. So läßt sich die erfindungsge
mäße Wärmedämmstoffplatte als Meterware strangartig maschinell oder in
Handarbeit herstellen und leicht transportieren.
Die erfindungsgemäße Wärmedämmplatte kann auch an handelsübliche
Profilschienen, die an die Rahmenseite von Fenstern und Türen aufklebbar
sind, mit einem Ende eingeschoben werden. Dabei ist eine dauerhafte
Verbindung zwischen Dämmstoffplatte und Profilschiene gewährleistet, bei
der auch Längendifferenzen durch Fertigungstoleranzen oder Temperatur
schwankungen ausgeglichen werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dämmplatte sieht
vor, daß die Wärmedämmplatte stumpf gegen ein auf den Fensterrahmen
aufgebrachtes elastisches Fugenelement gestoßen werden kann. Für das
elastische Fugenelement werden vorteilhaft elastische Klebebänder verwen
det.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer Wärmedämmplatte in
perspektivischer Ansicht und in der Draufsicht,
Fig. 2 die Montage einer erfindungsgemäßen Wärmedämmplatte
an einem Mauerwerksdurchbruch in perspektivischer Ansicht,
Fig. 3 eine ausschnittsweise Draufsicht auf die in Fig. 2 gezeigte
Ansicht
und
Fig. 4 eine Schnittdarstellung für eine Anwendung der erfin
dungsgemäßen Wärmedämmplatte in einer Fensterlaibung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, besteht die erfindungsgemäße Wärme
dämmplatte aus einer Dämmstoffschicht 1, einer Gewebeschicht 2 und
einer Deckschicht 3. Die Dämmstoffschicht 1 besteht vorzugsweise aus
Polystyrol oder aus Mineralfasern. Die zwischen der Dämmstoffschicht 1
und der Deckschicht 3 angeordnete Gewebeschicht 2 ragt auf einer Längs
seite und/oder an den beiden Schmalseiten um jeweils 20 mm bis 250 mm
mit dem
oberen Gewebeschichtüberstand 2.1 und dem seitlichen Gewebeschicht
überstand 2.2 über die Wärmedämmplatte hinaus. Sie gewährleistet
dadurch eine feste Verbindung mit benachbarten Wärmedämmplatten an
Wänden oder Mauerwerk. Für die Gewebeschicht eignen sich unterschiedli
che Materialien, insbesondere:
- - Kunststoffprofile in verschiedenen Stärken und Formaten, gelocht oder ungelocht sowie geflochten oder gebunden;
- - Draht in verschiedenen Materialien, Stärken und Formaten gebunden oder geflochten;
- - Bleche in verschiedenen Materialien, Stärken und Formaten, gelocht, ungelocht, gestanzt und/oder beschichtet;
- - Glasfasern als Gewebe, Profile, oder Draht, gebunden, geflochten, gelocht, ungelocht, gestanzt und/oder beschichtet sowie
- - Karbonfasern als Profile, Draht oder Blech.
Im oberen Bereich ist die Gewebeschicht 2 mit einem Einschnitt 4
versehen, der das Umlegen der überstehenden Teile 2.1 und 2.2 ermöglicht.
Die Deckschicht 3, die als Putzträger oder als fertige Fläche für das Auftra
gen von Anstrichstoffen dient, wird vorzugsweise aus zementhaltigem oder
kunststoffmodifiziertem Material hergestellt. Für besondere
Festigkeitsansprüche werden faserverstärkte Platten verwendet. Sie kann im
unterem Bereich eine Schräge aufweisen um einen sauberen Abschluß an
geneigten Fensterbänken zu gewährleisten.
Die Fig. 2 und 3 erläutern den Einbau der Wärmedämmplatte an einer
Wandöffnung. Aus der senkrecht angebrachten Wärmedämmplatte ragen
der obere Gewebeüberstand 2.1 und der seitliche Gewebeüberstand 2.2
heraus. Der obere Gewebeüberstand 2.1 ermöglicht eine sichere Verbin
dung mit einer nachfolgend darüber waagerecht anzubringenden, weiteren
Dämmplatte. Der seitliche Gewebeüberstand 2.2 kann in der Mauer
werksöffnung sowohl an der oberen, waagerechten Wandung als auch an
der seitlichen, senkrechten Wandung angelegt werden. Fig. 3 erläutert den
Aufbau einer Ausführungsform für die Gewebeschicht 2. Die Gewebe
schicht 2 ist hierbei als Maschengewebe ausgeführt, das aus einer Vielzahl
nebeneinander parallel verlaufender, feiner Fasern, die zu voneinander
beabstandeten Gruppen zusammengefaßt sind, sowie die feinen Fasern
überquerenden etwa rechtwinklig umquerende, gröbere Fäden oder Schnüre
aufweisen, die zu voneinander beabstandeten Dreiergruppen geordnet sind,
besteht. Eine vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich durch die in Fig. 2.1
dargestellte doppellagige Ausführung der Gewebeschicht 2. Dadurch kann
insbesondere im Eckbereich eine einfache und sichere Verbindung ohne
zusätzliche Hilfsmittel erzielt werden.
Fig. 4 erläutert ein Ausführungsbeispiel für den Einsatz der erfindungsge
mäßen Wärmedämmplatten in einer Fensterlaibung. Das Fenster 5 ist dabei
in bekannter Weise in der Laibung angeordnet. Die Wand im Laibungsbe
reich wird dabei mit zwei Wärmedämmplatten eingefaßt. Die Wärme
dämmplatten sind mit dem Kleber 7 am Mauerwerk befestigt. Zwischen
Wärmedämmplatten und Fenster 5 ist ein Klebeband als elastisches
Fugenelement 6 eingefügt. Die Gewebeschicht 2 ist dabei im Kantenbe
reich in Form einer Rundung geführt. Auf die zementhaltigen Deckschicht
en 3 der Wärmedämmplatten ist eine Schicht aus Putz 8 aufgetragen. An
einer Kante der Deckschicht 3 kann ein Kantenschutzprofil 9 angeordnet
sein, um eine saubere Kante zu erzeugen.
1
Dämmstoffschicht
2
Gewebeschicht
2.1
oberer Gewebeschichtüberstand
2.2
unterer Gewebeschichtüberstand
3
Deckschicht
4
Gewebeeinschnitt
5
Fenster
6
elastisches Fugenelement
7
Kleber
8
Putz
9
Kantenschutzprofil
Claims (5)
1. Wärmedämmplatte, die als ebene, mehrschichtige Platte ausgebildet ist
und aus mindestens drei Schichten besteht, wobei eine Schicht aus Gewebe
besteht und teilweise über die übrigen Schichten hinausragt, vorzugsweise
zum Abdecken oder Einfassen von Wänden und Mauern und dergleichen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebeschicht (2) flexibel ist und an
mindestens zwei Rändern der Wärmedämmplatte übersteht.
2. Wärmedämmplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
flexible Gewebeschicht (2) als Gitterelement ausgebildet ist.
3. Wärmedämmplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die der zu verkleidenden Fläche zugewandte Fläche der Wärmedämm
platte strukturiert ausgebildet ist.
4. Wärmedämmplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an einem der Ränder der Wärmedämmplatte, an dem
die Gewebeschicht nicht übersteht, ein elastisches Fugenelement (6)
angebracht ist.
5. Wärmedämmplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine der Schichten als Putzträger ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997156131 DE19756131A1 (de) | 1997-12-17 | 1997-12-17 | Wärmedämmplatte |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1997156131 DE19756131A1 (de) | 1997-12-17 | 1997-12-17 | Wärmedämmplatte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19756131A1 true DE19756131A1 (de) | 1999-06-24 |
Family
ID=7852269
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997156131 Withdrawn DE19756131A1 (de) | 1997-12-17 | 1997-12-17 | Wärmedämmplatte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19756131A1 (de) |
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