Die Erfindung betrifft ein Wärme- und/oder Schalldämmelement mit
Brandschutzfunktion, bestehend aus einer Hartschaumplatte, beispiels
weise aus expandiertem Polystyrol, welche Hartschaumplatte auf einer zu
dämmenden Fläche, insbesondere Gebäudefassade oder Dachfläche, mit
Klebern und/oder Halteelementen befestigbar und für den Auftrag eines
Putzes geeignet ist, wobei die Hartschaumplatte zwei parallel zueinander
angeordnete große Oberflächen und vier an die großen Oberflächen im
wesentlichen rechtwinklig angrenzende Seitenflächen aufweist.
Derartige Wärme- und/oder Schalldämmelemente sind aus dem Stand der
Technik bekannt. In Verbindung mit den Befestigungselementen und dem
aufgetragenen Putz werden derartige Wärme- und/oder Schalldämmele
mente als Wärmedämmverbund-Systeme bezeichnet, die aus in sich ge
schlossenen Dämmschichten bestehen, welche durch einen armierten
Grundputz und einen Deckputz gegen Witterungseinflüsse und mechani
sche Einwirkungen geschützt sind. Die Wärme- und/oder Schalldämm
elemente werden auf die tragenden Flächen des Gebäudes aufgeklebt
und/oder mittels in die tragenden Flächen eingesetzter, insbesondere ver
dübelter Dämmstoffhalter gehalten. Es sind ferner Wärmedämmverbund-
Systeme bekannt, bei denen die Wärme- und/oder Schalldämmelemente
in Schienen gehaltert sind, welche Schienen mit der tragenden Fläche
verschraubt sind. Diese Schienen sind beispielsweise doppel-T-förmig
ausgebildet, wobei der eine T-Steg mit dem Gebäude verschraubt ist und
der von dem Gebäude entfernt angeordnete T-Steg in entsprechende
Ausnehmungen (Nuten) der Wärme- und/oder Schalldämmelemente ein
greift. Voranstehend beschriebene Wärmedämmverbund-Systeme werden
zur Zeit mit Wärme- und/oder Schalldämmelementen ausgebildet, die eine
Materialdicke zwischen 60 und 80 mm haben. Aufgrund der gesetzlichen
Voraussetzungen und der mit den Wärme- und/oder Schalldämmelemen
ten erzielbaren Energieeinsparungen weisen die Materialdicken eine stei
gende Tendenz auf, die bei Niedrigenergiehäusern, insbesondere bei der
Gestaltung von Passivhäusern, Dämmdicken von mehr als 300 mm errei
chen.
Da die mit Wärmedämmverbund-Systemen versehenen Gebäude in der
Regel Öffnungen in den Wänden für Fenster, Türen, Tore aber auch für
Rohrleitungen aufweisen, ist die Wärme- und/oder Schalldämmung nicht
vollflächig aufzubringen. Bei den Anschlüssen an Fenstern, Türen und
Toren grenzen die Wärme- und/oder Schalldämmelemente an Laibungs
platten, die bis an Blendrahmen der Fenster, Türen und/oder Tore geführt
sind. Die konstruktive Ausgestaltung der Blendrahmen, insbesondere ihre
Konstruktionshöhe ist daher mitbestimmend für die Dicke der Wärme-
und/oder Schalldämmelemente in Sturz- und Laibungsbereichen. In der
Regel können in diesen Bereichen nur Wärme- und/oder Schalldämmele
mente mit geringer Materialstärke verwendet werden. Im Vergleich zu den
Bereichen mit Wärme- und/oder Schalldämmelementen mit großer Mate
rialstärke werden in diesen Bereichen Wärmebrücken ausgebildet, die
sich mit zunehmenden Dämmdicken deutlicher ausprägen.
Im Neubaubereich werden daher zunehmend Laibungsplatten mit größe
rer Materialstärke bzw. wärmedämmende tragende Baustoffe verwendet,
die den Wärmebrückeneffekt abmindern oder gar eliminieren. Beispiels
weise werden im Sturzbereich die Laibungsplatten bis an die Auslaßöff
nungen für Rolläden geführt. In Sockelbereichen werden die Wärme
dämmverbundsysteme durch Metallprofile, beispielsweise aus Lochblech
abgeschlossen. Der Abschluß der Wärmedämmverbund-Systeme im Be
reich von Dachvorsprüngen oder im Bereich von Abschlußblenden einer
Flachdach-Konstruktion bleibt jedoch offen. Dasselbe gilt für den Ab
schluß unter Fensterbänken. Gerade hier verbleiben aber häufig Hohl
räume, da die Dämmplatten nicht vollständig bis in den Bereich des Ab
schlusses geführt sind.
Im überwiegenden Maße, nämlich annähernd zu 90%, werden als Wärme-
und/oder Schalldämmelemente bei Wärmedämmverbund-Systemen Hart
schaumplatten aus expandiertem Polystyrol verwendet. Diese Hart
schaumplatten haben im wesentlichen den Vorteil, daß sie eine dauer
hafte und relativ hohe Querzugfestigkeit und eine große Steifigkeit auf
weisen. Hartschaumplatten aus Polystyrol sind nach DIN 4102-1 der Bau
stoffklasse B1 zugeordnet, in welche schwer entflammbare Baustoffe ein
gestuft sind. Diese Einstufung basiert aber allein auf dem Verhalten der
Wärme- und/oder Schalldämmelemente aus Polystyrol bei der Prüfung im
Brandschacht. Da sich Wärme- und/oder Schalldämmelemente aus Po
lystyrol durch Schmelzen der Flamme entziehen, ist die Einstufung für die
voranstehend genannte Baustoffklasse vertretbar. Bei praxisnaher Bean
spruchung ist aber festzustellen, daß Wärme- und/oder Schalldämmele
mente aus Polystyrol-Hartschaum normal bis leicht entflammbar sind.
Derartige Wärme- und/oder Schalldämmelemente tropfen brennend ab,
wobei der Brandablauf neben hohem Energieumsatz durch die Freiset
zung großer Rauchmengen und toxisch wirkender Bestandteile charakte
risiert ist.
Die Brandgefahr bei derartigen Wärme- und/oder Schalldämmelementen
wird insbesondere durch die beidseitig angeordneten, nicht brennbaren
Putzschichten wesentlich reduziert. Selbst bei der Verwendung von 5 bis
6 mm dünnen Schichten aus Kunstharzputzen sind die Wärme- und/oder
Schalldämmelemente vor einen direkten Brandangriff ausreichend ge
schützt, obwohl aus den Kunstharzputzen die vorhandenen Kunststoffan
teile schnell und lokal begrenzt herausbrennen, so daß die verbleibende
rein anorganische Putzmasse durch das Armierungsgewebe für eine ge
wisse Zeit selbst dann einen ausreichend feuerresistenten, stabilen Vor
hang bildet, wenn die dahinterliegenden Wärme- und/oder Schalldämm
elemente vollständig weggeschmolzen sind. Voraussetzung ist allerdings,
daß das Putzsystem oberhalb der Brandangriffstelle entweder durch einen
intakten Verbund oder durch funktionierende Dämmstoffhalter (mit Stahl
kern) gehalten sind. Hierbei hat sich aber gezeigt, daß der Brandschutz
mit zunehmender Dicke der Wärme- und/oder Schalldämmelemente ab
nimmt. In gleicher Weise führt selbstverständlich auch eine Beschädigung
der äußeren Putzschicht zu einem anderen, weitaus gefährlicheren
Brandverlauf. Weist das Gebäude eine beschädigte Putzschicht auf,
breitet sich der Brand wesentlich schneller über die Außenwandflächen
bei gleichzeitigem Wegschmelzen der Wärme- und/oder Schalldämmele
mente aus. In diesen Fällen kann die Dämmschicht aus Polystyrol sogar
die Eigenschaft eines Brandbeschleunigers annehmen, wenn abtropfen
des Polystyrol in den Bereich schnell brennbarer Gebäudebestandteile
oder Einrichtungsgegenstände gelangt.
Im Bereich von Decken, beispielsweise bei Tordurchfahrten, kann sich die
Polystyrol-Schmelze auf den Putzschichten sammeln und schlagartig
durch eine Öffnung in den Putzschichten brennend ablaufen und von dort
aus horizontal und vertikal Brandausbreitungen bewirken. Bei dem kata
strophalen Brand im Flughafen Düsseldorf hat die Polystyrol-Schmelze,
die auf einer Aluminiumfolie aufgefangen wurde, die Brandausbreitung
und -wirkung beträchtlich intensiviert. Derartige Schwachpunkte der
Brandsicherheit bestehen insbesondere im Bereich von Gebäudeöffnun
gen, wie Türen, Fenster, Tore und Rohrdurchlässe. In diesen Bereichen
besteht auch im Normalfall ein wesentlich größeres Brandausbreitungsri
siko, da die abtropfende Polystyrol-Schmelze direkt in das Feuer läuft und
das Feuer noch intensiviert. Liegt der Brandherd in einem Wohnraum bzw.
in mehreren Wohnräumen, so stellen die mit Fenstern und/oder Türen
verschlossenen Gebäudeöffnungen keinen Feuerwiderstand dar. Die bei
spielsweise aus thermoplastischen Kunststoffen und/oder Holz gefertigten
Fenster- und/oder Türrahmen brennen schnell ab und ermöglichen ein
Austreten des Feuers in den Fassadenbereich, wo das Feuer schnell die
Randbereiche von Polystyroldämmplatten erreicht und entfacht. Ein weite
rer Schwachpunkt derartiger Gebäude ist in Form von Rolladenkästen zu
erkennen, die mit dünnen Span- oder Sperrholzplatten abgedeckt sind
und innen eine Polystyrol-Hartschaumauskleidung aufweisen bzw. voll
ständig aus Polystyrol-Formteilen hergestellt sind. Über diese Rolladenkä
sten kommt es zu einer schnellen Ausbreitung des Brandes, der dann
auch Fassadenbereiche erreicht und entzündet.
Wie voranstehend ausgeführt sind insbesondere im Bereich der Gebäu
deöffnungen Laibungsplatten aus Polystyrol-Hartschaum angeordnet, wo
bei diese Hartschaumplatten zunächst im Sturzbereich innerhalb kurzer
Zeit aufschmelzen und der armierten Putzschicht die Verbindung zum
Gebäude entziehen, so daß die Putzschicht teilweise oder ganz von dem
Gebäude abgelöst wird und weitere Gebäudebereiche für den Brand frei
gibt. Je nach der Intensität des Brandangriffs schmilzen auch die Lai
bungsplatten, so daß sich das Wärmedämmverbund-System zu den Sei
ten hin öffnet. Auf Fensterbänke brennend abtropfende Schmelze ver
stärkt die thermische Belastung auch in den unteren Bereichen der Ge
bäudeöffnung, wodurch es auch hier zu verheerenden Brandeinwirkungen
kommen kann, die zu einem Abstürzen von Bestandteilen der Putzschicht
führen. In diesen Fällen hängt die Putzschicht wie eine Schürze herab und
leitet die Flammen auf die Polystyrol-Dämmschicht, die aufschmilzt bzw.
von innen her abbrennt. Da unterhalb der Gebäudeöffnungen ein feuerwi
derstandsfähiger Abschluß nicht gegeben ist, schlagen die Flammen in
das darunterliegende Geschoß. Andererseits erreichen die Flammen über
die Polystyrol-Hartschaumplatten auch die in der Regel hölzerne Dach
konstruktion im Traufbereich, die sich hieraufhin entzündet.
Das Brandrisiko bei der Verwendung von Wärmedämmverbundsystemen
mit Polystyrol-Hartschaumplatten ist hinlänglich bekannt. Aus den voran
stehenden Gründen ist daher die Montage derartiger Wärmedämmver
bundsysteme mit Polystyrol-Hartschaumplatten an Hochhäusern, Ver
sammlungsstätten, Krankenhäusern und/oder Flughäfen unzulässig. In
diesen Bereichen werden nur Wärmedämmverbundsysteme auf der Basis
von nicht brennbaren Mineralwolle-, Schaumglas- oder Porenbeton-
Platten zugelassen. Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten wird eine Zu
lassung der voranstehend beschriebenen Wärmedämmverbundsysteme
mit Polystyrol-Hartschaumplatten für eine Großzahl der Gebäude trotz der
gegebenen und aufgezeigten Risiken erteilt.
Ausgehend von dem voranstehend beschriebenen Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Wärme- und/oder Schall
dämmelement mit Brandschutzfunktion derart weiterzuentwickeln, daß die
voranstehend beschriebenen Nachteile des Standes der Technik ausge
schlossen, insbesondere die schnelle Brandausdehnungen über Gebäu
deöffnungen in den Fassadenbereich verhindert wird.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung sieht bei einer ersten Ausfüh
rungsform vor, daß an zumindest einer Seitenfläche der Hartschaumplatte
ein Streifen eines nicht brennbaren Dämmstoffs angeordnet ist, der sich
über die gesamte Länge der Seitenfläche erstreckt.
Bei dieser Ausführungsform ist an einer Schmalseite der Hartschaum
platte aus Polystyrol ein Streifen eines nicht brennbaren Dämmstoffs an
geordnet, so daß bei einem Brand ein Angriff dieses Bereiches durch bei
spielsweise herabtropfende Schmelze verhindert wird. Die anderen Sei
tenflächen sind nicht zwingend mit Streifen des nicht brennbaren Dämm
stoffs abgedeckt, da sich der im Brandschutz durch das dichtende An
grenzen benachbarter Hartschaumplatten bzw. durch die aufgetragene
Putzschicht ergibt.
Dennoch ist es nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen,
daß in vorteilhafter Weise an zwei rechtwinklig aufeinanderstoßenden
Seitenflächen jeweils ein Streifen eines nicht brennbaren Dämmstoffs an
geordnet ist, um den Einbau derartiger Wärme- und Schalldämmelemente
zu vereinfachen, so daß fehlerhafte Einbauten im rauhen Baustellenbe
trieb vermieden werden.
Vorzugsweise besteht der Streifen des nicht brennbaren Dämmstoffs aus
Mineralfasern, insbesondere Glasfasern, Steinfasern oder Mischungen
daraus, wobei die Fasern mit einem Bindemittel miteinander verbunden
sind.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Streifen mit den Seitenflächen der
Hartschaumplatte zu verkleben, so daß die Streifen bereits werksseitig an
der Hartschaumplatte vorgesehen sind. Auch durch diese Ausgestaltung
werden fehlerhafte Verwendungen derartiger Wärme- und/oder Schall
dämmelemente verhindert.
Eine alternative Lösung der voranstehend genannten Aufgaben
stellung sieht vor, daß die der zu dämmenden Fläche zugewandte große
Oberfläche der Hartschaumplatte randseitig eine Ausnehmung, insbeson
dere rechteckigen Querschnitts aufweist, in die ein Streifen eines nicht
brennbaren Dämmaterials unter Zwischenlage eines Profilelements ein
legbar ist und daß das Profilelement im Querschnitt L-förmig ausgebildet
ist, wobei der eine Schenkel zwischen dem Streifen und der Hartschaum
platte und der zweite Schenkel die Schmalseite der Hartschaumplatte ab
deckend angeordnet ist.
Das Profilelement deckt hierbei die zu schützende Schmalseite bzw. Sei
tenfläche der Hartschaumplatte ab, so daß das Profilelement die voran
stehend beschriebenen Wirkungen eines Brandes verhindert. Hierzu ist
ein Profil, vorzugsweise aus Metall auf einer Unterlage aus einem nicht
brennbaren Dämmstoff aufgesetzt und mittels Schrauben und Dübeln in
der zu dämmenden Fläche des Gebäudes verankert. Die Unterlage aus
dem nicht brennbaren Dämmstoff verringert einen Wärmebrückeneffekt,
der bei Profilelementen aus Metall, aber auch aus Kunststoff entstehen
kann, wenn das Profilelement unmittelbar auf die zu dämmende Fläche
aufgesetzt ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß das
Profilelement aus Aluminium besteht.
Es ist ferner vorgesehen, daß das Profilelement einen weiteren Schenkel
aufweist, der parallel zu dem auf dem Streifen aus nicht brennbaren
Dämmaterial aufliegenden Schenkel angeordnet ist. Die Hartschaumplatte
ist zwischen den beiden parallel zueinander verlaufenden Schenkeln ge
haltert, wobei der weitere Schenkel, beispielsweise auch innerhalb der
aufzutragenden Putzschicht angeordnet sein kann. Zur einfacheren Mon
tage des Profilelementes ist vorgesehen, daß zumindest die beiden par
allel ausgerichteten Schenkel gelocht ausgebildet sind, so daß das Ver
schrauben des Profilelementes an der zu dämmenden Fläche vereinfacht
ist. Ferner hat die gelochte Ausbildung der Schenkel den Vorteil, daß die
aufgetragene Putzschicht durch den weiteren Schenkel dringen kann und
eine feste Verbindung zwischen der Hartschaumplatte und der Putz
schicht auch im Bereich des weiteren Schenkels ermöglicht.
Zur Erhöhung der Stabilität des Profilelementes ist vorgesehen, daß der
an der Schmalseite der Hartschaumplatte anliegende Schenkel zumindest
eine, vorzugsweise zwei in Längsrichtung verlaufende Sicken aufweist.
Eine Vereinfachung der Verarbeitung des Wärme- und/oder Schalldäm
melementes mit Brandschutzfunktion wird dadurch erzielt, daß der Strei
fen aus nicht brennbarem Dämmaterial mit dem aufliegenden Schenkel
verbunden ist. Der Streifen aus nicht brennbarem Brennmaterial wird bei
dieser Ausgestaltung daher grundsätzlich lagegenau unterhalb des Profil
elementes angeordnet, so daß Wärmebrücken aufgrund einer unzurei
chenden Montage im wesentlichen verhindert werden.
Es ist bei einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß der
Schenkel zumindest an seinem freien Ende ein Hakenelement aufweist.
Dieses Hakenelement greift entweder in die Hartschaumplatte oder in den
aufgebrachten Putz ein, so daß dieser einer größeren Haltekraft ausge
setzt ist. Das Hakenelement erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte
Länge des Profilelementes und stellt somit einen Widerhaken dar. Selbst
verständlich besteht auch die Möglichkeit, mehrere derartige Hakenele
mente oder Widerhaken im Bereich des Profilelementes anzuordnen, um
beispielswiese die aufgetragene Putzschicht gerade in diesem Bereich
intensiver mit der Hartschaumplatte bzw. dem Gebäude zu verbinden, da
hier die größte Gefahr eines Brandangriffs bei abbröckelndem Putz be
steht, welche durch unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten
der Materialien und der damit verbundenen Spannungen im Wärme
dämmverbundsystem verursacht wird.
Der Streifen aus nicht brennbaren Brennmaterial kann darüber hinaus aus
einer Faserzementplatte bestehen, die ebenfalls nicht brennbar ist und
Wärmebrücken im wesentlichen vermeidet.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß der
weitere Schenkel lösbar an dem Schenkel befestigt ist, der an der
Schmalseite der Hartschaumplatte gegebenenfalls unter Zwischenlage
eines Klebemörtels oder dergleichen anliegt. Diese zweiteilige Ausbildung
des Profilelementes hat den Vorteil, daß die Verarbeitung der Hart
schaumplatte wesentlich dadurch vereinfacht ist, daß die Hartschaum
platte nicht parallel zur Oberfläche der zu dämmenden Gebäudefläche
zwischen die beiden im Abstand zueinander angeordneten und parallel
verlaufenden Schenkel eingeschoben werden muß, was beispielsweise zu
Beschädigungen der Hartschaumplatte führen kann. Vielmehr besteht die
Möglichkeit, die Hartschaumplatte in üblicher Weise in im wesentlichen
rechtwinkliger Richtung auf die zu dämmende Gebäudefläche aufzulegen
und anschließend den weiteren Schenkel am Profilelement zu befestigen,
wobei eine zur Aufnahme der Hartschaumplatte vorgesehenen Tasche im
Profilelement erst nach der Montage der Hartschaumplatte an der zu
dämmenden Gebäudefläche ausgebildet wird.
Vorzugsweise besteht der weitere Schenkel des Profilelementes aus zwei
miteinander verbindbaren Klemmprofilen, zwischen denen das Ende eines
Armierungsgewebes einspannbar ist. Die beiden Teile sind derart ausge
bildet, daß sie in Form einer Klippverbindung miteinander verrasten. Hier
durch ist eine einfache Anordnung eines Armierungsgewebes vorgese
hen, welches vorzugsweise mit der erforderlichen Spannung in die Au
ßenputzschicht eingebracht wird. Der weitere Schenkel des Profilelemen
tes erfüllt somit auch die Aufgabe, einen Halter für das Armierungsgewe
be zu bilden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Schenkel eine Lochung aufweisen, deren Löcher eine Breite aufweisen,
die mindestens mit der Maschenweite des Armierungsgewebes überein
stimmt. Bei dieser Ausgestaltung werden Unstetigkeitsstellen zwischen
dem Außenputz und den Hartschaumplatten im Bereich der Profilele
mente vermieden. Derartige Unstetigkeitsstellen können beispielsweise
dadurch entstehen, daß die aufgebrachte Putzschicht im Bereich der Pro
filelemente nicht vollflächig die Hartschaumplatten erreichen, so daß hier
Hohlräume entstehen, die sowohl hinsichtlich der Wärmedämmung als
auch hinsichtlich des Brandschutzes nachteilig sind.
Schließlich ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen,
daß die Klemmprofile kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbind
bar sind. In besonderer Weise eignen sich hierzu die bereits erwähnten
Klippverbindungen, die sowohl bei Profilelementen aus Metall als auch bei
Profilelementen aus zähharten Kunststoffen anwendbar sind.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der bevorzugte
Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Wärme- und/oder Schall
dämmelementes mit Brandschutzfunktion dargestellt sind. In der Zeich
nung zeigen:
Fig. 1 ein Wärme- und/oder Schalldämmelement mit Brandschutz
funktion im Bereich eines Fenstersturzes bzw. einer Fen
sterlaibung;
Fig. 2 das Wärme- und oder Schalldämmelement mit Brand
schutzfunktion im Bereich unterhalb einer Fensterbank;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines Wärme- und/oder
Schalldämmelementes mit Brandschutzfunktion im Bereich
eines Blendrahmens eines Fensters oder einer Tür;
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Wärme- und/oder
Schalldämmelementes mit Brandschutzfunktion im Bereich
eines Blendrahmens eines Fensters oder einer Tür;
Fig. 5 ein Profilelement für das Wärme- und/oder Schalldämmele
ment mit Brandschutzfunktion gemäß den Fig. 3 und 4 in
perspektivischer Ansicht;
Fig. 6 das Profilelement gemäß Fig. 5 in Verbindung mit einem
Wärme- und/oder Schalldämmelement mit Brandschutzfunk
tion in Seitenansicht;
Fig. 7 das Profilelement gemäß Fig. 6 als unteres Klemmprofil in
einer Draufsicht;
Fig. 8 ein Armierungsgewebe in Draufsicht und
Fig. 9 ein oberes Klemmprofil zur Verbindung mit dem unteren
Klemmprofil gemäß Fig. 7.
Ein in den Fig. 1 und 2 dargestelltes Wärme- und/oder Schalldämm
element 1 besteht aus einer Hartschaumdämmplatte 2, die Bestandteil
eines Wärmedämmverbund-Systemes ist. Die Hartschaumdämmplatte 2
ist an der Fassade eines Gebäudes mittels eines einen Grundputz 4 bil
denden Mörtels befestigt. Außenseitig ist auf der Hartschaumdämmplatte 2
ein Außenputz 5 aus einem Mörtel aufgetragen.
Das Wärme- und/oder Schalldämmelement 1 weist darüber hinaus an
zwei parallel zueinander verlaufenden Seitenflächen 6 jeweils einen
Streifen 7 eines nicht brennbaren Dämmstoffs, beispielsweise aus Mine
ralfasern auf. Der Streifen 7 erstreckt sich hierbei über die gesamte Länge
der Seitenfläche 6 und ist mit der Hartschaumdämmplatte 2 verklebt.
Sowohl der Grundputz 4 als auch der Außenputz 5 sind derart angeord
net, daß sie sich über die Hartschaumdämmplatte 2 und die Streifen 7
erstrecken, das heißt, daß der Außenputz 5 das gesamte Wärme-
und/oder Schalldämmelement 1 im Bereich der einen großen Oberfläche
8 des Wärme- und/oder Schalldämmelementes 1 abdeckt.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist das Wärme- und/oder Schall
dämmelement 1 im Bereich einer Gebäudeöffnung, nämlich eines Fen
sters im Sturzbereich angeordnet. Das Wärme- und/oder Schalldämme
lement 1 erstreckt sich mit einem Teil des Streifens 7 über den Sturz, wo
bei zwischen dem Überstand des Streifens 7 und einem Blendrahmen 9
ein weiterer Streifen 10 angeordnet ist, der zusammen mit der Schmal
seite des Streifens 7 mit dem Außenputz 5 abgedeckt ist. Der Streifen 10
ist ebenfalls mit dem Grundputz 4 an der Fassade 3 im Bereich des Stur
zes angeklebt. Der Streifen 10 besteht aus einem nicht brennbaren
Dämmstoff.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 zeigt die Anordnung des Wärme-
und/oder Schalldämmelementes 1 unterhalb einer Fensterbank 11 im Be
reich eines Blendrahmens 12 eines Fensters.
Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wärme-
und/oder Schalldämmelementes 1 ist in Fig. 3 dargestellt. Im Bereich
eines Blendrahmens 13 ist wiederum eine Hartschaumdämmplatte 2 auf
einem Grundputz 4 aufgeklebt, welcher Grundputz 4 auf der Fassade 3
des nicht näher dargestellten Gebäudes aufgetragen ist. An der dem
Blendrahmen 13 zugewandten Seitenfläche 6 der Hartschaumdämmplatte
2 ist der Streifen 7 aus nicht brennbarem Dämmstoff angeordnet, wobei
die Materialstärke des Streifens 7 mit der Materialstärke der Hartschaum
dämmplatte 2 übereinstimmt.
An der gegenüberliegenden Seitenfläche 6 der Hartschaumdämmplatte 2
ist eine weitere Hartschaumdämmplatte 2 bündig angeordnet. Die Hart
schaumdämmplatten 2 und der Streifen 7 sind mit einem zweischichtigem
Außenputz 5 abgedeckt.
Der Streifen 7 weist in seiner dem Blendrahmen 13 zugewandten Fläche
14 eine sich über die gesamte Länge des Wärme- und/oder Schalldäm
melementes 1 erstreckende Nut 15 auf, in welche ein Profilelement 15
aus Metall eingesetzt ist. Das Profilelement 16 ist im Querschnitt im we
sentlichen L-förmig ausgebildet, wobei der kürzere Schenkel in die Nut 15
eingreift und der längere Schenkel einen Teil der Fläche 14 sowie die
Endbereiche des Außenputzes 5 abdeckt. Zu diesem Zweck weist das
Profilelement 16 an seinem freien Ende 17 einen Haken auf, der im we
sentlichen auf der Außenfläche des Außenputzes 5 aufliegt. Das Profil
element 16 ergänzt somit den Streifen 7 dahingehend, daß der aufgetra
gene Außenputz 5 auch bei durch Brandeinwirkung verursachte Erwär
mung des Wärme- und/oder Schalldämmelementes 1 auf dem gleichen
gehalten wird.
Es ist zu erkennen, daß zwischen dem Blendrahmen 13 und der Fläche
14 des Streifens 10 ein Spalt 18 vorgesehen ist, der mit einer elastischen
Dichtungsmasse ausgefüllt werden kann, um einen dichten Anschluß des
Wärme- und/oder Schalldämmelementes 1 am Blendrahmen 13 zu erzie
len, der auch bei Wärmeausdehnung des Blendrahmens 13 bzw. des
Wärme- und/oder Schalldämmelementes 1 abdichtet.
Eine weitere Ausführungsform des Wärme- und/oder Schalldämmele
mentes 1 ist aus der Fig. 4 zu entnehmen. Bei dieser Ausführungsform
weist die Hartschaumdämmplatte 2 randseitig eine Ausnehmung 19 mit
rechteckigem Querschnitt auf. Die Ausnehmung 19 erstreckt sich über die
gesamte Länge der Hartschaumdämmplatte 2. In die Ausnehmung 19 ist
ein Schenkel 20 eines Profilelementes 21 zusammen mit einem Streifen
22 eines nicht brennbaren Dämmaterials eingesetzt, wobei der Schenkel
20 zwischen dem Streifen 22 und der Hartschaumdämmplatte 2 liegt. Der
Streifen 22 verhindert somit eine Wärmebrückenbildung des über die Au
ßenfläche der Hartschaumdämmplatte 2 herausreichenden Profilelemen
tes 21.
Wie bereits beschrieben, ist die Hartschaumdämmplatte 2 mittels eines
Grundputzes 4 auf einer Fassade 3 eines Gebäudes verklebt und mit ei
nem Außenputz 5 abgedeckt. Das Profilelement 21 ist im Querschnitt U-
förmig ausgebildet und weist somit neben dem Schenkel 20 noch einen
zweiten Schenkel 23 und einen die beiden Schenkel 20 und 23 verbin
denden Steg 24 auf. Der Steg 24 weist zur Stabilitätserhöhung 2 im Be
reich der Schenkel 23 und 20 angeordnete Sicken 25 auf, wobei der Steg
24 die gesamte Seitenfläche 6 der Hartschaumdämmplatte 2 überdeckt
und der Streifen 22 aus nicht brennbarem Dämmaterial den Bereich der
Hartschaumdämmplatte 2 abdeckt, der durch die Stufenbildung im Be
reich der Ausnehmung 19 nicht von dem Profilelement 21 abgedeckt ist.
Der zweite Schenkel 23 hat an seinem freien Ende ein Hakenelement 25
und ist insgesamt im Außenputz 5 eingebettet, so daß der zweite Schen
kel 23 in dem selbst aushärtenden Außenputz 5 verankert ist.
Das Profilelement 21 besteht aus einem im wesentlichen feuerbeständi
gen Metall und kann beispielsweise aus Aluminium gefertigt sein.
In Fig. 6 ist eine alternative Ausgestaltung des Schenkels 23 in Verbin
dung mit einem Profilelement 26 dargestellt, wie es Fig. 5 entnehmbar
ist. Das Profilelement 26 ist L-förmig ausgebildet und weist einen ersten
kürzeren Schenkel 27 und einen zweiten längeren Schenkel 28 auf, wobei
der Schenkel 28 mit dem Schenkel 20 des Profilelementes 21 gemäß
Fig. 4 funktionsgleich ist.
Die beiden Schenkel 27 und 28 sind im wesentlichen rechtwinklig zuein
ander angeordnet und weisen an ihren freien Enden Abbiegungen 29 auf,
die im Falle des Schenkels 27 zum Aufklemmen eines Haltewinkels und
im Falle des Schenkels 28 als federnde Kante ausgebildet sind. Es ist fer
ner zu erkennen, daß der Schenkel 28 im Bereich seines freien Endes U-
förmig abgewinkelt ist und eine Lochung 34 mit einer Vielzahl von recht
eckigen Öffnungen aufweist.
In Fig. 7 ist eine Draufsicht auf das Profilelement 26 dargestellt.
Der zweiteilige Schenkel 23 in der Ausführungsform gemäß Fig. 6 be
steht aus einem ersten Klippelement 30 und einem zweiten Klippelement
31, welches form- und reibschlüssig, insbesondere federspannend mit
dem ersten Klippelement 30 verbindbar ist. Das erste Klippelement 30 ist
mit der Abbiegung 29 des Schenkels 27 des Profilelementes 26 verbind
bar und L-förmig ausgebildet, wobei der zweite Schenkel im Außenputz 5
eingebettet ist. Dieser zweite Schenkel ist an seinem freien Ende U-förmig
abgewinkelt.
Das Klippelement 31 weist einen Steg auf, an dessen Enden zwei Schen
kel angeordnet sind, die im wesentlichen ein U-förmiges Profil bilden. Der
eine Schenkel verläuft hierbei unter einem spitzen Winkel zum Steg, wo
hingegen der zweite, gegenüberliegend angeordnete Schenkel halbkreis
förmig ausgebildet ist. Der unter einem spitzen Winkel zum Steg verlau
fende Schenkel hintergreift das Klippelement 30 im Bereich seines zu
dem U-förmigen Profil abgekröpften Mittelbereichs, wohingegen der halb
kreisförmig ausgebildete Schenkel das freie Ende des Klippelementes 30
übergreift. Aufgrund der federelastischen Eigenschaften des Materials der
Klippelemente 30 und 31 sind diese Elemente insbesondere kraft- aber
auch formschlüssig miteinander verbunden. Zwischen den beiden Klipp
elementen 30 und 31 ist ein Armierungsgewebe 32 mit einer Vielzahl von
Öffnungen 33 eingespannt, welches den Außenputz 5 verstärkt.
Im übrigen ist das Klippelement 31 in der Fig. 9 dargestellt, und es ist zu
erkennen, daß es leiterförmig ausgebildet ist und demzufolge zwischen
seinen Stegen ebenfalls Öffnungen aufweist, die u. a. den Durchtritt des
aufzubringenden und flüssigen bzw. zähelastischen Außenputz 5 ermögli
chen, so daß ein inniger Verbund zwischen dem Armierungsgewebe 32,
den Klippelementen 30 und 31, der Hartschaumdämmplatte 2 und dem
Außenputz 5 erzielbar ist.