DE19749730C2 - Rufmeldegerät für ein Telefon - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Rufmeldegerät für ein Telefon, das eine durch den Benutzer aufrufbare Zusatzfunktion aufweist, beispielsweise eine Rufentgegen­ nahme- oder Anrufbeantworterfunktion, welches Rufmeldegerät in einem von dem Telefon getrennten, am Körper zu tragenden Gehäuse untergebracht und drahtlos mit dem Telefon verbunden ist und einen Eingang, dem bei ei­ nem Anruf ein elektronisches Rufmeldesignal des Telefons zuführbar ist, so­ wie einen Signalgeber zur Erzeugung eines durch den Benutzer mit den Sin­ neszellen der Haut wahrnehmbaren Rufsignals aufweist.

Ein Rufmeldegerät dieser Art wird beispielsweise in DE 195 22 769 A1 be­ schrieben. Dieses Rufmeldegerät ist in das Gehäuse einer Armbanduhr inte­ griert. Wenn das Rufmeldegerät in Betrieb ist, so ist das akustische Rufsignal des Telefons, beispielsweise eines tragbaren Telefons, stumm geschaltet, da­ mit andere Personen nicht durch das Rufsignal gestört werden. Stattdessen wird das Rufsignal drahtlos an das Rufmeldegerät in der Armbanduhr über­ mittelt, und dort wird ein Vibrator aktiviert, so daß der Benutzer ein taktiles Rufsignal erhält.

Grundsätzlich ist es auch bekannt, tragbare Telefone mit Zusatzfunktionen wie einer Anrufbeantworterfunktion oder Rufentgegennahmefunktion auszu­ statten (DE 195 35 612 A1). Diese Funktionen werden entweder automatisch bei Eingang des Anrufs ausgeführt oder manuell durch den Benutzer ausge­ löst. Im letzteren Fall kann der Benutzer, beispielsweise nachdem er anhand eines Displays die Identität des Anrufers festgestellt hat, entscheiden, ob er den Anruf unmittelbar entgegennehmen will oder ob er die Rufentgegennah­ me aktivieren will, damit die Verbindung so lange gehalten wird, bis er einen Ort aufgesucht hat, von wo aus er telefonieren kann, ohne andere zu stören. Eine weitere Alternative besteht darin, den Anruf überhaupt nicht entgegen­ zunehmen und die Anrufbeantworterfunktion zu aktivieren.

All diese Vorgänge machen es jedoch bisher erforderlich, daß der Benutzer das Telefon in die Hand nimmt, um entsprechende Bedienungselemente am Telefon zu betätigen. Auch diese Vorgänge werden oft als störend oder zu­ mindest als unhöflich empfunden.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, dem Benutzer eines Telefons eine un­ auffällige Aktivierung der jeweils gewünschten Zusatzfunktion zu ermögli­ chen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Rufmeldegerät der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß am Gehäuse des Rufmeldegerätes ein Be­ dienelement zur Übermittlung eines Befehls zur Auslösung der Zusatzfunktion an das Telefon angeordnet ist.

Der Benutzer kann somit die gewünschte Zusatzfunktion unmittelbar am Ruf­ meldegerät auslösen, das beispielsweise in die Armbanduhr integriert ist, und es ist somit nicht erforderlich, irgendwelche Manipulationen am Gehäu­ se des Telefons vorzunehmen.

Das Rufmeldegerät kann auch eine digitale Anzeige aufweisen, beispielsweise auf dem Zifferblatt der Armbanduhr, so daß die Rufnummer oder eine sonsti­ ge Identifizierung des Anrufers angezeigt werden kann und der Benutzer dann entscheiden kann, ob er den Anruf entgegennimmt oder nicht.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran­ sprüchen.

Mit Hilfe des Bedienelements an dem Rufmeldegerät kann beispielsweise auch ein Notruf ausgelöst werden, ohne daß das Telefon selbst für den Benut­ zer erreichbar sein muß. Solche Nutruffunktionen werden beispielsweise in DE 41 21 589 A1 und DE 41 30 647 A1 beschrieben.

Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines tragbaren Telefons mit ei­ nem erfindungsgemäßen Rufmeldegerät; und

Fig. 2 eine Seitenansicht einer Armbanduhr, in die ein Signalgeber des Rufmeldegeräts integriert ist; und

In Fig. 1 sind ein tragbares Telefon 10 und eine Armbanduhr 12 dargestellt, in die jeweils Teile des Rufmeldegerätes integriert sind. Das Rufmeldegerät wird gebildet durch einen in das Telefon 10 integrierten Sender/Empfänger 14 mit einer Reichweite von beispielsweise 30 m und einen in das Gehäuse der Armbanduhr 12 integrierten Empfangs- und Sendeteil 16. Dieser Emp­ fangs- und Sendeteil 16 weist auch einen Vibrator auf, durch den eine in den Boden des Uhrengehäuses eingelassene Schwingplatte 18 in Schwingung ver­ setzt wird.

Wenn das Rufmeldegerät eingeschaltet ist und ein Anruf an dem Telefon 10 eingeht, so wird das Rufmeldesignal, das normalerweise dem akustischen Signalgeber des Telefons 10 zugeführt wird, an den Sender/Empfänger 14 umgeleitet. Anstelle des akustischen Signals wird somit ein unhörbares Signal an den Empfangs- und Sendeteil 16 gesendet, der daraufhin den Vibrator ak­ tiviert, so daß der Träger der Armbanduhr 12 eine Vibration der Schwing­ platte 18 spürt.

Mit dem Rufmeldesignal kann von dem Sender/Empfänger 14 auch ein Iden­ tifizierungscode gesendet werden, der den Anrufer beispielsweise anhand seiner Telefonnummer identifiziert. Dieser Identifizierungscode wird von dem Empfangs- und Sendeteil 16 empfangen und auf einer digitalen Anzeige 20 auf dem Zifferblatt der Armbanduhr 12 dargestellt. Nachdem der Benutzer durch die Vibration der Schwingplatte 18 auf den Anruf aufmerksam gewor­ den ist, kann er so auf der Anzeige 20 den Anrufer identifizieren und dann entscheiden, ob er den Anruf entgegennehmen will oder nicht.

Die Armbanduhr 12 weist außerdem ein Bedienelement 22 auf, das beispiels­ weise durch eine Taste gebildet wird. Durch einmaligen Tastendruck wird der Anruf entgegengenommen. Der Empfangs- und Sendeteil 16 sendet dar­ aufhin ein entsprechendes Antwortsignal an den Sender/Empfänger 14. Da­ durch wird im Telefon 10 die Verbindung mit dem Anrufer hergestellt. In der Regel wird der Träger der Armbanduhr 12 noch nicht sofort mit dem Anrufer sprechen können, da er das Telefon 10 noch nicht griffbereit hat oder zunächst einen anderen Raum aufsuchen muß, von dem aus der telefo­ nieren kann, ohne andere in dem Raum anwesende Personen zu stören. Der Anrufer erhält deshalb durch eine in das Telefon 10 integrierte Anrufbeant­ worterfunktion zunächst eine Ansage etwa in der Form: "Ihr Anruf wird sofort entgegengenommen". Die Telefonverbindung wird gehalten, bis der Benutzer den Anruf am Telefon 10 entgegennimmt.

Wenn der Benutzer zur Zeit nicht mit dem Anrufer sprechen möchte, betä­ tigt er das Bedienelement 22 zweimal kurz hintereinander. Dadurch wird in dem Telefon 10 eine andere Anrufbeantworterfunktion ausgelöst, die den An­ rufer informiert, daß der Angerufene zur Zeit nicht erreichbar ist, und die den Anrufer ggf. auffordert, eine Nachricht zu hinterlassen, die dann im Tele­ fon 10 digital gespeichert wird.

Ein weiteres Bedienelement 24 gestattet es, in dem Telefon 10 eine automa­ tische Anruf-Funktion auszulösen. Wenn beispielsweise ein Benutzer oder ei­ ne Benutzerin des Nachts zu Fuß einen Weg in einer relativ unsicheren Ge­ gend zurückzulegen hat, so kann sie vorab im Telefon eine Notruf-Funktion programmieren. Hierzu gibt sie die Telefonnummer des Polizei-Notrufes ein und spricht einen Anruftext, der im Telefon 10 digital gespeichert wird. Die­ ser Anruftext enthält den Namen und den Aufenthaltsort der Benutzerin so­ wie die Bitte um sofortige polizeiliche Hilfe. Wenn die Benutzerin sich dann durch einen Angreifer bedroht fühlt, kann sie relativ unauffällig das Bedien­ element 24 an der Armbanduhr betätigen. Daraufhin wählt das Telefon 10 au­ tomatisch die Notruf-Nummer und gibt nach Aufbau der Verbindung den zu­ vor gespeicherten Text aus.

In entsprechender Weise kann auch ein Notruf gespeichert werden, mit dem um ärztliche Hilfe gebeten wird, oder irgendeine sonstige Mitteilung. Es kön­ nen auch mehrere verschiedene Anruf-Funktionen vorprogrammiert werden, die dann durch mehrmalige Betätigung des Bedienelements 24 aufgerufen werden können. Eine Code-Nummer oder irgendeine sonstige Identifizierung der gewählten Anruf-Funktion kann auf der Anzeige 20 dargestellt werden. Anstelle eines gesprochenen Anruftextes kann die Anruf-Funktion auch die Übermittelung von Steuersignalen beinhalten, mit denen externe Geräte über das Telefonnetz ansteuerbar sind.

Claims (4)

1. Rufmeldegerät für ein Telefon, das eine durch den Benutzer aufrufbare Zusatzfunktion aufweist, beispielsweise eine Rufentgegennahme- oder Anruf­ beantworterfunktion, welches Rufmeldegerät in einem von dem Telefon (10) getrennten, am Körper zu tragenden Gehäuse untergebracht und drahtlos mit dem Telefon verbunden ist und einen Eingang, dem bei einem Anruf ein elektronisches Rufmeldesignal des Telefons zuführbar ist, sowie einen Signal­ geber (18) zur Erzeugung eines durch den Benutzer mit den Sinneszellen der Haut wahrnehmbaren Rufsignals aufweist, gekennzeichnet durch ein am Ge­ häuse des Rufmeldegerätes angeordnetes Bedienelement (22, 24) zur Über­ mittlung eines Befehls zur Auslösung der Zusatzfunktion an das Telefon (10).

2. Rufmeldegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber (18) ein taktiles Signal erzeugt.

3. Rufmeldegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber (18) in das Gehäuse einer Armbanduhr (12) integriert ist.

4. Rufmeldegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine in das Telefon integrierte Anruf-Funktion, die auf einen Befehl des Be­ dienelements (24) hin automatisch eine vorprogrammierte Telefonnummer anwählt und eine vorprogrammierte Information über das Telefonnetz aus­ gibt.