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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Notrufs sowie
eine Notfall-Messeinrichtung und ein Mobiltelefon zur Ausführung des Verfahrens.
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Durch
den weit verbreiteten Einsatz von Mobiltelefonen hat sich die Notfall-Reaktionszeit
von öffentlichen
Notfalldiensten wie Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten verringert,
weil immer mehr vorbeifahrende Autofahrer in der Lage sind, kurz
nach einer Notfallsituation die Nummer dieser Rettungsdienste zu
wählen.
Der Versuch des Anrufers, eine solche Notrufnummer zu wählen, wird
jedoch erschwert, weil Mobiltelefone so konfiguriert sein können, dass
die Eingabe eines Zugangscodes zum Entsperren des Telefons erforderlich
ist, bevor ein Anruf getätigt
werden kann, und der Teilnehmer muss sich die Nummer der Notfalldienste
merken und die entsprechende Nummer eintippen.
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In
US 5,479,482 wird ein Mobiltelefon
beschrieben, das Informationen über
seinen Standort sendet, wenn ein Notruf an einen Notfalldienst durchgeführt wird.
Das Mobiltelefon benutzt einen GPS-Empfänger (GPS = Global Positioning
Service) zur Bestimmung des Standortes des Mobiltelefons. Zusätzlich dazu
kann das Mobiltelefon programmiert werden, persönliche Charakteristiken zu
senden, die der Teilnehmer in das mobile Endgerät eingegeben hat. In einer
Notfallsituation sendet das Endgerät diese Information gleichzeitig
mit der Standort-Information
an den öffentlichen
Notfalldienst. Auch dieses Verfahren zur Erzeugung eines Notrufs
benötigt
weiterhin mehrere komplizierte Eingabe-Operationen, die für einen
Teilnehmer in einer Notfallsituation schwer zu merken oder auszuführen sind.
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In
US 2002/0137489 A1 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem ein Sensor
in einem Auto einen Notfall an eine mit dem Sensor gekoppelte Haupt-Einrichtung
signalisiert. Von der Haupt-Einrichtung
wird über
eine Kurzstrecken-Funkverbindung eine Benachrichtigung über das
Ereignis an eine nachgeordnete Einrichtung gesendet, die mit einem
Mobiltelefon gekoppelt ist. Im Speicher des Mobiltelefons sind Notfall-Benachrichtigungs-Informationen
gespeichert, die eine Anzahl von Nachrichten für und Telefonnummern von Empfangsgeräten umfassen.
Entsprechend der im Mobiltelefon gespeicherten Informationen wird
die Notfall-Benachrichtigungs-Meldung zu den entsprechenden Empfangsgeräten gesendet.
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In
DE 202 14 189 U1 wird
ein System beschrieben, in dem eine Messeinrichtung die Körperfunktionen
eines Menschen analysiert, insbesondere den Blutzuckerspiegel. Eine
für den
Wert spezifische Information wird von der Messeinrichtung über eine drahtlose
Verbindung zu einem Mobiltelefon übertragen. Das Mobiltelefon
sendet diese Information zu einem Telekommunikationsnetz, von wo
sie von einer Unterstützungs-Stelle, z.B. einem
Arzt, empfangen werden kann. Für
den Fall, dass der Körperfunktions-Wert
nicht innerhalb eines vordefinierten Bereichs liegt, kann ein Alarm
vom Mobiltelefon zur Unterstützungs-Stelle
gesendet werden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Erzeugung von Notrufen
zu verbessern.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung wird durch ein Verfahren zur Erzeugung
eines Notrufs gemäß Anspruch
1 erreicht. Das Ziel der vorliegenden Erfindung wird weiterhin durch
eine Notfall-Messeinrichtung gemäß Anspruch
5 erreicht. Das Ziel der vorliegenden Erfindung wird weiterhin durch
ein Mobiltelefon gemäß Anspruch
7 erreicht.
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Der
Einsatz der Erfindung ermöglicht
es, eine verbesserte Notruf-Funktion einzuführen, mit der die oben beschriebenen
Nachteile überwunden werden,
wobei die Vorteile der neuen Notruf-Funktion mit geringen Implementations-Kosten
gepaart sind. Die Erfindung verringert die Reaktionszeit auf einen Notfall.
Es ist nicht mehr erforderlich, dass eine Person, die mit einer
Notfallsituation konfrontiert wird, ihr Mobiltelefon suchen, sich
an eine Notrufnummer erinnern und mehrere Tasten auf ihrem Mobiltelefon drücken muss.
Sie vereinfacht und beschleunigt deutlich die Auslösung eines
Notrufs. Weiterhin sind diese Vorteile mit wettbewerbsfähig geringen
Implementations-Kosten kombiniert. Die Notfall-Messeinrichtung kann
als einfaches, kleines und billiges Massenprodukt konstruiert werden.
Da eine Vielzahl von Mobiltelefonen bereits mit drahtlosen Schnittstellen für kurze
Entfernungen ausgestattet ist, ist es nicht erforderlich, Hardware-Änderungen oder Anpassungen
auf der Seite des Mobiltelefons durchzuführen. Das ist ein wichtiger
Vorteil, da es nicht erforderlich ist, ein spezielles Mobiltelefon
zu konstruieren, das in der Lage ist, einen Notruf-Dienst bereitzustellen. Eine
Vielzahl bereits erhältlicher
Mobiltelefone kann dazu benutzt werden, den Dienst zu implementieren, sobald
sie durch kleine Software-Änderungen
angepasst wurden.
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Weitere
Vorteile werden durch die Ausführungen
der Erfindung erreicht, die in den abhängigen Ansprüchen angegeben
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
der Erfindung wird ein Notfall-Ereignis durch Aktivierung einer
Notfall-Taste ausgelöst,
die von der Notfall-Messeinrichtung bereitgestellt wird. Vorzugsweise
ist die Notfall-Messeinrichtung ein einfaches und kleines Gerät, das als
einziges manuelles Eingabemittel eine Notfall-Taste hat und mit
einem Sender zum Senden des Notruf-Signals über die drahtlose Kommunikations-Schnittstelle zum
Mobiltelefon, mit einer Stromversorgung für den Sender und mit einer elektronischen
Schaltung ausgestattet ist, die den Sender aktiviert, um das Notruf-Signal über die
drahtlose Kommunikations-Schnittstelle zu senden, wenn die Notfall-Taste
vom Teilnehmer gedrückt
wird. Der Teilnehmer kann eine solche Notfall-Messeinrichtung in
seiner Tasche tragen, wo sie in einer Notfallsituation vom Teilnehmer
leicht berührt
und aktiviert werden kann. Weiterhin kann ein solches einfaches
Gerät in der
Armbanduhr des Teilnehmers oder in vom Teilnehmer getragenem Schmuck
implementiert werden. Weiterhin können solche einfachen Geräte an verschiedenen
Stellen positioniert werden, die der Teilnehmer typischerweise besucht,
zum Beispiel in jedem Raum seines Appartements oder an einer zentralen
Stelle seines Autos. Wegen des geringen Preises einer solchen Notfall-Messeinrichtung
kann ein Teilnehmer eine Vielzahl solcher Notfall-Messeinrichtungen
an verschiedenen Stellen anbringen, um in jeder Situation in der
Nähe einer
Notruf-Taste zu sein. Ein kompliziertes Gerät, das Mobiltelefon, bedient eine
Vielzahl solcher Notfall-Tasten, wodurch sich die Gesamt-Implementations-Kosten
drastisch verringern.
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Gemäß einer
Ausführung
der Erfindung sendet die Notfall-Messeinrichtung
eine einfache vordefinierte Nachricht, die eine spezielle Anwendung
des Mobiltelefons auslöst,
in der die gesamte Logik des Notruf-Dienstes implementiert ist.
Dies macht es möglich,
als Notfall-Messeinrichtung ein wirklich einfaches Gerät mit einem
einfachen, minimalen Satz an Bauelementen zu benutzen. Es ist aber
auch möglich,
dass die Notfall-Messeinrichtung eine Speichereinheit, die Daten über den
Notruf enthält,
sowie eine Steuereinheit zum Senden dieser Daten über die drahtlose
Kommunikations-Schnittstelle zum Mobiltelefon enthält. Das
bedeutet, dass alle Daten oder mindestens ein Teil der vom Mobiltelefon
zum Aufbau des Notrufs benutzten Daten als Teil des Notruf-Signals
von der Notfall-Messeinrichtung zum Mobiltelefon übertragen
werden.
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Zum
Beispiel werden Daten, wie die zum Ziel zu übertragende Nachricht und die
Rufnummer des Ziels als Teil des Notrufsignals von der Notfall-Messeinrichtung
zum Mobiltelefon übertragen.
Zur Implementation dieser Lösung
können
Standard-Bluetooth-Mechanismen
verwendet werden. Diese Lösung
hat folgende Vorteile: Die Notfall-Messeinrichtung wird von einem
speziellen Mobiltelefon unabhängig
und kann in Kombination mit einem möglicherweise unbegrenzten Satz
von Mobiltelefonen benutzt werden. Zum Beispiel kann ein Mobiltelefon
eines anderen Teilnehmers verwendet werden, einen Notruf durchzuführen. Dadurch
wird das gesamte System flexibler, und die Reichweite und die Gesamtkosten
zur Bereitstellung des Dienstes an eine spezielle Benutzergruppe
werden verringert.
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Weiterhin
ist es möglich,
dass die Notfall-Messeinrichtung einen GPS-Empfänger zur Bestimmung der geografischen
Position der Notfall-Messeinrichtung hat. Weiterhin ist es möglich, anstelle
eines GPS-Empfängers
jede andere Art von Positionsbestimmungs-System zu verwenden, z.B. einen
Empfänger
für das
auf Satelliten basierende Galileo-System oder einen auf dem Standort
basierenden Dienst.
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Die
Notfall-Messeinrichtung sendet Positions-Daten, die von diesem GPS-Empfänger bestimmt
wurden, über
die drahtlose Kommunikations-Schnittstelle zum Mobiltelefon, um
den Inhalt der zum Ziel übertragenen
Notfall-Nachricht zu verbessern. Es ist aber auch möglich, dass
die geografische Position des Teilnehmers vom Mobiltelefon bestimmt wird,
und zwar durch einen externen GPS-Empfänger, der über die drahtlose Kommunikationsschnittstelle
mit dem Mobiltelefon kommuniziert, oder über einen Netzwerk-Dienst,
der die Position des Mobiltelefons bestimmt, indem er die Signalpegel
von Funksignalen überwacht,
die zwischen dem Mobiltelefon und den umliegenden Basisstationen
ausgetauscht werden.
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Es
ist möglich,
den Notruf zur Telefonnummer eines öffentlichen Notfalldienstes,
wie Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst, weiterzuleiten, oder
diesen Anruf zur Telefonnummer eines speziellen Teilnehmers zu leiten,
zum Beispiel an einen Verwandten des Teilnehmers. Vorzugsweise gibt
das Ziel, z.B. das Mobiltelefon einer Kontaktperson, eine spezielle
Benachrichtigung aus, wenn es einen Anrufversuch bezüglich eines
Notrufes erkennt. Hierdurch wird es dem Angerufenen möglich, das
Eintreffen eines Notrufs sofort zu erkennen und den Notruf mit der
entsprechenden Dringlichkeit zu behandeln.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung
der Erfindung hat die Notfall-Messeinrichtung
ein oder mehrere Körper-Sensoren,
die ein Notfall-Ereignis automatisch auslösen, wenn einige vorprogrammierte
Körper-Messungs-Schwellwerte
erreicht werden. Eine überwachte
Person kann einen Satz solcher Notfall-Messeinrichtungen tragen, von denen
jeder an einer bestimmten Stelle des Körpers einer überwachten
Person angeordnet ist. Jede der Notfall-Messeinrichtungen ist in
der Lage, über
die drahtlose Kommunikations-Schnittstelle mit dem Mobiltelefon
zu interagieren und löst
den Aufbau eines Notrufs aus. Dieses Netzwerk von Körper-Sensoren überwacht den
Körper
der Person, erkennt Notfall-Ereignisse auf der Grundlage von Körper-Messungen und löst auf der
Grundlage dieser Ergebnisse einen Notruf aus. Ein solches Netzwerk
erkennt sogar Notfall-Ereignisse,
die von der überwachten
Person nicht bemerkt werden, wodurch sich die Gesamt-Sicherheit und
die Sicherheit des Systems erhöhen.
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Diese
und weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden besser
verstanden, wenn man die folgende detaillierte Beschreibung von
zurzeit bevorzugten beispielhaften Ausführungen in Verbindung mit den
begleitenden Zeichnungen liest, in denen:
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1 ein
Blockdiagramm eines Notrufsystems ist, das eine Notfall-Messeinrichtung
und ein Mobiltelefon für
eine erste Ausführung
der Erfindung enthält.
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2 ein
Blockdiagramm eines Notrufsystems zeigt, das ein Mobiltelefon und
mehrere Notfall-Messeinrichtungen gemäß einer zweiten Ausführung der
Erfindung enthält.
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1 zeigt
ein Kommunikations-Netzwerk 1, ein Endgerät 4,
ein Mobiltelefon 2 und eine Notfall-Messeinrichtung 3.
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Das
Kommunikations-Netzwerk 1 ermöglicht die Kommunikation zwischen
dem Mobiltelefon 2 und dem Endgerät 4. Vorzugsweise
ist das Kommunikations-Netzwerk 1 ein Zellularfunk-Kommunikationsnetzwerk,
zum Beispiel entsprechend dem GSM- oder UMTS-Standard (GSM = Global System
for Mobile Communication; UMTS = Universal Mobile Telecommunications
System). Neben einem oder mehreren solcher Zellularfunk-Kommunikationsnetzwerke kann
das Kommunikationsnetzwerk 1 weiterhin ein oder mehrere
Telefon-Festnetze enthalten, zum Beispiel PSTN- oder ISDN-Netze
(PSTN = Public Switched Telecommunication Network; ISDN = Integrated Services
Digital Network). Weiterhin kann das Kommunikationsnetz 1 ein
oder mehrere Datennetze enthalten, die eine Datenkommunikation zwischen
dem Mobiltelefon 2 und dem Endgerät 4 unterstützen. Zum
Beispiel sind solche Datennetze IP-Netzwerke, die ein IP-Protokoll als Kommunikationsprotokoll
der Ebene 3 benutzen (IP = Internet Protocol).
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Das
Endgerät 4 ist
ein Endgerät
eines Teilnehmers am Kommunikationsnetzwerk 1, zum Beispiel
ein weiteres Mobiltelefon, ein Festnetz-Telefon, ein IP-Telefon
oder ein Computer, der mit dem Mobiltelefon 2 über einen
WEB-Browser oder ein Email-System kommuniziert. Weiterhin ist es
möglich, dass
das Endgerät 4 ein
Endgerät
einer Notfall-Agentur ist, das über
einen Kommunikations-Server gesteuert wird, zum Beispiel auf der
Grundlage der IN-Technologie (IN = Intelligent Network).
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Gemäß einer
ersten Ausführung
der Erfindung ist die Notfall-Messeinrichtung 3 ein
wirklich einfaches, preiswertes Gerät, das ein Gehäuse und eine
Notruf-Taste 31, einen Sender 32, einen elektronischen
Schaltkreis 33 und eine Stromversorgung 34 enthält, die
in dem Gehäuse
untergebracht sind.
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Der
Sender 32 ist ein Sender, der in der Lage ist, ein Notruf-Signal über eine
drahtlose Kommunikations-Schnittstelle zum Mobiltelefon 2 zu
senden. Vorzugsweise ist der Sender 32 ein Bluetooth-Sender,
der in der Lage ist, das Bluetooth-Protokoll und die Bluetooth-Funkschnittstelle
zu behandeln. Es ist aber auch möglich,
dass der Sender 32 eine andere Art von Kurzstrecken-Funkschnittstelle
bedient. Weiterhin ist es möglich,
dass der Sender 32 ein Infrarot-Sender ist, der in der
Lage ist, das entsprechend einem Kommunikations-Protokoll codierte
Notruf-Signal zu senden, das von einem Infrarot-Empfänger des
Mobiltelefons 2 codiert werden kann. Da mehr und mehr Mobiltelefone
mit Bluetooth und Infrarot-Schnittstellen ausgestattet sind, kann
die Notfall-Messeinrichtung 3 mit einer Vielzahl vorhandener Arten
von Mobiltelefonen betrieben werden, wenn solche Arten von drahtlosen
Kommunikations-Schnittstellen
unterstützt
werden.
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Die
Stromversorgung 34 ist eine Batterie oder eine wiederaufladbare
Batterie.
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Der
elektronische Schaltkreis 33 verbindet die Notruf-Taste 31 mit
dem Sender 32. Wenn der Benutzer die Taste 31 drückt, löst die Notfall-Taste 31 im elektronischen
Schaltkreis 33 ein Notfall-Ereignis aus, wonach der elektronische
Schaltkreis 33 den Sender 32 aktiviert, ein Notruf-Signal 71 über die drahtlose
Kommunikations-Schnittstelle zum Mobiltelefon 2 zu senden.
Zum Beispiel überwacht
der elektronische Schaltkreis 33 die Notruf-Taste 31. Wenn
die Notruf-Taste 31 durch den Druck eines Benutzers aktiviert
wird, versorgt der elektronische Schaltkreis 33 den Sender 32 und
legt ein zuvor gespeichertes Datensignal an den Sender 32 an,
das bewirkt, dass der Sender 32 eine zuvor gespeicherte Nachricht
an das Mobiltelefon 2 sendet.
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Da
die Notfall-Messeinrichtung 3 einen solchen reduzierten
minimalen Satz von Bauelementen aufweist, kann sie wirklich klein
sein, zum Beispiel kann sie die Form einer Scheckkarte haben, die
der Benutzer in der Tasche tragen kann oder die mit Klebeband an
verschiedenen Stellen befestigt werden kann, zum Beispiel am Lenkrad
eines Fahrzeugs.
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Das
Mobiltelefon 2 besteht aus einem Gehäuse, einem Mikroprozessor mit
einer Vielzahl von Peripherieeinheiten, einer Funk-Kommunikations-Einheit
zur Kommunikation mit dem Kommunikationsnetzwerk 1, verschiedenen
Eingabe- und Ausgabe-Einheiten,
zum Beispiel einer Tastatur, einer Flüssigkristall-Anzeige, einer Kamera,
einem Lautsprecher und einem Mikrofon sowie mit einem Transceiver
zur Behandlung einer drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikations-Schnittstelle,
zum Beispiel ein Bluetooth-Transceiver oder ein Infrarot-Transceiver. Weiterhin
enthält
das Mobiltelefon 2 verschiedene Software-Programme, die
von dem Mikroprozessor ausgeführt
werden und die Funktionalitäten
steuern, die von den oben erwähnten
Hardware-Komponenten
bereitgestellt werden. Dabei stellt das Mobiltelefon 2 seine
Funktionalitäten
durch Interaktion seiner oben erwähnten Hardware- und Software-Komponenten
bereit und enthält
vom funktionellen Standpunkt einen Empfänger 21, eine Kommunikations-Einheit 22,
Steuereinheiten 23 und 24 und eine Kommunikations-Einheit 25.
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Der
Empfänger 21 ist
ein Bluetooth- oder Infrarot-Empfänger. Die Kommunikations-Einheit 22 decodiert
die über
den Empfänger 21 empfangenen Signale.
Zum Beispiel decodiert sie das vom Empfänger 21 empfangene
Notruf-Signal 71 und leitet dieses Signal an die Steuereinheit 24 weiter.
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Die
Steuereinheit 24 wird durch die Ausführung eines Software-Programms auf der
durch das Mobiltelefon 2 bereitgestellten Hardware-Plattform bereitgestellt.
Die Steuereinheit 24 löst
den Aufbau eines Notrufs an ein vordefiniertes Ziel aus, wenn das Mobiltelefon 2 über die
vom Empfänger 21 bereitgestellte
drahtlose Schnittstelle und die Kommunikations-Einheit 22 ein
Notruf-Signal von mindestens einer Notfall-Messeinrichtung empfängt, zum
Beispiel von der Notfall-Messeinrichtung 3.
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Dieses
Software-Programm führt
eine Neuprogrammierung eines Standard-Mobiltelefons durch, damit
es als Mobiltelefon gemäß der Erfindung arbeitet.
Das Software-Programm kann bereits bei der Herstellung des Mobiltelefons
oder in der Verkaufsstelle installiert werden, so dass es später vom Benutzer
des Mobiltelefons nur aktiviert werden muss, um die oben erwähnten Funktionalitäten bereitzustellen.
Es ist aber auch möglich,
dass dieses Computerprogramm später
von einem Netzwerk-Server über
das Kommunikations-Netzwerk 1 oder von einem Computer über die
vom Empfänger 21 und
die Kommunikations-Einheit 22 bereitgestellte drahtlose
Kommunikations-Schnittstelle oder über einen Steckverbinder, der
eine serielle oder parallele Schnittstelle des Mobiltelefons 2 mit
dem Computer verbindet, heruntergeladen wird. Zum Beispiel ist das Softwareprogramm
auf einem Datenträger
gespeichert, und dieser Datenträger
wird als Paket zusammen mit der Notfall-Messeinrichtung 3 an
den Endbenutzer geliefert.
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Die
Steuereinheit 24 kann mehrere Operationen 26, 28, 29 und 30 ausführen.
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Die
Operation 26 empfängt
Signale von der Kommunikations-Einheit 22 und
der Steuereinheit 23. Die Steuereinheit 23 bestimmt
die geografische Position des Mobiltelefons 2. Zum Beispiel
enthält
sie einen GPS-Empfänger
oder kontaktiert einen Lokalisierungs-Server, der die geografische
Position des Mobiltelefons 2 mittels Funksignalpegeln von
Basisstationen, die mit dem Mobiltelefon 2 kommunizieren, bestimmt.
Die Steuereinheit 23 sendet die festgestellte geografische
Position an die Operation 26. Es ist aber auch möglich, die
Erfindung ohne eine solche Bestimmung der geografischen Position
des Mobiltelefons 2 zu implementieren.
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Die
Operation 26 bestimmt, ob ein von der Kommunikations-Einheit 22 empfangenes
Signal ein Notrufsignal ist, das von einer Notfall-Messeinrichtung
empfangen wurde. Zur Durchführung
dieser Berechnung vergleicht die Operation 26 das empfangene
Signal mit einem Satz vordefinierter Signale, der z.B. die vorprogrammierte
Nachricht des elektronischen Schaltkreises 33 enthält. Weiterhin
ist es möglich,
dass sie die im empfangenen Signal enthaltene Sender-Kennung mit
einem Satz vordefinierter Kennungen vergleicht, die (registrierten)
Notfall-Messeinrichtungen zugeordnet sind.
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Weiterhin
enthält
die Operation 26 einen Datensatz 27, der ein oder
mehrere Ziele eines Notrufs und eine Nachricht, die im Notfall an
dieses Ziel zu senden ist, angibt. Weiterhin kann der Datensatz 27 ein
Benutzerprofil enthalten, das angibt, unter welchen Bedingungen,
zum Beispiel abhängig
von der Zeit oder der geografischen Position, welches Ziel über welchen
Kommunikationskanal, zum Beispiel über SMS oder über Sprachkommunikation
(SMS = Short Message Service), zu kontaktieren ist, und welche Nachricht
an das Ziel zu senden ist. Es ist möglich, dass der Datensatz 27 vom
Benutzer personalisiert wird, bevor das Softwareprogramm zum Mobiltelefon 2 heruntergeladen
wird. Weiterhin ist es möglich,
dass der Benutzer mit Hilfe der vom Mobiltelefon 2 bereitgestellten
Benutzerschnittstelle Daten des Datensatzes 27 eingibt
und ergänzt.
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Die
Operationen 28 und 29 ermöglichen den Aufbau eines Notrufs über verschiedene
Kommunikationsdienste. Zum Beispiel führt die Operation 28 Funktionalitäten aus,
eine SMS mit einem von der Operation 26 definierten SMS-Text
an ein von der Operation 26 spezifiziertes SMS-Ziel zu
senden. Die Operation 29 führt Funktionalitäten aus,
eine von der Operation 26 spezifizierte Nummer zu wählen, und sendet
eine von der Operation 26 spezifizierte Sprachnachricht,
wenn die Telekommunikations-Verbindung
zu dieser Nummer aufgebaut ist.
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Die
Operation 30 überprüft, ob der
Benutzer des Mobiltelefons 2 die Bereitstellung des Notruf-Dienstes
freigegeben hat oder nicht. Wenn der Dienst nicht freigegeben ist,
blockiert sie die Ausführung
der von den Operationen 28 oder 29 bereitgestellten
Funktionen. Wenn nicht, gibt sie die Kommunikation zwischen den
von den Operationen 28 und 29 ausgeführten Funktionen
und der Steuereinheit 25 frei, die die Grundfunktionalitäten des
Mobiltelefons 2 darstellen.
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Um
den oben beschriebenen Dienst zur Erzeugung eines Notrufs einzurichten,
muss der Benutzer zunächst
den Datensatz 27 personalisieren, das Softwareprogramm
auf dem Mobiltelefon 2 installieren und diese Funktion
im vom Mobiltelefon 2 bereitgestellten Funktionssatz aktivieren.
Weiterhin muss er die Notfall-Messeinrichtung 3 für das Mobiltelefon 2 bekannt
machen, so dass die Sender-Kennung der Notfall-Messeinrichtung 3 der
Kommunikations-Einheit 22 bekannt ist und Kommunikationen
von der Notfall-Messeinrichtung 3 von der Kommunikations-Einheit 22 akzeptiert
werden (für
den Fall, dass der Sender 32 und der Empfänger 21 auf
der Bluetooth-Technologie
basieren). Es ist aber auch möglich,
ein Sender-Empfänger-Paar
auf der Basis von Infrarot oder WLAN zu benutzen.
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Wenn
der Benutzer im Folgenden die Notruf-Taste 31 drückt, löst die Notruf-Taste 31 ein
Notfall-Ereignis in der Notfall-Messeinrichtung 3 aus, und
der elektronische Schaltkreis 33 aktiviert den Sender 32,
wenn er dieses Notfall-Ereignis erkennt. Dann sendet der Sender 32 das
vordefinierte Notruf-Signal 71 an
das Mobiltelefon 2. Die Steuereinheit 24 löst den Aufbau
eines Notrufs zu einem vordefinierten Ziel aus, zum Beispiel zum
Endgerät 4,
wenn sie den Empfang der Notruf-Nachricht 71 von
der Notfall-Messeinrichtung 3 erkennt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung
der Erfindung werden alle oder ein Teil der Daten des Datensatzes 27 in
der Notfall-Messeinrichtung 3 gespeichert
und über
das Notruf-Signal 71 zur Steuereinheit 24 gesendet.
Der elektronische Schaltkreis 33 der Notfall-Messeinrichtung 3 enthält Speicher-Mittel
zur Speicherung dieser Daten. Die Personalisierung dieser Daten
wird über
die Kurzstrecken-Kommunikations-Schnittstelle ausgeführt, die
vom Sender 32 bereitgestellt wird, der in diesem Fall zusätzliche
Funktionalitäten
zur Ausführung
einer bidirektionalen Kommunikationsverbindung hat. Es ist aber
auch möglich,
dass die Notfall-Messeinrichtung 3 eine zusätzliche
Schnittstelle hat, um solche personalisierten Daten in die Speicher-Mittel
herunterzuladen oder diese Daten zu ergänzen. Gemäß dieser Ausführung der
Erfindung ist das Mobiltelefon 2 in der Lage, Notrufe zu
verschiedenen Zielen aufzubauen und abhängig von dem Notruf-Signal
und der Notfall-Messeinrichtung,
von der das Notruf-Signal empfangen wird, verschiedene personalisierte
Notruf-Nachrichten an diese Ziele zu senden. Das macht es möglich, Benutzergruppen
einzurichten, in denen ein Satz personalisierter Notfall-Messeinrichtungen einen
gemeinsamen Satz von Mobiltelefonen nutzt. Weiterhin ist es möglich, dass
der Notruf von der Art der Notfall-Messeinrichtung abhängt (siehe Ausführung gemäß 2).
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Gemäß einer
weiteren Ausführung
der Erfindung werden die Funktionalitäten der Steuereinheit 23 in
der Notfall-Messeinrichtung 3 implementiert.
In diesem Fall bestimmt die Notfall-Messeinrichtung 3 ihre
geografische Position, wenn sie ein Notfall-Ereignis erkennt. Dann
sendet sie ihre geografische Position als Teil des Notruf-Signals 71 an
das Mobiltelefon 2, das im Folgenden diese geografische
Position an das vordefinierte Ziel sendet.
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Weitere
Ausführungen
der Erfindung werden anhand von 2 erläutert.
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2 zeigt
ein Notruf-System mit dem Endgerät 4,
dem Kommunikations-Netzwerk 1, dem Mobiltelefon 2,
der Notfall-Messeinrichtung 3,
einer weiteren Notfall-Messeinrichtung 5 und einer externen Einheit 6.
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Das
Kommunikations-Netzwerk 1, das Endgerät 4, die Kommunikations-Einheiten 22 und 25, der
Empfänger 21,
die Steuereinheit 24 und die Komponenten 31, 32, 33 und 34 der
Notfall-Messeinrichtung 3 sowie die Komponenten 21, 22, 24, 26, 27, 28, 29, 30 und 25 des
Mobiltelefons 2 sind entsprechend der mit Hilfe von 1 beschriebenen
Ausführungen angeordnet.
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Das
Mobiltelefon 2 aus 2 enthält nicht die
Steuereinheit 23.
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Die
externe Einheit 6 übernimmt
die Funktionen der Steuereinheit 23. Die externe Einheit 6 hat eine Stromversorgung 62,
einen Sender 61, eine Steuereinheit 63 und einen
GPS-Empfänger 64 (GPS
= Global Positioning System). Der GPS-Empfänger 64 bestimmt seine
geografische Position und sendet diese Information zur Steuereinheit 63.
Auf Anforderung gibt die Steuereinheit 63 an den Sender 61,
der vorzugsweise ein Bluetooth- oder Infrarot-Sender ist, den Befehl,
die geografische Position an das Mobiltelefon 2 zu senden.
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Die
Notfall-Messeinrichtung 5 hat mindestens einen Körper-Sensor, der automatisch
ein Notfall-Ereignis auslöst,
wenn einige vorprogrammierte Körper-Messungs-Schwellwerte
erreicht werden. Im Gegensatz zur Notfall-Messeinrichtung 3,
wo die Auslösung
eines Notfall-Ereignisses vom Benutzer veranlasst wird, löst die Notfall-Messeinrichtung 5 den
Aufbau eines Notrufs automatisch aus.
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Die
Notfall-Messeinrichtung 5 enthält eine Stromversorgung 52,
einen Sender 51, einen elektronischen Schaltkreis 53 und
zwei Körper-Sensoren 54 und 55.
Zum Beispiel überwachen
die Körper-Sensoren 54 und 55 den
Herzschlag und den Blutdruck des Benutzers. Der elektronische Schaltkreis 53 vergleicht
die Körper-Messungen
der Körper-Sensoren 54 und 55 mit
vorprogrammierten Schwellwerten. Wenn einer der Schwellwerte erreicht
oder überschritten
wird, wird ein Notfall-Ereignis ausgelöst. Wenn der elektronische
Schaltkreis 53 die Auslösung eines
Notfall-Ereignisses erkennt, versorgt er den Sender 51 und
legt ein elektronisches Signal an den Sender 51 an, das
die Übertragung
eines vorprogrammierten Notruf-Signals 72 zum Mobiltelefon 2 auslöst, das
vom Mobiltelefon 2 verarbeitet wird, wie oben anhand der
ersten Ausführung
in 1 beschrieben.
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Es
ist aber auch möglich,
dass der elektronische Schaltkreis 53 komplexere Funktionalitäten ausführt, zum
Beispiel die Übertragung
von Messwerten über
das Notruf-Signal 72 zum Mobiltelefon 2, oder
die Übertragung
aller oder eines Teils der Daten des Datensatzes 27 als
Teil des Notruf-Signals 72 zum Mobiltelefon 2.
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Die
Notfall-Messeinrichtungen 3 und 5 und die externe
Einheit 6 bilden das Körper-Netzwerk, das
vom Benutzer getragen wird, um sicherzustellen, dass jede Notfall-Situation
erkannt wird und ihr durch den Aufbau eines Notrufs an ein vordefiniertes
Ziel begegnet wird. Ein solches Körper-Netzwerk kann mehrere
Notfall-Messeinrichtungen enthalten, die wie die Notfall-Messeinrichtung 5 ausgestattet
sind und an verschiedenen Stellen des Körpers des Benutzers platziert
werden, abhängig
von den Körper-Messungen,
die von der jeweiligen Notfall-Messeinrichtung
ausgeführt
wird.