DE19749694A1 - Vorrichtung zum Abpacken von Baustoffen - Google Patents
Vorrichtung zum Abpacken von BaustoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Vorrichtung zum Abpacken von
Baustoffen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Gegenwärtig werden durch den Baustoffhandel eine Vielzahl
von unterschiedlichsten Baustoffmischungen angeboten, deren
Komponenten nach intensiver Trocknung bereits vor der ei
gentlichen Verwendung in einem durch den Anwendungszweck
bestimmten Mischungsverhältnis vermengt und in einkammrigen
Behältnissen, bevorzugt in Säcken aus Papier, unterschied
licher Größe abgepackt und verkauft werden. Erst zum Zeit
punkt der Verwendung erfolgt durch Zugabe einer durch An
wendungsvorschriften bestimmten Wassermenge eine anwen
dungsgerechte Konditionierung der trocknen Baustoff
mischung.
Diese Form des Abpackens der Komponenten von Baustoff
mischungen erfordert zwingend, daß die einzelnen Komponen
ten absolut frei von Feuchtigkeit sind, da es sonst inner
halb der Verpackung zu einem vorzeitigen Abbinden kommt,
wodurch die gesamte Baustoffmischung unbrauchbar wird und
nicht mehr bestimmungsgemäß zum Einsatz gebracht werden
kann.
Dadurch weist das bekannte Abpacken den wesentlichen Nach
teil auf, daß, beispielsweise bei einem als Baustoff
mischung angebotenem Fertigbeton oder Putzmörtel, zumindest
eine der Komponenten der Baustoffmischung, bevorzugt der
Zuschlagstoff Kies oder Sand, vor dem eigentlichen Abpack
vorgang in aufwendiger Weise im wesentlichen vollständig
getrocknet werden muß.
Dieser Trocknungsvorgang erfordert einen erheblichen Ko
stenaufwand durch den Einsatz von Anlagentechnik und Ener
gie. Allein die Trocknungsanlagen bedingen bis zu 80% der
gesamten Investitionskosten für eine Abpack- oder Verpac
kungslinie. Der ökonomische Widersinn eines solchen Trock
nungsvorganges wird um so deutlicher, wenn man sich verge
genwärtigt, daß die mit hohem technischen Aufwand den Kom
ponenten der Baustoffmischung - im wesentlichen nur unter
Berücksichtigung von verpackungstechnischen Randbedingungen-
entzogene Feuchtigkeit vor der eigentlichen Anwendung
dieser durch eine intensive Trocknung aufbereiteten Bau
stoffmischung mindestens in gleicher Menge in Form von An
machwasser wieder hinzugefügt werden muß.
Aus den deutschen Offenlegungsschriften DE-OS 23 56 251 und
DE-OS 27 27 451 sind ein Verfahren zum Verpacken von troc
kenem Reparatur-Zement und Anmachwasser bzw. eine Folien
hülle zur Abpackung von Stoffen, insbesondere von Schnell
binder-Zement und Wasser, bekannt. Das Abpacken der beiden
Komponenten der Reparaturmischung erfolgt in einem Plastik
schlauch bzw. in einer Folienhülle, wobei die jeweiligen
Komponenten in voneinander durch Schweißnähte getrennte Ab
packkammern angeordnet sind.
Eine derartige Verpackung weist den Nachteil, daß die Hand
habbarkeit der Komponenten bei der Herstellung der Bau
stoffmischung relativ unbequem ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Gattung, welche ein kostengünstiges
Abpacken mehrerer, einen unterschiedlichen Feuchtigkeits
grad aufweisenden Komponenten einer Baustoffmischung durch
zuführen gestattet, und eine mit dieser Vorrichtung her
stellbare Verpackung anzugeben, welche die Verwendung der
Baustoffmischung für den Verbraucher erleichtert.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil der
Ansprüche 1 und 8 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß bei der Her
stellung von vorgefertigten, mehrere Materialkomponenten
aufweisenden Baustoffmischungen, welche unter Zugabe von
Wasser in einen verarbeitungs- und/oder anwendungsgerechten
Zustand gebracht werden müssen, erhebliche ökonomische Vor
teile erreichbar sind, wenn die Komponenten der Baustoff
mischung mit dem Feuchtigkeitsgehalt verpackt werden, wel
chen diese herstellungs-, lagerungs- und/oder transportbe
dingt aufweisen.
Die Vorrichtung ist erfindungsgemäß zum Abpacken von Kompo
nenten einer Baustoffmischung in einem Sack, bevorzugt in
einem aus Kunststoffsack, bei gleichzeitigem Herstellen ei
nes Gebindes ausgebildet, welches mehrere, feuchtigkeits
dicht voneinander getrennte Abpackkammern aufweist.
Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
weist die Vorrichtung zum Abpacken von Komponenten einer
Baustoffmischung eine Zuführeinrichtung zum Positionieren
des Kunststoffsackes in im wesentlichen vertikaler Erstrec
kung unter einer Einfüllvorrichtung. Die Einfüllvorrichtung
ist durch Leitungen mit Speicherbehältern verbunden, aus
welche die Komponenten der Baustoffmischung mengengerecht
entnommen werden können.
Um den Sack mit der gewünschten Füllung zu versehen, ist
eine Einrichtung zum Aufspreizen des unter der Einfüllvor
richtung positionierten Kunststoffsackes vorgesehen, welche
die zum Einfüllen vorgesehene Öffnung des Sackes zugänglich
macht. Die Aufspreizeinrichtung ist erfindungsgemäß als Ma
nipulator mit mindestens drei Greiffingern ausgebildet, um
mit geringem Hub des Manipulators eine ausreichend große
Einfüllöffnung zu schaffen.
Zur Formung des Kunststoffsackes zu einem Gebinde ist eine
Folienschweiß-Einrichtung vorgesehen, mit welcher zumindest
jeweils eine Schweißnaht zwecks Bildung von mindestens zwei
Abpackkammern und zum Verschließen der Sacköffnung nach dem
Einfüllen der Komponenten hergestellt wird.
Die Folienschweiß-Einrichtung weist Schweißbügel auf, wel
che in Abhängigkeit des Füllregimes und/oder der Form des
Gebindes in horizontaler bzw. in horizontaler und vertika
ler Richtung verfahrbar angeordnet sind und damit Schweiß
nähte quer zur oder in Einfüllrichtung der Komponenten in
den Kunststoffsack setzen kann.
Durch die Anordnung des oder der Schweißbügel wird be
stimmt, in welcher Weise die Komponenten der Baustoff
mischung in die Verpackung eingefüllt werden. Entsprechend
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die
einzelnen Komponenten nacheinander in den Kunststoffsack
eingefüllt, wozu ein Schweißbügel vertikal verfahrbar ange
ordnet ist und nach dem Einfüllen der jeweiligen Komponente
ein sich quer zur Einfüllrichtung erstreckende Schweißnaht
setzt. Nach Einfüllen der letzten Komponente der Baustoff
mischung erfolgt das Verschließen des Gebindes durch eine
weitere Quernaht.
Nach einer günstigen Weiterbildung der Erfindung ist ein
horizontal und ein vertikal verfahrbarer Schweißbügel vor
gesehen. Der horizontal verfahrbare Schweißbügel setzt vor
Einfüllen der Komponenten der Baustoffmischung eine sich
parallel zur Einfüllrichtung erstreckende Schweißnaht. Da
nach werden die Komponenten der Baustoffmischung gleichzei
tig in die jeweilige Abpackkammer eingefüllt. Der vertikal
verfahrbare Schweißbügel verschließt danach beide Abpack
kammern durch eine sich quer zur Einfüllrichtung erstrec
kende Schweißnaht.
Entsprechend verschiedener Varianten für die Herstellung
des Gebindes weisen die Abpackkammern eine Schlauch- oder
Kissenform auf.
Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
weist die Folienschweiß-Einrichtung eine weitere Schweiß
vorrichtung auf, mit welchem ein Zusatzelement, bevorzugt
eine Grifflasche, an einer Seite einer zuvor gesetzten
Schweißnaht befestigt werden kann.
Die Grifflasche ist vorgesehen, um zum Zeitpunkt der Her
stellung der Baustoffmischung die durch die Schweißnaht
verbundenen Sackwandungen voneinander zu trennen. Dadurch
ist der Kunststoffsack in vorteilhafter Weise als Mischge
fäß nutzbar.
Eine der Abpackkammern des Gebindes weist dazu nach einer
Variante der Erfindung eine Sollbruchlinie auf, welche be
vorzugt einen ovalen oder kreisförmigen Flächenbereich be
grenzt.
Zur Erzeugung einer derartigen Sollbruchlinie ist an der
Abpackvorrichtung eine Perforier- oder sonstiger Folienma
terial-Schwächungseinrichtung vorgesehen, mit welcher, be
vorzugt an der Peripherie einer der Abpackkammern, nach
dem Füllvorgang ein leicht heraustrennbarer Flächenbereich
erzeugt werden kann. Die Perforierung erfolgt derart, daß
eine zum partiellen Öffnen der Wandung ausreichende Materi
alschwächung entsteht, aber ein Austreten der Inhaltsstoffe
aus der Verpackung nicht eintreten kann.
Durch die partiell herstellbare Öffnung ist einerseits das
Rührelement eines Mixgeräts und/oder andererseits eine zu
sätzliche Wassermenge in das durch die Grifflasche in der
vorstehend beschriebene Form zu einem geschlossenen Sack
aufgeweiteten Gebinde einbringbar, so daß das Vermischen
der Komponenten zu der gewünschten Baustoffmischung kann
bequem vorgenommen werden.
Für die Vorrichtung zum Abpacken der Komponenten für eine
Baustoffmischung ist erfindungsgemäß eine programmierbare
Steuerung vorgesehen, um eine zeitliche Koordinierung der
Aktivitäten aller Einrichtungen der Abpackvorrichtung zu
sichern. Dazu sind Steuerleitungen vorgesehen, welche die
Steuerung mit den Speichern für die Säcke bzw. die Griffla
schen, mit der Aufspreizeinrichtung, mit der
Folienschweiß-Einrichtung, mit der Perforier- oder sonstigen Material
schwächungseinrichtung sowie mit Mengenventilen an den Vor
ratsbehältern für die Komponenten der Baustoffmischung
verbinden.
Durch die programmierbare Steuerung ist zusätzlich auch die
Wärmezufuhr zu dem oder den Schweißbügeln bzw. zu dem
Schweißelement in der Form geregelt, daß die Schweißnaht
einerseits eine für den Transport und das normale Handhaben
des Gebindes, beispielsweise beim Verladen oder ausreichen
de Festigkeit aufweist, daß andererseits aber durch ruckar
tiges Ziehen an der Grifflasche die miteinander verbundenen
Wandungen des Kunststoffsackes zur Herstellung eines Misch
gefäßes voneinander getrennt werden können.
Darüberhinaus weist die Folienschweiß-Einrichtung entspre
chend der bevorzugten Ausführungsform der Abpackvorrichtung
Sensoren auf, welche die jeweilige Position der verfahrba
ren Schweißbügel erfassen und den entsprechenden Meßwert
über Signalleitungen an die Steuerung übertragen, damit der
Vorschub gestoppt und der Schweißvorgang positionsgerecht
eingeleitet werden kann.
Die Verwendung eines Kunststoffsackes verhindert in günsti
ger Weise, daß weder ein Feuchtigkeitsaustausch zwischen
den einzelnen, unter Beibehaltung ihres herstellungs-, la
gerungs- oder transportbedingten Feuchtigkeitsgehalt abge
packten, Komponenten der Baustoffmischung erfolgen, noch
die Feuchtigkeit der Umgebungsluft in die die einzelnen
Baustoffkomponenten enthaltenden Abpackkammern des Gebindes
eindringen kann.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend
zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zei
gen:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform für eine erfin
dungsgemäße Vorrichtung in Blockbilddarstellung,
Fig. 2 die Ansicht eines Querschnitts durch ein mit der
Vorrichtung gemäß Fig. 1 hergestelltes Gebinde in
perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des in
Fig. 2 gezeigten Gebindes in perspektivischer Dar
stellung.
Fig. 1 zeigt in schematisierter Form eine zum Abpacken ei
ner aus zwei Komponenten herstellbaren Baustoffmischung ge
eignete Vorrichtung 1, wobei die beiden Komponenten - je
weils voneinander getrennt - in eine Abpackkammer eines Ge
bindes einfüllbar sind, weil eine der Komponenten als Zu
schlagstoff einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt aufweist
und die andere Komponente als im wesentlichen trockenes
Bindemittel vorgesehen ist.
In der Vorrichtung 1 werden zur Herstellung des Gebindes
aus einer Kunststoffolie gefertigte Säcke 2 verwendet, de
ren Einfüllöffnung durch eine Einrichtung 3 aufspreizbar
ist und welche nach dem Einfüllen der Komponenten der Bau
stoffmischung durch eine Folienschweiß-Einrichtung 4 zu ei
nem Gebinde verschweißt werden. Die Komponenten der Bau
stoffmischung sind jeweils einem Vorratsbehälter 5, 6 über
Leitungen 5a und 6a entnehmbar und werden unter Verwendung
eines Einfülltrichters 7 nacheinander in den geöffneten
Sack 2 eingefüllt. Um eine dem Mischungsverhältnis der Bau
stoffmischung entsprechend exakte Menge der einzelnen Kom
ponenten zum Einfüllen entnehmen zu können, sind in den
Leitungen 5a und 6a steuerbare Ventile 12 und 13 vorgese
hen.
Die Einrichtung 3 zum Aufspreizen der Einfüllöffnung des
aus einem Sack-Vorratsspeicher 8 zugeführten Sackes 2 weist
einen Manipulator 3.1 mit drei Greiffingern 3.2 auf, welche
die Sackwandung im Öffnungsbereich erfassen und soweit aus
einander bewegen, daß eine der Größe des Einfülltrichters 7
angepaßte Einfüllöffnung zur Verfügung steht.
Die Folienschweiß-Einrichtung 4 weist eine auf einem Ge
stell 4.1 verfahrbaren, zangenförmigen Schweißbügel 4.2
auf, welcher durch einen Antrieb 4.3 in die Richtungen des
Doppelpfeils 17 bewegt werden kann.
Nach Einfüllen der ersten, einen transport- und/oder her
stellungsbedingt einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt auf
weisenden Komponente der Baustoffmischung in den Sack 2
wird die Folienschweiß-Einrichtung 4 aktiviert. Es wird ei
ne Schweißnaht 2.1 gesetzt, wodurch eine Abpackkammer 21
entsteht, in welcher die feuchte Komponente luftdicht ein
geschlossen wird. Anschließend erfolgt das Einfüllen des
trockenen Bindemittels in der vorgesehenen Menge. Der
Schweißbügel 4.2 wird in Richtung der Aufspreiz-Einrichtung
3 verfahren und Einfüllöffnung des Kunststoffsackes 2 wird
durch eine zweite Schweißnaht 2.2 verschlossen. Dadurch
wird ein zweiteiliges Gebinde 20 mit kissenförmigen Abpack
kammern 21 und 22 gebildet.
Ein nicht dargestelltes Gebläse sorgt für ein schnelles Ab
kühlen der jeweiligen Schweißnaht und sichert eine hohe Ab
packgeschwindigkeit.
In den Einfülleitungen ist jeweils ein Ventil 4 und 5 vor
gesehen, um einerseits den Einfüllzeitpunkt und anderer
seits die Einfüllmenge in die Abpackkammern (vergleiche die
Positionen 21 und 22 in Fig. 2) des Gebindes 20 steuern zu
können.
Zur Koordinierung der einzelnen Arbeitsschritte beim Abpac
ken der Komponenten der Baustoffmischung ist eine Steuerung
14 vorgesehen.
Diese Steuerung 14 ist bevorzugt programmierbar ausgebildet
und über die Steuerleitungen 3a, 4a, 4d, 8a, 9a, 10a, 12a
und 13a mit der Aufspreiz-Einrichtung 3, der
Folienschweiß-Einrichtung 4, dem Sack-Vorratsspeicher 8, der
Perforier-Einrichtung 9, dem Grifflaschen-Vorratsspeicher 10 und den
beiden Mengenventilen 12 und 13 verbunden.
Über die Signalleitungen 4b und 4c ist die Steuerung 14 mit
(nicht dargestellten) Positionsgebern verbunden, um die Po
sition der Schweißnaht 2.1 vorgeben bzw. erfassen zu kön
nen.
Die Steuerung koordiniert insbesondere den Vorschub sowie
Schweißstrom und -dauer für den Schweißbügel 4.2 und das
die Grifflasche 2.3 auf der Schweißnaht 2.1 fixierenden
Schweißelement 4.4 der Folienschweiß-Einrichtung 4, die
Öffnungszeit und die Öffnungsdauer der Mengenventile 12, 13
sowie die zeitgerechte Bereitstellung des zu füllenden
Kunststoffsackes 2 bzw. der auf der Schweißnaht 2.1 zu be
festigenden Grifflasche 2.3 aus dem jeweiligen Speicher 8
bzw. 10. Die Signalleitungen 4b und 4c verbinden in der
Folienschweiß-Einrichtung 4 vorgesehene (nicht dargestell
te) Positionsmelder mit der Steuerung 14, welche die jewei
lige Position des verfahrbaren Schweißbügels 4.2 erfassen.
Durch den an die Steuerung zu übertragenen Meßwert wird der
Vorschub des Schweißbügels gestoppt und der Schweißvorgang
zum Setzen der Schweißnaht 2.1 zwischen den Abpackkammern
21, 22 bzw. zum Verschließen des Gebindes 20 kann positi
onsgerecht eingeleitet werden.
In Fig. 2 ist ein mit der Vorrichtung 1 gemäß Fig. 1 ab
gepacktes Gebinde 20 perspektivisch in Querschnittsdarstel
lung gezeigt.
Das Gebinde weist zwei Abpackkammern 21 und 22 auf, welche
nacheinander gefüllt werden und durch die nach dem ersten
Füllvorgang hergestellte Schweißnaht 2.1 voneinander ge
trennt sind. Die Einfüllrichtung ist durch den Pfeil 15 an
gedeutet.
Das gefüllte Gebinde 20 enthält in der im Schnitt gezeigten
Abpackkammer 21 naturfeuchten Sand 26 als Zuschlagstoff und
in der Abpackkammer 22 absolut trockenen Kalk 25 als Binde
mittel und hat ein Gewicht von 25 Kilogramm.
Die in dem Gebinde 20 vorhandenen Materialien 25, 26 sind
mengenmäßig derart aufeinander abgestimmt, daß mit einer
vom Feuchtigkeitsgrad des Sandes anhängige Menge von An
machwasser ein Putzmörtel herstellbar ist.
Die Grifflasche 2.3 ist an zwei Punkten mit der den Abpack
kammern 21, 22 gemeinsamen Schweißnaht 2.1 verbunden. Durch
Ziehen an der Grifflasche läßt sich die Schweißnaht 2.1
derart trennen, daß die Abpackkammern geöffnet werden, ohne
daß die Wandung des Kunststoffsackes Schaden nimmt. Dadurch
wird das Gebinde 20 in ein bequem zu handhabendes Mischge
fäß verwandelt, welches über einen durch die Sollbruchlinie
2.4 begrenzten Flächenbereich 24 in der Abpackkammer 22 zu
gänglich gemacht werden kann. Die Sollbruchlinie wird durch
eine Perforation gebildet, welche das Material in ausrei
chendem Maße schwächt, ohne daß für den Inhalt 25 der Ab
packkammer 22 eine Möglichkeit zum Austreten aus dem Gebin
de 20 besteht.
Durch die an der Sollbruchlinie 2.4 geschaffene Öffnung
kann das Rührelement eines Mischgerätes und - falls erfor
derlich - zur Herstellung der Baustoffmischung benötigtes
Wasser in das Mischgefäß eingeführt werden.
Die die Wandung des Mischgefäßes bzw. des Gebindes bildende
Kunststoffolie, die Seitennaht 23 des Gebindes und die nach
dem Einfüllen des Kalks 25 gesetzt Schweißnaht 2.2 weisen
jeweils eine solche Festigkeit auf, daß sie auch den star
ken mechanischen Belastung während des Mischens gewachsen
sind.
In Fig. 3 ist eine andere Form eines mit einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung 1 abgepacktes Gebinde 30 perspektivisch
in Querschnittsdarstellung gezeigt.
Das Gebinde 30 weist zwei sich parallel zueinander erstrec
kende, schlauchförmige Abpackkammern 31 und 32 auf, welche
durch die Schweißnähte 2.1', 2.2' und 33 begrenzt sind.
Die sich parallel zur Einfüllrichtung 15 erstreckende
Schweißnaht 2.1' wird durch einen horizontal verfahrbaren
Schweißbügel erzeugt, nachdem der Kunststoffsack unter der
Einfüllvorrichtung (vergleiche die Positionen 2 und 7 in
Fig. 1) positioniert worden ist. Danach erfolgt ein
gleichzeitiges Einfüllen der Komponenten der Baustoff
mischung in die beiden Abpackkammern, welche anschließend
durch die von einem vertikal verfahrbaren Schweißbügel er
zeugte Schweißnaht 2.2' verschlossen werden.
Die Abpackkammer 31 enthält eine Füllung mit feuchtem Kies
35 als Zuschlagstoff, die Abpackkammer 32 ist mit Zement 36
als trockenes Bindemittel gefüllt.
Das durch das Volumen der Abpackkammern 31, 32 bestimmte
Mengenverhältnis der Komponenten 35 und 36 beträgt etwa 1
zu 2,5. Dieses Verhältnis ist entsprechend dem Einsatzbe
reich des mit Anmachwasser aus den beiden Komponenten her
zustellenden, hochwertigen Betons gewählt.
Das Mischen der Komponenten erfolgt - wie in den Ausführun
gen zu Fig. 2 beschrieben - innerhalb des zu einem Misch
gefäß aufgeweiteten Gebindes. Dazu wird die Grifflasche
2.3' zum Trennen der Schweißnaht 2.1' und die Sollbruchli
nie 2.4' zum Heraustrennen des Flächenstücks 34 genutzt.
Über die dadurch entstehende Öffnung wird das erforderliche
Anmachwaser eingefüllt und ein Rührstab eines Mixers einge
führt.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispie
le. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders
gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
Claims (11)
1. Vorrichtung (1) zum Abpacken von pulverförmigen
und/oder gekörnten, schüttfähigen Baustoffen, welche als
Komponenten (25, 26, 35, 36) in einem bestimmten Mengenver
hältnis unter Zugabe von Wasser zur Herstellung einer Bau
stoffmischung bestimmt sind, in einen Kunststoffsack (2),
gekennzeichnet durch,
- - eine Zuführeinrichtung (8) zum Positionieren des Sac kes (2) in im wesentlichen vertikaler Erstreckung un ter einer durch Leitungen mit Speicherbehältern (5, 6) verbundenen Einfüllvorrichtung (7),
- - eine Einrichtung (3) zum Aufspreizen der Einfüllöff nung des unter die Einfüllvorrichtung (7) positionier ten Sackes (2),
- - eine Folienschweiß-Einrichtung (4) zum Herstellen zu mindest einer Trennaht zwecks Bildung von mindestens zwei Abpackkammern und zum Verschließen der Sacköff nung nach dem Einfüllen der Komponenten (25, 26, 35, 36),
- - eine Perforier- oder sonstigen Vortrenn- oder Materi alschwächungseinrichtung (9) und
- - eine programmierbare Steuerung (14) zur zeitlichen Ko ordinierung der Aktivitäten der Einrichtungen (3, 4, 8 und 9) zum Herstellen einer mehrkammrigen Verpackung für die Kom ponenten (25, 26, 35, 36) der Baustoffmischung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienschweiß-Einrichtung (4) einer Schweißvorrich
tung (4.4) zum Befestigen eines Zusatzelements (2.3, 2.3')
an einer gesetzten Schweißnaht (2.1, 2.1') aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zusatzelement als Grifflasche (2.3, 2.3') ausgebil
det ist und im wesentlichen aus dem gleichen Werkstoff be
steht, wie der Sack (2).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Folienschweiß-Einrichtung (4)
zum Setzen von sich quer zur Einfüllrichtung (15) bzw.
Längserstreckung des Sackes (2) erstreckenden Schweißnähten
(2.1) ausgebildet ist, so daß sie die Komponenten (25, 26)
wechselweise in in Einfüllrichtung (15) hintereinanderlie
gend angeordnete Abpackkammern (21, 22) einfüllbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Folienschweiß-Einrichtung (4)
zum Setzen von sich in und quer zur Einfüllrichtung (15)
bzw. von sich in Längs- und Querrichtung des Sackes (2) er
streckenden Schweißnähten (2.1, 2.1') ausgebildet ist, so
daß die Komponenten (35, 36) im wesentlichen gleichzeitig
in sich zueinander und zur Einfüllrichtung (15) parallel
erstreckende Abpackkammern (31, 32) einfüllbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Komponenten
(26, 35) in feuchtem bzw. durchfeuchtetem Zustand in eine
Abpackkammer (21, 31) der mehrkammrigen Verpackung (20, 30)
abpackbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente (26, 35) eine herstellungs-,
lagerungs- oder transportbedingt enthaltene Feuchtigkeitsmenge auf
weist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung (3) zum Aufspreizen der Ein
füllöffnung einen Manipulator (3.1) mit mindestens drei in
Greiffingern (3.2) aufweist, welche in einer ersten Konfi
guration zum Eingreifen in die Einfüllöffnung einen gerin
geren gegenseitigen horizontalen Abstand aufweisen als in
ihrer die Sacköffnung aufspreizenden und zum Einfüllen hal
tenden Position.
9. Mit der Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche hergestellte Verpackung in Form eines Gebindes (20,
30) mit im wesentlichen schlauch- oder kissenförmigen Ab
packkammern (21, 22, 31, 32), wobei die Abpackkammern (21,
22 bzw. 31, 32) jeweils durch eine Schweißnaht (2.1 bzw.
2.1') voneinander getrennt sind,
gekennzeichnet durch
mindestens eine Grifflasche (2.3, 2.3'), welche mit ihren
Enden an der Schweißnaht (2.1 bzw. 2.1') auf einer Seite
des Gebindes (20, 30) befestigt und zum Lösen der durch die
Schweißnaht (2.1 bzw. 2.1') verbundenen Wandungen des Sac
kes (2) unter Bildung eines allseitig geschlossenen Misch
raums zur Herstellung der Baustoffmischung vorgesehen ist.
10. Verpackung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Hülle einer der Abpackkammern (22, 31) eine
Sollbruchlinie (2.4, 2.4') zum Erzeugen einer zum Einbrin
gen eines Mischwerkzeugs nutzbaren Hüllenöffnung (24, 34)
vorgesehen ist.
11. Verpackung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Sollbruchlinie (2.4, 2.4') an der Peripherie
des Gebindes (20 bzw. 30) angeordnet ist und eine kreisför
mige oder ovale Fläche begrenzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997149694 DE19749694A1 (de) | 1997-10-28 | 1997-10-28 | Vorrichtung zum Abpacken von Baustoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997149694 DE19749694A1 (de) | 1997-10-28 | 1997-10-28 | Vorrichtung zum Abpacken von Baustoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19749694A1 true DE19749694A1 (de) | 1999-04-29 |
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ID=7848215
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997149694 Withdrawn DE19749694A1 (de) | 1997-10-28 | 1997-10-28 | Vorrichtung zum Abpacken von Baustoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19749694A1 (de) |
Cited By (1)
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