DE19744965A1 - Verfahren zum telefonischen Anfordern von Dienstleistungen - Google Patents
Verfahren zum telefonischen Anfordern von DienstleistungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum telefonischen Anfordern
von Dienstleistungen. Ein Beispiel für eine solche telefonisch
anforderbare Dienstleistung ist der sogenannten Fax-on-Demand-
Dienst (FOD-Dienst) Weitere Beispiele sind im Anschluß an die
Beschreibung des FOD-Dienstes angefügt.
Ein FOD-Dienst ist eine Einrichtung, bei der eine Kunde anrufen
und eine bestimmte Information anfordern kann, die ihm dann per
Fax im Rahmen desselben Anrufes oder in einem gesonderten Anruf
übermittelt wird.
Bei den bekannten FOD-Diensten besteht das Problem, eine
gewünschte zu übermittelnde Information aus einer größeren Menge
von abrufbaren Informationen auszuwählen. Wenn die gewünschte
Information einmal ausgewählt und gegebenenfalls der Anrufer
identifiziert ist, stellt die Übertragung der angeforderten
Information per Fax zurück zum Anrufer keine Schwierigkeiten mehr
dar. Gebräuchliche Verfahren für FOD-Dienste arbeiten nach einem
der folgenden Verfahren:
Der Benutzer des Systems wählt die Zugangsnummer (Rufnummer) für
den FOD-Dienst und wird dadurch automatisch mit einem Sprachver
arbeitungssystem (IVR-System) verbunden. Der Anrufer wird durch
das System aufgefordert, entweder seine Faxnummer einzugeben oder
dem System eine Referenznummer (z. B. seine Kundennummer) mitzutei
len, aus der das System die Faxnummer des Anrufers ableiten kann.
In einem zweiten Schritt wählt der Anrufer die gewünschte Informa
tion durch Eingabe einer Informationskennung (z. B. einer Dokumen
tennummer) oder durch sprachgesteuerte Auswahl aus einem oder meh
reren Menüs. Das Gespräch des Anrufers mit dem IVR-System kann
daraufhin beendet werden; der FOD-Dienst ruft anschließend automa
tisch bei der angegebenen oder ermittelten Faxnummer an und
überträgt das gewünschte Dokument.
Die Interaktion zwischen dem Anrufer und dem FOD-Dienst kann neben
der Spracherkennung auch über Tonwahl erfolgen. Allerdings ver
fügen nicht alle Anrufer über die Möglichkeit des Mehrfrequenz- oder
Tonwahlverfahrens. Andererseits arbeitet die Spracherkennung
nicht immer zuverlässig.
Dieses Verfahren setzt voraus, daß der Benutzer des Systems von
einem Telefon-Fax-Kombinationsgerät anruft oder ein Faxgerät als
Nebenstelle in seiner Telefonanlage hat.
Der Benutzer wählt wiederum die Zugangsnummer für den FOD-Dienst
und wird automatisch mit einem Sprachverarbeitungssystem (IVR-Sy
stem) verbunden. Der Anrufer wählt ebenso wie oben im zweiten
Schritt beschrieben durch Eingabe einer Kennung (Dokumentennummer)
oder durch Auswahl aus einem Menü die gewünschte Information aus.
Diese Auswahl kann wiederum durch Spracherkennung oder durch
Tonwahl erfolgen.
Wenn der Anrufer von einem Telefon-Fax-Kombinationsgerät aus an
ruft, drückt er anschließend die Starttaste seines Fax-Gerätes,
anderenfalls vermittelt er das Gespräch an die Nebenstelle seiner
Telefonanlage, an der ein Faxgerät angeschlossen ist. Der FOD-
Dienst kommuniziert dann direkt mit dem Faxgerät des Anrufers und
übermittelt die gewünschte Information im Laufe desselben Anrufes.
Insoweit bei den oben beschriebenen Verfahren mit Spracherkennung
gearbeitet wird, ist ihre Anwendung relativ mühselig und nicht
immer zuverlässig, weil die Spracherkennungssysteme den Anrufer
oft nicht oder nicht richtig verstehen. Andererseits ist die In
formationsübertragung mit dem Tonwahlverfahren in Deutschland in
den meisten Telefonanlagen bisher nicht möglich. In beiden An
wendungsfällen erfordert der Abruf der gewünschten Information
bzw. des gewünschten Fax-Dokumentes die Zeit und Aufmerksamkeit
des Anrufers bei der Kommunikation mit dem FOD-Dienst.
Ein weitere Variante des FOD-Dienstes läuft als sogenanntes Fax
polling oder Faxabruf ab. Beim Faxpolling ruft der Kunde den FOD-
Dienst über sein Faxgerät an. Dazu wird das -Faxgerät in einen
Faxabrufmodus geschaltet, so daß es als anrufendes Gerät in der
Lage ist, ein Fax zu empfangen. Die Auswahl der gewünschten In
formation ist in diesem Fall jedoch nur über die angewählte
Telefonnummer möglich. Die Information wird übertragen, sobald das
Faxgerät (das in den Faxabrufmodus gesetzt wurde) eine bestimmte
Telefonnummer anruft.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum
telefonischen Anfordern von Dienstleistungen anzugeben, mit dem
verschiedene, Dienste, wie die Übermittlung spezieller Informa
tionen, unkompliziert ausgewählt und in Anspruch genommen werden
können, und das sowohl mit dem Impulswahlverfahren als auch mit
dem Mehrfrequenz-Wahlverfahren funktioniert.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von
Anspruch 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist gemäß einer Ausführungsform ein
Two Call-Verfahren, bei dem der Kunde (erster Fernsprechteilneh
mer) sich mit einem ersten Anruf identifiziert und einem Dienste
system (zweiter Fernsprechteilnehmer) seinen Dienst- oder Informa
tionswunsch mitteilt. Das Dienstesystem erbringt dann abhängig von
einer Anwenderkennung und einer Dienstekennung, die im Codenum
mernabschnitt enthaltenen sind, die angeforderte Dienstleistung.
In einer weiteren Ausführungsform arbeitet die Erfindung gemäß dem
One-Call-Verfahren, wobei dann der Codenummernabschnitt nur die
Anwenderkennung enthält.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht die angeforderte
Dienstleistung in der Übermittlung eines Faxdokumentes von dem
Dienstesystem an den Kunden. In diesem Fall faxt das Dienstesystem
in einem zweiten Anruf die gewünschte Information. Durch die Iden
tifikation des Anrufers mittels der im Codenummernabschnitt ent
haltenen Anwenderkennung und Dienstekennung kann jedem Anruf eine
eindeutige Faxnummer zugeordnet werden, an die das Fax übermittelt
wird. Diese Faxnummer entnimmt das Dienstesystem z. B. einer Daten
bank.
Der entscheidende Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
in der Informationsauswahl und Identifizierung des Anrufers. Der
Anrufer oder erste Fernsprechteilnehmer übermittelt sämtliche
Informationen, die für den angeforderten Dienst notwendig sind,
beim Verbindungsaufbau durch das Wählen einer Telefonnummer, die
aus dem Rufnummernabschnitt und dem Codenummernabschnitt aufgebaut
ist, wobei in letzterem die notwendige Informationen über den
Anrufer und den gewünschten Dienst verschlüsselt sind. Der
Codenummernabschnitt hat dabei eine ähnliche Stellung wie eine
Durchwahl in Telekommunikationsanlagen.
Durch die Eingabe dieser zusätzlichen Ziffern des Codenummer
nabschnitts zur Anforderung bestimmter Dienste direkt im Wahlvor
gang ergeben sich gegenüber dem oben beschriebenen Stand der Tech
nik deutliche Vorteile: die Kommunikationsdauer wird verkürzt,
weil kein Dialog für die Eingabe einer Nachwahl notwendig ist; der
Eingabevorgang ist relativ benutzerfreundlich, weil der Anrufer
die Wahl in einem Gesamtvorgang abwickelt, mit dessen technischer
Handhabung (Telefonwahl) er vertraut ist; die Kapazitätsanfor
derung nachgelagerter Systeme ist relativ gering; und es wird
keine automatische Spracherkennung benötigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf den folgenden techni
schen Voraussetzungen.
Im Telefonnetz der Deutschen Telekom AG erhält jeder ISDN-Anschluß
mit TK-Anlagenkonfiguration eine Rufnummer und einen Rufnummern
block zugeteilt, der die Rufnummer um eine oder mehrere Stellen
verlängert. Dieser Rufnummernblock ist zwei bis maximal fünf Stel
len lang und ist für die Vergabe von Durchwahlnummern bestimmt.
Ein Faxsystem mit TK-Anlagenanschluß kann über seine Rufnummer
angewählt werden und die zusätzlichen Durchwahlziffern aus dem
Rufnummernblock auswerten. Die übliche Anzahl von zwei bis fünf
Stellen eines Rufnummernblocks würde jedoch nicht ausreichen, um
sowohl die abzurufende Information auszuwählen als auch den Anru
fer zu identifizieren.
Üblicherweise sind Telefonnummern im Netz der Telekom maximal 10
Stellen lang, so daß sich inklusive der Landeskennzahl (49 für
Deutschland) eine maximale Länge von 12 Stellen ergibt. Interna
tional sind mittlerweile 16 Stellen die Regel, die auch entspre
chend ITU-Standard von allen Telefonnetzen unterstützt werden müs
sen. Bei der Übermittlung von Durchwahlnummern aus dem Netz der
Telekom an einen TK-Anlagenanschluß wird nicht nur die von der
Telekom vergebenen Anzahl von Stellen des Rufnummernblocks über
tragen. Die Telekom überträgt insgesamt bis zu 18 Stellen (inklu
sive der Verkehrausscheidungsziffer 0) einer gewählten Rufnummer.
Eine maximal zehnstellige Rufnummer innerhalb der BRD kann daher
um bis zu sieben Stellen verlängert werden. Da einige Endgeräte
und Telefonanlagen nur die Übertragung von bis zu 16 Ziffern für
eine Telefonnummer erlauben, können mindestens 6 zusätzliche
Ziffern genutzt werden.
Zur Klärung, ob einzelne Ziffern einer Durchwahl an eine TK-Anlage
(Telekommunikationsanlage) einzeln über das Telefonnetz übertragen
werden, wurde der Datenaustausch im D-Kanal zwischen einer durch
wahlfähigen ISDN-TK-Anlage und dem Telefonnetz protokolliert. Um
die Signalisierung des gehenden und kommenden Verkehrs zu ermit
teln, wurde von einer Nebenstelle eine andere Nebenstelle der TK-
Anlage über eine Amtsverbindung angewählt. Alle Ziffern wurden
einzeln gewählt.
Folgende D-Kanal-Nachrichten wurden protokolliert:
SETUP: Der TK-Anlage wird sofort nach Wahl der Rufnummer der TK-Anlage (ohne Durchwahl) ein kommender Ruf signali siert. Die SETUP-Nachricht enthält nicht die Durch wahl.
SETUP-ACK: Die TK-Anlage signalisiert die Bereitschaft, den Ruf anzunehmen.
INFO: Die erste Ziffer der Durchwahl wird nachgesendet;
INFO: Die zweite Ziffer der Durchwahl wird nachgesendet;
CALL_SENT: Die TK-Anlage signalisiert, daß sie keine weiteren Wahlziffern mehr benötigt. Danach können beim Teilneh mer A keine weiteren Ziffern mehr eingegeben werden.
ALERTING: Die TK-Anlage signalisiert, daß die Nebenstelle klin gelt.
SETUP: Der TK-Anlage wird sofort nach Wahl der Rufnummer der TK-Anlage (ohne Durchwahl) ein kommender Ruf signali siert. Die SETUP-Nachricht enthält nicht die Durch wahl.
SETUP-ACK: Die TK-Anlage signalisiert die Bereitschaft, den Ruf anzunehmen.
INFO: Die erste Ziffer der Durchwahl wird nachgesendet;
INFO: Die zweite Ziffer der Durchwahl wird nachgesendet;
CALL_SENT: Die TK-Anlage signalisiert, daß sie keine weiteren Wahlziffern mehr benötigt. Danach können beim Teilneh mer A keine weiteren Ziffern mehr eingegeben werden.
ALERTING: Die TK-Anlage signalisiert, daß die Nebenstelle klin gelt.
Bei einem zweiten Versuch (ohne Protokoll) wurde die gleiche Ver
bindung mit Wahlwiederholung aufgebaut. Da hierbei die gesamte
Wahlinformation sofort zur Verfügung steht, wird der TK-Anlage
schon im SETUP die Durchwahl mitgeschickt.
Es hat sich gezeigt, daß bei einzeln gewählten Ziffern, jede Zif
fer einer Durchwahl einzeln über das Zeichengabenetz der Telekom
übertragen wird. Es kann daher eine begrenzte Anzahl an zusätz
lichen Ziffern übertragen werden (abgesehen von einer zeitlichen
Begrenzung). Dabei ist nicht entscheidend, ob der Teilnehmer A ein
Teilnehmer in einem analogen Netz mit Impulswahl oder Mehrfre
quenzwahl oder ein ISDN-Teilnehmer ist, solange die Wahlziffern
nicht in Blockwahl übertragen werden. Probleme durch begrenzte
Rufnummernspeicher könnte es bei Funknetz-Teilnehmern mit aus
schließlicher Blockwahl geben.
Da der TK-Anlage durch die Nachricht CALL_SENT (oder durch ALER
TING direkt) das Ende des Wahlvorgangs signalisiert wird, wird die
Länge der Rufnummer also nicht durch das Telefonnetz sondern durch
die TK-Anlage festgelegt. TK-Anlagen erwarten eine feste Länge von
Durchwahlziffern (z. B. drei Ziffern), die sie für die Bestimmung
einer Nebenstelle benötigen. Nach Erreichen dieser Länge wird
durch CALL_SENT oder ALER-TING die Wahl beim Teilnehmer A verhin
dert. Somit ist es den "normalen" TK-Anlagenkunden nicht möglich,
mehr als die festgelegte Anzahl von Durchwahlziffern zu empfangen.
Sobald jedoch ein freiprogrammierbares System eingesetzt wird,
beispielsweise eine S2M-ISDN-Karte oder ein Sprachcomputer (Voice
computer) mit S2M- Interface, läßt sich die Durchwahlinformation
auswerten und die Zeichengabe des ALERTING steuern. Der Anrufer
kann entsprechend seine verlängerte Durchwahlinformation eingeben.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß, obwohl sich in vielen Fällen
nach einer elfstelligen Telefonnummer (Vorwahl + Rufnummer) noch
weitere 15 Stellen übertragen lassen, dies nicht grundsätzlich der
Fall ist. Bei Anschlüssen bei denen der wählende Teilnehmer (A)
hinter einer TK-Anlage sitzt, kann die Zahl der zusätzlichen Zif
fern auf 6 zusätzliche Ziffern beschränkt sein. Teilnehmer aus dem
Ausland können ebenfalls nicht mehr als 16 Stellen insgesamt über
mitteln, weil dies international für die Netzübergänge festgelegt
ist. Diese verlängerte Rufnummer läßt sich jedoch auswerten, wenn
der Teilnehmerkreis und dessen Infrastruktur bekannt ist. Die Zahl
der zusätzlichen Ziffern sollte bei einer Rufnummer von 10 Stellen
6 oder 8 nicht überschreiten.
Die Erfindung beruht auf der Verarbeitung dieser "verlängerten
Durchwahl", die als Codenummerabschnitt ausgewertet wird. Die
derzeitig bevorzugte Anwendung steuert einen Fax-Service. Es
könnten jedoch mit der verlängerten Durchwahl auch beliebige
andere Dienste abgerufen werden.
Der Anwender des erfindungsgemäßen Verfahrens wählt eine Telefon
nummer, die sich aus folgenden Bestandteilen zusammensetzt:
- - Rufnummer des Dienstesystems und
- - Codenummer, bestehend aus:
- - Informationskennung (z. B. Dokumentennummer) und
- - Anwenderkennung (z. B. Kundennummer).
Die Reihenfolge von Anwenderkennung und Informationskennung ist
unerheblich. Die Ziffern für die Anwenderkennung und die Infor
mationskennung setzen sich z. B. aus der von der Telekom zugeteil
ten Durchwahlnummer (Rufnummernblock) und der verlängerten Durch
wahl zusammen.
Die gewählte Telefonnummer wird vom Netz der Telekom an der TK-
Anlagenanschluß des Dienstesystems übermittelt und steht dort
(schon vor der Annahme des Gespräches) zur Auswertung zur Ver
fügung. Das Dienstesystem spaltet die Rufnummer ab und wertet die
übrigen Ziffern der gewählten Telefonnummer zur Auswahl des In
formationswunsches und zur Identifizierung des Anrufers aus. Das
Dienstesystem hat durch die Übermittlung der Telefonnummer alle
Angaben für die Bearbeitung des Informationswunsches des An
wenders. Durch die Informationskennung (z. B. Dokumentennummer)
wird das gewünschte Faxdokument ausgewählt. Die Anruferidenti
fizierung ermöglicht es dem Dienstesystem aus einer Benutzerda
tenbank die Faxnummer des Anwenders herauszusuchen. Das Dienste
system kann nun die gespeicherte Faxnummer anwählen und das ge
wünschte Fax übertragen. Selbstverständlich kann ein Anrufer auch
eine andere als seine eigene Kundennummer eingeben, so daß das
angeforderte Fax an einen Dritten gesendet wird.
Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung, die gemäß
dem One-Call-Verfahren arbeitet, enthält der Codenummernabschnitt
nur die Informationskennung, und das Dienstesystem übermittelt die
gewünschte Faxinformation, wie zuvor beschrieben, im Rahmen des
selben Anrufes.
Die Anrufe werden über ein Netzwerkinterface mit ISDN-Protokoll
entgegengenommen. Die Auswertung der Durchwahl muß in einer be
stimmten Zeit erfolgen. Auch die Anzahl der Ziffern ist begrenzt.
Die Erfindung ist in einem Programm realisiert, welches die ver
längerte Durchwahl auswertet und an einen Faxcomputer übergibt,
der den gewünschten Dienst auswählt, z. B. ein gewünschtes Fax an
die anrufende Telefonnummer sendet. Der Computer enthält auch
spezielle Programme zur Funktionsfähigkeit des Services, wie
Wahlwiederholung, wenn das anfordernde Faxgerät besetzt ist.
Ein Anwender kann somit sein Faxgerät direkt mit einem Informa
tions-Computer verbinden und dadurch diesen besonderen verlänger
ten Durchwahl-Service nutzen. Er benötigt dazu weder eine besonde
re Hardware noch ein Faxgerät mit Pollingverfahren. Er wählt ein
fach eine ihm angegebene Telefonnummer mit seinem Telefon und
erhält dann im Gegenzug eine gewünschte Faxbestellung, entweder im
Rahmen desselben Anrufes oder in einem Rückruf.
Das erfindungsgemäße Prinzip benötigt kein Mehrfrequenz-Wahlver
fahren und keinen Sprachcomputer; es ist auch mit dem Impulswahl
verfahren realisierbar.
Als beispielhafte Anwendung für das erfindungsgemäße Verfahren
wurde der folgende Fax-Dienst implementiert. Die Telefonnummer des
Fax-Dienstes setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
Es ergeben sich insgesamt 18 Stellen bei fünfstelligen Kundennum
mern und 16 Stellen bei dreistelligen Kundennummern. Für Kunden,
deren Endgeräte oder Telefonanlagen die Benutzung von 18 Ziffern
nicht ermöglichen wurden dreistellige Kundennummern vergeben. Alle
anderen erhalten fünfstellige Kundennummern. Die Kundennummern
wurden so gewählt, daß eine eindeutige Identifizierung des An
rufers möglich ist. Eine generelle Vergabe von dreistelligen Kun
dennummern konnte auf Grund der Anzahl der Teilnehmer nicht reali
siert werden. Die vierstelligen Dokumentennummern reichen aus, um
10 000 unterschiedliche Dokumente auswählen zu können.
Der Anwender muß bei jedem Informationsabruf die anzuwählende
Telefonnummer aus den Bestandteilen Vorwahl, Rufnummer, Dokumen
tennummer und Kundennummer neu zusammensetzen. Nachdem er die Num
mer gewählt hat, analysiert das Fax-System die übermittelte Doku
mentennummer und Kundennummer. Sollte eine von beiden ungültig
sein, erhält der Anrufer einen akustischen Hinweis (Fehlermel
dung). Sind beide Nummern korrekt, wird dem Anwender der Infor
mationswunsch quittiert. Beendet der Anrufer daraufhin das Ge
spräch, so wird der Auftrag ausgeführt. Wartet der Anrufer da
gegen einen Augenblick, bevor er auflegt, wird der Informations
abruf storniert, und es wird kein Fax ausgesandt.
Weiter Beispiele für die Anwendung des speziellen Wahlverfahrens:
In gleicher Art und Weise kann auch eine Telefonzentrale bzw. ein
Call-Center angewählt werden, wobei sich der Kunde durch eine 5-stellige
Mitgliedsnummer identifiziert und erst dann zu einer
bestimmten Dienstleistung des Call-Centers durchgeschaltet wird.
Hierzu wäre ein klassischer Anwendungsfall eine Hotline, die z. B.
nur einem Kunden zusteht, der eine bestimmte Software erworben
hat.
Des weiteren kann die Dienstleistung auch in einer speziellen
Fachberatung bestehen, für die der Anrufende eine Abonnements-
Vereinbarung erworben hat.
Darüber hinaus ist ein besonderer Anwendungsfall denkbar, bei dem
eine individuell zusammengestellte telefonische Auskunft abgerufen
werden kann, z. B. Börsenkurse für vom Kunden bestimmte Wertpapiere
oder regionale Sportnachrichten.
Auch ließe sich der wichtigste Teil des inzwischen schon einge
führten "Homebankings", nämlich die Kontenauskunft, durch dieses
Verfahren erheblich vereinfachen, indem hinter der 5-stelligen
Geheimzahl die Kontonummer hinterlegt und dadurch die Auskunft
freigeschaltet wird.
Allen diesen Dienstleistungen ist gemein, daß sonst eine umständ
liche Identifizierung des Kunden entweder über die Mehrfrequenz
wahl oder mit der bereits beschriebenen technischen Unsicherheit
einer Spracherkennung erfolgen müßte.
Die in der vorstehenden Beschreibung und den Ansprüchen offenbar
ten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombina
tion für die Realisierung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Claims (11)
1. Verfahren zum telefonischen Anfordern von Dienstleistungen,
bei dem eine Telefonnummer aus einem Rufnummernabschnitt und
einem Codenummernabschnitt gebildet wird,
die gesamte Telefonnummer von einem ersten Fernsprechteilneh mer zu einem zweiten Fernsprechteilnehmer übertragen wird, wobei der zweite Fernsprechteilnehmer die in dem Rufnummern abschnitt enthaltene Rufnummer hat,
der zweite Fernsprechteilnehmer den Codenummernabschnitt aus wertet, um die Anforderung einer Dienstleistung durch den ersten Fernsprechteilnehmer zu ermitteln, und
der zweite Fernsprechteilnehmer die angeforderte Dienstlei stung erbringt.
die gesamte Telefonnummer von einem ersten Fernsprechteilneh mer zu einem zweiten Fernsprechteilnehmer übertragen wird, wobei der zweite Fernsprechteilnehmer die in dem Rufnummern abschnitt enthaltene Rufnummer hat,
der zweite Fernsprechteilnehmer den Codenummernabschnitt aus wertet, um die Anforderung einer Dienstleistung durch den ersten Fernsprechteilnehmer zu ermitteln, und
der zweite Fernsprechteilnehmer die angeforderte Dienstlei stung erbringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß vor Annahme des Anrufs durch den zweiten Fern
sprechteilnehmer die gesamte Telefonnummer übertragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die gesamte Telefonnummer ohne Unter
brechung übertragen wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens der Codenummernab
schnitt der Telefonnummer ziffernweise übertragen wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei dem zweiten Fernsprechteil
nehmer der Codenummernabschnitt von dem Rufnummernabschnitt
abgetrennt und zur Identifizierung des ersten Fernsprechteil
nehmers und der angeforderten Dienstleistung ausgewertet wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Codenummernabschnitt aus
einer Kundennummer und einer Dienstenummer für die angeforder
te Dienstleistung gebildet wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die angeforderte Dienstleistung
die Übermittlung eines gewünschten Faxdokumentes von dem
zweiten Fernsprechteilnehmer an eine bestimmte Faxnummer ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß bei dem zweiten Fernsprechteilnehmer aus dem Code
nummernabschnitt eine Faxnummer und ein bestimmtes Faxdokument
ermittelt werden, das an diese Faxnummer gesendet werden soll.
9. Vorrichtung zum telefonischen Anfordern einer Dienstleistung
im Fernsprechnetz, wobei eine verwendete Telefonnummer aus
einem Rufnummernabschnitt und einem Codenummernabschnitt be
steht, mit
einer Empfangseinrichtung zum ziffernweisen Empfangen der Telefonnummer,
einer Recheneinrichtung zum Auswerten des in der Telefonnummer enthaltenen Codenummernabschnitts, um die angeforderte Dienst leistung zu ermitteln, und
einer Einrichtung zum Ausführen der angeforderten Dienst leistung.
einer Empfangseinrichtung zum ziffernweisen Empfangen der Telefonnummer,
einer Recheneinrichtung zum Auswerten des in der Telefonnummer enthaltenen Codenummernabschnitts, um die angeforderte Dienst leistung zu ermitteln, und
einer Einrichtung zum Ausführen der angeforderten Dienst leistung.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Codnummernabschnitt eine Kundennummer und
eine Dienstenummer umfaßt, und daß eine Speichereinrichtung
vorgesehen ist, in der Kundennummern und kundenspezifische
Information gespeichert sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung zum Ausführen der an
geforderten Dienstleistung ein Faxgerät aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19744965A DE19744965A1 (de) | 1997-06-06 | 1997-10-10 | Verfahren zum telefonischen Anfordern von Dienstleistungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19723940 | 1997-06-06 | ||
DE19744965A DE19744965A1 (de) | 1997-06-06 | 1997-10-10 | Verfahren zum telefonischen Anfordern von Dienstleistungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19744965A1 true DE19744965A1 (de) | 1998-12-10 |
Family
ID=7831708
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19744965A Ceased DE19744965A1 (de) | 1997-06-06 | 1997-10-10 | Verfahren zum telefonischen Anfordern von Dienstleistungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19744965A1 (de) |
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