DE19741999A1 - Polarisationsweiche zur Ausleuchtung einer Antenne - Google Patents
Polarisationsweiche zur Ausleuchtung einer AntenneInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Polarisationsweiche zur Ausleuchtung des
parabolischen Reflektors einer Richtantenne, bestehend aus einem zur simultanen
Übertragung zweier orthogonaler, linear polarisierter elektromagnetischer Wellen
geeigneten, als Hohlleiter ausgebildeten Formkörper, an welchen zwei die beiden
elektromagnetischen Wellen getrennt führende Rechteckhohlleiter angeschlossen sind, bei
welcher der eine Rechteckhohleiter im Verlauf des Formkörpers mit seiner Stirnseite in
radialer Richtung auf denselben auftreffend mit dessen Wandung verbunden ist, während
der andere Rechteckhohlleiter an einer Stirnseite des Formkörpers an denselben
angeschlossen ist, und bei welcher beide Rechteckhohlleiter über Öffnungen
elektromagnetisch mit dem Formkörper verbunden sind, zwischen denen innerhalb
desselben ein Kurzschlußelement angeordnet ist (DE 32 41 890 C2).
Richtantennen dienen zur drahtlosen Übertragung elektromagnetischer Wellen von einem
Ort zu einem anderen. Sie werden dabei beispielsweise für Richtfunk, Satellitenfunk und
Funkortung eingesetzt und sollen einen möglichst hohen Wirkungsgrad haben. Dazu
werden sie mit Erregern ausgerüstet, die für die Antennen eine sehr hohe Dämpfung der
Nebenzipfel in den störenden Richtungen, gute Anpassung und hohen Gewinn aufweisen.
Die in der Regel mit einem Speisehorn ausgerüsteten Erreger können bei Parabolantennen
im Brennpunkt angeordnet sein. Die Antennen können aber auch als sogenannte "Backfire-
Antennen" mit einem Subreflektor ausgerüstet sein. Es sind auch Antennen bekannt, die
für zwei voneinander getrennte elektromagnetische Wellen benutzt werden. Bei derartigen
Antennen wird eine Polarisationsweiche eingesetzt, in welche zwei die beiden Wellen
getrennt führende Speiseleitungen münden.
Bei einer solchen, aus der US 3,864,688 A1 bekannten Polarisationsweiche, die
gleichzeitig Erreger ist, sind die beiden als Rechteckhohlleiter ausgebildeten
Speiseleitungen in der gleichen Ebene an die rohrförmige Polarisationsweiche
angeschlossen. Sie können dadurch leicht in einer Ebene hintereinander geführt werden.
Es ergibt sich durch einen derartigen Anschluß allerdings der Nachteil, daß für die
Trennung der beiden elektromagnetischen Wellen in der Polarisationsweiche ein
erheblicher Aufwand mit Präzisionsfertigung getrieben werden muß, da die eine Welle
ohne Störung der anderen Welle reflexionsarm um 90° gedreht werden muß. Dazu sind bei
dieser bekannten Polarisationsweiche zwischen den Einspeisestellen der beiden Hohlleiter
in axialer Richtung und in Umfangsrichtung gegeneinander versetzte Stifte oder ein in sich
verdrehter Blechstreifen angeordnet.
Bei der ebenfalls als Erreger verwendeten Polarisationsweiche nach der eingangs
erwähnten DE 32 41 890 C2 werden die beiden Wellen mit vermindertem Aufwand
getrennt. Der zweite Rechteckhohlleiter ist dazu mit einer seiner Flachseiten an einer
Stirnseite der Polarisationsweiche angeschlossen. Diese Stirnseite wird durch den zweiten
Rechteckhohlleiter verschlossen. Die beiden Rechteckhohlleiter sind dadurch mit um 90°
gegeneinander versetzter Polarisationsrichtung an die Polarisationsweiche angeschlossen.
Die beiden Wellen werden daher direkt rechtwinklig zueinander eingespeist. Sie sind auf
diese Weise ohne zusätzliche Teile einwandfrei entkoppelt. Zur reflexionsarmen Ein- und
Auskopplung der Wellen werden verstellbare Abstimmelemente verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Polarisationsweiche
einfacher zu gestalten.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- - daß zwischen dem radial angeschlossenen Rechteckhohlleiter und der zugehörigen, als Blende ausgeführten Öffnung ein als Hohlraum mit etwa rechteckigem Querschnitt busgebildeter erster Übergang angebracht ist, in dem zwei in Achsrichtung verlaufende, von den breiteren Wandungen des Hohlraums abstehende und einander fluchtend gegenüber liegende Stege angeordnet sind und
- - daß zwischen dem Formstück und dem stirnseitig angeschlossenen Rechteckhohlleiter ein einen Hohlraum mit etwa rechteckigem Querschnitt umschließender, in Stufen verlaufender zweiter Übergang angebracht ist, wobei der Rechteckhohlleiter mit seiner Stirnseite mit dem zweiten Übergang verbunden ist.
Diese Polarisationsweiche ist einfach herstellbar. Vor der Anbringung der beiden
Rechteckhohlleiter brauchen nur die beiden Übergänge im Formkörper ausgeformt bzw. mit
demselben verbunden zu werden. Danach können die beiden Rechteckhohlleiter direkt und
ohne Zusatzelemente an dem Formkörper bzw. dem zweiten Übergang angeschlossen
werden. Die beiden Übergänge stellen das reflexionsarme Ein- und Auskoppeln der Wellen
für beide Rechteckhohlleiter sicher. Eine zusätzliche Abstimmung ist nicht erforderlich. Auf
gesonderte Abstimmelemente kann daher verzichtet werden.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Antenne mit Polarisationsweiche nach der
Erfindung.
Fig. 2 eine Ansicht der Polarisationsweiche mit angeschlossenem zweitem Übergang in
vergrößerter Darstellung.
Fig. 3 und 4 zwei Teilansichten der Polarisationsweiche nach Fig. 2.
Fig. 5 bis 7 Einzelheiten der Polarisationsweiche in weiter vergrößerter Darstellung.
Mit 1 ist der Reflektor einer Parabolantenne bezeichnet, bei der es sich im dargestellten
Ausführungsbeispiel um eine sogenannte "Backfire-Antenne" handelt. Am Reflektor 1 ist
eine Polarisationsweiche 2 angeordnet, deren Aufbau aus den Fig. 2 bis 7 genauer
hervorgeht. An die Polarisationsweiche 2 sind zwei mit einer Sende- und
Empfangseinrichtung verbundene Rechteckhohlleiter 3 und 4 - im folgenden kurz "erster
Hohlleiter 3" und "zweiter Hohlleiter 4" genannt - angeschlossen. Der nach dem
Subreflektorprinzip ausgebildete Erreger 5 ist über einen Hohlleiter 6 ebenfalls mit der
Polarisationsweiche 2 verbunden. In Abweichung von der zeichnerischen Darstellung kann
die Polarisationsweiche 2 auch zur direkten Ausleuchtung des Reflektors 1 verwendet
werden.
Die Polarisationsweiche 2 ist in Fig. 2 vergrößert dargestellt. Sie besteht aus einem einen
Hohlleiter umschließenden Formkörper 7 der im dargestellten Ausführungsbeispiel einen
quadratischen Querschnitt hat. Der Formkörper 7 könnte auch einen runden oder
geometrisch beliebigen Querschnitt haben. Der umschlossene Hohlleiter kann einen
kreisrunden oder quadratischen Querschnitt haben. Am Ende A des Formkörpers 7 ist der
Hohlleiter 6 angeschlossen, während am anderen Ende B stirnseitig ein zweiter Übergang
8 angebracht ist, dessen genauerer Aufbau aus Fig. 7 hervorgeht. Der erste Hohlleiter 3 ist
an den Formkörper 7 so angeschlossen, daß er radial auf denselben zulaufend mit seiner
Stirnseite an dessen Wandung festgelegt ist. Der zweite Hohlleiter 4 ist mit seiner Stirnseite
am freien Ende des zweiten Übergangs 8 angeschlossen. Er ist an seiner Anschlußstelle
am Formkörper 7 um 90° gegenüber dem ersten Hohlleiter 3 gedreht.
An der Anschlußstelle des ersten Hohlleiters 3 ist in der Wandung des Formkörpers 7 eine
Öffnung angebracht, die als Blende 9 ausgeführt ist. Bei der geschilderten Anordnung der
Hohlleiter 3 und 4 am Formkörper 7 werden die beiden über dieselben getrennt
zugeführten elektromagnetischen Wellen um 90° in ihrer Polarisationsrichtung gedreht in
den Hohlleiter des Formkörpers 7 eingespeist. Das ist durch die in den Fig. 3 und 4
eingezeichneten Pfeile angedeutet. Dabei ist in Fig. 3 der Einfachheit halber nur die Blende
9 eingezeichnet, während Fig. 4 eine Stirnansicht des zweiten Übergangs 8 wiedergibt. Die
beiden von den Hohlleitern 3 und 4 geführten Wellen sind auf diese Weise bei der
Einspeisung einwandfrei entkoppelt, so daß für die Entkopplung im Hohlleiter des
Formkörpers 7 selbst keine Elemente benötigt werden. An oder im Formkörper 7 sind nur
noch Elemente vorgesehen, die eine reflexions- und störungsfreie Führung der Wellen
gewährleisten.
Hierfür kann zwischen den Anschlußstellen der beiden Hohlleiter 3 und 4 bzw. zwischen
der Blende 9 und dem zweiten Übergang 8 ein beispielweise aus Stiften 10 bestehendes
Kurzschlußelement vorgesehen werden. Das Kurzschlußelement kann auch als Blech
ausgeführt werden. Es wird dadurch erreicht, daß die vom ersten Hohlleiter 3
eingespeiste Welle sich nur in Richtung des offenen Endes A des Formkörpers 7
ausbreiten kann.
Zwischen den Anschlußstellen der beiden Hohlleiter 3 und 4 und dem Hohlleiter des
Formkörpers 7 sind Übergänge angeordnet, die eine reflexionsarme Einkopplung der
Wellen in den Hohlleiter sicherstellen. Diese Übergänge gehen aus den Fig. 5 bis 7 in
nochmals vergrößerter Darstellung hervor:
Der erste Übergang gemäß den Fig. 5 und 6 ist für den ersten Hohlleiter 3 vorgesehen. Er
besteht aus einem Hohlraum 11 mit etwa rechteckigem Querschnitt, an dessen Ende sich
die Blende 9 befindet. "Etwa rechteckig" bedeutet dabei, daß die Ecken nicht rechtwinklig
sein müssen. Sie können - fertigungsbedingt - auch abgerundet sein. Im Hohlraum 11 sind
zwei Stege 12 und 13 angebracht, die einander fluchtend gegenüber liegen. Sie stehen
von den breiteren Wandungen des Hohlraums 11 ab. Die Stege 12 und 13 verlaufen in
Achsrichtung des Hohlraums 11. Sie haben einen Abstand X voneinander, der
vorzugsweise 50% bis 90% der durch die kürzeren Wandungen bestimmten Höhe H des
Hohlraums 11 beträgt. Ihre axiale Länge ist in Abhängigkeit von der Wellenlänge λ der im
ersten Hohlleiter 3 geführten Welle bemessen. Die Stege 12 und 13 erstrecken sich daher
nicht unbedingt über die ganze Länge des Hohlraums 11. Ihre Länge liegt vorzugsweise
zwischen 0,25 λ und 0,5 λ. Der erste Hohlleiter 3 ist direkt an den Hohlraum 11
angeschlossen, so wie es in Fig. 6 angedeutet ist.
Der zweite Übergang 8 nach Fig. 7 liegt zwischen dem zweiten Hohlleiter 4 und dem
Formkörper 7, dessen umschlossener Hohlleiter hier die Öffnung zur Einkopplung der
Welle bildet. Er ist als Stufenübergang ausgebildet, mit dem in üblicher Technik
beispielweise ein Rechteckhohlleiter mit einem kreisrunden oder quadratischen Hohlleiter
verbindbar ist. Der zweite Übergang 8 weist ebenso wie der Hohlraum 11 einen etwa
rechteckigen Hohlraum auf. Dabei haben die einzelnen Stufen einen rechteckigen
Querschnitt mit abgerundeten Ecken. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat der zweite
Übergang 8 drei Stufen S1, S2 und S3. Der zweite Hohlleiter 4 ist mit seiner Stirnseite
direkt an den zweiten Übergang 8 angeschlossen. In bevorzugter Ausführungsform ist die
Mittelachse des zweiten Hohlleiters 4 gleich der Mittelachse des Formkörpers 7. Der zweite
Hohlleiter 4 kann aber auch versetzt am zweiten Übergang 8 angebracht werden. Seine
Mittelachse ist dann beispielsweise in Richtung des E-Feldes gegenüber der Mittelachse
des Formkörpers 7 versetzt.
Der in Fig. 2 dargestellte Formkörper 7 kann beispielsweise als Galvanoplastik einteilig und
sehr maßgenau hergestellt werden, so daß die reflexionsarme Einspeisung der Wellen
noch verbessert werden kann.
Die Polarisationsweiche 2 ist im Vorangehenden für den Fall geschildert worden, daß
gleichzeitig zwei Wellen gesendet, also vom Reflektor 1 abgestrahlt werden sollen. Sie ist
jedoch genau so gut für den gleichzeitigen Empfang von zwei um 90° in ihrer
Polarisationsrichtung gedrehten Wellen geeignet. Auch für gleichzeitiges Senden und
Empfangen je einer dieser Wellen ist diese Polarisationsweiche verwendbar.
Claims (4)
1. Polarisationsweiche zur Ausleuchtung des parabolischen Reflektors einer
Richtantenne, bestehend aus einem zur simultanen Übertragung zweier
orthogonaler, linear polarisierter elektromagnetischer Wellen geeigneten, als
Hohlleiter ausgebildeten Formkörper, an welchen zwei die beiden
elektromagnetischen Wellen getrennt führende Rechteckhohlleiter angeschlossen
sind, bei welcher der eine Rechteckhohlleiter im Verlauf des Formkörpers mit seiner
Stirnseite in radialer Richtung auf denselben auftreffend mit dessen Wandung
verbunden ist, während der andere Rechteckhohlleiter an einer Stirnseite des
Formkörpers an denselben angeschlossen ist, und bei welcher beide
Rechteckhohlleiter über Öffnungen elektromagnetisch mit dem Formkörper
verbunden sind, zwischen denen innerhalb desselben ein Kurzschlußelement
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
- - daß zwischen dem radial angeschlossenen Rechteckhohlleiter (3) und der zugehörigen, als Blende (9) ausgeführten Öffnung ein als Hohlraum (11) mit etwa rechteckigem Querschnitt ausgebildeter erster Übergang angebracht ist, in dem zwei in Achsrichtung verlaufende, von den breiteren Wandungen des Hohlraums (11) abstehende und einanderfluchtend gegenüberliegende Stege (12, 13) angeordnet sind und
- - daß zwischen dem Formstück (7) und dem stirnseitig angeschlossenen Rechteckhohlleiter (4) ein einen Hohlraum mit etwa rechteckigem Querschnitt umschließender, in Stufen verlaufender zweiter Übergang (8) angebracht ist, wobei der Rechteckhohlleiter (4) mit seiner Stirnseite mit dem zweiten Übergang (8) verbunden ist.
2. Polarisationsweiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittelachse des stirnseitig angeschlossenen Rechteckhohlleiters (4) gleich der
Mittelachse des Formkörpers (7) ist.
3. Polarisationsweiche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand (X) der beiden Stege (12, 13) voneinander 50% bis 90% der durch die
kürzeren Wandungen dies Hohlraums (11) bestimmten Höhe (H) desselben beträgt.
4. Polarisationsweiche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Länge der beiden Stege (12, 13) zwischen dem 0,25-fachen und dem
0,5-fachen der Wellenlänge λ der Hohlleiterwelle liegt.
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