DE19740855C2 - Einrichtung an einer Tiefbohrmaschine sowie Verfahren zum Tiefbohren - Google Patents
Einrichtung an einer Tiefbohrmaschine sowie Verfahren zum TiefbohrenInfo
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Description
Bei Tiefbohrmaschinen wird der beim Bohren entstehende Bohr
span durch eine Nut des Bohrers mit Hilfe von Bohröl nach
außen befördert. Es hat sich nun herausgestellt, daß bei
sehr tiefen Löchern unter Umständen ein zusammenhängender
Bohrspan das Tiefbohren erschwert.
Es ist in einer nicht veröffentlichten Patentanmeldung vor
geschlagen worden, den hohlen Schaft des Bohrers so herzu
stellen, daß die durch eine Sicke des Schaftes gebildete Nut
nicht geradlinig, sondern schraubenlinienförmig verläuft.
Bei einem solchen Bohrer treten kleinere Späne auf, und der
Geräuschpegel verringert sich.
Es ist bereits eine Tiefbohrmaschine bekannt (JP 8-215909 A),
bei der der Durchgang, durch den die Bohrspäne aus der
Bohrung herausbefördert werden, mit Ultraschall erregt wird.
Dadurch wird das Herausbefördern der Späne erleichtert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu
schaffen, wie der Bohrspan beim Tiefbohren schon während des
Bohrens zerkleinert werden kann, so daß er sich leichter aus
dem Bohrloch herausbefördern läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Einrich
tung mit den im Patentanspruch 1 genannten Merkmalen vor, sowie ein
Verfahren nach Patentanspruch 12 vor.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteran
sprüchen, deren Wortlaut ebenso wie der Wortlaut der Zusam
menfassung durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung
gemacht wird.
Durch die von der Erfindung vorgeschlagene Vibrationseinrich
tung wird etwas Ähnliches erreicht wie bei dem Schaft mit der
gewendelten Nut. Es wird nämlich der Bewegung des Bohrers
eine Vibration überlagert, die zum leichteren Brechen des
Bohrspans führt. Kleinere Bohrspäne lassen sich leichter aus
dem Bohrloch heraus befördern. Darüber hinaus kann mit einem
höheren Vorschub gearbeitet werden, und der Geräuschpegel ist
niedriger. Es hat sich herausgestellt, daß diese Vibrations
einrichtung bei unterschiedlichen Bohrerdurchmessern pro
blemlos arbeitet. Die Vibrationseinrichtung ist eine passive
Einrichtung. Es werden also keine zusätzlichen Einrichtungen
zum Erzeugen der Vibrationen benötigt. Diese werden vielmehr
beim Bohrvorgang selbst durch Unregelmäßigkeiten im Vorschub,
Schläge, Stöße o. dgl. erzeugt bzw. ausgelöst.
Insbesondere kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die
Vibrationseinrichtung zur Erzeugung von kombinierten Vibra
tionen in Dreh- und axialer Richtung ausgebildet ist.
Die Erfindung schlägt vor, daß die Vibrationseinrichtung
zwischen dem Schaft der Einrichtung und der Werkzeugaufnahme
der Einrichtung wirksam sein kann. Insbesondere kann vorgese
hen sein, daß die Vibrationseinrichtung auch zwischen dem
Schaft und der Werkzeugaufnahme der Einrichtung angeordnet
ist. Es wird also eine Vibration der Werkzeugaufnahme gegen
über dem Schaft der Einrichtung erzeugt.
Insbesondere kann in Weiterbildung der Erfindung die Vibrati
onseinrichtung derart ausgebildet sein, daß sie eine begrenz
te Bewegung zwischen dem Schaft und der Werkzeugaufnahme
gegen die Wirkung einer Feder zuläßt.
Es kann dabei vorgesehen sein, daß die Feder eine Vorspannung
aufweist, die relativ hoch eingestellt ist, damit tatsächlich
die Vibrationen auch ausgelöst werden können.
Insbesondere kann vorgesehen sein, daß die Vorspannung der
Feder an der Einrichtung einstellbar ist.
Als Feder kann jede Art von Feder verwendet werden, die die
nötige hohe Vorspannung erzeugen kann. Beispielsweise kann es
sich bei der Feder um eine Drehfeder handeln, aber auch eine
in axialer Richtung wirkende Feder kann verwendet werden.
Möglich sind ebenfalls Federelemente aus Gummi, Tellerfeder
pakete, auch hydraulische Federelemente.
Insbesondere kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen
sein, daß die begrenzte Bewegbarkeit zwischen dem Schaft und
der Werkzeugaufnahme längs eines Weges erfolgt, der durch
eine Zwangsführung vorgegeben ist. Auf diese Weise läßt sich
beispielsweise das genaue Verhältnis zwischen bei der Vibra
tion zurückgelegter Drehung und Axialverschiebung festlegen.
Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, daß die Zwangsfüh
rung eine Kugelrollspindel aufweist, was dazu führt, daß nur
sehr geringe Reibungsverluste auftreten.
Bei dem von der Erfindung vorgeschlagenen Verfahren wird
während des Bohrens der schraubenlinienförmigen Bewegung des
Bohrers eine Vibration überlagert, die in Dreh- und/oder in
axialer Richtung wirkt, vorzugsweise in einer kombinierten
Dreh- und Axialrichtung. Die Erfindung sieht vor, daß die
Vibrationseinrichtung durch Stöße, Schläge oder sonstige
Unregelmäßigkeiten beim Bohren ausgelöst werden kann.
In Weiterbildung kann die Vibration zwischen dem Schaft und
der Werkzeugaufnahme erzeugt werden.
Die von der Erfindung vorgeschlagene Einrichtung kann in
einer Tiefbohrmaschine selbst verwirklicht werden. Sie kann
aber auch als getrennter Adapter ausgebildet werden, der sich
nachträglich an einer bereits vorhandenen Tiefbohrmaschine
anbringen läßt.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigt die einzige Zeichnungsfigur einen schematischen
Längsschnitt durch eine Einrichtung, die an einer Tiefbohrma
schine angebracht werden kann und die Erfindung verwirklicht.
Das in der Zeichnung im Längsschnitt dargestellte Adapterele
ment enthält ein äußeres Gehäuse 1, das an seiner in der
Figur rechten Seite mit einer Tiefbohrmaschine verbunden
werden kann. Zu diesem Zweck enthält das Gehäuse eine Spindelaufnahme
2. Das Gehäuse 1 bildet zusammen mit der Spindel
aufnahme 2 den Schaft des Adapterelements. Die Spindel der
Tiefbohrmaschine treibt über die Spindelaufnahme 2 das
Gehäuse 1 an. Dem Gehäuse wird beim Bohren ein Vorschub und
eine Drehbewegung übertragen.
Das Gehäuse 1 ist innen hohl und weist eine etwa zylindrische
Innenöffnung auf, die von der der Aufnahme 2 für die Spindel
der Tiefbohrmaschine entgegengesetzten Seite her zugänglich
ist.
An der Innenseite des Gehäuses 1 ist eine Mutter 3 festge
legt, die an ihrer Innenseite ein Kugelumlaufgewinde auf
weist. Mit dieser Mutter 3 steht eine Spindel 4 in Eingriff,
die in dem Teil, in dem sie mit der Mutter 3 zusammenwirkt,
als Kugelrollspindel ausgebildet ist. In der Figur sind die
Nuten 5 für die Kugeln angedeutet.
Das aus dem Gehäuse 1 herausragende Ende 6 der Spindel 4 ist
als Aufnahme für den Schaft 7 eines Tiefbohrers ausgebildet.
Der Schaft 7 wird in dieser Aufnahme beispielsweise durch
eine schräg verlaufende Madenschraube 8 festgelegt.
Auf der in das Innere des Gehäuses gerichteten Seite der
Muster 3 ist auf die Spindel 4 eine Mutter 9 aufgeschraubt,
die sich mit der Spindel 4 mitdreht. In die von der Mutter 3
abgewandte Stirnseite 10 der Mutter 9 ist in eine dort
vorhandene axiale Öffnung 11 ein Ende 12 einer Drehfeder 13
eingehängt. Die Drehfeder 13 erstreckt sich in mehreren
Windungen um die Spindel 4 herum und ist mit ihrem gegenüber
liegenden Ende 14 in eine axiale Öffnung 15 einer Scheibe 16
eingehängt. Die Scheibe 16 umgibt die Spindel 4 und greift
mit mindestens einem Zapfen 17 in eine exzentrische axiale
Bohrung 18 des Gehäuses 1 ein. Dadurch ist die Scheibe 16 mit
dem Gehäuse 1 drehfest verbunden. Die Feder 13 beaufschlagt
die Spindel 4 in ihrer durch die Gewinde der Mutter 3 und der
Spindel 4 bestimmten Zwangsführung in die dargestellte
Stellung. In dieser Stellung liegt eine axiale Schulter 19
der Spindel 4 an einer Stirnfläche 20 eines Hülsenelements 21
an. Die Position dieses Hülsenelements 21 und damit der
Anschlagfläche 20 kann durch eine Klemmutter 22 verstellt
werden, die auf ein Gewinde 23 an der Außenseite des Gehäuses
1 aufgeschraubt ist.
Das in der Figur dargestellte Adapterelement arbeitet wie
folgt. Die Spindel der Tiefbohrmaschine treibt über die
Aufnahme 2 das Gehäuse 1 an. Die kräftige Feder 13 sorgt
dafür, daß die Aufnahme 6 und damit der Schaft 7 des Tief
bohrwerkzeugs drehfest mit dem Gehäuse 1 verbunden sind.
Tritt nun während des Bohrens ein axialer Schlag, ein Stoß
oder dgl. auf, so wird durch den Gewindeeingriff zwischen der
drehfest mit dem Gehäuse 1 verbundenen Mutter 3 und dem als
Kugelrollspindel ausgebildeten Teil der Spindel 4 ermöglicht,
daß die Aufnahme 6 und damit der Werkzeugschaft 7 etwas
gegenüber der Drehbewegung des Gehäuses 1 zurückbleiben.
Dadurch wird die Feder 13 zusätzlich gespannt, worauf sich
eine Gegenkraft bildet, die den Schaft 7 des Werkzeugs dann
etwas schneller drehantreibt, bis die Spindel 4 wieder in
ihrer Anschlagstellung liegt.
Diese kurze Rück- und Vordrehung des Werkzeugschaftes 7 kann
sich mehrfach wiederholen und bildet eine Vibration, die zum
Zerkleinern des Bohrspans dient. Durch die Zerkleinerung des
Bohrspans kann nicht nur mit größerem Vorschub gearbeitet
werden, sondern ergibt sich auch eine Verringerung des
Geräuschpegels.
In der dargestellten Ausführungsform dient als Feder eine
Drehfeder, die also ein Rückdrehmoment erzeugt. Es ist auch
denkbar, eine axial wirkende Feder, beispielsweise ein
Tellerfederpaket, zu verwenden.
Claims (14)
1. Einrichtung an einer Tiefbohrmaschine, mit
- 1. 1.1 einem Schaft (1, 2) zur Verbindung mit dem Antrieb der Tiefbohrmaschine,
- 2. 1.2 einer Aufnahme zur Befestigung eines Tiefbohr
werkzeugs, die
- 1. 1.2.1 mit dem Schaft (2, 1) verbunden ist, sowie mit
- 3. 1.3 einer Vibrationseinrichtung, die
- 1. 1.2.1 zur Erzeugung von Vibrationen des Werkzeugs in Dreh- und/oder axialer Richtung ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vibrationseinrichtung eine passive Ein richtung ist, die durch Stöße oder Schläge beim Bohren ausgelöst werden kann.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei dem die Vibrationsein
richtung zur Erzeugung von kombinierten Vibrationen in
Dreh- und axialer Richtung ausgebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Vibra
tionseinrichtung zwischen dem Schaft (1, 2) und der
Werkzeugaufnahme der Einrichtung wirksam ist.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
der die Vibrationseinrichtung zwischen dem Schaft (1, 2)
und der Werkzeugaufnahme der Einrichtung angeordnet ist.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
der die Vibrationseinrichtung derart ausgebildet ist,
daß sie eine begrenzte Bewegung zwischen dem Schaft
(1, 2) und der Werkzeugaufnahme gegen die Wirkung einer
Feder (13) zuläßt.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, bei der die Feder (13) eine
Vorspannung aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, bei der die Vorspannung der
Feder (13) einstellbar ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei der
die Feder eine Drehfeder (13) ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei der
die Feder (13) eine axiale Feder ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, bei der
die Bewegbarkeit zwischen dem Schaft (1, 2) und der
Werkzeugaufnahme längs eines Weges erfolgt, der durch
eine Zwangsführung vorgegeben ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, bei der die Zwangsführung
eine Kugelrollspindel aufweist.
12. Verfahren zum Tiefbohren, bei dem
- 1. 12.1 während des Bohrens der schraubenförmigen Bewegung des Bohrers eine Vibration überlagert wird, die
- 2. 12.2 in Dreh- und/oder in axialer Richtung wirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vibrationen durch beim Tiefbohren entstehende Stöße, Schläge ausgelöst werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem die Vibration in
einer kombinierten Dreh- und Axialrichtung erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, bei dem die Werk
zeugaufnahme gegenüber dem Schaft der Tiefbohrmaschine
vibriert wird.
Priority Applications (1)
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DE1997140855 DE19740855C2 (de) | 1997-09-17 | 1997-09-17 | Einrichtung an einer Tiefbohrmaschine sowie Verfahren zum Tiefbohren |
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Publications (2)
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DE19740855A1 DE19740855A1 (de) | 1999-03-18 |
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ID=7842619
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DE (1) | DE19740855C2 (de) |
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DE102011107103A1 (de) * | 2011-07-12 | 2013-01-17 | Sven Wilke | Adapter zur Werkzeugaufnahme mit integrierter Saugdüse zur Abführung von Spänen mit Adapterplatte zur Pressluftführung und Anpassungsmöglichkeit an verschiedene Werkzeughalter |
DE102012212438A1 (de) * | 2012-07-16 | 2014-01-30 | Tbt Tiefbohrtechnik Gmbh + Co | Verfahren und Komponenten zum Herstellen einer Werkzeugeinheit für eine Tiefbohrmaschine |
CN105904522A (zh) * | 2016-06-21 | 2016-08-31 | 佛山市顺德区新马木工机械设备有限公司 | 一种卧式多轴木工深孔钻床 |
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1997
- 1997-09-17 DE DE1997140855 patent/DE19740855C2/de not_active Expired - Fee Related
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Engl. Übersetzung der JP 8-215909A auf Internet- seite:http://www4.ipdl.jpo-miti.go.jp/cgi-bin/ tran_web_cgi_ejje?u=http%3A%2F%2Fwww.ipdl.jpo%2 Dmiti.go.jp%2Ftokujitu%2Ftjit * |
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DE19740855A1 (de) | 1999-03-18 |
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