DE19735269C1 - Vorrichtung zur Beeinflussung der Ablösung einer Strömung von einem umströmten Körper - Google Patents
Vorrichtung zur Beeinflussung der Ablösung einer Strömung von einem umströmten KörperInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Beeinflus
sung der Ablösung einer Strömung von einem umströmten Körper
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei dem umströmten Körper kann es sich beispielsweise um den
Tragflügel eines Flugzeugs oder ein Rotorblatt eines Hubschrau
bers oder Verdichters handeln.
Eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art ist aus der EP
0 264 144 A2 bekannt. Unter der Oberfläche des umströmten
Körpers sind mehrere Hohlräume angeordnet, die jeweils eine zu
der Strömung an dem umströmten Körper führende Öffnung auf
weisen. An jeden Hohlraum grenzt ein Lautsprecher an, mit dem
Druckschwingungen in dem Hohlraum hervorgerufen werden können.
Infolge der Druckschwingungen in dem Hohlraum tritt Strömungs
medium, d. h. in der Regel Luft, durch die Öffnung des Hohlraums
aus und ein. Auf diese Weise wird die Strömung an dem umströmten
Körper durch Ausblasen und Absaugen angeregt. Mittels dieser
Anregung kann die vollständige Ablösung der Strömung von dem
umströmten Körper verzögert werden. Das heißt, sie erfolgt erst
bei größeren Anstellwinkeln bzw. kleineren Geschwindigkeiten des
umströmten Körpers relativ zu der Strömung, d. h. bei kleineren
Reynoldszahlen. Die bekannte Vorrichtung besitzt jedoch einen
aufwendigen Aufbau. Es sind nicht nur die Hohlräume und die
Lautsprecher vorzusehen, sondern es muß auch eine Energiever
sorgung für die Lautsprecher vorhanden sein.
Aus der DE 35 22 943 A1 ist eine Einrichtung zur Verringerung
des turbulenten Reibungswiderstands bei Luft-, Raum- und Wasser
fahrzeugen bekannt. Die Einrichtung umfaßt strömungsparallele
Kanäle innerhalb der unmittelbar von der Strömung bespülten
Oberfläche des jeweiligen Luft-, Raum- bzw. Wasserfahrzeugs. Die
Kanäle weisen einen bis auf eine in Strömungsrichtung verlaufen
de schlitzförmige Öffnung geschlossenen Querschnitt auf. Sie
dienen zum Führen des oberflächennahen Teils der Strömung, um
diesen laminaren Teil der Strömung an der Oberfläche zu halten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 aufzuzeigen, die einen besonders
einfachen Aufbau aufweist und die daher mit geringem Aufwand
realisierbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Die neue Vorrichtung weist demnach keinen Lautsprecher oder ein
anderes aktives Bauteil zum Hervorrufen von Druckschwingungen in
dem Hohlraum auf. Die Druckschwingungen des Hohlraumresonators,
dessen Bestandteil der Hohlraum bei der Erfindung ist, werden
vielmehr durch die zu beeinflussende Strömung selbst angeregt.
Die von der Strömung über die Öffnung angeregten Druckschwin
gungen des Hohlraumresonators führen ihrerseits zu der gewünsch
ten Anregung der Scherschicht der Strömung an dem umströmten
Körper durch Ausblasen und Absaugen. Für die Erfindung ist es
daher ausreichend, Hohlräume vorzusehen und als Teile von
passiven Hohlraumresonatoren auszubilden, um die gewünschte
Beeinflussung der Ablösung der Strömung von dem umströmten
Körper zu erreichen. Es sind weder Lautsprecher noch irgend
welche anderen aktiven Elemente noch eine Energieversorgung
dieser aktiven Elemente erforderlich. Dennoch wird mit der
Erfindung eine signifikante Beeinflussung der Ablösung der
Strömung von dem umströmten Körper erreicht. So kann der
maximale Anstellwinkel eines NACA 0012-Profils um mehrere Grade
erhöht werden. Dies ist als absolut überraschend anzusehen
angesichts des Aufwands, der mit aktiven Anregungen der Scher
schicht betrieben wird und der auch nur zu einer Beeinflussung
der Ablösung der Strömung von dem umströmten Körper in derselben
Größenordnung führt.
Ein für die neue Vorrichtung geeigneter Hohlraum ist bis auf die
zu der freien Scherschicht führenden Öffnungen geschlossen
ausgebildet, um besonders einfach den definierten Aufbau einer
Druckschwingung zu ermöglichen.
Die zu der Oberfläche des Körpers führende Öffnung des Hohlraums
bildet in einer Alternative des Anspruchs 1 ein quer zu der
Strömungsrichtung der Strömung verlaufender Schlitz aus. Der
Schlitz kann in seiner Haupterstreckungsrichtung aber auch durch
Stege unterbrochen sein, um die Stabilität der Oberfläche des
umströmten Körpers aufrecht zu erhalten. Es ist letzlich auch
möglich, daß einzelne Löcher, beispielsweise mit kreisrundem
Querschnitt, die zu der Oberfläche des Körpers führende
Öffnungen des Hohlraums ausbilden. Die im konkreten Anwendungs
fall günstigste Ausführungsform hängt beispielsweise von der
relativen Größe der Hohlraumresonatoren ab. Darüberhinaus sind
die Strömungsbedingungen in der Haupterstreckungsrichtung
beispielsweise eines Rotorblatt stark unterschiedlich und können
entlang dieser Richtung unterschiedlich ausgebildete Hohlraum
resonatoren verlangen, um die Scherschicht optimal anzuregen.
Ein für die neue Vorrichtung geeigneter Hohlraum ist bis auf die
zu der freien Scherschicht führenden Öffnungen geschlossen
ausgebildet, um besonders einfach den definierten Aufbau einer
Druckschwingung zu ermöglichen.
Ein bei der neuen Vorrichtung bevorzugter Hohlraumresonator
weist einen quer zu der Strömungsrichtung der Strömung
verlaufenden Hohlzylinder als Hohlraum auf.
Wenn der Hohlraum mehrere Öffnungen aufweist, können diese in
mindestens zwei in der Strömungsrichtung der Strömung hinter
einander liegenden Bereichen zu der Oberfläche des Körpers
führen. Dabei können die Öffnungen von zwei zu einem gemeinsamen
Hohlzylinder führenden Schlitzen ausgebildet werden. Die in zwei
in der Strömungsrichtung der Strömung hintereinander liegenden
Bereichen zu der Oberfläche des Körpers führenden Öffnungen
haben den Vorteil, daß die Anregung des Hohlraumresonators durch
die Strömung in einem Bereich erfolgen kann, in dem die Strömung
stärkere Druckschwankungen oder eine höhere Geschwindigkeit
aufweist und damit eine stärkere Anregung des Hohlraumresonators
ermöglicht, während die Anregung der Scherschicht der Strömung
an dem umströmten Körper durch die Druckschwingungen des
Hohlraumresonators vornehmlich in einem anderen Bereich erfolgt,
in dem die Beeinflussung der Ablösung der Strömung durch
alternierendes Absaugen und Ausblasen besonders effektiv ist.
Vorzugsweise ist zumindest ein Teil der Öffnungen des Hohlraum
resonators dort vorgesehen, wo die freie Scherschicht der
Strömung beginnt, sich von dem umströmten Körper abzulösen, oder
gerade abgelöst ist. An dieser Stelle ist eine Beeinflussung der
Scherschicht der Strömung zur Beeinflussung deren Ablöseverhal
tens von dem umströmten Körper besonders effektiv.
Im Fall eines Tragflügels als umströmter Körper können Öffnungen
des Hohlraumresonators konkret bei x'/c = 0,005 bis 0,050
vorgesehen sein, wobei c die Länge des umströmten Körpers ist.
Diese Angaben beziehen sich insbesondere auf NACA-Profile von
etwa NACA 0012. Wesentlich ist, daß sich die Öffnungen so nahe
wie möglich am Ablösepunkt der Scherschicht befinden, der von
der Profilform des umströmten Körpers und den Strömungsbedingun
gen abhängig ist.
Zusätzliche Öffnungen des Hohlraumresonators können bei dem
Tragflügel mit einem Abstand von x'/c = 0,010 bis 0,100 in
Strömungsrichtung hinter den Öffnungen (6') bei x'/c = 0,005 bis
0,050 vorgesehen sein. Dieser Bereich befindet sich typischer
weise hinter den Ansatzpunkten einer Ablösung der Strömung von
dem umströmten Körper und die Strömung ist dort zu einer starken
Anregung des Hohlraumresonators besonders geeignet.
Die Resonanzfrequenz des Hohlraumresonators kann im Frequenz
bereich der natürlichen Instabilitätsfrequenz der freien Scher
schicht, der ersten Subharmonischen der natürlichen Instabili
tätsfrequenz der freien Scherschicht oder eines Zehntels der
natürlichen Instabilitätsfrequenz der freien Scherschicht
liegen. Diese Frequenzen eignen sich besonders gut zur Anregung
einer Scherschicht zwecks Verhinderung der Ablösung der Strömung
von einem umströmten Körper.
Bei der Abstimmung des Hohlraumresonators auf die voranstehend
angegebenen Frequenzbereiche kann die Resonanzfrequenz des
Hohlraumresonators als Resonanzfrequenz eines Helmholtz-
Resonators oder analog zu einem quer oder senkrecht zu der
Richtung der Strömungsrichtung der Strömung schwingenden
Lambda/2-Resonator bestimmt werden. Hieraus können sich höchst
unterschiedliche Dimensionen der optimal auf einen Einzelfall
abgestimmten Hohlraumresonatoren ergeben. Bei einem Rotorblatt
sind bereits in dessen Haupterstreckungsrichtung nebeneinander
liegende Hohlraumresonatoren bei optimaler Abstimmung unter
schiedlich ausgebildet. Alle hier gegebenen konkreten Beispiele
für Hohlraumresonatoren sind daher unter dem Vorbehalt zu
betrachten, daß sie auf bestimmte Strömungsbedingungen
abgestimmt sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert und beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Meßanordnung zur Überprüfung
der Auswirkung der neuen Vorrichtung auf ein NACA
0012-Profil in der Draufsicht,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Meßanordnung gemäß Fig.
1,
Fig. 3 ein Detail des Querschnitts gemäß Fig. 2,
Fig. 4 ein Fig. 3 entsprechendes Detail bei einer zweiten
Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 5 die Druckverteilung auf der Saugseite des NACA 0012-
Profils für Anstellwinkel von 4°, 8° und 12° bei einer
Reynoldszahl Re = 6,9 × 105,
Fig. 6 die Druckverteilung auf der Saugseite des NACA 0012-
Profils für Anstellwinkel von 13°, 14° und 15° bei der
Reynoldszahl Re = 6,9 × 105 und
Fig. 7 die Druckverteilung auf der Saugseite des NACA 0012-
Profils für einen Anstellwinkel von 14° bei Anwendung
der neuen Vorrichtung, ohne Anwendung der neuen Vor
richtung und bei Ausschaltung der neuen Vorrichtung
durch Öffnen des Hohlraumresonators.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein NACA 0012-Profil als Beispiel für
einen von einer Strömung 2 umströmten Körper 1. Die Strömung ist
durch Pfeile angedeutet. Die Strömung 2 bildet an der Oberfläche
10 des umströmten Körpers 1 eine Scherschicht 11 aus. In dem
umströmten Körper 1 ist hintereinander ein Reihe von Druck
bohrungen 3 vorgesehen, um die Druckverteilung auf der Saugseite
des NACA 0012-Profils zu ermitteln. Bei dem NACA 0012-Profil
werden eine Saugseite 12 und eine Druckseite 13 des umströmten
Körpers 1 allein durch einen Anstellwinkel α des Profils gegen
über der Strömung 2 definiert. Die Saugseite 12 des NACA 0012-
Profils ist die Seite des umströmten Körpers 1, die um den
Anstellwinkel α von der Strömung 2 weg geneigt ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Beeinflussung der Ablösung
der Strömung 2 von dem umströmten Körper 1 besteht gemäß den
Fig. 1 und 2 aus einem Hohlraumresonator 4 bis 6. Der Hohl
raumresonator 4 bis 6 umfaßt einen Hohlzylinder 4 und einen
Schlitz 5 mit dessen zu der Oberfläche 10 des Körpers 1 führen
den Öffnung 6. Die Öffnung 6 des Hohlraumresonators 4 bis 6
befindet sich in Strömungsrichtung bei x'/c = 0,013. Das heißt,
sie ist nach 13/1.000 der Länge c des umströmten Körpers 1 in
Strömungsrichtung vorgesehen. Hierbei handelt es sich um den
kritischen Bereich, in dem eine Ablösung der Strömung 2 von dem
umströmten Körper 1 bei größeren Anstellwinkeln und/oder
kleineren Anströmgeschwindigkeiten beginnt.
Der Hohlraumresonator 4 bis 6 ist in Fig. 3 vergrößert wieder
gegeben. Der Schlitz 5 und die Öffnung 6 weisen eine Weite w von
0,5 mm und eine senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Breite b
von 120 mm auf. Die Tiefe t des Schlitzes 5 und der Durchmesser
d des Hohlzylinders 4 betragen 10 mm. Der Hohlzylinder 4 weist
eine senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Breite B von 300 mm
auf, die sich über den gesamten umströmten Körper 1 gemäß Fig.
1 erstreckt.
Bei Annahme eines idealen Helmholtz-Resonators ergibt sich die
Resonanzfrequenz FR des Hohlraumresonators 4 bis 6 gemäß:
Dabei ist vS die Schallgeschwindigkeit, VO das Volumen des Hohl
zylinders 4, A die Fläche des Querschnitts des Schlitzes 5 bzw.
der Öffnung 6 und t die Tiefe des Schlitzes 5. Aus den oben
angegebenen Werten errechnet sich VO zu 23.600 mm3 und A zu 60
mm2. Daraus folgt eine Resonanzfrequenz FR von etwa 5.400 Hz.
Betrachtet man den Hohlzylinder 4 als Lambda/2-Resonator, bei
dem die Breite B der halben Wellenlänge der ersten Grund
schwingung entspricht, so beträgt die Grundresonanzfrequenz FGR
des Hohlraumresonators 4 bis 6 2vS/B = 550 Hz, und die
Oberschwingungen des Hohlraumresonators weisen Frequenzen von
n . 550 Hz auf.
Diese Resonanzfrequenzen liegen sämtlich im Frequenzbereich der
Instabilitätsfrequenz (Kelvin-Helmholtz-Instabilität) bzw. der
ersten Subharmonischen der Instabilitätsfrequenz der freien
Scherschicht im Reynoldszahlenbereich von Re = 105 bis 106. Die
Instabilitätsfrequenzen können durch Hitzdrahtmessungen an dem
umströmten Körper bestimmt werden.
Konkret wurde bei dem Schlitz am Ort x'/c = 0,013 die Anregung
des Hohlraumresonators 4 bis 6 im Sinne eines Lambda/2-
Resonators beobachtet. Bei einem gleichen, jedoch mit einem
Schlitz am Ort x'/c = 0,050 versehenen Hohlraumresonator wurde
eine Anregung im Sinne eines Helmholtz-Resonators beobachtet.
Hierbei wiesen die Druckschwingungen in dem Hohlraumresonator 4
bis 6 eine größere Amplitude als bei x'/c = 0,013 auf.
Dies wird bei der Ausführungsform des Hohlraumresonators 4 bis
6 gemäß Fig. 4 gezielt ausgenutzt, die bei bestimmten Anström
geschwindigkeiten und -winkeln besondere Vorteile erbringt,
während sich bei größeren Anströmgeschwindigkeiten und -winkeln
allein der weit vorne liegende Schlitz für die gezielte Anregung
der freien Scherschicht als günstig herausgestellt hat. Gemäß
Fig. 4 führen zwei Schlitze 5' und 5" von dem Hohlzylinder 4 zu
der Strömung 2. Dabei ist die Öffnung 6' des Schlitzes 5' am Ort
x'/c = 0,013 und die Öffnung 6" des Schlitzes 5" am Ort x'/c =
0,050 vorgesehen. Bei dieser Konstellation werden Druckschwin
gungen in dem Hohlraumresonator 4 bis 6 im wesentlichen durch
Wechselwirkungen der Strömung mit der Öffnung 6" des Schlitzes
5" angeregt, während die Druckschwingungen ihre vornehmliche
Wirkung über der Öffnung 6' des Schlitzes 5' entfachen, indem
sie dort die Scherschicht 11 der Strömung 2 anregen.
Ein aktives Bauteil, das Druckschwingungen in den Hohlraum
resonator 4 bis 6 hervorruft, ist bei der Vorrichtung nicht
vorgesehen. Die Anregung der Druckschwingung des Hohlraumresona
tors 4 bis 6 erfolgt durch Druckschwankungen in der Strömung 2
und/oder die flötenartige Schneidenwirkung der Strömung zuge
wandten Kanten der zu der Oberfläche des umströmten Körpers
führenden Öffnungen. Dennoch werden erhebliche Verzögerungen der
Ablösung der Strömung 2 von dem umströmten Körper 1 erreicht.
Dies wird anhand der Fig. 5 bis 6 deutlich.
Fig. 5 erläutert die Änderung der Druckverteilung auf der
Saugseite des Profils mit steigendem Anstellwinkel bei einem
NACA 0012-Profil. Der erreichbare negative Druckkoeffizient -Cp
wächst mit ansteigendem Anstellwinkel an. Der maximale Unter
druck auf der Saugseite gibt sich kurz vor dem Abreißen der
Strömung von dem umströmten Körper, d. h. kurz vor dem Erreichen
des kritischen Anstellwinkels.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten NACA 0012-Profil
und einer Anströmgeschwindigkeit von 34,5 m/s, was einer
Reynoldszahl Re = 6,9 × 106 entspricht, liegt der kritische
Anstellwinkel zwischen 13° und 14°. Dies wird anhand von Fig.
6 deutlich. Bei einem Anstellwinkel von 13° wird noch ein
maximaler negativer Druckkoeffizient -Cp von ca. 4 erreicht. Bei
einem Anstellwinkel von 14° oder gar 15° wird hingegen kein
nennenswerter maximaler Unterdruck mehr erreicht.
Mit der Erfindung kann der kritische Anstellwinkel jedoch auf
über 14° angehoben werden. Dies zeigt Fig. 7, zu der sämtliche
Kurven 7 bis 9 bei einem Anstellwinkel von 14° aufgenommen
wurden. Die oberste Kurve 7 gehört zu der Ausführungsform der
Erfindung gemäß den Fig. 1 bis 3. Die Kurve 7 läßt erkennen,
daß trotz des Anstellwinkels von 14° ein maximaler negativer
Druckkoeffizient -Cp von über 4 erreicht wird. Im Vergleich dazu
zeigt Kurve 9 noch einmal die Druckverteilung ohne die Erfindung
und entspricht damit der Kurve 14° in Fig. 6. Als weiteren
Vergleichswert zeigt Fig. 8 die Druckverteilung für den Fall,
daß der Hohlzylinder 4 an den Seiten des umströmten Körpers 1
geöffnet wird, so daß die Anordnung 4 bis 6 ihre Funktion als
Hohlraumresonator verliert und sich keine Druckschwingungen
ausbilden können. Auch in diesem Fall ist im Gegensatz zur
Erfindung bei 14° der kritische Anstellwinkel bereits eindeutig
überschritten.
Erstaunlich ist insbesondere der geringe Aufwand für die
Erfindung, der für die deutliche Verzögerung der Ablösung der
Strömung von dem umströmten Körper ausreicht.
1
- Körper
2
- Pfeil/Strömung
3
- Druckbohrung
4
- Hohlzylinder
5
- Schlitz
6
- Öffnung
4-6
- Hohlraumresonator
7
- Kurve
8
- Kurve
9
- Kurve
10
- Oberfläche
11
- Scherschicht
12
- Saugseite
13
- Druckseite
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Beeinflussung der Ablösung einer Strömung
von einem umströmten Körper, mit der eine Scherschicht der
Strömung über dem umströmten Körper durch periodisches Ausblasen
und Absaugen anregbar ist, um einem weiteren Ablösen der
Scherschicht von dem umströmten Körper entgegenzuwirken, wobei
in dem umströmten Körper mindestens ein Hohlraum vorgesehen ist,
der mindestens eine zu der Oberfläche des Körpers führende
Öffnung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (4)
quer zu der Strömungsrichtung der Strömung (2) angeordnet und
Teil eines passiven Hohlraumresonators (4 bis 6) ist, wobei ein
quer zu der Strömungsrichtung der Strömung (2) verlaufender
Schlitz (5), ein quer zu der Strömungsrichtung der Strömung (2)
verlaufender und in seiner Haupterstreckungsrichtung durch Stege
unterbrochener Schlitz oder eine Reihe einzelner Löcher die zu
der Oberfläche (10) des Körpers (1) führende(n) Öffnung(en) (6)
des Hohlraums (4) ausbildet bzw. ausbilden und wobei der
Hohlraumresonator (4 bis 6) durch die Strömung (2) zu Druck
schwingungen angeregt wird und die Druckschwingungen des Hohl
raumresonators (4 bis 6) die Scherschicht (11) anregen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlraum (4) bis auf die zu der Oberfläche (10) des Körpers
(1) führende(n) Öffnung(en) (6) geschlossen ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum einen quer zu der Strömungsrichtung der
Strömung (2) verlaufenden Hohlzylinder (4) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hohlraum (4) mehrere Öffnungen (6', 6'')
aufweist, die in mindestens zwei in der Strömungsrichtung der
Strömung (2) hintereinander liegenden Bereichen zu der Ober
fläche (10) des Körpers (1) führen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß Öffnungen (6, 6') des Hohlraumresonators (4
bis 6) dort vorgesehen sind, wo die freie Scherschicht der
Strömung (2) beginnt, sich von dem umströmten Körper (1) abzu
lösen, oder gerade abgelöst ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der umströmte Körper (1) ein Tragflügel ist und daß Öffnungen
(6') des Hohlraumresonators (4 bis 6) bei x'/c = 0,005 bis 0,050
vorgesehen sind, wobei c die Länge des umströmten Körpers (1)
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
weitere Öffnungen (6'') des Hohlraumresonators (4 bis 6) mit
einem Abstand von x'/c = 0,010 bis 0,100 hinter den Öffnungen
(6') bei x'/c = 0,005 bis 0,050 vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hohlraumresonator (4 bis 6) eine Resonanz
frequenz aufweist, die im Frequenzbereich der natürlichen Insta
bilitätsfrequenz der freien Scherschicht (11), der ersten
Subharmonischen der natürlichen Instabilitätsfrequenz der freien
Scherschicht oder eines Zehntels der natürlichen Instabilitäts
frequenz der freien Scherschicht liegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Resonanzfrequenz des Hohlraumresonators (4 bis 6) als Reso
nanzfrequenz eines Helmholtz-Resonators oder als Resonanz
frequenz eines quer oder senkrecht zur Strömungsrichtung der
Strömung (2) schwingenden Lambda/2-Resonators bestimmt wird.
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