DE19734161A1 - SDF-1 - Antagonisten - Google Patents
SDF-1 - AntagonistenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Substanzen, die bei der HIV-1-Infektion einen
inhibitorischen Effekt und bezüglich des CXCR-4 Rezeptors einen
antagonistischen Effekt aufweisen. Weiterhin umfaßt die Erfindung auch die
Verwendung dieser Substanzen als Medikament bei der Behandlung von HIV-
Infektionen.
HIV-1-Infektionen und deren Folgen sind in AIDS - vom Molekül zur Pandemie,
Heidelberg, Spektrum der Wissenschaft, Verlags Gesellschaft 1987,
ISBN 3-922508-17-0 beschreiben. Wie in WEISS and CLAPHAM, Nature
(1996) Vol. 381, pp 647-648 beschrieben wird, ist der CD4-Rezeptor bei dem
Binden des HIV Virus wesentlich. Daneben wurden jedoch weitere Rezeptoren
gefunden, wie der CC-CKR-5 und der CXCR-4, welche ebenfalls für einen
Infektionsvorgang einer CD4-Zelle durch ein HI-Virus notwendig sind.
Dabei ist besonders der CXCR-4 Rezeptor von Interesse. Er bindet den von
Stroma-Zellen stammenden Faktor 1 (SDF-1 = Stroma Cell-Derived Factor 1),
der ein effektiver Inhibitor von Infektionen ist, die von Lymphocyten tropischen
(lymphcyte tropic) HIV-1 Stämmen hervorgerufen werden. Bisher sind keine
Inhibitoren bekannt, die die Interaktion des CXCR-4 Rezeptors mit dem HIV-1
Virus beeinflussen können. (Estelle OBERLIN et al. (1996) The CXC
chemokine SDF-1 is the ligand for LESTER/fusin and prevents infection by T-cell-line-adap
ted HIV-1, Nature, Vol. 382, pp. 833-884).
Aufgabe der Erfindung ist das Anbieten von Substanzen, die die Interaktion
zwischen HIV-Virus und eine CXCR-4-Zelle beeinträchtigen können. Dabei
sollen Nebenwirkungen und unerwünschte immunologische Reaktionen
vermieden werden.
Die Aufgabe wird gelöst durch Substanzen, die SDF-1 Protein-Antagonisten
sind. Mit anderen Worten bedeutet dieses, daß die Substanzen an den CXCR-4
Rezeptor binden und dabei eine im wesentlichen antagonistische Funktion
bezüglich des natürlichen Faktors SDF-1 besitzen.
Dabei ist immer auf die physiologisch sinnvolle Konzentration abzustellen. Bei
extrem hohen, unphysiologischen Konzentration ist damit zu rechnen, daß die
Antagonisten auch eine Signaltransduktion in abgeschwächter Form induzieren
können.
Die Güte der Bindung und Spezifität wird zum Beispiel durch den Test nach
Clavel and Carneau (1994) Journal of Virology Vol 68 (2), pp 1179-1185
gemessen. Ist die Bindung der erfindungsgemäßen Substanz gleich gut wie
die des SDF-1 Proteins, so ist in einem Antagonistentest die zuvor im
Bindungstest festgestellte Konzentration der erfindungsgemäßen Substanz
einzusetzen. Ergibt sich dabei, daß eine Signaltransduktion nicht induziert
wird, liegt ein Antagonist vor.
Antagonisten zeichnen sich dadurch aus, daß sie wie die natürliche Substanz,
in diesem Fall das SDF-1-Protein, an den CXCR-4 Rezeptor binden. Diese
Bindung kann unterschiedlich stark sein. Weiterhin ist charakteristisch, daß
die Antagonisten die Signaltransduktion nicht wie die natürliche Substanz SDF-1
induzieren.
Ob eine Signaltransduktion vorliegt oder nicht ist mittels eines Tests möglich,
bei dem der Ca⁺⁺-Fluß gemessen wird. Ein solcher Test ist ausführlich
beschreiben in der Publikation E. Donnadieu, G. Bismuth and A. Trautmann
(1994) Antigen recognition by helper T-cells elicits a sequence of distinct
changes of their shape and intracellular calcium. Current Biology Vol. 4, pp 584-595.
Ein anderer Test, mit dem die Initiation der Signaltransduktion ermittelt werden
kann, besteht in der Messung der Endozytose von den CXCR-4 Rezeptoren.
Mit Hilfe eines FACS (Fluoreszenz aktivierter Zellsorter) läßt sich die Anzahl
der CXCR-4 Rezeptoren feststellen, die auf der Membranoberfläche nach
außen weisen. Dabei werden fluoreszenz-markierte Substanzen mit CXCR-4
Rezeptor exprimierenden Zellen inkubiert. Ein solcher Test ist ausführlich
beschrieben in der Publikation Ali Amara, Sylvie Le Gall, Olivier Schwartz, Jean
Salamero, Monica Montes, Pius Loetscher, Marco Baggiolini, Jean-Louis
Virelizier and Fernando Arenzana-Seisdedos (1997) HIV Coreceptor
Downregulation as Antiviral Principle: SDF-1-dependent Internalization of the
Chemokine Receptor CSCR-4 Contributes to Inhibition of HIV Replication, J.
Exp. Med. Vol. 186, pp 139-146. Eine Endozytose bedeutet nicht
notwendiger Weise eine Signaltransduktion in Sinne der Ca⁺⁺-Ströme.
Um festzustellen, ob Substanzen binden oder nicht binden, können die
synthetisierten oder natürlichen Substanzen mit Zellen inkubiert werden, die
CXCR-4 Rezeptoren exprimieren. Anschließend wird gemessen, ob die HIV-
Viren an die Zellen andocken und in die Zellen eindringen können. Ein solcher
Test ist ausführlich in der Publikation Clavel and Carneau (1994) Journal of
Virology Vol 68 (2), pp 1179-1185 beschrieben.
Vorteilhaft sind SDF-1-Antagonisten, wobei die Antagonisten Peptide oder
Peptidderivate mit der Formel sind:
RN1-Xaa1 Xaa2 Xaa3 Xaa4 Xaa5 Xaa6 Xaa7 Xaa8 Xaa9 Xaa10 Xaa11 -Rc1
dabei steht
Xaa1 für Val, Arg, Cys, Gly His, Ile, Leu, Met, Phe, Pro, Trp oder Tyr; oder eine Bindung;
Xaa2 für Ser, Ala, Arg, Asp, Cys, Glu, Gly His, Ile, Leu, Met, Phe, Pro, Trp oder Tyr; oder eine Bindung;
Xaa3 für Leu, Arg, Cys, His, Lys, Phe, Trp, Tyr oder Val;
Xaa4 für Ser, Arg, Cys, Glu, Gly His, Ile, Leu, Lys oder Phe;
Xaa5 für Tyr, Ala, Cys, Glu, His oder Pro;
Xaa6 für Arg, Ala, Asp, Cys, Gly His, Ile, Leu, Phe, Pro, Ser, Thr, Trp, Tyr oder Val;
Xaa7 für Cys, Ala, Arg, Gln, Glu, Gly His, Ile, Lys, Met, Phe, Trp oder Tyr;
Xaa8 für Pro, Arg, Cys, His, Leu, Lys, Met, Phe, Trp oder Tyr;
Xaa9 für Cys, Arg, His oder Trp;
Xaa10 für Arg oder Trp;
Xaa11 für Phe, His, Ile oder Arg;
RN1 für RN11 - oder
für RN11 - RN2 - oder für
RN11 - RN3 - RN2 -;
dabei steht RN2 für Pro, Ala, Arg, Asn, Cys, Gln, Gly, His, Ile, Leu, Lys, Met, Phe, Ser, Thr, Trp, Tyr oder Val;
dabei steht RN3 für Lys, Ala, Arg, Asn, Asp, Cys, Glu, Gly, His, Ile, Leu, Met, Phe, Pro, Ser, Thr, Trp oder Tyr;
RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe oder mindestens eine weitere Aminosäure außerhalb des Peptides oder Petidderivates,
RC1 für RC11 oder
für Phe - RC11;
RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe oder mindestens eine weitere Aminosäure außerhalb des Peptides oder Petidderivates,
wobei die Peptide oder Peptidderivate die antagonistische Funktion der folgenden Sequenzen aufweisen:
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH oder HN- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
oder wobei die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die antagonistische Funktion des von Stroma-Zellen stammenden Faktor 1 (SDF-1) aufweisen.
Xaa1 für Val, Arg, Cys, Gly His, Ile, Leu, Met, Phe, Pro, Trp oder Tyr; oder eine Bindung;
Xaa2 für Ser, Ala, Arg, Asp, Cys, Glu, Gly His, Ile, Leu, Met, Phe, Pro, Trp oder Tyr; oder eine Bindung;
Xaa3 für Leu, Arg, Cys, His, Lys, Phe, Trp, Tyr oder Val;
Xaa4 für Ser, Arg, Cys, Glu, Gly His, Ile, Leu, Lys oder Phe;
Xaa5 für Tyr, Ala, Cys, Glu, His oder Pro;
Xaa6 für Arg, Ala, Asp, Cys, Gly His, Ile, Leu, Phe, Pro, Ser, Thr, Trp, Tyr oder Val;
Xaa7 für Cys, Ala, Arg, Gln, Glu, Gly His, Ile, Lys, Met, Phe, Trp oder Tyr;
Xaa8 für Pro, Arg, Cys, His, Leu, Lys, Met, Phe, Trp oder Tyr;
Xaa9 für Cys, Arg, His oder Trp;
Xaa10 für Arg oder Trp;
Xaa11 für Phe, His, Ile oder Arg;
RN1 für RN11 - oder
für RN11 - RN2 - oder für
RN11 - RN3 - RN2 -;
dabei steht RN2 für Pro, Ala, Arg, Asn, Cys, Gln, Gly, His, Ile, Leu, Lys, Met, Phe, Ser, Thr, Trp, Tyr oder Val;
dabei steht RN3 für Lys, Ala, Arg, Asn, Asp, Cys, Glu, Gly, His, Ile, Leu, Met, Phe, Pro, Ser, Thr, Trp oder Tyr;
RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe oder mindestens eine weitere Aminosäure außerhalb des Peptides oder Petidderivates,
RC1 für RC11 oder
für Phe - RC11;
RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe oder mindestens eine weitere Aminosäure außerhalb des Peptides oder Petidderivates,
wobei die Peptide oder Peptidderivate die antagonistische Funktion der folgenden Sequenzen aufweisen:
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH oder HN- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
oder wobei die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die antagonistische Funktion des von Stroma-Zellen stammenden Faktor 1 (SDF-1) aufweisen.
Dabei ist RN11 gegenüber RN3 oder RN2 N-terminal, also in der obigen Formel
links stehend und RN3 gegenüber RN2 N-terminal, also in der obigen Formel links
stehend.
Mehr bevorzugt sind erfindungsgemäße Substanzen, die eine antagonistische
Wirkung wie das Peptid
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH oder oder HN-Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
aufweisen.
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH oder oder HN-Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
aufweisen.
Die einzelnen Aminosäuren haben in den jeweiligen Positionen
unterschiedliche Bevorzugung. So besitzen einige Aminosäuren die
Eigenschaft, einen höheren antagonistischen Effekt gegenüber dem CXCR-4
Rezeptor zu zeigen als andere Aminosäuren in derselben Position. Der
Vergleich der verschiedenen Aminosäuren erfolgt durch Austausch einer
Aminosäure in einer definierten Position bei gleichzeitiger Beibehaltung der
anderen Aminosäuren in den restlichen Positionen.
Die im Text verwendeten Abkürzungen sind durch die Regeln bestimmt, die
von der IUPAC-IUB Kommission für biochemische Nomenklatur festgelegt wor
den sind (Biochemistry 11: 1726 (1972) und Biochem. J. 219: 345 (1984)).
Folgende übliche Abkürzungen werden verwendet: Ala = A = Alanin; Arg = R =
Arginin; Asn = N = Asparagin; Cys = C = Cystein; Gln = Q = Glutamin; Glu = E =
Glutaminsäure; Gly = G = Glycin; His = H = Histidin; Ile = I = Isoleucin; Leu = L
= Leucin; Lys = K = Lysin; Met = M = Methionin; Phe = F = Phenylalanin; Pro =.
Die Schutzgruppe des Restes RN11 kann bestehen aus:
Alkyl-, Aryl-, Alkylaryl-, Aralkyl-, Alkylcarbonyl- oder Arylcarbonylgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, bevorzugt sind Naphthoyl-, Naphthylacetyl-, Naph thylpropionyl-, Benzoylgruppe oder einer Acylgruppe mit 1 bis 7 Kohlenstoff atomen.
Alkyl-, Aryl-, Alkylaryl-, Aralkyl-, Alkylcarbonyl- oder Arylcarbonylgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, bevorzugt sind Naphthoyl-, Naphthylacetyl-, Naph thylpropionyl-, Benzoylgruppe oder einer Acylgruppe mit 1 bis 7 Kohlenstoff atomen.
Die Schutzgruppe des Restes RC11 kann bestehen aus:
Einer Alkoxy- oder Aryloxygruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder aus einer Aminogruppe.
Einer Alkoxy- oder Aryloxygruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder aus einer Aminogruppe.
Weitere Schutzgruppen - sowohl für RN11 und RC11 - sind in Houben-Weyl
(1974) Georg Thieme Verlag, 4. Auflage beschrieben. Die Beschreibung der
Schutzgruppen in der zitierten Literaturangabe ist Teil der Offenbarung.
Die Sequenz des erfindungsgemäßen Peptids oder Peptidderivates kann am N-ter
minalen und/oder C-terminalen Ende an Stelle einer Schutzgruppe mit weite
ren Rahmen-Aminosäure-Sequenzen verbunden sein. Diese weiteren Rah
men-Aminosäure-Sequenzen sind für die Bindung des erfindungsgemäßen
Peptids oder Peptidderivates nicht wesentlich, sie können jedoch Träger von
anderen Funktionen sein, so zum Beispiel enzymatische Funktionen umfassen.
Derartige Rahmen-Aminosäure-Sequenzen treten in der Natur auf. Es kann sich
dabei zum Beispiel um die zwischen den hypervariablen Bereichen angeordne
ten Sequenzen des variablen Bereichs eines Antikörpers handeln. Diese
Sequenzen werden als "Frame-Work" (Rahmensequenzen) bezeichnet. Als
Rahmen-Aminosäure-Sequenzen sind weiterhin nicht abgespaltene Signal
sequenzen eines sezernierten eukaryontischen Proteins bekannt, wobei das
Protein in einem Bakterium exprimiert wird. Derartige Signalsequenzen haben
bisweilen keinen Einfluß auf die Funktion des nachfolgenden Proteins. Eben
falls ist es möglich, erfindungsgemäße Peptide oder Peptidderivate hinterein
ander zu koppeln, wobei Rahmen-Aminosäure-Sequenzen zwischen den Ein
zelsequenzen angeordnet sind. Ebenfalls sind Fusionsproteine bekannt, bei
denen am N-terminalen oder am C-terminalen Ende das Peptid peptidisch ge
bunden ist. Ein solches Fusionsprotein ist von Bakterien oder eukaryontischen
Zellen exprimierbar.
Um im Einzelfall zu entscheiden, ob ein bestimmtes erfindungsgemäßes Peptid
oder Peptidderivat mit wenigstens einer Rahmen-Aminosäure-Sequenz
und/oder wenigstens einer Schutzgruppe zum Gegenstand der Erfindung
zählt, ist ein Vergleich zwischen
- (i) diesem Peptide oder Peptidderivat mit Rahmen-Aminosäure- Sequenz und/oder mit Schutzgruppe und
- (ii) demselben Peptid oder Peptidderivat ohne Rahmen-Aminosäure- Sequenz und ohne Schutzgruppe
anzustellen. Dabei sollten beide Moleküle im wesentlichen dieselben Funktio
nen bei der Bindung aufweisen.
Insbesondere sollen die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die
Funktion, die Bindung von HIV-1 gegenüber dem CXCR-4 Rezeptor zu
inhibieren, der folgenden Sequenz aufweisen:
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH oder HN- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH.
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH oder HN- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH.
Alternativ sollen die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die
antagonistische Funktion des von Stroma-Zellen stammenden Faktor 1 (SDF-1)
aufweisen.
Die aufgeführten Aminosäuren sind natürliche oder künstliche Aminosäuren.
Die künstlichen Aminosäuren sind in Houben-Weyl (1974) Georg Thieme
Verlag, 4. Auflage beschrieben. Dabei ist der Austausch einer beschriebenen
Aminosäure durch eine weitere Aminosäure, die zur Gruppe der natürlichen
oder künstlichen Aminosäuren gehört, leicht möglich und aufgrund des
Testsystems und Vergleichs mit
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH oder HN- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
leicht möglich, herauszufinden, ob eine Wirkung vorliegt, die gleiche oder ähnliche den gefundenen erfindungsgemäßen Substanzen ist. Unter den Schutzumfang fallen auch alle D-Aminosäuren und alle Aminosäuren, die künstlich herstellbar sind. (Houben-Weyl). Für den Fachmann ist es ein leichtes, unter Beibehaltung der Funktionen, die im Test überprüfbar sind, die molekulare Struktur unter Beibehaltung der wesentlichen Bausteine abzuwandeln. Auch diese funktionell gleichwirkenden Moleküle fallen unter den Begriff der Peptidderivate.
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH oder HN- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
leicht möglich, herauszufinden, ob eine Wirkung vorliegt, die gleiche oder ähnliche den gefundenen erfindungsgemäßen Substanzen ist. Unter den Schutzumfang fallen auch alle D-Aminosäuren und alle Aminosäuren, die künstlich herstellbar sind. (Houben-Weyl). Für den Fachmann ist es ein leichtes, unter Beibehaltung der Funktionen, die im Test überprüfbar sind, die molekulare Struktur unter Beibehaltung der wesentlichen Bausteine abzuwandeln. Auch diese funktionell gleichwirkenden Moleküle fallen unter den Begriff der Peptidderivate.
Die erfindungsgemäßen Peptide oder Peptidderivate ermöglichen es zum
ersten Mal, daß eine Interaktion zwischen den CXCR-4 Rezeptor und dem HIV-1-
Virus antagonistisch beeinflußt wird. Ein Inhibitor dieser Art und dieser
Funktion ist bisher noch nicht beschrieben worden.
Bevorzugt sind SDF-1 Protein-Antagonisten als Peptide oder Peptidderivate,
bei denen RN2 für Pro, Ala, His, Leu, Met, Arg, Trp oder Tyr steht.
Mehr bevorzugt sind SDF-1 Protein-Antagonisten als Peptide oder
Peptidderivate, die die folgende Formel aufweisen:
RN11-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe - RC11
wobei RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe steht, und
wobei RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
wobei RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
Noch mehr bevorzugt sind SDF-1 Protein-Antagonisten als Peptide oder
Peptidderivate, die die folgende Formel aufweisen:
RN11- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe- R11
wobei RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe steht, und
wobei RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
wobei RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
Am meisten bevorzugt sind SDF-1 Protein-Antagonisten als Peptide oder
Peptidderivate, die die folgende Formel aufweisen:
RN11- Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe- RC11
wobei RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe steht, und
wobei RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
wobei RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
Vorteilhaft sind SDF-1 Protein-Antagonisten als Peptide oder Peptidderivate
mit den folgenden Formeln:
- (i) RN11 - Ile Gln Glu Tyr Leu Glu Lys Ala Leu Asn Lys Arg Phe - RC11 oder
- (ii) RN11 - Glu Tyr Leu Glu Lys Ala Leu Asn Lys Arg Phe Lys Met - RC11,
dabei steht
RN11
RN11
für -H oder eine Amino-Schutzgruppe oder mindestens eine weitere
Aminosäure außerhalb des Peptides oder Petidderivates,
RC11
RC11
für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe oder mindestens eine
weitere Aminosäure außerhalb des Peptides oder Petidderivates,
wobei die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die Funktion, die Bindung von HIV-1 gegenüber dem CXCR-4 Rezeptor zu inhibieren, der folgenden Sequenz aufweisen:
wobei die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die Funktion, die Bindung von HIV-1 gegenüber dem CXCR-4 Rezeptor zu inhibieren, der folgenden Sequenz aufweisen:
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
oder HN- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH oder wobei die
Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die antagonistische Funktion des
von Stroma-Zellen stammenden Faktor 1 (SDF-1) aufweisen
Weiterhin sind die erfindungsgemäßen Peptide oder Peptidderivate leicht her
stellbar. Derart kurze Peptide oder Peptidderivate können mittels einer Tech
nik hergestellt werden, die den Fachleuten im Bereich der Peptidsynthese be
kannt ist. Eine Zusammenfassung vieler dieser Techniken können bei J.M.
STEWART and J.D. YOUNG, San Francisco, 1969; und J. MEIERRHOFER,
Hormonal Proteins and Peptides, Vol. 2 p 46, Academic Press (New York),
1973 für die Festphasen-Methode und E. SCHRODER and K. LUBKE, The Pep
tides, Vol. 1, Academic Press (New York) 1965 für die Flüssigphasen-Methode
nachgelesen werden. Die Schritte der Synthese sind in den EP-A 0 097 031
beschrieben. Die allgemeinen Verfahrensschritte aus den europäischen Publi
kationen lassen sich analog auf die Synthese der hier beschriebenen erfin
dungsgemäßen Peptide oder Peptidderivate übertragen. Weitere Literatur zu
der Festphasensynthese sind: Solid Phase Synthesis, E. ATHERTON and R.C.
SHEPPARD (1989) IRL Press, ISBN 1-85221-133-4 and Amino Acid and Pep
tide Synthesis, J. JONES, Oxdford Science Publication (1992)
ISBN 0-19-855668-3.
Neben der Abwandlung der Aminosäure-Sequenz der erfindungsgemäßen
Peptide oder Peptidderivate ist auch eine Variation der Reste RN11 und RC11
möglich. Die Reste brauchen jedoch die Bindungsfähigkeit an den CXCR-4
Rezeptor oder die Inhibitionsfähigkeit (antagonistische Wirkung) bei der
Infektion nicht zu beeinflussen. Dennoch lassen sich durch Schutzgruppen
Parameter wie Stabilität, pH-Abhängigkeit, biologische Abbaubarkeit und
Interaktionen mit dem nativen Teil des Fusionsproteins deutlich beeinflussen.
Bevorzugt sind erfindungsgemäße SDF-1 Protein-Antagonisten als Peptide
oder Peptidderivate, bei denen der Rest
RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe und
RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe und
RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
Bevorzugter sind SDF-1 Protein-Antagonisten als Peptide oder
Peptidderivate, bei denen die Reste stehen:
RN11 für -H oder eine Acylgruppe und
RC11 für -OH oder Amino-Gruppe.
RN11 für -H oder eine Acylgruppe und
RC11 für -OH oder Amino-Gruppe.
Am meisten bevorzugt sind SDF-1 Protein-Antagonisten als Peptide oder
Peptidderivate, bei denen die Reste stehen:
RN11für -H und
RC11 für -OH.
RN11für -H und
RC11 für -OH.
Die Erfindung umfaßt weiterhin Sequenzen, die aus mindestens zwei
unterschiedlichen oder gleichen Peptiden oder Peptidderivaten bestehen,
wobei die Peptide oder Peptidderivate durch einen Abstandhalter (Spacer)
miteinander verbunden sind. Bei den Abstandhaltern handelt es sich um
Molekülteile, die einen bestimmten Raum zwischen den Peptiden oder
Peptidderivaten überbrücken. Abstandhalter sind von der Peptidsynthese in
Form der Festphasensynthese bekannt. Die dortigen Abstandhalter verbinden
den Träger mit dem Peptid. Andere Abstandhalter treten bei bifunktionellen
Proteinen auf, so bei Antikörperfragmenten, die mit einer enzymatischen
Teilsequenz verbunden sind. Besonders geeignet als Abstandhalter sind
Aminosäure-Sequenzen, so zum Beispiel ein Polyalanin, oder auch andere
Moleküle mit der Formel -(CH R3)n-. Dabei kann R3 für H, OH oder einen
anderen Liganden stehen, der die Bindungsaktivität der Peptide oder
Peptidderivate nicht wesentlich beeinflußt. "n" kann Werte von 1 bis 10
einnehmen.
Die Erfindung umfaßt weiterhin die Herstellung der erfindungsgemäßen Peptide
oder Peptidderivate, wobei eine N-α geschützte ω-Amino-α-aminosäure mit
einem Dialdehyd in Gegenwart eines Reduktionsmittels umgesetzt und an
schließend die Schutzgruppen der Seitenketten und gegebenenfalls die
Schutzgruppen des N-Terminus und/oder des C-Terminus abgespalten werden.
Ebenfalls umfaßt die Erfindung ein Verfahren, bei dem die erfindungsgemäßen
Peptide oder Peptidderivate hergestellt werden, indem die Aminosäuren in
einer homogenen Phase oder nach der Festphasen-Methode kondensiert
werden,
wobei das Carboxyl-Ende einer zu koppelnden Aminosäure, deren Aminogrup pen und gegebenenfalls funktionellen Gruppen der Seitenkette eine Schutz gruppe tragen, mit dem freien Amino-Ende der zu koppelnden Aminosäure oder des zu koppelnden Peptidfragments in Gegenwart eines Kondensationsreagen zes reagiert, und
im Falle einer nicht-endständigen Aminosäure anschließend die α- Amino-Schutzgruppe der gekoppelten Aminosäure abgespalten wird und weitere Aminosäuren an die zu synthetisierende Peptid-Kette nach den zuvor beschriebenen beiden Schritten gekoppelt werden oder
im Falle einer endständigen Aminosäure gegebenenfalls anschließend die α-Amino-Schutzgruppe der gekoppelten Aminosäure abgespalten wird und
nach Kopplung der letzten Aminosäure im Falle der Festphasen-Methode das Peptid oder Peptidderivat von der Festphase abgespalten wird.
wobei das Carboxyl-Ende einer zu koppelnden Aminosäure, deren Aminogrup pen und gegebenenfalls funktionellen Gruppen der Seitenkette eine Schutz gruppe tragen, mit dem freien Amino-Ende der zu koppelnden Aminosäure oder des zu koppelnden Peptidfragments in Gegenwart eines Kondensationsreagen zes reagiert, und
im Falle einer nicht-endständigen Aminosäure anschließend die α- Amino-Schutzgruppe der gekoppelten Aminosäure abgespalten wird und weitere Aminosäuren an die zu synthetisierende Peptid-Kette nach den zuvor beschriebenen beiden Schritten gekoppelt werden oder
im Falle einer endständigen Aminosäure gegebenenfalls anschließend die α-Amino-Schutzgruppe der gekoppelten Aminosäure abgespalten wird und
nach Kopplung der letzten Aminosäure im Falle der Festphasen-Methode das Peptid oder Peptidderivat von der Festphase abgespalten wird.
Bevorzugt sind erfindungsgemäße Peptide oder Peptidderivate, die mit einem
Protein über eine kovalente Bindung verbunden sind. Insbesondere sind
erfindungsgemäße Peptide bevorzugt, die mit einem Protein über eine
Peptidbindung verbunden sind und ein Fusionsprotein bilden.
Die Fusionsproteine sind ebenfalls leicht herstellbar, da dem für das native
Protein kodierenden Teil der DNA entweder die DNA folgen oder die DNA vor
ausgehen muß, die das entsprechende erfindungsgemäße Peptid kodiert.
Die Herstellung von Fusionsproteinen ist aus den folgenden Publikationen
bekannt: E. HOCHULI (1986) Chimia 40: 408-412; E. HOCHULI et al. (1988)
Bio/Technology 5: 1320-1325; und E. Hochuli et al. (1987) J. Chrom. 411: 177-184.
Die erfindungsgemäßen SDF-1 Protein-Antagonisten sind geeignet als
Medikament oder Diagnostikum eingesetzt zu werden.
Am meisten bevorzugt ist die Verwendung der SDF-1 Protein-Antagonisten
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer HIV-Infektion.
Ebenfalls ist die Verwendung der erfindungsgemäßen SDF-1 Protein-
Antagonisten zur Herstellung eines Diagnostikums zur Identifizierung von einer
HIV-Infektion vorteilhaft.
Eine Mischung aus organischen und anorganischen Salzen wird von der Erfin
dung mitumfaßt.
Als Medikament sind die SDF-1 Protein-Antagonisten bevorzugt, wenn sie
eine Zusammensetzung mit pharmakologisch verträglichen Hilfs- und
Trägerstoffen bilden. Derartige Hilfs- und Trägerstoffe sind in Remington's
Pharmaceutical Science, 15th ed. Mack Publishing Company, East Pennsylva
nia (1980) beschrieben. Die Zusammensetzungen können nach bekannten
Verfahren hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen SDF-1 Protein-Antagonisten besitzen pharmako
logische Eigenschaften und sind deshalb als pharmazeutischer Wirkstoffe ver
wendbar. Die Erfindung umfaßt ebenfalls ein Arzneimittel, das die
erfindungsgemäßen SDF-1 Protein-Antagonisten enthält.
Insbesondere zeigen die erfindungsgemäßen SDF-1 Protein-Antagonisten
eine Wirkung bei der Infektion von HIV-1 Viren, insbesondere bei der Infektion
von CD-4 Zellen.
Die erfindungsgemäßen SDF-1 Protein-Antagonisten zeigen eine antivirale
Hemmung von 90 bis 97% im Hela P4 Infektionstest bei Konzentrationen von 4 µM.
Höhere Konzentrationen sind anwendbar, ohne das Testsystem zu stören.
Somit sind die erfindungsgemäßen SDF-1 Protein-Antagonisten in einer
Konzentration von 0,5 bis 100 µM, bevorzugt 5 bis 25 µM, einsetzbar.
Die Versuchsergebnisse dieses in vitro Tests zeigen, daß die
erfindungsgemäßen SDF-1 Protein-Antagonisten als Arzneimittel oder zur
medizinischen Behandlung verwendet werden können. Diese
Versuchsergebnisse lassen sich von dem in vitro Testsystem auf ein in vivo
System problemlos übertragen, da es sich bei dem antiviralen Testsystem um
eine anerkannte Versuchsanordnung handelt, die zum Nachweis der antiviralen
Aktivität dient. (Pleskoff et al. (1996), Journal of Virology, Vol. 70 (11), pp 8247-8251
und Clavel and Charneau (1994) Journal of Virology, Vol. 68(2), pp 1179-1185).
Die erfindungsgemäßen SDF-1 Protein-Antagonisten können deshalb zur
Behandlung von HIV-1 Infektionen und HIV-Infektionen eingesetzt werden.
Sie können als Inhibitor und SDF-1 Protein-Antagonisten bei Säugern,
insbesondere bei Menschen, zur Behandlung der zuvor genannten Erkrankung
verwendet werden.
Bevorzugt ist der folgende SDF-1 Protein-Antagonist:
Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe.
Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe.
Die Erfindung liefert weiterhin
- (i) die Verwendung von erfindungsgemäßen SDF-1 Protein-Antagonisten (zur Herstellung eines Medikaments) zur Behandlung von einer HIV-1 Infektion;
- (ii) ein Verfahren zur Behandlung von einer HIV-1 Infektion, welches Verfahren eine Verabreichung eines SDF-1 Protein-Antagonisten -Menge umfaßt, wobei die Menge die Krankheit unterdrückt, und wobei die Antagonisten-Menge einem Patienten gegeben wird, der ein solches Medikament benötigt;
- (iii) eine pharmakologische Zusammensetzung zur Behandlung von HIV- Infektionen, welche Behandlung die erfindungsgemäßen SDF-1 Protein- Antagonisten und wenigstens einen pharmazeutischen Hilfs- und/oder Trägerstoff umfaßt.
Für die therapeutische Wirkung sind unterschiedliche Dosen geeignet. Sie
hängen beispielsweise von den verwendeten Salzen, vom Wirt, von der Art der
Verabreichung und von der Art und der Schwere der zu behandelnden Zu
stände ab.
Auch sind Kombinationen der erfindungsgemäßen SDF-1 Protein-
Antagonisten möglich.
Im allgemeinen sind jedoch bei Tieren zufriedenstellende Resultate zu erwar
ten, wenn die täglichen Dosen einen Bereich von 0,1 bis 500 µMol/l umfassen.
Bei größeren Säugetiere, beispielsweise dem Menschen, liegt eine empfohlene
tägliche Dosis im Bereich von 1 bis 200 µMol/l. Bevorzugt ist eine Dosis von
1 bis 50 µMol/l, am meisten bevorzugt ist eine Dosis von 5 bis 30 µMol/l.
Zum Beispiel wird diese Dosis zweckmäßiger Weise in Teildosen bis viermal
täglich verabreicht. Zufriedenstellende Resultate sind zu erwarten, wenn die
erfindungsgemäße Substanz subkutan oder intravenös verabreicht werden.
Die Fmoc-geschützen Aminosäuren sind von Novabiochem (Schweiz) und
Bachem (Bubendorf; Schweiz) beziehbar. Ihre Herstellung ist Stand der
Technik. Bei der Synthese von Peptiden an Polystyrolharz werden die Ami
nosäuren in situ mit PyBOP (Benzotriatol-1-yl-oxy-tripyrrolidinophosphonium
hexafluorphosphat) und NMM (N-Methyl-Morpholin) aktiviert.
Die Synthese von löslichen Peptidgemischen und Peptiden oder Peptidderiva
ten ist an einem Multiplen Peptidsynthesizer (MPS) AMS 422 von ABIMED
(Langenfeld) ausführbar (H. GAUSEPOHL et al. (1992) Peptide Research 5/6:
315-320).
Für die Peptidsynthese werden als feste Träger gehärtete Zellulose (Whatman
540; Katalog Nummer 1540917) der Firma Whatman (Maidstone, Großbritan
nien) und Polystyrolharz Tenta Gel SRAM (Kapazität 0,25 meq/g) der Firma
Rapp Polymere (Tübingen, Deutschland) benutzt.
Die Synthese von Peptiden an Zellulose wird von Frank und Döring beschrie
ben. (R. FRANK (1992) Tetrahedron 48: 9217-9232 und R. FRANK and R.
DÖRING (1988) Tetrahedron 44: 6031-6040)
Die Zellulosemembran wird chemisch modifiziert, um geeignete Ankerfunktio
nen für die nachfolgende Peptidsynthese anzubringen. Diese Ankerfunktionen
dienen auch als Spacer (Distanzhalter), um die freie Zugänglichkeit der immo
bilisierten Peptide zu gewährleisten. In einem ersten Schritt wird die gesamte
Membran 3 Stunden mit einer 0,2 M Fmoc-β-Alanin-Lösung (aktiviert mit 0,24 M
DIC und 0,4 M NMI in DMF) inkubiert, so daß sich über eine Veresterung mit
den OH-Gruppen der Zellulose eine gleichmäßige Verteilung von β-Alanin
ergibt. Nach dreimaligem Waschen mit DMF werden die Fmoc-Schutzgruppen
des veresterten β-Alanins durch Inkubation mit 20% Piperidin in DMF (20
Minuten) abgespalten. Die Membran wird fünfmal mit DMAF und zweimal mit
Methanol gewaschen und getrocknet.
In einem zweiten Schritt wird eine 0,3 M Fmoc-β-Alanin-Lösung (aktiviert mit
0,3 M TBTU, 1 : 1 in NMP) auf definierte Punkte der Membran mit Hilfe einer
ausgezogenen Glaskapillare aufgetropft (ca. 0,5 µl pro Auftragungsort), so daß
dort ein zweites β-Alanin gekoppelt wird (15 Minuten Inkubation). Die Punkte
werden vorher unter Verwendung einer Schablone mit einem Bleistift auf der
Rückseite der Membran markiert. Alle restlichen Aminofunktionen der Membran
werden durch Acetylierung (zweimal 3 Minuten 2% Acetanhydrid in DMF,
einmal 30 Minuten 2% Acetanhydrit plus 1% DIPA in DMF) blockiert. Nach
fünfmaligem Waschen mit DMS wird die Fmoc-Schutzgruppe mit 20% Piperidin
in DMF (15 Minuten) gespalten. Die freien Aminogruppen werden nun durch
Färben mit 0,01% (w/v) BPB in DMF sichtbar gemacht und erscheinen als
blaue distinkte Auftragungsorte. Die Membran wird anschließend zweimal mit
Methanol gewaschen und dann getrocknet.
Ausführlich ist die Festphasen Peptidsynthese beschrieben in Rudolf Volkmer-
Engert, Bert Hoffmann and Jens Schneider-Mergener, (1997) Stable
Attachement of the HMB-Linker to Continuous Cellulose Membranes for Parallel
Solid Phase Spot Syntheses, Tetrahedron Letter, Vol. 38,6; pp 1029-1032.
Eine weitere Peptidsynthese, bei der das Peptid oder Peptidderivat über eine
Ankergruppe fixiert ist und erst am Ende der Synthese abgespalten wird, erfolgt
an Polystyrolharz (Ansatzgröße 50 µmol). Als Lösungsmittel wird DMF
verwendet. Es werden stets Doppelkopplungen durchgeführt. Der
Synthesezyklus des Automaten besteht aus der Abspaltung der Fmoc-
Schutzgruppe mit 20%-igem Piperidin (zweimal 15 Minuten) und einer
anschließenden sechsmaligen Waschprozedur mit DMF, bevor die
Aminosäuren gekoppelt werden (zweimal 15 Minuten). Vor der nächsten
Fmoc-Abspaltung wird wiederum sechsmal mit DMF gewaschen.
Bei der Reaktion aktiviert der Automat 200 µmol Aminosäure in 400 µl DMF
durch Zugabe von 200 µmol PyBOP in 220 µl DMF und 400 µmol NMM in 100 µl
DMF.
Der N-Terminus der Peptide oder Peptidderivate wird durch Zugabe von
DMF/Acetanhydrid/DIPA im Volumenverhältnis 7 : 2:1 acetyliert (30 Minuten rüh
ren).
Zur Abspaltung des Peptids oder Peptidderivates vom Harz und zur Abspaltung
der Seitenschutzgruppen wird 2 bis 3 ml 90% TFA, 5% Triisobytylsiolan, 5%
Wasser und 5% Phenol eingesetzt. Nach fünfstündiger Inkubation werden die
Peptide oder Peptidderivate mit ca. 35 ml eiskaltem Äther ausgefällt. Der Nie
derschlag wird abzentrifugiert, das Pellet (Sediment) mit 15 bis 20 ml eiskaltem
Äther resuspendiert und gewaschen. Das Zentrifugieren und Waschen wird
fünfmal wiederholt, bevor die Peptide oder Peptidderivate in einem möglichst
geringen Volumen 5%-iger Essigsäure gelöst werden. Anschließend werden
die Peptide oder Peptidderivate gefriergetrocknet. Die Peptide oder Peptid
derivate liegen nach der Abspaltung C-terminal als Amid vor.
BPB Bromphenolblau
DCM Dichlormethan
DIC Diisopropyldarbodiimid
DIPA Diisopropylethylamin
DMF Dimethylformamid
Fmoc o-Fluorenylmethoxycarbonyl
PyBOP Benzotriatol-1-yl-oxy-tripyrrolidinophosphoniumhexafluor phosphat
NMI N-Methylimidazol
NMM N-Methyl-Morpholin
NMP N-Methylpyrrolidon
TBTU 2-(1H-Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-Tetramethyluronium tetrafluoroborat
TFA Trifluoressigsäure
BPB Bromphenolblau
DCM Dichlormethan
DIC Diisopropyldarbodiimid
DIPA Diisopropylethylamin
DMF Dimethylformamid
Fmoc o-Fluorenylmethoxycarbonyl
PyBOP Benzotriatol-1-yl-oxy-tripyrrolidinophosphoniumhexafluor phosphat
NMI N-Methylimidazol
NMM N-Methyl-Morpholin
NMP N-Methylpyrrolidon
TBTU 2-(1H-Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-Tetramethyluronium tetrafluoroborat
TFA Trifluoressigsäure
Bei diesem Zelltest wird der Eintritt von HIV-Viren in eine Hela Zelle
nachgewiesen, indem ein Galaktosidase-Promotor, der unter Kontrolle des HIV-
LTR-Promotors steht, aktiviert wird, so daß bei Zugabe von X-Gal-Substrat die
infizierten Zellen blau gefärbt sind. Dieser Test weist die Bindung der Peptide
und die erfolgte Inkorporation der HIV-Viren in die Hela Zellen nach. Ziel des
Test ist es, die Inhibierung durch erfindungsgemäße Substanzen
nachzuweisen. Im einzelnen wird wie folgt vorgegangen:
Hela P4 Zellen, die stabil humanes CD4 und ebenfalls CXCR-4 Rezeptoren exprimieren und unter der Kontrolle des HIV-LTR Promotors beta Galaktosidase synthetisieren, werden in DMEM kultiviert, das 10% fötales Kälberserum enthält. Die Zellen werden in Mikrotiterplatten, welche 96 Kulturbehälter besitzen, gegeben und wenigsten für zwölf Stunden kultiviert. Vor der Inkubation mit den erfindungsgemäßen Peptiden wird das alte Medium durch 50 µl frisches Medium ersetzt.
Hela P4 Zellen, die stabil humanes CD4 und ebenfalls CXCR-4 Rezeptoren exprimieren und unter der Kontrolle des HIV-LTR Promotors beta Galaktosidase synthetisieren, werden in DMEM kultiviert, das 10% fötales Kälberserum enthält. Die Zellen werden in Mikrotiterplatten, welche 96 Kulturbehälter besitzen, gegeben und wenigsten für zwölf Stunden kultiviert. Vor der Inkubation mit den erfindungsgemäßen Peptiden wird das alte Medium durch 50 µl frisches Medium ersetzt.
Die an der Zellulose anhaftenden Peptide werden in 200 µl Wasser gelöst und
50 µl werden in den entsprechenden Mikrotiter-Behälter gegeben. Es werden
Verdünnungsstufen hergestellt, so daß jeweils 50 µl Medium vorliegt. 50 µl
Virus-Suspension werden in die Kulturbehälter gegeben. Der virus
enthaltende Überstand wird durch chronisch infizierte Zell-Linien (H9IIIb für LAI,
Cem-NDK für NDK) hergestellt. Der Überstand wird durch 0,45 µm Filter
filtriert und bei -80°C gelagert. Ein aufgetauter Teil wird auf Hela P4 Zellen
titiriert, die dazu dienen, eine brauchbare Konzentration (1000-4000 lyse-bil
denden Einheiten (ffu = focus forming units) zu bestimmen. Die Zell-Linien
werden für 24 Stunden bei 37°C in einer wassergesättigten Atmosphäre bei
5,5% Kohlendioxid inkubiert.
Um die Zellen zu färben, werden sie in 0,5% Glutaraldehyd fixiert, anschließend
in PBS (Phosphat gepuffertes Lösung) und mit X-Gal-Substrat wie in Clavel and
Carneau (1994) Journal of Virology Vol 68 (2), pp 1179-1185 beschrieben
gefärbt.
Blau gefärbte Zellen werden ausgezählt und mit der Anzahl an blau gefärbten
Zellen verglichen, die in Abwesenheit von Peptiden auftreten.
Der Ca⁺⁺-Fluß wird gemessen gemäß der Publikation E. Donnadieu, G.
Bismuth and A. Trautmann (1994) Antigen recognition by helper T-cells elicits a
sequence of distinct changes of their shape and intracellular calcium. Current
Biology Vol. 4, pp 584-595. Die erfindungsgemäßen Peptide, welche eine
Inhibition oder lediglich eine Bindung aufweisen, werden zu Meßzellen
gegeben, wobei deren Ca⁺⁺-Fluß durch Änderung des Membranpotentials
nachgewiesen wird.
Wenn das erfindungsgemäße Peptid allein nur bindet, so wird keine Änderung
des Membranpotentials festgestellt.
Wenn das erfindungsgemäße Peptid bindet und den Ca⁺⁺-Fluß freisetzt, so ist
eine Änderung des Membranpotentials nachweisbar.
Der Test wird ausgeführt gemäß der Publikation E. Donnadieu, G. Bismuth and
A. Trautmann (1994) Antigen recognition by helper T-cells elicits a sequence of
distinct changes of their shape and intracellular calcium. Current Biology Vol.
4, pp 584-595. Zu den Testzellen werden 0,5; 5; und 100 µMol/l an
erfindungsgemäßer Substanz zugegeben. 100 µMol/l an SDF-1 wird als
Kontrolle für die Überprüfung der Funktion der Zellen immer zu einem späteren
Zeitpunkt zu den Zellen hinzugefügt.
Die Messung der Endozytosemenge wird beschrieben in der Publikation Ali
Amara, Sylvie Le Gall, Olivier Schwartz, Jean Salamero, Monica Montes, Pius
Loetscher, Marco Baggiolini, Jean-Louis Virelizier and Fernando Arenzana-
Seisdedos (1997) HIV Coreceptor Downregulation as Antiviral Principle: SDF-1-de
pendent Internalization of the Chemokine Receptor CSCR-4 Contributes to
Inhibition of HIV Replication, J. Exp. Med. Vol. 186, pp 139-146. Die
erfindungsgemäßen Peptide, welche eine Inhibition oder lediglich eine Bindung
aufweisen, werden zu Meßzellen hinzugegeben. Dabei sind die Peptide mit
einem fluoreszierenden Agens verbunden. Nachdem die Rezeptoren inkorporiert
worden sind, werden die Zellen in einem FACS (fluoreszenz-aktivierter
Zellsorter) nach Menge der auf der Zelloberfläche befindlichen CXCR-4
Rezeptoren aufgeteilt. Erfolgt eine Endozytose, so sind Zellen festzustellen,
die etwa eine Zehnerpotenz weniger CXCR-4 Rezeptoren auf der
Zelloberfläche tragen.
Die Ergebnisse sind im folgenden abgebildet:
Die folgenden Sequenzen wurden untersucht:
Es ergab sich folgendes Bild:
Es zeigt sich somit, daß die erfindungsgemäßen Peptide (aa3.1), (bb3.1) und
(cc3.1), insbesondere (aa3.1), eine inhibitorische Wirkung besitzen.
Die folgenden Sequenzen wurden untersucht, dabei wurde die Länge der
Peptide in Relation zur inhibitorischen Wirksamkeit ausgetestet:
Es ergab sich folgendes Bild:
Es zeigt sich somit daß die erfindungsgemäßen Peptide (aa3.2) und (bb3.2),
insbesondere (aa3.2), eine besonders gute inhibitorische Wirkung besitzen,
auch (dd3.2) und (ff3.2) zeigen noch ein akzeptable Wirkung.
Die folgenden Sequenzen wurden untersucht, dabei wurden die zyklischen mit
den linearen Peptiden verglichen, auch wurde eine Substituierung der Cysteine
gegen Serine mit in dem Versuch aufgenommen. Es handelt sich in diesem Fall
um eine intra-molekuare Cystein-Cystein-Brücke. Es wurden dabei die
Peptide in einer Konzentration von 15 mikromolar eingesetzt.
Es ergab sich folgendes Bild:
Es zeigt sich somit daß die erfindungsgemäßen Peptide (aa3.3) und (bb3.3),
insbesondere (aa3.3), eine besonders gute inhibitorische Wirkung besitzen.
Die folgenden Sequenzen wurden untersucht, dabei wurde bei konstanter
Länge der Peptide je eine Aminosäure in nur einer Position substituiert, die
anderen Aminosäuren entsprechen in ihrer Art und Position dem Wildtyp, der
unter (aa3.4) abgebildet ist, beibehalten.
Die Sequenz (aa3.4) weist eine Inhibition von etwa 50% auf.
Die Ergebnisse sind in der Fig. 1 dargestellt.
Die experimentell am meisten bevorzugten Sequenzen, die experimentell die
besten Ausführungsformen sind, lauten wie folgt, dabei wird die Prozentzahl
der Inhibition als Meßwert angegeben:
Die Messung hat ergeben, daß einige Peptide die Signaltransduktion
induzieren, andere nicht, wobei in jedem Fall der Ca⁺⁺-Fluß das
entscheidende Kriterium ist.
Das folgende Peptid induziert einen Ca⁺⁺-Fluß:
Lys Pro Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe.
Dabei wurden 0,5; 5 und 100 µMol/l des Peptides eingesetzt. Lediglich bei der geringsten Konzentration war eine Abweichung zu sehen. Hier erfolgte ein sehr schwaches, aber noch nachweisbares Signal.
Lys Pro Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe.
Dabei wurden 0,5; 5 und 100 µMol/l des Peptides eingesetzt. Lediglich bei der geringsten Konzentration war eine Abweichung zu sehen. Hier erfolgte ein sehr schwaches, aber noch nachweisbares Signal.
Die folgenden Peptide induzieren einen Ca⁺⁺-Fluß nicht:
Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe und Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe.
Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe und Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe.
Die Peptide wurden in einer Konzentration von 100 µMol/l eingesetzt.
In allen Fällen wurde die Funktionstüchtigkeit des Testsystems durch Zugabe
von SDF-1 Protein in einer Konzentration von 100 µMol/l verifiziert.
Die Messung hat ergeben, daß einige Peptide bei einer Konzentration von 20 µMol/l
eine Endozytose induzieren, andere Peptide nicht. Die
Endozytosebedingungen (Temperatur, Inkubationszeit mit Peptid, Meßbeginn
nach Inkubation) wurden so eingestellt, daß etwa 50% der Zellen Endozytose
aufwiesen. Die CXCR-4-Rezeptorzahl der endozytierenden Zellen beträgt
etwa 10% der nicht endozytierenden Zellen. Bei den Messungen ergaben
sich bei fehlender Induktion etwa 300 Rezeptoren, bei erfolgter Induktion etwa
30 Rezeptoren.
Eine Endozytose erfolgte nicht bei den Peptiden:
Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe und Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe.
Der Wert lag etwa bei 200 bis 300 Rezeptoren pro Zelle.
Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe und Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe.
Der Wert lag etwa bei 200 bis 300 Rezeptoren pro Zelle.
Eine Endozytose erfolgte bei dem Peptid:
Lys Pro Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe.
Hier ergaben sich zwei Werte, einer um 200 bis 300 Rezeptoren und einer um 70 Rezeptoren. Die Verteilung ist der Reaktion auf SDF-1 vergleichbar.
Lys Pro Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe.
Hier ergaben sich zwei Werte, einer um 200 bis 300 Rezeptoren und einer um 70 Rezeptoren. Die Verteilung ist der Reaktion auf SDF-1 vergleichbar.
Claims (18)
1. Substanzen, die SDF-1 Protein-Antagonisten sind.
2. SDF-1 Protein-Antagonisten nach Anspruch 1, wobei die
Antagonisten Peptide oder Peptidderivate mit der Formel sind:
RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe oder mindestens eine weitere Aminosäure außerhalb des Peptides oder Petidderivates
RC1 für RC11 oder
für Phe - Rc11;
RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe oder mindestens eine weitere Aminosäure außerhalb des Peptides oder Peptidderivates, wobei die Peptide oder Peptidderivate die antagonistische Funktion der folgenden Sequenzen aufweisen:
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
oder HN- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
oder wobei die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die antagonistische Funktion des von Stroma-Zellen stammenden Faktors 1 (SDF-1) aufweisen.
RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe oder mindestens eine weitere Aminosäure außerhalb des Peptides oder Petidderivates
RC1 für RC11 oder
für Phe - Rc11;
RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe oder mindestens eine weitere Aminosäure außerhalb des Peptides oder Peptidderivates, wobei die Peptide oder Peptidderivate die antagonistische Funktion der folgenden Sequenzen aufweisen:
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
oder HN- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
oder wobei die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die antagonistische Funktion des von Stroma-Zellen stammenden Faktors 1 (SDF-1) aufweisen.
3. SDF-1 Protein-Antagonisten nach Anspruch 2, dabei steht RN2 für Pro,
Ala, His, Leu, Met, Arg, Trp oder Tyr.
4. 3DF-1 Protein-Antagonisten nach Anspruch 2 oder 3, wobei die
Peptide oder Peptidderivate die folgende Formel aufweisen:
RN11- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe- RC11
wobei RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe steht, und
wobei RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
RN11- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe- RC11
wobei RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe steht, und
wobei RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
5. SDF-1 Protein-Antagonisten nach Anspruch 2 oder 3, wobei die
Peptide oder Peptidderivate die folgende Formel aufweisen:
RN11-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe - RC11
wobei RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe steht, und
wobei RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
RN11-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe - RC11
wobei RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe steht, und
wobei RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
6. SDF-1 Protein-Antagonisten nach Anspruch 2, wobei die Peptide oder
Peptidderivate die folgenden Formeln umfaßt:
RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe oder mindestens eine weitere Aminosäure außerhalb des Peptides oder Petidderivates,
wobei die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die Funktion, die Bindung von HIV-1 gegenüber dem CXCR-4 Rezeptor zu inhibieren, der folgenden Sequenz aufweisen:
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
oder HN- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
oder wobei die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die antagonistische Funktion des von Stroma-Zellen stammenden Faktor 1 (SDF-1) aufweisen.
- (i) RN11 - Ile Gln Glu Tyr Leu Glu Lys Ala Leu Asn Lys Arg Phe - RC11 oder
- (ii) RN11 - Glu Tyr Leu Glu Lys Ala Leu Asn Lys Arg Phe Lys Met - RC11, dabei steht
RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe oder mindestens eine weitere Aminosäure außerhalb des Peptides oder Petidderivates,
wobei die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die Funktion, die Bindung von HIV-1 gegenüber dem CXCR-4 Rezeptor zu inhibieren, der folgenden Sequenz aufweisen:
HN-Val Ser Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
oder HN- Leu Ser Tyr Arg Cys Pro Cys Arg Phe Phe-COOH
oder wobei die Peptide oder Peptidderivate im wesentlichen die antagonistische Funktion des von Stroma-Zellen stammenden Faktor 1 (SDF-1) aufweisen.
7. SDF-1 Protein-Antagonisten nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei
RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe und
RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
RN11 für -H oder eine Amino-Schutzgruppe und
RC11 für -OH oder eine Carboxyl-Schutzgruppe steht.
8. SDF-1 Protein-Antagonisten nach Anspruch 7, wobei die Reste
stehen:
RN11 für -H oder eine Acylgruppe und
RC11 für -OH oder Amino-Gruppe.
RN11 für -H oder eine Acylgruppe und
RC11 für -OH oder Amino-Gruppe.
9. SDF-1 Protein-Antagonisten nach Anspruch 8, wobei die Reste
stehen:
RN11 für -H und
RC11 für -OH.
RN11 für -H und
RC11 für -OH.
10. Sequenz, die aus mindestens zwei identischen oder
unterschiedlichen Peptiden oder Peptidderivaten nach einem der vorherigen
Ansprüche 2 bis 9 besteht, wobei die Peptide oder Peptidderivate durch
Abstandhalter (Spacer) verbunden sind.
11. SDF-1 Protein-Antagonisten als Peptide oder Peptidderivate
nach einem der Ansprüche 2 bis 9 verbunden mit einem Protein über eine
kovalente Bindung.
12. SDF-1 Protein-Antagonisten nach Anspruch 11 verbunden mit
einem Protein über eine Peptidbindung, ein Fusionsprotein bildend.
13. Kombination aus einem SDF-1 Protein-Antagonisten nach
einem der vorherigen Ansprüche und einem Medikament, wobei der SDF-1
Protein-Antagonist ein Transportmedium (Shuttle) für das Medikament ist.
14. Verfahren zur Herstellung von Peptiden oder Peptidderivaten nach
einem der vorherigen Ansprüche 2 bis 13, wobei eine N-α geschützte ω-Amino-α-amino
säure mit einem Dialdehyd in Gegenwart eines Reduktionsmittels
umgesetzt und anschließend die Schutzgruppen der Seitenketten und
gegebenenfalls die Schutzgruppe des N-Terminus und/oder des C-Terminus
abgespalten werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem die Aminosäuren in einer
homogenen Phase oder nach der Festphasen-Methode kondensiert werden,
wobei das Carboxyl-Ende einer zu koppelnden Aminosäure, deren Aminogrup pen und gegebenenfalls funktionellen Gruppen der Seitenkette eine Schutz gruppe tragen, mit dem freien Amino-Ende der zu koppelnden Aminosäure oder des zu koppelnden Peptidfragments in Gegenwart eines Kondensationsreagen zes reagiert, und
im Falle einer nicht-endständigen Aminosäure anschließend die α- Amino-Schutzgruppe der gekoppelten Aminosäure abgespalten wird und weitere Aminosäuren an die zu synthetisierende Peptid-Kette nach den zuvor beschriebenen beiden Schritten gekoppelt werden oder
im Falle einer endständigen Aminosäure gegebenenfalls anschließend die α-Amino-Schutzgruppe der gekoppelten Aminosäure abgespalten wird und
nach Kopplung der letzten Aminosäure im Falle der Festphasen-Methode das Peptid oder Peptidderivat von der Festphase abgespalten wird.
wobei das Carboxyl-Ende einer zu koppelnden Aminosäure, deren Aminogrup pen und gegebenenfalls funktionellen Gruppen der Seitenkette eine Schutz gruppe tragen, mit dem freien Amino-Ende der zu koppelnden Aminosäure oder des zu koppelnden Peptidfragments in Gegenwart eines Kondensationsreagen zes reagiert, und
im Falle einer nicht-endständigen Aminosäure anschließend die α- Amino-Schutzgruppe der gekoppelten Aminosäure abgespalten wird und weitere Aminosäuren an die zu synthetisierende Peptid-Kette nach den zuvor beschriebenen beiden Schritten gekoppelt werden oder
im Falle einer endständigen Aminosäure gegebenenfalls anschließend die α-Amino-Schutzgruppe der gekoppelten Aminosäure abgespalten wird und
nach Kopplung der letzten Aminosäure im Falle der Festphasen-Methode das Peptid oder Peptidderivat von der Festphase abgespalten wird.
16. SDF-1 Protein-Antagonisten nach einem der Ansprüche 1 bis 13 als
Medikament oder Diagnostikum.
17. Verwendung eines SDF-1 Protein-Antagonisten nach einem der
Ansprüche 1 bis 13 zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer
HIV-Infektion.
18. Verwendung eines SDF-1 Protein-Antagonisten nach einem der
Ansprüche 1 bis 13 zur Herstellung eines Diagnostikums zur Identifizierung von
einer HIV-Infektion.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997134161 DE19734161A1 (de) | 1997-08-07 | 1997-08-07 | SDF-1 - Antagonisten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997134161 DE19734161A1 (de) | 1997-08-07 | 1997-08-07 | SDF-1 - Antagonisten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19734161A1 true DE19734161A1 (de) | 1999-04-01 |
Family
ID=7838237
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997134161 Withdrawn DE19734161A1 (de) | 1997-08-07 | 1997-08-07 | SDF-1 - Antagonisten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19734161A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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