DE19732363A1 - Vorrichtung zum Verbinden zweier Bauteile wie Rohre oder Stangen in einem einstellbaren Winkel - Google Patents
Vorrichtung zum Verbinden zweier Bauteile wie Rohre oder Stangen in einem einstellbaren WinkelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verbinden zweier Bauteile wie
Rohre oder Stangen in einem einstellbaren Winkel.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann insbesondere zum Verbinden zweier Rohre
oder Stangen (auch aus Vollmaterial) eines Handlaufes Verwendung finden, wie er
beispielsweise an Geländern von Treppen zum Einsatz kommt. Andere Einsatzfelder
sind Fachwerke aus Rohren, beispielsweise Vordächer an Fassaden, Möbelverbin
dungen, einstellbare Gestänge z. B. für den Camping- oder den Schiffsbereich.
An geknickten Treppen, Treppen mit Zwischenpodest oder über Eck gehenden
Brüstungen müssen vielfach Handläufe aus Rohr- oder Stangenmaterial winklig mit
einander verbunden werden. Hierfür ist bekannt, die angrenzenden Rohre oder Stan
gen auf Gehrung zu schneiden und zusammenzuschweißen. Die fachgerechte Ausfüh
rung ist sehr aufwendig und für jeden Winkel anders. Ferner wurden schon Voll
kugeln eingesetzt und die angrenzenden Rohrstücke angeklebt. Dies erleichtert zwar
die Verwirklichung verschiedener Winkel, jedoch ist die Konstruktion bruch-, wärme-
und gegen Chemikalien empfindlich.
Aus dem DE-GM 296 11 010.8 ist eine Vorrichtung zum gelenkigen Verbinden
zweier Rohre bekannt. Diese hat zwei in den stirnseitigen Enden der miteinander zu
verbindenden Rohre festlegbare und an den einander zugewandten Enden mit scha
lenartigen Aufnahmeteilen versehene Halterungen sowie eine zwischen den beiden
Halterungen in deren Aufnahmeteilen angeordnete Hohlkugel aus zwei Halbschalen.
Im Inneren der Hohlkugel ist eine Achse angeordnet, an der zwei durch Langlöcher
der Hohlkugel-Wandung nach außen geführte und die Halterungen axial durchtretende
Verbindungsbolzen aufgehängt sind, an deren äußeren Enden auf den freien stirnseiti
gen Enden der Halterungen aufliegende Spannmittel vorgesehen sind. Die Winkelver
stellbarkeit dieser Vorrichtung ist jedoch wegen der Schalen, welche die Langlöcher
in der Hohlkugel abdecken, recht begrenzt.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Verbinden zweier Rohre oder Stangen in einem einstellbaren Winkel zu schaffen, die
einen größeren Einstellbereich aufweist.
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 ge
löst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Winkeleinstellbarkeit durch zwei Ku
gelabschnitte gegeben, die in einer Trennungsebene gegeneinander stoßen und von ei
ner Verbindungseinrichtung um eine Achse senkrecht zu ihrer Trennungsebene winkeleinstellbar
zusammengehalten sind. Mindestens ein Kugelabschnitt hat eine An
schlußeinrichtung, von denen mindestens eine in einem Winkel zur Einstellachse
ausgerichtet ist. Der Winkel zwischen den Anschlußeinrichtungen wird durch Ver
stellen der Kugelabschnitte um die Einstellachse bestimmt. Der Einstellbereich wird
durch den Winkel der mindestens einen Anschlußeinrichtung zur Einstellachse be
stimmt. Je größer letzterer ist, desto kleinere Einstellwinkel sind erreichbar. Da die
Kugel keine Langlöcher aufweist, sind keine Abdeckungen erforderlich, die den Ein
stellbereich stark einschränken. Mittels einer verspannbaren Verbindungseinrichtung
können die Kugelabschnitte in einer eingestellten Winkellage aneinander fixiert wer
den.
Die Kugelabschnitte können Halbkugeln sein. Ferner können sieh Vollkugelabschnitte
oder Hohlkugelabschnitte sein. Dann kann die Verbindungseinrichtung von zwei
Ösenschrauben gebildet sein, von denen jede einem Hohlkugelabschnitt zugeordnet
ist. Im Inneren der Hohlkugel sind die Ösen der Ösenschrauben ineinandergehakt und
ihren Schraubenbolzen sind Schraubmittel zugeordnet, welche die Ösenschrauben in
Zugrichtung belasten und die Hohlkugelabschnitte zusammendrücken. Die Schrau
benbolzen stehen nach außen aus den Kugelabschnitten hervor und dienen zugleich
als Anschlußeinrichtung.
Bei einer anderen Ausgestaltung sind die Kugelabschnitte durch eine Schraube mit
einander verschraubt, die zugleich die Einstellachse bildet. Bei mindestens einem Ku
gelabschnitt kann dann die Anschlußeinrichtung durch einen nach außen vorstehenden
Schraubenbolzen gebildet sein. Auch die die Einstellachse bildende Schraube kann
nach außen zu einem Schraubenbolzen verlängert sein.
Bei sämtlichen Ausführungsformen können die als Anschlußeinrichtungen nach außen
vorstehenden Schraubenbolzen außen an den Kugelabschnitten anliegende Kugel
schalen tragen, auf die die anzuschließenden Rohre oder Stangen aufschiebbar sind.
Die Kugelschalen können außen zylindrisch sein. Wenn besonders geringe Einstell
winkel gewünscht sind, können sie sich zu ihrer Anlagefläche hin verjüngen und dort
beispielsweise konvex geformt sein. Die Schraubenbolzen können aber auch Ab
schnitte von außen angesetzter Stangen oder Rohre sein. Ein Kugelabschnitt kann
auch unmittelbar an einem Anschlußbauteil ausgebildet sein.
Die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung zeichnet sich durch einen großen Ein
stellbereich und dadurch aus, daß sie nach außen völlig glatt und ohne Unterbrechun
gen ausgeführt werden kann. Außerdem ermöglicht sie eine Fixierung in einem be
stimmten Einstellwinkel. Sie kann insbesondere an den außen liegenden Teilen aus
Edelstahl hergestellt sein, wie dies heute vielfach bei Handläufen üblich ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen zweier Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung mit Ösenschrauben und außen zylindrischen Kugelschalen-
Anschlußstücken in gerader Ausrichtung im Längsschnitt;
Fig. 2 dieselbe Vorrichtung in derselben Ausrichtung in der Draufsicht;
Fig. 3 dieselbe Vorrichtung in einer Winkelstellung von 135° in der Draufsicht;
Fig. 4 dieselbe Vorrichtung in einer Winkelstellung von 90° in der Draufsicht;
Fig. 5 eine Vorrichtung mit außen konvexen Kugelschalen-Anschlußstücken bei ge
rader Ausrichtung der Anschlußeinrichtungen in der Draufsicht;
Fig. 6 dieselbe Vorrichtung bei Ausrichtung der Anschlußeinrichtungen im Winkel
von 135° in der Draufsicht;
Fig. 7 dieselbe Vorrichtung in einem Einstellwinkel von 90° in der Draufsicht;
Fig. 8 eine Vorrichtung mit außen konvexen Kugelschalen-Anschlußstücken mit ge
ringerem Neigungswinkel der Anschlußeinrichtungen zur Trennungsebene in
einer Winkelstellung von 75° in der Draufsicht;
Fig. 9 eine Vorrichtung mit einer Schraube als Verbindungseinrichtung mit Schrau
benbolzen in gerader Ausrichtung im Längsschnitt.
Gemäß Fig. 1 hat die Vorrichtung zwei Halbkugelschalen 1, 2, die in einer Trenn
ebene 3 gegeneinander stoßen. Die Halbkugelschale 1 hat am Innenrand einen über die
Trennungsebene 3 hinausstehenden Kragen 4, der in einem Einstich 5 an Innenrand
der Halbkugelschale 2 geführt ist. Die Halbkugelschalen 1, 2 sind also um eine Ein
stellachse 6 senkrecht zur Trennungsebene 3 zueinander winkelverstellbar.
Beide Halbkugelschalen 1, 2 haben eine Bohrung 7, 8, deren Achsen in einem Winkel
etwa 45° zur Einstellachse 6 (bzw. zur Trennungsebene 3) ausgerichtet sind.
Durch die Bohrungen 7, 8 sind Ösenschrauben 9, 10 mit ihren Schraubenbolzen 11, 12
nach außen geführt. Im Inneren der Halbkugelschalen 1, 2 sind Ösen 12, 13 der Ösen
schrauben 9, 10 ineinandergehakt und bilden dort ein Drehgelenk.
Auf den Schraubenbolzen 11, 12 der Ösenschrauben 9, 10 sind Kugelschalen 14, 15
mit einem Innengewinde 16, 17 geschraubt. Die Kugelschalen 14, 15 sind außen zy
lindrisch und stützen sich mit einem umlaufenden Rand 18, 19, der eine kugelschalen
förmige Stützfläche aufweist, an den Außenseiten der Halbkugelschalen 1, 2 ab. Am
anderen Ende haben die Kugelschalen 14, 15 Absätze 20, 21, die zu den Enden hin
etwas angefast sind. Auf die Absätze 20, 21 können Rohre eines Handlaufes gesteckt
werden, so daß sie radial nicht verschiebbar sind und bündig mit den Außenseiten der
Kugelschalen 14, 15 abschließen.
Der Winkel zwischen den Schraubenbolzen 11, 12 und den Achsen der Kugelschalen
14, 15 kann durch Verdrehen der Halbkugelschalen 1, 2 gegeneinander eingestellt
werden. In den Fig. 2 bis 4 ist dies für verschiedene Ausrichtungen gezeigt. Durch an
schließendes Verspannen der Kugelschalen 14, 15 gegen die Halbkugelschalen 1, 2
kann eine Zugkraft auf die Ösenschrauben 9, 10 ausgeübt werden, wodurch die Vor
richtung in der gewählten Winkellage stabilisiert wird. Hierzu können anstatt oder zu
sätzlich zu den Gewinden 16, 17 in den Kugelschalen 14, 15 auch an den Außenseiten
der Kugelschalen 14, 15 Muttern auf den Schraubenbolzen 11, 12 vorhanden sein. Die
Rohre können beispielsweise durch Schweißen, Schrauben oder Klemmen mit den
Kugelschalen 14, 15 oder den Schraubenbolzen 11, 12 verbunden werden. Im Einbau
zustand ist die Vorrichtung außen glatt und ohne Unterbrechungen und hat ein sehr ge
fälliges Aussehen. Gemäß Fig. 4 wird bei dieser Ausgestaltung ein minimaler Winkel
von 90° erreicht.
Demgegenüber ermöglicht die Vorrichtung gemäß Fig. 5 bis 7 das Verbinden von
Rohren mit größerem Durchmesser. Diese Vorrichtung hat innen denselben Aufbau
wie die vorbeschriebene. Sie hat jedoch außen Kugelschalen 14', 15' mit Absätzen
20', 21' größeren Durchmessers, deren Außenflächen 22, 23 sich zu den kugelschalen
förmigen Anlageflächen an den Halbkugelschalen 1, 2 hin verjüngen, indem sie dort
konvex gekrümmt sind. Gemäß Fig. 7 ermöglicht dies, die Schraubenbolzen 11, 12
auch bei einem größeren Durchmesser der Rohre auf einen Winkel von 90° einzustel
len.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 8 haben die Schraubenbolzen 11, 12 und Kugelscha
len 14'', 15'' einen geringeren Neigungswinkel zur Trennungsebene 3 als bei der ein
gangs beschriebenen Ausführung. Die Absätze 20'', 21'' der Kugelschalen 14'', 15''
haben jedoch dieselben Außenabmessungen wie die Absätze 20, 21, so daß sie den
Anschluß von Rohren mit identischem Durchmesser ermöglichen. Die Kugelschalen
14'', 15'' sind jedoch außen bei 22', 23' ebenfalls konvex. Insgesamt werden hier
durch geringere Einstellwinkel erreicht.
Gemäß Fig. 9 hat die Vorrichtung zwei Halbkugeln 1', 2', die an ihrer Trennungs
ebene 3' von einem zentral vorstehenden, kreisplattenförmigen Abschnitt 4' und ei
nem umlaufenden Rand 5' winkelverstellbar aneinander geführt sind. Die beiden
vollwandigen Halbkugel 1', 2' sind mittels einer Schraube 24 drehbar miteinander
verbunden, die eine Bohrung 25 der Halbkugel 2' durchsetzt und in eine Gewindeboh
rung 26 der Halbkugel 1' eingeschraubt ist. Die Schraube 24 hat einen Linsenkopf 27,
der bündig mit der Kugeloberfläche abschließt. Sie ist exakt auf die Einstellachse 6'
zwischen den beiden Halbkugeln 1', 2' ausgerichtet.
In jede Halbkugel 1', 2' ist ein Schraubenbolzen 11', 12' radial eingeschraubt, wobei
die Schraubenbolzen 11', 12' jeweils einen Winkel von etwa 45° zur Einstellachse 6'
einschließen. Beide Schraubenbolzen bilden mit einem nach außen vorstehenden Ab
schnitt eine Anschlußeinrichtung.
Die Anschlußeinrichtungen können zur Fixierung von angrenzenden Rohrstücken
oder Stangen (z. B. bei einem Handlauf aus Holz) genutzt werden. Durch Verdrehen
der beiden Halbkugeln 1', 2' gegeneinander ist der Winkel zwischen den Rohren ein
stellbar. In dem eingestellten Winkel sind die Halbkugel 1', 2' durch Anziehen der
Schraube 24 aneinander fixierbar.
Claims (15)
1. Vorrichtung zum Verbinden zweier Bauteile wie Rohre oder Stangen in einem
einstellbaren Winkel mit
- - zwei in einer Trennungsebene gegeneinanderstoßenden Kugelabschnitten (1, 2),
- - einer die Kugelabschnitte (1, 2) um eine Einstellachse (6) senkrecht zu ihrer Trennungsebene (3) winkeleinstellbar zusammenhaltenden Verbindungsein richtung (9, 10; 24) und
- - einer Anschlußeinrichtung (11, 12; 14, 15) an mindestens einem Kugelab schnitt (1, 2) zum Anschließen jeweils eines Rohres, von denen mindestens eine in einem Winkel zur Einstellachse (6) ausgerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Kugelabschnitte Halbkugeln (1, 2) sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Kugelabschnitte (1, 2) durch ei
nen Einstich (5) an dem einen Kugelabschnitt (2) und durch einen in diesen hin
einragenden Kragen (4) an dem anderen Kugelabschnitt (1) aneinander geführt
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Kugelabschnitte Hohl
kugelabschnitte (1, 2) sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei der jeder Kugelabschnitt (1, 2) eine Ösen
schraube (9, 10) mit einem als Anschlußeinrichtung nach außen vorstehenden
Schraubenbolzen (11, 12) aufweist, wobei die Ösen (12, 13) der Ösenschrauben
(9, 10) im Inneren der Hohlkugelabschnitte (1, 2) ineinandergehakt sind und durch
Schraubmittel an den Schraubenbolzen (11, 12) eine die Ösenschrauben (9, 10) in
Zugrichtung belastende und die Hohlkugelabschnitte (1, 2) zusammendrückende
Kraft erzeugbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Kugelabschnitte (1, 2)
durch eine die Einstellachse (6) bildende Schraube (24) miteinander verschraubt
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Anschlußvorrichtungen an mindestens
einem Kugelabschnitt (1, 2) einen nach außen vorstehenden Schraubenbolzen (11,
12) aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, bei der jeder Kugelabschnitt ein Vollkugel
abschnitt (1', 2') ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der die Anschlußeinrichtungen
an mindestens einem Kugelabschnitt (1, 2) auf nach außen vorstehenden Schrau
benbolzen (11, 12) geführte und außen an den Kugelabschnitten (1, 2) anliegende
Kugelschalen (14, 15) aufweist, auf die die anzuschließenden Rohre aufschiebbar
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, bei dem die Kugelschalen (14, 15) an dem von den
Kugelabschnitten (1, 2) abgewandten Ende einen Absatz (20, 21) zum Aufsetzen
eines Rohres aufweisen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, bei dem die Kugelschalen (14,15) außen
zylindrisch sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, bei dem die Kugelschalen (14, 15) angren
zend an ihre Anlagefläche zu den Kugelabschnitten (1, 2) außen verjüngt, insbe
sondere konvex sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der die Anschlußeinrichtun
gen (11, 12; 14, 15) etwa um 45° zur Trennebene (3) zwischen den Kugelab
schnitten (1, 2) ausgerichtet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der die Anschlußeinrichtun
gen (11, 12; 14, 15) etwa um 35° zur Trennebene (3) zwischen den Kugelab
schnitten (1, 2) ausgerichtet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, die teilweise oder ganz aus Edel
stahl besteht.
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