DE19732073C1 - Flüssiger stickstofffreier Textilweichmacher - Google Patents
Flüssiger stickstofffreier TextilweichmacherInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der stickstofffreien Textilweichmacher, die besonders
zur Anwendung im Spülgang eines Waschprogramms geeignet sind. Im Speziellen betrifft
die Erfindung flüssige Textilweichmacher, die 1 bis 20 Gew.-% eines textilweichmachen
den Fettstoffes sowie anionische Emulgatoren und gegebenenfalls weitere Inhaltsstoffe
enthalten.
Weichspülerzusammensetzungen für die Spülbadavivage sind im Stand der Technik breit
beschrieben. Üblicherweise enthalten diese Zusammensetzungen als Aktivsubstanz eine
kationische quartäre Ammoniumverbindung (QAV) oder ein Aminsalz oder Mischungen
von beiden, die in Wasser dispergiert wird. Aus ökologischen Gründen wird die Verwen
dung von kationischen Tensiden vom Verbraucher zunehmend kritisch betrachtet. Aber
auch aus anwendungstechnischer Sicht weisen kationtensidbasierte Weichspülerzusam
mensetzungen einige Nachteile auf. Durch ihren kationischen Charakter reagieren sie bei
spielsweise mit anionischen Stoffen unter Salzbildung und verlieren dabei ihre weichma
chende Wirkung. Die Einarbeitung der Kationtenside in die Weichspüler gestaltet sich oft
schwierig, da sie als schlecht wasserlösliche bis wasserunlösliche Verbindungen nur
schwer stabile Emulsionen bilden. Zusätzlich sind auch neue Generation von kationischen
Textilweichmachern, die sogenannten "Esterquats" zwar so vollständig biologisch abbau
bar, wie es gewünscht wird, dennoch werden stickstofffreie Mittel vom Verbraucher als
Alternative gewünscht.
Es hat dementsprechend nicht an Versuchen gefehlt, Textilweichmacher zu finden, die
nicht auf Kationtensiden basieren. So sind beispielsweise textilweichmachende Effekte
der Tone für den Einsatz der entsprechenden Verbindungen in Weichspülern verantwort
lich. Aber auch andere Stoffe, die nicht kationisch und nach Möglichkeit stickstofffrei
sind, werden im Stand der Technik als Textilweichmacher beschrieben.
So offenbart die europäische Patentanmeldung EP-A-0 569 847 (HÜLS AG) stickstoff
freie Wirkkomponenten für Wäscheweichspülerformulierungen auf der Basis alkoxylier
ter natürlicher Fette oder Öle (beispielsweise ethoxyliertes Palmöl oder Hautfett) in Kom
bination mit freien Fettsäuren oder Mono- und/oder Diglyceriden und deren Verwendung
als Wäscheweichspülmittel, wobei diese Wirkkomponenten auch in Kombination mit
herkömmlichen stickstoffhaltigen Weichmachern eingesetzt werden können.
Die internationale Patentanmeldung WO 95/34622 (Colgate) beschreibt wäßrige textil
weichmachende Emulsionen, die weitgehend frei von kationischen Emulgatoren und
Textilweichmachern sind und die 1 bis 25 Gew.-% eines Pentaerythritesters oder eines
Pentaerythritoligomeren oder eines alkoxylierten Pentaerythritderivates sowie zusätzlich
0,2 bis 10 Gew.-% eines anionischen Emulgators aus der Gruppe der Alkalimetallsalze
von Fettsäuren, Diisotridecylsulfosuccinat und Diisodecylsulfosuccinat enthalten.
Textilweichmachende wäßrige Mittel, die vorzugsweise 1 bis 25 Gew.-% eines Penta
erythritesters oder eines Pentaerythritoligomeren oder eines alkoxylierten Pentaerythritde
rivates und 0,2 bis 10 Gew.-% eines Emulgators, beispielsweise Diethylenglycolether,
enthalten, werden in der EP-A-0 494 769 (Colgate) beschrieben.
Die europäische Patentanmeldung EP-A-0 530 959 (Colgate) offenbart ebenfalls Textil
weichmacher auf der Basis von eines Pentaerythritestern, Pentaerythritoligomeren oder
alkoxylierten Pentaerythritderivaten. Als Dispergiermittel für die Wirksubstanzen werden
hier synthetische organische Tenside eingesetzt.
Das US-Patent 5,599,473 (Colgate) schließlich beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
stickstofffreier Weichspüler, in dem bei Raumtemperatur Wasser, Aniontensid(e) und
Fettstoff(e), die in dieser Schrift als hydrophobe, flüssige oxidierte Kohlenwasserstoffe
bezeichnet werden, gemischt werden. Als oxidierte Kohlenwasserstoffe werden Fettsäu
repolyolester, Fettalkohole, Fettsäuren oder Fettether eingesetzt. Die Aniontenside werden
in Mengen zwischen 2 und 30 Gew.-%, die Fettstoffe in Mengen zwischen 2 und 40
Gew.-% eingesetzt. Weitere Inhaltsstoffe sind Cotenside in Mengen von 2 bis 30 Gew.-%
und Elektrolyte. Dieser Weichspüler soll zwingend als Mikroemulsion vorliegen, die
durch Anion- und Cotensid stabilisiert wird und eine aufwendige Herstellungsweise er
fordert.
Probleme, die bei den im Stand der Technik beschriebenen stickstofffreien Weichspülern
auftreten, sind insbesondere eine zu geringe Weichheitsleistung im Vergleich mit her
kömmlichen Weichspülern auf QAV-Basis sowie eine unzureichende Langzeitstabilität
der Dispersionen, die zu Ausflockungen, Phasenseparation oder Verdickung führen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen stickstofffreien
Weichspüler bereitzustellen, der die Weichheitsleistung herkömmlicher QAV-basierter
Mittel erreicht und der eine hohe Lagerstabilität aufweist, wobei er weiterhin leicht und
ohne großen apparativen Aufwand herstellbar sein soll.
Es wurde nun gefunden, daß stickstofffreie Weichspüler auf der Basis von Fettstoffen und
anionischen Dispergatoren formuliert werden können, wobei man Mitteln erhält, die bei
der Verdünnung mit Wasser und nach der Lagerung auch unter unterschiedlichen Tempe
raturbedingungen nicht zu Ausflockungen, Gelbildung oder Phasentrennungen neigen.
Gegenstand der Erfindung ist ein flüssiger stickstofffreier Textilweichmacher, enthaltend
Wasser, Aniontensid(e) und Fettstoff(e), der
- a) den oder die Fettstoffe in Mengen von 1 bis 20 Gew.-% enthält und die Fettstoffe aus gewählt sind aus der Gruppe der Fettalkohole und der Mono- bzw. Diester von Fett säuren mit Sorbitol, Trimethylolpropan, Neopentylglycol, Ethylenglycol, Polyethy lenglycolen, Glycerin und Polyglycerinen,
- b) das oder die Aniontenside in Mengen zwischen 0,2 und 5 Gew.-% enthält,
- c) als Rest Wasser oder eine wäßrige Lösung weiterer Wirk- und Hilfsstoffe enthält und nicht als Mikroemulsion vorliegt.
Unter Fettstoffen a) aus der Gruppe der Fettalkohole und Fettsäurepolyolester werden im
Rahmen dieser Anmeldung bei Normaltemperatur (20°C) flüssige bis feste Stoffe aus der
Gruppe der Fettalkohole und der Fettsäureester von Fettsäuren mit bestimmten Polyolen
verstanden. Als Fettalkohle werden beispielsweise Decanol, Dodecanol, Tetradecanol,
Pentadecanol, Hexadecanol oder Octadecanol sowie Mischungen dieser Alkohole einge
setzt. Erfindungsgemäß sind auch Guerbetalkohole und Oxoalkohole, beispielsweise C13-15-Oxo
alkohole oder Mischungen aus C12-18-Alkoholen mit C12-14-Alkoholen problemlos
als Fettstoffe einsetzbar. Selbstverständlich können aber auch Alkoholgemische eingesetzt
werden, beispielsweise solche wie die durch Ethylenpolymerisation nach Ziegler herge
stellten C16-18-Alkohole. Spezielle Beispiele für Alkohole, die als Komponente a) einge
setzt werden können, sind die bereits obengenannten Alkohole sowie Laurylalkohol, Pal
mityl- und Stearylakohol und Mischungen derselben. In einer bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung enthält der Textilweichmacher als Fettstoff a) 1,5 bis 15 Gew.-% und
insbesondere 2 bis 10 Gew.-% eines C16-18-Fettalkohols.
Als Fettsäureester kommen Mono- bzw. Diester von Fettsäuren mit bestimmten
Polyolen in Betracht. Die Fettsäuren, die mit den Polyolen verestert werden, sind vor
zugsweise gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen, beispielsweise
Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure oder Stearinsäure, wobei bevorzugt die tech
nisch anfallenden Gemische der Fettsäuren verwendet werden, beispielsweise die von
Kokos-, Palmkern- oder Talgfett abgeleiteten Säuregemische. Insbesondere Säuren oder
Gemische von Säuren mit 16 bis 18 C-Atomen wie beispielsweise Talgfettsäure sind zur
Veresterung mit den mehrwertigen Alkoholen geeignet. Als Polyole, die mit den vor
stehend genannten Fettsäuren verestert werden, kommen im Rahmen der vorliegenden
Erfindung Sorbitol, Trimethylolpropan, Neopentylglycol, Ethylenglycol, Polyethylengly
cole, Glycerin und Polyglycerine in Betracht. In einer weiteren bevorzugten Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung enthält der Textilweichmacher als Fettstoff a) 1,5 bis 15
Gew.-% und insbesondere 2 bis 10 Gew.-% eines Fettsäurepolyolesters nach Patentanspruch 1.
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sehen vor, daß als Polyol,
das mit Fettsäure(n) verestert wird, Glycerin verwendet wird. Demzufolge sind stickstoff
freie Textilweichmacher bevorzugt, die als Komponente a) einen oder mehrere Fettstoffe
aus der Gruppe der Fettsäureglyceride enthalten. Besonders bevorzugte Textilweichma
cher enthalten als Komponente a) 1,5 bis 15 Gew.-% und insbesondere 2 bis 10 Gew.-%
eines Fettsäuremonoglycerids.
Vorzugsweise werden die Fettstoffe aus der Gruppe der Fettsäureglycerinester von Fett
säuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen sowie Fettalkoholen mit 8 bis 28 Kohlenstoff
atomen und Mischungen aus diesen Substanzen ausgewählt. Beispiele für solche bevor
zugt eingesetzten Fettstoffe sind Glycerinmonostearinsäureester bzw. Glycerinmono
palmitinsäureester.
Als Dispergiermittel, das den Fettstoff a) im Textilweichmacher dispergiert, werden im
Rahmen der vorliegenden Erfindung anionische oberflächenaktive Verbindungen in Men
gen zwischen 0,2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf gesamtes Mittel, eingesetzt. Hierbei sorgt
das Dispergiermittel dafür, daß der Fettstoff in ausreichend feiner Verteilung vorliegt,
ohne jedoch zu stark emulgiert zu sein. Auf diese Weise wird ein optimales Aufziehen auf
die Wäsche im Spülgang und damit eine hohe Weichheit gewährleistet.
Als anionische Tenside b) werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sul
fate eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkyl
benzolsulfonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder
innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und
anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Be
tracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12-18-Alkanen beispielsweise durch
Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation
gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate),
z. B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren
geeignet.
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäuregly
cerinestern sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie
bei der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure
oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden.
Bevorzugte sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten
Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure,
Caprinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefel
säurehalbester der C12-18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettal
kohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-20-Oxoalkohole und
diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin be
vorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf
petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkykest enthalten, die ein analoges
Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemi
schen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkyl
sulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche
beispielsweise gemäß den US-Patentschriften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt wer
den und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN® erhalten
werden können, sind geeignete Aniontenside.
Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die
auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Mo
noester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalko
holen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten C8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte
Sulfosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen
ableitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe un
ten). Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten
Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt.
Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlen
stoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen
Fettsäuren, z. B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Ka
lium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di-
oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form
ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
Ein bevorzugter stickstofffreier, flüssiger Textilweichmacher nach der Lehre der vorlie
genden Erfindung enthält als anionisches Dispergiermittel b) 0,2 bis 5 Gew.-%, vorzugs
weise 0,3 bis 4 Gew.-% eines Alkylsulfats.
Zusätzlich zu den Komponenten a) und b), die für sich allein in wäßriger Dispersion be
reits einen vollständigen Textilweichmacher ergeben, können die erfindungsgemäßen
Mittel weitere Inhaltsstoffe enthalten, die die anwendungstechnischen und/oder ästheti
schen Eigenschaften des Textilweichmachers weiter verbessern. Im Rahmen der vorlie
genden Erfindung enthalten bevorzugte Mittel zusätzlich zu den Komponenten a) und b)
einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Elektrolyte, nichtwäßrigen Lösungsmittel,
pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope,
Schauminhibitoren, Antiredepositionsmittel, Verdicker, Enzyme, optischen Aufheller,
Vergrauungsinhibitoren, Trübungsmittel, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel,
Farbübertragungsinhibitoren, Benetzungsverbesserer, antimikrobiellen Wirkstoffen, Ger
mizide, Fungizide, Antioxidantien, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bügelhilfsmittel,
Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel sowie UV-Absorber.
Als Elektrolyte aus der Gruppe der anorganischen Salze kann eine breite Anzahl der ver
schiedensten Salze eingesetzt werden. Bevorzugte Kationen sind die Alkali- und Erdalka
limetalle, bevorzugte Anionen sind die Halogenide und Sulfate. Aus herstellungstechni
scher Sicht ist der Einsatz von NaCl oder MgCl2 in den erfindungsgemäßen Mitteln be
vorzugt.
Nichtwäßrige Lösungsmittel, die in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt werden
können, stammen beispielsweise aus der Gruppe der ein- oder mehrwertigen Alkohole;
Alkanolamine oder Glycolether kommen in Betracht, sofern sie im angegebenen Konzen
trationsbereich mit Wasser mischbar sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel aus
gewählt aus Ethanol, n- oder i-Propanol, Butanolen, Glykol, Propan- oder Butandiol, Gly
cerin, Diglykol, Propyl- oder Butyldiglykol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykol
ethylether, Ethylenglykolpropylether, Etheylenglykolmono-n-butylether, Diethylengly
kol-methylether, Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethyl-, ethyl- oder -propyl
ether, Dipropylenglykolmethyl-, oder -ethylether, Methoxy-, Ethoxy- oder Butoxytrigly
kol, 1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butyl
ether sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Die vorstehend genannten Alkanolamine
wie Mono-, Di- und Triethanolamin sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die
einen stickstofffreien Weichspüler bereitstellen will, weniger bevorzugt, können in den
erfindungsgemäßen Mitteln aber eingesetzt werden, ohne deren anwendungstechnische
Eigenschaften negativ zu beeinflussen.
Um den pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel in den gewünschten Bereich zu bringen,
kann der Einsatz von pH-Stellmitteln angezeigt sein. Einsetzbar sind hier sämtliche be
kannten Säuren bzw. Laugen, sofern sich ihr Einsatz nicht aus anwendungstechnischen
oder ökologischen Gründen bzw. aus Gründen des Verbraucherschutzes verbietet. Übli
cherweise überschreitet die Menge dieser Stellmittel 1 Gew.-% der Gesamtformulierung
nicht.
Farb- und Duftstoffe werden den erfindungsgemäßen Mitteln zugesetzt, um den ästheti
schen Eindruck der Produkte zu verbessern und dem Verbraucher neben der Weichheits
leistung ein visuell und sensorisch "typisches und unverwechselbares" Produkt zur Verfü
gung zu stellen. Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen,
z. B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole
und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester
sind z. B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalyla
cetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat,
Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsa
licylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z. B. die
linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cy
clamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z. B. die Jo
none, ∝-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol,
Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasser
stoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden
jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine anspre
chende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische
enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z. B. Pine-, Citrus-, Jasmin-,
Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl,
Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholder
beeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl,
Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
Üblicherweise liegt der Gehalt der erfindungsgemäßen Weichmacher an Farbstoffen unter
0,01 Gew.-%, während Duftstoffe bis zu 2 Gew.-% der gesamten Formulierung ausma
chen können.
Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden, es
kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die Haftung
des Parfüms auf der Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung zur
langanhaltenden Duft der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben sich bei
spielsweise Cyclodextrine bewährt, wobei die Cydodextrin-Parfüm-Komplexe zusätzlich
noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet werden können.
Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Mittel zu verbessern, können sie
mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl
dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und
Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht so
wie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.
Als Schauminhibitoren, die in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt werden können,
kommen beispielsweise Seifen, Paraffine oder Silikonöle in Betracht, die gegebenenfalls
auf Trägermaterialien aufgebracht sein können. Geeignete Antiredepositionsmittel, die
auch als soil repellents bezeichnet werden, sind beispielsweise nichtionische Cellulo
seether wie Methylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose mit einem Anteil an
Methoxygruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropylgruppen von 1 bis 15
Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether sowie die aus dem Stand
der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder Terephthalsäure bzw. von de
ren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethy
lenglycolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von
diesen. Insbesondere bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure-
und Terephthalsäure-Polymere.
Verdickungsmittel können den erfindungsgemäßen Mitteln zugesetzt werden, um die
Viskosität zu erhöhen, oder die Thixotropie-Eigenschaften von Gelen zu verbessern. Ver
dickungsmittel werden oftmals auch als Quellungsmittel bezeichnet und sind zumeist or
ganische hochmolekulare Stoffe, die Flüssigkeiten (zumeist Wasser) aufnehmen können,
dabei quellen und schließlich in zähflüssige echte oder kolloide Lösungen übergehen.
Beispiele für solche Mittel sind Polyacrylsäuren bzw. Acrylsäure-Copolymere wie sie
beispielsweise von der Firma Goodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® vertrieben
werden.
Als Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klassen der Hydrolasen wie der Pro
teasen, Esterasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkenden Enzyme, Amylasen, Cellulasen
bzw. andere Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Alle
diese Hydrolasen tragen in der Wäsche zur Entfernung von Verfleckungen wie protein-,
fett- oder stärkehaltigen Verfleckungen und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere
Glykosylhydrolasen können darüber hinaus durch das Entfernen von Pilling und Mikrofi
brillen zur Farberhaltung und zur Erhöhung der Weichheit des Textils beitragen. Zur
Bleiche bzw. zur Hemmung der Farbübertragung können auch Oxireduktasen eingesetzt
werden. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen wie Bacillus
subtilis, Bacillus licheniformis, Streptomyceus griseus und Humicola insolens gewonnene
enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbe
sondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind En
zymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase bzw.
lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Li
pase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder aus Protease, Amylase und Lipase bzw.
lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease, Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzy
men und Cellulase, insbesondere jedoch Protease und/oder Lipase-haltige Mischungen
bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen von besonderem Interesse. Bei
spiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind die bekannten Cutinasen. Auch
Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen. Zu den
geeigneten Amylasen zählen insbesondere α-Amylasen, Iso-Amylasen, Pullulanasen und
Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen, Endoglucanasen
und β-Glucosidasen, die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen aus diesen
eingesetzt. Da sich verschiedene Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und Avicelase-
Aktivitäten unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen die ge
wünschten Aktivitäten eingestellt werden.
Die Enzyme können an Trägerstoffe adsorbiert oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein,
um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischun
gen oder Enzymgranulate kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,12
bis etwa 2 Gew.-% betragen.
Optische Aufheller (sogenannte "Weißtöner") können den erfindungsgemäßen Mitteln
zugesetzt werden, um Vergrauungen und Vergilbungen der behandelten Textilien zu be
seitigen. Diese Stoffe ziehen auf die Faser auf und bewirken eine Aufhellung und vorge
täuschte Bleichwirkung, indem sie unsichtbare Ultraviolettstrahlung in sichtbares länger
welliges Licht umwandeln, wobei das aus dem Sonnenlicht absorbierte ultraviolette Licht
als schwach bläuliche Fluoreszenz abgestrahlt wird und mit dem Gelbton der vergrauten
bzw. vergilbten Wäsche reines Weiß ergibt. Geeignete Verbindungen stammen beispiels
weise aus den Substanzklassen der 4,4'-Diamino-2,2'-stilbendisulfonsäuren (Flavonsäu
ren), 4,4'-Distyryl-biphenylen, Methylumbelliferone, Cumarine, Dihydrochinolinone, 1,3-
Diarylpyrazoline, Naphthalsäureimide, Benzoxazol-, Benzisoxazol- und Benzimidazol-
Systeme sowie der durch Heterocyclen substituierten Pyrenderivate. Die optischen Auf
heller werden üblicherweise in Mengen zwischen 0,1 und 0,3 Gew.-%, bezogen auf das
fertige Mittel, eingesetzt.
Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten Schmutz in der
Flotte suspendiert zu halten und so das Wiederaufziehen des Schmutzes zu verhindern.
Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise die
wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine, Salze von Ethersulfon
säuren der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der Cel
lulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende Polyamide sind
für diesen Zweck geeignet, wegen ihres Stickstoffgehaltes allerdings weniger bevorzugt.
Weiterhin lassen sich lösliche Stärkepräparate und andere als die obengenannten Stärke
produkte verwenden, z. B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrroli
don ist brauchbar. Bevorzugt werden jedoch Celluloseether wie Carboxymethylcellulose
(Na-Salz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether wie Methylhy
droxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxy-methylcellulose und
deren Gemische in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, eingesetzt.
Da textile Flächengebilde, insbesondere aus Reyon, Zellwolle, Baumwolle und deren Mi
schungen, zum Knittern neigen können, weil die Einzelfasern gegen Durchbiegen, Knic
ken, Pressen und Quetschen quer zur Faserrichtung empfindlich sind, können die erfin
dungsgemäßen Mittel synthetische Knitterschutzmittel enthalten. Hierzu zählen bei
spielsweise synthetische Produkte auf der Basis von Fettsäuren, Fettsäureestern. Fettsäu
reamiden, -alkylolestern, -alkylolamiden oder Fettalkoholen, die meist mit Ethylenoxid
umgesetzt sind, oder Produkte auf der Basis von Lecithin oder modifizierter Phosphorsäu
reester.
Zur Bekämpfung von Mikroorganismen können die erfindungsgemäßen Mittel antimikro
bielle Wirkstoffe enthalten. Hierbei unterscheidet man je nach antimikrobiellem Spektrum
und Wirkungsmechanismus zwischen Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika und
Fungiziden usw. Wichtige Stoffe aus diesen Gruppen sind beispielsweise Benzalkonium
chloride, die wegen ihres Stickstoffgehaltes im Rahmen der vorliegenden Erfindung aller
dings weniger bevorzugt sind. Bevorzugte Verbindungen im Rahmen der vorliegenden
Erfindung sind beispielsweise Alkylarlylsulfonate, Halogenphenole und Phenolmercuri
acetat, wobei bei den erfindungsgemäßen Mitteln auch gänzlich auf diese Verbindungen
verzichtet werden kann.
Um unerwünschte, durch Sauerstoffeinwirkung und andere oxidative Prozesse verur
sachte Veränderungen an den Mitteln und/oder den behandelten Textilien zu verhindern,
können die Mittel Antioxidantien enthalten. Zu dieser Verbindungsklasse gehören bei
spielsweise substituierte Phenole, Hydrochinone, Brenzcatechnine und aromatische
Amine sowie organische Sulfide, Polysulfide, Dithiocarbamate, Phosphite und Phospho
nate.
Ein erhöhter Tragekomfort kann aus der zusätzlichen Verwendung von Antistatika resul
tieren, die den erfindungsgemäßen Mitteln zusätzlich beigefügt werden. Antistatika ver
größern die Oberflächenleitfähigkeit und ermöglichen damit ein verbessertes Abfließen
gebildeter Ladungen. Äußere Antistatika sind in der Regel Substanzen mit wenigstens
einem hydrophilen Molekülliganden und geben auf den Oberflächen einen mehr oder
minder hygroskopischen Film. Diese zumeist grenzflächenaktiven Antistatika lassen sich
in stickstoffhaltige (Amine, Amide, quartäre Ammoniumverbindungen), phosphorhaltige
(Phosphorsäureester) und schwefelhaltige (Alkylsulfonate, Alkylsulfate) Antistatika un
terteilen. Externe Antistatika sind beispielsweise in den Patentanmeldungen FR
1,156,513, GB 873 214 und GB 839 407 beschrieben. Die hier offenbarten Lauryl- (bzw.
Stearyl-)dimethylbenzylammoniumchloride eignen sich als Antistatika zur Textilien bzw.
als Zusatz zu Waschmitteln, wobei zusätzlich ein Avivageeffekt erzielt wird.
Zur Verbesserung des Wasserabsorptionsvermögens, der Wiederbenetzbarkeit der behan
delten Textilien und zur Erleichterung des Bügelns der behandelten Textilien können in
den erfindungsgemäßen Mitteln beispielsweise Silikonderivate eingesetzt werden. Diese
verbessern zusätzlich das Ausspülverhalten der erfindungsgemäßen Mittel durch ihre
schauminhibierenden Eigenschaften. Bevorzugte Silikonderivate sind beispielsweise Po
lydialkyl- oder Alkylarylsiloxane, bei denen die Alkylgruppen ein bis fünf C-Atome auf
weisen und ganz oder teilweise fluoriert sind. Bevorzugte Silikone sind Polydimethylsi
loxane, die gegebenenfalls derivatisiert sein können und dann aminofunktionell oder
quaterniert sind bzw. Si-OH-, Si-H- und/oder Si-Cl-Bindungen aufweisen. Die Viskosi
täten der bevorzugten Silikone liegen bei 25°C im Bereich zwischen 100 und 100 000
Centistokes, wobei die Silikone in Mengen zwischen 0,05 und 5 Gew.-%, bezogen auf das
gesamte Mittel eingesetzt werden können.
Schließlich können die erfindungsgemäßen Mittel auch UV-Absorber enthalten, die auf
die behandelten Textilien aufziehen und die Lichtbeständigkeit der Fasern verbessern.
Verbindungen, die diese gewünschten Eigenschaften aufweisen, sind beispielsweise die
durch strahlungslose Desaktivierung wirksamen Verbindungen und Derivate des Benzo
phenons mit Substituenten in 2- und/oder 4-Stellung. Weiterhin sind auch substituierte
Benzotriazole, in 3-Stellung phenylsubstituierte Acrylate (Zimtsäurederivate), gegebenen
falls mit Cyanogruppen in 2-Stellung, Salicylate, organische Ni-Komplexe sowie Natur
stoffe wie Umbelliferon und die körpereigene Urocansäure geeignet.
Um optimale anwendungstechnische Eigenschaften zu erzielen und die Produkte vor
Keimbefall zu schützen, kann es von Vorteil sein, den Produkten Konservierungsmittel
zuzusetzen. Ein Befall der erfindungsgemäßen Textilweichmacher durch Mikroorganis
men kann durch den Einsatz von handelsüblichen Konservierungsmitteln verhindert wer
den.
Zusätzlich zu den anionischen Dispergiermitteln können die erfindungsgemäßen Mittel
nichtionische Tenside enthalten. Nichtionische Tenside können in bestimmten Formulie
rungen zu einer erhöhten Wirksamkeit der Weichmacher beitragen, sind aber erfindungs
gemäß nicht zwingend erforderlich.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxy
lierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durch
schnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Al
koholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und
methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoal
koholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten
aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-, Palm-,
Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt.
Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3
EO oder 4 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO,
C12´-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen
aus C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylie
rungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze
oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine einge
engte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen
nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden.
Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylver
zweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22,
vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykose
einheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungs
grad x, der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine be
liebige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als allei
niges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und
propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Al
kylkette, insbesondere Fettsäuremethylest, wie sie beispielsweise in der japanischen
Patentanmeldung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der
internationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 (Henkel) beschriebenen Verfahren
hergestellt werden.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-
dimethylaininoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealka
nolamide können geeignet sein, sind aber aufgrund ihres Stickstoffgehaltes im Rahmen
der vorliegenden Erfindung nicht bevorzugt. Die Menge dieser nichtionischen Tenside
beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht
mehr als die Hälfte davon.
Weitere geeignete, wegen ihres Stickstoffgehaltes allerdings weniger bevorzugte Tenside
sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für Was
serstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für
einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich
um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende
Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid
erhalten werden können.
Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),
in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlen
stoffatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen
Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cy
clischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoff
atomen steht, wobei C1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen line
aren Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxyl
gruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder Propxylierte
Derivate dieses Restes.
[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten,
beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose.
Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielweise
nach der Lehre der internationalen Anmeldung WO-A-95/07331 (Procter) durch
Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die
gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
Bevorzugte Textilweichmacher enthalten zusätzlich zu den Komponenten a) und b) 0,1
bis 5 Gew.-% eines oder mehrerer nichtionischer Tenside.
Es wurden die erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E9 hergestellt, deren Zusammensetzung
in Tabelle 1 angegeben ist. Zum Vergleich wurden die Vergleichsbeispiele V1 bis V3
hergestellt, die als Weichmacher einen nicht-erfindungsgemäßen Pentaerythritester ent
hielten. Als herkömmlicher Weichspüler auf der Basis quartärer stickstoffhaltiger Verbin
dungen wurde V4 mit in die Versuchsreihe aufgenommen. Tabelle 1 zeigt auch die Zu
sammensetzungen der Vergleichsbeispiele V1 bis V4.
Zusammensetzungen [Gew.-%]
Zusammensetzungen [Gew.-%]
+: Mittel enthält die betreffende Komponente in Mengen zwischen 0,1 bis 1,5 Gew.-%
Loxiol® P 728: Pentaerythritpalmitat-stearat, Firma, Henkel
Hydrenol® DV: C16-18-Fettalkohol auf pflanzlicher Basis, Firma Henkel
Stenol® 1618: C16-18-Fettalkohol, Firma Henkel
Edenor® GMS: Glycerylmonostearat, Firma Henkel
Stepantex® VS 90: Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-di(talgacyloxyethyl)ammonium-Me thosulfat, Firma Stepan
Plantaren® 1200: C12-16-Fettalkohol-1,4-glucosid, Firma Henkel
DISS: Di-isotridecyl-sulfosuccinat
Stantex S® 6030: Fettsäurepolyglycolester, Firma Henkel
Neodol® 91/8: C9-11-Alkohol, ethoxyliert mit 8 EO, Firma Shell
Sulfopon®T: C16-18-Fettalkoholsulfat, Na-Salz, Firma Henkel
Loxiol® P 728: Pentaerythritpalmitat-stearat, Firma, Henkel
Hydrenol® DV: C16-18-Fettalkohol auf pflanzlicher Basis, Firma Henkel
Stenol® 1618: C16-18-Fettalkohol, Firma Henkel
Edenor® GMS: Glycerylmonostearat, Firma Henkel
Stepantex® VS 90: Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-di(talgacyloxyethyl)ammonium-Me thosulfat, Firma Stepan
Plantaren® 1200: C12-16-Fettalkohol-1,4-glucosid, Firma Henkel
DISS: Di-isotridecyl-sulfosuccinat
Stantex S® 6030: Fettsäurepolyglycolester, Firma Henkel
Neodol® 91/8: C9-11-Alkohol, ethoxyliert mit 8 EO, Firma Shell
Sulfopon®T: C16-18-Fettalkoholsulfat, Na-Salz, Firma Henkel
Die Mittel wurden im Klarspülgang eingesetzt und die mit ihnen behandelten Textilien
nach Trocknung durch ein Expertenpanel aus mindestens 5 Personen mit Griffnoten be
wertet. Hierbei ergeben sich die Griffnoten als Mittelwert aus mindestens 3 Einzelbe
stimmungen, wobei die Einstutung zwischen die beiden mitzubestimmenden Standards 0
(Klarspülgang mit Leitungswasser) und 6 (Textil ausgerüstet mit 3 g Distearyldimethyl
ammoniumchlorid pro kg Trockenwäsche) ergibt.
Die Griffnoten der erfindungsgemäßen Mittel und der Vergleichsbeispiele zeigt Tabelle 2:
Weichheitsbeurteilung [Griffnoten]
Weichheitsbeurteilung [Griffnoten]
Die Tabelle 2 zeigt, daß die erfindungsgemäßen Mittel die Vergleichsmittel auf Penta
rythritesterbasis weit übertreffen und an die Weichheitsleistung herkömmlicher, Ester
quat-basierter Weichspüler heranreichen bzw. diese sogar übertreffen (E5).
Claims (7)
1. Flüssiger stickstofffreier Textilweichmacher, enthaltend Wasser, Aniontensid(e)
und Fettstoff(e), dadurch gekennzeichnet, daß er
- a) den oder die Fettstoffe in Mengen von 1 bis 20 Gew.-% enthält und die Fettstoffe ausgewählt sind aus der Gruppe der Fettalkohole und der Mono- bzw. Diester von Fettsäuren mit Sorbitol, Trimethylolpropan, Neopentylglycol, Ethylenglycol, Polyethylenglycolen, Glycerin und Polyglycerinen,
- b) das oder die Aniontenside in Mengen zwischen 0,2 und 5 Gew.-% enthält,
- c) als Rest Wasser oder eine wäßrige Lösung weiterer Wirk- und Hilfsstoffe ent hält und nicht als Mikroemulsion vorliegt.
2. Stickstofffreier, flüssiger Textilweichmacher nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß er als Fettstoff a) 1,5 bis 15 Gew.-% und insbesondere 2 bis 10
Gew.-% eines Fettsäurepolyolesters enthält.
3. Stickstofffreier, flüssiger Textilweichmacher nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß er als Fettstoff a) einen oder mehrere Fettstoffe aus der Gruppe der
Fettsäureglyceride enthält.
4. Stickstofffreier, flüssiger Textilweichmacher nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß er als Fettstoff a) 1,5 bis 15 Gew.-% und insbesondere 2 bis 10
Gew.-% eines C16-18-Fettalkohols enthält.
5. Stickstofffreier, flüssiger Textilweichmacher nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß er als Fettstoff a) 1,5 bis 15 Gew.-% und insbesondere 2 bis 10
Gew.-% eines Fettsäuremonoglycerids enthält.
6. Stickstofffreier, flüssiger Textilweichmacher nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß er als anionisches Dispergiermittel b) 0,3 bis 4 Gew.-%
eines Alkylsulfats enthält.
7. Stickstofffreier, flüssiger Textilweichmacher nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich zu den Komponenten a) und b) 0,1 bis 5
Gew.-% eines oder mehrerer nichtionischer Tenside enthält.
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---|---|---|---|
DE19732073A DE19732073C1 (de) | 1997-07-25 | 1997-07-25 | Flüssiger stickstofffreier Textilweichmacher |
EP98113305A EP0893490B1 (de) | 1997-07-25 | 1998-07-16 | Stickstofffreier Weichspüler |
ES98113305T ES2241077T3 (es) | 1997-07-25 | 1998-07-16 | Aclarado suavizante exento de nitrogeno. |
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DE19732073C1 true DE19732073C1 (de) | 1998-08-20 |
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ATE293668T1 (de) | 2005-05-15 |
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EP0893490A3 (de) | 2002-10-02 |
EP0893490B1 (de) | 2005-04-20 |
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