DE19729282A1 - Elektromotorischer Möbelantrieb - Google Patents
Elektromotorischer MöbelantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektromotorischen Möbelantrieb in Form eines Einzel- oder
Doppelantriebes, insbesondere für Möbel des Krankenhaus- und/oder des Pfle
gebereiches mit ein oder zwei jeweils von einem Antrieb antreibbaren Stellspindeln,
auf die jeweils eine Spindelmutter aufgesetzt ist, die mit einem auf eine Welle eines
verstellbaren Möbelteils drehfest aufgesetzten Anlenkhebel zusammenwirkt und bei
dem die antriebstechnische Verbindung zwischen dem Abtriebszapfen des Antriebes
und der Stellspindel ausrückbar ist.
Der in Frage kommende elektromotorische Möbelantrieb wird für Möbel unterschied
lichster Art, insbesondere jedoch für Betten, Lattenroste und dergleichen verwendet.
Im Normalfall erfolgt die auf- oder abwärtsgerichtete Verstellbewegung des Möbel
bauteils bei eingeschaltetem elektromotorischen Möbelantrieb mit relativ geringer
Geschwindigkeit. Insbesondere im Krankenhaus und im Pflegebereich werden jedoch
besondere Anforderungen gestellt. So soll das zu verstellende Möbelbauteil auch mit
wesentlich höherer Geschwindigkeit abwärts verstellt werden können. Dazu gibt es
verschiedene Möglichkeiten der mechanischen Ausrückbarkeit des Antriebszuges
zwischen dem Abtriebszapfen des Antriebes und der Stellspindel.
Der elektromotorische Möbelantrieb ist immer mit einem Elektromotor ausgerüstet.
Dieser kann Teil eines Getriebemotors sein oder er wird einer Getriebeanordnung
vorgeschaltet. Der Getriebemotor bzw. die Getriebeanordnung enthält im Normalfall
einen Schneckentrieb. Zur mechanischen Ausrückbarkeit mittels einer von Hand be
tätigbaren Klaue wird beispielsweise das Schneckenrad außer Eingriff mit der
Schnecke gebracht. Ferner ist auch eine Lösung bekannt, bei der die Spindelmutter
aus zwei Teilen besteht. Darüber hinaus ist noch eine Lösung mittels einer Kugel
kupplung bekannt.
Bei allen Ausführungen ist es jedoch nur möglich, die abwärtsgerichtete Verstellbe
wegung des Möbelbauteils durch die mechanische Ausrückbarkeit mit größerer Ge
schwindigkeit durchzuführen. Es wird jedoch auch die Forderung gestellt, daß sowohl
die aufwärtsgerichtete Bewegung ohne Ausrückbarkeit des Antriebszuges von Hand
mit gegenüber der motorischen Verstellung größerer Geschwindigkeit durchgeführt
werden kann. Die abwärtsgerichtete Bewegung soll im Bedarfsfall durch die Aus
rückbarkeit des Antriebszuges möglich sein.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektromotorischen
Möbelantrieb der eingangs näher beschriebenen Art so zu gestalten, daß das zu ver
stellende Möbelbauteil auch bei nicht ausgerückter Antriebsverbindung zwischen
dem Abtriebszapfen des Antriebes und der Stellspindel von Hand aufwärts verstellt
werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst, indem auf den Abtriebszapfen des Antriebes eine
erste Kupplungsscheibe drehfest aufgesetzt ist, daß auf das zugeordnete Ende der
Stellspindel eine zweite Kupplungsscheibe verdrehsicher aufgekeilt ist, daß die erste
und die zweite Kupplungsscheibe durch eine in axialer Richtung verfahrbare Kupp
lungstrommel in eine Mitnahmeverbindung bringbar sind, und daß die erste Kupp
lungsscheibe und die Kupplungstrommel miteinander in Eingriff bringbare, derart ge
staltete Mitnahmeflächen aufweisen, daß bei einer aufwärtsgerichteten Verstellbewe
gung des Möbelbauteils mittels des Antriebes die Kupplungstrommel durch die erste
Kupplungsscheibe synchron antreibbar ist und bei einer gleichsinnigen Verstellbewe
gung des Möbelbauteils von Hand die Kupplungstrommel bei Stillstand der Kupp
lungsscheibe eine Drehung ausführt.
Durch das Zusammenwirken der Kupplungstrommel mit den beiden Kupplungsschei
ben ist es nunmehr möglich, daß im Normalbetrieb sowohl die aufwärts- als auch die
abwärtsgerichtete Verstellbewegung des Möbelbauteils bei eingeschaltetem Antrieb
erfolgt. Da jedoch die Kupplungstrommel in axialer Richtung verfahrbar ist besteht die
Möglichkeit, daß die im Normalfall miteinander in Eingriff stehenden Profilierungen
der Mitnahmeflächen außer Eingriff gebracht werden, so daß auch die abwärtsge
richtete Bewegung des Möbelbauteils in äußerst kurzer Zeit mit einer entsprechen
den Geschwindigkeit durchgeführt werden kann. Soll jedoch das Möbelbauteil auf
wärts von Hand verstellt werden, erfolgt der Antrieb sinngemäß rückwärts, indem der
Anlenkhebel die Spindelmutter mitnimmt. Da die Stellspindel nicht selbsthemmend
ist, wird sie in Drehung versetzt. Dadurch wird auch die zweite Kupplungsscheibe
und die damit drehfest verbundene Kupplungstrommel in Drehung versetzt. Durch die
entsprechend ausgelegte Profilierung der Mitnahmeflächen ist es möglich, daß sich
die Kupplungstrommel gegenüber der stillstehenden, ersten Kupplungsscheibe ver
dreht. Dies wird ermöglicht, da die Kupplungstrommel in axialer Richtung verschieb
bar ist.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß an der Kupplungstrommel ein
Ausrückelement angeordnet und gegenüber der zweiten Kupplungsscheibe axial ver
schiebbar ist, sowie mittels Druckfedern in Eingriff mit der ersten Kupplungsscheibe
steht. Das Ausrückelement kann eine Klaue, ein Zugelement, beispielsweise ein
Bowdenzug oder ein ähnliches Teil sein. Die axiale Verschiebbarkeit gegenüber der
zweiten Kupplungsscheibe wird beispielsweise durch eine entsprechend ausgelegte
Paßfederverbindung oder einen Vielkeil erreicht. Die Druckfedern bewirken, daß bei
Nichtbetätigung des Ausrückelementes die Profilierungen der Mitnahmeflächen in
Eingriff stehen. Beim Hochfahren des Möbelbauteils von Hand ermöglichen sie die
zur Drehung der Kupplungstrommel notwendige Axialverschiebung. Die Profilierun
gen der Mitnahmeflächen werden besonders einfach, wenn sie auf einem Ring liegen
und aus Verzahnungen gebildet sind, deren aufeinanderfolgende Zähne jeweils
asymmetrisch zueinander stehen. Dies läßt sich einfach ausführen, wenn ein Zahn
eine gegenüber der Drehrichtung der ersten Kupplungsscheibe steilstehende Flanke
und der nächstfolgende Zahn eine gegenüber der Drehrichtung flache Flanke auf
weist, wobei die Verzahnung der Kupplungstrommel entsprechend ist. Die steilste
henden Flanken bewirken, daß bei eingeschaltetem Antrieb die Drehbewegung von
der ersten Kupplungsscheibe auf die zweite Kupplungsscheibe über die Kupplungs
trommel übertragen wird. Die flachen Flanken ermöglichen das Drehen der Kupp
lungstrommel bei Stillstehen der ersten Kupplungsscheibe.
Das Absenken des verstellbaren Möbelbauteiles erfolgt üblicherweise durch das Ei
gengewicht, so daß der eingeschaltete Antrieb die relativ langsame Geschwindigkeit
bestimmt. Die Ausbildung der miteinander in Eingriff stehenden Mitnahmeflächen
muß deshalb ein schlagartiges Absenken verhindern.
Bei allen Möbelantrieben mit einer Ausrückbarkeit des Antriebszuges ist eine Verbin
dung zwischen der Spindelmutter und dem Anlenkhebel notwendig. Eine besonders
einfache und montagefreundliche Ausführung wird erreicht, indem der Anlenkhebel
mit dem dem Abtriebszapfen des Antriebes abgewandten Ende der Spindelmutter in
einer frei von Verbindungselementen gehaltenen Mitnahmeverbindung steht. Für die
Ausbildung dieser Mitnahmeverbindung ist eine Koppelung beispielsweise durch Bol
zen oder dergleichen nicht notwendig. Es ist deshalb eine Ausführung als vorteilhaft
anzusehen, bei der das der Spindelmutter zugeordnete Ende des Anlenkhebels in
wenigstens eine Tasche der Spindelmutter eingreift. Zweckmäßigerweise besteht der
Anlenkhebel aus einem Doppelhebel, so daß die beiden beabstandeten Schenkel in
zwei lagegerecht in die Spindelmutter eingearbeitete Taschen eingreifen. Damit die
Absenkgeschwindigkeit bei nicht eingeschaltetem Antrieb, beispielsweise durch eine
zusätzliche Gewichtsbelastung, begrenzt wird, ist vorgesehen, daß zwischen einan
der zu gewandten Ringflächen der ersten und der zweiten Kupplungsscheibe wenig
stens eine Bremsscheibe angeordnet ist. Der Reibwert der Bremsscheibe kann durch
die Wahl des Materials beeinflußt werden, so daß die Wirkung den jeweiligen Ver
hältnissen angepaßt werden kann. Eine fertigungstechnisch günstige und einfach zu
montierende Ausführung der Spindelmutter wird erreicht, wenn diese aus einem dem
Antrieb zugewandt liegenden Gewindestück mit kreisrundem Querschnitt und einem
damit lösbar verbundenen Schieber besteht, in dem die Taschen bzw. die Taschen
vorgesehen sind. Der Querschnitt des Schiebers ist im dem Gewindestück zuge
wandten Bereich kreisrund und im Bereich des Anlenkhebels eckig, so daß die Spin
delmutter gegen Verdrehung gesichert ist. Durch die teilweise kreisringförmige Quer
schnittsgestaltung des Schiebers werden zusätzliche Reibkräfte vermieden, so daß
das Hochfahren des zu verstellenden Möbelbauteils mit geringst möglichem Kraft
aufwand möglich ist. Außerdem wird eine Abdichtung gegen das Gehäuse erreicht.
Die Leichtgängigkeit des Möbelantriebes und eine ordentliche Abtragung der Kräfte
in Gehäuseteile wird erreicht, wenn auf den Abtriebszapfen des Antriebes und auf
das zugeordnete Ende der Stellspindel jeweils ein Wälzlager aufgesetzt ist, deren
Außenring in Lagersitzen der ersten Kupplungsscheibe liegen. Das auf den Abtriebs
zapfen aufgesetzte Wälzlager stützt sich dann an dem den Antrieb beinhaltenden
Gehäuse außenseitig ab. Außerdem wird eine optimale Lagerung der Stellspindel er
reicht. Es ist außerdem noch vorteilhaft, wenn in der zweiten Kupplungsscheibe an
der der ersten Kupplungsscheibe abgewandten Seite in eine kreisringförmige Aus
sparung ein sich am Gehäuse des Möbelantriebes abstützendes Wälzlager einge
setzt ist.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen elektromotorischen
Möbelantriebes in einem Teilschnitt,
Fig. 2 die übliche Verzahnung von zwei miteinander in Eingriff stehenden
Kupplungsscheiben in Schnittdarstellung,
Fig. 3 die Verzahnung der ersten Kupplungsscheibe mit der Kupplungs
trommel des erfindungsgemäßen Möbelantriebes und
Fig. 4 eine Einzelheit, die Mitnahmeverbindung des Anlenkhebels mit der
Spindelmutter zeigend.
Der in der Fig. 1 dargestellte Möbelantrieb 10 ist als Einzelantrieb ausgebildet und
beinhaltet einen nicht näher erläuterten, mit einem Motor ausgerüsteten Antrieb 11
mit einem Abtriebszapfen 12. Bei einem Doppelantrieb könnte der in der Fig. 1 dar
gestellte Möbelantrieb 10 in spiegelbildlicher Ausführung angeordnet sein. Beide An
triebe könnten in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein. Auf den Abtriebs
zapfen 12 ist eine erste Kupplungsscheibe 13 drehfest aufgesetzt, die aus einem
dem Antrieb 11 zugewandten Flansch und einer daran angesetzten Nabe besteht. In
einen Lagersitz der ersten Kupplungsscheibe 13 ist ein Wälzlager 14 in Form eines
Rillenkugellagers gelagert. Der Abtriebszapfen 12 endet im Abstand zum Ende der
ersten Kupplungsscheibe 13, welches dem Antrieb 11 abgewandt liegt. In die erste
Kupplungsscheibe 13 ragt das zugewandte Ende der fluchtend zum Abtriebszapfen
12 liegenden Stellspindel 15 ein. Auf einen abgesetzten Zapfen der Stellspindel 15 ist
ein weiteres Wälzlager 16 in Form eines Rillenkugellagers aufgekeilt, welches mit
seinem Außenring in einer Aussparung der ersten Kupplungsscheibe 13 liegt. An der
der ersten Kupplungsscheibe abgewandt liegenden Seite ist auf die Stellspindel 15
eine zweite Kupplungsscheibe 17 drehfest aufgesetzt. Mit dieser zweiten Kupplungs
scheibe 17 steht eine Kupplungstrommel 18 über eine Paßfeder oder eine Vielkeil
verbindung in einer Mitnahmeverbindung. Die Kupplungstrommel 18 ist gegenüber
der zweiten Kupplungsscheibe 17 axial verschiebbar. Die äußere, dem Antrieb 11
abgewandt liegende Ringfläche der ersten Kupplungsscheibe 13 ist mit einer in der
Fig. 3 dargestellten Verzahnung versehen, die mit einer entsprechend ausgelegten
Verzahnung der zugeordneten Stirnfläche der Kupplungstrommel 18 im Normalbe
triebszustand in Eingriff steht. In der zweiten Kupplungsscheibe 17 sind im äußeren
Umfangsbereich zur ersten Kupplungsscheibe 13 hin offene Bohrungen vorgesehen,
in die Druckfedern 19 eingesetzt sind. Diese Druckfedern 19 drücken die Verzahnun
gen der ersten Kupplungsscheibe 13 und der Kupplungstrommel 18 ineinander. An
die Kupplungstrommel 18 ist ein Ausrückelement angeordnet, welches im darge
stellten Ausführungsbeispiel eine in strichpunktierten Linien angedeutete Klaue 20 ist.
Bei Betätigung der Klaue 20 von Hand wird die Kupplungstrommel 18 von der ersten
Kupplungsscheibe 13 wegbewegt, so daß die Verzahnungen bzw. Profilierungen
außer Eingriff kommen. Dadurch wird der Antriebszug für die Spindelmutter 15 unter
brochen bzw. ausgerückt. Das nicht dargestellte, abwärts zu bewegende Möbelbau
teil fällt dann mit relativ großer Geschwindigkeit von einer oberen in eine untere Lage,
da ein auf eine Welle aufgesetzter Anlenkhebel 21 gegen das zugewandte Stirnende
einer Spindelmutter 22 drückt, die auf die Stellspindel 15 aufgesetzt ist und gegen
Drehung gesichert ist. Sobald die Klaue 20 losgelassen wird, wird die Abwärtsbewe
gung des Möbelbauteils abgebrochen.
Die Fig. 2 zeigt die allgemein übliche Verzahnung bzw. Profilierung von zwei mitein
ander in Eingriff stehenden Scheiben. Danach hat jede Scheibe im Querschnitt tra
pezförmige Zähne, die in entsprechende Lücken der anderen Scheibe eingreifen. Es
ergibt sich aus dieser Figur, daß bei ineinander greifenden Verzahnungen eine Rela
tivbewegung der einen Scheibe gegenüber der anderen nicht möglich ist. Demge
genüber zeigt die Fig. 3 die Ausbildung der Profilierungen bzw. der Verzahnungen
der ersten Kupplungsscheibe 13 und der Kupplungstrommel 18. Danach wird jeder
Zahn durch eine, bezogen auf die Drehrichtungen der ersten Kupplungsscheibe 13
und der Kupplungstrommel 18, steilen Flanke 13a bzw. 18a und einer flachen Flanke
13b bzw. 18b gebildet. Die flache Flanke 13b bzw. 18b erstreckt sich über einen we
sentlich größeren Winkelbereich als die steile Flanke 13a bzw. 18a. Jeder Zahn der
Verzahnung ist demzufolge asymmetrisch.
Es ergibt sich aus der Fig. 3, daß bei einer Drehbewegung der ersten Kupplungs
scheibe nach rechts die Kupplungstrommel 18 mitgenommen wird, während bei Still
stand der ersten Kupplungsscheibe 13 und Drehung der Kupplungstrommel 18 in die
gleiche Richtung diese entgegen der Wirkung der Druckfedern 19 in Richtung zum
Anlenkhebel 21 verschoben wird, so daß die Profilierungen bzw. Verzahnungen vor
einander herlaufen. Dieser Zustand ergibt sich, wenn das Möbelbauteil von Hand von
einer unteren in eine obere Stellung bewegt wird. Da der Anlenkhebel mit der Spin
delmutter 22 in einer Mitnahmeverbindung steht, wird dabei durch die Zugbewegung
der Spindelmutter 22 ein Drehmoment auf die Stellspindel 15 erzeugt, welches sinn
gemäß bewirkt, daß die Antriebsseite vertauscht wird, so daß über die zweite Kupp
lungsscheibe 17 die Kupplungstrommel 18 gedreht wird.
Zur optimalen Abtragung der Kräfte und zur Leichtgängigkeit des gesamten Möbel
antriebes ist die zweite Kupplungsscheibe 17 an der der ersten Kupplungsscheibe 13
abgewandten Seite mit einer Aussparung für ein weiteres Wälzlager 23 in Form eines
Rillenkugellagers versehen, welches sich an der Innenseite von Gehäuseteilen 24
des Möbelantriebes 10 abstützt. Das Wälzlager 23 nimmt die Federkräfte der Federn
19 und die Aufstellkräfte bei manueller Betätigung auf, wenn das zu verstellende Mö
belteil dadurch von unten nach oben bewegt wird. Anstelle des Wälzlagers 23 könn
ten auch Anlaufscheiben eingesetzt werden.
Die Mitnahmeverbindung zwischen der Spindelmutter 22 und dem Anlenkhebel 21
erfolgt im dargestellten Ausführungsbeispiel, indem der Anlenkhebel 21 aus zwei
Schenkeln 21a und 21b besteht. Die Spindelmutter hat an dem dem Anlenkhebel 21
zugewandten Ende zwei lagegerecht dazu stehende Taschen 25, 26, in die die
Schenkel 21a, 21b des Anlenkhebels 21 eingreifen. Die Verbindung erfolgt demzu
folge ohne Verwendung von Bolzen oder ähnlichen Verbindungselementen. Ferner
ist die Spindelmutter im dargestellten Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgebildet. Sie
besteht aus einem Gewindestück 22a, welches der zweiten Kupplungsscheibe 17
zugewandt liegt und einem Schieber 22b. Die Verbindung erfolgt durch in Stirnflä
chen eingedrehte Schrauben. Das Gewindestück 22a ist im Querschnitt viereckig ge
staltet, so daß dadurch eine Drehung der Spindelmutter 22 verhindert wird. Der
Schieber 22b ist im Querschnitt kreisringförmig gestaltet, so daß beim Verfahren der
Spindelmutter 22 die Reibkräfte gering gehalten werden, so daß für die Leichtgängig
keit gesorgt ist.
Es ergibt sich auch noch aus den Figuren, daß die Verzahnungen der ersten Kupp
lungsscheibe 13 und der Kupplungstrommel 18 als Sicherheitskupplung wirken, wenn
beispielsweise beim Absenken des Möbelbauteils ein Hindernis, beispielsweise ein
Körperteil auftritt. Die Kupplungsscheiben 13 und 17 sowie die Kupplungstrommel 18
können aus einem Kunststoffspritzgießverfahren hergestellt werden. Die Ausrückbar
keit des Antriebes kann bei voller Last erfolgen. Die dargestellte Kupplungsanord
nung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, die jeweilige kon
struktive Auslegung richtet sich nach dem Einsatzfall.
Damit bei der Abwärtsbewegung des Möbelbauteiles im ausgerückten Zustand die
Geschwindigkeit begrenzt wird, ist zwischen einander zugewandten Ringflächen der
ersten Kupplungsscheibe 13 und der zweiten Kupplungsscheibe 17 eine Brems
scheibe 27 angeordnet. Die Bremswirkung dieser Bremsscheibe 27 wird durch den
Reibwert beeinflußt. Dies kann beispielsweise durch die Auswahl des Materials erfol
gen.
Claims (11)
1. Elektromotorischer Möbelantrieb in Form eines Einzel- oder Doppelantriebes,
insbesondere für Möbel des Krankenhaus- und/oder des Pflegebereiches, mit
ein oder zwei jeweils von einem Antrieb antreibbaren Stellspindeln, auf die je
weils eine Spindelmutter aufgesetzt ist, die mit einem auf eine Welle eines
verstellbaren Möbelteils drehfest aufgesetzten Anlenkhebel zusammenwirkt
und bei dem die antriebstechnische Verbindung zwischen dem Abtriebszapfen
des Antriebes und der Stellspindel ausrückbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Abtriebszapfen (12) des Antriebes (11) eine erste Kupp
lungsscheibe (13) drehfest aufgesetzt ist, daß auf das zugeordnete Ende der
Stellspindel (15) eine zweite Kupplungsscheibe (17) verdrehsicher aufgekeilt
ist, daß die erste und die zweite Kupplungsscheibe (13,17) durch eine in axi
aler Richtung verfahrbare Kupplungstrommel (18) in einer Mitnahmeverbin
dung bringbar sind, und daß die erste Kupplungsscheibe (13) und die Kupp
lungstrommel (18) miteinander in Eingriff bringbare, derart gestaltete Mitnah
meflächen aufweisen, daß bei einer aufwärtsgerichteten Verstellbewegung
des Möbelbauteils mittels des Antriebes (11) die Kupplungstrommel (18) durch
die erste Kupplungsscheibe (13) synchron antreibbar ist und bei einer gleich
sinnigen Verstellbewegung des Möbelbauteils von Hand die Kupplungstrom
mel (18) bei Stillstand der ersten Kupplungsscheibe (13) eine Drehung aus
führt.
2. Elektromotorischer Möbelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Kupplungstrommel (18) ein Ausrückelement (20) angeordnet und
gegenüber der zweiten Kupplungsscheibe (17) axial verschiebbar ist, sowie
mittels Druckfedern (19) in Eingriff mit der ersten Kupplungsscheibe (13) steht.
3. Elektromotorischer Möbelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils einen Ring beschreibenden Profilierungen der ersten Kupp
lungsscheibe (13) und der Kupplungstrommel (18) aus Verzahnungen gebildet
sind, wobei zwei aufeinanderfolgende Zähne asymmetrisch zueinander sind.
4. Elektromotorischer Möbelantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zahn eine gegenüber der Drehrichtung der ersten Kupplungsscheibe
(13) steilstehende Flanke (13a) bzw. (18a) und eine anschließende, zu der
Drehachse flache Flanke (13b) bzw. (18b) aufweist, wobei die Verzahnung der
Kupplungstrommel (18) entsprechend der Verzahnung der ersten Kupplungs
scheibe (13) gestaltet ist.
5. Elektromotorischer Möbelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anlenkhebel (21) mit dem dem Abtriebszapfen (12) des Antriebes
(11) abgewandten Ende der Spindelmutter (22) in einer frei von Verbin
dungselementen gehaltenen Mitnahmeverbindung steht.
6. Elektromotorischer Möbelantrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das der Spindelmutter (22) zugeordnete Ende des Anlenkhebels (21) in
wenigstens eine Tasche (25, 26) der Spindelmutter (22) eingreift.
7. Elektromotorischer Möbelantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anlenkhebel (21) als Doppelhebel ausgebildet ist und zwei Schenkel
(21a) und (21b) aufweist, die in entsprechend liegenden Taschen (25, 26) der
Spindelmutter (22) eingreifen.
8. Elektromotorischer Möbelantrieb nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelmutter (22)
aus einem dem Antrieb (11) zugewandt liegenden Gewindestück (22a) mit
kreisrundem Querschnitt und einem damit lösbar verbundenen Schieber (22b)
besteht, der im dem Gewindestück (22a) zugewandten Bereich im Querschnitt
kreisrund und im Bereich des Anlenkhebels (21) zur Sicherung gegen Verdre
hung der Spindelmutter (22) im Querschnitt eckig ausgebildet ist, und daß in
dem eckigen Querschnittsbereich die Tasche bzw. die Taschen (25, 26) vor
gesehen sind.
9. Elektromotorischer Möbelantrieb nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einander
zugewandten Ringflächen der ersten und der zweiten Kupplungsscheibe (13,
17) wenigstens eine Bremsscheibe (27) angeordnet ist.
10. Elektromotorischer Möbelantrieb nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Abtriebs
zapfen (12) des Antriebes (11) und auf das zugeordnete Ende der Stellspindel
(15) jeweils ein Wälzlager (14,16) aufgesetzt ist, deren Außenringe in Lager
sitze der ersten Kupplungsscheibe (13) liegen.
11. Elektromotorischer Möbelantrieb nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten
Kupplungsscheibe (17) an der der ersten Kupplungsscheibe (13) abgewand
ten Seite in eine kreisringförmige Aussparung ein sich am Gehäuse (24) des
Möbelantriebes (10) abstützendes Wälzlager (23) oder ein oder mehrere An
laufscheiben eingesetzt sind bzw. eingesetzt ist.
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