DE19728893A1 - Vakuumdichtung für eine Schlittenführung einer mechanischen Presse - Google Patents

Vakuumdichtung für eine Schlittenführung einer mechanischen Presse

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen von Schlitten einer mechanischen Presse. Dabei kann es sich um eine Presse mit einem einzigen Schlitten handeln, oder mit mehreren Schlitten.
Bei Stanz- oder Ziehpressen gibt es Vorrichtungen zum Justieren des Schlittens in einer Richtung im wesentlichen senkrecht zu dessen hin- und hergehender Bewegung. Bekannte Pressen weisen Verschleißplatten auf, die an den Außenkanten des Schlittens sowie an anderen Pressenbereichen vorgesehen sind, um die Spaltweiten zwischen Schlitten und Preßrahmen zu justieren. Dies betrifft sowohl das Justieren von Schlitten bei Ein-Schlitten- Pressen als auch zwischen zwei Schlitten einer Zwei- oder Mehr-Schlitten- Presse. Derartige Vorrichtungen weisen elastomere Dichtungen auf, die zwischen die Montagefläche der Justiervorrichtung und den Schlitten zwischengefügt werden, um zu verhindern, daß Schmiermittel von der Justierrichtung am Schlitten herunterfließt und zum Werkstück gelangt. Es ist auch bekannt, zu diesem Zweck Blechrinnen vorzusehen.
Ein bekanntes Problem elastomerer Dichtungen besteht darin, daß sie nicht zu jedem Zeitpunkt einwandfrei dichten, sondern Leckage aufweisen. Zum Zwecke des einwandfreien Betriebes dieser Dichtungsarten ist es sogar notwendig, daß eine geringe Menge Schmiermittel (ein oder zwei Tropfen) an der Dichtung vorbeiläuft, um eine weitere Leckage zu verhindern. Bei der Herstellung von Gegenständen für gewisse Einsatzfälle, beispielsweise für Trinkbehälter, Cola- oder Bierdosen usw. ist es unakzeptabel, daß auch nur ein einziger Tropfen Schmiermittels die Dosen berührt. Dies kann dazu führen daß eine komplette Charge einer Produktion verschrottet werden muß.
Elastomere Ringe oder O-Ringe bei Justiervorrichtungen sind absolut notwendig, da die Dichtungen Gummiteile oder flexible Wischteile aufweisen, die im Laufe der Zeit verschleißen. Dieser mechanische Verschleiß führt früher oder später zu einer Leckage und zum völligen Ausfall der Dichtungen. Das Austauschen der schadhaften Dichtungen macht es notwendig, daß die Presse abgeschaltet wird, und daß Teile abmontiert werden, um die Justiervorrichtung sowie den Sitz der elastomeren Dichtung freizulegen.
Eine Anzahl bekannter Schlitten von Pressen weist eine bestimmte Art von Führung auf, beispielsweise eine Vierpunkt-, Sechspunkt-, Achtpunkt- usw. Führung. Die Presse kann eine größere Anzahl solcher Justiervorrichtungen haben. Je mehr Justiervorrichtungen mit elastomeren Dichtungen vorhanden sind, umso größer ist die Gefahr einer Leckage von Schmiermittel und damit auch die Notwendigkeit des Wartens.
Die Anwendung von O-Ringen als Dichtungen führt zu weiteren Problemen bei Justiervorrichtungen. Diese Dichtungen verlangen kreisförmige oder ringförmige Montage, d. h. Bauteile ohne scharfe Kanten. Die abzudichtenden Bereiche müssen eine zylindrische oder stabförmige Gestalt haben, oder wenigstens eine Gestalt mit gekrümmtem oder kreisförmigem Querschnitt. Diese Arten von O-Ringdichtungen sind ungeeignet zum Abdichten von inneren oder äußeren Ecken oder Kanten, da die Dichtung geteilt und an einer anderen Dichtung an einer hiervon abgesetzten Stelle der Ecke angeordnet sein müßte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Justiervorrichtung für eine Presse zu schaffen, wobei eine perfekte Abdichtung gegen Schmiermittelleckage ohne Anwendung elastomerer Dichtungen möglich ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
Demgemäß wird eine Justiervorrichtung verwendet - eine Justier- oder Einstelleiste -, mit einer im wesentlichen ebenen Lagerfläche. Diese Justiervorrichtung wird eingesetzt gegenüberliegend einem Teil eines Schlittens zum Einstellen der Spaltweite sowie zum Vermeiden einer unerwünschten Bewegung des Schlittens während des Abdichtens von Pressenschmieröl in jenem Bereich, in welchem die Presse Werkstücke bearbeitet. Zwischen der Lagerfläche und der Justierleiste einerseits und dem Schlitten andererseits wird gemäß der Erfindung ein Ölfilmbereich erzeugt, um dazu beizutragen, die Spaltraumweite zu kontrollieren. In den Grenzbereichen des Ölfilmbereichs werden ein oder mehrere Unterdruckbereiche aufgebaut, um vom Ölfilmbereich austretendes Öl abzusaugen und damit zu verhindern, daß dieses mit den zu erzeugenden Produkten in Kontakt gelangt.
Auf diese Weise lassen sich elastomere Dichtungen verwenden, die zuvor für Justiervorrichtungen verwendet wurden. Die Kosten für Herstellung und Montage einer Presse insgesamt werden damit abgesenkt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die erfindungsgemäße Justiervorrichtung keinerlei Verschleißteile aufweist. Es gibt keinen mechanischen Kontakt zwischen Schlitten und Justiervorrichtung. Die Lebensdauer der beteiligten Teile wird somit bedeutend vergrößert. Die Kosten der Wartung werden gesenkt.
Die Erfindung läßt sich anwenden bei Pressen mit einem einzigen oder mit mehreren Schlitten. Da die meisten Pressen, die mit Justiervorrichtungen arbeiten, mehr als eine solche Vorrichtung aufweisen, wird der Vorteil, der sich aus der Erfindung ergibt, mit zunehmender Anzahl von Justiervorrichtungen vervielfacht.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die erfindungsgemäße Justiervorrichtung geometrisch unabhängig ist, da sie nicht nur runde Kanten abdichtet. Einander gegenüberliegende Dichtflächen brauchen nicht kreisförmig oder gekrümmt zu sein. Auch ist kein Schneiden oder Splisen von Dichtelementen notwendig, um eine Ecke oder Kante abzudichten.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß eine Oberflächenbearbeitung der dichtenden Teile der Justiervorrichtung und des Schlittens nicht notwendig sind; es bedarf keiner extremen Oberflächenglätte, wie zuvor notwendig. Das erfindungsgemäße System erlaubt ein Abdichten von Flächen bis zu einem Mikrofinish von 64.
Ein weiterer Vorteil des Systems besteht darin, daß bei Überhitzung oder Zusammenbruch eines Lagers keine Notwendigkeit besteht, den Schlitten auszubauen und zerstörte elastomere Dichtungen auszutauschen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß es bezüglich der Länge und Breite des Ölfilmbereichs keine Beschränkung gibt, solange die Unterdruckbereiche genügend Kapazität und Volumen aufweisen, um jegliches Lecköl aufzunehmen. Der Ölfilmbereich braucht außerdem nicht absolut parallel zu sein, damit das System arbeiten kann. Außerdem können unterschiedliche Spaltraumweiten zwischen Justiervorrichtung und Schlitten verwendet werden, um den Betrieb des Systems zu ändern.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das erfindungsgemäße Unterdrucksystem auch noch bei Ölverlust arbeitet. Bei einer Null-Spaltweite zwischen Justiervorrichtung und Schlitten arbeitet die Vakuumdichtung immer noch - im Gegensatz zu bisher bekannten Vorrichtungen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Systems besteht darin, daß bei einem Ausfall des Vakuumsystems ein Pressenstop ausgelöst wird, womit wiederum verhindert wird, daß Werkstücke mit Öl beschmutzt werden.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt:
Fig. 1 ist eine Schnittansicht einer Ausführungsform einer Vakuumdichteinheit,
Fig. 2 ist eine vergrößerte Schnittansicht der in Fig. 1 gezeigten Vakuumdichteinheit,
Fig. 3 ist eine übertriebene schematische Ansicht von Teilen einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 ist eine schematische Ansicht eines Bereiches einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und zeigt die Abdichtung um einen Winkel herum,
Fig. 5 ist eine übertriebene perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, angewandt auf eine Innenkante eines Dichtungssystemes,
Fig. 6 ist eine Schnittansicht des Gegenstandes von Fig. 5 und zeigt eine Möglichkeit des Zusammenschaltens von Vakuumanschlüssen und Ölanschlüssen, sowie den zugehörenden Venturi-Vakuumerzeuger und die zugehörende Druckölversorgung,
Fig. 7 ist eine übertriebene Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und zeigt einen Vakuumbereich vergrößerter Spaltweite,
Fig. 8 ist eine übertriebene Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und zeigt zwei getrennte Vakuumsysteme,
Fig. 9 ist eine übertriebene Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform und zeigt die Anwendung eines Ölabführsystemes,
Fig. 10 ist eine Draufsicht auf die Dichtfläche des Dichtsystems gemäß Fig. 9 mit querverbundenen Vakuumkanälen.
Entsprechende Bezugszeichen in den einzelnen Figuren bezeichnen einander entsprechende Teile.
Es soll zunächst auf die Fig. 1 und 2 eingegangen werden. Die dort dargestellte Justiervorrichtung 10 weist eine Montageleiste 12 auf, die an einen Teil einer mechanischen Presse 14 angeschlossen ist, beispielsweise mittels Schrauben 16. Wie man aus den Fig. 1 und 2 weiterhin erkennt, ist ein Teil des Preßschlittens 18 mit einer Verschleißplatte 20 versehen. Verschleißplatte 20 wurde beim Testen der Vorrichtung 10 verwendet. Sie ist auch verzichtbar. Die Verschleißplatte 20 kann als Teil des Schlittens 18 betrachtet werden. Teil 14 der Presse kann der Rahmen der Presse sein, das Querhaupt, das Bett, oder ein Sekundärschlitten.
Die Montageleiste 12 weist eine Fläche 22 gegenüberliegend und im Bereich des Schlittens 18 auf, ferner eine entsprechende Fläche 24, die genauer aus Fig. 3 erkennbar ist. Die Montageleiste 12 ist im wesentlichen flach. Sie weist einen Ölkanal 26 auf, der an einer Druckölquelle 28 angeschlossen ist. Der Ölkanal weist wenigstens einen Anschluß 30 auf, durch den Öl einem Ölfilmbereich 32 zugeführt wird - siehe vergrößert zwischen den Flächen 22 und 24 in Fig. 3. Während des Betriebes führt die Ölquelle dem Ölkanal 26 Drucköl zu, so daß im Spaltraum zwischen den Flächen 22 und 24 ein Quetschölfilm gebildet wird. Dieser Quetschölfilm befindet sich im Ölfilmbereich 32.
Die Spaltraumweite zwischen den Flächen 22 und 24, zugleich die Dicke des Ölfilm bereiches 32, beträgt während des normalen Pressenbetriebes zwischen 0,038 und 0,15 mm. Es könnten auch andere Spaltweiten verwendet werden. Eine Veränderung hat Auswirkungen auf den erzeugten Quetschölfilm, beispielsweise die Verringerung von dessen Tragkapazität. Auch sind Art und Qualität des verwendeten Öls von Bedeutung für die optimale Spaltweite. Der genannte, bevorzugte Spaltweitenbereich wird verwendet bei Standard- Pressenschmieröl vom Typus 1000 S.S.U. Die Anwendung anderer Typen und Qualitäten des Schmieröles verändern den anzustrebenden Spaltweitenbereich.
Das von der Ölzufuhr herangeförderte Öl steht zweckmäßigerweise unter einem Druck von etwa 200 × 10³ bis 1040 × 10³ Pa. Der zum Bilden des Quetschölfilms im Bereich 32 notwendige Öldruck hängt von der Spaltweite zwischen den Flächen 22 und 24, der eingesetzten Ölart, der Größe der Flächen 22 und 24 sowie den Relativgeschwindigkeiten zwischen den Flächen 22 und 24 ab.
Im Gegensatz zu den Ausführungsformen des Standes der Technik ist zum Erzielen einer einwandfreien Abdichtung zwischen der Justiervorrichtung 10 und dem Schlitten 18 kein nennenswertes Polieren oder Bearbeiten der Flächen 22 und 24 notwendig. Dies bedeutet ganz erhebliche Ersparnisse bei Herstellung und Wartung.
Die Erfindung enthält ferner ein Vakuumsystem zum Erzeugen eines Unterdruckbereiches 36 (Fig. 3) um den Ölfilmbereich 32, damit hierin enthaltenes Öl dort verbleibt und nicht in andere Bereiche übergeht.
Das Vakuumsystem 34 umfaßt eine Einrichtung zum Erzeugen eines Vakuums oder wenigstens eines Bereiches eines Druckes, der unter dem Druck der Umgebungsluft liegt, so daß Lecköl in das Vakuumsystem 34 eingezogen wird, statt tropfenweise oder als Strom zu anderen Bereichen der Presse zu gelangen.
Der Unterdruckbereich 36 wird in der Justiervorrichtung 10 mittels einer Druckluftquelle 38 erzeugt, die Druckluft durch einen unter Druck stehenden Kanalabschnitt 40 hindurchfördert. Ein Kanal 42 stellt eine leitende Verbindung mit dem Unterdruckbereich her, und zwar von Kanalabschnitt 40 über Vakuumanschlüsse 44 in der Montageleiste 12 zum Spaltraum zwischen den Flächen 22 und 24. Zum Erzeugen des Unterdruckes oder des Bereiches verringerten Druckes können zahlreiche Vorrichtungen verwendet werden, um einen Unterdruck in Kanal 40 herzustellen. Bei einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt der unter Druck stehende Kanalabschnitt 40 ein Venturirohr. Eine andere Art zum Erzeugen eines Bereiches verringerten Druckes wendet eine Saugpumpe an. Die Mittel zum Erzeugen des Unterdruckes oder des reduzierten Druckbereiches können in der Montageleiste 12 einteilig ausgebildet oder an anderer Stelle der Presse vorgesehen werden.
Wie in den Figuren dargestellt, können die Vakuumanschlüsse 44 in der Fläche 22 durch Kanäle 46 zusammengeschaltet sein, um Öl, das aus dem Ölfilmbereich 32 herausströmt, aufzufangen und abzuziehen und zusammen mit der Umgebungsluft in die Anschlüsse 44, in das Vakuumsystem 34 sowie zurück zum Ölsumpf der Presse (nicht dargestellt) zurückzuführen. Auf diese Weise wird austretendes Öl wiederverwendet. Im Bereich der Vakuumanschlüsse 44 wird ein Unterdruck von etwa 68,9 × 10³ Pa erzeugt.
Basierend auf dem durch Druckkanalabschnitt 40 zugeführten Luftdruck können auch andere Unterdrücke erzeugt werden.
Die Justiervorrichtung 10 kann bei unterschiedlichen Geometrien und Gestalten der Fläche 22 eingesetzt werden, um dazu beizutragen, den Ölfilmbereich 32 und den Unterdruckbereich 36 unter Kontrolle zu halten. Fig. 3 zeigt die im Hinblick auf die Herstellung einfachste Gestaltung. Fläche 22 ist im wesentlichen eben über die gesamte Länge der Montageleiste 12. Der Spaltraum zwischen den Flächen 22 und 24 ist bezüglich der Bereiche innerhalb der Vakuumanschlüsse 44 bis zu den Ölanschlüssen 30 sowie außerhalb der Vakuumanschlüsse 44 bis zur Kante der Fläche 22 und hinaus bis zur umgebenen Atmosphäre nahezu konstant.
Wie in den Fig. 7 bis 9 dargestellt, lassen sich abwechselnde Spaltweiten zwischen Teilen der Flächen 22 und 24 vorsehen. Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, wobei die Spaltweite zwischen den Flächen 22 und 24 außerhalb der Vakuumanschlüsse 44 größer ist. Je nach dem Maß des notwendigen Vakuums und der notwendigen Durchsätze austretenden Öles bei einer bestimmten Presse und bei deren normaler Arbeitsgeschwindigkeit können die außenliegenden Bereiche größer oder kleiner bemessen werden, oder größere oder kleinere Spaltweiten aufweisen, als der Ölfilmbereich 32.
Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Justiervorrichtung 10 unter Verwendung von zwei Vakuumanschlüssen 44, die an zwei getrennte Vakuumerzeuger angeschlossen sind (nicht dargestellt). In manchen Fällen kann es notwendig sein, zwei voneinander unabhängige Vakuumsysteme 34 zu verwenden. Wenn auch nur eine notwendig ist, so hat die Anwendung zwei unabhängige Systeme den Vorzug, daß der Betrieb weiterlaufen kann, wenn ein System ausfällt. Wie dargestellt, kann die Fläche 22 zwischen den Anschlüssen 44 und der Fläche 24 unterschiedliche Spaltweiten aufweisen, abhängig von den notwendigen Strömungseigenschaften, um ein Einfangen des gesamten aus dem Ölfilmbereich 32 austretenden Öles sicherzustellen.
Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung unter Verwendung eines zusätzlichen Ölablaßsystems 48. Das Ölablaßsystem 48 umfaßt eine hier nicht dargestellte Ölpumpe zum Abziehen flüssigen Öles aus dem Ölfilmbereich 32. Je nach der Relativgeschwindigkeit zwischen der Justierleiste 10 und dem Schlitten 18 kann ein zusätzlicher Ölzustrom zu den Anschlüssen 30 notwendig sein, um das System zu kühlen und den erzeugten Quetschölfilm aufrecht zu erhalten. Die Funktion des Abziehens flüssigen Öls aus dem Ölfilmbereich 32 neigt dazu, ein Überlasten des Vakuumsystems 34 mit einer Überschußmenge an Öl zu vermeiden.
Im Hinblick auf einen gesteigerten Ölstrom vom Ölfilmbereich 32 kann zum Unterstützen der Ölabführung entlang der Fläche 22 eine Ölaufnahmenut dem Ölabführsystem 48 zugeordnet werden (Fig. 10). Um den erzeugten Unterdruck zu steigern oder zu steuern, können die Vakuumkanäle 46 durch Verbindungskanäle 52 leitend miteinander verbunden werden (Fig. 10). Ein weiteres Merkmal ist aus Fig. 9 erkennbar, nämlich ein Unterdrucksensor 54. Dieser kann auch bei sämtlichen anderen Ausführungsformen eingesetzt werden. Sensor 54 zeigt an, ob das Vakuumsystem 34 arbeitet. Arbeitet es nicht, so wird ein Stopsignal erzeugt und dem Pressenregler eingespeist, um die Presse anzuhalten.
Eine weitere Ausführungsform einer Justiervorrichtung 10 ist in den Fig. 4 und 5 gezeigt. Die Justiervorrichtung 10 umfaßt zwei Flächen 22, bei welchen mittels eines Ölfilmbereichs 32 gegen einen gegenüberliegenden Schlitten 18 eine Abdichtung hingestellt ist. Diese Figuren veranschaulichen die Möglichkeit, den Ölfilmbereich und den Unterdruckbereich um eine Ecke oder Kante oder Diskontinuität an der Montageleiste 12 vorzusehen. Fig. 4 zeigt zwei Justiervorrichtungen 10, die an allen vier Seiten des Schlittens 18 eine Abdichtung schaffen.
Die Justiervorrichtung 10 kann gleichzeitig in einer oder mehreren Richtungen abdichten. Die dem Stand der Technik eigenen Beschränkungen bezüglich der Art des Abdichtens wird vermieden. Die Gleitlagerflächen müssen somit nicht rund oder kreisförmig sein. In der Tendenz können weniger Justiervorrichtungen 10 verwendet werden.
Fig. 5 veranschaulicht das Dichtsystem einer Justiervorrichtung 10, das um eine Außenkante der Montageleiste herum arbeitet. Alternativ kann eine Abdichtung auch an einer Innenkante und an einem Winkel bei einer entsprechenden Drucksteuerung vorgesehen werden.
Die Justierung der Justiervorrichtung 10, die Einstellung der Spaltweite zwischen den Flächen 22 und 24 sowie die Steuerung des Vakuumbereiches lassen sich mit einem Element 56 vornehmen, so wie in Fig. 1 gezeigt. Das Justierelement 56 ist keilförmig und mittels einer Schraube 58 an einen Teil 14 der Presse angeschlossen. Durch selektives Anziehen oder Lösen der Schrauben 16 und 58 wird die Montageleiste 12 relativ zum Pressenteil 14 verschoben. Ein weiteres Merkmal der Justiervorrichtung besteht darin, daß die Justierung außerhalb des Teiles 14 vorgenommen werden kann, und daß demgemäß kein Lösen von Teil 14 notwendig ist.
Während des Pressenbetriebes wird aus der Ölquelle unter Druck stehendes Öl der Montageleiste 12 zugeführt. Es erzeugt einen Quetschölfilm im Ölfilmbereich 32 zwischen der Montageleiste 12 und dem Schlitten 18 relativ zu den entsprechenden Flächen 22 und 24. Aus der Druckluftquelle 38 gelangt Druckluft durch das Vakuumsystem 34 und durch den unter Druck stehenden Kanal 40, um einen Unterdruckbereich oder Bereich verringerten Druckes zu erzeugen. Dieser Bereich kommuniziert mit Bereichen zwischen der Montageleiste 12 und dem Schlitten 18 und umgibt den Ölfilmbereich 32.
Der Unterdruckbereich 36 führt dazu, daß sowohl Umgebungsluft als auch jegliches Schmieröl, das aus dem Ölfilmbereich 36 austritt, von der Montageleiste 12 durch die Vakuumkanäle 46, die Anschlüsse 44 und die Vakuumkanäle 42 abgezogen und in einem nicht dargestellten Preßölsumpf aufgefangen wird. In diesem Bereich kann aufgefangenes Öl gefiltert und der Ölquelle 28 wieder zugeführt werden.

Claims (8)

1. Justiervorrichtung für eine Presse mit einem Schlitten, umfassend:
eine Montageleiste, die an der Presse angeschlossen ist und die eine dem Schlitten gegenüberliegende Fläche aufweist;
einen im Bereich der Fläche vorgesehenen Ölfilmbereich, der während des Betriebes der Presse zwischen der genannten Fläche und dem Schlitten gebildet wird; und
einen Vakuumbereich an der genannten Fläche, mittels welchem während des Betriebes der Presse aus dem Ölfilmbereich austretendes Öl aufgefangen und abgezogen wird.
2. Presse, umfassend:
einen Rahmen;
einen im Rahmen angeordneten, hin- und hergehenden Schlitten;
einen Antrieb, der dem Schlitten zugeordnet ist;
eine Justiervorrichtung, die am Rahmen dem Schlitten gegenüberliegend angeordnet ist und die einen Ölfilmbereich sowie einen Unterdruckbereich aufweist;
eine Druckölquelle, die unter Druck stehendes Öl dem Ölfilmbereich zwischen der Justiervorrichtung und dem Schlitten zuführt, um einen Ölfilm zwischen diesen beiden zu erzeugen; und
eine Unterdruckquelle, die Unterdruck an den Unterdruckbereich anlegt, um Leckageöl aus dem Ölfilmbereich aufzufangen.
3. Justiervorrichtung für eine Presse mit einem Schlitten, umfassend:
eine Justierleiste, die an der Presse angeordnet ist und eine Lagerfläche aufweist, die dem Schlitten gegenüberliegt;
einen an der Lagerfläche vorgesehenen Ölfilmbereich, in welchem während des Betriebes der Presse ein Ölfilm zwischen der Lagerfläche und dem Schlitten gebildet wird; und
einen an der Lagerfläche vorgesehenen Unterdruckbereich, der während des Betriebes aus dem Ölfilmbereich austretendes Öl auffängt.
4. Justiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierleiste an einem zweiten Schlitten der Presse angeordnet ist.
5. Justiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei einer Presse mit einer Mehrpunktführung eingesetzt wird.
6. Justiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierleiste an der Presse mittels eines Justiermechanismus befestigt ist, der ein Verändern der Spaltweite zwischen Schlitten und Justierleiste von außerhalb der Presse oder ohne Ausbau des zweiten Schlittens zuläßt.
7. Justiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltweite zwischen Justierleiste und Schlitten im Bereich von 0,038 und 0,15 mm liegt.
8. Justiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltweite zwischen Justierleiste und Schlitten annähernd zwischen 0,07 und 0,28 liegt.
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