DE19727340A1 - Dosierung von pulverförmigem Material, insbesondere in der Zahntechnik - Google Patents
Dosierung von pulverförmigem Material, insbesondere in der ZahntechnikInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Dosierung von pulver
förmigem Material, insbesondere in der Zahntechnik.
Ferner betrifft die Erfindung eine dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vor
richtung besonders angepaßte Kartusche, die mit dem zu dosierenden Material
gefüllt ist, und die Anwendung des Verfahrens zur Erzielung eines gewünschten
Farbtons bei der Herstellung von künstlichen Zähnen aus Keramik.
Bei der Dosierung von pulverförmigem Material ist in der Regel eine Dosierung mit
volumetrischen Methoden zu ungenau, da die Schwankungen im Schüttgewicht zu
Falschdosierungen führen. Wenn genaue Dosierungen erforderlich sind, ist das
Wiegen der Dosiermenge unabdingbar. Selbst kompliziert aufgebaute Dosierungs
vorrichtungen mit Förderschnecken sind ziemlich ungenau. Das Wiegen selbst ist
unabhängig von der Art des Anwendungsgebietes, entweder technisch oder zeitlich
sehr aufwendig.
Bei dem Zubereiten von Einbettmassen in der Zahntechnik beispielsweise gibt es
derzeit zwei Möglichkeiten.
Entweder werden die benötigten Mengen einem Sack oder sonstigem Behältnis ent
nommen, abgewogen und mit Wasser usw. vermischt. Hierbei ist eine Abweichung
in der Genauigkeit von einem Gramm schon nicht mehr tolerierbar, was also ge
nauestes Arbeiten erfordert.
Diese Methode hat aber noch den weiteren Nachteil, daß bei der Lagerung in einem
Zahnlabor durch die immer vorhandene Vibration eine Entmischung der
Kornfraktionen stattfindet und das Material daher unbrauchbar werden kann.
Außerdem sind Gipse für Einbettmassen hygroskopisch. Das Material kann daher
durch die Luftfeuchtigkeit ebenfalls unbrauchbar werden.
Man ist folglich dazu übergegangen, das Material in Beute abzupacken und abge
wogen anzubieten. Hier fallen zwar die oben genannten Nachteile weg, jedoch er
gibt sich durch die Verpackung ein Kosten- und Umweltproblem. Außerdem kann
der Benutzer immer nur eine vorgegebene Menge entsprechend dem Beutelinhalt
verwenden.
Es ist daher Aufgabe des im Anspruch 1 angegebenen Verfahrens, ein einfaches
und genaues Dosieren zu ermöglichen. Dieselbe Aufgabe wird durch die Vorrichtung
nach Anspruch 2 gelöst, wobei vorteilhafte Ausführungen der Vorrichtung in den An
sprüchen 3 bis 8 dargelegt sind. Durch die in Anspruch 9 angegebene, dem erfin
dungsgemäßen Verfahren besonders angepaßte Kartusche wird eine rezirku
lierbare Verpackung bereitgestellt. Ferner eignet sich das erfindungsgemäße Do
sierverfahren bei der Herstellung von künstlichen Zähnen, da es ohne großen Auf
wand die Erzielung des gewünschten Farbtons erlaubt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der einzigen Zeichnung dargestellt.
Zur Durchführung des Verfahrens bedarf es zunächst einer erfindungsgemäß ange
paßten Kartusche 1. In diese Kartusche ist das pulverförmige Material so einge
stampft und/oder eingerüttelt, daß ein Herausfallen nur aufgrund von Schwerkraft
nicht mehr möglich ist.
Zum Transport ist diese Kartusche 1 an beiden Stirnseiten mit einem Abreißdeckel
nach Art der Abdeckung für Joghurt-Becher verschlossen. Bevor die Kartusche 1 in
den Aufnahmezylinder 4 eingeführt wird, werden diese Abreißdeckel entfernt. Der
Preßkolben 2 wird dann an der obenliegenden Stirnseite der Kartusche eingeführt.
Durch Drehen an dem Handrad 9 erfolgt eine Bewegung nach unten, da die Preß
kolbenstange 3 ein Gewinde aufweist, das sein Gegengewinde im Bügel 7 findet.
Durch die Drehung am Handrad 9 wird gleichzeitig die Kartusche 1 und der Auf
nahmezylinder 8 in Drehung versetzt. Zum besseren Übertragen des Drehmomentes
ist der Preßkolben an der Unterseite in einem beliebigen
Muster aufgeraut. Der Aufnahmezylinder 8 ist in einem feststehenden Lagerblock 5
mittels Kugellagers 8 drehbar gelagert. Am unteren Ende des Lagerblocks 5 ist
mindestens ein Rakelmesser 6 befestigt, dessen Schneide 6a die aus der Kartusche
i herausgepreßte Pulvermasse abrakelt. Je nach Material und gewünschter Genau
igkeit werden u. U. noch 2 Rakelmesser benötigt, die dann kreuzförmig angeordnet
sind, oder mehrere,die sternförmig angeordnet sind.
Um das Einführen der Kartusche 1 zu erleichtern, ist der Bügel 7 schwenkbar am
Lagerblock 9 angeordnet, wobei zweckmäßig eine nicht gezeigte Einrastungsvor
richtung nach dem Nut-Feder-Prinzip oder ein Anschlag vorgesehen sind, die den
Bügel in senkrechter Stellung halten.
Das Drehen des Preßkolbens kann anstelle des Handrades 9 auch ein elektrischer
Stellmotor übernehmen, wenn die Vorrichtung mehr automatisiert betrieben werden
soll. Bei gegebener Kartusche 1 bedeutet jede Umdrehung eine Dosiermenge, die
durch die Steigung des Gewindes der Preßkolbenstange definiert wird.
Die Kartusche 1 kann im Prinzip aus jedem geeigneten Material hergestellt werden.
Geeignet ist aber insbesonders Hartpappe. Auf jeden Fall ist eine gebrauchte Kartu
sche wiederverwendbar.
Sollte es erforderlich sein, kann durch einfaches Anbringen eines nicht gezeigten
Deckels an der Unterseite des Gerätes das Material in der Kartusche 1 gegen Ver
schmutzung und Luftfeuchtigkeit geschützt werden. Das Gerät kann im übrigen als
Stand- oder Wandgerät ausgebildet sein.
Aus vorstehenden Ausführungen ist ersichtlich, daß das beanspruchte Verfahren
und die Vorrichtung prinzipiell in kinematischer Umkehr betrieben werden können,
indem z. B. die Kartusche feststeht und das Messer rotiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet aber noch eine weitere erfinderische An
wendung.
Bei der Herstellung von künstlichen Zähnen aus Keramik muß der Farbton des
Zahnes den übrigen Zähnen des Patienten angepaßt werden. Zu diesem Zweck
werden von den Keramikpulverherstellern mehr als zwanzig Farbtöne angebo
ten,von denen unterschiedlich Gebrauch gemacht wird, die entsprechenden Kera
mikmischungen im Labor aber vorgehalten werden müssen. Aufgrund der genauen
Dosierungsmöglichkeit der Erfindung kann jetzt die Anzahl der Keramikmischungen
im Labor auf zwei, drei, vier oder fünf Grundmischungen, je nach gewünschter Ge
nauigkeit, beschränkt werden, die in entsprechenden Kartuschen bevorratet sind.
Der Zahntechniker braucht daher nur eine Farbtabelle, die ihm vorgibt, wieviele Um
drehungen für einen bestimmter Farbton an den jeweiligen Kartuschen erforderlich
sind.
Mit der vorliegenden Erfindung wird daher ein völlig neues System in der Dosier
technik offenbart, das eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten eröffnet und ins
besondere in der Zahntechnik vorteilhaft anzuwenden ist.
Claims (10)
1. Verfahren zum Dosieren von pulverförmigem Material, insbesonders in der Zahn
technik, dadurch gekennzeichnet, daß aus einer zylindrische Kartusche (1), in die
das pulverförmige Material eingerüttelt und/oder eingestampft ist, durch Aufbringen
eines Druckes an einer Stirnseite der Kartusche das Material aus der Kartusche (1)
gepreßt wird und an der anderen Stirnseite das Material durch mindestens ein
Messer (6) abgerakelt wird, wobei
- a.) die Kartusche (1) bei feststehendem Messer (6) in Drehung versetzt wird oder
- b.) bei feststehender Kartusche ein Messer in Drehung versetzt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen drehbaren Preßkolben (2), der mittels eines Gewindes in seine Kolben
stange (3) in die Kartusche (1) von einer Stirnseite her einpreßbar ist, wobei sich
die Kartusche in einem drehbaren Aufnahmezylinder (4) befindet und die Drehung
des Preßkolbens (2) über die Kartusche (1) auf den Aufnahmezylinder (4)
übertragbar ist, der drehbar in einem Lagerblock (5) gelagert ist, an dem mindestens
ein Rakelmesser (6) befestigt ist, das das Material an der anderen Stirnseite der
Kartusche abrakelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen schwenkbaren Bügel
(7), in dem das Gegengewinde zum Gewinde der Kolbenstange (3) eingearbeitet
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (7) am La
gerblock (5) schwenkbar angelenkt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Aufnahmezylinder (4) über ein Kugellager (8) im Lagerblock (5) gelagert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, gekennzeichnet durch ein Hand
rad (9) oder einen elektrischen Stellmotor zum Drehen des Preßkolbens.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6 gekennzeichnet durch mindestens
zwei Rakelmesser, die kreuzweise, oder mehr als zwei Rakelmesser, die sternförmig
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Austrittsseite der Vorrichtung durch einen Deckel verschließbar ist.
9. Kartusche zur Verwendung im Verfahren nach Anspruch 1 und zur Verwendung in
der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in
sie pulverförmiges Material zur Herstellung von Einbettmassen in der Zahntechnik
oder keramisches Pulver zur Herstellung von Zähnen so eingestampft und/oder ein
gerüttelt sind, daß die dadurch erzielte Festigkeit ein nennenswertes Herausrieseln
des Materials bei geöffneter Kartusche verhindert, und die Kartusche an beiden
Seiten durch einen Abrißdeckel geschlossen ist.
10. Verfahren zur Erzielung eines gewünschten Farbtons bei der Herstellung von
künstlichen Zähnen aus Keramik unter Verwendung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbton durch Dosieren und Mischen von min
destens zwei Keramikpulvern unterschiedlicher Farbtönung erfolgt, die durch jeweils
eigene Kartuschen bereitgestellt werden.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1997127340 DE19727340C2 (de) | 1997-06-27 | 1997-06-27 | Dosierung von pulverförmigem Material, insbesondere in der Zahntechnik |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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1997
- 1997-06-27 DE DE1997127340 patent/DE19727340C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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