DE19827500C1 - Vorrichtung zum Handhaben von kleinen, mehrere Komponenten enthaltenden Kapseln - Google Patents

Abstract

Die Vorrichtung weist eine Trägerplatte (2) bzw. einen Mischbecher (8) und einen darin einsetzbaren Adapter (2') auf, auf denen ein Kapselhalter (4) für eine kleine, vorzugsweise ein zahnärztliches Material enthaltende Kapsel (5) angeordnet ist. Radial gegenüberliegend ist ein Gegengewicht (6) vorgesehen. Die Vorrichtung kann als Adapter in Verbindung mit herkömmlichen, insbesondere in Zahnarztpraxen vorhandenen Alginat-Mischern verwendet werden, die ansonsten zum Anmischen von wesentlich größeren Mengen konzipiert sind.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Handha­ ben von kleinen, mehrere Komponenten, insbesondere zahn­ ärztliche Materialien enthaltenden Kapseln gemäß dem Ober­ begriff des Patentanspruches 1.

Viele Materialien, die angemischt werden müssen, z. B. Fül­ lungsmaterialien, Kleber usw., bestehen aus mehreren, im allgemeinen zwei Komponenten, die unmittelbar vor der An­ wendung miteinander gemischt werden. Diese Mischung erfolgt häufig manuell. Die Anteile der Komponenten sollten hierbei möglichst genau bemessen sein und stets gleiche Eigenschaf­ ten, z. B. stets gleiche Plastizität oder Anwendungsdauer, zur Verfügung zu haben. Dies ist bei einer manuellen Zube­ reitung nur mit guter Praxiserfahrung möglich. Insbesonde­ re, wenn es sich um kleine Mengen handelt, wie es z. B. bei Klebern für Brackets, die auf die Zahnoberfläche aufgeklebt werden, der Fall ist, ist große Erfahrung und Präzision er­ forderlich. Daher werden in jüngster Zeit z. B. zahnärztli­ che Materialien in Kapseln angeboten, die mehrere, im all­ gemeinen zwei voneinander abgeschlossene Abteile aufweisen, in denen die Komponenten separat aufgenommen sind. Kurz vor der Anwendung werden die Kapseln z. B. durch Knicken oder Zusammendrücken "aktiviert", wobei die Trennwände zwischen den Abteilen aufgebrochen werden, so daß die Komponenten miteinander vermischt werden und chemisch reagieren können.

Das Mischen geschieht in speziellen Mischern, die entweder nach dem Oszillations- oder Zentrifugalprinzip arbeiten. Entsprechend letzterem weist eine Variante einen schnell drehenden Drehteller und einen darauf drehbar montierten Kapselhalter auf, in dem die Kapsel horizontal gehalten wird. Der Kapselhalter rotiert beim Drehen des Drehtellers zusätzlich in entgegengesetzter Richtung zu dem Drehteller, so daß auf die Kapsel und damit auf die enthaltenen Kompo­ nenten während des Mischvorganges Fliehkräfte abwechselnd in jede Richtung wirken. Die Komponenten werden dadurch in­ tensiv und völlig homogen miteinander vermischt.

Derartige Mischer sind, da sie speziell auf die Mischung von Materialien mit Kapseln ausgerichtet sind, teuer. Dies stellt trotz der unwiderbelegbaren Vorteile oft ein Hinder­ nis für den Wechsel auf das Kapselsystem dar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Handhaben von mehreren Komponenten enthaltenen Kapseln anzugeben, mit der das Mischen der Komponenten erleichtert wird. Außerdem soll die Vorrichtung leicht und auch billig herzustellen und wirtschaftlich anzubieten sein.

Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß in praktisch jeder Zahnarztpraxis für Abdruckmaterialien, z. B. Alginat, sogenannte Alginat-Mischer vorhanden sind, die auf dem gleichen Prinzip wie die oben erwähnten speziellen zentri­ fugalen Mischer für in Kapseln eingeschlossene Materialien beruhen, jedoch für das Anmischen größerer Mengen konstruiert sind.

Somit wird für die Erfindung ein Adapter in Form eines Trägers mit einem Kapselhalter für eine Kapsel zur Verfügung gestellt, der direkt in die Halterung für einen Mischbecher eines Alginat-Mischers oder in einen Mischbecher für derartige Mischer eingesetzt wird. Der Kapselhalter auf dem Träger ist hierbei so angeordnet, dass auf den Kapselinhalt beim Betrieb des Mischers in der Richtung wechselnde exzentrische Kräfte wirken.

Vorzugsweise ist hierzu der Kapselhalter exzentrisch auf dem Träger angeordnet. In diesem Falle kann es vorteilhaft sein, radial gegenüberliegend zum Kapselhalter ein Gegengewicht vorzusehen, um Unwuchten zu vermeiden. Das Gesamtgewicht des Adapters mit der Kapsel wird auf das Gesamtgewicht eines Alginatbechers eingestellt, der mit Alginatpulver und Wasser in einer Menge gefüllt ist, die für eine normale Kieferabformung notwendig ist.

Vorzugsweise hat der Träger selbst die Form eines für Abdruckmaterialien verwendeten Mischbechers.

Auf diese Weise können herkömmliche Mischer, die bisher nur zum Anmischen von relativ großen Mengen von zahnärztlichen Materialien geeignet waren, auch zum Mischen von kleinen Mengen, die in Kapseln eingeschlossen sind, eingesetzt werden.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser stellen dar:

Fig. 1 eine als Adapter ausgebildete Vorrichtung zur Aufnahme einer Kapsel gemäß einem ersten Ausfüh­ rungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 2 eine Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungs­ beispiel der Erfindung;

Fig. 3 eine weitere Vorrichtung gemäß der Erfindung.

In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 gezeigt, die als Adapter in einen herkömmlichen Alginatmischer einsetzbar ist und eine Trägerplatte 2 mit kleinen Füßchen 3 aufweist, die in die Mischbecherhalterung eines herkömmlichen, hier nicht gezeigten Alginat-Mischers anstelle eines ansonsten verwen­ deten Mischbechers eingesetzt werden können.

Auf der Trägerplatte ist an deren Rand exzentrisch ein Kap­ selhalter 4 montiert. Dieser besteht z. B. aus einem Feder­ bügel, in den eine Kapsel 5 eingeklemmt werden kann. Radial gegenüber dem Kapselhalter ist ein Gegengewicht 6 auf der Trägerplatte 2 montiert, dessen Gewicht so eingestellt ist, daß beim schnellen Drehen keine Unwuchten auftreten. Aus Sicherheitsgründen und um ein Kippen in der Mischbecherhal­ terung zu vermeiden muß die Trägerplatte 2 noch mit einer den Kapselhalter 4 und ein Gegengewicht 6 umgebenden Wand 7 versehen sein. Die Trägerplatte und die Wand weisen hierbei ein Gewicht auf, daß das Gesamtgewicht von Trägerplatte, Wand, Kapselhalter, Kapsel und Gegengewicht etwa dem Ge­ wicht eines mit der üblichen Menge eines Abdruckmaterials gefüllten Mischbecher für einen Alginat-Mischer entspricht. Es ist natürlich möglich ggf. Zusatzgewichte zu verwenden, um auf das gewünschte Gesamtgewicht zu kommen.

Der Adapter 1 gemäß Fig. 2 weist analog zu Fig. 1 wieder­ um eine in diesem Falle dicke (1,5 cm) Trägerplatte 2 und einen Kapselhalter 4 auf, der in diesem Falle als Hülse, z. B. als geschlitzte Federhülse 4 ausgebildet ist. Die Hülse ist am Rand der Trägerplatte 2 angeordnet. Radial gegen­ überliegend ist wiederum ein Gegengewicht 6 vorgesehen. Die Trägerplatte 2 wird mit ihren Füßen 3 in die Mischbecher­ halterung eines Alginatmischers eingeschoben.

In Fig. 3 ist ein Mischbecher 8 mit Füßen 3 für einen Al­ ginat-Mischer dargestellt. In diesen Mischbecher ist ein Adapter 2' eingesetzt, der glatt in den Mischbecher 8 paßt und in diesen mit Hilfe eines Handgriffes 9 eingesetzt und aus diesem herausgenommen werden kann. Der Adapter 2' ist z. B. ein Schaumstoffblock. Am Rande des Schaumstoffblockes ist eine Ausnehmung 4' vorgesehen, in die eine Kapsel 5 eingesetzt und festgehalten wird. Auf der radial gegenüber­ liegenden Seite ist ein Gegengewicht 6 vorgesehen.

Das Gewicht von Adapter 2', Handgriff 9, Kapselhalter 4 und Kapsel wird so eingestellt, daß es etwa dem Gewicht einer Abdruckfüllung z. B. für ein Modell eines Kiefers ent­ spricht.

Es ist im übrigen auch möglich, den Kapselhalter zentral anzuordnen, sofern es sichergestellt ist, daß auf den In­ halt der Kapsel in der Richtung wechselnde exzentrische Kräfte wirken. Ein Gegengewicht wäre dann unter Umständen nicht nötig.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum Handhaben von kleinen Kapseln, die meh­ rere zu mischende Komponenten, insbesondere zahnärztli­ che Materialien, wie Füllungsmaterialien oder Kleber enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) einen Träger (2, 2', 7) zur Verwendung in Verbin­ dung mit einem Drehteller eines herkömmlichen Zentrifu­ galmischers und zur Aufnahme der Kapsel (5) einen auf dem Träger angeordneten Kapselhalter (4) aufweist der so angeordnet ist, dass auf den Inhalt der Kapsel in der Richtung wechselnde exzentrische Kräfte wirken.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kapselhalter (4) auf dem Träger (2, 2', 7) ex­ zentrisch angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Träger (2, 2') etwa radial gegenüberliegend zum Kapselhalter (4) ein Gegengewicht (6) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger ein Mischbecher (8) für einen herkömmlichen Zentrifugalmischer dient.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger als Einsatz für einen Mischbecher (8) eines herkömmlichen Zentrifugalmischers ausgebildet ist.

6. Verwendung eines herkömmlichen, für die Anmischung von Materialien aus mehreren Komponenten, insbesondere zahnärztlichen Abdruckmaterialien, verwendeten Zentri­ fugalmischers für die Mischung von in kleinen Kapseln (5) aufgenommenen Komponenten mit einem auf den Mischer aufzusetzenden Adapter, der einen Kapselselhalter (4) aufweist, der so angeordnet ist, dass auf den Inhalt der Kapsel in der Richtung wechselnde exzentrische Kräfte wirken.