DE19726187C1 - Vorrichtung zum Injizieren von Fluiden in Lebensmittel - Google Patents
Vorrichtung zum Injizieren von Fluiden in LebensmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Injizieren von Fluiden in Lebens
mittel, mit mindestens einer Fluidkammer, der das Fluid unter Druck zuführ
bar ist, mehreren hohlen Nadeln, die jeweils über eine Ventileinrichtung mit
der Fluidkammer oder einer der Fluidkammern in Verbindung stehen und
derart bewegbar sind, daß sie in die Lebensmittel einstechen, und mit einer
Steuereinrichtung zur Betätigung der Ventileinrichtungen in Abhängigkeit
von der Nadelbewegung.
Ein Beispiel für eine bekannte Vorrichtung dieser Art ist eine Pökelmaschi
ne, wie sie etwa in DE 195 30 045 C1 beschrieben wird. Diese Pökelmaschi
ne weist ein Nadelregister mit mehreren vertikalbeweglichen Nadeln auf, die
mit ihren oberen Enden flüssigkeitsdicht durch gegenüberliegende obere
und untere Wände der Fluidkammer hindurchgeführt sind. Die Ventileinrich
tung wird durch eine in der Fluidkammer angeordnete, von den Nadeln
durchsetzte Schaltplatte gebildet, die in Längsrichtung der Nadeln verschieb
bar ist und Querbohrungen der Nadeln entweder verschließt oder freigibt.
Zum Konservieren von Lebensmitteln, insbesondere zum Pökeln von Fleisch,
werden in letzter Zeit zunehmend Flüssigkeiten oder Laken eingesetzt, die
eine relativ hohe Viskosität haben und deshalb dazu neigen, die hohlen
Nadeln und die zugehörigen Ventileinrichtungen zu verkleben oder zu ver
stopfen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung der eingangs genann
ten Art zu schaffen, die sich durch eine größere Reinigungsfreundlichkeit
auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ventileinrich
tungen an einem abnehmbaren oder aufklappbaren Deckel der zugehörigen
Fluidkammer angeordnet sind.
Während des Betriebs der Vorrichtung ist der Deckel dicht geschlossen, so
daß das Fluid in der Fluidkammer unter Druck gesetzt und über die Nadeln in
die Lebensmittel injiziert werden kann. Wenn eine Reinigung der Nadeln
und/oder der Ventileinrichtungen erforderlich ist, wird der Deckel abge
nommen oder aufgeklappt, so daß man direkten Zugang zu der Fluidkammer
und zu den in dieser Fluidkammer liegenden Mündungen der einzelnen Na
deln erhält. Hierdurch wird ein gezieltes Spülen und Reinigen der Nadeln
wesentlich erleichtert. Darüberhinaus besteht bei abgenommenem oder auf
geklapptem Deckel auch ein bequemer Zugang zu der an diesem Deckel an
geordneten Ventileinrichtung, so daß auch die Ventileinrichtungen bequem
gesäubert werden können.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die Ventileinrich
tungen durch axialbeweglich im Deckel der Fluidkammer gehaltene Ventilna
deln gebildet, die in der geschlossenen Stellung die als Ventilsitz dienenden
offenen oberen Enden der Nadeln verschließen. Dies hat während eines Rei
nigungsvorgangs den Vorteil, daß die Spülflüssigkeit ohne Umlenkung und
damit ohne Druckverlust direkt von oben in das offene Ende der Nadel einge
leitet werden kann. Bei einem solchen Spülvorgang wird zugleich auch der
Ventilsitz gereinigt, der unmittelbar durch das obere Ende der Nadel gebil
det wird. Die Ventilnadeln sind bei aufgeklapptem Deckel vollständig von den
Ventilsitzen getrennt und können somit ebenfalls bequem gesäubert werden.
Während des Betriebs der Vorrichtung hat die vorgeschlagene Konstruktion
den Vorteil, daß das hochviskose Fluid bei geöffneter Ventileinrichtung, das
heißt, bei zurückgezogener Ventilnadel, direkt aus der Fluidkammer in das
offene obere Ende der Nadel einströmen kann, so daß der Strömungswider
stand auf ein Minimum reduziert wird. Der Strömungsweg des Fluids wird so
mit auf ganzer Länge durch glatte Wände begrenzt und weist keine Abrißkan
ten oder Toträume auf, in denen sich Beläge oder Verkrustungen aus in dem
Fluid enthaltenen oder aus diesem ausgefällten Feststoffen bilden könnten.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Zeich
nung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung; und
Fig. 2 bis 4 jeweils einen vergrößerten Teilschnitt durch ein Nadel
register in unterschiedlichen Stellungen.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung weist einen Förderer 10, beispielsweise
ein Förderband oder einen Schrittförderer auf, mit dem Lebensmittel 12, z. B.
Fleischstücke, schrittweise in waagerechter Richtung zugeführt werden. Über
dem Förderer ist ein Träger 14 angebracht, der im gezeigten Beispiel zwei
Nadelregister 16 trägt und mit Hilfe eines nicht gezeigten Antriebs im Takt
des Förderers 10 längs einer vertikalen Säule 18 auf- und ab bewegt wird.
Jedes Nadelregister 16 weist einen in der Richtung senkrecht zur Zeichene
bene in Fig. 1 langgestreckten, an der Oberseite offenen Trog 20 auf, der ei
ne Fluidkammer 22 bildet und durch einen Deckel 24 druckdicht verschließ
bar ist. Im Boden des Troges 20 sind - in der Zeichnung hintereinanderlie
gend - mehrere Nadeln 26 befestigt, die sich vertikal in Richtung auf die Le
bensmittel 12 erstrecken und deren offene obere Enden bündig in der obe
ren Oberfläche des Bodens des Troges 20 liegen. Die offenen oberen Enden
der Nadeln 26 bilden jeweils einen Ventilsitz für eine vertikalbeweglich im
Deckel 24 geführte Ventilnadel 28. Die Ventilnadeln 28 bilden Gruppen aus
beispielsweise je zehn Ventilnadeln, die sich an einem gemeinsamen
Schließblock 30 abstützen, der vertikalbeweglich auf der Oberseite des
Deckels 24 angebracht ist.
Jedem Schließblock 30 ist eine Steuereinrichtung 32 zur Steuerung der Öff
nungs- und Schließbewegungen der betreffenden Gruppe von Ventilnadeln
28 zugeordnet. Jede Steuereinrichtung 32 umfaßt einen oder mehrere Betä
tigungshebel 34, denen jeweils ein Stößel 36 zugeordnet ist. Der Stößel 36
ist am oberen Ende einer vertikalbeweglich an dem Träger 14 geführten
Steuerstange 38 befestigt, die am unteren Ende einen Niederhalter 40 für
die Lebensmittel 12 trägt. Der Niederhalter 40 wird jeweils von den Nadeln
26 durchsetzt, die dem betreffenden Schließblock 30 zugeordnet sind.
Im Betrieb der Vorrichtung wird den Fluidkammern 22 das in die Lebensmit
tel zu injizierende Fluid unter Druck zugeführt. Die Schließblöcke 30 sind
elastisch nach oben vorgespannt, werden jedoch durch die Betätigungshebel
34 in der abgesenkten Stellung gehalten, da das Gewicht der Steuereinrich
tungen 32 auf die freien Enden der Betätigungshebel wirkt. Die oberen En
den den Nadeln 26 werden somit durch die Ventilnadeln 28 geschlossen ge
halten.
Wenn der Träger 14 abgesenkt wird, stechen die Nadeln 26 in die Lebens
mittel 12 ein, während die Niederhalter 40 durch die Lebensmittel zurück
gehalten werden. Die Steuerstangen 38 bewegen sich deshalb relativ zu dem
Träger 14 nach oben, so daß die Stößel 36 die Betätigungshebel 34 freige
ben. Sobald die Nadeln 26 in die Lebensmittel 12 einstechen, bewegen sich
deshalb die Steuerblöcke 30 nach oben, und die Ventilnadeln 28 geben die
oberen Öffnungen der Nadeln 26 frei, so daß das Fluid in die Lebensmittel 12
injiziert wird.
Wenn anschließend der Träger 14 wieder aufwärts bewegt wird und die un
teren Enden der Nadeln 26 wieder aus den Lebensmitteln 12 austreten,
stoßen die freien Enden der Betätigungshebel 34 wieder an den Stößeln 36
an, so daß die Schließblöcke 30 wieder nach unten in die Schließstellung ge
drückt werden und somit die oberen Enden der Nadeln 26 wieder verschlos
sen werden. Bei der weiteren Aufwärtsbewegung des Trägers 14 werden die
Niederhalter 40 durch die Stößel 36 und die Steuerstangen 28 wieder nach
oben mitgenommen, so daß die auf dem Förderer 10 liegenden Lebensmittel
12 weitertransportiert werden können.
Durch den oben beschriebenen Mechanismus wird somit sichergestellt, daß
das Fluid nur dann über die Nadeln 26 abgegeben wird, wenn diese Nadeln
auch wirklich in die Lebensmittel einstechen.
Der Aufbau und die Wirkungsweise des Nadelregisters 16 soll nachfolgend an
hand der Fig. 2 bis 4 näher erläutert werden.
Die Nadeln 26 sind am oberen Ende mit Gewindebuchsen 42 versehen, die
bündig in den Boden des Troges 20 eingeschraubt sind und die bereits er
wähnten Ventilsitze 44 für die Ventilnadeln 28 bilden.
Der Deckel 24 ist mit Schrauben 46 gegen den Träger 14 gespannt, so daß
der Trog 20 sandwichartig eingespannt und druckdicht geschlossen gehalten
wird. Die Durchführung der Ventilnadel 28 durch den Deckel 24 ist durch ei
ne Dichtungspackung 48 abgedichtet. Das obere Ende der Ventilnadel 28
liegt in einer Bohrung des Schließblockes 30. Ein erweiterter oberer Teil
dieser Bohrung nimmt eine Feder 50 auf, die sich einerseits an einem Bund
der Schließnadel 28 und andererseits an einer in den Schließblock einge
schraubten Stellschraube 52 abstützt, so daß die Ventilnadel 28 mit einstell
barer Schließkraft gegen den Ventilsitz 44 vorgespannt wird.
Auf der Oberseite des Deckels 24 sind Führungsstifte 54 angeordnet, die in
entsprechende Sackbohrungen des Schließblockes 30 eingreifen und den
Schließblock in vertikaler Richtung führen. Die Sackbohrungen nehmen Fe
dern 56 auf, die sich auf den Führungsstiften 54 abstützen und den Schließ
block 30 nach oben vorspannen. Der Hub des Schließblockes 30 wird durch
in den Deckel 24 eingeschraubte Schrauben 58 begrenzt.
Der Betätigungshebel 34 ist durch ein Gelenk 60 schwenkbar an einem Hal
ter 62 gehalten, der seinerseits an dem Deckel 24 befestigt ist. Der Stößel 36
wirkt auf eine am freien Ende des Betätigungshebels 34 angeordnete Druck
rolle 64. Eine näher an dem Gelenk 60 in dem Betätigungshebel 34 gelagerte
weitere Druckrolle 66 überträgt die von dem Stößel 36 ausgeübte Kraft ver
stärkt auf den Schließblock 30, so daß die Ventilnadeln 28 entgegen der
Kraft der Federn 56 in der Schließstellung gehalten werden, solange der Stö
ßel 36 abgesenkt ist. Die Kraft des Stößels wird maßgeblich durch das Eigen
gewicht des Niederhalters 40 und der Steuerstangen 38 verursacht, kann
jedoch ergänzend durch nicht gezeigte Federn, Pneumatikzylinder oder dgl.
verstärkt werden.
Wenn der Stößel 36 durch den Niederhalter 40 angehoben wird, kann sich
der Schließblock 30 unter der Wirkung der Federn 56 nach oben bewegen
und den Betätigungshebel 34 im Uhrzeigersinn in Fig. 2 verschwenken. Bei
der Aufwärtsbewegung des Schließblockes 30 werden die Ventilnadeln 28
durch den an den Ventilnadeln vorgesehenen Bund mitgenommen, so daß
die von den Ventilsitzen 44 umgebenen oberen Öffnungen der Nadeln 26
freigegeben werden, wie in Fig. 3 gezeigt ist.
An dem Trog 20 und an dem Deckel 24 sind parallele, waagerecht nach
außen vorspringende Ausleger 68, 70 befestigt, die an den freien Enden
durch ein Gelenk 72 miteinander verbunden sind. Wenn die Vorrichtung ge
reinigt werden soll, kann somit nach Entfernen oder Anheben des Stößels 36
und nach Lösen der Schrauben 46 der Deckel 24 zusammen mit dem
Schließblock 30, dem Halter 62 und dem Betätigungshebel 34 aufgeklappt
werden, wie in Fig. 4 im Ansatz gezeigt wird. Auf diese Weise erhält man
unmittelbaren Zugang zu den oberen Öffnungen der Nadeln 26, so daß diese
gezielt mit einer Reinigungsflüssigkeit gespült werden können und/oder eine
Reinigungsbürste von oben in die Bohrung der Nadel 26 eingeführt werden
kann.
Das Gelenk 72 liegt auf gleicher Höhe mit den Spitzen der Ventilnadeln 28.
Durch die Ausleger 68, 70 wird beim Öffnen und Schließen des Deckels 24
der Schwenkradius der Ventilnadeln 28 um das Gelenk 72 so weit vergrö
ßert, daß sich die Ventilnadeln relativ zu dem Ventilsitz 44 im wesentlichen
nur in vertikaler Richtung bewegen, so daß die Ventilnadeln frei aus der Öff
nung des Troges 20 austreten können und eine Beschädigung der Ventilna
deln vermieden wird.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Injizieren von Fluiden in Lebensmittel (12), mit minde
stens einer Fluidkammer (20), der das Fluid unter Druck zuführbar ist, meh
reren hohlen Nadeln (26), die jeweils über eine Ventileinrichtung (28) mit
der Fluidkammer (22) oder einer der Fluidkammern in Verbindung stehen
und derart bewegbar sind, daß sie in die Lebensmittel einstechen, und mit
einer Steuereinrichtung (32) zur Betätigung der Ventileinrichtungen in Ab
hängigkeit von der Nadelbewegung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventil
einrichtungen (28) an einem abnehmbaren oder aufklappbaren Deckel (24)
der zugehörigen Fluidkammer (22) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventil
einrichtung für jede Nadel (26) durch eine koaxial zu dieser Nadel angeord
nete Ventilnadel (28) gebildet wird, die in Axialrichtung verschiebbar an dem
Deckel (24) gehalten ist und in der Schließstellung an einem durch das offe
ne Ende der Nadel (26) gebildeten Ventilsitz (22) anliegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln
(26) fest im Boden eines die Fluidkammer (22) bildenden Troges (20) ange
ordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventilnadeln (28) gruppenweise an einem gemeinsamen Schließblock (30)
abgestützt sind, der axialbeweglich an dem Deckel (24) gehalten und durch
die Steuereinrichtung (32) bewegbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinrichtung (32) einen mittelbar oder unmittelbar
auf die Ventileinrichtung (28) wirkenden Stößel (36) aufweist, der mecha
nisch mit einem relativ zu den Nadeln (26) in deren Längsrichtung bewegba
ren Niederhalter (40) für die Lebensmittel (12) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließblock (30) elastisch in Öffnungsrichtung der Ventilnadeln
(28) vorgespannt ist und daß an dem Deckel (24) schwenkbar ein Betäti
gungshebel (34) angebracht ist, dessen freies Ende durch den Stößel (36) in
Schließrichtung der Ventilnadeln beaufschlagt ist und der die Kraft des
Stößels verstärkt auf den Schließblock (30) überträgt.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der die Fluidkammer (22) bildende Trog (20) und der Deckel
(24) durch ein Gelenk (72) schwenkbar miteinander verbunden sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk
(72) an den freien Enden zweier Ausleger (68, 70) angeordnet ist, die recht
winklig zu den Nadeln (26) von dem Trog (20) und dem Deckel (24) vor
springen.
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