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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Pökeln von Fleisch
mit Injektionsnadeln, die in einem gegen eine Auflage für das zu pökelnde Fleisch
verschiebbaren Nadelhalter gelagert sind und jeweils einen in Richtung der Nadel
achsen verschiebbar geführten Niederhalter durchsetzen, welche Niederhalter in Einstechrichtung
federnd gegen einen Anschlag des Nadelhalters drückbar sind und in dieser anschlagbegrenzten
Grundstellung die Nadeln im Bereich ihrer Lakeaustrittsöffnungen dicht umschließen,
und mit einer an die Injektionsnadeln angeschlossenen Speiseleitung für die Lake
sowie einer Rückleitung, über die der Lakefluß in der Grundstellung der Niederhalter
kurzschließbar ist.
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Um den Lakefluß durch die Injektionsnadeln freizugeben, sobald die
Nadeln nach dem Aufsetzen der Niederhalter auf dem jeweiligen Fleischstück aus den
Niederhaltern hervortreten und in das Fleisch einstechen, ist es bekannt (AT-PS
320 414), die Niederhalter als Absperrorgan für die Lakeaustrittsöffnungen in den
Injektionsnadeln auszubilden, indem die Nadeln in der Grundstellung von den Niederhaltern
im Bereich der Lakeaustrittsöffnungen dicht umschlossen werden. Tritt eine Nadel
aus dem ihr zugeordneten Niederhalter hervor, was beim Einstechen der Nadeln in
die Fleischstücke der Fall ist, so wird automatisch die Lakeaustrittsöffnung freigegeben
und die Lake kann in das Fleisch eindringen.
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Der Lakefluß bleibt dabei solange aufrecht, bis die Nadel wieder in
den Niederhalter eingezogen ist, wodurch die Lakeaustrittsöffnung verschlossen wird.
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Da die Pumpe für die Lakeförderung während der Verschlußzeiten der
Lakeaustrittsöffnungen weiterläuft,
kann sich ein vergleichsweise
hoher Druck innerhalb des Leitungssystems aufbauen, wenn nicht besondere Maßnahmen
vorgesehen werden. Um die hohe Druckbeanspruchung des Leitungssystems und der Dichtungen
zu vermeiden1 wird daher überlicherweise ein Steuerventil angeordnet, das die Zuleitung
des Lakeflusses zu den Injektionsnadeln sperrt und die Speiseleitung mit einer Rückleitung
verbindet, sodaß im Lakefluß ein Kurzschluß erreicht wird. Diese Lakesteuerung bedingt
aber einen vergleichsweise großen Steueraufwand, ohne allen Anforderungen gerecht
werden zu können, weil durch das Absperren der Lakezufuhr zu den Injektionsnadeln
die Gefahr besteht, daß in die Injektionsnadeln Luft eindringt. Lufteinschlüsse
führen jedoch zu einem Aufschäumen der Lake und damit zu einem nicht gleichmäßigen
Lakefluß in das zu behandelnde Fleischstück. Werden die Injektionsnadeln jedoch
nicht von der Lakezufuhr abgetrennt, sondern wird der Überdruck durch ein Druckbegrenzungsventil
begrenzt, wobei wiederum zumindest ein Teil des Lakeflusses im Kreis geführt wird,
so muß die Druckbeanspruchung in Kauf genommen werden.
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Leckverluste sind folglich unvermeidlich.
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Schließlich muß noch erwähnt werden, daß durch das plötzliche Verschließen
des Lakeaustrittsöffnungen beim Einziehen der Nadeln in die Niederhalter Druckstöße
unvermeidlich sind, was zu einer zusätzlichen Beanspruchung des Leitungssystems
und der Pumpe führt.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden
und eine Vorrichtung zum Pökeln von Fleisch der eingangs geschilderten Art so zu
verbessern, daß einerseits eine aufwendige Steuerung des Lakeflusses unterbleiben
kann und andererseits ein besonderer Druckaufbau in der Grundstellung der Nadeln
und der Niederhalter ausgeschlossen werden kann. Außerdem soll die Gefahr von Lufteinschlüssen
im Lakestrom mit Sicherheit verhindert werden können.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Niederhalter
die Lakeaustrittsöffnungen der Nadeln in der Grundstellung aufnehmende Kammern bilden,
die an die Rückleitung angeschlossen sind.
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Da beim Einziehen der Nadeln in die Niederhalter die Lakeaustrittsöffnungen
der Nadeln nicht wie beim Stand der Technik verschlossen werden, sondern über die
sie aufnehmenden Kammern mit der Rückleitung verbunden werden, wird der Lakefluß
nicht unterbrochen. Es kann sich folglich auch kein durch die Unterbrechung des
Lakeflusses bedingter Druck aufbauen, sodaß ohne aufwendigen Steuereinrichtung automatisch
ein Kreislauf für den Lakefluß erreicht wird. Dabei kann auch wegen der ununterbrochenen
Lakeförderung durch die Injektionsnadeln jeder Lufteinschluß vermieden werden. Tritt
eine der Nadeln beim Aufsetzen ihres Niederhalters auf das zu behandelnde Fleischstück
aus dem Niederhalter heraus, so wird die die Nadel umschließende Kammer durch die
Nadel abgesperrt, was einer Absperrung der Rückleitung gleichkommt.
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Um Leckverluste zu vermeiden, muß jede Nadel die ihr zugeordnete
Kammer des Niederhalters dicht durchsetzen.
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Dies kann zu Schwierigkeiten führen, wenn mit einer möglichen Ausbiegung
der Nadeln beim Einstechen gerechnet werden muß. Die dadurch bedingte Belastung
der Nadeldurchführungen durch die einzelnen Kammern kann in weiterer Ausbildung
der Erfindung dadurch vermieden werden, daß als Kammern begrenzt beweglich in den
Niederhaltern gelagerte Gehäuse vorgesehen sind. Durch die Beweglichkeit dieser
Gehäuse gegenüber den Niederhaltern wird ein Mitgehen mit allfälligen Nadelquerbewegungen
sichergestellt, sodaß keine Zwangskräfte auftreten, die die Dichtungen belasten
könnten.
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Sinddie Injektionsnadeln jeweils nur mit in einer Querschnittsebene
angeordneten Lakeaustrittsöffnungen versehen, so wird der Lakefluß beim Durchtreten
dieser
Austrittsöffnungen durch den jeweiligen Kammerboden rzzeitig
unterbrochen. Die daraus resultierenden geringfügigen Druckstöße können vermieden
werden, wenn die Injektionsnadeln in an sich bekannter Weise wenigstens zwei Lakeaustrittsöffnungen
aufweisen, die in Richtung der Nadelachse einen Abstand voneinander besitzen, der
größer ist als die Stärke des Kammerbodens. Durch diese Maßnahme wird gewährleistet,
daß stets eine der Lakeaustrittsöffnungen frei ist und daß der Lakefluß in keiner
Nadelstellung unterbrochen wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Pökeln von Fleisch im Vertikalschnitt
durch den Nadelhalter im Bereich einer Injektionsnadel und Fig. 2 einen Niederhalter
mit einer die Lakeaustrittsöffnungen der Injektionsnadel in der Grundstellung aufnehmenden
Niederhalter im Schnitt in einem größeren Maßstab.
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Wie in Fig. 1 dargestellt, sind die Injektionsnadeln 1 einer sonst
nicht näher gekennzeichneten Pokelvorrichtung in einem Nadelhalter 2 verschiebbar
gelagert, der über einen Antrieb auf- und abbewegbar gelagert ist. Die in einer
Reihe hintereinander, als auch nebeneinander angeordneten Injektionsnadeln 1 werden
dabei jeweils über Zugfedern 3 am rahmenförmigen Nadelhalter 2 abgestützt, um beim
Niederdrücken des Nadelhalters eine Ausweichmöglichkeit für die Nadeln 1 zu schaffen,
wenn diese beim Einstechen in ein Fleischstück auf einen größeren Widerstand, bespielsweise
einen Knochen auftreffen. Zufolge der Zugfedern 3 kann daher der Nadelhalter 2 ohne
Beschädigungsgefahr für die auf den Knochen auftreffende Nadel weiter abwärts bewegt
werden.
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Jede Injektionsnadel 1 durchsetzt einen Niederhalter 4, der rohrförmig
ausgebildet ist und ebenfalls verschiebbar
im Nadelhalter 2 geführt
wird. Die Niederhalter 4 werden durch eine Feder 5 beaufschlagt, die am Nadelhalter
2 abgestütztist und den jeweiligen Niederhalter 4 in Einstechrichtung gegen einen
vom unteren Schenkel 6 des rahmenförmigen Nadelhalters 2 gebildeten Anschlag drückt.
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In dieser anschlagbegrenzten Grundstellung stützt sich der Niederhalter
4 über einen Bund 7 am Schenkel 6 des Rahmens des Nadelhalters 2 ab. Wird beim Abwärtsbewegen
des Nadelhalters 2 einer der Niederhalter 4 auf ein Fleischstück aufgesetzt, so
wird dieser Nadelhalter bei der weiteren Abwärtsbewegung des Nadelhalters 2 gegen
die Kraft der Feder 5 gegenüber dem Nadelhalter2 verschoben, wobei die Nadel 1 aus
dem Niederhalter austritt und in das Fleisch eingestochen wird. In Fig. 1 ist die
Verschiebestellung des Niederhalters 4 strichpunktiert angedeutet.
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Tritt die Nadel 1 aus dem Niederhalter 4 aus, so wird die über die
Speiseleitung 8 zugeführte Lake über den Injektionsnadelkanal 9 der Nadel 1 und
über die Lakeaustrittsöffnungen lOa und lOb im Bereich der Nadelspitze in das zu
behandelnde Fleischstück eingespritzt.
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Beim Herausziehen der Nadel aus dem Fleischstück beim Aufwärtsbewegen
des Nadelhalters 2 werden die Lakeaustrittsöffnungen lOa und lOb von einer Kammer
11 des Niederhalters 4 aufgenommen, bevor dieser mit dem Nadelhalter 2 vom Fleischstück
abgehoben wird. Diese Kammer 11 wird von der Nadel 1 dicht durchgesetzt und ist
über eine Verbindungsleitung 12 an eine Rückleitung 13 für die Lake angeschlossen.
Der Lakefluß wird folglich beim Einziehen der Injektionsnadeln 1 in die Niederhalter
4 nicht unterbrochen, weil die Lake aus den Austrittsöffnungen lOa und lOb in die
Kammern 11 austreten und von dort in die Rückleitung fließen kann. Der dadurch bewirkte
Kreislauf des Lakeflusses erlaubt es, den sonst beim Verschließen der Lakeaustrittsöffnungen
10 a und lOb auftretenden Druckaufbau zu vermeiden.
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Dadurch werden besondere Belastungen der Pumpe und des Leitungssystems
verhindert und außerdem sichergestellt, daß die Injektionskanäle 9 der Injektionsnadeln
1 stets mit Lake gefüllt sind.
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Um Zwangskräfte bei der Durchführung der Injektionsnadeln 1 durch
die Kammern 11 auszuschließen, wenn die Nadeln beim Einstechen in ein Fleischstück
auf Grund eines größeren Widerstandes einer Querbelastung unterworfen werden, können
die Kammern 11 durch ein Gehäuse 14 gebildet werden, das beweglich im Niederhalter
4 gelagert ist, wie dies der Fig. 1 entnommen werden kann.
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Zu diesem Zweck wird das Gehäuse 14 frei beweglich in einem durch
den Niederhalter 4 gebildeten Käfig gehalten.
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Beim Austreten der Injektionsnadeln 1 aus den Kammern 11 werden die
Lakeaustrittsöffnungen 1Oa und lOb zwangsläufig durch den Kammerboden 15 kurzzeitig
verschlossen. Um durch dieses kurzzeitige Verschließen keinen Druckstoß zu erhalten,
ist der Abstand der Lakeaustrittsöffnungen lOa und lOb voneinander in Richtung der
Nadelachse größer als die Stärke des Kammerbodens 15 gewählt, sodaß durch den Kammerboden
15 jeweils nur eine der Lakeaustrittsöffnungen verschlossen werden kann.
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Der Druckstoß kann daher, auch wenn er nur klein ist, ausgeschlossen
werden.
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Abschließend sei noch erwähnt, daß der Anschlag des Nadelhalters
2 für den Niederhalter 4 nicht über den mit dem Niederhalter 4 verbundenen Bund
7 erfolgen muß. Zur Mitnahme des Niederhalters 4 mit dem Nadelhalter 2 könnte auch
die Feder 5 herangezogen werden, wenn diese Feder zugfest mit dem Nadelhalter 2
und dem Niederhalter 4 verbunden ist. In diesem Fall weist die Feder 5 in der Grundstellung
des Niederhalters 4 keine Vorspannung auf und bildet gewissermaßen einen federnden
Anschlag für den Niederhalter.