DE19724764C1 - Fahrzeugsitz, insbesondere Fluggastsitz - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugsitz, insbesondere Fluggastsitz,
dessen Rückenlehne in ihrem oberen Bereich an der Vorderseite eines auf
einem Polsterträger gehaltenen Polsterkörpers eine Anlagefläche für den Kopf
des Sitzbenutzers bildet, wobei zumindest ein seitlich vom Mittenbereich
liegender einstellbarer Teilbereich des Polsterträgers um eine Schwenkachse
schwenkbar mit dem Polsterträger des Mittenbereiches über zumindest eine
Kupplungseinrichtung verbunden ist, mittels deren der einstellbare Teilbereich
in unterschiedlichen Positionen festlegbar ist, in denen die Anlagefläche im
einstellbaren Teilbereich verschieden große Winkel mit der Anlagefläche im
Mittenbereich einschließt.
Ein Fahrzeugsitz dieser Art ist bereits bekannt, siehe WO 95/09742. Bei diesem
bekannten Sitz bildet eine am oberen Bereich der Rückenlehne befindliche
Kopfstütze die Anlagefläche für den Kopf des Sitzbenutzers und weist schwenk
bare seitliche Ohren auf. Eine Schlingfederanordnung, die Teil der das betref
fende Ohr mit dem Mittenteil verbindenden Kupplungseinrichtung ist, ermög
licht es, das betreffende Ohr in einer gewünschten Winkelposition reibschlüssig
festzulegen. Abgesehen davon, daß bei dem bekannten Sitz der Aufbau der
reibschlüssigen Kupplung konstruktiv sehr kompliziert und aufwendig ist, ergibt
sich der weitere Nachteil, daß die Schlingfeder den Verstellbewegungen in der
einen oder anderen Verstellrichtung beträchtlich unterschiedliche Haltemomen
te entgegensetzt, wobei das Haltemoment bei von der Sitzmitte nach außen
erfolgender Verstellung wesentlich geringer ist als das für ein Einklappen nach
innen aufzubringende Drehmoment.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz der besagten Art
zu schaffen, der sich demgegenüber durch einen besonders einfachen Aufbau
und vergleichsweise bessere Gebrauchseigenschaften auszeichnet.
Bei einem Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art ist diese Aufgabe erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kupplungseinrichtung zumindest ein
Scharniergelenk mit einer Rasteinrichtung aufweist, die eine lösbare Verrastung
der zueinander schwenkbaren Scharnierteile in vorgewählten Winkelstellungen
ermöglicht.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Kombination aus Scharniergelenk und
Rasteinrichtung, wie sie als Kupplungseinrichtung zwischen einstellbarem
seitlichem Teilbereich und Mittenbereich vorgesehen ist, zeichnet sich nicht
nur durch eine einfache und billige Bauweise aus, sondern ermöglicht auch auf
einfache und bequeme Weise die Positionseinstellung in definierten Winkelstel
lungen.
Vorzugsweise ist die Rasteinrichtung für eine Verrastung in gleich großen
Winkeländerungsschritten über einen Schwenkbereich von 0° bis 90° ausge
bildet, beispielsweise für Winkeländerungsschritte von je 15°. Trotz einfach
ausgebildeter Rasteinrichtung wird durch die Justierbarkeit in Rastschritten ein
hoher Komfort für den Sitzbenutzer geboten.
Bei einem Sitz, bei dem die Rückenlehne selbst mit ihrem oberen Bereich die
Anlagefläche für den Kopf des Sitzbenutzers bildet, können an den Mittenbe
reich anschließende, seitliche Teilbereiche des Polsterträgers der Rückenlehne
selbst die seitlichen Ohren bilden. Die Ohren können jedoch auch an einer auf
das obere Ende der Rückenlehne aufgesetzten Kopfstütze vorgesehen sein
und/oder als seitliche Wangen seitliche Teile der Rückenlehne selbst bilden,
die sich vom Bereich der Anlagefläche für den Kopf des Sitzbenutzers an der
Rückenlehne weiter nach unten erstrecken. In allen Fällen sind vorzugsweise
die den Ohren und/oder Seitenwangen zugehörigen einstellbaren Teilbereiche
über mehrere Scharniergelenke mit dem Polsterträger des Mittelteiles verbun
den, beispielsweise über je ein im oberen sowie im unteren Abschnitt der
einstellbaren Teilbereiche angeordnetes Scharniergelenk.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Scharniergelenkes weist jeder der
zueinander schwenkbaren Teile eine Platte auf, die um die Schwenkachse
relativ zueinander drehbar mit axial festliegender Lagebeziehung nebeneinan
der angeordnet sind, und als Rasteinrichtung sind Rastvertiefungen in der einen
Platte und an der anderen Platte zumindest eine senkrecht zur Plattenebene
beweglich geführte, für den Eingriff in die Rastvertiefungen federbelastete
Rastkugel vorgesehen. Durch die gewählte Teilung der Rastvertiefungen, die
vorzugsweise durch Bohrungen in der betreffenden Platte ausgebildet sind,
lassen sich die Winkeländerungsschritte der Verrastung festlegen, während
durch Wahl der Federbelastung der Rastkugel und der Wahl der Abmessungen
von Rastkugel und Rastvertiefungen das Haltemoment der Verrastung bestimmt
wird, das vom Sitzbenutzer durch Aufbringen eines Schwenkmomentes über
wunden werden muß, wenn er eine Verstellung der Winkelposition vorzu
nehmen wünscht. Durch federbelasteten Eingriff der Rastkugel in die betreffen
de Rastvertiefung ergibt sich eine Verrastung, die sowohl spielfrei als auch
klappergeräuschfrei ist.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Draufsicht des oberen Bereiches der Rüc
kenlehne eines Fluggastsitzes gemäß einem Ausführungsbei
spiel der Erfindung;
Fig. 2 eine demgegenüber in größerem, in etwa der natürlichen
Größe entsprechendem Maßstab gezeichnete Draufsicht eines
Scharniergelenkes zur Verwendung bei dem Ausführungsbei
spiel von Fig. 1 und
Fig. 3 einen Schnitt entsprechend der Linie III-III von Fig. 2.
Ein Fluggastsitz, von dem in Fig. 1 lediglich seine Rückenlehne 1 mit Blick
richtung auf deren oberen Bereich gezeigt ist, weist in diesem oberen Bereich
einen Polsterkörper 3 auf, der an seiner Vorderseite 2 als Anlagefläche für den
Kopf des Sitzbenutzers dient. Im Mittenbereich der Rückenlehne 1 weist der
Polsterträger für den Polsterkörper 3 einen fest mit der Struktur der Rückenleh
ne 1 verbundenen mittleren Bereich 5 sowie seitlich davon gelegene einstell
bare Teilbereiche 7 auf, die mit dem auf ihnen befindlichen Polsterkörper 3
seitliche Ohren 9 bilden. Über Scharniergelenke 11, deren Ausbildung unter
Bezugnahme auf Fig. 2 und 3 näher erläutert wird, sind die einstellbaren
Teilbereiche 7 des Polsterträgers, d. h. die den Polsterkörper 3 der Ohren 9
tragenden Bereiche schwenkbar mit dem an der Rückenlehnenstruktur fest an
gebrachten Bereich 5 des Polsterträgers verbunden.
Wie aus Fig. 2 und 3 zu ersehen ist, handelt es sich bei den zueinander
schwenkbaren Teilen der Scharniergelenke 11 um je ein Stanzteil aus Stahl
blech, die am einen Ende je eine Erweiterung in Form einer Platte 17 bzw. 19
bilden, deren Umriß einem Kreisscheibenabschnitt entspricht, an den sich
seitliche Befestigungsarme 13 bzw. 15 anschließen. Die Befestigungsarme 13
und 15 sind zur Bildung eines Winkelprofils längs eines Seitenrandes abgewin
kelt und in dem aus der Ebene der Platten 17, 19 abgewinkelten Bereich mit
Durchgangslöchern 21 versehen, siehe Fig. 3, mit deren Hilfe die Arme 13, 15
mit den Polsterträgerbereichen 5 bzw. 7 verbindbar sind.
Ein die Schwenkachse 23 definierender Schwenkzapfen, beim Ausführungsbei
spiel eine Schraube 25 mit auf deren Gewindeabschnitt gegen Drehung gesi
cherter Mutter, erstreckt sich mit ihrem gewindefreien Abschnitt durch passen
de Bohrungen 24, 26 der Platten 17 bzw. 19, bildet ein Drehlager für die
Platten 17 und 19 und hält diese mit Hilfe einer zwischenliegenden Ringschei
be 27 aus einem abriebfesten Kunststoffmaterial praktisch spielfrei in einem
geringen axialen Abstand, so daß ein der Stärke der Ringscheibe 27 entspre
chender Zwischenraum 29 zwischen den Platten 17 und 19 gebildet wird,
siehe Fig. 3.
In der Platte 19 sind in einem radialen Abstand konzentrisch zur Schwenkachse
23 zwölf Bohrungen 31 ausgebildet, die in gleichen Winkelabständen vonein
ander angeordnet sind. Die Bohrungen 31 bilden Rastvertiefungen, die in
Zusammenwirkung mit an der anderen Platte 17 beweglich geführten, federbe
lasteten Rastkugeln 35 eine Rasteinrichtung bilden. Die Rastkugeln 35 sind in
becherartigen Führungen 37 aufgenommen, die in Bohrungen 33 sitzen, die in
der Plätte 17, fluchtend zur Reihe der Bohrungen 31 in der anderen Platte 19,
ausgebildet sind. Jede der becherartigen Führungen 37 weist am offenen Be
cherrand einen erweiterten Flansch 39 auf, der in dem Zwischenraum 29
zwischen den Platten 17 und 19 aufgenommen ist. In den becherartigen Füh
rungen 37 befindet sich eine Druckfeder 41, die sich einerseits am Boden der
becherartigen Führung 37 und andererseits an der am offenen Becherrand
angeordneten Rastkugel 35 abstützt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind in der Platte 17 vier Bohrungen 33
mit je einer becherartigen Führung 37 vorgesehen, so daß vier federbelastete
Rastkugeln 35 für die Verrastung mit den die Rastvertiefungen bildenden
Bohrungen 31 in der anderen Platte 19 zur Verfügung stehen. Bei dieser
Anordnung der Bohrungen 31 und der Führungen 37 mit den Rastkugeln 35
ergibt sich über einen Schwenkwinkel von 0 bis 90° (letztere Stellung ist in
Fig. 2 mit strichpunktierter Linie angedeutet) eine Verrastung in Winkelschritten
von jeweils 15°, so daß der betreffende, einstellbare Teilbereich des Polster
trägers, beispielsweise derjenige eines betreffenden Kopfstützenohrs, in ent
sprechenden Winkelschritten verstellbar ist. Die zur Verstellung aufzubringende
Kraft, d. h. das für das Ausrasten der Rastkugeln 35 der Rasteinrichtung erforder
liche Drehmoment, läßt sich durch Wahl der Federbelastung der Rastkugeln 35,
der Anzahl der vorgesehenen Führungen 37 mit Rastkugeln 35 (Anzahl vier
beim gezeigten Ausführungsbeispiel) sowie der Geometrie von Rastkugeln 35
und zugehörigen Rastvertiefungen (Bohrungen 31) nach Bedarf und Wunsch
festlegen.
Claims (10)
1. Fahrzeugsitz, insbesondere Fluggastsitz, dessen Rückenlehne (1) in ihrem
oberen Bereich an der Vorderseite eines auf einem Polsterträger (5, 7)
gehaltenen Polsterkörpers (3) eine Anlagefläche (2) für den Kopf des
Sitzbenutzers bildet, wobei zumindest ein seitlich vom Mittenbereich (5)
liegender einstellbarer Teilbereich (7) des Polsterträgers um eine Schwenk
achse (23) schwenkbar mit dem Polsterträger des Mittenbereiches (5) über
zumindest eine Kupplungseinrichtung verbunden ist, mittels deren der
einstellbare Teilbereich (7) in unterschiedlichen Positionen festlegbar ist,
in denen die Anlagefläche (2) im einstellbaren Teilbereich (7) verschieden
große Winkel mit der Anlagefläche (2) im Mittenbereich (5) einschließt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungseinrichtung zumindest ein
Scharniergelenk (11) mit einer Rasteinrichtung (31, 35) aufweist, die eine
lösbare Verrastung der zueinander schwenkbaren Scharnierteile (17, 19)
in vorgewählten Winkelstellungen ermöglicht.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastein
richtung (31, 35) für eine Verrastung in gleich großen Winkeländerungs
schritten über einen Schwenkbereich von 0° bis 90° ausgebildet ist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastein
richtung (31, 35) für die Verrastung in Winkeländerungsschritten von je
15° ausgebildet ist.
4. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß am oberen Bereich der Rückenlehne (1) eine Kopfstütze mit von den
einstellbaren Teilbereichen (7) des Polsterträgers (3) getragenen seitlichen
Ohren (9) vorgesehen ist und daß die den Ohren (9) zugehörigen einstell
baren Teilbereiche (7) in ihren oberen und ihren unteren an den Mitten
teil (5) angrenzenden Abschnitten über je ein Scharniergelenk (11) mit
dem Polsterträger des Mittenteiles (5) verbunden sind.
5. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der zueinander schwenkbaren Teile des Scharniergelenks (11)
eine Platte (17, 19) aufweist, die um die Schwenkachse (23) relativ zuein
ander drehbar mit axial festliegender Lagebeziehung nebeneinander
angeordnet sind, und daß als Rasteinrichtung Rastvertiefungen (31) in der
einen Platte (19) und an der anderen Platte (17) zumindest eine senkrecht
zur Plattenebene beweglich geführte, für den Eingriff in die Rastvertiefun
gen (31) federbelastete Rastkugel (35) vorgesehen sind.
6. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede Platte
(17, 19) die Form eines Kreisscheibenabschnittes besitzt, der zu einer
Bohrung (24, 26) für einen die Schwenkachse (23) definierenden
Schwenkzapfen (25) konzentrisch ist, und daß sich an den Kreisscheiben
abschnitt je ein Befestigungsarm (13, 15) anschließt, der am zugeordneten
Polsterträger (5, 7) anbringbar ist.
7. Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Platte
(17, 19) mit dem Befestigungsarm (13 bzw. 15) als einstückiges Stanzteil
aus Stahlblech ausgebildet ist und daß der Befestigungsarm (13, 15) zur
Bildung eines Winkelprofiles abgewinkelt ist, dessen aus der Plattenebene
abgewinkelter Profilschenkel mit Befestigungslöchern (21) für die Anbrin
gung am zugehörigen Polsterträger (5, 7) versehen ist.
8. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Platten (17, 19) je eine Reihe bezüglich der Schwenkachse (23)
auf gleichem Radius liegender Bohrungen (33 bzw. 31) aufweist, von
denen die Bohrungen (31) der einen Platte (19) die Rastvertiefungen und
die Bohrungen (33) der anderen Platte (17) Sitze für die Führung von
Rastkugeln (35) bilden.
9. Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
(17, 19) durch eine zwischen ihnen befindliche, vom Schwenkzapfen (25)
durchgriffene Ringscheibe (27) in geringem axialen Abstand voneinander
gehalten sind und daß in den Bohrungen (33) der die Rastkugeln (35)
tragenden Platte (17) je eine becherartige Führung (37) aufgenommen ist,
die ein zur anderen Platte (10) hin offenes Gehäuse für eine Rastkugel
(35) bildet und am offenen Becherrand einen erweiterten Flansch (39) auf
weist, der im Zwischenraum (29) zwischen den Platten (17, 19) auf
genommen ist.
10. Fahrzeugsitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede becher
artige Führung (37) eine sich einerseits an ihrem Boden und andererseits
an der Rastkugel (35) abstützende Druckfeder (41) aufweist.
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