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Die
Erfindung betrifft eine Gelenkvorrichtung und einen Stuhl, insbesondere
Bürostuhl,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs der Ansprüche 1 bzw. 10.
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Aus
dem Stand der Technik sind vielfältige Lösungen zur
ergonomischen Gestaltung von Stühlen,
insbesondere Bürostühlen, bekannt.
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Ein
ergonomisches Sitzmöbel,
dessen Sitz in jede beliebige horizontale Richtung relativ zum Fußteil neigbar
ist, ist aus der Patentschrift CH-A 678 388 bekannt. Diese allseitige
Neigbarkeit wird durch eine elastische Gelenkvorrichtung im Fußteil des
Sitzes erzielt und ermöglicht
eine Variierung der Sitzposition, die den anatomischen Gegebenheiten
des sitzenden Körpers
angepasst ist. Die Gelenkvorrichtung besteht dabei im Wesentlichen
aus einem elastischen Kissen zwischen zwei Rohrenden, die durch eine
Spannschraube beidseitig an das Kissen gepresst werden und so zusammenhalten.
Es handelt sich um eine elastische Verbindung, welche gleichzeitig
die Gelenkfunktion und die Rückstellfunktion übernimmt.
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Eine
andere Lösung
ist aus der
DE 44 00 395 bekannt,
die einen Pendelstuhl mit einer Sitzfläche, einem Fuß zur Abstützung der
Sitzfläche
auf dem Fußboden
und einer elastischen Gelenkvorrichtung, die so angeordnet ist,
dass die Sitzfläche
durch seitliche Belastung in jeder beliebigen horizontalen Richtung
gegen das Fußteil
neigbar ist und bei nachlassender Belastung unter dem Einfluss einer
elastischen Rückstellung
eine zentrale Lage wieder einnimmt, offenbart. Die beschriebene
Gelenkvorrichtung ist als geführtes
Gelenk ausgebildet, welches im Wesentlichen die Reibung, die beim
Neigen entsteht, aufnimmt und so das elastische Rückstellelement
im Wesentlichen vor reibungsbedingter Abnutzung schützt. Die
elastische Gelenkvorrichtung ist als Verbindungsteil zwischen dem
Fuß und
der Sitzfläche unmittelbar
unter der Sitzfläche
angeordnet.
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Ein
weiteres Sitzmöbel
der gattungsgemäßen Art
geht aus der
DE 40 06 608 hervor,
die ein Sitzmöbel
beschreibt, welches eine Sitzfläche
aufweist, die automatisch und kontinuierlich auf solche Weise schwingt,
dass die Stellung des Körpers
der sitzenden Person geändert
wird, wodurch die Unbeweglichkeit und Starrheit des Körpers unterbrochen wird.
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Schließlich kennt
der Stand der Technik ein schwenkbares Gelenk, welches für schwenkbare
Hocker und Stühle
oder auch schwenkbare Tische anwendbar ist, aus der
DE 103 21 131 . Dieses schwenkbare
Gelenk ist um eine einzige Achse durch zwei gegeneinander verdrehbare
Gelenkteile ausgeführt,
wobei es ein Kugelteil aufweist, welches aus einem kugelförmigen Körper mit
einer Bohrung steht, die in der Längsachse des Kugelteils angeordnet
ist und mit einem an dem kugelförmigen
Körper
anschließenden
Träger,
der direkt oder über
ein zusätzliches
Befestigungsteil mit einem Stützteil
verbunden ist. Zusätzlich
weist es ein Schalenteil mit einer sphärischen Schale auf, die in
ihrer Ausgestaltung dem freien Ende des Kugelteiles entspricht,
wobei zentral in der Schale in der Längsachse des Kugelgelenks ein
Stift angeordnet ist, dessen Abmessung der Bohrung des kugelförmigen Körpers entspricht.
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Schließlich ist
ein Arbeitsstuhl mit der Möglichkeit
die Höhe über eine
Höhenverstelleinrichtung zu
variieren aus der
DE 43 22 131 bekannt.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe nun darin, eine
Gelenkvorrichtung zu schaffen, die insbesondere für einen
Stuhl mit allseitig neigbarer und drehbarer Sitzflä che anwendbar
ist, wobei die Gelenkvorrichtung besonders einfach und variabel
aufgebaut sein soll und die ergonomischen Anforderungen, die von
einem Sitzenden an ein Sitzmöbel
gestellt werden, durch die Gelenkvorrichtung erfüllt sind.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass ein, in einem Gehäuse
und relativ zu dem Gehäuse
verschwenkbar und drehbeweglich angeordnetes und in dem Gehäuse in einem
Dämpfungselement
geführtes
Klöppelelement
angeordnet ist, wobei in einer ersten Ausführungsvariante ein erstes Element,
welches vorzugsweise als Sitzfläche
eines Stuhles ausgeführt
ist, auf dem Klöppelelement
selbst gegenüber
einer horizontalen Ebene verschwenkbar und um eine verlagerbare
Drehachse drehbeweglich angeordnet ist und das Gehäuse als
lotrecht verbleibendes Element dient oder in einer zweiten Ausführungsvariante
das erste Element, als Sitzfläche,
gegenüber
der horizontalen Ebene verschwenkbar und um die verlagerbare Drehachse
drehbeweglich auf dem Gehäuse
angeordnet ist, wobei hier das Klöppelelement als lotrecht verbleibendes
zweites Element dient.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Gehäuse ein
Gehäuseelement
und ein zweites Abschlusselement, welches als eine Art Anschraubplatte
an dem Gehäuseelement
befestigbar ist, wobei in dem Gehäuse auf dem zweiten Abschlusselement
aufliegend ein Klöppelaufnahmeelement
und direkt oder beabstandet das Dämpfungselement angeordnet ist,
wobei die Elemente zur Aufnahme (Klöppelaufnahmeelement) und zur
Führung (Dämpfungselement)
des Klöppelelementes
dienen.
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Um
eine Verschwenkbarkeit des ersten Elementes gegenüber der
horizontalen Ebene durch das elastische Dämpfungselement zu realisieren,
ist das Dämpfungselement
innerhalb des Gehäuses
zudem in einer weiteren Ausbildung höhenverstellbar angeordnet.
Die Integration einer Höhenverstellung
in der Gelenkvorrichtung ist jedoch nicht zwingend.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Höhenverstellung
mittels zwischen dem Klöppelaufnahmeelement
und dem Dämpfungselement
positionierbaren Distanzelementen, die unterschiedlich vorgebbare
Höhen aufweisen,
so dass das Dämpfungselement
innerhalb des Gehäuses
verschiedene Positionen einnimmt und somit unterschiedliche vorgebbare
Kräfte
zur Erreichung eines gegenüber
einer gedachten vertikalen Linie vorgebbaren Schwenkwinkels des
Klöppelelementes
notwendig sind. Je mehr Höhenstufen
vorgesehen sind, desto feiner kann die Dämpfungswirkung und damit die
zur Erreichung eines vorgegebenen Schwenkwinkels erforderliche Kraft,
etwa in Anpassung an das jeweilige Körpergewicht des Benutzers quasi stufenlos
angepasst werden.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der gegenüber der
gedachten vertikalen Linie erreichbare Schwenkwinkel des Klöppelelementes
und somit die maximale Verlagerung des ersten Elementes, der Sitzfläche, gegenüber der
horizontalen Ebene durch eine Innenkontur in einem, das Gehäuse begrenzenden,
dem zweiten Abschlusselement gegenüberliegenden ersten Abschlusselement vorgegeben.
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Zur
Anordnung des Klöppelelementes
im Gehäuse
der Gelenkvorrichtung weist das Klöppelelement einen mit einer
Klöppelpfanne
des Klöppelaufnahmeelementes
korrespondierenden Klöppel auf,
der in einen Klöppelsteg übergeht
und im Bereich des angeordneten Dämpfungselementes Nuten aufweist,
in denen je nach Höheneinstellung
des Dämpfungselementes
ein Sicherungsring angeordnet ist, der das Klöppelelement im Bereich des
Klöppelsteges
am Dämpfungselement
hält, wobei
das Dämpfungselement
durch die positionierbaren Distanzelemente zwischen dem Klöppelaufnahmeelement
und einem nach innen gerichteten Gehäusevorsprung des Gehäuses verspannt
ist.
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Das
Dämpfungselement
ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ein Elastomer, insbesondere
ein Polyurethan, wobei es zur weiteren Anpassung der Elastizität zusätzlich gehäuseseitige
Ausnehmungen aufweist.
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Die
Sitzfläche,
also das erste Element, ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
je nach Ausführungsvariante
entweder direkt auf einem am Klöppelsteg
angeordneten Klöppelteller
des Klöppelelementes
aufliegend befestigt, wenn das erste Element auf dem Klöppelelement
selbst angeordnet ist, oder in einer zweiten Ausführungsvariante über einen
Teller mit dem zweiten Abschlusselement des Gehäuses verbunden, wenn das erste
Element auf dem Gehäuse
angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß ist ein
Stuhl, insbesondere ein Bürostuhl,
vorgesehen, mit einem um eine horizontale Ebene verschwenkbaren
und um eine aus einer lotrechten Position heraus verlagerbaren Drehachse
drehbaren ersten Element, als Sitzfläche, das an einem Schwenk-
und Drehgelenk mit den genannten Merkmalen der Beschreibung, den
Ansprüchen und
den zugehörigen
Figuren angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß besteht,
durch die jeweiligen Ausführungsvarianten
bedingt, die Möglichkeit der
Anordnung einer Rückenlehne
generell jeweils an dem verschwenkbaren oder drehbeweglichen Elementen.
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Im
Einzelnen erfolgt in der ersten Ausführungsvariante eine Anbringung
der Rückenlehne
an dem am Klöppelelement
angeordneten ersten Element oder in der zweiten Ausführungsvariante
an dem gehäuseseitig
befestigten ersten Element oder aber direkt am Gehäuse.
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Weiter
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an einem Beispiel unter detaillierter
Beschreibung beider Ausführungsvarianten,
anhand der zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine Gelenkvorrichtung in einer Z-Y-Ebene in einer ersten Ausführungsvariante
mit auf einem Klöppelelement
der Gelenkvorrichtung angeordnetem ersten Element als Sitzfläche,
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2 eine
Draufsicht auf ein erstes Abschlusselement eines Gehäuses der
Gelenkvorrichtung in einer X-Y-Ebene,
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3 einen
Schnitt durch ein Dämpfungselement
der Gelenkvorrichtung in der X-Y-Ebene,
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4 einen
Schnitt durch die Gelenkvorrichtung in der Z-Y-Ebene in einer zweiten Ausführungsvariante
mit dem am Gehäuse
der Gelenkvorrichtung angeordneten ersten Element als Sitzfläche.
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1 und 4 zeigen
jeweils eine erste und zweite Ausführungsvariante einer Gelenkvorrichtung 10,
wobei 2 und 3 erfindungsgemäße Details
zeigen, die sowohl in 1, als auch in 4 gleichermaßen ausgeführt sind.
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In
allen Figuren sind, um die entsprechenden Ebenen zu verdeutlichen,
die Raumrichtung X-Y-Z angegeben. So ist beispielsweise die Gelenkvorrichtung 10 in
den 1 und 4 in der Z-Y Ebene geschnitten
und ein erstes Element 54, 54' ist aus seiner Ursprungslage aus
einer X-Y Ebene heraus bewegbar.
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Die
erste Ausführungsvariante
der 1 zeigt eine Gelenkvorrichtung 10, die
ein entsprechend einer Mittellinie 52 lotrecht verbleibendes
Gehäuse 22, 28 aufweist,
welches auf einem zweiten Element 56, beispielsweise einem
Drehgestell eines Stuhles oder dergleichen angeordnet ist. Das Gehäuse 22, 28 umfasst
im Wesentlichen ein zylindrisches Gehäuseelement 22 und
ein zweites kreisrundes Abschlusselement 28, welches vorzugsweise
als Anschraubplatte über
zweite Verbindungselemente 32 mit dem Gehäuseelement 22 verbindbar
ist, vorzugsweise Verbindungselemente 32, wie beispielsweise Schrauben,
die in ein Innengewinde im Gehäuseelement 22 einschraubbar
sind.
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Das
Gehäuseelement 22 ist
ferner auf der Seite des ersten Elementes 54 mit einem
ersten deckelartigen, kreisrunden Abschlusselement 18 versehen.
Unterhalb des ersten Abschlusselementes 18 weist das Gehäuse einen
nach innen gerichteten Gehäusevorsprung 24 auf.
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In
dem Gehäuse 18, 22, 28 sind,
an die zylindrische Form des Gehäuses 18, 22, 28 angepasst, ein
Klöppelaufnahmeelement 26,
Distanzringe 34, 36, 38 und ein Dämpfungselement 14 angeordnet.
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Das
Klöppelaufnahmeelement 26 dient
der Aufnahme eines Klöppelelementes 12,
welches im Wesentlichen einen Klöppel 12A,
einen Klöppelsteg 12B und
einen Klöppelteller 12C umfasst,
wobei das Klöppelaufnahmeelement 26 eine
Klöppelpfanne 12D zur
Aufnahme des Klöppels 12A aufweist
. Der Klöppelsteg 12B ist
in einer kreisrunden Öffnung
des Dämpfungselementes 14 geführt.
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Zusätzlich weist
der Klöppelsteg 12B eine erste,
zweite und dritte Nut 44, 46, 48 auf,
wobei in diesen Nuten 44, 46, 48 ein
Sicherungsring 42 positionierbar ist, der das Klöppelelement 12 an
dem Dämpfungselement 14 sichert,
wobei das Dämpfungselement 14 selber
durch die verschieden positionierbaren Distanzelemente 34, 36, 38 zwischen dem
Gehäusevorsprung 24 und
dem Klöppelaufnahmeelement 26 verspannt
wird und damit gegen verrutschen gesichert ist.
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Die
Klöppelaufnahme 26 und
die Anordnung des Klöppelelementes 12 im
Dämpfungselement 14 ermöglichen
die Verlagerung des ersten Elementes 54 aus der X-Y-Ebene
heraus in eine Position des ersten Elementes 54' unter Veränderung
der Position des Klöppelelementes 12 gegenüber dem
lotrecht verbleibenden Ge häuse 18, 22, 28.
Gleichzeitig ist eine Drehung, um die gegenüber der lotrechten Mittellinie 52 verlagerbare
Drehachse (z-Achse)
des Klöppelelementes 12 ausführbar.
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Das
Klöppelelement 12 und
damit das mit ihm verbundene erste Element 54, die beispielhafte Sitzfläche, ist
somit durch diese Anordnung im Dämpfungselement 14 um
einen Schwenkwinkel α gegenüber der
lotrechten Linie, der Mittellinie 52, verlagerbar.
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Um
die Verlagerung des Klöppelelementes 12 innerhalb
des Gehäuses 18, 22, 28 zu
begrenzen, weist das erste Abschlusselement 18, gemäß 1 und 2,
eine Innenkontur 40 auf, die eine Verschwenkung des ersten
Elementes 54 auf dem Klöppelelement 12 nur
bis zu einem Anschlag der vorgebbaren Innenkontur 40 erlaubt.
Das Klöppelelement 12 schlägt also
mit seinem Klöppelsteg 12B an
der vorgebbaren Innenkontur 40 an und begrenzt somit den
vom Dämpfungselement 14 erlaubten
Ausschlag des Klöppelelementes 12 innerhalb
des Gehäuses 22, 28.
Gemäß 2 sind
dabei alle möglichen
Formen der Innenkontur 40 denkbar, wobei hier beispielhaft
eine exzentrische Innenkontur gezeigt ist, die einen hinteren Bereicht
der Innenkontur 40H und eine vorderen Bereich der Innenkontur 40V zeigt.
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Erfindungsgemäß erlaubt
die Gelenkvorrichtung 10 dadurch eine Bewegung des Klöppelelementes 12 im
Gehäuse 18, 22, 28 im
vorderen Bereich 40V entsprechend der halbkreisförmigen Innenkontur,
während
ein Verlagern des Klöppelelementes 12 im
hinteren Bereich durch schmalere Ausführung der nicht mehr halbkreisförmigen,
eher tropfenförmigen hinteren
Innenkontur 40H nur noch mit geringerem Ausschlag erlaubt
ist.
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2 zeigt
ferner, das erste deckelartige Abschlusselement 18, welches über erste
Verbindungselemente 30, beispielsweise Schrauben die in
ein Innengewinde im Gehäuseelement 22 eingreifen,
auf einem dargestellten Lochkreisdurchmesser 20 mit dem
Gehäuseelement 22 verbindbar
ist. Das Klöppelelement 12 ist
in 2 entlang der Mittelinie 52, der Z-Achse
entsprechenden, liegenden Ausgangsposition dargestellt.
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Zusätzlich zur
Verschwenkung des Klöppelelementes 12 um
den Schwenkwinkel α in
der X-Y-Ebene und zur Möglichkeit
der Drehung des Klöppelelementes 12 um
die verlagerbare Drehachse (Z-Achse)
bietet die Gelenkvorrichtung ferner die Möglichkeit, die Elastizität der Verlagerung
des ersten Elementes durch Höhenverstellung
des Dämpfungselementes 14 am
Klöppelelement 12 beziehungsweise
am Klöppelsteg 12B zu
realisieren.
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Die
erste Ausführungsvariante
der 1 zeigt eine mittlere Position MP des Dämpfungselementes 14,
bei der der Sicherungsring 42 in der zweiten Nut 46 angeordnet
ist, wobei dadurch die Fixierung die mittlere Position MP des Dämpfungselementes 14 sichergestellt
ist.
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Um
eine variable Gestaltung der Höhenanordnung
des Dämpfungselementes 14 zu
gewährleisten,
weisen die Distanzelemente 34, 36, 38 verschiedene
Höhen H1,
H3 und H2 auf, wobei im Ausführungsbeispiel
gilt, dass H1 > H2 > H3 ausgeführt ist.
Zur Erreichung der mittleren Position MP ist unterhalb des Dämpfungselementes 14 das
zweite und dritte Distanzelement 36, 38 angeordnet,
wodurch sich eine Höhe
H3 + H2 ergibt. Eine Gesamthöhe
unterhalb des Gehäusevorsprungs 24 ergibt
sich dementsprechend aus der Summe der Höhen H1 + H2 + H3 der Distanzelemente 34, 36, 38 und
der Höhe
des Dämpfungselementes 14.
Neben der geschilderten Höhenverstellung
des Dämpfungselements
ist es auch denkbar, dass diese auf andere Art und Weise erfolgt.
Beispielsweise kann das Dämpfungselement an
einer Struktur fixiert sein, die sich stufenlos gegenüber dem
Gehäuseelement
axial verstellen lässt. Eine
Sicherung mit Hilfe eines Sicherungsringes kann dabei prinzipiell
auf die oben beschriebene Art erfolgen. Dabei ist es jedoch zweckmäßig, wenn
eine von außen
zu betätigende
Einrichtung vorgesehen ist, mit welcher der Sicherungsring aufgeweitet
und in einer anderen Nut angeordnet werden kann.
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Soll
nun ausgehend von 1 beispielsweise das Dämpfungselement 14 nach
oben, also in Richtung des ersten Elementes 54, verlagert
werden, wodurch die Sitzfläche 54 nur
unter Einwirkung höherer
Kräfte
aus der X-Y-Ebene heraus verlagerbar ist, werden die Distanzelemente 34, 36, 38 entsprechend
anders angeordnet. Zur Erreichung der oberen Position wird dann
unterhalb des Dämpfungselementes 14 das
erste Distanzelement 34 und das zweite Distanzelement 36 mit
den Höhen
H1 + H3 angeordnet und das dritte Distanzelement 38 mit
der Höhe
H2 oberhalb des Dämpfungselementes 14 platziert.
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Zur
Erreichung der unteren Position UP erfolgt, entsprechend wieder
ausgehend von der dargestellten Position der 1, wiederum
ein Austausch der Distanzelemente 34, 36, 38,
wobei das zweite und dritte Distanzelement 36, 38 mit
den Höhen
H3, H2 oberhalb des Dämpfungselementes 14 und
das erste Distanzelement 34 mit der Höhe H1 unterhalb des Dämpfungselementes 14 angeordnet wird,
wodurch sich die Höhe
unterhalb des Dämpfungselementes 14 von
H2 + H3 auf H1 reduziert.
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Grundsätzlich besteht
natürlich
die Möglichkeit,
je nach Ausführung
und Form des Klöppelelementes 12,
alle Distanzelemente 34, 36, 38 oberhalb des
Dämpfungselementes 14 anzuordnen,
so dass das Dämpfungselement 14 direkt
auf dem Klöppelaufnahmeelement
zur Auflage kommt und somit eine tiefste Position des Dämpfungselementes 14 erreichbar
ist. Gleiches gilt analog zur Ereichung einer obersten Position,
wenn alle Distanzelemente 36, 38, 40 unterhalb
des Dämpfungselementes
angeordnet sind.
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Um
die Elastizität
des Dämpfungselementes 14 zu
gewährleisten,
zeigt 3, dass in bevorzugter Ausgestaltung Ausnehmungen 16 gehäuseseitig
im Dämpfungselement 14 angeordnet
sind. Diese Ausnehmungen können
alle erdenklichen Formen zur Veränderung
der Elastizität
des Dämpfungselementes 14 aufweisen.
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4 zeigt
in einer zweiten Ausführungsvariante
eine analoge, zylindrische Gelenkvorrichtung 10, die jedoch
spiegelbildlich angeordnet ist und im Wesentlichen die gleichen,
wie in 1 beschriebenen Bauteilen aufweist, wobei jedoch
funktionell als zweites Element 56 gestellseitig nicht
das Gehäuse 22, 28,
beispielsweise zur Befestigung an einem Gestell eines Stuhles, insbesondere
eines Bürostuhles, sondern
das Klöppelelement 12 als
lotrecht verbleibendes zweites Element 56 ausgeführt ist.
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Das
erste Element 54, insbesondere die Sitzfläche eines
Stuhles, ist jedoch gleichermaßen
in der zweiten Ausführungsvariante
der 4 aus der X-Y-Ebene heraus verlagerbar und nimmt
die gleiche Position 54' wie
in 1 ein, wenn eine Kraft auf das erste Element 54,
beispielsweise durch eine aufsitzende Person, wirkt. Durch diese
Kraft ist die Sitzfläche 54,
welche jetzt über
einen Teller 58 mit dem zweiten Abschlusselement 28 verbunden
ist, aus der horizontalen Position heraus verlagerbar, indem sich das
Gehäuse 18, 22, 28 um
den Klöppel 12A des Klöppelelementes 12 verlagert,
wobei das Dämpfungselement 14 und
die im ersten deckelartigen Abschlusselement 18 ausgeführte Innenkontur 40,
eine wie bereits beschriebene Dämpfung,
Führung
und somit Begrenzung der Verlagerung des Klöppelelementes 12 bis
zu einem maximalen Schwenkwinkel α,
der durch die Innenkontur 40 vorgebbar und begrenzbar ist,
ermöglicht.
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Die
Ausführung
der Höhenverstellbarkeit
des Dämpfungselementes 14 entspricht
der Ausführung in 1,
so dass die Erläuterungen
zu den Distanzelemente 34, 36, 38 und
deren Höhen
H1, H3, H2 zur 1, entsprechend in 4 analog
anwendbar sind. Zu beachten ist selbstverständlich die spiegelbildliche
Anordnung und somit in der zweiten Ausführungsvariante der
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4 der
Sicherungsring 42, der oberhalb des Dämpfungselementes 14 angeordnet
ist, so dass sich ein Lösen
des Klöppelelementes 12 aus
dem Gehäuse 18, 22, 28 durch
die am Gehäusevorsprung 24 verspannten
Distanzelemente 34, 36, 38 nicht ereignen
kann.
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Durch
die verschieden positionierbaren Distanzelemente 34, 36, 38 ist
also wiederum wie oben beschrieben die Höheneinstellung des Dämpfungselementes 14 in
die Positionen OP, MP und UP im Gehäuseelement 22 möglich.
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Der
mit einer, gemäß 1 bis 4,
ausgeführten
Gelenkvorrichtung 10 ausgestattete Stuhl ist nicht separat
in einer weiteren Figur dargestellt, jedoch gilt, dass eine Rückenlehne
des Stuhles, gemäß der ersten
Ausführungsvariante
in 1 an dem ersten Element 54 der Sitzfläche anzuordnen ist,
so dass die Funktionen der Sitzfläche 54 (Verschwenkung,
Drehung, Höhenverstellung
des Dämpfungselementes 14 am
Klöppelelement 12)
problemlos auf die Rückenlehne übertragbar
sind.
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Andererseits
ist, gemäß 4,
die Anordnung einer Rückenlehne
sowohl am Gehäuse 18, 22, 28,
als auch am ersten Element 54, der Sitzfläche, möglich, da
die Funktionen (Verschwenkbarkeit, Drehung, Höhenverstellung des Dämpfungselementes 14 am
Klöppelelement 12)
sowohl am Gehäuse 18, 22, 28 als
auch an der Sitzfläche 54 gegeben
sind.
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Die
Gelenkvorrichtung 10 stellt somit eine sehr variable und
besonders einfache und wartungsarme Lösung zur Realisierung eines
ergonomischen Stuhles, insbesondere eines Bürostuhles, dar. Die Anwendung
der erfindungsgemäßen Gelenkvorrichtung 10 ist
jedoch nicht auf Bürostühle beschränkt, sondern
kann allgemein zur Verschwenkung, Drehung und Höhenverstellung zueinander angeordneter
Bauteile eingesetzt werden.