DE19717386A1 - Mehrfach-Fluggastbrücke - Google Patents

Description

Problem

Bisher existieren auf allen großen Flughäfen Ein- oder Zweifach-Fluggastbrücken zum Ein- und Aus­ steigen der Passagiere. Wenn heute ein Verkehrs­ flugzeug direkt am Terminal oder Satellit abgefer­ tigt wird, kommen im vorderen Rumpfbereich eine oder zwei Fluggastbrücken zum Einsatz. Dies führt schon heute zu langen Abfertigungszeiten bei Groß­ raumflugzeugen: Boeing 747 mit 400 Fluggästen; Boeing 777 mit 350 Fluggästen; Aibus A 330 mit 350 Fluggästen; Airbus A 340 mit 300 Fluggästen.

Das Ein- und Aussteigen aller Passagiere erfolgt nur über eine oder zwei Flugzeugtüren vor dem Flügel über die Einzelfluggastbrücken und ist deshalb sehr zeitaufwendig. Mit dem zukünftigen Einsatz noch grö­ ßerer Verkehrsflugzeuge wie Airbus A 3XX mit bis zu 800 Fluggästen auf zwei Ebenen, werden sich die Ab­ fertigungszeiten weiter ausdehnen.

Aufgabe

Diese Aufgabe wird durch eine Mehrfach-Fluggastbrü­ cke mit einem Brückenausleger und einer Rampenbrücke gelöst, bei der der vertikal verfahrbare Brückenaus­ leger über mehr als zwei horizontal verschiebbare, höhenanpaßbare und ausfahrbare Verbindungsgänge zum Anschluß an die Flugzeugtüren verfügt. Weitere Vor­ teile ergeben sich durch die in den Unteransprüchen angegebenen Ausgestaltungen.

Beschreibung

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Aus­ führungsbeispielen gemäß den Fig. 1 bis 5 be­ schrieben.

Fig. 1

Fig. 1 zeigt eine Mehrfach-Fluggastbrücke be­ stehend aus einem Aufzugsturm , der die gesamte Anlage stützt. Am Aufzugsturm ist ein Brücken­ ausleger vertikal verfahrbar angeordnet. Die Führung am Aufzugsturm besteht aus einem Führungs­ rahmen . Die Stützung des Brückenauslegers er­ folgt über Streben oder Seile , die den Tragrah­ men halten. Somit wird eine Stützenfreiheit am gebäudefernen Ende des Brückenauslegers und dadurch ein Überkragen des Brückenauslegers von Flugzeug­ tragflügeln ermöglicht. Durch die vertikale Ver­ stellung des Brückenauslegers werden grobe Flug­ zeugkabinenhöhen ausgeglichen. Wenn der Brücken­ ausleger in die höchste Stellung gefahren wird, wird durch große Hindernisfreiheit ein Andocken eines Flugzeugs mit eigener Kraft und ein Flug­ zeugschleppen mit Verdrehung des Rumpfes unterhalb des Brückenauslegers ermöglicht. Dies gilt insbe­ sondere auf Flughäfen mit Platzmangel auf dem Roll­ feld. Den Brückenausleger selbst gibt es in der Ausführung einstöckig mit einem Passagiergang oder zweistöckig mit den Passagiergängen und . Auf der Flugzeugseite verfügt jeder Passagiergang über zwei oder mehr horizontal verschiebbare Ver­ bindungsgänge als Zugänge zu den Flugzeugtüren. Die Gangwandelemente zwischen den Verbindungs­ gängen sind ebenso verschiebbar angeordnet um jede horizontale Stellung der Verbindungsgänge zu er­ möglichen. Die Verbindungsgänge sind horizontal ausfahrbar (teleskopierbar), um beim Andockvorgang des Flugzeugs ausreichend Hindernisfreiheit zu ge­ währleisten und um verschiedene Rumpfbreiten aus­ zugleichen.

Ferner sind die Verbindungsgänge um eine hori­ zontale Achse nickbar, um sich verschiedenen Flug­ zeugkabinenhöhen und Rumpfschrägen anzupassen. Die Verbindungsgänge verfügen an der Flugzeugseiti­ gen Öffnung über Rumpfformanpassungen für Tritt- und Wetterschutz. Die Verbindung der Passagier­ gänge und des Brückenauslegers mit dem Ab­ fertigungsgebäude stellt die Rampenbrücke her, die auch ein oder zweistöckig ausgeführt ist. Die Rampenbrücke ist an beiden Enden gelenkig gela­ gert, um die verschiedenen Höhenpositionen des Brückenauslegers am Aufzugsturm gegenüber dem Abfertigungsgebäude auszugleichen. Wenn jedoch der Brückenausleger in seine höchste Position gefah­ ren wird, wird die Rampenbrücke vom Brückenaus­ leger abgekoppelt.

Fig. 2

Fig. 2 zeigt eine Mehrfach-Fluggastbrücke in der Ausführung nach Fig. 1 mit angedocktem Airbus A 3XX, ein Verkehrsflugzeug der Zukunft mit zwei­ stöckiger Fluggastkabine und einer Kapazität von bis zu 800 Passagieren.

Fig. 3

Fig. 3 zeigt eine Mehrfach-Fluggastbrücke, die der Ausführung in Fig. 1 weitgehend entspricht. Der Unterschied zu Fig. 1 besteht darin, daß der Brückenausleger drehbar im Führungsrahmen ge­ lagert ist und die Abstützung am Tragrahmen über Zugseile erfolgt. Dadurch ist der Brückenausleger am Aufzugsturm vertikal verfahrbar und zusätz­ lich um eine horizontale Achse kippbar.

Fig. 4

Fig. 4 zeigt eine Mehrfach-Fluggastbrücke, die der Ausführung in Fig. 1 weitgehend entspricht. Der Unterschied zur Fig. 1 besteht darin, daß der Brückenausleger mit dem Stützrahmen drehbar in einem vertikal verfahrbaren Führungsrahmen gela­ gert ist. Dadurch ist der Brückenausleger am Auf­ zugsturm vertikal verfahrbar und um eine verti­ kale Achse schwenkbar.

Fig. 5

Fig. 5 zeigt eine Mehrfach-Fluggastbrücke mit schwenkbarem Brückenausleger. Der Brückenausleger ist in zwei Tragrahmen aufgehängt. Die Trag­ rahmen sind vertikal verfahrbar in einem inneren Aufzugrahmen und einem äußeren Aufzugrahmen ge­ führt. Der innere Aufzugrahmen ist um eine ver­ tikale Achse drehbar an einer Stützsäule gela­ gert. Der äußere Aufzugrahmen ist über tangential angeordnete Bodenrollen verfahrbar . Der äußere Aufzugrahmen ist in jedem Fall im Bereich vor dem Flugzeugflügel angeordnet. Die Rampenbrücke verbindet den Brückenausleger mit dem Abfertigungs­ gebäude und gleicht Höhen- und Winkelunterschiede des Brückenauslegers aus.

Claims (9)

1. Mehrfach-Fluggastbrücke, bestehend aus einem frei aufgehängten Brückenausleger und einer Rampenbrücke als Verbindungsglied zum Abfertigungsgebäude, die gemeinsam in einem Aufzugsturm vertikal verfahrbar angeordnet sind, wobei mindestens mehr als zwei Verbindungsgänge zum Anschluß an die Flugzeugtüren vorgesehen sind, die quer zum Brückenausleger und an diesem horizontal verschiebbar geführt sind.

2. Fluggastbrücke nach Anspruch 1, bei der der Brücken­ ausleger um eine horizontale Achse kippbar angeordnet ist.

3. Fluggastbrücke nach Anspruch 1, bei der der Brücken­ ausleger um eine vertikale Achse schwenkbar angeor­ dnet ist.

4. Fluggastbrücke nach Anspruch 1, bei der der Brücken­ ausleger um eine vertikale Achse schwenkbar und ver­ tikal verfahrbar in zwei Aufzugrahmen angeordnet ist.

5. Fluggastbrücke nach Anspruch 1 bis 4, bei der der Brückenausleger und die Rampenbrücke ein- oder zwei­ stöckig ausgeführt sind.

6. Fluggastbrücke nach Anspruch 1 bis 5, bei der die Verbindungsgänge teleskopierbar sind.

7. Fluggastbrücke nach Anspruch 1 bis 6, bei der die Verbindungsgänge um eine horizontale Achse nick­ bar sind.

8. Fluggastbrücke nach Anspruch 1 bis 7, bei der die Passagiergang-Wandelemente zwischen den Verbin­ dungsgängen horizontal verschiebbar sind.

9. Fluggastbrücke nach Anspruch 1 bis 5, bei der der Brückenausleger und die Rampenbrücke voneinander abkoppelbar sind.