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Die
Erfindung geht aus von einer Scheinwerferanlage für Fahrzeuge
nach der Gattung des Anspruchs 1, wie sie beispielsweise aus der
EP 0 340 735 A2 bekannt
ist.
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Durch
die
DE 43 13 914 A1 ist
eine Scheinwerferanlage bekannt, bei der wenigstens eine Scheinwerfereinheit
vorgesehen ist, durch die ein Abblendlichtbündel aussendbar ist. Weiterhin
ist eine Sensoreinrichtung vorgesehen, durch die die Verkehrssituation
vor dem Fahrzeug erfasst wird. Schließlich ist eine Steuereinrichtung
vorgesehen, die mit der Sensoreinrichtung verbunden ist und durch
die die Charakteristik des durch die wenigstens eine Scheinwerfereinheit
ausgesandten Lichtbündels abhängig von
der durch die Sensoreinrichtung detektierten Verkehrssituation änderbar
ist. Als Verkehrssituation können
dabei durch die Sensoreinrichtung beispielsweise die Breite der
Fahrbahn oder die Witterungsverhältnisse
erfasst werden, so dass die Charakteristik des Lichtbündels an
diese angepasst werden kann. Die Erfassung anderer Verkehrsteilnehmer in
der Umgebung des Fahrzeugs durch die Sensoreinrichtung ist dabei
nicht vorgesehen, so dass hier die Charakteristik des Lichtbündels unter
Umständen nicht
optimal angepasst ist.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Scheinwerferanlage mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß die Charakteristik
des durch die wenigstens eine Scheinwerfereinheit ausgesandten Lichtbündels in
Verkehrssituationen, in denen ein mit geringem Abstand vorausfahrendes
Fahrzeug vorhanden ist, derart angepaßt werden kann, daß in diesen
Fällen
keine starke Beleuchtung des Fernbereichs vor dem Fahrzeug erfolgt,
die vom Fahrzeuglenker durch das vorausfahrende Fahrzeug ohnehin nicht
wahrgenommen würde
und somit keine Blendung des vorausfahrenden Fahrzeuglenkers erfolgt.
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In
den abhängigen
Ansprüchen
sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Scheinwerferanlage
angegeben. Durch die Ausbildung gemäß Anspruch 2 werden zusätzlich die
Sichtbedingungen für
den Fahrzeuglenker des mit der Scheinwerferanlage ausgerüsteten Fahrzeugs
verbessert. Die Weiterbildung gemäß Anspruch 3 ermöglicht eine
Verbesserung der Sichtbedingungen für den Fahrzeuglenker bei entgegenkommenden
Fahrzeugen, ohne daß entgegenkommende oder
vorausfahrende Fahrzeuglenker geblendet würden. Durch die Weiterbildung
gemäß Anspruch
4 wird eine automatische Anpassung der Charakteristik des Lichtbündels an
die Verkehrsart erreicht, das heißt, unabhängig davon, ob das Fahrzeug
in einem Land mit Rechtsverkehr oder mit Linksverkehr unterwegs ist,
wird ein asymmetrisches Lichtbündel
mit größerer Reichweite
auf der eigenen Verkehrsseite ausgesandt, ohne daß der Fahrzeuglenker
hier manuell eine Umschaltung bewirken müßte. Besonders vorteilhaft
ist es, wie im Anspruch 7 angegeben, für die Scheinwerferanlage und
eine Fahrgeschwindigkeitsregeleinrichtung des Fahrzeugs eine gemeinsame Sensoreinrichtung
zu nutzen, da für
beide Anlagen jeweils Informationen über vorausfahrende Fahrzeuge
erforderlich sind.
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Zeichnung
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Mehrere
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen 1 ein mit einer Scheinwerferanlage
ausgerüstetes
Fahrzeug in einer Ansicht von oben, 2 eine Sensoreinrichtung
der Scheinwerferanlage, 3 eine erste Verkehrssituation
mit dem Fahrzeug in einer Ansicht von oben mit durch die Scheinwerferanlage
ausgesandten Lichtbündeln
einer ersten Charakteristik, 4 eine zweite
Verkehrssituation mit dem Fahrzeug mit durch die Scheinwerferanlage ausgesandten
Lichtbündeln
einer zweiten Charakteristik, 5 eine dritte
Verkehrssituation mit dem Fahrzeug mit durch die Scheinwerferanlage
ausgesandten Lichtbündeln
einer dritten Charakteristik, 6 eine vierte
Verkehrssituation mit dem Fahrzeug mit durch die Scheinwerferanlage
ausgesandten Lichtbündeln
einer vierten Charakteristik, 7 eine fünfte Verkehrssituation
mit dem Fahrzeug mit durch die Scheinwerferanlage ausgesandten Lichtbündeln einer
fünften
Charakteristik und 8 eine Scheinwerfereinheit der
Scheinwerferanlage.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Ein
in den 1 bis 7 dargestelltes Fahrzeug, bei
dem es sich insbesondere um ein Kraftfahrzeug handelt, weist an
seinem Frontbereich eine Scheinwerferanlage auf, die zur Beleuchtung der
Umgebung vor dem Fahrzeug dient. Die Scheinwerferanlage weist wenigstens
eine am Frontbereich des Fahrzeugs angeordnete Scheinwerfereinheit 10 auf,
wobei vorzugsweise zwei Scheinwerfereinheiten 10, 11 vorgesehen sind,
die wie übliche
Scheinwerfer nahe den Seiten des Fahrzeugs angeordnet sind. Die Scheinwerfereinheiten 10, 11 dienen
zumindest zur Erzeugung eines Abblendlichts und durch diese wird in
deren Betrieb jeweils ein Lichtbündel
mit einer oberen Helldunkelgrenze ausgesandt. Es kann zusätzlich vorgesehen
sein, daß durch
die Scheinwerfereinheiten 10, 11 durch Umschaltung
in andere Betriebsstellungen auch ein Fernlicht und/oder ein Nebellicht erzeugbar
ist. Die Scheinwerferanlage weist außerdem eine Sensoreinrichtung 14 auf,
durch die die Verkehrssituation vor dem Fahrzeug erfaßt und ausgewertet
wird. Mit der Sensoreinrichtung 14 ist eine Umschalteinrichtung 16 verbunden,
die auf die Scheinwerfereinheiten 10, 11 einwirkt
und durch die die Charakteristik der durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel
abhängig
von der durch die Sensoreinrichtung 14 erfaßten Verkehrssituation änderbar
ist.
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Bei
einem ersten Ausführungsbeispiel
der Scheinwerferanlage wird durch die Sensoreinrichtung 14 die
Verkehrssituation vor dem Fahrzeug auf das Vorhandensein von in
dieselbe Richtung 18 wie das Fahrzeug diesem vorausfahrender
Fahrzeuge ausgewertet. Die Sensoreinrichtung 14 weist dabei wie
in 2 dargestellt vorzugsweise einen Strahlungssender 20 auf,
durch den Radarstrahlung in Fahrtrichtung 18 des Fahrzeugs
ausgesandt wird, und einen Strahlungsempfänger 22, durch den
reflektierte Radarstrahlung empfangen wird. Sofern ein vor dem Fahrzeug
vorausfahrendes Fahrzeug vorhanden ist, so wird durch dieses ein
Teil der durch den Sender 20 ausgesandten Radarstrahlung
reflektiert und wird durch den Empfänger 22 empfangen. Durch
eine Auswerteeinrichtung 24 der Sensoreinrichtung 14 kann
aus der Zeitdauer zwischen der Aussendung der Radarstrahlung durch
den Sender 20 und dem Empfang der reflektierten Radarstrahlung
durch den Empfänger 22 der
Abstand d des vorausfahrenden Fahrzeugs ermittelt werden. Durch die
Auswerteeinrichtung 24 kann außerdem die Relativgeschwindigkeit
des vorausfahrenden Fahrzeugs zum Fahrzeug ermittelt werden, was
beispielsweise durch Auswertung des Dopplereffekts oder durch Ableitung
des Abstands d, das heißt
der Änderung Δd des Abstands
d, erfolgen kann. Als Sensoreinrichtung 14 kann vorzugsweise
die Sensoreinrichtung einer adaptiven Fahrgeschwindigkeitsregeleinrichtung des
Fahrzeugs verwendet werden, die eine Regelung der Fahrgeschwindigkeit
ermöglicht,
bei der ein Auffahren auf vorausfahrende Fahrzeuge verhindert wird.
Der Fahrzeuglenker kann dabei eine bestimmte Fahrgeschwindigkeit
vorgeben, die durch die Regeleinrichtung eingehalten wird, solange
kein vorausfahrendes Fahrzeug vorhanden ist. Durch die Sensoreinrichtung 14 wird
ein vorausfahrendes Fahrzeug erkannt und abhängig von dessen Abstand zum Fahrzeug
und abhängig
von dessen Relativgeschwindigkeit zum Fahrzeug wird durch die Regeleinrichtung
die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs reduziert, so daß ein vorgegebener
Mindestabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug eingehalten wird. Die
Sensoreinrichtung 14 der Fahrgeschwindigkeitsregeleinrichtung
kann für
die Scheinwerferanlage jedoch auch genutzt werden, wenn die Fahrgeschwindigkeitsregeleinrichtung
selbst nicht aktiviert ist.
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In 3 ist
eine Verkehrssituation mit dem mit der Scheinwerferanlage ausgerüsteten Fahrzeug A
in der Vogelperspektive dargestellt, in der kein vorausfahrendes
Fahrzeug vorhanden ist beziehungsweise ein vorausfahrendes Fahrzeug
einen großen Abstand
d zum Fahrzeug aufweist. In diesem Fall werden durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 bei eingeschaltetem
Abblendlicht Lichtbündel 30 ausgesandt,
die eine obere Helldunkelgrenze aufweisen, welche wie bekannt derart
asymmetrisch ist, daß diese
auf der eigenen Verkehrsseite höher
angeordnet ist als auf der Gegenverkehrsseite. Hierdurch weisen die
Lichtbündel 30 im
Bereich der eigenen Richtungsfahrspur 31 des Fahrzeugs
und deren äußerem Rand eine
größere Reichweite
auf als im Bereich der Gegenverkehrsfahrspur 32. Die Lichtbündel 30 sind
in 3 durch mehrere Linien 34 gleicher Beleuchtungsstärke, sogenannte
Isoluxlinien, angedeutet. Durch die Lichtbündel 30 wird somit
der Nahbereich 36 sowohl der eigenen Richtungsfahrspur 31 als auch
der Gegenverkehrsfahrspur 32 ausreichend beleuchtet als
auch der Fernbereich 37 der eigenen Richtungsfahrspur 31.
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Bei
der Verkehrssituation gemäß 4 ist ein
mit geringem Abstand d auf der eigenen Richtungsfahrspur vorausfahrendes
Fahrzeug B vorhanden, was wie vorstehend angegeben durch die Sensoreinrichtung 14 erkannt
wird. Durch die Umschalteinrichtung 16 wird in diesem Fall
die Charakteristik der durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel 30 derart
verändert,
daß der Fernbereich 37 der
eigenen Richtungsfahrspur 31 schwächer beleuchtet wird. Hierdurch
wird eine Blendung des Fahrzeuglenkers des vorausfahrenden Fahrzeugs
B vermieden oder zumindest verringert, wobei die Sichtbedingungen
für den
Fahrzeuglenker des mit der Scheinwerferanlage ausgerüsteten Fahrzeugs
A nicht oder nur unwesentlich verschlechtert werden, da dieser die
Beleuchtung des Fernbereichs 37 durch das vorausfahrende
Fahrzeug B ohnehin nicht oder kaum wahrnehmen würde und der Fernbereich gegebenenfalls
durch die Scheinwerfer des vorausfahrenden Fahrzeugs B beleuchtet
wird. Die Lage der Helldunkelgrenze der durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel 30 wird
bei der Abschwächung
der Beleuchtung des Fernbereichs 37 jedoch vorzugsweise
nicht verändert.
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Es
kann dabei in der Auswerteeinrichtung 24 ein fester Wert
für den
Abstand d vorgegeben sein, bei dessen Unterschreitung durch die
Umschalteinrichtung 16 die vorstehend erläuterte Änderung
der Charakteristik der Lichtbündel 30 erfolgt.
Diese Änderung
der Charakteristik der Lichtbündel 30 kann derart
erfolgen, daß bei
Unterschreitung des Abstands d1 auf eine zweite Charakteristik umgeschaltet
wird. Es kann auch vorgesehen sein, daß diese Änderung in mehreren Stufen
oder kontinuierlich mit abnehmendem Abstand d erfolgt, was bedeutet,
daß mit
abnehmendem Abstand d der Fernbereich der eigenen Richtungsfahrspur 31 zunehmend
schwächer beleuchtet
wird.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der vorstehend erläuterten
Scheinwerferanlage ist vorgesehen, daß die Charakteristik der Lichtbündel 30 durch die
Umschalteinrichtung 16 bei mit geringem Abstand d vorausfahrendem
Fahrzeug B zusätzlich
der Nahbereich der eigenen Richtungsfahrspur 31 und/oder
der Gegenverkehrsfahrspur 32 und/oder die Randstreifen
der Fahrbahn stärker
beleuchtet werden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, Teile der Lichtbündel 30,
die ohne vorausfahrendes Fahrzeug den Fernbereich 37 beleuchten,
derart umzulenken, daß diese
den Nahbereich 36 beleuchten, so daß die verstärkte Beleuchtung des Nahbereichs 36 ohne
zusätzlichen
Energieeinsatz erfolgen kann.
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Die
vorstehend erläuterte
Scheinwerferanlage kann auch in der Weise erweitert werden, daß bei eingeschaltetem
Fernlicht durch die Auswerteeinrichtung 24 eine Umschaltung
auf Abblendlicht bewirkt wird, wenn durch die Sensoreinrichtung 14 ein
mit geringem Abstand vorausfahrendes Fahrzeug B erkannt wird. In 4 sind
die in der Betriebsstellung für
Fernlicht durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel
mit gestrichelten Linien dargestellt und mit 30a bezeichnet.
Wenn das Fahrzeug A zunächst
auf freier Strecke ohne Gegenverkehr oder vorausfahrenden Fahrzeugen
mit eingeschaltetem Fernlicht unterwegs ist, kann hierdurch ein
automatisches Umschalten auf Abblendlicht erreicht werden, wenn
sich das Fahrzeug A einem vorausfahrenden Fahrzeug B nähert.
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Die
vorstehend erläuterte
Scheinwerferanlage kann gemäß einem
in 5 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel derart erweitert
werden, daß durch
die Sensoreinrichtung 14 zusätzlich die Verkehrssituation
auch auf das Vorhandensein entgegenkommender Fahrzeuge C auf der
Gegenverkehrsfahrspur 32 ausgewertet wird. Hierbei kann
die Sensoreinrichtung 14 derart ausgebildet sein, daß auch der
Winkel, unter dem reflektierte Radarstrahlung auf den Empfänger 22 trifft,
ermittelt werden kann. Durch den Sender 20 können dabei
mehrere Radarstrahlen in verschiedene Richtungen ausgesandt werden.
Alternativ kann der Sender 20 auch beweglich angeordnet
sein und während
der Aussendung der Radarstrahlung bewegt werden, so daß durch
diesen über
bestimmte Winkelbereiche Radarstrahlung ausgesandt wird. Aus dem
Winkel der empfangenen Radarstrahlung und der ermittelten Relativgeschwindigkeit
des erfaßten
Fahrzeugs C kann ermittelt werden, ob es sich um ein vorausfahrendes Fahrzeug
B auf der eigenen Richtungsfahrspur 31 oder um ein entgegenkommendes
Fahrzeug C auf der Gegenverkehrsfahrspur 32 handelt.
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Um
feststellen zu können,
ob entgegenkommende Fahrzeuge C vorhanden sind, kann alternativ oder
zusätzlich
zur vorstehend angegebenen Ausbildung der Sensoreinrichtung 14 mit
Radarstrahlung auch vorgesehen werden, daß die Sensoreinrichtung 14 durch
eine elektronische Kamera 40 ergänzt wird, durch die die Verkehrssituation
vor dem Fahrzeug A abgebildet wird, wobei die Abbildung der Verkehrssituation
durch eine Auswerteeinrichtung 42 auf das Vorhandensein
fremder Lichtquellen ausgewertet wird. Die Ermittlung, ob vorausfahrende
Fahrzeuge B auf der eigenen Richtungsfahrspur 31 vorhanden sind,
kann dabei weiterhin wie beim ersten Ausführungsbeispiel durch die mit
Radarstrahlung arbeitenden Sender 20 und Empfänger 22 erfolgen
oder alternativ durch Auswertung der durch die Kamera 40 erzeugten
Abbildung der Verkehrssituation vor dem Fahrzeug A. Die beim ersten
Ausführungsbeispiel vorgesehenen
Sender 20 und Empfänger 22,
die mit Radarstrahlung arbeiten können alternativ auch durch
eine Kamera 40 ersetzt werden bzw. es kann zusätzlich zu
diesen eine Kamera 40 vorgesehen werden, wobei zur Ermittlung
auf der eigenen Richtungsfahrspur 31 vorausfahrender Fahrzeuge
B die durch die Kamera 40 erzeugte Abbildung der Verkehrssituation
vor dem Fahrzeug ausgewertet wird.
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Gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, daß bei
eingeschaltetem Abblendlicht durch die Auswerteeinrichtung 24 bzw.
die Auswerteeinrichtung 42 der Kamera 40 die Charakteristik
der durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel 30 dann,
wenn durch die Sensoreinrichtung 14 ein entgegenkommendes
Fahrzeug C ermittelt wird, jedoch kein mit geringem Abstand vorausfahrendes
Fahrzeug B ermittelt wird, derart verändert wird, daß die Beleuchtung
der eigenen Richtungsfahrbahn 31 im Fernbereich 37 verstärkt wird und
gegebenenfalls zusätzlich
die Reichweite der Lichtbündel 30 auf
der eigenen Richtungsfahrspur 31 vergrößert wird. Durch diese Änderung
der Charakteristik der Lichtbündel 30 werden
die Sichtbedingungen für
den Fahrzeuglenker bei entgegenkommenden Fahrzeugen verbessert,
ohne daß entgegenkommende
Fahrzeuglenker geblendet werden. Es kann dabei vorgesehen werden,
daß die
Beleuchtung der Gegenverkehrsfahrspur abgeschwächt wird, wobei die Gegenverkehrsfahrspur 32 beleuchtende Teile
der Lichtbündel 30 derart
umgelenkt werden können,
daß diese
die eigene Richtungsfahrbahn 31 beleuchten.
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Bei
der Scheinwerferanlage gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
kann zusätzlich
vorgesehen werden, daß bei
eingeschalteter Betriebsstellung für Fernlicht durch die Auswerteeinrichtung 24 bzw. 42 dann,
wenn durch die Sensoreinrichtung 14 ein entgegenkommendes
Fahrzeug C ermittelt wird, auf die Betriebsstellung für Abblendlicht
umgeschaltet wird. Die durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 in
der Betriebsstellung für
Fernlicht ausgesandten Lichtbündel
sind in 5 mit gestrichelten Linien eingezeichnet
und mit 30a bezeichnet.
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In
6 ist
eine Verkehrssituation mit dem Fahrzeug A mit der Scheinwerferanlage
gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel
dargestellt. Dabei ist die Sensoreinrichtung
14 wie vorstehend
beim zweiten Ausführungsbeispiel
beschrieben derart erweitert, daß diese auch das Vorhandensein
entgegenkommender Fahrzeuge C erfaßt. Durch die Auswerteeinrichtung
24 der
Sensoreinrichtung
14 wird dabei ermittelt, auf welcher
Seite sich entgegenkommende Fahrzeuge C befinden. Hierbei wird durch
die Auswerteeinrichtung vorzugsweise eine Häufigkeitsverteilung dafür gebildet,
auf welcher Seite sich entgegenkommende Fahrzeuge C befinden und
aus dieser Häufigkeitsverteilung
kann ermittelt werden, ob das Fahrzeug A bei Rechtsverkehr oder
bei Linksverkehr unterwegs ist. Eine derart ausgebildete Sensoreinrichtung
14 ist
beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung
DE 196 37 053 ausführlich beschrieben,
auf die hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird.
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Ist
das Fahrzeug A bei Rechtsverkehr unterwegs, so wird durch die Umschalteinrichtung 16 die Charakteristik
der durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel 30 gemäß 3 gesteuert,
so daß die
Lichtbündel 30 auf
der eigenen, rechten Richtungsfahrspur 31 eine größere Reichweite
aufweisen als auf der Gegenverkehrsfahrspur 32, die die
linke Fahrspur ist. Ist das Fahrzeug A wie in 6 dargestellt
bei Linksverkehr unterwegs, so wird durch die Umschalteinrichtung 16 die
Charakteristik der durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel 30 derart
verändert,
daß diese
nun auf der eigenen, linken Richtungsfahrspur 32 eine größere Reichweite
aufweisen als auf der Gegenverkehrsfahrspur 31, die die
rechte Fahrspur 31 ist. Dabei ist entsprechend die Helldunkelgrenze
der Lichtbündel 30 auf
der linken Verkehrsseite 32 höher angeordnet als auf der
rechten Verkehrsseite 31. Durch diese Weiterbildung der
Scheinwerferanlage wird somit eine automatische Anpassung der Charakteristik
der durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel 30 an
die jeweilige Verkehrsart erreicht, so daß sowohl eine Blendung entgegenkommender
Fahrzeuglenker vermieden wird als auch die Sichtbedingungen für den Fahrzeuglenker
selbst verbessert werden.
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In 7 ist
eine Verkehrssituation mit dem Fahrzeug A mit der Scheinwerferanlage
gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel
dargestellt. Dabei kann die Scheinwerferanlage gemäß einem
der vorstehend beschriebenen ersten bis dritten Ausführungsbeispiel
aufgebaut sein, wobei jedoch zusätzlich
durch die Sensoreinrichtung 14 auch die Breite der vor
dem Fahrzeug A liegenden Straße
ermittelt wird. Hierzu kann die Sensoreinrichtung 14 wie
beim zweiten Ausführungsbeispiel
eine elektronische Kamera 40 aufweisen, durch die die Verkehrssituation vor
dem Fahrzeug A abgebildet wird, wobei die Abbildung der Verkehrssituation
durch eine Auswerteeinrichtung 44 hinsichtlich der Breite
der Straße
ausgewertet wird. In 3 ist das Fahrzeug A mit einer
vor diesem liegenden relativ schmalen Straße dargestellt, während in 7 das
Fahrzeug A mit einer vor diesem liegenden breiten Straße dargestellt
ist. Bei breiter Straße
wird durch die Umschalteinrichtung 16 die Charakteristik
der durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel
gegenüber
der Grundcharakteristik gemäß 3 derart
verändert, daß die Lichtbündel 30 eine
stärkere
horizontale Streuung aufweisen und somit auch die seitlichen Ränder der
breiten Straße
ausreichend beleuchtet werden. Es kann dabei eine feste Straßenbreite
vorgegeben sein, ab der von der Grundcharakteristik der Lichtbündel 30 auf
die Charakteristik gemäß 7 umgeschaltet
wird oder es kann eine allmähliche Änderung
der Charakteristik der Lichtbündel 30 mit
zunehmender Straßenbreite
in mehreren Stufen oder kontinuierlich erfolgen, in dem Sinne, daß deren
horizontale Streuung vergrößert wird.
Bei der Änderung der
Charakteristik der Lichtbündel 30 können noch weitere
Parameter berücksichtigt
werden, beispielsweise die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs A,
wobei bei niedriger Fahrgeschwindigkeit die Lichtbündel 30 eine
relativ starke horizontale Streuung aufweisen, die mit zunehmender
Fahrgeschwindigkeit verringert wird, so daß dann verstärkt der
Fernbereich 37 der Straße beleuchtet wird.
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Die
Scheinwerferanlage gemäß dem vorstehend
beschriebenen vierten Ausführungsbeispiel kann
weiterhin derart modifiziert werden, daß durch die Sensoreinrichtung 14 zusätzlich auch
der Verlauf der vor dem Fahrzeug A liegenden Straße erfaßt und ausgewertet
wird. Vorzugsweise wird dabei bei kurvigem Straßenverlauf die horizontale
Streuung der durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel 30 gegenüber deren
horizontaler Streuung bei geradem Straßenverlauf vergrößert. Es kann
dabei auch vorgesehen sein, daß die
Lichtbündel 30 in
ihrer Richtung entsprechend dem Straßenverlauf ausgerichtet werden,
so daß durch
die Lichtbündel 30 auch
bei kurvigem Straßenverlauf
jeweils die Straße
beleuchtet wird.
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Die
vorstehend erläuterten
Ausführungsbeispiele
der Scheinwerferanlage können
beliebig miteinander kombiniert werden, wobei außerdem durch die Sensoreinrichtung 14 auch
noch weitere Parameter der Verkehrssituation in der Umgebung des
Fahrzeugs A erfaßt
werden können
und abhängig
von diesen durch die Umschalteinrichtung 16 die Charakteristik
der Lichtbündel 30 geeignet
verändert
werden, so daß die
Sichtbedingungen des Fahrzeuglenkers für die jeweilige Verkehrsituation
verbessert werden.
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In 8 ist
beispielhaft eine Ausführung
der Scheinwerfereinheiten 10, 11 dargestellt.
Die Scheinwerfereinheit 10, 11 weist dabei mehrere
Scheinwerferuntereinheiten 60 auf, die wiederum jeweils
einen Reflektor 62 sowie eine Lichtquelle 64 aufweisen. Weiterhin
können
die Scheinwerferuntereinheiten jeweils eine im Strahlengang des
durch den jeweiligen Reflektor 62 reflektierten Lichts
angeordnete Scheibe 66 oder Linse 68 aufweisen,
durch die durch den Reflektor 62 reflektiertes Licht abgelenkt
wird. Bei Verwendung einer Linse 68 kann außerdem im
Strahlengang des durch den Reflektor 62 reflektierten Lichts eine
lichtundurchlässige
Blende 70 angeordnet sein, durch die eine Helldunkelgrenze
des aus der jeweiligen Scheinwerferuntereinheit 60 austretenden
Lichtbündels
erzeugt wird. Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß die Scheinwerferuntereinheiten 60 mit einer
gemeinsamen Lichtquelle 72 jeweils über Lichtleiter 74 verbunden
sind, wobei der Lichtdurchgang von der Lichtquelle 72 zur
jeweiligen Scheinwerferuntereinheit 60 durch geeignete
Schaltelemente 76 freigegeben oder gesperrt werden kann.
Dabei können
die Reflektoren 62 der Scheinwerferuntereinheiten 60 auch
entfallen und das aus den Lichtleitern 74 austretende Licht
durch eine Linse 78 in der erforderlichen Weise abgelenkt
werden.
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Durch
die Scheinwerferuntereinheiten 60 werden jeweils Teillichtbündel ausgesandt,
die unterschiedliche Bereiche vor dem Fahrzeug beleuchten und die
unterschiedliche Charakteristiken aufweisen. Durch Zu- oder Abschaltung
einzelner Scheinwerferuntereinheiten 60 kann somit die
Charakteristik der insgesamt durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel 30 verändert werden,
wobei diese Zu- oder Abschaltung durch die Umschalteinrichtung 16 wie
bei den vorstehend erläuterten Ausführungsbeispielen
der Scheinwerferanlage angegeben erfolgt. Es ist dabei beispielsweise
wenigstens eine Scheinwerferuntereinheit 60 vorgesehen, durch
die der Fernbereich 37 der eigenen Richtungsfahrspur 31 beleuchtet
wird, so daß abhängig davon, ob
durch die Sensoreinrichtung 14 ein vorausfahrendes Fahrzeug
ermittelt wird, diese Scheinwerferuntereinheit abgeschaltet oder
zugeschaltet wird.
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Bei
der Anwendung der Scheinwerfereinheit 10, 11 für die Scheinwerferanlage
gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
weist die Scheinwerfereinheit 10, 11 eine Scheinwerferuntereinheit 60 auf, durch
die ein den Fernbereich 37 der eigenen Richtungsfahrspur 31 beleuchtendes
Lichtbündel
erzeugt wird und die bei Gegenverkehr zugeschaltet werden kann.
Bei der Anwendung der Scheinwerfereinheit 10, 11 für das dritte
Ausführungsbeispiel
der Scheinwerferanlage weist diese eine Scheinwerferuntereinheit 60 auf,
durch die ein den Fernbereich 37 der rechten Richtungsfahrspur 31 beleuchtendes
Lichtbündel
erzeugt wird und eine weitere Scheinwerferuntereinheit 60,
durch die ein den Fernbereich 37 der linken Fahrspur 32 beleuchtendes
Lichtbündel
erzeugt wird. Durch wahlweises Zuschalten und Abschalten dieser
Scheinwerferuntereinheiten 60 können somit jeweils asymmetrische
Lichtbündel 30 erzeugt
werden, die jeweils den Fernbereich der eigenen Richtungsfahrspur
des Fahrzeugs bei Rechtsverkehr oder bei Linksverkehr beleuchten.
Bei der Anwendung der Scheinwerfereinheit 10, 11 für das vierte
Ausführungsbeispiel
der Scheinwerferanlage weist diese wenigstens eine Scheinwerferuntereinheit 60 auf,
durch die ein Lichtbündel
mit starker horizontaler Streuung erzeugt wird. Durch Zuschaltung dieser
Scheinwerferuntereinheit 60 kann somit die ausreichende
Beleuchtung der Ränder
einer breiten oder kurvenreichen Straße erreicht werden. Zur Erzeugung
des Fernlichts kann eine Scheinwerferuntereinheit 60 oder
ein separater Scheinwerfer vorgesehen sein, wobei die Umschaltung
von der Betriebsstellung für
Fernlicht auf die Betriebsstellung für Abblendlicht wie bei den
vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
erfolgen kann.
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Die
Scheinwerfereinheiten 10, 11 können auch in anderer Weise
ausgebildet sein, beispielsweise wie bekannte Scheinwerfer, bei
denen jedoch durch Bewegung der Lichtquelle, durch Bewegung oder
Verformung des Reflektors oder von Teilen des Reflektors, durch
bewegliche Blenden, durch Blenden mit veränderlicher Lichtdurchlässigkeit
und/oder durch bewegliche lichtdurchlässige und lichtablenkende Scheiben
die vorstehend beschriebenen Änderungen
der Charakteristik der durch die Scheinwerfereinheiten 10, 11 ausgesandten
Lichtbündel 30 bewirkt
werden können.
Die Bewegung bzw. Änderung
dieser Komponenten der Scheinwerfereinheiten 10, 11 erfolgt
dabei wie bei den vorstehenden Ausführungsbeispielen angegeben
durch die Umschalteinrichtung 16. Hierbei kann die Erzeugung
des Fernlichts durch dieselbe Scheinwerfereinheit 10, 11 erfolgen,
beispielsweise durch einen zweiten Leuchtkörper der Lichtquelle oder in
bestimmten Stellungen der Komponenten der Scheinwerfereinheit. Alternativ kann
auch ein separater Scheinwerfer für die Erzeugung des Fernlichts
vorgesehen sein.
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Als
Lichtquellen können
bei sämtlichen
Ausführungen
der Scheinwerfereinheiten 10, 11 alternativ Gasentladungslampen,
Glühlampen,
insbesondere Halogen-Glühlampen,
oder andere geeignete Lampen verwendet werden.