DE19716198A1 - Waffenanlage - Google Patents
WaffenanlageInfo
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-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41G—WEAPON SIGHTS; AIMING
- F41G3/00—Aiming or laying means
- F41G3/04—Aiming or laying means for dispersing fire from a battery ; for controlling spread of shots; for coordinating fire from spaced weapons
Description
Die Erfindung betrifft eine Waffenanlage mit einer ein Waf
fenrohr aufweisenden Waffe und einer Elektronik zur Erzeugung
von Richtsignalen für eine mit der Waffe verbundene Richtan
lage.
Ob ein mit einer Waffenanlage, z. B. einem Kampfpanzer, ver
schossenes Geschoß ein Ziel auch tatsächlich trifft, hängt
von einer Anzahl unterschiedlicher Einflußgrößen ab. Insbe
sondere die individuelle Form der Biegelinie der Rohrseelen
achse ist eine wichtige Einflußgröße. Zudem können die sich
etwa aufgrund des Verschleißes oder der Änderung der Biege
linie zeitlich ändernden Rohreigenschaften der jeweiligen
Waffe einen relativ großen Einfluß auf die Flugbahn des ent
sprechenden Geschosses haben.
Soweit der Anmelderin bekannt, werden derartige Rohreigen
schaften und/oder deren Änderungen bisher bei der Ermittlung
der Richtsignale nicht berücksichtigt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Waffenanlage anzugeben, bei der die jeweils aktuellen Waffen-
bzw. Rohreigenschaften des Waffenrohres bei der Ermittlung
der Richtsignale auf einfache Weise berücksichtigt werden, um
die Erst-Treffer-Wahrscheinlichkeit der Waffenanlage (z. B.
eines jeden Kampfpanzers einer Kampfpanzer-Flotte) zu opti
mieren.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren
die Unteransprüche.
Im wesentlichen liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, die
waffenspezifischen Daten auf einer der jeweiligen Waffe zuge
ordneten Chip-Karte abzuspeichern und diese über ein Chip-
Karten-Lesegerät auf die entsprechende, zur Ermittlung der
Richtsignale benötigte Elektronik (i.d.R. der Feuerleitrech
ner) zu übertragen. Dabei werden die waffenspezifischen Daten
auf der Chip-Karte in vorgegebenen Zeitabständen aktuali
siert.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden
die jeweils aktuellen waffenspezifischen Daten (z. B. der Ver
schleiß des Waffenrohres etc.) entweder durch den Feuerleit
rechner oder durch das Chip-Karten-Lesegerät in Verbindung
mit dem Feuerleitrechner (z. B. aus der Schußzahl, der Rohr
temperatur etc.) bestimmt und nach jedem Schuß bzw. nach
einer Schußfolge über das Chip-Karten-Lesegerät, welches auch
eine Schreibeinheit besitzt, auf die Chip-Karte übertragen.
Eine separate Aktualisierung der Daten der jeweiligen Chip-
Karte kann in diesen Fällen entfallen. Außerdem stehen die
aktuellen Rohreigenschaften zur Ermittlung der Richtsignale
vor jedem Schuß zur Verfügung, so daß eine erhebliche
Kampfkraftsteigerung auf einfache Weise erreichbar ist.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Waffenanlage be
steht darin, daß Manipulationen an den Waffenanlagen durch
unberechtigte Dritte auf einfache Weise unterbunden werden.
Denn nur wenn das Chip-Karten-Lesegerät die der jeweiligen
Waffenanlage zugeordnete Chip-Karte identifiziert und die
entsprechenden waffenspezifischen Daten auf den Feuerleit
rechner übertragen werden, kann eine Aktivierung der Waffe
erfolgen. In der Regel sollte daher die Chip-Karte nur von
dem jeweiligen Kommandanten der Waffenanlage (bzw. des Kampf
panzers) verwaltet werden (Kommandanten-Chip-Karte), so daß
eine sichere und bestimmungsgemäße Nutzung der entsprechenden
Waffenanlage sichergestellt ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus dem folgenden anhand einer Figur erläuterten Ausführungs
beispiel.
In der Figur ist mit 1 eine schematisch dargestellte Waffen
anlage eines Kampfpanzers bezeichnet, die im wesentlichen aus
einer Waffe 2 mit Waffenrohr 3 und einem Feuerleitrechner 4
mit Mikroprozessor 5 und Zwischenspeicher 6 zur Erzeugung von
Richtsignalen für eine mit der Waffe 2 verbundene Richtanlage
7 besteht. Ein erster Ausgang des Feuerleitrechners 4 ist da
her über eine Leitung 8 mit der Richtanlage 7 verbunden.
Zur Eingabe zielrelevanter Daten in den Feuerleitrechner 4
ist ferner eine durch den Richtschützen oder den Kommandanten
des Panzers betätigbare Bedieneinheit 10 vorgesehen.
Erfindungsgemäß ist dem Feuerleitrechner 4 ein Chip-Karten-
Lesegerät 11 vorgeschaltet, in dessen Schacht 12 eine der
Waffe 2 zugeordnete Chip-Karte 13 mit Speicher 14 einführbar
ist. Das Lesegerät 11 enthält eine aus übersichtlichkeits
gründen nicht im einzelnen dargestellte elektronische Schal
tungsvorrichtung zum Lesen und gegebenenfalls zum Überschrei
ben der in dem Speicher 14 der Chip-Karte 13 gespeicherten
waffenspezifischen Daten einschließlich eines Mikroprozessors
15 und eines Speichers 16. Außerdem enthält das Chip-Karten-
Lesegerät 11 einen Taktgeber 17, dessen Funktion weiter unten
noch näher erläutert wird.
Vorzugsweise handelt es sich bei den in dem Speicher 14 der
Chip-Karte 13 abgelegten Daten um Daten, die die Rohrstatik
(z. B. die Biegelinie der Rohrseelenachse), den Verschleiß
zustand sowie die Gesamtschußzahl des entsprechenden Waffen
rohres betreffen.
Im folgenden wird auf die Funktionsweise der erfindungsgemä
ßen Waffenanlage eingegangen:
Nach Inbetriebsetzung des Kampfpanzers einschließlich des
Feuerleitrechners 4 sowie der Peripheriegeräte steckt der
Kommandant des Panzers die Chip-Karte 13 in den Schacht 12
des Chip-Karten-Lesegerätes 11. Erst von diesem Zeitpunkt an
ist die Waffe aktiviert. Das Lesegerät liest die auf dem
Speicher 14 gespeicherten Daten, wertet sie aus und speichert
sie in dem Speicher 16 ab. Von dort ruft der Feuerleitrechner
4 sie zur Bestimmung von Richtsignalen ab.
Nach Eingabe entsprechender zielspezifischer Daten (Zielent
fernung) über die Bedieneinheit 10 berechnet der Feuerleit
rechner 4 die Richtsignale (nach Höhe und Seite) und gibt
diese Signale über die Leitung 8 an die Richtanlage 7 weiter.
Gibt der Kommandant nun z. B. über eine Abfeuereinheit 18 den
Abfeuerungsbefehl, so wird, falls die Koinzidenzbedingung er
füllt ist, der entsprechende Abfeuerimpuls über die Leitung 9
dem Verschluß der Waffe 2 zugeführt und die entsprechende Mu
nitionseinheit gezündet. Gleichzeitig wird der Feuerleitrech
ner 4 mittels einer Leitung 9' über die Abfeuerung informiert
und aktualisiert die Daten auf der Chip-Karte 13 (z. B. Ge
samtschußzahl des Rohres, Schußfrequenz) durch eine Schreib
einheit 19.
Mit Hilfe des in dem Chip-Karten-Lesegerät 11 angeordneten
Taktgebers 17 werden in vorgebbaren Zeitabständen die Daten
erneut aus dem Speicher 14 der Chip-Karte 13 ausgelesen, in
dem Lesegerät 11 ausgewertet und aktualisiert an den Feuer
leitrechner 4 weitergegeben. Dadurch wird sichergestellt, daß
der Feuerleitrechner 4 immer die aktuellen Daten aus der
Chip-Karte 13 erhält.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann bei
spielsweise die Datenaufbereitung für die nach einer Schußab
gabe auf den Speicher der Chip-Karte zu übertragenden Daten
anstatt durch das Chip-Karten-Lesegerät auch durch eine
Schreibeinheit in dem Feuerleitrechner erfolgen. Außerdem
kann als Taktgeber für das Auslesen der in der Chip-Karte
aktuell gespeicherten Daten auch ein externer Taktgeber oder
der in dem Feuerleitrechner ohnehin vorhandene Taktgenerator
verwendet werden.
1
Waffenanlage
2
Waffe
3
Waffenrohr
4
Elektronik, Feuerleitrechner
5
Mikroprozessor, Prozessor
6
Zwischenspeicher
7
Richtanlage
8
Leitung
9
,
9
' Leitungen
10
Bedieneinheit
11
Chip-Karten-Lesegerät
12
Schacht
13
Chip-Karte
14
Speicher, Chip-Karten-Speicher
15
Mikroprozessor, Prozessor
16
Speicher
17
Taktgeber
18
Abfeuereinheit
19
Schreibeinheit
Claims (7)
1. Waffenanlage mit einer ein Waffenrohr (3) aufweisenden
Waffe (2) und einer Elektronik (4) zur Erzeugung von
Richtsignalen für eine mit der Waffe (2) verbundene
Richtanlage (7), wobei
- a) die Waffenanlage (1) ein mit der Elektronik (4) verbundenes Chip-Karten-Lesegerät (11) sowie eine in den entsprechenden Schacht (12) des Lesegerätes (11) einführbare und der jeweiligen Waffe (2) zuge ordnete Chip-Karte (13) mit Speicher (14) umfaßt,
- b) auf dem Speicher (14) der Chip-Karte (13) waffen spezifische Daten der entsprechenden Waffenanlage (1) abgelegt sind und
- c) das Chip-Karten-Lesegerät (11) einen Prozessor (15) und einen Speicher (16) umfaßt, so daß nach Einfüh ren der Chip-Karte (13) in den Schacht (12) des Lesegerätes (11) die auf dem Chip-Karten-Speicher (14) abgelegten waffenspezifischen Daten gelesen und - gegebenenfalls nach einer Bewertung - von der Elektronik (4) abrufbar in dem Speicher (16) ge speichert werden.
2. Waffenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Speicher (14) der Chip-Karte (13) waffen
rohrspezifische Daten, wie die Rohrstatik (Biegelinie
der Rohrseelenachse), der Verschleißzustand und die
Gesamtschußzahl des entsprechenden Waffenrohres (3),
abgelegt sind.
3. Waffenanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Prozessor (15) des Chip-Karten-
Lesegerätes (11) nach jeder Schußabgabe aus den von der
Elektronik (4) übermittelten Daten die aktuellen waffen
rohrspezifischen Daten (Schußzahl, Rohrverschleiß etc.)
bestimmt und mittels einer Schreibeinheit (19) auf den
Chip-Karten-Speicher (14) überträgt.
4. Waffenanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, das die Elektronik (4) einen Prozessor
(5) und einen Zwischenspeicher (6) umfaßt, daß der Pro
zessor (5) nach jeder Schußabgabe die aktuellen waffen
rohrspezifischen Daten (Schußzahl, Rohrverschleiß etc.)
ermittelt und auf dem Zwischenspeicher (6) ablegt, daß
die zwischengespeicherten Daten von dem Prozessor (5)
des Chip-Karten Lesegerätes (11) abrufbar sind und-
gegebenenfalls nach einer entsprechenden Bewertung - auf
den Chip-Karten-Speicher (14) übertragen werden.
5. Waffenanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Taktgeber (17) vorgesehen ist,
der bewirkt, daß in vorgebbaren Zeitabständen die in dem
Speicher (14) der Chip-Karte (13) abgelegten aktuellen
Daten ausgelesen und - gegebenenfalls nach Bewertung in
dem Lesegerät (11) - aktualisiert an den Feuerleitrechner
(4) weitergegeben werden.
6. Waffenanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Waffe (2) nur aktivierbar ist,
wenn sich die für die jeweilige Waffenanlage (1) spe
zifische Chip-Karte (13) in dem Schacht (12) des Chip-
Karten-Lesegerätes (11) befindet.
7. Waffenanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei der Elektronik (4) um
einen Feuerleitrechner handelt.
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Owner name: RHEINMETALL W & M GMBH, 29345 UNTERLUESS, DE |
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