DE19610080C2 - Kombiniertes Selbstladegewehr - Google Patents

Kombiniertes Selbstladegewehr

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Description

Die Erfindung betrifft ein kombiniertes Selbstladegewehr, mit einem zum Verfeuern von Normalkaliber-Büchsenpatronen eingerichteten Selbstladesystem, vorzugsweise einem Sturm­ gewehrsystem, dem ein entsprechender Normalkaliber-Büchsen­ lauf und eine Visiereinrichtung zugeordnet sind, und mit einem zweiten, für ein größeres Kaliber eingerichteten Lauf, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Kombinierte Waffen, bei denen mehrere Läufe für jeweils unterschiedliche Kaliber als Kipplaufbündel angeordnet sind, haben sich als Jagdgewehre seit langem durchgesetzt, da sie dem Jäger die Möglichkeit bieten, für unterschiedli­ ches Wild die jeweils geeignete Patrone zu verwenden.
Allerdings sind den Läufen solcher Gewehre keine Mehrlade­ einrichtungen zugeordnet.
Aus diesem Grund wurde schon häufig versucht, einem etwa für eine Büchsenpatrone eingerichteten Mehrlader einen wei­ teren, beispielsweise für eine Schrotpatrone eingerichteten Lauf zuzuordnen. Solche Waffen sind allerdings unhandlich, in der Bedienung umständlich und teuer, so daß sie sich nicht durchgesetzt haben und nur vereinzelt bei Sammlern zu finden sind. Das wohl einzige Waffenprinzip dieser Art, das größere Verbreitung gefunden hat, besteht in der Anordnung eines Granatwerferlaufes an einem serienmäßigen Sturmge­ wehr. Hierbei bleibt das Sturmgewehr in seiner Benutzung uneingeschränkt; es ist jedoch meist unter dem Lauf ein kurzer Granatwerferlauf angebracht, der mit einem eige­ nen Verschluß und einer eigenen Abzugseinrichtung versehen ist. Eine spezielle Visiereinrichtung für den Granatwerfer­ lauf ist zusätzlich neben der üblichen Visiereinrichtung des Sturmgewehres angebracht.
Auch diese Gewehre sind im Prinzip unhandlich; der Granat­ werferlauf muß beträchtlich kürzer sein als der vorhandene Gewehrlauf; das Nachladen des Granatwerfers ist umständ­ lich.
Wenn man außerdem davon ausgeht, daß die Lage des Normalka­ liber-Büchsenlaufes für das Sturmgewehr so angeordnet ist, daß der Rückstoß auf eine besonders günstige Weise in die Schulter des Schützen eingeleitet wird, dann wird ersicht­ lich, daß der dem Granatwerferlauf zugeordnete Rückstoß besonders ungünstig in die Schulter des Schützen eingelei­ tet werden muß, weil der Abstand zwischen dem Normalkali­ ber-Büchsenlauf und dem Granatwerferlauf besonders groß ist. Neben dem hohen Gewicht und der unbequemen Handhabung liegt hierin der Hauptgrund, daß ein solches bekanntes, kombiniertes Gewehr, wie es auch eingangs erwähnt wurde, bei Soldaten unbeliebt ist und deshalb nur ungern benutzt wird.
Ferner ist eine Polizeiwaffe bekannt (EP 02 94 346 A2), die aus einer Schrotflinte besteht, die mit einer Maschinenpistole kombiniert ist, um dem Polizisten die Möglichkeit zu geben, jenseits der Schußweite der Schrotflinte - etwa 30 m - auf Störer einwirken zu können und so den Schußbereich der Schrotflinte zu erweitern. Als Militärwaffe wäre eine solche Kombination sinnlos, da dort der gesamte Entfernungsbereich der bekannten, kombinierten Waffe mit einem Schnellfeuergewehr abgedeckt wird.
Es ist auch schon in den Zwanziger Jahren vorgeschlagen worden, ein damals übliches Repetiergewehr mit einem Maschinenpistolensystem zu kombinieren (US-PS 1 487 801). Dieser Vorschlag entspringt der Erkenntnis, daß für den Infanteristen auf kurze Entfernung eine Schnellfeuerwaffe sinnvoll wäre, ohne auf die Schußleistung der seinerzeit üblichen, starken Infanteriepatrone zu verzichten, für die damals noch keine zuverlässigen Selbstladesysteme zur Verfügung standen. Heute ist dieser Vorschlag durch die Entwicklung moderner Schnellfeuergewehre längst überholt.
Inzwischen wurden großkalibrige Büchsenpatronen entwickelt, die eine sog. "intelligente Munition" verschießen, d. h. eine Munition, die, gegebenenfalls in Zusammenwirkung mit einem an der Waffe selbst angebrachten Leitsystem, die Wirkung im Ziel dadurch ganz erheblich steigert, daß die Munition selbständig auf ein Ziel anspricht. Es ist auch möglich, solche großkalibrigen Büchsenpatronen mit Spreng­ geschossen auszustatten, die naturgemäß eine hohe Wirkung im Ziel haben.
Ausgehend von dieser Problemlage liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die diesen bekannten Lösungen inhärenten Nachteile zu vermeiden und eine Schußwaffe zu schaffen, die zum Verschießen der erwähnten Großkaliber-Büchsenpatronen eingerichtet ist, dem Schützen aber größere Möglichkeiten der Selbstverteidigung einräumt, als dies bisher der Fall war.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein kombiniertes Gewehr der eingangs genannten Art gelöst, bei dem der zwei­ te Lauf mit größerem Kaliber als Großkaliber-Büchsenlauf ausgebildet ist, dem Lauf ein Großkaliber-Selbstladesystem zugeordnet ist, wodurch das erfindungsgemäße Gewehr allen Aufgaben gerecht wird, die einerseits an eine militärische Großkaliberbüchse und andererseits an ein Sturmgewehr ge­ stellt werden. Hierbei entspricht keineswegs das Gewicht des erfindungsgemäßen Gewehres der Summe der Gewichte einer Großkaliberbüchse und eines Sturmgewehres, sondern durch Nutzung der modernen Gehäusebauweise, wie sie bei Sturmge­ wehren üblich ist, sind für das erfindungsgemäße Gewehr nur ein einziges Gehäuse, eine einzige Schulterstütze und gege­ benenfalls ein einziger Handschutz erforderlich. Somit hat der Schütze letztlich ein wesentlich geringeres Gewicht zu tragen, als es der Fall wäre, wenn er eine Großkaliberbüch­ se und zusätzlich ein Sturmgewehr mit sich führen würde. Außerdem ist nur eine einzige Waffe zu handhaben, bei der gegebenenfalls erst im Anschlag und unmittelbar vor dem Schuß gewählt zu werden braucht, mit welcher Patrone nun geschossen werden soll.
Das Sturmgewehrsystem ist dabei in üblicher Weise für Ein­ zelfeuer, begrenzten Feuerstoß und/oder Dauerfeuer einge­ richtet. Die Ausstattung des Großkaliber-Selbstladesystems mit der Möglichkeit, Dauerfeuer zu schießen, erübrigt sich, da angesichts des hohen Rückstoßes der Großkaliberpatrone die sinnvolle Nutzung einer Großkaliber-Dauerfeuereinrich­ tung nicht möglich ist.
Es ist grundsätzlich möglich, die beiden Selbstladesysteme und Läufe so anzuordnen, daß die Läufe übereinanderliegen, wobei die physiologisch günstigere Lage vom Großkaliber- Büchsenlauf eingenommen werden sollte. Die Zuführung der Patronen kann von beiden Seiten her erfolgen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es aber nach Anspruch 2 besonders vorteilhaft, daß beide Läufe im wesentlichen nebeneinanderliegend angeordnet sind. Hier­ durch ergibt sich die Möglichkeit des gleichen Höhenabstan­ des zwischen Visierlinie und Seelenachse eines jeden Lau­ fes. Außerdem entfällt die Problematik beim Schießen aus Deckungen heraus, die darin liegt, daß der untere Lauf oft nicht weit genug über den oberen Rand der Deckung hinaus angehoben wird.
Besonders vorteilhaft ist aber der Umstand, daß bei dieser Ausgestaltung beide Läufe in Höhe der Anschlagfläche der Schulterstütze an der Schulter des Schützen angeordnet sein können, wobei die Verlängerungen beider Seelenachsen nach hinten diese Anschlagfläche und Schulter durchsetzen.
Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung nach An­ spruch 3 ist es deshalb besonders von Vorteil, daß die den beiden Läufen zugeordneten Ausschußöffnungen im wesentli­ chen nebeneinanderliegen. Hierbei wird dem Umstand Rechnung getragen, daß Mündungsfeuerdämpfer, Mündungsbremsen usw. vor den Mündungen der einzelnen Läufe noch angeordnet sein können; wesentlich ist, daß die vordersten Ausschußöffnun­ gen beider Läufe auf gleicher Höhe liegen. Dies erleichtert nicht nur den flüchtigen Anschlag, sondern vermeidet, etwa beim Feuern aus Unterständen, auch unnötige Belästigungen des Schützen, die sich etwa dann ergeben könnten, wenn die Mündung bzw. Austrittsöffnung des gerade abgefeuerten Lau­ fes noch innerhalb des Unterstandes liegen würde.
Grundsätzlich muß jedes der Selbstladesysteme eine Handhabe aufweisen, mittels deren der zugehörige Verschluß bewegt werden kann, um das jeweilige System zu laden, zu entladen oder bei einem Patronenversager durchzuladen. Es ist auch möglich, beiden Selbstladesystemen nur eine einzige, ge­ meinsame Handhabe zuzuordnen, wobei man allerdings in Kauf nehmen muß, daß unter Umständen beim Durchladen des einen Systems im anderen eine volle Patrone ausgeworfen wird.
Gemäß Anspruch 4 ist es aber besonders von Vorteil, jedem der Selbstladesysteme einen eigenen Ladehebel zuzuordnen, der jeweils auf jener Seite der Mittelachse des Gewehres liegt, auf der auch der zugehörige Lauf gelegen ist. Somit ergibt sich eine natürliche Zuordnung von Ladehebel und Lauf; Fehlbedienungen werden vermieden.
Die beiden Läufe werden den innenballistischen Erfordernis­ sen entsprechend in der Regel unterschiedliche Länge haben; in diesem Fall weisen auch die beiden Verschlußträger und damit die Ladehebel einen jeweils unterschiedlichen Abstand zum hinteren Ende der Schulterstütze auf.
Es ist grundsätzlich möglich und baulich besonders einfach, beiden Systemen jeweils einen eigenen Abzug zuzuordnen, wie dies etwa bei einfachen Doppelflinten der Fall ist. Um aber die Verwechslungsgefahr auszuräumen und gleichzeitig si­ cherzustellen, daß sich der für jedes System benutzte Abzug in einer optimalen Lage befindet, wird gemäß Anspruch 5 vorgeschlagen, den beiden Schlagstücken oder Hähnen der beiden Systeme nur einen einzigen Abzug zuzuordnen, der mit den Hähnen über einen Umschaltmechanismus verbunden ist, der vom Schützen betätigbar ist, um das der beiden Systeme auszuwählen, welches mittels des einzigen Abzuges gerade abgefeuert werden soll.
Gemäß Anspruch 6 ist es aber besonders von Vorteil, die beiden Ladehebel so anzuordnen, daß sie in der Ruhelage, also der Feuerbereitschaftslage, im wesentlichen denselben Abstand zum hinteren Ende des Gewehres aufweisen. Der Vor­ teil dieser Ausgestaltung liegt darin, daß der Schütze schneller mit der Waffe vertraut wird, da sich der Ladehe­ bel stets an derselben Stelle befindet, gleichgültig, ob die Waffe mit der rechten oder mit der linken Hand bedient wird und jeweils ein unterschiedlicher Ladehebel betätigt wird.
Bei dem eingangs genannten, bekannten Schnellfeuergewehr mit Granatwerfern, von dem die Erfindung ausgeht, sind, wie bereits erwähnt, zwei unterschiedliche Visiereinrichtungen angeordnet, von denen sich notwenigerweise nur die eine in einer für die Zielerfassung optimalen Lage befinden kann.
Im Gegensatz dazu wird erfindungsgemäß nach Anspruch 7 vor­ geschlagen, daß das erfindungsgemäße Gewehr nur eine ein­ zige Visiereinrichtung aufweist, die beiden Läufen und Systemen zugeordnet ist.
Es ist grundsätzlich möglich, ein optisches Visier mit einer Strichplatte zu verwenden, die eine gesonderte Skala für jeden der beiden Läufe aufweist. Auch hier besteht bei nebeneinanderliegenden Läufen keine Verwechslungsgefahr; die rechts neben dem aufrechten Strichfaden angeordnete Skala betrifft den rechten Lauf, die linke Skala den lin­ ken.
Dennoch wird gemäß Anspruch 8 vorgeschlagen, daß beiden Selbstladesystemen jeweils ein Ansteckmagazin zugeordnet wird, das, wenn man größere Schußzahlen in Betracht zieht, das raschere Nachladen ermöglicht.
Um wiederum eine Kollision der Ansteckmagazine zu vermei­ den, wäre es zweckmäßig, sie an unterschiedlichen Seiten des Gewehres anzuordnen. Im Gegensatz dazu wird aber, eben­ falls nach Anspruch 8, vorgeschlagen, beide an derselben Seite des Gewehres und bevorzugt an seiner Unterseite an­ zuordnen.
Der Grund liegt einmal in der besseren Führigkeit des Ge­ wehres, das beim Marsch mit einer Flachseite am Körper des Schützen anliegen kann, zum anderen darin, daß sich die Magazine an der Stelle befinden sollen, wo der normale Sol­ dat sie erwartet.
Um nun eine Kollision zwischen den beiden Magazinen zu ver­ meiden, sind sie gemäß Anspruch 9 vorteilhafterweise hin­ tereinanderliegend angeordnet, wobei die schon oben erläu­ terte, unterschiedliche Länge der Läufe vorteilhaft genutzt werden kann.
Gemäß Anspruch 10 ist das Ansteckmagazin für die Normalka­ liber-Büchsenpatrone als Stangenmagazin ausgebildet, das gerade oder gekrümmt sein kann und das baugleich mit dem für übliche Schnellfeuergewehre verwendeten Magazin sein kann.
Als Magazin für die Großkaliberpatronen wird dagegen vor­ teilhafterweise ein Trommelmagazin benutzt, wobei dieses Magazin, weil es in Längsrichtung des Gewehres gegenüber dem Normalpatronen-Magazin versetzt ist, die volle Breite des erfindungsgemäßen Gewehres einnehmen kann, die durch die beiden nebeneinanderliegenden Selbstladesysteme und die zugehörigen Läufe vorgegeben ist.
Wegen der deutlich unterschiedlichen Magazinform und der auch völlig unterschiedlichen Befestigungseinrichtungen am Waffengehäuse, ist die Möglichkeit von Verwechslungen so gut wie ausgeräumt.
Bei der erfindungsgemäßen universellen Waffe, braucht sich der Schütze erst im Anschlag durch Betätigen des Umschalt­ mechanismus zu entscheiden, mit welchem der Läufe er zu schießen wünscht.
Ist eines der beiden Ansteckmagazine leergeschossen, dann ist der Schütze nicht solange wehrlos, bis er ein neues Magazin eingesetzt hat und die Waffe wieder schußbereit gemacht hat, sondern durch Umstellung auf das jeweils ande­ re Selbstladesystem bleibt er selbst während eines Magazin­ wechsels stets schußbereit.
Hat der Schütze im Nahkampf das Normalpatronen-Ansteckmaga­ zin leergeschossen, so kann er notfalls durch Umstellung auf das Großkalibersystem weiterfeuern.
Der Schütze ist somit imstande, sich während des Nachladens selbst Feuerschutz zu geben.
Als Normalpatrone kann grundsätzlich jede für Sturmgewehre verwendbare Patrone verwendet werden, beispielsweise die Patrone .308 Winchester oder 7,62 mm Kalaschnikov.
Gemäß Anspruch 11 wird jedoch als Normalkaliber-Büchsenpa­ trone die Patrone .223 oder eine ähnliche Patrone, bei­ spielsweise 5,45 mm Kalaschnikov, oder eine noch kleinere Patrone, z. B. 4,6 × 36 mm, wegen ihres insgesamt geringen Durchmessers und wegen des leichten Gewichtes von Lauf und System bevorzugt.
Der Großkaliber-Büchsenlauf ist bevorzugt für eine Patrone mit einem Kaliber in der Größenordnung von 20-25 mm einge­ richtet.
Unter "Büchsenlauf" wird hier ein Lauf verstanden, der zum richtungsstabilen Verschießen eines Geschosses und nicht etwa einer Schrotgarbe eingerichtet ist, wobei der Großka­ liber-Büchsenlauf bevorzugt auch höheren Gasdrücken stand­ halten soll, als sie bei Schrotpatronen üblicherweise auf­ treten.
Bevorzugt weist der Großkaliber-Büchsenlauf in seiner Boh­ rung wendelförmige Züge und Felder auf; die Erfindung um­ faßt aber auch Läufe mit glatter Bohrung oder mit achspar­ allelen, geraden Zügen.
Beide Ausführungsformen, die voranstehend beschrieben sind, können gemäß Anspruch 12 mit einer Entfernungsmeßeinrich­ tung versehen sein, vorzugsweise einem Laser-Entfernungs­ messer, da die verhältnismäßige stark gekrümmte Flugbahn der Großkalibergeschosse, die auch noch auf verhältnismäßig hohe Entfernung wirksam sind, eine präzise Entfernungsbe­ stimmung zweckmäßig macht.
Diese Entfernungsmeßeinrichtung kann gemäß Anspruch 13 an den jeweils in der Gebrauchslage befindlichen Büchsenlauf selbsttätig angepaßt werden, indem ein Meßfühler ein Signal abgibt, das für die Art des in der Gebrauchslage befindli­ chen Büchsenlaufes repräsentativ ist. Hierbei ist eine be­ vorzugt verwendete, optische Visiereinrichtung so einge­ stellt, daß sie die ermittelte Entfernung und den in Ge­ brauchslage befindlichen Büchsenlauf selbsttätig berück­ sichtigt und einen dazu passenden, einzigen Haltepunkt anzeigt. Zu diesem Zweck kann der Umschaltmechanismus einen elektrischen Geber aufweisen, dessen Signal die Visierein­ richtung steuert bzw. umstellt.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten, schematischen Zeichnung beispielsweise noch näher erläu­ tert; in dieser zeigt:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Selbstladegewehr, im Längs­ schnitt,
Fig. 2 das Gewehr der Fig. 1 in Draufsicht,
Fig. 3 einen Schnitt längs Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt längs Linie IV-IV in Fig. 1,
Fig. 5 einen Schnitt längs Linie V-V in Fig. 1,
Fig. 6 einen Schnitt längs Linie VI-VI in Fig. 1, und
Fig. 7 einen Schnitt längs Linie VII-VII in Fig. 1,
Das gezeigte Selbstladegewehr weist ein Gehäuse 1 auf, in welchem nebeneinanderliegend ein Normalkaliberlauf 2 und ein Großkaliberlauf 3 so angeordnet sind, daß die Ausschuß­ öffnungen der jeweils zugeordneten Mündungsfeuerdämpfer genau nebeneinanderliegen.
Die Läufe sind nebeneinanderliegend achsparallel angeordnet und weisen an ihrem hinteren Ende jeweils ein Normalkali­ ber-Selbstladesystem 4 bzw. ein Großkaliber-Selbstladesy­ stem 5 auf, die in der Zeichnung nur angedeutet sind, und, in Längsrichtung des Gewehres gesehen, gegeneinander versetzt sind, da der Großkaliberlauf 3 kürzer ist als der Normal- bzw. Kleinkaliberlauf.
Dem Normalkaliber-Selbstladesystem 4 ist ein Ladehebel 6 zugeordnet, der an der rechten Seitenfläche des Gewehres angeordnet ist, während, diesem genau gegenüberliegend und auf gleicher Höhe mit diesem befindlich, auf der linken Seite des Gewehres ein Großkaliber-Ladehebel 7 angeordnet ist.
Dem Normalkaliber-Selbstladesystem 4 ist ein leicht ge­ krümmtes Stangenmagazin 8 zugeordnet, während, vor diesem liegend, dem Großkaliber-Selbstladesystem 5 ein Trommelma­ gazin 9 zugeordnet ist.
Auf dem Gehäuse 1 ist etwa in der Mitte zwischen den beiden Läufen 2, 3 eine optische Visiereinrichtung 10 angeordnet, die die Zieleinrichtung für beide Läufe 2, 3 bildet.
Unterhalb der Visiereinrichtung 10 befindet sich an der Unterseite des Gehäuses 1 eine Abzugseinrichtung 11, mit einem Abzug 12, einem Hahn 13 für das Normalkaliber-Selbst­ ladesystem 4 und einem Hahn 16 für das Großkaliber-Selbst­ ladesystem 5 (siehe besonders Fig. 7). Jedem Hahn 13, 16 ist ein eigenes Auslösegestänge (kein Bezugszeichen) zu­ geordnet.
Jedes dieser Auslösegestänge sowie der Abzug 12 sind von einer axial beweglichen Achse 18 durchsetzt, die die Schwenkachse des Abzugs 12 bildet, beiderseits des Waffen­ gehäuses übersteht, an jedem ihrer Enden eine knopfartige Verdickung trägt und bistabil durch eine Rast in jeder ihrer beiden Endlagen gehalten ist, in welcher die jeweils eine Verdickung gegen die eine Seite des Waffengehäuses anliegt und die gegenüberliegende Verdickung von der gegen­ überliegenden Seite des Waffengehäuses absteht.
Ein (nicht gezeigter) elektrischer Kontakt ist mechanisch mit der Schaltachse 18 und elektrisch mit der Visierein­ richtung 10 verbunden und schaltet diese in Übereinstimmung mit jener Endlage um, welche die Schaltachse 18 gerade einnimmt.
Auf der Schaltachse 18 ist eine an ihrer Außenseite längs­ verzahnte Hülse 17 axial unverschieblich, aber verdrehbar aufgenommen. In jeder Endlage der Schaltachse 18 durchsetzt diese Zahnhülse 17 eine zu ihre komplementär ausgebildete Bohrung im Abzug 12 und in jeweils nur einem der beiden Auslösegestänge, so daß durch Hin- und Herrasten der Schaltachse 18 die Zahnhülse 17 abwechselnd den Abzug 12 mit dem einen Hahn 13 oder dem anderen Hahn 16 verbindet.
Hierbei kann das Normalkaliber-Selbstladesystem 4 bei ent­ sprechender Einstellung eines hier nicht näher gezeigten Feuerwahlhebels im Dauerfeuer betätigt werden.
Bei der zweiten, in Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsform sind Elemente, die gleichartig denen der ersten Ausfüh­ rungsform der Fig. 1 und 2 sind, jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
In den Fig. 3 bis 7 sind Querschnitte gezeigt, die in Fig. 1 mit III-III bis VII-VII bezeichnet sind und die die An­ ordnung der Magazine 8, 9, der Läufe 2, 3, des Großkaliber­ verschlußes 15, des Normalkaliberverschlußes 15, der beiden Hähne 13, 16, sowie des Umschaltmechanismus 17, 18 verdeut­ lichen.

Claims (13)

1. Kombiniertes Selbstladegewehr, mit einem zum Verfeuern von Normalkaliber-Büchsenpatronen eingerichteten Selbstladesystem (4), vorzugsweise einem Sturmgewehr­ system, dem ein entsprechender Normalkaliber-Büchsen­ lauf (2) und eine Visiereinrichtung (10) zugeordnet sind, und mit einem zweiten, für ein größeres Kaliber eingerichteten Lauf (3), dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Lauf als Großkaliber-Büchsenlauf (3) ausge­ bildet ist, und daß dem Großkaliber-Büchsenlauf (3) ein Großkaliber-Selbstladesystem (5) zugeordnet ist.
2. Selbstladegewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß beide Läufe (2, 3) im wesentlichen nebenein­ anderliegend angeordnet sind.
3. Selbstladegewehr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die den beiden Läufen (2, 3) zugeordneten Ausschußöffnungen im wesentlichen nebeneinanderliegen.
4. Selbstladegewehr nach einem der Ansprüche 2 oder 3, da­ durch gekennzeichnet, daß jedes der Selbstladesysteme (4, 5) einen eigenen Ladehebel (6, 7) aufweist, von denen der eine an der einen Seite und der andere an der gegenüberliegenden Seite des Gewehres angeordnet ist.
5. Selbstladegewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Selbstladesystem (4, 5) ein eigener Hahn (13, 16) zugeordnet ist, daß für beide Selbstladesysteme (4, 5) nur ein einziger Abzug (12) zugeordnet ist, und daß zwischen den beiden Hähnen (13, 16) ein handbetätigbarer Umschaltmechanismus (17, 18) angeordnet ist.
6. Selbstladegewehr nach einem der Ansprüche 4 oder 5, da­ durch gekennzeichnet, daß beide Ladehebel (6, 7) in der Ruhelage im wesentlichen denselben Abstand zum hinteren Ende des Gewehres aufweisen.
7. Selbstladegewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine einzige Visiereinrichtung (10), die beiden Läufen (2, 3) und Systemen (4, 5) zugeordnet ist.
8. Selbstladegewehr nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Selbstladesyste­ men (4, 5) jeweils ein Ansteckmagazin (8, 9) zugeordnet ist, die beide an derselben Seite des Gewehres, bevor­ zugt an seiner Unterseite, angeordnet sind.
9. Selbstladegewehr nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß die beiden Ansteckmagazine (8, 9) hinterein­ anderliegend angeordnet sind.
10. Selbstladegewehr nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich­ net, daß das Ansteckmagazin für die Normalkaliber-Büch­ senpatronen als Stangenmagazin (8) ausgebildet ist, und daß das Ansteckmagazin für die Großkaliberpatrone als Trommelmagazin (9) ausgebildet ist.
11. Selbstladegewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da­ durch gekennzeichnet, daß der Normalkaliber-Büchsenlauf (2) für die Büchsenpatrone .233 oder eine Patrone mit ähnlichen Abmessungen eingerichtet ist, und daß der Großkaliber-Büchsenlauf (3) für eine Patrone mit einem Kaliber in der Größenordnung von 20-25 mm eingerichtet ist.
12. Selbstladegewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da­ durch gekennzeichnet, daß es mit einer Entfernungsmeß­ einrichtung versehen ist.
13. Selbstladegewehr nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich­ net, daß die Entfernungsmeßeinrichtung mit der als optisches Visiersystem ausgebildeten Visiereinrichtung (10) und einem Signalgeber gekoppelt ist, der ein Si­ gnal abgibt, das repräsentativ ist für das gerade mit der Abzugseinrichtung (11) verbundenen Selbstladesystem (4, 5).
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US1487801A (en) * 1920-07-14 1924-03-25 John D Pedersen Firearm
EP0294346A2 (de) * 1987-06-02 1988-12-07 PISCETTA, Armando Mehrzweckfeuerwaffe

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