DE10041945A1 - Vorrichtung für eine Handfeuerwaffe - Google Patents
Vorrichtung für eine HandfeuerwaffeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zufuhr von Patronen aus Magazinen in Handfeuerwaffen insbesondere in Gewehren mit einer Patronenzufuhreinrichtung, die von einem Röhrenmagazin die Patronen durch eine Einrichtung insbesondere Wippe/Löffel zum Lauf transportiert, und mit einem Verschluss, der die Patronen von der Patronenzufuhreinrichtung aufnimmt, in den Lauf schiebt und den Lauf verschließt. Die Einrichtung insbesondere Wippe/Löffel der Patronenzufuhreinrichtung ist aus dem Zwischenraum zwischen dem Röhrenmagazin und dem Schloßblech entfernbar und in diesem freien Zwischenraum ist ein Patronen-Einsteckmagazin einschiebbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zufuhr von Patronen aus Magazinen in
Handfeuerwaffen insbesondere in Gewehren mit einer
Patronenzufuhreinrichtung, die von einem Röhrenmagazin die Patronen durch
eine Einrichtung insbesondere Wippe/Löffel zum Lauf transportiert, und mit
einem Verschluss, der die Patronen von der Patronenzufuhreinrichtung
aufnimmt, in den Lauf schiebt und den Lauf verschließt.
Die von der amerikanischen Polizei verwendeten Vorderschaftrepetierflinten sind
mit Röhrenmagazinen und entsprechender Zufuhrvorrichtung ausgestattet, deren
Magazinkapazität in der Regel zwischen 4 und 6 Patronen beträgt. Im Ernstfall
dauert ein Nachladen solcher Waffen zu lange, so dass der Polizist nach
einmaligem Leerschießen seiner Flinte auf seine Kurzwaffe (Pistole oder
Revolver) angewiesen ist. Dies hat in der Vergangenheit zu verheerenden,
teilweise Aufsehen erregenden Verläufen von Feuergefechten geführt.
Es ist bekannt, einzelne Läufe von Handfeuerwaffen durch waffenseitig eindeutig
definierte Arten von Magazinen zu bewirtschaften. Wird ein formgünstiges
Röhrenmagazin verwendet, nimmt der Konstrukteur eine begrenzte Feuerkraft
und eine lange Nachladezeit in Kaut. Verwendet man auswechselbare
Einsteckmagazine, nimmt man nachteilige Waffenformen und ein ungünstiges
Handling - insbesondere beim Transport und beim ersten Zugriff - in Kauf.
Ferner ist nach Stand der Technik (US 5056252, US 4864758, US 5456153, US
5452533) bekannt, an ein Röhrenmagazin einer Repetier-Handfeuerwaffe
Einsteckmagazine mittels eines zusätzlich montierten Kastens als erweiternde
Einheit anzubringen. Dadurch wird die röhrenmagazineigene Kapazität
gemindert.
Die in den genannten Schriften vorgeschlagene Lösung, die Patronen zunächst
aus dem Einsteckmagazin dem Röhrenmagazin und von dort aus über die
Patronenzufuhreinrichtung dem Lauf zuzuführen, bedarf einer Reihe von
Modifikationen sowie zusätzlicher Teile und birgt durch den langen Weg ein
erhöhtes Störungsrisiko.
Außerdem kann der eingangs erwähnte, zusätzlich montierte Kasten das
Handling der Waffe unter Umständen lebensbedrohlich beeinträchtigen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Patronenzufuhrvorrichtung einer
Handfeuerwaffe mit Röhrenmagazin so zu gestalten, dass derselbe Lauf aus
zwei verschiedenartigen Magazinen bewirtschaftet werden kann, wobei ein
Wechsel zwischen den verschiedenen Magazinarten in Sekundenschnelle vor
sich gehen soll und die ursprüngliche Handlichkeit sowie die Kapazität der
beteiligten Magazinarten erhalten bleiben soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Einrichtung
insbesondere Wippe/Löffel der Patronenzufuhreinrichtung aus dem
Zwischenraum zwischen dem Röhrenmagazin und dem Schlossblech entfernbar
ist und in diesem freien Zwischenraum ein Patronen-Einsteckmagazin
einschiebbar ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Patronenzufuhrvorrichtung für Repetier-
Handfeuerwaffen mit deren Hilfe zusätzlich zum vorhandenen Röhrenmagazin
auch übliche Einsteckmagazine verwendet werden können. Die Vorteilhaftigkeit
des erfindungsgemäßen Systems ist in der beliebig erweiterbaren Ladekapazität
der Pumpgun zu sehen. Neben den ca. 6 Projektilen des eingebauten
Röhrenmagazins kann, bei Bedarf, wenn dieses leergeschossen ist, sehr schnell
auf übliche Einsteckmagazine zurückgegriffen werden. Das Handling der Waffe
ist ohne Einsteckmagazin nach wie vor gegeben, mit der Zusatzoption,
auswechselbare Einsteckmagazine benutzen zu können, ohne die Feuerkraft
durch aufwendiges Nachladen zu beeinflussen.
Mit der vorliegenden Innovation ausgerüstete Waffen bieten weiterhin alle
Vorteile der so stark etablierten Repetierflinten mit Röhrenmagazin, sind aber im
Fall eines Falles in Sekundenschnelle per Einsteckmagazin mit beispielsweise 5
oder 8 Patronen nachladbar, wobei dies durch Mitführen von weiteren handlichen
Einsteckmagazinen wiederholt werden kann.
Die erfindungsgemäße Lösung ist eine Erweiterung der
Patronenzufuhrvorrichtung einer Waffe mit Röhrenmagazin um einen
Freiheitsgrad. Bei der ersten der beiden favorisierten Varianten wird die
Zufuhrvorrichtung, genauer gesagt die Wippe und ihr Antrieb, gleitend im
Systemkasten gelagert, so dass eine Vor- und Rückbewegung möglich ist. In der
vorderen eingerasteten Position können die verschiebbaren Teile wie üblich
arbeiten, d. h. die Patronen aus dem Röhrenmagazin aufnehmen und dem Lauf
der Waffe zuführen. Befinden sich die beweglichen Teile in der hinteren
eingerasteten Position, ist der Platz frei für ein Einsteckmagazin, das durch eine
dafür vorgesehene Vorrichtung arretiert wird.
Bei der zweiten favorisierten Variante werden die obengenannten Teile in einen
Rahmen gefasst, der dann selbst als Einsteckmagazin verwendet wird. Die
Aufgabe dieses "Dienstleistungsmagazins" ist es, die Patronen aus dem
Röhrenmagazin aufzunehmen und dem Lauf der Waffe zuzuführen. In der Regel
wird es zu Beginn des Waffengebrauchs Verwendung finden, um die
Handlichkeit der Waffe beim ersten Zugriff beizubehalten. Ist das Röhrenmagazin
dann leergeschossen, wird die erfindungsgemäße Vorrichtung wie beispielsweise
bei Selbstladepistolen üblich, per Knopfdruck ausgeworfen und ein voll
geladenes, herkömmliches Einsteckmagazin nachgeführt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung auszugsweise in
senkrechten Schnitten dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen
Fig. 1 die Waffe ohne Patronen-Einsteckmagazin,
Fig. 2 die Waffe mit Patronen-Einsteckmagazin.
Eine handelsübliche Vorderschaftrepetierflinte mit Abzug 14 weist einen
geschlossenen Systemkasten 2 auf, in dem sich das Schloss mit
Abzugsmechanismus und Sicherung sowie der nicht dargestellte Verschluss mit
Repetiervorrichtung und die Patronenzufuhrvorrichtung 3-7 befinden. Die
Patronenzufuhrvorrichtung weist eine Wippe (Löffel) 3 mit einer Achse 4, einem
Antrieb 5 für die Wippe (Löffel), eine Feder 6 für den Antrieb und ein Gegenlager
7 mit Bahn 10 für die Feder auf. Unter dem Lauf 1 ist ein Röhrenmagazin 11
angebracht.
Beim Vorderschaftrepetierer wird durch Zurückziehen des Vorderschafts der
Verschluss geöffnet, der bei seiner Rückwärtsbewegung die vorher abgefeuerte
Patrone hinauszieht und das Schloss spannt. Ist der Verschluss in seiner
hinteren Position angelangt, wird eine Patrone 15 aus dem Röhrenmagazin 11
gelöst und durch Federkraft der Patronenzufuhrvorrichtung 3-7 zugebracht.
Durch Wiedervorziehen des Vorderschafts bringt die Patronenzufuhrvorrichtung
die Patrone 15 zum Lauf 1, der Verschluss führt sie ein und verriegelt den Lauf
zum Schuss nach hinten hin ab. Bei einer Selbstladewaffe ist dieser Vorgang
durch die Ausnutzung der im Schuss entstehenden, heißen Gase oder des
Rückstoßimpulses automatisiert.
Befindet sich im Röhrenmagazin 11 keine Patrone 15 mehr, so kann der Schütze
die Patronenzufuhrvorrichtung 3, 4, 5, 6, 7 über den Wechsler 12 im Langloch 8
von der vorderen einrastenden Position 19, in der die Patronenzufuhrvorrichtung
3, 4, 5, 6, 7 arbeitsfähig ist, in eine hintere einrastende Ruheposition 9 verlagern.
Hierzu weist das Langloch 8 an beiden Enden Ausnehmungen 9, 19 auf.
In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieser Vorgang
automatisiert, in dem durch Austritt der letzten Patrone 15 aus dem
Röhrenmagazin 11 der Wechsler 12 mit den Führungsstangen verbunden wird.
Der Systemkasten 2 ist dann zwischen Röhrenmagazin 11 und Schlossblech 13
von unten her offen, so dass in den hierdurch entstanden Zwischenraun, 21 ein
Einsteckmagazin 16, mit Aussparungen 17 (in denen die hier nicht dargestellten,
jetzt ohne Funktion arbeitenden Führungsstangen Auslauf finden) eingeführt
werden kann und an der Magazinhalterast 20 und der Führung 18 des
Schlossblechs 13 fixiert wird.
Die Funktion der Schusswaffe ist nun die gleiche wie eingangs beschrieben.
Lediglich werden die Patronen 15 nun von dem hier nicht dargestellten
Verschluss direkt aus dem Einsteckmagazin 16 dem Lauf 1 zugeführt.
Somit ist es möglich, den selben Lauf aus verschiedenartigen Magazinen zu
bewirtschaften, insbesondere aus Röhren- und Einsteckmagazinen, weil die
Zufuhrvorrichtung mindestens einen Freiheitsgrad mehr aufweist, als es für eine
der Magazinarten notwendig ist.
Den verschiedenen Bedürfnissen von Polizeibeamten und Sportschützen kann
durch unterschiedliche Varianten der Innovation Folge geleistet werden. So wird
beispielsweise für den Polizeimarkt eine Ausführung besonders interessant sein,
deren Zufuhrvorrichtung sich beim Wechsel der Magazinarten einfach, wie oben
beschrieben, in den Schlosskasten einzieht.
Den Ansprüchen von Sportschützen wird dagegen eine Ausführung besonders
gerecht, bei der die Zufuhrvorrichtung für das Röhrenmagazin als eine Art
"Dienstleistungsmagazin" konstruiert ist, das einem Gebrauch und seiner
äußeren Form nach als Einsteckmagazin abstrahiert werden kann und oben
bereits als "zweite favorisierte Variante" genauer beschrieben wurde. Der
Sportschütze führt also dem Lauf seiner Waffe Patronen entweder direkt über ein
herkömmliches Einsteckmagazin oder über die eingesteckte erfindungsgemäße
Zufuhrvorrichtung aus dem Röhrenmagazin zu. Diese Ausführung eignet sich
besonders dazu, in Kombination mit einem modifizierten Schlossblech, als
Nachrüstsatz angeboten zu werden.
1
Lauf
2
Systemkasten
3
Wippe
4
Achse für Wippe
5
Antrieb für Wippe
6
Feder für Antrieb
5
7
Gegenlager für Feder
6
8
Langloch
9
Lager für Ruheposition
10
Bahn für Gegenlager
7
11
Röhrenmagazin
12
Wechsler
13
Schlossblech
14
Abzug
15
Patrone
16
Einsteckmagazin
17
Aussparungen
18
Führung (am Schlossblech)
19
Lager für vordere Position
20
Magazinhalterrast (für den nicht dargestellten, herkömmlichen Magazinhalter)
21
Zwischenraum
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Zufuhr von Patronen (15) aus Magazinen in
Handfeuerwaffen insbesondere in Gewehren mit einer Patronenzufuhreinrichtung
(3-7), die von einem Röhrenmagazin (11) die Patronen durch eine Einrichtung
insbesondere Wippe/Löffel (3) zum Lauf (1) transportiert, und mit einem
Verschluss, der die Patronen von der Patronenzufuhreinrichtung aufnimmt, in den
Lauf schiebt und den Lauf verschließt, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung insbesondere Wippe/Löffel (3) der Patronenzufuhreinrichtung
aus dem Zwischenraum zwischen dem Röhrenmagazin und dem Schloßblech (13)
entfernbar ist und in diesem freien Zwischenraum (21) ein Patronen-
Einsteckmagazin (16) einschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Wippe (3) von einer vorderen Stellung, bei der sie in den Zwischenraum (21)
hineinreicht, in eine hintere Stellung, bei der sie den Zwischenraum freigibt,
verschieblich ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Achse (4) der Wippe (3) in einen Längsschlitz (8) (Langloch) oder in einer
Längsnut verschieblich ist, wobei die Achse in ihren zwei Endstellungen lösbar
arretiert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Längsschlitz (8) oder die Längsnut an mindestens einem Ende eine
Rastausnehmung (9, 19) für die Achse aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Wippe (3) aus der Patronenzufuhreinrichtung (3-7) entfernbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Wippe (3) von einem Kasten umgeben ist, der zusammen mit der Wippe gleich
einem Einsteckmagazin aus der Waffe insbesondere nach unten entfernbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass zumindest die oberste Patrone (15) im
Einsteckmagazin (16) in der Weise schräg liegt, dass das vordere Ende höher
liegt als der Patronenboden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die übrigen Patronen (15) im Einsteckmagazin (16) parallel zur obersten Patrone
liegen.
9. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Einsteckmagazin (16) in mindestens einer
Seitenfläche Ausnehmungen (17) aufweist, in die die Greifer ausweichen, die die
Patronenabgabe aus dem Röhrenmagazin (11) steuern.
10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Einsteckmagazin 16 als ein- bzw.
doppelreihiges Stangen-, Kasten- oder Trommelmagazin ausgebildet ist.
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