DE19712958C1 - Schaltvorrichtung - Google Patents
SchaltvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung mit einer
Kontaktanordnung nach den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
Aus der DE 37 25 860 A1 ist ein Leistungsschalter mit einer
Kontaktanordnung bekannt, die ein bewegliches an einem dreh
baren Kontaktarm angeordnetes Schaltstück und ein feststehen
des Schaltstück umfaßt, wobei ein Anschlag vorgesehen ist,
der die Bewegung des Kontaktarmes beim Öffnen des beweglichen
Schaltstückes begrenzt. Hat der Kontaktarm seine Endstellung
erreicht, wird ein Zurückfallen des Armes in die Schließstel
lung der Kontaktanordnung durch eine entsprechende mechani
sche Fangvorrichtung verhindert.
Nachteilig ist bei einer derartigen Schaltvorrichtung unter
anderem, daß beim Öffnen der Kontaktanordnung - insbesondere
bei hohen Schaltleistungen - die Gefahr besteht, daß der Kon
taktarm von dem Anschlag zurückgeworfen wird, bevor die me
chanische Fangvorrichtung wirkt, so daß die Kontaktanordnung
unbeabsichtigt wieder geschlossen wird.
Zwar sind bereits Schaltvorrichtungen bekannt, bei denen der
Anschlag mit einer Dämpfungsschicht versehen ist, so daß ein
Teil der Aufprallenergie absorbiert wird. Doch ist es bisher
mit vertretbarem Aufwand nicht gelungen, ein Zurückprellen
des Schaltstückes zu verhindern. Vielmehr wird durch die
Dämpfungsschicht die Rückprallgeschwindigkeit des Kontakt
armes lediglich reduziert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltvorrich
tung der eingangs erwähnten Art anzugeben, bei welcher der
Kontaktarm auch im Falle hoher Schaltleistungen beim Errei
chen seiner vorgegebenen Endstellung abgebremst wird, ohne
daß er anschließend von dem Anschlag zurückgeworfen wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, beson
ders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren
die Unteransprüche.
Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, als
Anschlag einen beweglichen Bremskörper zu verwenden, dessen
Material und Trägheit (d. h. träge Masse bzw. Trägheitsmoment)
derart auf den Kontaktarm abgestimmt ist, daß beim Auftreffen
des Kontaktarmes auf den Bremskörper ein Stoß ausgeführt
wird, derart, daß der Kontaktarm stark abgebremst und der
Bremskörper mit entsprechender Geschwindigkeit in eine vor
gegebene Richtung verschoben wird. Der Bremskörper kann gege
benenfalls anschließend nach Erreichen einer vorgegebenen
Wegstrecke durch entsprechende zusätzliche Mittel (z. B. einem
zweiten Anschlag oder einer Feder etc.) abgebremst werden.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, bei der
der Bremskörper durch einen zweiten Anschlag abgebremst wird,
ist zwischen dem Bremskörper und dem zweiten Anschlag ein
Dämpfungskörper vorgesehen, der nach dem Stoß des Schaltarmes
gegen den Bremskörper dessen Bewegung abbremst, sofern der
Bremskörper seinerseits in eine Ausgangslage zurückbewegt
wird. Dieser Dämpfungskörper kann vorzugsweise gleichzeitig
als Halteelement für den Bremskörper dienen.
Damit der Kontaktarm durch den sich zurückbewegenden Brems
körper nicht wieder angestoßen und zurückgeschwenkt wird, hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, für den Bremskörper einen
Rückanschlag vorzusehen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfin
dung ist vorgesehen, für den Bremskörper ein plastisch ver
formbares Material zu verwenden. Dadurch kann bereits beim
Anschlagen des Schaltstückes an den Bremskörper ein großer
Teil der Bewegungsenergie des Kontaktarmes bleibend absor
biert werden. Bei einer derartigen Ausführungsform kann
überdies die bleibende Verformung des Bremskörpers auf ein
fache Weise (etwa durch Verwendung eines Sichtfensters oder
durch Benutzung eines Drucksensors etc.) zur Lebensdauer
anzeige der Schaltvorrichtung genutzt werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungs
beispielen. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht der Kontaktanordnung einer erfin
dungsgemäßen Schaltvorrichtung mit zwei an einem
Kontaktarm angeordneten drehbaren Schaltstücken und
zwei den Enden des Kontaktarmes gegenüberliegenden
Bremskörpern, wobei sich die Kontaktanordnung in ihrer
geschlossenen Stellung befindet;
Fig. 2 den in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt, wobei der
Bremskörper in einem Dämpfungskörper gelagert ist;
Fig. 3 eine erfindungsgemaße Schaltvorrichtung mit einem Rück
anschlag zur Begrenzung der Prellbewegung des Bremskör
pers;
Fig. 4 die Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles
der Erfindung, bei dem der Bremskörper unter einem Win
kel von etwa 45° zur Bewegung des Kontaktarmes ver
schiebbar angeordnet ist und
Fig. 5 den Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung, bei dem der Bremskörper aus einem plastisch ver
formbaren Werkstoff besteht.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Leistungsschalter bezeichnet, der ein
Schaltkammergehäuse mit einer nur schematisch angedeuteten
Gehäusewand 2 und eine in dem Gehäuse angeordneten Kontakt
anordnung 3 umfaßt. Zum Anschluß des Leistungsschalters 1 an
einen entsprechenden Stromkreis sind zwei Anschlußklemmen 4,
5 vorgesehen, die über schleifenförmig ausgebildete schienen
förmige Leiter 6, 7 mit zwei festen Schaltstücken 8, 9 ver
bunden sind. Die festen Schaltstücke 8, 9 werden mittels
eines um eine Achse 10 drehbaren Kontaktarmes 11 überbrückt.
Dabei drücken die beiden Armhälften 12, 13 des drehbaren
Kontaktarmes 11 über bewegliche Schaltstücke 14, 15 gegen die
festen Schaltstücke 8, 9.
Zwischen der Gehäusewand 2 und den beiden Seiten des Kontakt
armes 11, die den beweglichen Schaltstücken 14, 15 gegenüber
liegen, sind jeweils ein Bremskörper (erster Anschlag) 16, 17
angeordnet. Die Bremskörper bestehen beispielsweise aus dem
gleichen Material wie der Kontaktarm (z. B. aus Kupfer). Die
Massen der beiden Bremskörper 16, 17 sind derart auf die Mas
se des Kontaktarmes 11 einschließlich der beweglichen Schalt
stücke 14, 15 abgestimmt, daß bei einer Öffnungsbewegung in
der durch die Pfeile 100 angedeuteten Richtung beim Auftref
fen des Kontaktarmes 11 auf den jeweiligen Bremskörper 16, 17
ein elastischer Stoß ausgeführt wird, derart, daß der Kon
taktarm 11 stark abgebremst (idealerweise völlig abgebremst)
und der jeweilige Bremskörper 16, 17 mit einer entsprechenden
Geschwindigkeit auf die Gehäusewand 2 zu verschoben wird. Die
Gehäusewand 2 ist in dem Aufprallbereich des jeweiligen
Bremskörpers 16, 17 als zweiter Anschlag 18, 19 zum Abbremsen
des Bremskörpers ausgebildet.
Wie aus Fig. 2 entnehmbar, ist der jeweilige Bremskörper 16,
17 vorzugsweise in einem Dämpfungskörper 20 aus einem nach
giebigen Werkstoff (vorzugsweise Gummi) gelagert, der nach
dem Stoß des Kontaktarmes 11 gegen den Bremskörper 16, 17
dessen Bewegung teilweise abbremst.
Um zu vermeiden, daß der Kontaktarm 11 durch die sich zurück
bewegenden Bremskörper 16, 17 wieder zurückgeschwenkt wird,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, für den jeweiligen
Bremskörper 16, 17 einen Rückanschlag vorzusehen.
Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel eines mit 21 bezeich
neten Rückanschlages zeigt die Fig. 3. Dabei wird der Rückan
schlag durch die innere Stufe einer Stufenausnehmung eines
entsprechenden Trägerteiles 22 gebildet.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beschrie
benen Ausführungsbeispiele beschränkt. So kann das Abbremsen
des Kontaktarmes mittels eines beweglichen Bremskörpers nicht
nur bei Verwendung von drehbaren, sondern auch bei Verwendung
von verschiebbaren Kontaktarmen erfolgen. Ferner kann als
Dämpfungskörper auch eine Feder mit entsprechender Charakte
ristik verwendet werden.
Außerdem muß der jeweilige Bremskörper nicht wie in den
Figuren dargestellt im Bereich der Kontaktarm-Enden angeord
net sein, sondern kann insbesondere im Hinblick auf die Rea
lisierung eines geraden zentralen Stoßes des stoßenden und
des gestoßenen Körpers derart angeordnet sein, daß die Stoß
richtung mit der Verbindungslinie der Mittelpunkte von Kon
taktarm (bzw. Kontaktarmhälfte) und Bremskörper zusammen
fällt.
Der Bremskörper muß sich auch nicht zwingend in Richtung der
Öffnungsbewegung des Kontaktarmes verschieben, sondern kann
sich - wenn dieses z. B. aus Platzgründen erforderlich sein
sollte - auch in eine andere Richtung bewegen. Ein entspre
chendes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 4 dargestellt.
Dabei ist mit 11' ein um eine Achse 10' schwenkbarer Kontakt
arm bezeichnet, welcher bei seiner Öffnungsbewegung derart
gegen einen durch eine Führung 23 abgestützten Bremskörper
16' schlägt, daß dieser schräg nach außen entlang der Führung
23 verschoben wird.
Ferner muß es sich bei dem Material des Bremskörpers auch
nicht zwingend um lediglich elastisch verformbares Material
handeln. Vielmehr kann der Bremskörper mindestens teilweise
auch plastisch verformbar sein. Als Material kann in diesem
Fall beispielsweise Blei verwendet werden. Dadurch wird be
reits beim Anschlagen des Schaltstückes an den Bremskörper
ein großer Teil der Bewegungsenergie des Kontaktarmes blei
bend absorbiert. Bei einer derartigen Ausführungsform kann
überdies die bleibende Verformung des Bremskörpers auf
einfache Weise zur Lebensdaueranzeige der Schaltvorrichtung
genutzt werden. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel einer
Anordnung mit einem Bremskörper aus plastisch verformbaren
Material gibt die Fig. 5 wieder.
Dabei sind der nur schematisch angedeutete Kontaktarm mit 24
und der plastisch verformbare Bremskörper mit 25 bezeichnet.
Auf der dem Kontaktarm 24 abgewandten Seite ist ein Verfor
mungsraum 26 vorgesehen, in den der Bremskörper bei einem
Auftreffen des Kontaktarmes ausweichen kann (gestrichelte
Linie).
1
Leistungsschalter, Schaltvorrichtung
2
Gehäusewand
3
Kontaktanordnung
4
,
5
Anschlußklemmen
6
,
7
Leiter
8
,
9
feste Schaltstücke
10
,
10
' Achse
11
,
11
' Kontaktarm
12
,
13
Armhälfte
14
,
15
bewegliche Schaltstücke
16
,
16
',
17
Bremskörper, erster Anschlag
18
,
19
zweiter Anschlag, Mittel
20
Dämpfungskörper, Mittel
21
Rückanschlag
22
Trägerteil
23
Führung
24
Kontaktarm
25
Bremskörper, erster Anschlag
26
Verformungsraum
100
Pfeil
Claims (12)
1. Schaltvorrichtung mit einer Kontaktanordnung (3), mit
mindestens einem beweglichen an einem dreh- oder ver
schiebbaren Kontaktarm (11; 11'; 24) angeordneten Schalt
stück (14, 15) und mindestens einem feststehenden Schalt
stück (8, 9), wobei die Schaltvorrichtung (1) mindestens
einen ersten Anschlag (16, 17; 16'; 25) umfaßt, der die
Bewegung des Kontaktarmes (11; 11'; 24) beim Öffnen der
Kontaktanordnung (3) begrenzt, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem ersten Anschlag (16, 17; 16'; 25) um
einen als ganzes beweglich angeordneten Bremskörper
handelt und daß das Material und die Trägheit des Kon
taktarmes (11; 11'; 24) einschließlich des beweglichen
Schaltstückes (14, 15) einerseits und des Bremskörpers
(16, 17; 16'; 25) andererseits derart gewählt sind, daß
beim Auftreffen des Kontaktarmes (11) auf den Bremskör
per (16, 17; 16'; 25) ein Stoß ausgeführt wird, derart, daß
der Kontaktarm (11; 11'; 24) abgebremst und der Bremskör
per (16, 17; 16'; 25) bewegt wird.
2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß Mittel (18, 19; 20) vorgesehen sind, die die
durch den Stoß mit dem Kontaktarm (11, 11') verursachte
Bewegung des Bremskörpers (16, 17; 16') abbremsen und
anschließend eine Bewegung des Bremskörpers (16, 17; 16')
in seine Ausgangslange bewirken.
3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß es sich bei den Mitteln (18, 19; 20) zum Abbrem
sen des sich bewegenden Kontaktarmes (11; 11') um einen
zweiten Anschlag (18, 19), eine Feder oder einen ortsfest
angeordneten Dämpfungskörper (20) handelt.
4. Schaltvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung (1) einen Rück
anschlag (21) umfaßt, der die Bewegung des Bremskörpers
(16, 17; 16') in Richtung auf den Kontaktarm (11) be
grenzt.
5. Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Bremskörper (16, 17; 16')
aus einem elastisch verformbaren Werkstoff besteht.
6. Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Bremskörper (25) aus einem
plastisch verformbaren Werkstoff besteht, der bei dem
Stoß mit dem Kontaktarm (24) einen Großteil der Bewe
gungsenergie des Kontaktarmes bleibend absorbiert.
7. Schaltvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Bremskörper (25) aus Blei besteht.
8. Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bremskörper (16, 17; 16';
25) durch eine Führung derart abgestützt ist, daß er
nach dem Stoß mit dem Kontaktarm (11; 11'; 24) in Stoß
richtung bewegt wird.
9. Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die für den Stoß relevanten
Trägheiten von Kontaktarm (11; 11'; 24) und Bremskörper
(16, 17; 16'; 25) etwa gleich sind.
10. Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß es sich bei der Schaltvorrich
tung (1) um einen Pol eines Leistungsschalters mit zwei
feststehenden Schaltstücken (8, 9) und zwei beweglichen
Schaltstücken (14, 15) pro zu schaltenden Pol handelt,
wobei die beweglichen Schaltstücke (14, 15) an den beiden
gegenüberliegenden Enden des Kontaktarmes (11) befestigt
sind und jedem Ende des Kontaktarmes (11) ein Bremskör
per (16, 17) zugeordnet ist.
11. Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der Kontaktarm (11) um eine
mittig gelegene Achse (10) schwenkbar ist.
12. Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der Kontaktarm linear bewegbar
ist.
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