DE19710377C2 - Vorrichtung zur verzögerten Betätigung eines Ventils - Google Patents
Vorrichtung zur verzögerten Betätigung eines VentilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur verzögerten Betätigung eines Ventils,
insbesondere in Verbindung mit einer Feuerlöschanlage, wobei die Verzögerungszeit
durch eine elektro-mechanisch betriebene Verzögerungseinrichtung einstellbar ist, die aus
einer mototrisch betriebenen Gewindespindel mit einer nicht mitdrehenden
Gewindemutter, mit einem, einen Riegel betätigenden Mitnehmerstift besteht, und die
Verzögerungseinrichtung mittels einer Auslösevorrichtung auf ein Öffnungselement des
Ventils einwirkt, wobei der Auslösevorrichtung ein von der Verzögerungseinrichtung
arretierbares Sperrelement zugeordnet ist, das nach Ablauf der Verzögerungszeit
freigegeben wird und damit das Öffnungselement betätigt.
Eine derartige Vorrichtung ist bekannt (DE 40 05 777 C1) und ist in einer
Feuerlöschanlage Bestandteil einer Brandmeldezentrale. Mit dieser Vorrichtung soll die
Sicherheit für das Öffnen des Ventils im Brandfalle nach einer vorgeschriebenen
Verzögerungszeit um ein Vielfaches erhöht und die Gefahr des unbeabsichtigten
Auslösens, als Folge von Induktivitäten, Blitzen oder dergleichen, vermieden werden. Die
Sicherheit ist nur gewährleistet, wenn die Vorrichtung ordnungsgemäß erstellt und
vorschriftsmäßig montiert ist. Zur Gewährleistung dieser Vorgaben liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zu schaffen, die werkstattmäßig herstellbar und
auf der Baustelle mit einfachsten Mitteln montierbar ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Riegel mit dem Sperrelement und die
Gewindespindel mit der Gewindemutter in einem Gehäuse mit Deckel untergebracht
sind, wobei die Gewindespindel durch eine Seitenwand des Gehäuses geführt und mit
dem am Gehäuse angeflanschten Motor verbunden ist, daß das Sperrelement durch die
Rückwand des Gehäuses geführt und dort mit der Auslösevorrichtung verbunden ist.
Mit dieser Maßnahme wird eine funktionstüchtige und einfache Vorrichtung geschaffen,
die jederzeit die erforderlichen Kriterien des Brandschutzes erfüllt.
Mit der einfachen werkstattmäßig hergestellten Vorrichtung läß sich auch mit einfachsten
Mitteln eine Kontrolle und Überwachung der Einrichtung durchführen. Die Vorrichtung
läßt sich mit einfachsten Mitteln in der Weise erweitern, daß ein Schalter zum Betätigen
des Motors, ein Schalter zur Überwachung der Stellung der Gewindemutter, sowie ein
Notschalter vorgesehen sind.
Einzelheiten der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher
beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht auf das geöffnete Gehäuse,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie A-B in Fig. 1,
Fig. 3 eine Einzeldarstelltung des Riegels in Vorderansicht
und Draufsicht,
Fig. 4 eine Einzeldarstellung der Gewindemutter
in zwei Ansichten,
Fig. 5 einen Schnitt gemäß Linie C-D in Fig. 2,
Fig. 6 eine Einzeldarstellung des Sperrelementes,
Fig. 7 eine weitere Ansicht auf das geöffnete Gehäuse.
Die wesentlichen Merkmale der Vorrichtung 1 sind die Verzögerungseinrichtung 2, die
Auslösevorrichtung 3, das Öffnungselement 4 für das Ventil 7, das Sperrelement 5 und
der Kraftübersetzer 6.
In einem Gehäuse 8, das mit einem Deckel 9 mittels Deckelbefestigungen 12
verschließbar ist, sind die Verzögerungseinrichtung 2 und das Sperrelement 5
untergebracht. Ein Motor 14 ist mittels eines Motorflansches 15 an die Seitenwand 10
des Gehäuses 8 angeflanscht. Der Flansch 15 und die Seitenwand 10 sind mit Bohrungen
34 und 35 versehen, durch die eine Gewindespindel 16 geführt ist. Diese ist einerseits mit
dem Motor 14 verbunden und andererseits mit einer Gewindemutter 17 mit
Gewindebohrung 20 und einem Mitnehmerstift 18 versehen. In die Seitenwand 36 des
Gehäuses 8 ist eine Ausnehmung 29 eingelassen, in die das eine Ende eines Riegels 21
der Verzögerungseinrichtung 2 geführt ist. An der anderen Stirnfläche des Riegels 21 ist
eine Bohrung 26 vorgesehen, in die eine Führungsstange 27 eingelassen ist, die in einer
Führungsöffnung 28 der Seitenwand 10 geführt ist. Der Riegel 21 besteht aus einem
Riegelkörper 22 mit einem an der Unterfläche 48 abgewinkelten Anschlag 23, an den der
Mitnehmerstift 18 der Gewindemutter 17 angreifbar ist. Außerdem ist der Riegelkörper
22 mit einem Langloch 24 versehen, durch das das als Bolzen 30 ausgebildete
Sperrelement 5 hindurchführbar ist. Das eine Ende des Bolzens 30 ist durch eine Öffnung
37 in der Rückwand 11 des Gehäuses 8 nach außen geführt. Das andere Ende ist mit
einem vergrößerten Bolzenkopf 31 versehen, der so angeordnet ist, daß er an einer
Schrägfläche 25 der Oberfläche 47 des Riegels 21 anliegt. Fernerhin ist der Bolzenkopf
31 in einer Lageröffnung 33 eines Führungsnockens 32 des Deckels 9 gelagert. Mit
dieser Anordnung ist eine absolut einwandfreie Verzögerungseinrichtung geschaffen, die
das Sperrelement 5 jederzeit in einem funktionstüchtigen Zustand hält. Damit das
Sperrelement 5 nicht unbeabsichtigt ausgelöst werden kann, ist der Bolzen 30 noch mit
einer Sperrscheibe 38 und der Mitnehmerstift 18 der Gewindemutter 17 mit einer
Ausnehmung 19 versehen. Die Ausnehmung 19 ist im Bereitschaftszustand der
Vorrichtung 1 am Bolzen 30 angelegt, womit verhindert wird, daß das Sperrelement 5
ungewünscht die Auslösevorrichtung 3 entriegelt.
In der Zeichnung Fig. 1 und 2 ist die Verzögerungseinrichtung 2 im Bereitschaftszustand
und damit in der Sperrstellung dargestellt. Im Brandfalle wird der Motor 14 über die
nicht dargestellte Brandmeldezentrale betätigt, so daß jetzt die in der Gewindebohrung
20 sitzende Gewindespindel 16 die Gewindemutter 17 antreibt, die in Richtung auf den
Motor 14 hin bewegt wird. Aufgrund der Gewindesteigung der Gewindespindel 16 und
ihrer Drehzahl ist die Verzögerungszeit einstellbar. Nach Ablauf der Verzögerungszeit
erreicht der Mitnehmerstift 18 den Anschlag 23 des Riegels 21 und verschiebt diesen
ebenfalls in Richtung auf den Motor 14. Aufgrund der Schrägfläche 25 des Riegels 21
wird der von einer Feder 39 gehaltene Bolzenkopf 31 des Sperrelementes 5 in Richtung
auf den Deckel 9 geschoben. Nachdem die Sperrwirkung des Mitnehmerstiftes 18
aufgehoben ist, kann auch die Sperrscheibe 38 mit verschoben werden. Das Sperrelement
5 wird so weit verschoben, daß die arretierende Kraft auf einen Hebel 40 der
Auslösevorrichtung 3 aufgehoben wird. Eine unter Spannung stehende Feder 41 bewegt
den auf einer Welle 42 gelagerten Hebel 40 nach oben, so daß auch die Arretierwirkung
des Arretierhebels 43 auf die Feder 45 des Kraftübersetzers 6 aufgehoben wird. Damit
wird die Betätigungsstange 44 des Öffnungselementes 4 in Richtung auf den
Betätigungshebel 46 bewegt, wodurch das Ventil 7 geöffnet und damit der
Löschvorgang eingeleitet wird. Die Auslösevorrichtung 3 kann in einem gesonderten
Gehäuse 13 untergebracht werden, das wiederum zusammen mit dem Gehäuse 8 für die
Verzögerungseinrichtung 2 zu einer kompakten Einheit verbunden werden kann.
Im Gehäuseraum 66 sind drei Schalter 60, 62 und 64 mit Kontakten 61, 63 und 65
untergebracht. Der Schalter 60 gibt den Befehl an den Motor 14, diesen abzuschalten,
wenn das Ventil 7 geöffnet ist. Der Hebel 40 ist mit der Welle 42 befestigt, so daß sich
die Welle 42 nach Freigabe und Verschwenken des Hebels 40 mitdreht. Die Welle 42 ist
durch eine Bohrung 57 des Gehäuses geführt und trägt am gehäuseseitigen Ende einen
Excenter 58, der einem in einem Lager 67 gelagerten Betätigungshebel 59 zugeordnet
und so angeordnet ist, daß er den Kontakt 61 des Schalters 60 betätigen kann. Wird der
Hebel 40 entriegelt und damit die Welle 42 mit dem Excenter 58 verschwenkt, wird der
Druck auf den Kontakt 61 aufgehoben. Über den Schalter 60 erhält jetzt der Motor 14
den Befehl zum Anhalten. Wird die Vorrichtung 1 wieder in Bereitschaftsstellung
gebracht und der Hebel 40 in die Ursprungslage zurückgesetzt, wird gleichzeitig der
Excenter 58 ebenfalls wieder in die Ausgangsposition gebracht und damit der Kontakt 61
geschlossen. Dadurch wird der Motor 14 wieder betätigt und die Gewindemutter 17 in
ihre Bereitschaftsstellung gebracht. Der Schalter 62 mit seinem Kontakt 63 ist so
angeordnet, daß der Kontakt 63 mit der Schräge 56 am Mitnehmerstift 18 der
Gewindemutter 17 angreift. Wird die Gewindemutter 17 nach dem Anschalten des
Motors 14 aus der Bereitschaftsstellung herausgefahren, öffnet der Kontakt 63 und zeigt
damit an, daß die Gewindemutter 17 bewegt wurde und nicht mehr in
Bereitschaftsstellung ist. Wird die Gewindemutter 17 wieder in Bereitschaftsstellung
gefahren, wird der Kontakt 63 geschlossen und dadurch der Motor 14 über den Schalter
62 wieder abgeschaltet.
Der Schalter 64 ist als Notschalter vorgesehen. Er überwacht die Funktionsfähigkeit des
Schalters 60 bzw. die Funktionstüchtigkeit des Riegels 21, z. B. wenn dieser klemmt oder
andere Störeinflüsse auftreten. Der Kontakt 65 liegt an der Fläche der Ausnehmung 54
des Riegels 21 an und wird betätigt, wenn die Schrägfläche 55 den Kontakt erreicht. Es
kann somit die sichere Funktion des Riegels 21 für das Öffnen des Ventils 7, als auch für
die Rückstellung im Falle einer erneuten Bereitschaft überwacht werden.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur verzögerten Betätigung eines Ventils, insbesondere in
Verbindung mit einer Feuerlöschanlage, wobei die Verzögerungszeit durch eine
elektro-mechanisch betriebene Verzögerungseinrichtung einstellbar ist, die aus
einer motorisch betriebenen Gewindespindel mit einer nicht mitdrehenden
Gewindemutter mit einem, einen Riegel betätigenden Mitnehmerstift besteht und
die Verzögerungseinrichtung mittels einer Auslösevorrichtung auf ein
Öffnungselement des Ventils einwirkt, wobei der Auslösevorrichtung ein von der
Verzögerungseinrichtung arretierbares Sperrelement zugeordnet ist, das nach
Ablauf der Verzögerungszeit freigegeben und damit das Öffnungselement
betätigt, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (21) mit dem Sperrelement (5)
und die Gewindespindel (16) mit der Gewindemutter (17) in einem Gehäuse (8)
mit Deckel (9) untergebracht sind, wobei die Gewindespindel (16) durch eine
Seitenwand (10) des Gehäuses (8) geführt und mit dem am Gehäuse (8)
angeflanschten Motor verbunden ist, daß das Sperrelement (5) außerhalb des
Gehäuses (8) mit der Auslösevorrichtung (3) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (21) aus
einem Riegelkörper (22) mit einem abgewinkelten Anschlag (23) besteht, an den
der Mitnehmerstift (18) der Gewindemutter (17) angreifbar ist und der
Riegelkörper (22) mit einem Langloch (24) zur Aufnahme des bolzenförmigen
Sperrelementes (5) und einer Schrägfläche (25) zur Anlage an das Sperrelement
(5) versehen ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Riegel (21) einerseits in einer Ausnehmung (29) des Gehäuses (8) gelagert und
andererseits mit einer Führungsstange (27) verbunden ist, die in einer
Führungsöffnung (28) in der Seitenwand (10) des Gehäuses (8) geführt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sperrelement (5) aus einem Bolzen (30) mit einem Bolzenkopf (31) gebildet ist,
der im Deckel (9) des Gehäuses (8) gelagert und an der Schrägfläche (25) des
Riegels (21) anliegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (30) mit
einer Sperrscheibe (38) versehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mitnehmerstift (18) der Gewindemutter (17) eine den Bolzen (30) des
Sperrelementes (5) arretierende Ausnehmung (19) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auslösevorrichtung (3) in einem Gehäuse (13) untergebracht ist, das mit dem
Gehäuse (8) zu einer Einheit verbindbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auslösevorrichtung (3) aus einem auf einer Welle (42) befestigten Hebel (40)
besteht, an den ein Arretierhebel (43) befestigt ist, der eine Feder (45) mit einer
Betätigungsstange (44) des Kraftübersetzers (6) arretiert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (42) in
einer Bohrung (57) des Gehäuses (8) gelagert ist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Betätigungsstange (44) dem Öffnungshebel (46) des Ventils (7) zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß am
gehäuseseitigen Ende der Welle (42) innerhalb des Gehäuses (8) ein Excenter
(58) befestigt ist, der einen Betätigungshebel (59) zum Betätigen eines Kontaktes
(61) eines Schalters (60) zugeordnet ist, der den Motor (14) an- und abschaltet.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mitnehmerstift (18) an der Unterseite eine Schräge (56) aufweist, die einem
Kontakt (63) eines Schalters (62) zugeordnet ist, der die Bewegung der
Gewindespindel (17) überwacht und anzeigt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenfläche (50) des Riegels (21) eine eine Schrägfläche (55) bildende
Ausnehmung (54) aufweist, die einem Kontakt (65) eines Notschalters (64)
zugeordnet ist.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schalter (60, 62, 64) innerhalb des Gehäuseraumes (66) untergebracht sind.
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