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Die
Erfindung betrifft ein chirurgisches Skalpell mit einem Griff und
einer in diesen lösbar
eingesetzten Skalpellklinge, die mit einem plattenförmigen Fuß in einen
nach vorn und zur Seite hin offenen Längsschlitz des Griffes eintaucht,
wobei der geschlitzte Bereich des Griffes von einer auf den Griff aufschraubbaren Überwurfhülse überfangen
ist, welche die beiderseits des Längsschlitzes angeordneten Hälften des
Griffes spannzangenartig gegeneinander verschiebt und dadurch die
Skalpellklinge zwischen diesen Hälften
im Klemmsitz einspannt.
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Bei
Skalpellen, insbesondere bei Mikroskalpellen, ist es bekannt, in
einem Griff eines Skalpells lösbar
Skalpellklingen einzusetzen, so daß verbrauchte Skalpellklingen
leicht ausgewechselt werden können.
Es ist natürlich
auch möglich,
Skalpellklingen unterschiedlicher Geometrie zu verwenden, so daß der Chirurg
das Skalpell optimal an die jeweiligen Erfordernisse einer Operation
anpassen kann.
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Bei
einem bekannten Skalpell werden die Skalpellklingen im Griff dadurch
gehalten, daß im Griff
eine Spannzange in axialer Richtung verschiebbar angeordnet ist,
die durch ein Zugglied im Griff von dessen Rückseite her verschoben werden
kann. Beim Einziehen der Spannzange in den Griff wird die Skalpellklinge
in der Spannzange im Klemmsitz festgespannt. Der Konstruktionsaufwand
eines solchen Skalpells ist relativ groß.
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In
der
US 4,844,070 A ist
eine Halterung für eine
Skalpellklinge beschrieben, bei welcher eine Zentrierung der Skalpellklinge
beim Einsetzen in einen Aufnahmeschlitz des Griffes nur dadurch
erfolgt, daß eine
auf den Griff aufschraubbare Überwurfhülse die
Skalpellklinge umgreift. Nur bei genauer dimensionsmäßiger Abstimmung
von Überwurfhülse und Skalpellklinge
kann daher eine einwandfreie Zentrierung gewährleistet werden.
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Es
ist aus der
US 3,964,163 auch
bekannt, die Zentrierung eines chirurgischen Sägeblattes durch einen pyramidenförmigen Vorsprung
an einer Halterung des Sägeblattes
zu erreichen, dieser pyramidenförmige
Vorsprung greift in eine entsprechende Ausnehmung des Sägeblattes
ein. Dazu ist es aber notwendig, daß das Sägeblatt in entsprechender Weise
angepaßt
ist, außerdem
muß die
Halterung selbst entsprechend bearbeitet sein.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein chirurgisches Skalpell der gattungsgemäßen Art
so auszubilden, daß mit
geringerem konstruktiven Aufwand eine sichere Festlegung der Skalpellklinge
im Griff ermöglicht
wird, wobei gleichzeitig auch das Einsetzen der Skalpellklinge vereinfacht
werden soll.
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Diese
Aufgabe wird bei einem chirurgischen Skalpell der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß am
Boden des Längsschlitzes
eine Zentriervertiefung zur Aufnahme des Fußes der Skalpellklinge vorgesehen
ist, wobei die Zentriervertiefung in einem plättchenförmigen Einsatz am Boden des
Längsschlitzes
angeordnet ist.
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Bei
einer solchen Ausgestaltung kann eine Skalpellklinge in sehr einfacher
Weise in den Griff eingesetzt werden. Es genügt dazu, die Skalpellklinge
mit dem plattenförmigen
Fuß in
den Längsschlitz des
Griffes einzuschieben, bis der Fuß in die Zentriervertiefung
eintaucht und dadurch am Boden des Längsschlitzes zwangsläufig zentriert
wird. Anschließend
wird eine Überwurfhülse über die
Skalpellklinge und den vorderen Teil des Griffes geschoben und auf dem
Griff festgelegt. Dadurch wird die Skalpellklinge in axialer Richtung
in dem Längsschlitz
fixiert, außerdem
ergibt sich auch eine Festlegung in radialer Richtung. Diese Festlegung
kann in axialer Richtung beispielsweise dadurch erfolgen, daß die Überwurfhülse an einer
Verbreiterung der Skalpellklinge anliegt und die Skalpellklinge über diese
Verbreiterung in die Zentriervertiefung hineindrückt. Bei dieser Konstruktion
läßt sich
bereits ohne Aufschrauben der Überwurfhülse allein
durch das Einsetzen des Skalpells in den Schlitz eine gewisse Zentrierung
erreichen, da die Skalpellklinge mit dem Fuß in die Zentriervertiefung
am Boden des Schlitzes eingreift. Dadurch ist es für den Benutzer
einfacher, nach dem Einführen
der Skalpellklinge die Überwurfhülse aufzuschrauben,
es ist auch sichergestellt, daß die
Skalpellklinge vor dem Aufsetzen der Überwurfhülse nicht seitlich aus dem
Schlitz herausrutschen kann.
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Dadurch,
daß die
Zentriervertiefung in einem separaten, plättchenförmigen Einsatz angeordnet ist, ergibt
sich eine ganz erhebliche Vereinfachung der Herstellung und auch
eine Nachrüstmöglichkeit
für bereits
vorhandene Skalpellgriffe.
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Günstig ist
es dabei, wenn die Hälften
des Griffes schräg
verlaufende Anlageflächen
aufweisen, an denen beim Aufsetzen der Überwurfhülse Teile derselben zur Anlage
kommen und beim weiteren axialen Verschieben der Überwurfhülse die
Hälften gegeneinanderspannen.
Dadurch kann der Benutzer die Klemmkraft einfach festlegen, mit
der die Skalpellklinge eingespannt ist, diese hängt nämlich davon ab, wie weit die Überwurfhülse in axialer
Richtung auf den Griff aufgeschoben ist, beispielsweise wie fest die Überwurfhülse auf
den Griff aufgeschraubt wird.
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Es
ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Hälften einen federnden Abschnitt
mit reduziertem Querschnitt aufweisen, an dem die Hälften federnd
gegeneinander verschwenkbar sind.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, daß die
Skalpellklinge im vorderen Bereich des Längsschlitzes seitlich mindestens
bis an den Rand desselben heranreicht und mit ihren Seitenkanten
dort an der Innenseite der Überwurfhülse anliegt.
Dadurch wird die Skalpellklinge einerseits in der Zentriervertiefung
seitlich geführt
und andererseits in diesem Anlagenbereich an der Überwurfhülse, der
in axialer Richtung von der Halterung in der Zentriervertiefung
entfernt ist. Vorzugsweise befindet sich dieser Anlagebereich am
vorderen Ende des Griffes bzw. der Überwurfhülse.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Zentriervertiefung in dem plättchenförmigen Einsatz
auf dessen dem Boden des Schlitzes abgewandter Seite im Querschnitt
U-förmig
ausgebildet.
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Es
ist günstig,
wenn der plättchenförmige Einsatz
den Boden des Schlitzes vollständig
ausfüllt.
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Die
nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Skalpells mit Skalpellklinge und Überwurfhülse vor dem
Zusammensetzen und
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2 eine
Schnittansicht längs
Linie 2-2 in 1 nach dem Zusammensetzen.
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Das
in der Zeichnung dargestellte Skalpell umfaßt einen Griff 1 mit
einem Halteabschnitt 2, einem sich daran anschließenden,
zylindrischen, außenseitig
profilierten Griffabschnitt 3 und einer stabförmigen,
leicht konisch zulaufenden Verlängerung 4.
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Der
Halteabschnitt 2 ist im wesentlichen zylindrisch ausgebildet
und weist einen geringeren Außendurchmesser
auf als der Griffabschnitt 3. An den Griffabschnitt 3 schließt sich
zunächst
ein Außengewinde 5 an,
von der Stirnseite her ist der Halteabschnitt 2 durch einen
zur Stirnseite hin und zu den Seiten hin offenen, zentralen Längsschlitz 6 in
zwei Hälften 7 unterteilt.
Die Hälften 7 verjüngen sich
zum freien Ende hin über
eine konische Anlagefläche 8 zu einem
wiederum zylindrischen, kugelig abgerundeten Ende 9.
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In
den Längsschlitz 6 ist
ein plättchenförmiger Einsatz 10 eingeschoben,
der am Boden 11 des Längsschlitzes 6 anliegt
und den Längsschlitz 6 im bodennahen
Bereich vollständig
ausfüllt,
das heißt der
Einsatz 10 reicht seitlich bis an den Außenmantel des
zylindrischen Halteabschnittes 2 heran. Auf der dem Boden 11 abgewandten
Seite weist der Einsatz 10 einen U-förmigen Querschnitt auf, das
heißt
es bildet sich eine mittige Zentriervertiefung 12 aus,
die in Richtung auf das Ende 9 offen ist. Der Einsatz 10 ist am
Boden des Längsschlitzes 6 festgelegt,
beispielsweise durch Schweißpunkte 13.
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In
den Längsschlitz 6 ist
eine plattenförmige Skalpellklinge 14 mit
ihrem rückwärtigen,
als Fuß 15 bezeichne ten
Teil eingesetzt, und zwar derart, daß der Fuß 15 in die Zentriervertiefung 12 eintaucht,
deren Breite der Breite des Fußes 15 entspricht.
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Von
der Vorderseite her wird über
dies Skalpellklinge 14 eine Überwurfhülse 15 geschoben, durch
deren Innenraum die Skalpellklinge 14 hindurchtritt. Diese Überwurfhülse 16 wird
mit einem Innengewinde 17 auf das Außengewinde 5 des Halteabschnittes 2 aufgeschraubt.
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Der
Innenraum 18 der Überwurfhülse ist
zunächst
in dem an das Innengewinde 17 anschließenden Bereich zylindrisch
ausgebildet und entspricht im wesentlichen dem Außendurchmesser
des Halteabschnittes 2. Dieser zylindrische Abschnitt 19 geht über in einen
sich konisch verjüngenden
Abschnitt 20, der im wesentlichen komplementär zum Verlauf der
Anlagefläche 8 der
beiden Hälften 7 ausgebildet ist.
Daran schließt
sich ein weiterer zylindrischer Abschnitt 21 an, dessen
Durchmesser dem Durchmesser der Hälften 7 im Bereich
des Endes 9 entspricht. Auf diese Weise liegt die aufgeschraubte Überwurfhülse 16 über die
gesamte Länge
des Längsschlitzes 6 hinweg
im wesentlichen dicht an dessen Seitenkanten an, außerdem spannt
die Überwurfhülse 16 die beiden
Hälften 7 dadurch
gegeneinander, daß beim Aufschrauben
der konische Abschnitt 20 an der ebenfalls konischen Anlagefläche 8 anliegt.
Um das Zusammenspannen der beiden Hälften 7 zu erleichtern,
sind in den beiden Hälften 7 seitliche
Ausnehmungen 22 eingearbeitet, die eine Materialreduzierung
der Hälften 7 erzeugen
und dadurch in diesem Bereich eine federnde Verformung des Materials
der Hälften 7 ermöglichen.
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Beim
Aufschrauben der Überwurfhülse 16 wird
der Fuß 15 der
Skalpellklinge 14 zwischen den gegeneinander gespannten
Hälften 7 eingespannt, so
daß er
sowohl in axialer Richtung als auch in radialer Richtung im Halteabschnitt 2 festgelegt
ist. Diese Festlegung wird durch das Eintauchen des Fußes 15 in
die Zentriervertiefung 12 unterstützt und durch das seitliche
Anliegen des zylindrischen Abschnittes 21 an den Seitenkanten
der Skalpellklinge 14, die so bemessen ist, daß die Seitenkanten
der Skalpellklinge 14 seitlich mindestens bis an die Seitenkanten
des Längsschlitzes 6 heranreichen.
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Zum
Auswechseln der Skalpellklinge genügt es, die Überwurfhülse 16 zu lösen, die
Skalpellklinge kann dann ohne weiteres aus dem Längsschlitz herausgezogen werden.