DE19706785A1 - Hufeisen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hufeisen, wie es zum Beschlagen vor allem von Pferden,
u. U. aber auch von anderen Huftieren verwendet wird.
Dabei wird bekanntermaßen das U-förmige, im wesentlichen ebene Hufeisen auf
eine plan vorbearbeitete Unterfläche des Hufes aufgenagelt, um bei harten
Untergründen den Verschleiß am Huf zu reduzieren.
Ein derartiges Hufeisen muß jedoch in der Regel schon nach 1-3 Monaten
erneuert werden, und zwar in der Regel nicht wegen eines bereits zu starken
Verschleißes am Hufeisen, sondern da sich die Nagelverbindung zwischen
Hufeisen und Huf gelockert hat.
Dies liegt vor allem daran, daß der Huf keine statisch feste Einheit bildet, sondern
der Huf einen Mechanismus, bestehend aus Strahl und Fessel, beinhaltet,
welcher bewirkt, daß beim Belasten des Hufes die seitlichen Schenkel des Hufes,
vor allem an deren hinteren Enden, um wenige mm auseinander gedrückt werden.
Da das in sich steife Hufeisen diese Bewegung des Hufes, die bei jedem Schritt
einsetzt, nicht mitmachen kann, muß die Relativbewegung durch die Befestigung,
also die Vernagelung, kompensiert werden. Dies bedeutet, daß die Hufnägel,
sofern sie in den Nageldurchbrüchen des Hufeisens kein seitliches Spiel besitzen,
im Huf seitlich gegen den Huf drücken, und sich dadurch mit der Zeit lockern.
Darüber hinaus kann es dadurch sehr leicht zu Entzündungen und anderen
organischen Beschädigungen im Hufbereich des Pferdes kommen.
Dies führt auch ferner dazu, daß frisch beschlagene Pferde nicht optimal
einsatzfähig sind, da sich die anfänglich noch vollständig starre Verbindung
zwischen Huf und Hufeisen erst durch Belasten und Entlasten mit der Zeit soweit
lockern, daß eine im wesentlichen spannungsfreie, ausreichend spielbehaftete
Verbindung zwischen Huf und Hufeisen gegeben ist. Dieser optimale Zustand
geht jedoch dann wiederum sehr bald in ein Lockern der Hufnägel und damit in
ein Lockern des Hufeisens über, was ein Neubeschlagen notwendig macht.
Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, ein Hufeisen zum Beschlagen von
beispielsweise Pferden zu schaffen, welches trotz einfachem und
kostengünstigerem Aufbau ein selteneres Neubeschlagen des Tieres erfordert
und der organischen Ausbildung des Hufes besser entspricht.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch die gelenkige Verbindung der beiden Schenkel untereinander können die
Schenkel sich bei der Be- und Entlastung - wie die beiden Seiten des Hufes - an
einander angenähert und voneinander entfernt werden. Diese Bewegung muß
nur begrenzt stattfinden können, so daß hierfür auch Anschläge zwischen den
beiden Schenkein des Hufes vorhanden sein können.
Die gelenkige Verbindung kann entweder durch ein im Scheitelbereich des Hufes
ausreichend elastisches Material gegeben sein, oder auch dadurch, daß die
Schenkel des Hufeisens im Scheitelbereich um eine Schwenkachse relativ
zueinander verschwenkbar sind. Eine solche Schwenkachse kann beispielsweise
eine durch die beiden in diesem Bereich einander überlappenden vorderen Enden
der Schenkel hindurch reichende Schraube, Nietbolzen oder ähnliches sein.
Dabei bietet eine Schraube den Vorteil, daß das Hufeisen bei nicht festgezogener
Schraube dem Pferd angepaßt und erst anschließend in der Stellung, in der die
Kontur des Hufeisens der Hufkontur des Pferdes entspricht, die
Schraubverbindung festgezogen werden kann.
Dies ist notwendig, da die Pferde sowohl hinsichtlich der Außenkrümmung der
seitlichen Schenkel des Hufes als auch insgesamt hinsichtlich der Größe sehr
unterschiedliche Hufformen besitzen.
Dabei steht die Achse der gelenkigen Verbindung quer zur Ebene des Hufeisens,
insbesondere senkrecht oder auf der dem Huf zugewandten Oberseite des
Hufeisens etwas zum Inneren des Hufeisens hin geneigt.
Durch die Beweglichkeit der Schenkel relativ zueinander in der Ebene des
Hufeisens tritt erst sehr viel später eine Lockerung der Nagelverbindung zwischen
Hufeisen und Huf ein. Dadurch wird das Hufeisen sehr viel länger auf Abnutzung
beansprucht. Entsprechend empfiehlt es sich, das Hufeisen anstelle aus
einfachem Eisen der Legierung ST37 aus einer höherwertigen Legierung,
beispielsweise ST52 oder höher, herzustellen. Dies gewährleistet die volle
zeitliche Ausschöpfung der Beschlagintervalle, die dann lediglich durch die
Lockerung der Nagelverbindung vorgegeben werden. Vorzugsweise wird das
Hufeisen oberflächlich gegen Korrosion geschützt, beispielsweise verzinkt,
insbesondere feuerverzinkt.
Weiter erhöht werden kann der Zeitabstand zwischen zwei Beschlagvorgängen
dadurch, daß anstelle der heute üblichen vier oder maximal fünf Nagelöffnungen
pro Schenkel mindestens sieben Nagelöffnungen im Hufeisen vorhanden sind.
Beim Beschlagen werden davon nur drei oder vier Nagelöffnungen benutzt, also
mit Nägeln versehen, so daß die übrigen, vorzugsweise einzeln dazwischen
liegenden Nagelöffnungen für ein Nachbeschlagen zur Verfügung stehen, wobei
dann lediglich in diese freien Nagelöffnungen Nägel eingeschlagen werden, die
dann wieder für eine gewisse Zeit das Hufeisen fest am Huf halten.
Dabei ist jedoch kein Abnehmen und neu Aufbringen des Hufeisens erforderlich.
Die Nagelöffnungen befinden sich dabei primär in der vorderen, dem Stirnbereich
des Hufeisens, benachbarten Hälfte jedes Schenkels, da die seitliche Auslenkung
des Hufes auch in Längserstreckung, also von vorne nach hinten, unterschiedlich
ist, nämlich im vorderen Bereich geringer und im hinteren Bereich größer. Durch
die Fixierung des Hufeisens am Huf nur in der vorderen Hälfte macht der
entsprechende Schenkel des Hufeisens diese relativ geringe Seitwärtsauslenkung
mit, während der hintere Teil des Hufes stärker seitlich ausgelenkt wird und
mangels Befestigung am Hufeisen dabei jedoch relativ zum hinteren Teil des
Hufeisens seitlich ausgelenkt werden kann. Würde man dagegen über die
gesamte Länge des Schenkels eine Vernagelung vornehmen, würde dies
wiederum Spannungen zwischen Hufeisen und Huf ergeben.
Um in dem hinteren Bereich Relativverschiebungen zwischen Huf und Hufeisen
möglichst einfach stattfinden zu lassen wird die Oberseite des Hufeisens
möglichst glatt und plan ausgebildet, und ebenso die Unterseite des Hufes vor
dem Beschlagen möglichst glatt und plan vorbearbeitet.
Im Gegensatz dazu wird bei den heute üblichen Hufeisen nur eine große
Vorbearbeitung der Hufunterseite vorgenommen, da das Hufeisen durch
Erwärmen und Verbiegen erst der Kontur des Hufes angepaßt und anschließend
im heißen Zustand auf den Huf aufgebracht wird, wodurch die Kontaktfläche
zwischen Huf und Hufeisen durch Hitzeeinwirkung aneinander angepaßt wird.
Dies ist auch deshalb notwendig, da die heute üblichen Hufeisen in der Regel nur
sehr grob formhaltig, insbesondere nicht an der Oberfläche plan sind.
Bei einer entsprechend planen Ausformung des Hufeisens und entsprechend
Vorbearbeitung der Hufunterseite ist es jedoch möglich - primär wegen der
gelenkigen Verbindung der Schenkel des Hufeisens untereinander - das Hufeisen
im kalten Zustand aufzubringen, da durch die Gelenkverbindung eine Anpassung
an die Kontur des Hufes möglich ist. Dies reduziert den Zeitaufwand beim
Beschlagen ganz erheblich.
Doch selbst unter diesen Voraussetzungen kann es vorkommen, daß die
Krümmung der Außenkontur des Hufes eine andere ist als die Krümmung der
Außenkontur der Schenkel des Hufeisens. In diesem Fall müßte dann Zwecks
sauberer Anpassung wiederum eine Erwärmung des Hufeisens vorgenommen
werden. Um dies selbst bei derartigen Abweichungen zu vermeiden, wird - in der
Aufsicht betrachtet - an der Innenseite jedes Schenkels des Hufeisens, etwa in
dessen Längsmitte, eine Einkerbung oder Vertiefung vorgenommen, wodurch die
Breite des Hufeisens an dieser Stelle in der Aufsicht betrachtet reduziert wird.
Dadurch ist es möglich, die Krümmung des Schenkels durch Kaltverformung zu
verändern, beispielsweise durch Einspannen des Schenkels in einen
Schraubstock. Dies ist zwar bei einem einstückig geschmiedeten Hufeisen schon
deshalb kaum möglich, weil der Abstand zwischen den Schenkeln so gering ist,
daß hier die eine Backe eines üblichen Schmied-Schraubstockes nicht
eingebracht werden kann, der in der Lage ist, eine ausreichend hohe Kraft
aufzubringen. Da die Schenkel jedoch durch Lösen einer Schraubverbindung
leicht für das Aufbiegen getrennt werden können, stellt dies bei einem
erfindungsgemäßen Hufeisen kein Problem dar.
Die Anpassung in der Längserstreckung der einzelnen Schenkel an die Dimension
des Hufes kann durch Anschweißen von entsprechenden Verlängerungsstücken,
die an das gerundete hintere Ende des Schenkels des Hufeisens bereits
angepaßt sind, erfolgen.
Für das bessere Abrollen beim Gehen des Tieres und eine gute Griffigkeit
gegenüber dem Untergrund sind auf der Unterseite des Hufeisens im Bereich der
hinteren freien Enden Stollen angeordnet. Dies können fest angeschweißte
Stollen oder nachträglich einschraubbare Stollen sein.
Am vorderen Ende, also im Scheitelbereich des Hufeisens, ist die Unterkante
stärker gerundet als in den übrigen Bereichen des Hufeisens, um ein besseres
Abrollen auf dem Untergrund zu ermöglichen. Da dies gleichzeitig eine
Querschnittsschwächung bedeutet und in diesem Bereich gerade die
Verschraubung zwischen den beiden Schenkeln angeordnet sein muß, ist im
Gegenzug das Hufeisen auf der Oberseite an dieser Stelle erhöht, um eine
ausreichende Materialstärke zur Verfügung zu stellen.
Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist im folgenden anhand der Figuren
beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 das Hufeisen in der Aufsicht,
Fig. 2 das Hufeisen in einem Längsschnitt entsprechend der Linie B-B, und
Fig. 3 das Hufeisen in der Ansicht von vorne in Blickrichtung A-A.
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Hufeisen, welches wie alle Hufeisen eine U-Form
in der Aufsicht besitzt.
Im Scheitelbereich sind die beiden Schenkel 1a und 1b des Hufeisens relativ
zueinander verschwenkbar um eine Schraube 3, welche die Ebene E des
Hufeisens, welche besser aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, kreuzt. Die Schraube 3
als Achse der Relativbewegung kann zur Ebene E senkrecht stehen oder in der
Seitenansicht der Fig. 2 oben etwas nach hinten, zum freien Inneren des
Hufeisens hin, geneigt sein.
Im Scheitelbereich, also um die Schraube 3 herum, überlappen sich die Schenkel
1a und 1b mit ihren vorderen, im Scheitelbereich 11, befindlichen Enden derart,
daß sie sich in der Frontansicht der Fig. 3 des Hufeisens vorzugsweise an einer
schräg stehenden Berührungsfläche 4 berühren, welche (in der Frontbetrachtung
der Fig. 3) unter einem Winkel 5 von 15-45, besser von 20-30°, zur Ebene E
geneigt ist.
Auch in der Querschnittsbetrachtung entlang der Längsmittellinie 15 gemäß Fig. 2
ist diese Berührungsfläche 4 unter einem Winkel von 15-30, maximal 45°,
gegenüber der Ebene E des Hufeisens geneigt. Dabei sind die innenseitigen
Einkerbungen nicht auf derselben Höhe angeordnet wie die außenseitigen
Einkerbungen, vorzugsweise sind die innenseitigen Einkerbungen näher am freien
Ende des jeweiligen Schenkels 1a angeordnet.
Dabei sind auf der Unterseite des Hufeisens nach unten vorspringende Stollen 16
zur Verbesserung der Haftung am Boden angeformt, die sich im Längsbereich der
innenseitigen und außenseitigen Einkerbungen 8a und 18a bzw. 8b und 18b
befinden. Zusätzlich sind in näher am freien Ende befindliche Gewinde 19 von der
Unterseite her Zusatzstollen 21 einschraubbar.
Durch diese schräge Berührungsfläche 4 werden Absätze zwischen dem
überlappten Bereich und dem Rest des Schenkels 1a bzw. 1b vermieden, über
welche Kerbwirkungen am Hufeisen auftreten könnten.
Um im überlappten Bereich eine ausreichende Materialstärke sicherzustellen, ist
das Hufeisen im Scheitelbereich 11, wie am besten in Fig. 2 zu erkennen, dicker
ausgebildet als im übrigen Bereich. Dies wird erzielt durch eine Aufwölbung 12 auf
der Oberseite 9 des Hufeisens, dessen höchster Punkt nahe der Vorderkante
liegt, und von dort aus schräg flach nach hinten abfällt, und das normale Niveau
der Oberseite 9 noch vor den Seitenkappen 7a, 7b erreicht.
Die Seitenkappen 7a, 7b ragen im vorderen Drittel jedes Schenkels 1a, 1b an der
Seitenaußenkante nach oben und dienen der seitlichen Führung und Anlage des
Hufeisens an der Außenfläche des Hufes.
Wie die Fig. 2 und 3 erkennen lassen, wird dadurch die Materialstärke der
beiden Schenkel 1a und 1b, die von der Schraube 3 durchdrungen werden muß,
deutlich erhöht.
Um ein selbständiges Lösen der Schraube 3 zu vermeiden, sind
Schraubensicherungsmaßnahmen vorgenommen, beispielsweise das Vernieten
oder Verschleifen des vom Schraubenkopf abgewandten Endes der Schraube 3
nach dessen Einbringen etc.
Die Überlappung der Schenkel 1a und 1b endet für den oben liegenden Schenkel
1a in der Aufsicht betrachtet - wie in Fig. 1 dargestellt - in einer schrägen Kante
14, die also nicht radial auf einen theoretischen Mittelpunkt des Hufeisens zuläuft,
sondern demgegenüber mit der Längsmittellinie 15 des Hufeisens einen größeren
Winkel einschließt.
Fig. 1 zeigt ferner, daß die Nagelöffnungen 6a, 6b, 6c usw. relativ weit vorn, also
am Scheitelbereich unmittelbar außerhalb des Überlappungsbereiches der beiden
Schenkel, beginnen, und sich in der vorderen Hälfte jedes der Schenkel 1a und
1b befinden. Dabei handelt es sich um mehr als die üblichen vier Nagelöffnungen
6a-6d, beispielsweise um mindestens sieben Nagelöffnungen, von denen beim
ersten Beschlagen nur vier oder gar drei benutzt werden, und die anderen frei
bleiben zum Nachfixieren nach einigen Wochen, wenn sich das Hufeisen wieder
etwas gelockert hat.
Etwa in der Mitte jedes Schenkels 1a, 1b ist auf der Innenseite und ggf. auch auf
der Außenseite des Schenkels eine Einkerbung 8a bzw. 8b bzw. 18a bzw. 18b
vorhanden, welche dazu dient, den jeweiligen Schenkel 1a bzw. 1b leichter in
seinem Krümmungsradius, betrachtet in der Aufsicht der Fig. 1, verändern zu
können. Üblicherweise muß dabei der Krümmungsradius vergrößert, also der
Schenkel aufgebogen werden, da der Huf diese Kontur besitzt. Dies wurde in der
Vergangenheit bei herkömmlichen, einstückigen Hufeisen durch Erhitzen in den
rotglühenden Zustand und anschließendes Verformen erreicht.
Da bei dem erfindungsgemäßen, aus zwei separaten Schenkeln 1a, 1b
bestehenden Hufeisen das Einspannen eines einzelnen Schenkels selbst in einen
großen, hohen Kräfte aufbringenden Schraubstock 13, wie in Fig. 1 angedeutet,
möglich ist, ohne daß der andere Schenkel dabei stört, kann auf diese Art und
Weise mit Hilfe der Einkerbung 8 ein Aufbiegen oder Zusammenbiegen im kalten
Zustand durchgeführt werden, und damit mit sehr viel geringerem Zeitaufwand.
Vorzugsweise ist dabei an jedem Schenkel auf der Innenseite und der Außenseite
wenigstens je eine Einkerbung 8a, 18a vorhanden, die vorzugsweise beide im
Längenbereich des auf der Unterseite vorhandenen, z. B. auf geschweißten
Stollens liegen, aber nicht auf gleicher Höhe. Vorzugsweise wird die Kerbe 8a auf
der Innenseite weiter hinten angeordnet sein als die äußere Einkerbung 18a, wie
in der linken Hälfte der Fig. 1 dargestellt.
Nicht nur das Anpassen der Kontur des Hufeisens an die Kontur des Hufes
geschieht im kalten Zustand, sondern auch das Aufbringen des Hufeisens. Zu
diesem Zweck muß das Hufeisen eine möglichst exakt plane Oberfläche
aufweisen, und die Hufunterseite ebenso plan vorbearbeitet werden. Nur dadurch
kann trotz des kalten Aufbringens eine flächige Anlage zwischen Hufeisen und
Huf erzielt werden. Zusätzlich ist das Hufeisen vorzugsweise korrosionshemmend
beschichtet, beispielsweise verzinkt, insbesondere feuerverzinkt, da es aufgrund
des härteren Materials (ST52) und der wesentlich später einsetzenden Lockerung
sowie der Möglichkeit der Nachfixierung wesentlich länger im Gebrauch ist.
Die Anpassung der Schenkellänge an entsprechend lange Hufe geschieht durch
Anschweißen von Verlängerungsstücken 10, die in ihrer Kontur hinsichtlich der
Kontaktfläche an das Ende der Schenkel angepaßt sind, oder durch Verkürzen,
indem das Endstück entlang der quer über den Schenkel verlaufenden
Sollbruchstelle 20 im kalten Zustand abgebrochen wird.
Die Unterseite des Hufeisens, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, weist am hinteren
Ende des Schenkels Stollen 16 auf, die angeschweißt oder angeschraubt sein
können. Am vorderen Ende, also im Scheitelbereich 11, weist die vordere
Unterkante 17 des Hufeisens eine stärkere Wölbung auf als über den restlichen
Umfang des Hufeisens, um ein besseres Abrollen des Hufeisens von Anfang an,
also auch unmittelbar nach dem Beschlagen und noch bevor ein Verschleiß
eingetreten ist, zu ermöglichen.
Insgesamt ist das Hufeisen dünner ausgebildet, da es aus einer hochwertigeren
Stahllegierung als dem bisher üblichen ST37, nämlich ST52 etc., besteht.
Dadurch kann die Dicke des Hufeisens im Normalbereich, also außerhalb des
verdickten Scheitelbereiches, bei nur ca. 7 mm gehalten werden.
1
a,
1
b Schenkel
2
Achse
3
Schraube
4
Berührungsfläche
5
Winkel
6
a,
6
b,
6
c Nagelöffnung
7
a,
7
b Seitenkappe
8
a,
8
b Einkerbung
9
Oberseite
10
Verlängerungselemente
11
Scheitelbereich
12
Aufwölbung
13
Schraubstock
14
Kante
15
Längsmittellinie
16
Stollen
17
Unterkante
18
a,
18
b Einkerbung
19
Gewinde
20
Sollbruchstelle
21
Schraubstolle
E Ebene
E Ebene
Claims (18)
1. U-förmiges Hufeisen mit zwei frei endenden Schenkeln (1a, 1b),
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Schenkel (1a, 1b) im Scheitelbereich der U-Form gelenkig in der
Ebene (E) des Hufeisens miteinander verbunden sind.
2. Hufeisen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schenkel (1a, 1b) um eine Achse (2) schwenkbar sind, die die Ebene (E)
kreuzt, insbesondere auf der Ebene (E) senkrecht steht.
3. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Achse (2) durch eine Niet- und/oder eine mit Schraubensicherung
ausgestattete Schraube (3) gebildet wird.
4. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beweglichkeit durch einen Bereich mit ausreichender Materialelastizität im
Scheitelbereich gebildet wird.
5. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die begrenzte Beweglichkeit durch seitliche Anschläge an den Schenkeln (1a, 1b)
für den jeweils anderen Schenkel (1b, 1a) gebildet wird.
6. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schenkel (1a, 1b) die Achse (2) jeweils in Richtung auf den anderen Schenkel
(1b, 1a) hin überlappen und die Berührungsfläche (4) der beiden Schenkel (1a,
1b) in der Betrachtung des Hufeisens von vorne, also vom Scheitelbereich her,
unter einem spitzen Winkel (5), von insbesondere 15-35°, schräg zur Ebene (E)
des Hufeisens verläuft.
7. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
an den Außenkanten jedes Schenkels (1a, 1b) in dessen vorderen Bereich eine
plattenförmige Seitenkappe (7a) bzw. (7b) zur seitlichen Anlage am Huf des
Tieres aufragt.
8. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nagelöffnungen (6a, 6b, 6c, . . .) in der dem Scheitel des Hufeisens
benachbarten Hälfte jedes Schenkels (1a, 1b) angeordnet sind uns insbesondere
wenigstens fünf der insgesamt wenigstens sieben Nagelöffnungen in dieser
vorderen Hälfte angeordnet sind.
9. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Huf zugewandte Oberseite (9) des Hufeisens möglichst glatt und plan
ausgebildet ist.
10. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die freien Enden der Schenkel (1a, 1b) durch anzuschweißende, passende
Verlängerungselemente (10) verlängerbar sind.
11. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Seitenansicht betrachtet der Scheitelbereich (11) des Hufeisens an der
Unterseite deutlich stärker gerundet ist als die übrigen seitlichen unteren Kanten
des Hufeisens und die Oberseite (9) des Hufeisens in diesem Bereich eine
Aufwölbung (12) aufweist, die insbesondere in der Nähe der Vorderkante des
Hufeisens ihren höchsten Punkt aufweist und von dort schräg nach hinten ausläuft
und insbesondere vor den Seitenkappen (7) das normale Niveau der Oberseite (9)
erreicht.
12. Hufeisen nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Berührungsfläche (4) der einander überlappenden Schenkel (1a) und (1b)
wenigstens teilweise durch die Aufwölbung (12) hindurch verläuft.
13. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Hufeisen aus einer hochwertigeren Stahllegierung als ST37, insbesondere
aus ST52, besteht, und eine durchschnittliche Dicke von nur 7 mm aufweist.
14. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
etwa in der Mitte der Erstreckung jedes der Schenkel (1a, 1b) in der Aufsicht
betrachtet auf der Innenseite und/oder der Außenseite des Schenkels eine
Einkerbung (8a) bzw. (8b) bzw. (18a) bzw. (18b) vorhanden ist.
15. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Hufeisen oberflächenverzinkt, insbesondere feuerverzinkt, ist.
16. Hufeisen nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stollen (16) an einer solchen Längsposition entlang des Schenkels (1a) bzw.
(1b) angeordnet sind, daß die außenseitigen Einkerbungen (18a) bzw. (18b) und
die innenseitigen Einkerbungen (8a) bzw. (8b) im Bereich der Längserstreckung
der Stolle (16) liegen.
17. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das freie Ende der Schenkel (1a) bzw. (1b) vom Rest des Schenkels durch eine
Sollbruchstelle (20) getrennt ist zum Abbrechen des freien Endes im kalten
Zustand des Hufeisens.
18. Hufeisen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Berührungsfläche (4) zwischen den beiden Schenkeln (1a, 1b) im Querschnitt
entlang der Längsmittellinie (15) des Hufeisens unter einem Winkel von maximal
30° schräg zur Ebene (E) des Hufeisens verläuft.
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