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"Hufbeschlag für einen Einhuf er, insbesondere ein Pferd" Die Erfindung
betrifft einen Hufbeschlag für einen Einhufer, insbesondere ein Pferd, nach Art
eines zwei Schenkel aufweisen den Hufeisens.
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Arbeit- und Reitpferde werden mit einem einfachen Hufeisen (glatter
Beschlag) beschlagen, welches die Bewegungsvorgänge bei der Be- und Entlastung des
Hufes am wenigsten stört. Der äußere Rand des Hufeisens, das mit sechs bis acht
Hufnägeln hauptsächlich an der Zehe befestigt wird, liegt auf dem Hornrand des Hufes
auf. Für schwereren Zug werden Eisen mit Stollen (Erhöhung an den Schenkelenden)
und Griff (Vorsprung an der Zehe) verwendet. Diese sollen, wie auch Eisen mit Gummieinlagen
oder wie Kunststoffbeschläge, das Ausgleiten der Pferde verhindern. Der bekannte
Hufbeschlag hat verschiedene Nachteile, z.B. das Abscheren der Hufnägel zwischen
dem Hufeisen und dem Huf, die Verletzung des Tieres bei unsachgemässem Anbringen
des Rufeisens,,der Verlust eines Eisens unterwegs und dgl.
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Die Erfindung hat einen Hufbeschlag zur Aufgabe, welcher ohne Verwendung
von Hufnägeln am Huf zu befestigen ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die beiden jeweils für sich ausgebildeten Schenkel an ihren einander
benachbarten Enden mittels eines Gelenkes miteinander verbunden sind, daß auf dem
ußeren Rand des Schenkels mindestens eine nach oben stehende und der Hufform im
wesentlichen angepaßte Haltelasche vorgesehen ist una daß eine Feder die beiden
Schenkel einander zu nähern sucht. Die gelenkige Verbindung der beiden Schenkel
erlaubt die Anpassung des Hufbeschlags an unterschiedliche Hufformen und eine federnde
Anpressung des Hufbeschlages an den Huf. Die der jeweiligen Hufform im wesentlichen
anpassbaren Haltelaschen bilden mit den Schenkeln jeweils einen spitzen Winkel und
verhindern ein Abziehen des Beschlages von dem nach Art eines Kegels sich nach unten
verbreiternden Huf.
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Der Hufbeschlag kann durch Bearbeitung der Haltelaschen der jeweiligen
Hufform grob angepasst werden. Eine Feinanpassung zwischen dem Hufbeschlag und dem
Huf wird durch das Aufbrennen des Hufbeschlages,auf den Huf in gleicher Weise wie
beim Aufbrennen des Hufeisens erzielt. Die Feder hält die Haltelaschen am Huf und
erlaubt, daß der Hufbeschlag den~~~Bewegungsvorgängen des Hufes bei dessen Be- und
Entlastung folgt.
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Eine vorteilhafte Ausbildung des Hufbeschlages besteht darin, daß
die aus einem Federstab gebildete Feder hufeisenförmig gestaltet ist und längs des
inneren Randes der Schenkel innerhalb von daran angebrachten Haltebügeln verläuft,
welche insbesondere auf der Unterseite der Dicke der Feder entsprechend offen sind.
Die Feder ist einfach und funktionsgerecht ausgebildet und tritt nicht störend in
Erscheinung. Sie kann nach dem Aufbringen des Hufbeschlages auf den Huf insbesondere
mit Hilfe einer Spezialzange in.einfacher Weise in den Hufbeschlag eingesetzt werden,
wodurch dessen Lage auf dem Huf gesichert ist.
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Es ist ferner vorgesehen* daß die Haltelasche im Abstand von ihrer
Ansatzstelle am Schenkel einen der Mitte des Hu£beschláges zu vorstehendenTe,il
aufweist. Dieser vorstehende Teil dringt in den Huf ein und dient zur zusitzl-ichan
Sicherung des Hufbeschlages auf dem Huf.
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Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen,
der Beschreibung und der Zeichnung. In dieser ist ein Hufbeschlag als Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. i'eine Draufsicht,
Fig. 2 eine Ansicht von unten, Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles A in
Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 1.
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Der Hufbeschlag ist nach Art eines Hufeisens ausgebildet und hat zwei
dem Huf eines Pferdes entsprechend gebogene und jeweils für sich ausgebildete Schenkel
1,2 die mittels -eines Gelenkes 3 etwa in der Mitte des Beschlages titëinander verbunden
sind. Das Gelenk 3 ist so ausgebildet, daß sich entsprechend ausgesparte Schenkelenden
überlappen und mittels eines Bolzens miteinander verbunden sind, wobei zwischen
den Schenkelenden ein für die Bewegung der Schenkel ausreichender Zwischenraum vorhanden
ist. Es ist auch möglich, d'ie Dicke der einander benachbarten Schenkelenden der
Dicke der Schenkel entsprechend auszubilden und die Überlappung in Richtung des
Hufes vorstehen zù lassen. Die Schenkel 1,2 weisen' auf ihren Innenseiten eine Hohlkehle'
auf, in welche eine aus einem-Stab gebildete hufeisenartige Feder 4 eingelegt ist,
welche mittels nach der Unterseite zu offenen' Bügeln 5 bis 9 in ihrer Lage -gehalten
wird. Die Bügel 5 bis 9 sind auf der Unterseite so weit offen, daß die Feder 4 in
diejsie aufnehnende Hohlkehle eingelegt werden kann.
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Am oberen Rand der Schenkel 1,2 sind nach oben vorstehende, geneigt
angeordnete Haltelaschen 10,11 angebracht, die an ihren freien Enden 12 (Fig.4)
nach innen eingebogen sind. Die Haltelaschen können auch noch andere vorspringende
Teile auf ihrer dem Huf zugewandten Seite aufweisen. Zur Gewichtsverminderung können
Hohlräume 13 vorgesehen werden, welche an ihren inneren Rändern ebenfalls zum Huf
hin gerichtete Vorsprünge aufweisen können.
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Die Schenkel 1,2 weisen Jeweils über ihre ganze Länge verteilte Befe3tigúngslöcher
14 zum Anbringen eines Belages, z.B.
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eines Kunststoffbelages insbesondere Polyvinylchlorid auf, der Rippen
und Gleitschutzstifte aufweisen kann und den Bewegungen der Schenkel 1,2 zu folgen
vermag. Zur Verbindung können zum Belag hin sich kegelförmig erweiternde Schnappstifte,
Spreiznägel und dgl. dienen. Mindestens die Schenkel des Hufbeschlages können aus
dünnem Blech gefertigt sein und im Bereich der Befestigungslöcher vom Huf weg derart
gewölbt ausgebildet sein, daß die Befestigungslöcher von einem gegenüber der übrigen
Fläche vorstehenden Rand umgeben sind Wird ein starrer Belag am Hüfbëschlag befestigt,
SO muß dieser entweder den einzelnen Schenkeln angepasst werden, oder es ist für
die Möglichkeit einer Bewegung der Schenkel 7,2 gegenüber dem Belag zu sorgen.
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Der Hufbeschlag kann auch durch einen Laien ausgewechselt werden.
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Beim Schenkel 1 sind nur an dessen Enden Haltelaschen 10 vorgesehen.
In der Mitte sind keine Haltelaschen angebracht. Das Hufeisen ist also für die Anbringung
an einen rechten Huf vorgesehen. Ein für den linken Huf bestimmtes Hufeisen ist
spiegelbildlich ausgebildet. An dem dem benachbarten Fuß zu liegenden Schenkelrand
weisen also die Haltelaschen einen solchen Abstand auf, daß ein Streifen der Haltelaschen
der Hufbesohläge zweier benachbarter Hufe vermieden wird.
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Zur Lagesicherung des Hufbeschlages auf dem Huf, insbesondere zu dessen
Drehsicherung, können noch auf der Innenseite der Laschen an deren Fußpunkten angebrachte
Vorsprünge dienen, welche in der Zeichnung nicht dargesellt'sind.
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Der Schenkel 1,2 kann zusammen mit den Haltelaschen 10,11 einstückig
ausgebildet sein. Es ist auch möglich an einem Schenkel 1 oder 2 die Haltelaschen
10 oder 11 und die Bügel 6,7 oder 5, 8,9 anzuschweißen.
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Z'umBufbringen des Beschlages auf den Huf werden die Haltelaschen
10,11 der Form des Hufes entsprechend gerichtet. Der vorgerichtete Hufbeschlag wird
dann ohne Feder 4 wie ein Hufeisen glühen gemacht und zur Feinanpassung auf den
Huf aufgebrannt, so daß er satt am Huf anliegt. Danach wird mit Hilfe einer Spezialzange
die Feder 4 in die Bügel 5 bis 9 eingesetzt.
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Die Feder sucht die Schenkel 1,2 einander zu nähern. Auf dem Hufbeschlag
wird dann ein Belag angebracht, der nach entsprechender~Abnutzung in einfacher Weise
erneuert werden kann.
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Der jeweils mit Belegen versehene Hufbesohlag stellt praktisch eine
einmalige Anschaffung dar. Er sitzt fest und sicher am Huf und wird auch nicht durch
unterschiedliche Bodenverhältnise von diesem entfernt. Er ist durch zu biegende
Haltelaschen 10,11 in einfacher Weise der Jeweiligen Hufform anzupassen und einfacher
als ein Hufeisen sowie ohne Verwendung von im Huf zu befestigenden Nägeln auf d-em
Huf anzubringen. Der Hufbeschlag folgt den Be- und Entlastungsvorgängen des Hufes,
ist an unterschiedliche Hufgroßen in weiten Grenzen anzupassen und braucht daher
nur in wenigen unterschiedlichen Größen hergestellt zu werden. Bei nachgewachsenemHuf
kann der Hufbeschlag leicht vom Huf entfernt und nach dessen Richten und gegebenenfalls
erneuter Anpaeeung deß Beschlages wieder auf dem Hu'f angebracht werden.