DE19706692C1 - Pedalanordnung in einem Fußraum eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Pedalanordnung in einem Fußraum eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Pedalanordnung in einem Fußraum eines Kraftfahrzeugs mit wenig
stens einem Pedal, das an einem Lagerbock um eine Schwenkachse schwenkbeweglich gelagert
ist, wobei der Lagerbock für das wenigstens eine Pedal an einem im Bereich eines Fahrzeuginnen
raumes angeordneten Fahrzeugaufbauelement festgelegt ist.
In der DE 195 01 859 A1 ist eine Pedalanordnung in einem Kraftfahrzeug be
schrieben, bei der das Pedal an einem Lagerbock schwenkbar gelagert ist und einen über die
Schwenkachse hinausragenden Hebelfortsatz aufweist, an dem eine formstabile und in Fahrzeug
längsrichtung ausgerichtete Übertragungsstange kraftübertragend angelenkt ist, die mit einer
Bremsfunktionseinheit in Wirkverbindung steht. Die Übertragungsstange wirkt bei einem Unfall
nur bei einer Verschiebung der Bremsfunktionseinheit in Richtung auf den Fußraum auf den
Hebelfortsatz bzw. auf das Pedal verschwenkend ein. Sollte die Bremsfunktionseinheit beim
Unfall aufgrund ihrer Anordnung im Motorraum nicht kraftbeaufschlagt und verschoben werden,
aber dennoch eine Intrusion der Stirnwand stattfinden, so würde das Pedal hierdurch nicht aus
dem Aufprallbereich der Beine des Fahrers gezogen werden.
Eine weitere Pedalanordnung ist aus der DE 195 15 852 A1 bekannt. In einem Fußraum eines
Fahrzeuginnenraumes eines Kraftfahrzeugs ist eine mit einem Bremspedal versehene Pedalanord
nung vorgesehen. Das Bremspedal ist an einem Lagerbock schwenkbeweglich gelagert, der im
Fahrzeuginnenraum an einem Fahrzeugaufbauelement festgelegt ist. Das Bremspedal ist mittels
einer in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne abragenden Druckstange mit einer Bremsfunktionsein
heit verbunden, die einen Bremszylinder und einen Bremskraftverstärker aufweist. Die
Druckstange ragt durch eine frontseitige Stirnwand des Fahrzeugaufbaus hindurch. Der Brems
kraftverstärker ist auf einer dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite der Stirnwand an dieser
festgelegt. Um bei einem Unfall, der Stirnwandintrusionen zur Folge hat, Fußverletzungen durch
das Bremspedal im Fußraum zu vermeiden, ist der Druckstange eine Sollbruchstelle zugeordnet,
die eine Trennung des Bremspedales von der Bremsfunktionseinheit, d. h. eine Abkopplung des
Bremspedales ermöglicht. Dadurch kann das Bremspedal kraftlos zur Stirnwand hin verschwenkt
werden, so daß es nicht in den Fußraum hineinragt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Pedalanordnung derart zu verbessern, daß die
Gefahr der Verletzung des Fahrers im Fußraum weiter reduziert werden kann.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Das wenigstens eine Pedal weist einen über die Schwenkachse hinaus zu einer gegenüberliegenden
Seite abragenden Hebelfortsatz auf, an dem eine formstabile und in Fahrzeuglängsrichtung ausge
richtete Übertragungsstange kraftübertragend angelenkt ist, die mit einer Fahrzeugfunktions
einheit, insbesondere einer Bremsfunktionseinheit in Wirkverbindung steht. Der Begriff, daß die
Übertragungsstange mit einer Bremsfunktionseinheit in Wirkverbindung steht, umfaßt sowohl
direkte Verbindungen als auch indirekte Verbindungen mittels weiterer Übertragungsglieder zu
der Fahrzeugfunktionseinheit. Die Fahrzeugfunktionseinheit in Form der Bremsfunktionseinheit
weist insbesondere einen Bremszylinder und einen Bremskraftverstärker auf. Von dem Begriff der
Fahrzeugfunktionseinheit und insbesondere der Bremsfunktionseinheit werden jedoch auch
Bremszylinder ohne zusätzliche Bremskraftverstärker oder auch andere Fahrzeugfunktionsele
mente wie Kupplung oder Vergaser verstanden. Die erfindungsgemäße Anlenkung des Pedales
gewährleistet, daß starke Frontalaufprallbelastungen, die zu Stirnwandintrusionen führen, eine
Verschwenkung des Pedales zur Stirnwand hin und damit vom Fußraum weg nach vorne bewir
ken, indem die Übertragungsstange in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten - und damit in den
Fahrzeuginnenraum hinein - bewegt wird, wodurch mittels des Hebelfortsatzes eine umgekehrte
Bewegung auf das Pedal erzielt wird.
In Ausgestaltung der Erfindung ist als Fahrzeugaufbauelement ein im Bereich eines Cockpits
verlaufender Querträger vorgesehen. Dieser ohnehin oberhalb des Fußraumes im Fahrzeuginnen
raum verlaufende Cockpitquerträger ist für die Anbindung des Lagerbockes und damit der
Schwenklagerung des Pedales besonders geeignet, da er so weit in den Fahrzeuginnenraum verla
gert ist, daß er üblicherweise bei starken Frontalaufprallbelastungen nicht verschoben
wird, sondern seine Position relativ zum Fahrzeuginnenraum be
wahrt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Übertragungs
stange an einem Hebelarm einer doppelarmigen Hebelwippe ange
lenkt, die an einer Stirnwand des Fahrzeugaufbaus schwenkbeweg
lich gelagert ist, wobei ein gegenüberliegender Hebelarm der He
belwippe an einer Druckstange der Bremsfunktionseinheit ange
lenkt ist, die in Fahrzeuglängsrichtung parallel zur Übertra
gungsstange in Richtung zur Stirnwand verläuft. Diese Ausgestal
tung ist vorteilhaft für den Fall, daß die Bremsfunktionseinheit
sich etwa auf gleicher Höhe wie das Bremspedal befindet. Die He
belwippe gleicht somit die Positionierung der Übertragungsstange
relativ zur Bremsfunktionseinheit und damit relativ zu der
Druckstange aus.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Hebelwippe durch
einen Lagerbock schwenkbeweglich gelagert, der an der Stirnwand
festgelegt ist, und der Lagerbock und die Druckstange sind der
art dimensioniert, daß die Hebelwippe parallel zur Stirnwand
ausgerichtet ist. Bei einer Intrusion der Stirnwand aufgrund ei
ner Frontalaufprallbelastung erfolgt somit zumindest im wesent
lichen eine Parallelverlagerung der Hebelwippe in Richtung des
Fahrzeuginnenraumes, wodurch gleichzeitig die gewünschte Ver
schwenkung des Pedales nach vorne zur Stirnwand hin erreicht
wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind der Lagerbock für
die Hebelwippe und die Druckstange derart gestaltet, daß sie
sich bei einer Frontalaufprallbelastung wie starre Bauteile ver
halten. Dadurch wird gewährleistet, daß die Übetragungsstange
bei einer Frontalaufprallbelastung unabhängig von der Stellung
der Hebelwippe in den Fahrzeuginnenraum hinein bewegt wird, wo
durch das Pedal die gewünschte Schwenkbewegung zur Stirnwand hin
nach vorne durchführt.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbei
spiels der Erfindung, das anhand der Zeichnungen dargestellt
ist.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Personenkraftwagen mit einer Aus
führungsform einer erfindungsgemäßen Pedalanordnung in
einem Frontbereich eines Fahrzeuginnenraumes, und
Fig. 2 die Pedalanordnung nach Fig. 1 in vergrößerter Darstel
lung.
Ein Personenkraftwagen 1 nach Fig. 1 weist einen Frontbereich 2
auf, der einen Motorraum 3 umschließt. Der Motorraum 3 ist auf
seiner - in Fahrzeuglängsrichtung gesehen - Rückseite durch eine
Stirnwand 4 von einem Fahrzeuginnenraum 5 getrennt. Die Stirn
wand 4 ist Teil einer Karosserietragstruktur und damit Teil ei
nes Fahrzeugaufbaus. Im Fahrzeuginnenraum 5 ist in nicht darge
stellter Weise an die Stirnwand 4 anschließend und unterhalb ei
ner Windschutzscheibe 6 ein Cockpit angeordnet. Das Cockpit wird
durch einen Cockpitquerträger 7 getragen, der sich durch den ge
samten Fahrzeuginnenraum 5 erstreckt, im Lenkungsbereich an ei
nem unterhalb der Windschutzscheibe verlaufenden Windschutzquer
träger und seitlich an A-Säulen der Karosserietragstruktur ange
bunden ist. Auch der Cockpitquerträger 7 ist Teil der Karosse
rietragstruktur und damit Teil des Fahrzeugaufbaus.
Unterhalb des Cockpits ist im Fahrzeuginnenraum 5 auf einer Fah
rerseite an die Stirnwand 4 anschließend ein Fußraum gebildet,
in dem eine Pedalanordnung 8 vorgesehen ist. Die Pedalanordnung
weist neben einem nicht dargestellten Gaspedal und gegebenen
falls einem ebenfalls nicht dargestellten Kupplungspedal ein
Bremspedal 8 auf, das um eine Schwenkachse 13 (Fig. 2) an einem
Lagerbock 11 schwenkbeweglich gelagert ist. Der Lagerbock 11 ist
an einer Unterseite des Cockpitquerträgers 7 durch Verschweißung
oder durch lösbare Befestigungsmittel festgelegt. Das Bremspedal
8 ragt von der Schwenkachse 13 aus und damit auch vom Lagerbock
11 aus nach unten ab. Das Bremspedal 8 weist zudem einen ein
stückig angeformten, sich zur gegenüberliegenden Seite von der
Schwenkachse 13 aus nach oben erstreckenden Hebelfortsatz 20
auf, an dessen freien Ende ein Anlenkpunkt für eine Übertra
gungsstange 14 vorgesehen ist. Dem Hebelfortsatz 20 ist ein An
schlag 21 zugeordnet, der am Lagerbock 11 festgelegt ist und ei
ne Verschwenkung des Hebelfortsatzes 20 in Fahrzeuglängsrichtung
zur Stirnwand 4 hin verhindert. Die Übertragungsstange 14 ragt
von dem Hebelfortsatz 20 aus in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne
in Richtung zur Stirnwand 4 ab und ist mit ihrem gegenüberlie
genden Stirnende an einem Hebelarm 15 einer doppelarmigen Hebel
wippe 15, 16 angelenkt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ragt der nach oben fortgesetzte Hebelfortsatz 20 des Bremspedals
8 in seiner Funktionsposition etwa vertikal nach oben ab und die
Übertragungsstange 14 ist etwa horizontal nach vorne ausgerich
tet. Der Hebelarm 15 der Hebelwippe 15, 16 ragt von seinem
stirnseitigen Anlenkpunkt, an dem die Übertragungsstange 14 an
gelenkt ist, etwa vertikal nach unten ab. Die Hebelwippe 15, 16
ist um eine zu der Schwenkachse 13 des Bremspedales 8 parallele
Schwenkachse 19 an einem Lagerbock 12 schwenkbeweglich gelagert.
Ein unterer Hebelarm 16 der Hebelwippe 15, 16 ragt in geradlini
ger Verlängerung des oberen Hebelarmes 15 von der Schwenkachse
19 aus etwa vertikal nach unten ab und weist die gleiche Länge
auf wie der Hebelarm 15. An seinem unteren Stirnende weist der
Hebelarm 16 einen Anlenkpunkt auf, dessen Abstand zur Schwenk
achse 19 dem Anlenkpunkt des oberen Hebelarmes 15 zur Schwenk
achse 19 entspricht. An diesem Anlenkpunkt des unteren Hebelar
mes 16 ist eine Druckstange 17 angelenkt, die horizontal zur
Stirnwand 4 in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne abragt. Die
Druckstange 17 ragt durch die Stirnwand 4 hindurch in einen
Bremskraftverstärker 10 hinein, der auf der dem Motorraum 3 zu
gewandten Seite der Stirnwand 4 an dieser festgelegt ist. Der
Durchtritt der Druckstange 17 durch die Stirnwand 4 ist mit ei
nem Balg 18 versehen. An den Bremskraftverstärkter 10 ist in an
sich bekannter Weise ein Bremszylinder 9 angeschlossen.
Die Hebelwippe 15, 16 ist mittels eines Lagerbockes 12 um ihre
Schwenkachse 19 schwenkbeweglich gelagert, der an der Stirnwand
4 festgelegt ist. Der Lagerbock 12 ragt von der Stirnwand 4 etwa
horizontal in den Fahrzeuginnenraum 5 hinein.
Für die normale Bremsfunktion wirkt das Bremspedal 8 über die
durch den Hebelfortsatz 20, die Übertragungsstange 14, die He
belwippe 15, 16 und die Druckstange 17 gebildete Hebelkette auf
die Bremsfunktionseinheit in Form des Bremskraftverstärkers 10
und des Bremszylinders 9. Falls nun der Personenkraftwagen 1 ei
nen Frontalaufprall erfährt und aufgrund der Frontalaufprallbe
lastung die Bremsfunktionseinheit einschließlich der Stirnwand 4
in den Fahrzeuginnenraum 5 hinein verschoben wird, wird zwangs
läufig die Hebelwippe 15, 16 gemäß der gestrichelten Darstellung
parallel in den Fahrzeuginnenraum 5 hinein verlagert. Dadurch
ergibt sich auch eine axiale Verlagerung der Übertragungsstange
14 (gestrichelte Darstellung), die zu einer Schwenkbewegung des
Bremspedales 8 führt, da der Cockpitquerträger 7 selbst seine
Positionierung im Fahrzeuginnenraum 5 zumindest im wesentlichen
beibehält. Der Cockpitquerträger 7 ist somit von den Intrusions
bewegungen der Stirnwand 4 abgekoppelt, so daß er mittels des
Lagerbockes 11 eine stationäre Schwenkstelle für das Bremspedal
8 bildet. Durch die Verschwenkung des Bremspedales 8 gemäß der
gestrichelten Darstellung wird das Bremspedal 8 mit seinem unte
ren Ende zur Stirnwand 4 hin verschwenkt, wodurch der Freiraum
im Fußraum des Fahrzeuginnenraumes 5 vergrößert wird. Dadurch
werden Fußverletzungen eines Fahrers reduziert.
Claims (4)
1. Pedalanordnung in einem Fußraum eines Kraftfahrzeugs mit wenigstens einem Pedal, das
an einem Lagerbock um eine Schwenkachse schwenkbeweglich gelagert ist, wobei der Lagerbock
für das wenigstens eine Pedal an einem im Bereich eines Fahrzeuginnenraumes angeordneten
Fahrzeugaufbauelement festgelegt ist, und das wenigstens eine Pedal einen über die Schwenkachse
hinaus zu einer gegenüberliegenden Seite abragenden Hebelfortsatz aufweist, an dem eine form
stabile und in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete Übertragungsstange kraftübertragend angelenkt
ist, die mit einer Fahrzeugfunktionseinheit, insbesondere einer Bremsfunktionseinheit, in Wirk
verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragungsstange (14) mit dem anderen freien Ende an einem Hebelarm (15) einer
doppelarmigen Hebelwippe (15, 16) angelenkt ist, die an einer Stirnwand (4) des Fahrzeugaufbaus
schwenkbeweglich gelagert ist, wobei ein gegenüberliegender Hebelarm (16) der Hebelwippe (15,
16) an einer Druckstange (17) der Fahrzeugfunktionseinheit (9, 10) angelenkt ist, die in Fahrzeug
längsrichtung zumindest nahezu parallel zur Übertragungsstange (14) in Richtung zur Stirnwand
(4) verläuft.
2. Pedalanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Fahrzeugaufbauelement ein im Bereich eines Cockpits verlaufender Querträger (7) vorge
sehen ist.
3. Pedalanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hebelwippe (15, 16) durch einen Lagerbock (12) schwenkbeweglich an der Stirnwand (4)
gelagert ist, und daß der Lagerbock (12) und die Druckstange (17) derart dimensioniert sind, daß
zumindest der der Druckstange (17) zugeordnete Hebelarm (16) der Hebelwippe (15, 16) parallel
zur Stirnwand (4) ausgerichtet ist.
4. Pedalanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerbock (12) für die Hebelwippe (15, 16) und die Druckstange (17) derart gestaltet
sind, daß sie sich bei einer Frontalaufprallbelastung wie starre Bauteile verhalten.
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