DE19705969C2 - Verfahren zur Abscheidung von Schadstoffen aus Abgasanlagen und Unterstützung der Oberflächenabsorption bei der Abscheidung von sauren Gasen in Heißgasströmen, vorzugsweise für fossile Kraftwerke - Google Patents
Verfahren zur Abscheidung von Schadstoffen aus Abgasanlagen und Unterstützung der Oberflächenabsorption bei der Abscheidung von sauren Gasen in Heißgasströmen, vorzugsweise für fossile KraftwerkeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abscheidung von Schadstoffen aus
Abgasanlagen in einem Gasrohr mit mindestens einem im Gasstrom angeordneten
und in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit verstellbaren Verdrängungskörper, bei
dem dem Gasstrom in Gasströmungsrichtung hinter dem Verdrängungskörper im
Bereich der sich bildeten Gaswirbel der Kalk zugesetzt wird.
Aus der DE 197 03 306 A1 ist ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt
geworden. Bei diesem Verfahren läßt sich innerhalb des Rauchgasstromes bereits
eine große Stoffaustauschfläche für die Reaktionen zwischen den im Rauchgas
mitgeführten Schwefeldioxiden und den zur Bindung des Schwefels vorgesehenen
Calciumionen erzielen, da diese unmittelbar in mittels Verdrängungskörper im
Rauchgasstrom erzielte Rauchgaswirbel eingesprüht werden.
Nach wie vor hängt die Stoffaustauschfläche aber auch maßgebend von der
Korngröße der Kalkteilchen ab, d. h. zur Erzielung vernünftiger Wirkungsgrade muß
der Kalk unter erheblichem Aufwand sehr fein aufgemahlen werden.
Die DE 40 04 866 C2 zeigt ebenso wie die DD 280 045 A1 ein Verfahren zur
Rauchgasentschwefelung für Dampfkessel mit Mühlen- und/oder Rostfeuerungen,
bei dem eine Kalksuspension in die heißen Freiräume der Dampfkessel oder auf das
glühende Brennstoffbett der Rostfeuerung unter Volumenzunahme verdüst wird. Die
Stoffaustauschfläche und die Verweilzeit vergrößernde Verdrängungskörper zur
Bildung von Rauchgaswirbel sind bei diesem Verfahren nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Rauchgasentschwefelung gemäß der DE 197 03 306 A1 zur Erzielung noch höherer
Stoffaustauschwirkungsgrade weiter zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die beim Löschvorgang auf etwa 70°C aufgeheizte Kalksuspension vor der
Zugabe in den Gasstrom direkt oder durch Warmwasser und/oder Wasserdampf
weiter aufgewärmt und dann mit 4 bis 5 bar und einer Temperatur von etwa 150°C in
die Absorptionsstrecke eingedüst wird und der Gasstrom dann mit etwa 130°C
einem Staubfilter zugeführt wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die für die Entschwefelungsreaktionen
benötigte Kalksuspension unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur, wobei die
Temperatur unterhalb der dem erhöhten Druck entsprechenden Siedetemperatur
liegt, dem Rauchgasstrom zugeführt und in die durch die Verdrängungskörper
gebildeten Rauchgaswirbel eingesprüht. Aufgrund der Druckminderung beim
Einsprühen erfolgt unter den vorgegebenen Verfahrensbedingungen eine
schlagartige Verdampfung der Wasseranteile in der Suspension. Insbesondere trifft
dies auch auf die von den Kalkteilchen aufgrund der Kapillarkräfte aufgenommenen
Wasserteilchen zu. Durch eine derartige "Flash-Verdampfung" werden die
Kalkteilchen praktisch aufgesprengt, so daß die gebildeten Teilstücke insgesamt
eine wesentlich größere freie Oberfläche besitzen als das ursprüngliche Teilchen.
Dies wiederum führt zu einer wesentlichen Erhöhung des Stoffaustauschs und damit
des Wirkungsgrads der Entschwefelungsreaktionen.
Das Verfahren ist gemäß dem in der Figur schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiel durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
mit (1) ist ein z. B. Kalkbehälter dargestellt,
mit (2) die Löscheinrichtung zum Anmischen des Kalkes mit Wasser, und hierbei entsteht ungefähr eine Temperatur von 70°C.
mit (1) ist ein z. B. Kalkbehälter dargestellt,
mit (2) die Löscheinrichtung zum Anmischen des Kalkes mit Wasser, und hierbei entsteht ungefähr eine Temperatur von 70°C.
Erfindungsgemäß wird nach diesem Löschen und Anmischen ein Aufwärmbehälter
(3) dem Verfahren zugeordnet, in dem der gelöschte Kalk aufgewärmt wird,
vorzugsweise mit Dampf und/oder mit warmem Wasser, auf etwa 130°C, und einen
Druck von etwa 4 bis 5 bar erfährt.
Mit (4) ist ein Verbrennungskessel dargestellt,
mit (5) ein Luftvorwärmer
mit (6) die Mischabsorptionsstrecke, der das Abgas aus dem Kessel über den Luvo wärmetechnisch genutzt mit etwa 150-180°C der Absorptionsstrecke zugeführt wird.
mit (7) ist vorzugsweise eine Führungseinrichtung dargestellt, in der SO2 Roh- und Reingas gemessen werden und in diesem Verhältnis wird dann über eine Regeleinrichtung (8) die Absorptionsflüssigkeit aus dem Aufwärmebehälter der Strecke (6) hinter dem Verdrängerkörper (9) zugeführt. Das daraus resultierende weitgehend entschwefelte Abgas wird mit etwa 130°C dem nachgesetzten Staubabscheider, z. B. Staubfilter (10), zugeführt.
mit (5) ein Luftvorwärmer
mit (6) die Mischabsorptionsstrecke, der das Abgas aus dem Kessel über den Luvo wärmetechnisch genutzt mit etwa 150-180°C der Absorptionsstrecke zugeführt wird.
mit (7) ist vorzugsweise eine Führungseinrichtung dargestellt, in der SO2 Roh- und Reingas gemessen werden und in diesem Verhältnis wird dann über eine Regeleinrichtung (8) die Absorptionsflüssigkeit aus dem Aufwärmebehälter der Strecke (6) hinter dem Verdrängerkörper (9) zugeführt. Das daraus resultierende weitgehend entschwefelte Abgas wird mit etwa 130°C dem nachgesetzten Staubabscheider, z. B. Staubfilter (10), zugeführt.
Erfindungsgemäß wird durch diese Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
erreicht, daß der Kalk aus dem Behälter (1) über die Löschvorrichtung (2) eine
Temperaturerhöhung um etwa 70°C erfährt und im Aufwärmbehälter (3) um weitere
etwa 50°C angewärmt wird, und die dann entstandene, aufgewärmte Flüssigkeit
wird dann mit etwa 4 bis 5 bar über die Führungsstrecke und im Regelbereich bei
diesem hohen Druck in den Kapillaren der einzelnen Absorptionsmoleküle
angereichert, so daß nicht nur eine Oberflächenfeuchte entstanden ist, sondern
durch den erhöhten Druck und die erhöhte Temperatur auch eine Anreicherung in
den Kapillaren der einzelnen Absorptionsteilchen zwangsläufig erzielt wurde.
Diese Teilchen werden dann erfindungsgemäß in dem Bereich der etwa 150°C
Kontaktstrecke in die Wirbel hinter dem Verdrängerkörper (9) eingeführt. Hier findet
eine Verdampfung nicht nur der Oberflächenfeuchte, sondern auch der in den
Kapillaren vorhandenen Flüssigkeit statt, wodurch die einzelnen Teilchen
aufgesprengt und eine wesentlich größere Reaktionsoberfläche als es normalerweise
durch das Aufmahlen alleine bisher zwangsläufig der Fall war, erzeugt wird.
Durch diese größere Oberfläche wird erfindungsgemäß eine wesentlich verbesserte
Absorption ermöglicht. Als weiterer Vorteil ergibt sich, daß aufgrund der erheblichen
Vergrößerungen der freien Oberfläche für die Reaktionen im nachgeschalteten
Staubfilter selbst noch genügend freie Oberfläche für Nachreaktionen zur Verfügung
steht.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend im einzelnen
dargestellten und beschriebenen Ausbildungsformen beschränkt, sondern es sind
zahlreiche Abänderungen möglich, ohne jedoch von dem Grundgedanken
abzuweichen, einen Kalk zu löschen und die hierbei erzeugte Temperatur als
Nutzwärme einem Aufwärmbehälter zuzuführen, in dem die Suspension z. B. mittels
Warmwasser und/oder Dampf weiter erwärmt und dann bei 4 bis 5 bar Druck einer
Kontakstrecke zugeführt wird, z. B. (6) oder auch einer Kontaktstrecke (11) z. B. vor
dem Luvo (6), die hinter dem Kessel angeordnet ist, so daß die Absorptionsstrecken
(11) und/oder (6) zur Absorption herangezogen werden können, um nach einer
Temperaturabsenkung von z. B. 150°C auf 130°C die optimale Absorption
durchzuführen. Das entstandene Reaktionsprodukt wird mit noch nicht ausreagierten
Absorptionsteilchen in einem nachgeschalteten, vorzugsweise Gewebestaubfilter
abgeschieden, wobei hier aufgrund der großen Oberfläche eine weitere Absorption
erfolgt.
Claims (1)
1. Verfahren zur Abscheidung von Schadstoffen aus Abgasanlagen in einem Gasrohr
mit mindestens einem im Gasstrom angeordneten und in Abhängigkeit von der
Gasgeschwindigkeit verstellbaren Verdrängungskörper, bei dem dem Gasstrom in
Gasströmungsrichtung hinter dem Verdrängungskörper im Bereich der sich bildeten
Gaswirbel der Kalk zugesetzt wird, wobei die beim Löschvorgang auf etwa 70°C
aufgeheizte Kalksuspension vor der Zugabe in den Gasstrom direkt oder durch
Warmwasser und/oder Wasserdampf weiter aufgewärmt und dann mit 4 bis 5 bar
und einer Temperatur von etwa 150°C in die Absorptionsstrecke eingedüst und der
Gasstrom dann mit etwa 130°C einem Staubfilter zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997105969 DE19705969C2 (de) | 1997-02-17 | 1997-02-17 | Verfahren zur Abscheidung von Schadstoffen aus Abgasanlagen und Unterstützung der Oberflächenabsorption bei der Abscheidung von sauren Gasen in Heißgasströmen, vorzugsweise für fossile Kraftwerke |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997105969 DE19705969C2 (de) | 1997-02-17 | 1997-02-17 | Verfahren zur Abscheidung von Schadstoffen aus Abgasanlagen und Unterstützung der Oberflächenabsorption bei der Abscheidung von sauren Gasen in Heißgasströmen, vorzugsweise für fossile Kraftwerke |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19705969A1 DE19705969A1 (de) | 1998-08-27 |
DE19705969C2 true DE19705969C2 (de) | 2000-02-17 |
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ID=7820448
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997105969 Expired - Fee Related DE19705969C2 (de) | 1997-02-17 | 1997-02-17 | Verfahren zur Abscheidung von Schadstoffen aus Abgasanlagen und Unterstützung der Oberflächenabsorption bei der Abscheidung von sauren Gasen in Heißgasströmen, vorzugsweise für fossile Kraftwerke |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19705969C2 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2728176A1 (de) * | 1977-06-23 | 1979-01-04 | Blohm Voss Ag | Verfahren zur gasreinigung |
DE3403705A1 (de) * | 1984-02-03 | 1985-08-08 | Saarbergwerke AG, 6600 Saarbrücken | Anlage zur nassreinigung von kraftwerksrauchgasen |
DD280045A1 (de) * | 1989-02-21 | 1990-06-27 | Orgreb Inst Kraftwerke | Rauchgasentschwefelungsverfahren fuer dampfkessel mit muehlen- und rostfeuerungen |
DE4004866C2 (de) * | 1990-02-16 | 1993-08-12 | Bodo Dr.-Ing. O-8210 Freital De Wolf |
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1997
- 1997-02-17 DE DE1997105969 patent/DE19705969C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2728176A1 (de) * | 1977-06-23 | 1979-01-04 | Blohm Voss Ag | Verfahren zur gasreinigung |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19705969A1 (de) | 1998-08-27 |
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