DE567196C

DE567196C - Kuehltuerme zum Kuehlen von heissen Fluessigkeiten durch unmittelbare Einwirkung der Kuehlluft mit einer Einrichtung zum Beheizen der Abluft in dem Turm

Info

Publication number: DE567196C
Application number: DENDAT567196D
Authority: DE
Original assignee: J T WULF; KUEHLWERKSBAU
Current assignee: J T WULF; KUEHLWERKSBAU
Publication date: 1932-12-29

Description

Kühltürme zum Kühlen von heißen Flüssigkeiten durch unmittelbare Einwirkung der Kühlluft mit einer Einrichtung zum Beheizen der Abluft in dem Turm Bei den bekannten Kühltürmen zum Kühlen heißer Flüssigkeiten durch unmittelbare Einwirkung von Kühlluft versuchte man den Zug im Turm, der vom Grad der Erwärmung der Gassäule im Turm abhängig ist, dadurch zu erhöhen, daß man in den Turm von unten nach oben heiße Fuchsgase oder Dampfstrahlen einleitete oder in den Turm einen Heizkörper einbaute.
Diese bekannten Einrichtungen waren wohl dazu geeignet, den Auftrieb im Turm zu erhöhen, es haftete denselben aber der Übelstand an, daß die für den gewünschten Erfolg eingeblasenen großen Fuchsgasmengen oder der eingebaute Heizkörper den für die Kaminkühlerabluft verfügbaren Kaminquerschnitt erheblich einengten und die Dampfbeimengung die Übersättigung der Abluft mit Wasser stark erhöht, so daß die aus der Mündung des Kühlturms austretende Abluft sofort zur Tropfenbildung neigen und die' Umgebung des Turms durch Beregnung belästigen würde. Aber auch die Temperatur der Heizgase war nicht hoch genug, um die Abluft so weit zu erwärmen, daß an der Mündung des Turmes eine Tropfenausscheidung vermieden wurde.
Diesen Mängeln hilft die Erfindung durch den Einbau eines offenen Gasflammrostes in den Turm ab, durch welchen eine wesentliche Einengung des Kaminquerschnittes vermieden und die Abluft beim Austritt aus dem Turm mindestens noch auf einer solchen Temperatur gehalten wird, welche die mit Wasserdampf gesättigte, aber nicht übersättigte Luft am Austritt aus den Rieselhorden besaß.
Hieraus ergibt sich die neue Wirkung, daß die Abluft nicht schon unmittelbar an der Mündung des Kühlturms zur Nebelbildung gelangt, sondern die Tropfenbildung erst in erheblicher Höhe und in starker Verbreitung oberhalb der Turmmündung, also in hoher und breiter Pinienform, beginnt, so daß der Tropfenfall bei nicht zu schlechter Witterung überhaupt vermieden wird.
Gemäß der Erfindung wird an einer zur Erreichung bzw. Erhaltung der erforderlichen Temperatur der Abluft an der Mündungsstelle geeigneten Querschnittstelle des Turmes ein netzartiger Rost aus Gasrohren mit Düsen eingebaut und ein Gasfeuer unterhalten, zu welchem. die diese Querschnittstelle durchziehende Luftsäule den Sauerstoff liefert. Die Luftsäule vermischt sich mit den Verbrennungsgasen und reichert sich mit der bei der Verbrennung erzeugten Wärmemenge an. Diese innige Flammenberührung der Luftsäule ermöglicht es in besonders wirksamer Weise, der Abluft vor Austritt aus dem Turm diejenige Wärmemenge wieder zuzuführen, die auf ihrem Wege von der Austrittsstelle aus den Rieselhorden an verlorengegangen war, und gegebenenfalls noch weiter zu erhöhen, wenn z. B. bei schlechter Witterung eine Abluftübersättigung an Wasser in den Rieselhorden eingetreten ist.
Im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen bringt die Verwendung von Gas als Heizmittel noch den Vorteil mit sich, daß auf vielen Werken Koks- oder Gichtgas als Überschußenergiemittel erzeugt wird, während bisher Dampf, heiße Abgase, mechanische Arbeit usw. verwendet werden mußten, die an anderer Stelle, z. B. für den Schornsteinzug, verlorengingen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens dargestellt.
Der Gasflammrost d überspannt netzartig den Turmquerschnitt, so daß ein Gasflammenfilter für die Luftsäule entsteht, dessen Abgase sich mit der Abluft mischen und durch ihre hohe, an die Luftsäule abgegebene Temperatur eine Herabsetzung der Wassersättigung bewirken.

Claims

PATENTANSPRUCH: Kühltürme zum Kühlen von heißen Flüssigkeiten durch unmittelbare Einwirkung von Kühlluft mit einer Einrichtung zum Beheizen der Abluft in dem Turm, dadurch gekennzeichnet, daß in den Turm ein Gasflammrost (d) eingebaut ist, der den Turmquerschnitt ohne wesentliche Einengung netzartig überspannt und ein offenes Gasfeuer unterhält, das der Abluft mindestens eine solche Wärmemenge zuführt, daß die Abluft an der Stelle ihres Austritts aus der Turmmündung auf der Temperatur beim Verlassen der Horden erhalten wird.