DE19705419A1 - Pneumatikstellelement und Steuerungseinheit hierfür - Google Patents
Pneumatikstellelement und Steuerungseinheit hierfürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Pneumatikstellelement für eine zen
trale Verriegelungssteuerung von beweglichen Karosserieteilen
eines Kraftfahrzeugs mit einem in einem zumindest weitgehend
druckdichten Gehäuse linearbeweglich gelagerten und für einen
Stellvorgang druckbeaufschlagbaren Stellglied, sowie eine Steue
rungseinheit hierfür.
Bei Mercedes-Benz Personenkraftwagen ist es bekannt, eine als
Karosserieteil dienende Tankklappe durch ein Pneumatikstellele
ment zu verriegeln, das Teil einer zentralen Verriegelungssteue
rung ist, mittels der weitere bewegliche Karosserieteile wie
Seitentüren und Heckklappe oder Heckdeckel ver- oder entriegelt
werden. Das Pneumatikstellelement für die Tankklappe weist einen
als Stellglied dienenden Verriegelungsstift auf, der zwischen
einer die Tankklappe freigebenden und einer die Tankklappe ver
riegelnden Position in einem Gehäuse des Pneumatikstellelementes
linearbeweglich gelagert ist. Bei einer entsprechenden Über-
oder Unterdruckbeaufschlagung wird ein entsprechender Stellvor
gang zur Freigabe oder Verriegelung der Tankklappe erzielt. Ab
hängig davon, ob eine Differenz zwischen dem Atmosphärendruck
und dem jeweils im Arbeitsraum des Gehäuses vorhandenen Druck
herrscht, kann es zu einem unbeabsichtigten Stellvorgang des
Stellgliedes kommen, der eine unerwünschte Ver- oder Entriege
lung der Tankklappe nach sich zieht. Größere Schwankungen des
Atmosphärendrucks ergeben sich insbesondere bei Fahrten des
Kraftfahrzeugs in unterschiedlichen Höhen, beispielsweise auf
Meereshöhe einerseits und auf Gebirgshöhe (Passfahrt) anderer
seits.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Pneumatikstellelement sowie
eine Steuerungseinheit der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei dem durch Atmosphärendruckdifferenzen ausgelöste unbeabsich
tigte Stellvorgänge verhindert werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in dem Gehäuse eine Dros
seleinrichtung vorgesehen ist, die für einen zeitverzögerten
Druckausgleich das Gehäuseinnere mit der Atmosphäre verbindet,
wobei der Drosselquerschnitt derart gering bemessen ist, daß die
Zeitdauer für einen Stellvorgang des Stellgliedes gegenüber der
Zeitdauer für eine Einstellung eines Druckausgleichs zwischen
dem Gehäuseinneren und der Atmosphäre vernachlässigbar gering
ist. Durch die erfindungsgemäße Lösung erfolgt eine bei Druck
differenzen eintretende allmähliche Belüftung des Gehäuseinne
ren, d. h. der mit Druck beaufschlagten Arbeitskammer, des Pneu
matikstellelementes sowie gegebenenfalls der zugehörigen Pneuma
tikleitung, wodurch durch Druckdifferenzen des Atmosphären
druckes hervorgerufene Stellvorgänge zuverlässig verhindert wer
den. Dadurch, daß eine äußerst langsame Belüftung und damit ein
äußerst langsamer Druckausgleich erfolgt, werden normale, ge
steuerte Stellvorgänge durch diese Drosseleinrichtung nicht be
einträchtigt.
In Ausgestaltung der Erfindung weist die Drosseleinrichtung ein
Metallsinterteil auf, das eine Öffnung einer Druckkammer des Ge
häuses zur Umgebung verschließt. Die Porosität des aus winzigen
Metallkügelchen zusammengepreßten Metallsinterteiles gewährlei
stet eine ausreichende Belüftung. Gleichzeitig wird jedoch das
Eindringen von Schmutzpartikeln und Feuchtigkeit in die Druck
kammer vermieden. Dies ist ein Vorteil gegenüber einer einfachen
Drosselbohrung, die grundsätzlich ebenfalls eine erfindungsgemä
ße Drosseleinrichtung darstellt.
Für die Steuerungseinheit wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
der Druckleitung ein Schaltventil zugeordnet ist, das einen für
einen Stellvorgang des Pneumatikstellelementes benötigten
Schaltdruck in der Druckleitung sowie im Pneumatikstellelement
einsperrt. Dadurch ist es möglich, eine Entriegelung der Tank
klappe auch bei verriegelten Seitentüren zu erzielen, so daß
auch bei verriegeltem Fahrzeuginnenraum ein Öffnen der Tankklap
pe und damit eine Betankung des Kraftfahrzeugs erreichbar ist.
Das Einsperren des Druckes kann vorteilhaft durch ein einfaches
Rückschlagventil erfolgen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevor
zugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das anhand der Zeich
nungen dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt in einem Schnitt schematisch die Anordnung einer
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Pneumatikstell
elementes im Bereich einer Tankklappe eines Kraftfahr
zeugs,
Fig. 2 das Pneumatikstellelement nach Fig. 1 in einem Längs
schnitt,
Fig. 3 eine Frontansicht des Pneumatikstellelementes nach Fig. 2
in Richtung des Pfeiles III in Fig. 2, und
Fig. 4 einen Ausschnitt eines Schaltbildes einer Zentralverrie
gelung, die auch das Pneumatikstellelement nach den Fig.
1 bis 3 ansteuert.
Ein Kraftfahrzeug weist in an sich bekannter Weise eine Karosse
rieaußenhaut 1 auf, die im Bereich eines Tankeinfüllstutzens ei
ne Tankmulde 4 aufweist. Die Tankmulde 4 ist mittels einer
schwenkbeweglich gelagerten Tankklappe 2 verschließbar, die eine
von ihrer Innenseite rechtwinklig in die Tankmulde 4 hineinra
gende Verriegelungsöse 3 aufweist. Der Verriegelungsöse 3 der
Tankklappe 2 ist ein Pneumatikstellelement 6 zugeordnet, das ein
Stellglied in Form eines Verriegelungsstiftes 5 aufweist. Der
Verriegelungsstift 5 ist gemäß Fig. 2 in einem Gehäuse des Pneu
matikstellelementes 6 zwischen einer die Verriegelungsöse 3
freigebenden und einer die Verriegelungsöse 3 arretierenden Po
sition linearbeweglich gelagert. In dem Gehäuse des Pneumatik
stellelementes 6 ist eine als Arbeitskammer dienende Druckkammer
9 vorgesehen, deren Größe in an sich bekannter Weise durch eine
bewegliche Membran 10 variabel ist, die über ein Kolbenelement
mit dem Verriegelungsstift 5 verbunden ist. Die Druckkammer 9
ist über einen Anschlußstutzen 11 mit einer eine Pneumatiklei
tung darstellenden Druckleitung 12 verbunden (Fig. 4), die Teil
einer Pneumatikschaltung einer Zentralverriegelung ist. Die Zen
tralverriegelung weist eine durch einen Motor 16 betätigbare
Pumpe 15 auf. Außerdem sind der Pneumatikschaltung mehrere
Druckleitungen 14 zugeordnet, die in Fig. 4 lediglich aus
schnittweise dargestellt sind und die zu entsprechenden Stell
elementen von fond- oder frontseitigen Türen oder einer Heck
klappe bzw. einem Heckdeckel führen. Der Motor 16 zur Betätigung
der als Bidruckpumpe gestalteten Pumpe 15 wird durch ein zentra
les elektronisches Steuergerät geschaltet, das in Fig. 4 nicht
dargestellt ist.
Das Pneumatikstellelement 6 wird über die Druckleitung 12 durch
ein Elektromagnetventil 13 geschaltet, indem der jeweils im
Pneumatikkreis vorhandene Druck, sei es Überdruck oder Unter
druck, in die Druckleitung 12 geleitet und anschließend einge
sperrt wird. Die Zentralsteuerung arbeitet dabei folgendermaßen.
Bei einer Verriegelung des Fahrzeuginnenraumes, d. h. der Seiten
türen, bleibt die Tankklappe 2 unverriegelt. Die Pneumatiksteue
rung gemäß Fig. 4 weist ein weiteres Elektromagnetventil 17 auf,
das zwei Ausgänge aufweist, von denen einer direkt auf eine
Druckleitung 18 für ein Stellelement der Fahrertür und der ande
re auf das Elektromagnetventil 13 führt. An das Elektromagnet
ventil 13 ist neben der Druckleitung 12 des Pneumatikstellele
mentes 6 eine Druckleitung 14 für die Beifahrer- und Fondtüren
angeschlossen. Im stromlosen Zustand wird das Elektromagnetven
til 13 auf die Druckleitung 14 und damit auf die der Beifahrer
tür und den Fondtüren zugeordneten Stellelemente geschaltet. Im
bestromten Zustand hingegen wird das Pneumatikstellelement 6
entsprechend beaufschlagt. Dadurch ergibt sich folgende Funkti
on. Wird das Elektromagnetventil 13 angezogen, so werden die
Fahrertür und die Tankklappe 2 entriegelt. Um eine globale Ent
riegelung aller Karosserieteile zu erzielen, läuft die Pumpe 15
an, während das Elektromagnetventil 13 unbestromt ist. Beim Er
reichen des Druckschaltpunktes wird das Elektromagnetventil 13
geschaltet. Entweder durch eine mit dem Umschalten des Elektro
magnetventils 13 gestartete Nachlaufzeit und/oder durch das Wie
dererreichen des Druckschaltpunktes wird das Pneumatikstellele
ment 6 dann nach der Entriegelung der Tankklappe 2 abgeschaltet.
Um eine globale Verriegelung zu erzielen, werden zunächst alle
Seitentüren des Fahrzeuginnenraumes gesichert. Anschließend wird
nach einer bestimmten Zeitspanne das Elektromagnetventil 13 ge
schaltet, das dann die Tankklappe 2 für sich entsprechend zeit
versetzt verriegelt.
Um größere Druckdifferenzen des Umgebungsdruckes ausgleichen zu
können und somit durch entsprechende Atmosphärendruckdifferenzen
hervorgerufene unbeabsichtigte Stellvorgänge des Verriegelungs
stiftes 5 des Pneumatikstellelementes 6 zu verhindern, ist der
Druckkammer 9 eine Drosseleinrichtung 7, 8 zugeordnet, die eine
Verbindung der Druckkammer 9 zur Umgebung nach außen schafft.
Dabei ist in einer Gehäusewandung des Gehäuses eine Öffnung 7
vorgesehen, in der ein zylindrisches Metallsinterteil 8 derart
angeordnet ist, daß es die Öffnung 7 verschließt. Das Metallsin
terteil 8 ist aus winzigen Sintermetallkügelchen durch entspre
chende Pressung und Sinterung hergestellt und weist eine Porösi
tät auf, deren Luftdurchlässigkeit den Drosselquerschnitt für
die Drosseleinrichtung definiert. Diese Porosität ist derart auf
das Pneumatikstellelement 6 abgestimmt, daß zum einen eine aus
reichende Belüftung und damit ein ausreichender Druckausgleich
erzielt wird, der unbeabsichtigte Stellvorgänge verhindert. Zum
anderen ist der solchermaßen gebildete Drosselquerschnitt jedoch
so bemessen, daß die normalen, durch die Pneumatiksteuerung her
vorgerufenen Stellvorgänge durch die Drosseleinrichtung nicht
beeinträchtigt werden.
Unbeabsichtigte Stellvorgänge können daher insbesondere bei
Fahrten des Kraftfahrzeugs in unterschiedlichen Höhen vermieden
werden. Falls bei normalem Atmosphärendruck von 1000 mbar eine
Entriegelung der Tankklappe durch eine Beaufschlagung des Stell
elementes mit einem Unterdruck von 700 mbar erfolgt und das
Kraftfahrzeug anschließend auf einer Paßfahrt in eine Höhe von
bis zu 4000 m über dem Meeresspiegel gelangt, so beträgt der At
mosphärendruck in dieser Höhe nur noch etwa 600 mbar. Dadurch
ist der eingesperrte Druck von 700 mbar im Stellelement höher
als der Atmosphärendruck, so daß das Stellelement eine ungewoll
te Verriegelung der Tankklappe durchführt. Gleiches gilt bei Be
aufschlagung eines Stellelementes mit Überdruck, jedoch in umge
kehrter Folge. Durch die zuvor beschriebene erfindungsgemäße Lö
sung werden solche unbeabsichtigten Stellvorgänge vermieden.
Claims (4)
1. Pneumatikstellelement für eine zentrale Verriegelungssteue
rung von beweglichen Karosserieteilen eines Kraftfahrzeugs mit
einem in einem zumindest weitgehend druckdichten Gehäuse linear
beweglich gelagerten und für einen Stellvorgang druckbeauf
schlagbaren Stellglied,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Gehäuse eine Drosseleinrichtung (7, 8) vorgesehen
ist, die für einen zeitverzögerten Druckausgleich das Gehäuse
innere (9) mit der Atmosphäre verbindet, wobei der Drosselquer
schnitt derart gering bemessen ist, daß die Zeitdauer für einen
Stellvorgang des Stellgliedes (5) gegenüber der Zeitdauer für
eine Einstellung eines Druckausgleichs zwischen dem Gehäuse inne
ren (9) und der Atmosphäre vernachlässigbar gering ist.
2. Pneumatikstellelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drosseleinrichtung ein Metallsinterteil (8) aufweist,
das eine Öffnung (7) einer Druckkammer (9) des Gehäuses zur Um
gebung verschließt.
3. Steuerungseinheit für ein Pneumatikstellelement nach An
spruch 1 oder 2, das an eine Druckleitung (12) der Steuerungs
einheit angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckleitung (12) ein Schaltventil (13) zugeordnet ist,
das eine für einen Stellvorgang des Pneumatikstellelementes (6)
benötigten Schaltdruck in der Druckleitung (12) sowie im Pneuma
tikstellelement (6) einsperrt.
4. Steuerungseinheit nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Schaltventil (13) ein Zeitglied zugeordnet ist, das eine
Rückstellung in die Ausgangsposition nach einer definierten
Zeitspanne gewährleistet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19705419A DE19705419C2 (de) | 1997-02-13 | 1997-02-13 | Pneumatikstellelement |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19705419A DE19705419C2 (de) | 1997-02-13 | 1997-02-13 | Pneumatikstellelement |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19705419A1 true DE19705419A1 (de) | 1998-08-20 |
DE19705419C2 DE19705419C2 (de) | 2000-08-31 |
Family
ID=7820073
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19705419A Expired - Fee Related DE19705419C2 (de) | 1997-02-13 | 1997-02-13 | Pneumatikstellelement |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19705419C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2016151184A1 (en) * | 2015-03-20 | 2016-09-29 | Rausteel Oy | Fuel tank |
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-
1997
- 1997-02-13 DE DE19705419A patent/DE19705419C2/de not_active Expired - Fee Related
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CN107428239A (zh) * | 2015-03-20 | 2017-12-01 | 拉斯特尔公司 | 燃料箱 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19705419C2 (de) | 2000-08-31 |
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