<Desc/Clms Page number 1>
Verschluss- und Verriegelungssystem für Türen oder Klappen, insbesonders für Fahrzeugtüren oder-klappen, mit zumindest einem Betätigungselement, beispielsweise einem Türgriff, das mit zumindest einem Verriegelungselement für die Tür oder Klappe, beispielsweise einem bewegbaren Riegel des Türschlosses, fluidisch verbunden ist, vorzugsweise über ein Hydrauliksystem, wobei das Betätigungselement auf einen Geberzylinder einwirkt, dessen Wirkung über eine Fluidleitung auf einen Nehmerzylinder übertragen wird, der das Verriegelungselement bewegt, wobei in der Fluidleitung ein Absperrelement, vorzugsweise ein 2/2-Wege-Ventil, eingesetzt ist.
Ein an einer Tür eines Kraftfahrzeuges angeordnetes Türschloss, das fluidisch mit einem eben- falls an der Tür angebrachten Türgriff gekoppelt ist, ist beispielsweise in der DE 199 49 037 A1 beschrieben. Während aber bei der bekannten Vorrichtung, die sich die Verbesserung der Unfallsi- cherheit durch Ersetzen von Bowdenzügen und mechanischen Gestängen zur Aufgabe gemacht hat, die mechanischen Einzelheiten im Vordergrund stehen, wurden keinerlei Lösungsansätze beschrieben, um die von modernen Türschliess- und Betätigungssystemen geforderten Funktionen zu gewährleisten. Dies betrifft etwa das Zusammenspiel zwischen Türaussen- und Türinnengriff, der Zentralverriegelung des Fahrzeuges bzw. einer mechanischen Notver- und -entriegelung, sowie einer Kindersicherung der Fahrzeugtür.
Ein System der eingangs angegebenen Art ist dann in der US 4 541 258 A geoffenbart, wo ein Riegel eines Türschlosses über ein Hydrauliksystem, umfassend Geber- und Nehmerzylinder und ein Absperrelement in Form eines 2/2-Wegeventils in der Verbindungsleitung, mit dem Türgriff verbunden ist. Über eine Versorgungsleitung ist die Verbindungsleitung mit einem Hydrauliktank verbunden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher ein System der eingangs angegebenen Art bei Erhaltung der inherenten Unfallsicherheit derart zu verbessern, dass die Funktionalität bei wirtschaftlicher Herstellung und sicherem Betrieb wesentlich erweitert und den Anforderungen an moderne Fahrzeugtüren und -klappen bei möglichst einfacher und robuster Ausführung angepasst ist.
Diese Aufgabe wird gemäss der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, dass das Absperrele- ment mit einer mechanischen, vorzugsweise mechanisch zu sichernden Verriegelung versehen ist.
Diese kann manuell zu betätigen sein, beispielsweise über einen Bowdenzug, ein Gestänge od. dgl. Damit kann in einfacher Weise eine Verriegelungsfunktion verwirklicht werden, durch welche entweder keine Betätigung des Türgriffes, sei er jetzt innen oder aussen, möglich ist, oder durch welche eine Betätigung des Türgriffes nicht auf das Türschloss weitergegeben wird, wobei dennoch eine mechanische Notbetätigung, zur Ver- oder auch Entriegelung, bei Ausfall oder als Hilfsvorrich- tung des fluidischen Systems, gewährleistet ist.
Vorteilhafterweise mündet gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung in die Fluidleitung zwischen dem Geberzylinder und dem Absperrelement eine Versorgungsleitung, die von einem Reservoir für das Arbeitsfluid ausgeht, wobei vorteilhafterweise in der Versorgungsleitung ein Druckbegrenzungsventil und/oder ein Nachsaugventil eingesetzt sein können.
In einer erweiterten Ausführungsform der Erfindung mit nochmals erweiterter Funktionalität sind zwei Betätigungselemente mit jeweils einem Geberzylinder vorgesehen, wobei eine fluidische Verbindung zwischen einem der Betätigungselemente gemäss einem der vorhergehenden Absätze ausgeführt ist, und wobei in der Fluidleitung zwischen dem zweiten Geberzylinder und dem Neh- merzylinder ein Stellelement vorgesehen ist, welches in einer seiner Schaltstellungen die Verbin- dung zwischen dem Geberzylinder und dem Nehmerzylinder trennt. Die zwei Betätigungselemente sind beispielsweise ein Türaussen- und ein Türinnengriff, die jeweils einen Geberzylinder zugeord- net haben, welcher das eigentliche Türschloss betätigt.
Vorzugsweise - und für die Verwirklichung der Zentralverriegelungsfunktion - ist zwischen dem Geberzylinder eines der Betätigungselemente das Absperrelement vorgesehen. Das zweite Stellelement zwischen dem zweiten Geberzylinder und dem Nehmerzylinder am Türschloss kann nun beispielsweise für die Realisierung einer Kinder- sicherung genutzt werden.
Durch Betätigung des Stellelementes durch den Benutzer, vorzugswei- se durch einen vom Innenraum oder der hinteren Sitzreihe nicht zugänglichen Schalter oder ein ähnliches Betätigungselement kann das Stellelement in die oben erläuterte Position gebracht werden, welche entweder keine Betätigung des nun inneren Türgriffes - unabhängig von der Betä- tigung des äusseren Türgriffes - gestattet oder durch welche eine Betätigung des inneren Türgriffes nicht auf das Türschloss weitergegeben wird.
<Desc/Clms Page number 2>
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verbindet das Stellelement in seiner Schaltstellung der Trennung der Verbindung zwischen dem Geberzylinder und dem Nehmerzylin- der auch den Geberzylinder mit einer fluidischen Schaltanordnung für das Absperrelement in der Fluidleitung. Damit führt eine Betätigung des durch das Stellelement gesperrten Betätigungsele- mentes in jedem Fall zur Freigabe der fluidischen Verbindung des anderen Betätigungselementes.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der zuvor beschriebenen Erfindungsvariante ist vorgesehen, dass das Stellelement in seiner Schaltstellung der Verbindung des Geberzylinders mit dem Nehmerzylinder auch die fluidische Schaltanordnung für das Absperrelement mit dem Reser- voir für das Arbeitsfluid verbindet. Damit ist bei normalem Betrieb oder nach Entriegeln der Kinder- sicherung gewährleistet, dass die Absperrvorrichtung ungehindert in die jeweils gewünschte oder von anderen Betätigungseinrichtungen bewirkte Stellung gebracht werden kann.
Vorteilhafterweise ist auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass in die Fluidleitung zwischen dem zweiten Geberzylinder und dem Stellelement eine Versorgungsleitung mündet, die vom Reservoir für das Arbeitsfluid ausgeht. Auch kann vorteilhafterweise wieder in der Versorgungsleitung ein Druckbegrenzungsventil und/oder ein Nachsaugventil eingesetzt sein.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann schliesslich auch vorgesehen sein, dass in die Fluidleitung zwischen dem Absperrelement und dem Nehmerzylinder, allenfalls zwischen dem Absperrelement, dem Stellelement und dem Nehmerzylinder eine Versorgungsleitung mündet, die vom Reservoir für das Arbeitsfluid ausgeht.
In der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausfüh- rungsbeispieles für eine Fahrzeugtür näher erläutert werden, dessen schematischer Schaltplan in der beigefügten Zeichnungsfigur dargestellt ist.
Ein - nicht dargestellter - herkömmlicher Türaussengriff ist direkt oder über eine Hebelanord- nung mit einem ersten Geberzylinder 1, vorzugsweise einem hydraulischen Zylinder, verbunden.
Um die Fahrzeugtür zu verriegeln ist ein - ebenfalls nicht dargestelltes -herkömmliches Türschloss mit einem Riegelelement vorgesehen, welches Riegelelement über den Nehmerzylinder 2 direkt oder ebenfalls über eine Hebelanordnung betätigbar ist. Weiters ist ein innerer Türgriff vorgesehen, der ebenfalls wieder direkt oder über eine Hebelanordnung auf einen zweiten Geberzylinder 3 einwirkt.
Die Verbindung zwischen dem Geberzylinder 1 und dem Nehmerzylinder 2 wird über eine Hyd- raulikleitung mit den Abschnitten 4,5 bewerkstelligt und vom zweiten Geberzylinder 3 geht ein weiterer Abschnitt 6 einer Hydraulikleitung aus, der ebenfalls in den Abschnitt 5 zum Nehmerzylin- der 2 einmündet.
Zwischen den Abschnitten 4 und 5 der den Nehmerzylinder 2 mit dem Geberzylinder 1 des Türaussengriffes verbindenden Hydraulikleitung ist ein 2/2-Wege-Ventil 7 eingesetzt, welches in der dargestellten Schaltstellung die Hydraulikleitung sperrt und somit die Betätigung des Nehmerzylin- ders 2 durch den Türaussengriff und damit auch das Öffnen der Fahrzeugtür unterbindet. Diese ist damit sicher gesperrt und verriegelt. In der anderen Position des Ventils 7 ist sind die Abschnitte 4 und 5 der Hydraulikleitung ungehindert durchströmbar. Zur Betätigung des Ventils 7 sind nun alternativ oder in Kombination mehrere Möglichkeiten vorgesehen.
Zum ersten kann das Ventil 7 elektrisch, magnetisch oder elektromagnetisch über die Stellan- ordnung 8 geschaltet werden, was beispielsweise die Bedienung über einen elektrischen Schalter, Druckknopf od. dgl. einfach realisierbar macht, ebenso wie die Einbindung in die elektrische Anla- ge des Fahrzeuges, insbesonderes auch für eine Zentralverriegelungs-Funktionalität. Eine Hebelanordnung, ein Gestänge oder Betätigungsstift 9 kann mechanisch auf das eigentlich steu- ernde Element des Ventils, beispielsweise einen Ventilschieber, einwirken, um ein manuelles Umschalten des Ventils 7 zu gestatten. Dies könnte vorgesehen sein, wenn die Möglichkeit einer mechanischen Verriegelung gewünscht ist, welche vorzugsweise mit einem mechanischen Verrie- gelungsmechanismus gekoppelt ist, der beispielsweise nur mittels eines Schlüssels entsperrbar ist (angedeutet bei 10).
Auch in der Verbindung zwischen dem zweiten Geberzylinder 3 des Türinnengriffes und dem Nehmerzylinder 2 des Türschlosses kann erfindungsgemäss ein Stellelement vorgesehen sein, beispielsweise in Form des 4/2-Wege-Ventils 11. In der dargestellten normalen Betriebsstellung des Ventils 11ist die frei durchströmbare Verbindung zwischen den Abschnitten 6 und 5 sicherge- stellt und die Tür kann auch mittels des Türinnengriffes geöffnet oder verriegelt werden. Eine
<Desc/Clms Page number 3>
Hebelanordnung, ein Gestänge oder Betätigungsstift 12 kann mechanisch auf das eigentlich steu- ernde Element des Ventils 11 einwirken, um ein manuelles Umschalten zu gestatten, wodurch beispielsweise eine Kindersicherung realisiert sein kann, indem in dieser Schaltstellung die Verbin- dung zwischen dem Geberzylinder 3 und dem Nehmerzylinder 2 getrennt ist.
Dabei kann diese Trennung gleichzeitig mit der Herstellung einer Verbindung des Geberzylinders 3 mit einer hydrau- lischen Betätigungsanordnung 13 über die Verbindungsleitung 14 einhergehen, durch welche bei Betätigung des Türinnengriffes und damit des Geberzylinders 3 das Ventil 7 in seine offene Schalt- stellung gebracht wird, falls nicht die übrigen Betätigungselemente 8 oder 9 dies verhindern. In der dargestellten normalen Betriebsstellung des Ventils 11 ist die Verbindungsleitung 14 mit einer Leitung 15 verbunden, die in einen Tank 16 für die Hydraulikflüssigkeit führt, der auch als Aus- gleichsbehälter fungiert.
Von diesem Tank 16 gehen auch eine oder mehrere Ausgleichs- bzw. Nachsaugleitungen aus, von welchen eine erste Leitung 17 zwischen dem ersten Geberzylinder 1 und dem Ventil 7 in den Abschnitt 4 der Hydraulikleitung mündet. Alternativ oder zusätzlich kann eine zweiten Leitung 18 zwischen den Ventilen 7 und 11in die Hydraulikleitung münden, die zum Nehmerzylinder 2 führt.
Und schliesslich ist auch eine Leitung 19 vorgesehen, die zwischen dem zweiten Geberzylinder 3 des Türinnengriffes und dem Ventil 11einmündet. In jeder Leitung ist dabei vorteilhafterweise eine Anordnung 20 aus einem Druckbegrenzungsventil und einem Nachsaug-Rückschlagventil einge- setzt. Mit dieser Anordnung kann sichergestellt werden, dass auch bei gesperrter Leitung zwischen Geberzylinder 1,3 und Nehmerzylinder 2 der jeweilige Türgriff weich betätigt werden kann, ohne dass er blockiert, wobei das Hydraulikmedium zwischen dem jeweiligen Zylinder 1, 3 und dem Tank 16 verschoben bzw. aus diesem Tank 16 nachgesaugt werden kann. Auch beim Nehmerzy- linder 2 des Tür schlosses ist eine derartige Verbindung zum Tank 16 vorteilhaft, um beispielswei- se bei Lufteintritt, bei Verlust von Hydraulikmedium oder ähnlichen Ereignissen für einen Volum- sausgleich zu sorgen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verschluss- und Verriegelungssystem für Türen oder Klappen, insbesonders für Fahrzeug- türen oder -klappen, mit zumindest einem Betätigungselement, beispielsweise einem Tür- griff, das mit zumindest einem Verriegelungselement für die Tür oder Klappe, beispielswei- se einem bewegbaren Riegel des Türschlosses, fluidisch verbunden ist, vorzugsweise über ein Hydrauliksystem, wobei das Betätigungselement auf einen Geberzylinder einwirkt, dessen Wirkung über eine Fluidleitung auf einen Nehmerzylinder übertragen wird, der das
Verriegelungselement bewegt, wobei in der Fluidleitung (4,5) ein Absperrelement (7), vor- zugsweise ein 2/2-Wege-Ventil, eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperr- element (7) mit einer mechanischen, vorzugsweise mechanisch zu sichernden, Verriege- lung (9) versehen ist.