DE19705290A1 - Hysteresebremse - Google Patents
HysteresebremseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine dauermagneter
regte Hysteresebremse mit einer Laufrolle, einem Hysterese
ring und einem mit Magnetpolen versehenen Magnetring.
Die Arbeitsweise von Hysteresekupplungen bzw. Hystere
sebremsen beruht ganz allgemein auf magnetischer Kraftwir
kung sich anziehender Pole im Synchronlauf bzw. auf ständi
ger Ummagnetisierung eines dauermagnetischen Materiales im
Schlupfbetrieb, wobei die Schlupfleistung in Wärme umge
setzt wird. Hysteresebremsen eignen sich insbesondere zum
Einsatz als Ablaufbremse bei der Verarbeitung von Material
in einer Produktionsanlage wie z. B. Verseilen, Zwirnher
stellung, Spulenwickeln etc. Die Anlage definiert dabei die
Geschwindigkeit, mit welcher das Material vom Ablauf abge
zogen wird, wobei die Ablaufbremse die Zugkraft definiert.
Zu diesem Zweck wird das Material aus dem Vorrat in geeig
neter Weise über eine Laufrolle geführt, z. B. indem es
diese umschlingt, wobei die Laufrolle die Bremswirkung der
Hysteresebremse auf das Material überträgt.
Die Ummagnetisierung in dem aus halbhartmagnetischen
Dauermagnetwerkstoff bestehenden Hysteresering kann durch
verschiedene Anordnungen der Erregermagnete verwirklicht
werden. So beschreibt z. B. die DE-PS 28 21 973 eine magne
tische Drehmomentkupplung, welche im wesentlichen aus der
Kombination einer dauermagneterregten Hysteresekupplung mit
einer dauermagneterregten Wirbelstromkupplung besteht. Die
se bekannte Kupplung bzw. Bremse weist einen antreibenden
Kupplungskörper auf, an dessen einer Stirnseite ein flacher
Hysteresering angeordnet ist. Diesem Hysteresering gegen
überliegend sind auf entsprechendem Abstand mehrere Perma
nentmagnete in Ringanordnung vorgesehen, wobei sich die
Süd-Nord-Ausrichtung im Verlauf des Ringes abwechselt. Die
Permanantmagnete sind an der Stirnfläche einer magnetisier
baren Scheibe angeordnet. Eine Möglichkeit der Einstellbar
keit des Drehmomentes ist bei dieser bekannten Anordnung
nicht gegeben.
Aus der DE-OS 37 32 766 ist eine dauermagneterregte
Hysteresekupplung bzw. -bremse bekannt, mit einem als
Glockenläufer ausgebildeten Hystereseteil und mit einem Erre
gerteil der aus einem inneren und einem äußeren Polring
besteht, wobei die Magnetpole zu beiden Seiten des Glocken
läufers berührungsfrei angeordnet sind; die Polringe beste
hen aus weichmagnetischem Werkstoff, in welchem Permanent
magnetstücke angeordnet sind, die vollständig in dem
weichmagnetischen Werkstoff eingebettet sind, so daß die
dem Glockenläufer zugewandten magnetischen Pole abwechselnd
von einem Permanentmagneten und von einem Weichmagneten
gebildet sind; der äußere Polring und der innere Polring
sind starr miteinander verbunden, aber magnetisch durch
einen nicht magnetisierbaren Zwischenring getrennt.
Mit einer derartigen Hysteresebremse wird nicht nur
ein einfacher Aufbau erzielt, sondern auch eine Einstell
barkeit des zu übertragenden Drehmomentes, indem die axiale
Eintauchtiefe des Hysterese-Ringkörpers veränderbar ist.
Dies erfolgt bei dieser bekannten Hysteresebremse durch
Anordnung des Hysterese-Ringkörpers auf einer Gewindespin
del und Fixierung der Position des Ringes auf der Spindel
über beispielsweise eine Feststellmutter. Damit wird das
Drehmoment stufenlos verändert. Nachteilig bei dieser be
kannten Hysteresebremse ist jedoch noch, daß zum einen zwei
Ringluftspalte erforderlich sind aufgrund der auf beiden
Seiten des Glockenläufers angeordneten Magnetpole sowie
eine aufwendige Bearbeitung in Form von einer Nutenfräsung
zur Einbettung der Permanentmagnetstücke in den Polringen;
schließlich ist bei dieser bekannten Lösung nachteilig, daß
das Bremsmoment von der Verstelleinrichtung übertragen wird
und daher die Feststellmutter erforderlich ist, die bei
jedem Verstellvorgang zeitaufwendig zunächst gelöst und
dann wieder angezogen werden muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine ver
einfachte Hysteresebremse zu schaffen, mit berührungsloser
Drehmomentübertragung eines drehzahlunabhängigen Drehmomen
tes, welches manuell in ihrem Bremsmoment in sehr kleinen
Stufen zeitsparend einstellbar ist, die eine exakte Repro
duzierbarkeit der Einstellung ermöglicht sowie die Gleich
heit der Einstellung auch bei einer großen Anzahl von Ex
emplaren gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Hysteresebremse eignet sich ins
besondere für den Einsatz bei textilen Prozessen, wie z. B.
der Verarbeitung von Zwirnen, wobei das Bremsmoment manuell
in einem Bereich zwischen z. B. 10% und 100% in sehr
kleinen Stufen, z. B. 5-%-Stufen einstellbar ist.
Ausgehend von einer dauermagneterregten Hysteresebrem
se der eingangs näher genannten Art erfolgt die Lösung die
ser Aufgabe mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegebenen Merkmalen; vorteilhafte Ausgestaltungen sind in
den Unteransprüchen beschrieben.
Im Gegensatz zu den bekannten Hysteresebremsen wird
durch das Vorsehen der Magnetpole an nur einer Oberfläche
(Mantelfläche) eines Magnetringes, der vorzugsweise inner
halb des Hystereseringes angeordnet ist, der Vorteil er
zielt, daß nur ein Ringluftspalt benötigt wird. Da die Ma
gnetpole in einem geschlossenen Ring aus Permanentmagnetma
terial abwechselnd am Umfang eingeprägt sind, ist auch nur
ein einfaches Bauteil erforderlich, wodurch die Herstel
lungskosten verringert werden.
Die drehfeste Verbindung der Laufrolle mit dem Hyste
resering bringt einen einfachen konstruktiven Gesamtaufbau.
Die segmentweise, radiale, durchmagnetisierte Ausge
staltung des Magnetringes sowie das Zusammenfügen mit einem
Weicheisenrückschlußring bringt den Vorteil einer höheren
Ausnutzung des relativ teuren Magnetmaterials mit sich. Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung der Verstelleinrichtung läßt
eine Verschiebung des Hystereseringes zu, ohne daß das
Bremsmoment auf den Einstellring wirkt. Der Magnetring
ist - auch bei einer Verstellung des Einstellrings - drehfest
mit einer maschinenfesten Anschlußplatte verbunden. Im Ge
gensatz zu den bekannten Lösungen ist eine Feststellein
richtung, welche für jeden Verstellvorgang gelöst werden
muß, nicht erforderlich.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Rasteinrichtung ermög
licht eine exakte Reproduzierbarkeit der Einstellwerte,
während die vorgesehene Anschlußplatte zur Adaption an eine
Maschine die einfachste Handhabung der Einstellvorrichtung
gewährleistet. Eine Ausführung der Rasteinrichtung mit fe
dernden Zugen mit kugelförmigen Ansatzstücken sowie gleich
mäßig verteilten Längsrillen ist als Kunststoffspritzteil
kostengünstig herstellbar.
Zwei zusammenwirkende Sperrnocken auf der Anschluß
platte bzw. im Einstellring bewirken, daß sich die Verstel
leinrichtung nur in einem bestimmten Drehwinkelbereich ver
drehen läßt, und demzufolge Fehleinstellungen vermieden
werden.
Die axiale Anordnung der Laufrolle mittels einer zen
tralen Axialfeder, welche die Lage der Laufrolle gegen eine
zentrale Schraube definiert, ermöglicht mit Hilfe dieser
Schraube eine axiale Grundeinstellung der Hysteresebremse
und damit eine Feinkalibrierung beliebig vieler Exemplare,
so daß die gefürchtete Exemplarstreuung auf ein Minimum
reduziert ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbei
spiel dargestellt ist.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Hysteresebremse;
Fig. 2 eine Stirnansicht auf diese Hysteresebremse;
Fig. 3 eine Rückansicht auf diese Hysteresebremse
und
Fig. 4 und 5 Abwicklungen des Hystereseringes und des
Magnetringes.
Da die Hysteresebremse in ihrem Aufbau grundsätzlich
bekannt ist, werden im Zusammenhang mit dem Ausführungsbei
spiel nur die für die Erfindung wesentlichen Teile näher
erläutert.
In den Figuren, in denen gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind, ist mit 9 eine Laufrolle be
zeichnet, die zur Führung eines Fadens bei einer Textilver
arbeitung bzw. zum Aufbringen einer Fadenspannung durch
Umschlingung dieser Laufrolle dient. Die Laufrolle 9 ist
über Lager 11 drehbar an einer Achse 5 angeordnet und trägt
einen Hysteresering 1, der drehfest mit ihr verbunden ist.
Eine Anordnung, bei der Magnetring 2 und Hysteresering 1
gegenüber der dargestellten Ausführung vertauscht sind, bei
der also der Magnetring mit der Laufrolle drehfest verbun
den ist und der Hysteresering auf einem Trägerteil 4 befe
stigt ist, ist naheliegend.
Innerhalb des Hystereseringes 1 aus einem magnetisch
halbharten Werkstoff ist ein geschlossener Magnetring aus
Permanentmagnetmaterial 2 angeordnet, dessen Außenseite,
d. h. dessen dem Hysteresering zugewandte Oberfläche
(Mantelfläche), mit einer Vielzahl am Umfang abwechselnd
eingeprägter Magnetpole versehen ist, wie es in Fig. 4 an
gedeutet ist. Der Magnetring 2 ist segmentweise radial
durchmagnetisiert und mit einem Weicheisenrückschlußring 3
verbunden (Fig. 5).
Erfindungsgemäß ist der Magnetring 2 auf dem Träger
teil 4 aufgebaut, welches durch ein Sechskantprofil 15 ver
drehgesichert, aber axial verschiebbar auf der Achse 5 an
geordnet ist, wobei das Trägerteil 4 mit einem Gewindean
satz in eine Gewindespindel 10 eines Einstellringes 7 ein
greift, der axial festgesetzt jedoch drehbar ist. Diese
Verstelleinrichtung wirkt also nicht auf den Hysterese
ring 1, sondern ausschließlich auf das Trägerteil 4, wel
ches den Magnetring 2 trägt. In Fig. 1 ist oberhalb der
Mittellinie eine Endposition des Trägerteils dargestellt
die dem maximalen Bremsmoment entspricht, und unterhalb der
Mittellinie eine Position, bei der nur ein kleineres
Bremsmoment übertragbar ist.
Der Magnetträger 4 und der Einstellring 7 besitzen
jeweils ein Teil einer Rasteinrichtung, die einerseits
durch federnde Zungen 6 mit kugelförmigem Ansatz gebildet
werden, welche mit dem Einstellring 7 verbunden sind und
andererseits durch gleichmäßig verteilte Längsrillen ge
bildet sind, die im Trägerteil 4 ausgebildet sind. Durch
diese einfache Ausgestaltung der Rasteinrichtung erhält man
eine exakte Reproduzierbarkeit der Einstellwerte.
Die Hysteresebremse ist ferner mit einer Anschlußplat
te 8 zur Adaption an eine Maschine versehen, wobei diese
Anschlußplatte 8 z. B. einen Sperrnocken 14 aufweist, wel
cher mit daran angepaßten Sperrnocken 16 im Einstellring
zusammenwirkt, so daß Fehleinstellungen außerhalb des vor
gesehenen Drehmomentbereichs vermieden werden (Fig. 3).
Die axiale Lage der Laufrolle 9 ist vorteilhafterweise
durch eine zentrale Axialfeder 12 gegen eine zentrale
Schraube 13 definiert. Mit Hilfe dieser Schraube ist die
axiale Grundeinstellung der Hysteresebremse, d. h. eine
Feinkalibrierung beliebig vieler Exemplare möglich.
Erfindungsgemäß wird also nur ein Ringluftspalt benö
tigt, mit einem einzigen Magnetring aus Permanentmagnetma
terial, wobei die vorgesehene Verstelleinrichtung das Trä
gerteil verschiebt und nicht den Hysteresering. Die Hyste
resebremse ist einfach handhabbar, fein kalibrierbar und
überträgt bei Verstellung kein Bremsmoment auf den Ein
stellring, so daß eine Feststelleinrichtung für den Ein
stellring nicht erforderlich ist.
1
Hysteresering
2
Magnetring
3
Weicheisenrückschlußring
4
Trägerteil
5
Achse
6
Zunge
7
Einstellring
8
Anschlußplatte
9
Laufrolle
10
Gewindespindel
11
Lager
12
Axialfeder
13
Schraube
14
Sperrnocken
15
Sechskantprofil
16
Sperrnocken
Claims (9)
1. Dauermagneterregte Hysteresebremse mit einer Lauf
rolle (9), einem Hysteresering und einem mit Magnetpolen
versehenen konzentrisch zu dem Hysteresering angeordneten
Magnetring, dadurch gekennzeichnet, daß die
Magnetpole des Magnetrings (2) aus Permanentmagnetmaterial
an der dem Hysteresering zugewandten Oberfläche des Magne
trings (2) abwechselnd eingeprägt sind, der Hysteresering
durch einen Ringluftspalt vom Magnetring getrennt ist, und
der Magnetring an einem Trägerteil (4) befestigt ist, das
relativ zum Hysteresering über eine Verstelleinrichtung (7)
axial verschiebbar gelagert ist.
2. Hysteresebremse nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Magnetpole des Magnet
rings (2) an der radial äußeren Oberfläche des Magnet
rings (2) eingeprägt sind, der Hysteresering radial außer
halb des Magnetrings angeordnet ist und der Magnetring (2)
das Trägerteil (4) konzentrisch umgibt.
3. Hysteresebremse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet
ring (3) segmentweise radial magnetisiert ist und mit einem
Rückschlußring aus Weicheisen (3) verbunden ist.
5. Hysteresebremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstel
leinrichtung aus einem Gewindeansatz im Trägerteil (4) und
aus einer Gewindespindel (10) in einem Einstellring (7)
besteht, der axial feststeht, aber drehbar ist.
6. Hysteresebremse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetring - auch
bei einer Verstellung des Einstellrings - drehfest
mit der Anschlußplatte verbunden ist.
7. Hysteresebremse nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen dem Trägerteil (4) für den Magnetring (2) und der
Verstelleinrichtung eine Rastanordnung vorgesehen ist.
8. Hysteresebremse nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rastanordnung federnde
Zungen (6) mit kugelförmigen Ansatzstücken sowie gleichmäßig
verteilte Längsrillen aufweist.
9. Hysteresebremse nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie
mit einer Maschinenanschlußplatte (8) versehen ist, die
einen Sperrnocken (14) aufweist, der mit angepaßten Sperr
nocken (16) im Einstellring (7) zusammenwirkt.
10. Hysteresebremse nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Laufrolle (9) über eine Axialfeder (12) auf dem Träger
teil (4) abstützt gegen die Wirkung einer Schraube (13).
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