DE19704337B4 - Verfahren und Einrichtung zur Verlaufsregelung eines Walzbandes - Google Patents
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Abstract
1.
Verfahren zur Verlaufsregelung eines Walzbandes (1, 23) nach dem
Verlassen eines Walzgerüstes
(22) und vor dem Einfädeln
in einen Haspel (20, 21), wobei die Position des Walzbandes (1,
23) zwischen dem Walzgerüst
(22) und dem Haspel (20, 21) gemessen wird, und wobei die Position
des Walzbandes (1, 23) unter Verwendung der Messwerte der Position
durch Einstellung der Walzkraftverteilung in Längsrichtung der Walzen des Walzgerüstes (22)
auf eine gewünschte
Sollposition (3) geregelt wird, wozu bei einer Abweichung (c) der
Position des Walzbandes (1, 23) von der gewünschten Sollposition die Walzkraft
auf der Seite des Walzbandes (1, 23), in deren Richtung die Position
des Walzbandes (1, 23) von der gewünschten Sollposition (3) des
Walzbandes (1, 23) abweicht, gegenüber der anderen Seite erhöht wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die gewünschte Sollposition (3) die Mittellage
in Bezug auf die Walzen des Walzgerüstes (2) ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Verlaufsregelung eines Walzbandes in einer Walzstraße gemäß den Oberbegriffen der patentansprüche 1,4,7und 8
- Beim Walzen vom Walzband soll dieses symmetrisch zur Mittellinie der Walzstraße verlaufen. Weicht es von dieser gewünschten Sollposition ab, so treten z.B. Probleme beim Aufhaspeln auf. Dies gilt insbesondere bei Steckelwalzwerken. Ferner besteht die Gefahr, dass das Walzband an seitliche Anschläge läuft und deformiert wird. Ferner treten bei einer Abweichung von der gewünschten Sollposition Probleme beim Walzen in der Gestalt auf, dass ein Walzgerüst kippt, was zu Profil- und Planheitsproblemen im Walzband führt.
- Als Gegenmaßnahme ist z.B. das Zentrieren des Walzbandes durch Seitenführung bekannt. Dieses Verfahren ist jedoch nur im Stillstand einsetzbar, da beim Walzen die Bandkanten des Walzbandes beeinträchtigt werden können.
- Aus der
DE 34 13 269 A1 ist ein Verfahren und eine Einrichtung der eingangs genannten Art zur Steuerung einer seitlichen unstabilen Bewegung und der Krümmung eines einem Walzvorgang unterliegenden Bandes bekannt, wobei die Größe der seitlichen Verschiebung und der Krümmung des Walzbandes unmittelbar erfasst werden. - Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung bzw. ein Ver fahren der ober genannten Art zur Verlaufsregelung eines Walzbandes anzugeben, durch das obengenannte Nachteile vermieden werden. Ferner ist es wünschenswert, mittels einer derartigen Einrichtung bzw. mittels eines derartigen Verfahrens die Qualität des Walzbandes zu erhöhen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 bzw. eine Einrichtung gemäß Anspruch 4 gelöst. Dabei wird zur Verlaufsregelung eines Walzbandes in einer Walzstraße mit zumindest einem Walzgerüst die Position des Walzbandes gemessen und die Position des Walzbandes unter Verwendung der Meßwerte der Position durch Einstellung der Walzkraftverteilung in Längsrichtung der Walzen des Walzgerüstes auf eine gewünschte Sollposition geregelt, wozu bei einer Abweichung der Position des Walzbandes von der gewünschten Sollposition die Walzkraft auf der Seite des Walzbandes, in deren Richtung die Position des Walzbandes von der gewünschten Sollposition des Walzbandes abweicht, gegenüber der anderen Seite erhöht wird. Auf diese Weise ist es möglich, das Walzband in besonders guter Annäherung symmetrisch zur Mittellinie laufen zu lassen. Dabei hat es sich überraschenderweise gezeigt, daß die erfindungsgemäße Verlaufsregelung eines Walzbandes die Position des Walzbandes derartig schnell regeln kann, daß die notwendigen Toleranzen für die Position des Walzbandes z.B. bei der Einfädelung in einen Haspel, eingehalten werden können.
- Erfindungsgemäß ist die gewünschte Sollposition die Mittellage in Bezug auf die Walzen des Walzgerüstes.
- Dabei kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung die Position des Walzbandes hinter dem Walzgerüst gemessen werden.
- Besonders vorteilhaft kommt die Erfindung bei Walzgerüsten zur Anwendung, denen unmittelbar ein Haspel folgt. Dies gilt insbesondere bei sogenannten Steckelwalzwerken.
- Die Erfindung hat sich als besonders vorteilhaft für das Walzen von harten Blechen, wie z.B. Trafoblechen, erwiesen.
- Weitere Vorteile und erfinderische Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und Ausführungsbeispielen, anhand der Zeichnungen und in Verbindung mit den Unteransprüchen. Im einzelnen zeigen:
-
1 die Abweichung eines Walzbandes -
2 eine erfindungsgemäße Verlaufsregelung eines Walzbandes -
3 eine eingerüstige Walzstraße mit erfindungsgemäßer Bandverlaufsregelung -
4 eine mehrgerüstige Walzstraße mit erfindungsgemäßer Bandverlaufsregelung -
5 einen Bandverlaufsregler. -
1 zeigt die Abweichung c eines Walzbandes1 von der gewünschten Position3 des Walzbandes1 hinter einem Walzgerüst2 . Dabei bezeichnet Bezugszeichen13 die Bewegungsrichtung des Walzbandes. Erfindungsgemäß wird die Position des Walzbandes1 in Bezug auf die Mittellinie der Walzstraße bzw. des betreffenden Walzgerüstes2 gemessen und die Position des Walzbandes1 unter Verwendung der Meßwerte der Position durch Einstellung der Walzkraft bzw. der Walzkraftverteilung des Walzgerüstes2 auf eine gewünschte Sollposition geregelt. Dabei wird bei einer Abweichung c der Position des Walzbandes1 von der gewünschten Sollposition3 die Walzkraft auf der Seite des Walzbandes1 , in deren Richtung die Position des Walzbandes1 von der gewünschten Sollposition3 des Walzbandes1 abweicht, gegenüber der anderen Seite erhöht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird eine Abweichung der Position des Walzbandes1 von der gewünschten Position3 des Walzbandes1 nach rechts detektiert. Zur Ausregelung dieser Abweichung wird die Walzkraft im Walzgerüst2 auf der rechten Seite des Walzbandes1 erhöht. -
2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Verlaufsregelung eines Walzbandes9 . Das Walzband wird in einem Walzgerüst, im vorliegenden Fall angedeutet durch zwei Arbeitswalzen6 und7 sowie zwei Stützwalzen4 und5 , gewalzt. Dabei bezeichnet der Pfeil10 die Bewegungsrichtung des Walzbandes9 . Die Position des Walzbandes9 wird durch ein Bandmeßgerät8 gemessen, das im vorliegenden Fall als Breitenmeßgerät ausgebildet ist. Die Meßwerte des Bandmeßgeräts8 , werden von einem Bandverlaufsregler11 verarbeitet, der Sollwerte für eine Walzspalteinstellung12 ermittelt. -
3 zeigt eine Steckelwalzstraße, die zwei Haspel20 ,21 und ein Walzgerüst22 aufweist. Das Walzband23 wird von einem Haspel20 oder21 abgewickelt, im Walzgerüst22 gewalzt und auf den anderen Haspel21 oder20 aufgewickelt. Anschließend wird dieser Vorgang reversiert. Die Position des Walzbandes wird dabei mittels zweier Bandmeßgeräte33 und34 bestimmt und über Datenleitungen36 und38 an ein Automatisierungsgerät35 weitergegeben. Wird das Walzband23 auf den Haspel20 aufgewickelt, so wird die Position mittels des Bandmeßgerätes33 bestimmt. Wird das Walzband23 dagegen auf den Haspel21 aufgewickelt, so wird die Position des Walzbandes23 mittels des Bandmeßgerätes34 bestimmt. Die Positionsbestimmung des Walzbandes23 ist besonders wichtig für die Einfädelung in die Haspel20 und21 . Auf dem Automatisierungsgerät35 ist ein Bandverlaufsregler implementiert, der auf der Basis der von den Bandmeßgeräten33 und34 ermittelten Meßwerten Sollwerte für die Walzkraft bzw. die Walzkraftverteilung ermittelt, die über eine Datenleitung37 dem Walzgerüst22 zugeführt werden. Anstelle der einzelnen Datenleitungen36 ,37 ,38 kann auch ein Bussystem Verwendung finden. -
4 zeigt eine mehrgerüstige Walzstraße mit erfindungsgemäßer Bandverlaufsregelung. Die Walzstraße weist Walzgerüste24 ,25 ,26 ,27 zum Walzen eines Walzbandes29 auf, das anschließend auf ein Haspel28 aufgewickelt wird. Die Position des Walzbandes wird zwischen Walzgerüst27 und Haspel28 mit einem Bandmeßgerät30 gemessen. Die Walzgerüste24 ,25 ,26 ,27 sowie das Bandmeßgerät30 sind über eine Datenleitung31 , die im vorliegenden Fall als Bussystem ausgebildet ist, mit einem Automatisierungsgerät32 verbunden. Neben herkömmlicher Steueraufgaben für die Walzgerüste24 ,25 ,26 ,27 ist auf dem Automatisierungsgerät32 auch ein Bandverlaufsregler implementiert, der die Walzkraft im Gerüst27 in Abhängigkeit von den vom Bandmeßgerät30 ermittelten Meßwerten regelt. In besonderen Fällen kann die Walzkraft durch den Bandverlaufsregler auch in den Walzgerüsten24 ,25 und26 beeinflußt werden. - Es ist besonders vorteilhaft, die erfindungsgemäße Bandverlaufsregelung einer herkömmlichen Walzkraftregelung bzw. -Steuerung zu über- bzw. unterlagern. Dabei ist es vorteilhaft, beide auf derselben Hardwareplattform zu implementieren. Das trifft auch für die Ausführungsbeispiele gemäß
3 und4 zu. -
5 zeigt einen Bandverlaufsregler, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus der Abweichung40 der Position des Walzbandes von der gewünschten Position des Walzbandes, der Bandbreite41 und der Walzkraft42 einen Schwenksollwert bildet, d.h. einen Wert für die Aufteilung der Walzkraft auf die beiden Seiten des Walzgerüstes. Dazu wird zunächst die Abweichung40 der Position des Walzbandes von der gewünschten Position des Walzbandes einer Kennlinie43 zugeführt, deren Ausgang zusammen mit der Bandbreite41 und der Walzkraft42 Eingangsgröße für einen Anpasser44 mit einem optionalen Verstärker bildet. Der Anpasser44 ermittelt aus diesen Eingangsgrößen den Schwenksollwert45 .
Claims (8)
1. Verfahren zur Verlaufsregelung eines Walzbandes
(1 , 23 ) nach dem Verlassen eines Walzgerüstes (22 )
und vor dem Einfädeln
in einen Haspel (20 , 21 ), wobei die Position des
Walzbandes (1 , 23 ) zwischen dem Walzgerüst (22 )
und dem Haspel (20 , 21 ) gemessen wird, und wobei
die Position des Walzbandes (1 , 23 ) unter Verwendung
der Messwerte der Position durch Einstellung der Walzkraftverteilung
in Längsrichtung
der Walzen des Walzgerüstes
(22 ) auf eine gewünschte
Sollposition (3 ) geregelt wird, wozu bei einer Abweichung
(c) der Position des Walzbandes (1 , 23 ) von der
gewünschten
Sollposition die Walzkraft auf der Seite des Walzbandes (1 , 23 ),
in deren Richtung die Position des Walzbandes (1 , 23 ) von
der gewünschten
Sollposition (3 ) des Walzbandes (1 , 23 )
abweicht, gegenüber
der anderen Seite erhöht
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die gewünschte Sollposition
(3 ) die Mittellage in Bezug auf die Walzen des Walzgerüstes (2 )
ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Position des Walzbandes (1 , 23 ) hinter
dem Walzgerüst
(2 ) gemessen wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Messung der Position des Walzbandes (23 ) zwischen
dem Walzgerüst
(22 ) und einem Haspel (20 , 21 ), möglichst
nahe hinter dem Walzgerüst
(22 ) erfolgt.
Einrichtung zur Verlaufsregelung eines Walzbandes
(1 , 23 ) nach dem Verlassen eines Walzgerüstes (22 )
und vor dem Einfädeln
in einen Haspel (20 , 21 ) zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einrichtung
zur Verlaufsregelung zumindest ein zwischen dem Walzgerüst (22 )
und dem Haspel (20 , 21 ) angeordnetes Positionsmeßgerät (8 ),
mit dem die Position des Walzbandes (9 ) nach dem Verlassen des
Walzgerüstes
(22 ) und vor dem Einfädeln
in den Haspel (20 , 21 ) gemessen wird, und zumindest
einen Bandverlaufsregler (11 ) aufweist, der die Position des
Walzbandes (9 ) unter Verwendung der Messwerte des Positionsmessgerätes (8 )
durch Einstellung der Walzkraftverteilung in Längsrichtung der Walzen (4 , 5 , 6 , 7 )
des Walzgerüstes
(22 ) auf eine gewünschte
Sollposition derart regelt, dass bei einer Abweichung (c) der Position
des Walzbandes (9 ) von der gewünschten Sollposition die Walzkraft
auf der Seite des Walzbandes (9 ), in deren Richtung die
Position des Walzbandes (9 ) von der gewünschten Sollposition (3 )
des Walzbandes (9 ) abweicht, gegenüber der anderen Seite erhöht wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die gewünschte Sollposition (3 )
die Mittellage in bezug auf die Walzen des Walzgerüstes (22 )
ist.
Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Positionsmeßgerät (8 )
induktiv oder optisch arbeitend, insbesondere als Laser oder als
Kamera, ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Positionsmessgerät
(8 ) als Bandkantenmessgerät bzw. Breitenmessgerät ausgebildet
ist.
Steckelwalzstraße,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Einrichtung zur Verlaufsregelung
eines Walzbandes gemäß Anspruch
4, 5 oder 6 aufweist.
Mehrgerüstige
Walzstraße,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das letzte Walzgerüst eine Einrichtung
zur Verlaufsregelung gemäß Anspruch
4, 5 oder 6 aufweist.
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