DE19702421A1 - Versuchsstand - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Versuchsstand zur Ermittlung von auf ein Kraftfahrzeug oder dessen Komponenten einwirkenden Kräften und Momenten mit einer für die Aufnahme des Fahrzeuggewichtes geeigneten Aufstandsfläche (Fahrbahn) sowie mit einer darunterliegenden Waagenbrücke mit mindestens einer Rad-Antriebseinheit.

Ein solcher Versuchsstand geht beispielsweise aus der älteren Patentanmeldung (195 27 742.2) hervor. Im besonderen wird in dieser Patentanmeldung ein Verfahren zur Ermittlung von Kräften und Momenten, die unter Fahrtwind-Anströmung an einem Fahrzeug auftreten, beschrieben und beansprucht.

Der Stand der Technik zeigt als Teil einer Windkanalwaage eine einem Fahrzeugrad eines Personenkraftfahrzeuges zugeordnete und es abstützende Waagenplatine. Zur unmittelbaren Abstützung und zum Antreiben des Fahrzeugrades dient eine Laufbandeinheit, im wesentlichen bestehend aus einem Rollenpaar, wobei die Rollen von einem Laufband umschlungen sind und wobei eine der Rollen mittels Treibriemen von einem Elektromotor angetrieben wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Versuchsstand der eingangs geschilderten Art baulich zu vereinfachen, ohne daß dadurch die gegebenen Möglichkeiten zur Ermittlung von Kräften und Momenten eine Einschränkung erfahren müssen.

Die erfindungsgemäße Lösung ist im Kennzeichen des Patentanspruches 1 zu sehen. So ist es in vorteilhafter Weise durch die Stützeinheit und den zugeordneten Koppelmechanismus möglich, das Fahrzeuggewicht wahlweise auf die Aufstandsfläche (Fahrbahn) bzw. auf die Waagenbrücke zu verlagern, mit der Folge, daß die im Stand der Technik an sich gebräuchliche, das Laufband-/Rollensystem tragende Waage zur Bestimmung der Rad-Antriebskraft (-x) entfallen kann. Diese Kraft kann nämlich dann unmittelbar über die Waagenbrücke bestimmt werden.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist nachstehend erläutert und in der zugehörigen Zeichnung dargestellt. Dabei zeigen

Fig. 1 einen Abschnitt eines erfindungsgemäßen Versuchsstandes in Gestalt einer Windkanalwaage und

Fig. 2 eine teilgeschnittene Ansicht des Kopplungsmechanismus gemäß Pfeil II in Fig. 1

Fig. 1 zeigt einen Abschnitt einer Windkanalwaage 1 (Fahrtwind = Pfeil 11) mit einer einem Fahrzeugrad 2 eines Personenkraftfahrzeuges 3 zugeordneten und es abstützenden Rad-Antriebseinheit 4. Zur unmittelbaren Abstützung und zum Antreiben des Fahrzeugrades 2 dient eine Laufbandeinheit, bestehend aus einem Rollenpaar 5, 6, wobei die Rollen 5, 6 von einem nur dieses Fahrzeugrad 2 beaufschlagenden Laufband 7 umschlungen sind und wobei eine Rolle 5 mittels Treibriemen 8 von einem Elektromotor 9 angetrieben wird. Die Laufbandeinheit mit Elektromotor 9 stützt sich über eine Säule 10 auf einer Waage 12 ab, die ihrerseits wiederum von einer Waagenbrücke 13 der Windkanalwaage 1 aufgenommen ist. Die Waage 12 dient dem Zweck, die erforderliche Rad- Antriebskraft (-x) zu ermitteln (als Reaktionskraft x).

Die Fesselung und Abstützung des Kraftfahrzeuges 3 erfolgt durch je eine jedem Fahrzeugrad 2 zugeordnete Stützeinheit 21, mit unterer und oberer Stützsäule 14, 15, wobei die obere Stützsäule 15 durch eine Öffnung 16 einer Fahrzeug-Aufstandsfläche 17 (Fahrbahn) hindurchragt und am Fahrzeugboden 18 im Bereich einer Waagenheberaufnahme angreift. Über die Stützeinheit 21 erfolgt auch die Ermittlung der durch den Fahrtwind 11 auf das Kraftfahrzeug 3 einwirkenden Kraft (-y), und zwar als in die Waagenbrücke 13 eingeleitete Reaktionskraft y.

Wie sich auch aus der Zusammenschau mit Fig. 2 ergibt, sind die Stützsäulen 14, 15 zueinander relativ vertikal beweglich. Hierzu taucht ein untenseitiger Kolben 19 der oberen Stützsäule 15 in eine Kolbenaufnahme 20 der unteren Stützsäule 14 ein, so daß ein Druckraum 22 entsteht, der auf hier nicht näher gezeigte Weise hydraulisch beaufschlagbar ist.

Oberhalb des Kolbens 19 ist die Stützsäule 15 mit beidseitigen Ausnehmungen 23, 24 versehen, in die ein gabelförmiges Ende 25 eines Tragarmes 26 eingreift, der über einen Haltebock 27 mit der Fahrzeugaufstandsfläche 17 gekoppelt ist.

Wird der Druckraum 22 beaufschlagt, so bewirkt dies ein Anheben der oberen Stützsäule 15, so daß diese vom gabelförmigen Ende 25 des Tragarmes 26 freikommt und damit letztendlich das Fahrzeuggewicht über die Stützeinheit 21 auf der Waagenbrücke 13 ruht.

Ist hingegen der Druckraum 22 drucklos, so sitzt die obere Stützsäule 15 im Bereich der Ausnehmungen 23, 24 unmittelbar am gabelförmigen Ende 25 des Tragarmes 26 auf, so daß letztendlich das Kraftfahrzeug 3, d. h. das Fahrzeuggewicht, von der Aufstandsfläche 17 aufgenommen wird. Die dadurch entlastete Waagenbrücke 13 kann in diesem Augenblick für andere Meßzwecke herangezogen werden. Sie kann z. B. unmittelbar die Funktion der Waage 12 übernehmen, so daß letztendlich die Waage 12 entbehrlich wird.

Konstruktive Abwandlungen des Koppelmechanismus sind denkbar, z. B. solche, bei denen im wesentlichen rein mechanisch arbeitende Koppelelemente zum Einsatz kommen.

Claims (3)

1. Versuchsstand zur Ermittlung von auf ein Kraftfahrzeug oder dessen Komponenten einwirkenden Kräften und Momenten mit einer für die Aufnahme des Fahrzeuggewichtes geeigneten Aufstandsfläche (Fahrbahn) sowie mit einer darunterliegenden Waagenbrücke mit mindestens einer Rad-Antriebseinheit und einer Fahrzeug-Stützeinheit, gekennzeichnet durch einen der Stützeinheit (21) zugeordneten Koppelmechanismus (26, 27) zur wahlweisen Verlagerung des Fahrzeuggewichtes auf die Aufstandsfläche (17) bzw. auf die Waagenbrücke (13).

2. Versuchsstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützeinheit (21) im wesentlichen aus einer unteren und einer oberen Stützsäule (14, 15) besteht, die einen hydraulisch beaufschlagbaren Druckraum (22) zwischen sich bilden und daß der oberen Stützsäule (15) ein mit der Fahrzeugaufstandsfläche (17) gekoppelter Tragarm (26) zugeordnet ist.

3. Versuchsstand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein gabelförmiges Ende (25) des Tragarmes (26) in beidseitige Ausnehmungen (23, 24) der oberen Stützsäule (15) eingreift.