DE19701224B4 - Auftragskopf zur Walzenauftragung von Reaktivem Polyurethanleim - Google Patents

Abstract

Kopfstück zur Walzenauftragung von reaktivem Polyurethanleim, enthaltend eine Auftragungswalze (3), die zwischen zwei ausziehbaren Halterungen, die für die Entnahme dieser Walze (3) verstellt werden können, eingebaut ist. Die Walze (3) ist in einem Behälter mit Leim (1) angebracht, in dem auch ein Detektor für den Flüssigkeitsspiegel integriert ist, der die Zufuhr des Leims (1) über einen Einlauf (6) von außen automatisch kontrolliert. Über dem Behälter befindet sich ein Klappdeckel (9), auf dem ein verstellbarer Schieber (8) zur Regulierung der aufzutragenden Leimschicht (1) eingebaut ist.

Description

• Die Erfindung betrifft einen Auftragskopf gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
• Gegenstand ist ein Kopfstück (Auftragskopf) zur Auftragung von Leim für die Befestigung von Schichtüberzügen auf Werkstücken wie Holzplatten oder Platten aus anderem Material, insbesondere im Falle der Verwendung von Leimen aus reaktivem Polyurethan, die, nachdem sie geschmolzen und wieder festgeworden sind, nicht erneut geschmolzen werden können.
• Die steigenden Qualitätsanforderungen für die Verleimung von Beschichtungsmaterialien auf der Basis von Zierholztafeln, Papier, PVC u. a. mit Endlosfolien oder mit einzelnen Platten verdrängt zunehmend die Verwendung von herkömmlichen heißschmelzenden Leimen zugunsten solcher aus reaktivem Polyurethan, die nur einmal schmelzen. Diese Leime aus reaktivem Polyurethan werden, nachdem sie aufgetragen worden sind, nicht wieder weich, so sehr sie auch erhitzt werden mögen. Deshalb eignen sie sich insbesondere für Werkstücke, die der Witterung ausgesetzt werden, die also extremen Hitze- und Feuchtigkeitsbedingungen standhalten müssen (vgl. z.B. DE 38 15 159 A1 ).
• In den meisten Fällen werden derartige Leime aus reaktivem Polyurethan mit Pistolen aufgetragen, deren Leimzufuhr ein Schmelzkopfstück enthält, das mit einer Druckpumpe und einem angepaßten beweglichen Schlauch ausgestattet ist. Mit dieser Vorrichtung wird der Leim jedoch nur auf Punkte oder Längslinien aufgetragen.
• Ist eine gleichmäßige flächendeckende Auftragung erwünscht, werden Lippenkopfstücke benutzt, in denen der geschmolzene Leim von einem beweglichen Zufuhrschlauch aus in einen Heizblock eintritt, der einen Schlitz mit festen Breiten- und Längenmaßen besitzt, durch den der Leim in Form eines Vorhangs wieder austritt. In diesem Fall wird die Leimzufuhr mit Hilfe von Durchgangsventilen auf- und abgedreht, wobei die Durchflußmenge durch das Variieren der Geschwindigkeit der Zulaufpumpe reguliert wird.
• Die genannten Lippenkopfstücke besitzen den Nachteil, daß, wenn die Länge oder Breite des Leimaustrittsschlitzes geändert werden soll, das Lippenkopfstück abmontiert und ein Blech durch ein anderes mit anderer Stärke oder Länge ersetzt werden muß. Dringt zudem ein Schmutzpartikel von außen ein oder ist ein solches im Leim vorhanden, wird es vom engen Leimaustrittsschlitz zurückgehalten, wodurch beim Auftragen des Leims eine Linie auf der Trägerfläche ausgelassen wird, die sich beim Auftragen der Platten oder der Beschichtungsfolie in Form eines entsprechenden Längsstreifens erneut abzeichnet.
• Die erwähnte Auftragung mittels Lippen beinhaltet außerdem den Nachteil, daß der Leim die Randbereiche der Folie nicht erreichen kann, da andernfalls ein ungünstiges Verlaufen des Leims die Folge wäre. In der Praxis erhalten daher auf jeder Seite etwa drei Millimeter keinen Leim, so daß die Platte oder Folie dort keine Haftung zum Basisstück besitzt.
• Werden herkömmliche Kopfstücke zur Auftragung heißschmelzender Leime für die Auftragung der erwähnten reaktiven Polyurethanleime benutzt, stellt sich ein schwerwiegendes Reinigungsproblem ein. Bei den genannten Leimen aus reaktivem Polyurethan, die ja nur einmal schmelzen, ist es nämlich sehr kompliziert, eine vollständige Dichtigkeit zu erreichen, um zu vermeiden, daß sich beim Luftkontakt Leimfilme bilden. Derartige Leimfilme können nicht wieder geschmolzen werden und verursachen Verunreinigungen, die sich zwischen der Auftragungswalze und dem Schieber zum Regulieren der Leimschicht niederschlagen, wodurch Streifen entstehen, die sich auf der Außenfläche der Beschichtung abzeichnen. Aus diesem Grund müssen die normalen Kopfstücke für die heißschmelzende Walzenauftragung, wenn sie für reaktive Polyurethanleime verwendet werden, nach jeder Auftragung gereinigt werden oder es müssen alle Leimoberflächen, die dem Luftkontakt ausgesetzt sind, mit einer Schutzpaste überzogen werden.
• Die vorliegende Erfindung hat sich demgegenüber die Aufgabe gestellt, diese Nachteile und Probleme zu vermeiden und ein neues Kopfstück zur Walzenauftragung zu entwickeln, das sich insbesondere für die Auftragung der erwähnten reaktiven Polyurethanleime eignet.
• Dieses erfindungsgemäße Kopfstück besteht im wesentlichen aus einer Walze zur Leimauftragung, die zwischen zwei Außenhalterungen befestigt ist, welche durch die Betätigung von entsprechenden Zugmuttern in der Achsenrichtung ausziehbar sind. Die genannte Walze arbeitet dabei zusammen mit einem Schieber zur Zumessung der aufzutragenden Leimschicht, der auf einem Deckel zur Abdeckung des Leimbehälters eingebaut ist, welcher mittels seiner Kippvorrichtung auf- und zugeklappt werden kann.
• Das Ergebnis ist eine einfache Anordnung, deren Walze für die Leimauftragung leicht zur Reinigung abmontiert werden kann, indem die Walze entnommen wird und deren Klappdeckel, wenn er hochgestellt ist, den Leimbehälter von oben vollständig öffnet, so daß auch dieser leicht gereinigt werden kann.
• Dank der guten Reinigungsfähigkeit der Walze und des Leimbehälters eignet sich dieses Kopfstück oprimal für Leime aus reaktivem Polyurethan, ohne daß die Leimoberfläche mit irgendeiner Schutzschicht überzogen werden muß, um ein gutes Funktionieren zu gewährleisten.
• Die Regulierung der Dicke der aufzutragenden Leimschicht erfolgt in diesem Fall mittels Verstellung des Zumessungsschiebers auf dem Klappdeckel, ohne daß Teile abmontiert oder ersetzt werden müssen; zudem kann der Leim gleichmäßig über die gesamte Breite der entsprechenden Folie aufgetragen werden, ohne daß Randbereiche entweder frei bleiben müssen oder sich der Leim dort verläuft.
• Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft erläutert.
• 1 zeigt eine Seitenansicht (Schnittbild) des genannten Kopfstücks.
• 2 zeigt einen Querschnitt des Kopfstücks durch die Walze zur Leimauftragung.
• 3 zeigt denselben Querschnitt wie 2, jedoch mit abmontierter Walze.
• Das genannte Kopfstück (Auftragskopf) besteht aus einer Metallwalze 3, die drehbar in einem Grundkörper 4 angebracht ist, der den Behälter für den aufzutragenden Leim 1 bildet.
• In diesen Grundkörper 4 sind eine Reihe elektrischer Heizwiderstände 5 eingelassen, um den Leim 1 in geschmolzenem Zustand zu halten. Der Behälter besitzt einen Einlauf 6 zur Zuführung des Leims 1 von einer außen angebrachten Zulaufpumpe aus sowie einen Detektor 7 für den Flüssigkeitsspiegel. Dieser Detektor 7 kontrolliert den Zulauf automatisch, um den Leim 1 im genannten Behälter auf einer bestimmten Höhe zu halten.
• Korrespondierend mit der Walze 3 ist ein Zumessungsschieber 8 angebracht, der auf einem Deckel 9 zur Abdeckung des Leimbehälters 4 integriert ist, und dessen Kippvorrichtung das Auf- und Zuklappen dieses Deckels 9 zum Öffnen und Schließen des Leimbehälters 1 ermöglicht.
• Der Schieber 8 ist seinerseits in einer Gleitvorrichtung auf dem erwähnten Klappdeckel 9 befestigt, so daß sein Abstand zur entsprechenden Walze 3 verstellt werden kann, wodurch die Dicke der Leimschicht 1 selektiv reguliert werden kann.
• Die Walze 3, die teilweise in den Leim 1 eingetaucht ist, nimmt bei ihrer Drehung eine gewisse Menge Leim mit, die auf ihrer Außenfläche haften bleibt und beim Vorbeilaufen am Schieber 8 auf eine bestimmte Schichtdicke reduziert wird. Die überstehende Menge fällt in den Behälter zurück, während die zugemessene Schicht, die weiterhin auf der Walze 3 bleibt, auf die Innenfläche der zu bearbeitenden Folie oder Platte 2 aufgetragen wird.
• Wie die 2 und 3 zeigen, ist die Auftragungswalze 3 mittels einer Befestigung zwischen je einer Trägerachse 11 und 12 installiert. Diese Trägerachsen sind über eine drehbare Kuppelverbindung mittels entsprechender Eingriffteile 10 in die Walzenenden eingefügt, so daß sich die Achse 12 frei drehen kann und den einzigen Träger für die erwähnte Walze 3 bildet, während die Achse 11 über Zahnräder 16 mit einem Getriebemotor 17 verbunden ist. Die Achse 11 dient daher sowohl als Träger als auch als Antriebsmedium zur Drehung der Walze 3.
• Die genannten Achsen 11 und 12 werden axial jeweils durch Muttern 13 gehalten, so daß jede von ihnen durch einfaches Drehen der entsprechenden Mutter 13 in ausziehbarer Weise nach außen bewegt werden kann. Dabei behalten die Drehwälzlager 14 ihre Anordnung bei, und der mechanische Verschluß 15, der den Austritt des Leims 1 während des Betriebs verhindert, bleibt unbeweglich. Dies gestattet eine einfache Demontage der Walze 3 zur Reinigung, indem der Deckel 9 aufgeklappt wird und die Achsen 11 und 12 durch die Drehung der entsprechenden Muttern 13 nach außen ausgezogen werden. Nachdem die Walze 3 entnommen worden ist, ist der Behälter für den Leim 1 bei hochgelapptem Deckel 9 vollständig frei und für die Reinigung zugänglich.

1

Leim

2

Platte

3

Auftragungswalze

4

Grundkörper

5

Elektrische Widerstände

6

Leimeinlauf

7

Detektor für den Flüssigkeitsspiegel

8

Zumessungsschieber (Dosierrakelklinge)

9

Klappdeckel

10

Vorsteckteil

11

Antriebsachse

12

Freistehende Achse

13

Zugmuttern

14

Wälzlager

15

Mechanischer Verschluß

16

Zahnräder

17

Getriebemotor

Claims (4)

1. Auftragskopf zur Auftragung von Leim, insbesondere reaktivem Polyurethanleim, mit einer Walze (3) zur Auftragung des Leims (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (3) in zwei in Achsenrichtung ausziehbaren Halterungen (11,12) gelagert ist, wobei durch das Ausziehen der Halterungen (11,12) die Walze (3) für eine Entnahme freigegeben wird.
2. Auftragskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (11) und (12) mit dazugehörigen Befestigungsmuttern (13) verbunden sind, durch deren Drehung die Halterungen (11) und (12) verlagert werden können, um die Walze (3) freizugeben.
3. Auftragskopf nach Anpruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß korrespondierend mit der Walze (3) eine Rakelklinge (8) zum Dosieren der aufzutragenden Leimschicht (1) angebracht ist, die vorzugsweise beweglich auf einem Klappdeckel (9) angeordnet ist, mit dem der Leimbehälter (1) geöffnet und geschlossen werden kann.
4. Auftragskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (4) für den Leim (1) über einen Zuführungseinlauf (6) von einem außenstehenden Zulauf verfügt, und daß in ihm ein Detektor (7) für den Flüssigkeitsspiegel eingebaut ist, mit dessen Hilfe der Leim (1) im Behälter auf einem bestimmten Stand gehalten werden kann.